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Aktuelles

22.09.2023
Booker Prize Shortlist-Nominierung für Paul Murray
Wir gratulieren unserem Autor Paul Murray, der mit seinem neuen Roman „The Bee Sting“ auf der Shortlist für den Booker Prize 2023 steht.
Gestern Abend hat die Jury des Booker Prize die sechs Titel ihrer diesjährigen Shortlist präsentiert. Der Preis ist mit 50.000£ dotiert und wird am 26. November 2023 in London verliehen.
Paul Murray, geboren 1975 in Dublin, studierte Englische Literatur und Creative Writing an der Universität of East Anglia, danach arbeitete er als Buchhändler. Er ist der Autor von An Evening of Long Goodbyes, Skippy stirbt und Der gute Banker. Seine Romane wurden von der Kritik hochgelobt und mit vielen Preisen ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Dublin.
"Paul Murrays Dialoge sind nur scheinbar dem Alltag abgelauscht, in Wahrheit sind sie große Kunst. In ihrem Zentrum lauert das Schweigen, ein Schweigen, das sich aus Scham, Schmerz, oder der ihm eigenen Ursubstanz, der Sprachlosigkeit speist. Er schreibt sich damit ein in die große Reihe jener irischen Autoren, die vor ihm das Schweigen hörbar gemacht haben, Samuel Beckett, Sean O'Casey oder Flann O'Brien. Auch die Unmittelbarkeit seiner Prosa setzt ihn in jene Tradition." Deutschlandfunk, Tanya Lieske

21.09.2023
Tim Parks, „Hotel Milano“
Eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Am vergangenen Wochenende lief "Hotel Milano" bei WDR 5 Bücher und Andrea Lieblang kommt zu dem Schluss „Die Pandemie dient Tim Parks nur als Hintergrundfolie für die letzten großen Fragen, die er in seinen Romanen immer wieder stellt: Was macht ein gutes Leben aus? Liebe? Verantwortung? Hilfsbereitschaft? Ein großartiger Roman über die letzten Fragen, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“
Parks Stilsicherheit überzeugt auch Sven Trautwein von 24books.de: "Tim Parks gilt als ein versierter Schriftsteller. Mit knapp 20 Romanen weiß er, wie es funktioniert, wie ein Plot aussehen muss, damit der Leser am Ball bleibt. Bei 'Hotel Milano' kann sich der Leser gleich sicher sein, dass es ein lesenswertes Buch ist. Es ist ein typischer Parks."
"Unserem Helden ist natürlich klar, dass es ihn schlimmer hätte treffen können, als in einem Luxushotel festzusitzen. Er wird sich verlieben, er wird eine Flüchtlingsfamilie kennenlernen und sich nach Menschen aus seiner Vergangenheit sehnen. Aber vor allem wird er auf sehr angenehm kluge, selbstironische Art über das Leben nachdenken. Dabei sitzt man ausgesprochen gern mit ihm in dem noblen Hotel fest."
Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur

15.09.2023
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
In einem ausführlichen Interview für die Online-Ausgabe der „Welt“ hat sich Jan Grossarth mit unserer Autorin Uta Ruge über ihr neues Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“ unterhalten – ein Gespräch mit viel Zündstoff.
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe in ihrem neuen Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“.
Uta Ruge ist mit Kühen aufgewachsen, heute betreibt ihre Neffe Milchwirtschaft. Die Skandalisierung der Großtierhaltung befremdet sie. Im welt.de-Interview mit Jan Grossarth begründet sie, warum die Grünen heute eine Anti-Bauern-Partei sind und kaum jemand mehr versteht, wie man ein Tier mögen und doch schlachten kann. Da das Gespräch hinter der Paywall steht, hier ein kurzer Auszug:
"Grossarth: Von der Kuh wollen wir Milch.
Ruge: Sehr richtig. Und früher die Zugkraft. Die Pflüge, die Kraft der Tiere, ihre Milchleistung, ihre erstaunliche Zahmheit – alles das ein Resultat einer gemeinsamen Entwicklungsgeschichte mit uns Menschen, vorwärts. Ja, ich sage ausdrücklich vorwärts.
Grossarth: Das stellen Sie so heraus, weil die Kuh heute vor allem als Problem wahrgenommen wird?
Ruge: Ja, als Klimaproblem.
(…)
Grossarth: Das Rind ist geradezu ein Symbol für unseren ernährungsbezogenen fetten Klima-Fußabdruck, wie der SUV.
Ruge: Tja. Dazu gemacht worden. Die große Überraschung für mich ist, wie die Grünen, die aus der Anti-Atom-Bewegung hervorgingen, zur Anti-Landwirtschafts-Partei werden konnten. Zum Teil mit verhältnislosen Argumenten und unwillig, das Selbst-Impliziert-Sein im Problem anzuerkennen."
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (,,,) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt

14.09.2023
Rachel Roddy, „Pasta von Alfabeto bis Ziti“
Eine Engländerin erklärt uns das italienische Pasta-Universum – kompetent, sympathisch und von vorne bis hinten: Rachel Roddys „Pasta von Alfabeto bis Ziti“, ganz neu erschienen, ist eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen.
„Pasta von Alfabeto bis Ziti - Formen. Geschichten. Rezepte“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta und eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe, für die Rachel Roddy aus dem Vollen schöpft.
Nicht nur Christine Westermann und Benjamin Cordes sind hingerissen von diesem Buch. „Bestimmte Pastaformen wünschen sich eine Kombination mit der ihnen entsprechenden Sauce. (…) Folgt man Roddys Vorschlägen, bekommt man ein Gefühl dafür, was dabei zu beachten ist“, schreibt Maria Leitner im Schaukasten auf buchkultur.net. „Genauso unaufdringlich wird Elementares wiederholt: Wie salzig ist salzig, warum Abgießen vermieden werden sollte. (…) Für Pastaliebhaber/innen, die Ausgefalleneres wie Bucatini, Lagane oder Pizzoccheri selber herstellen möchten, gibt es dazu Anleitungen, versehen mit wenigen, aber aussagekräftigen Bildern. Man fühlt sich immer auf Augenhöhe mit der Autorin, ihr Ton bleibt begeistert und begeisternd, wird nie belehrend.“
„Alphabetisch nach den Namen der Pastasorten geordnet, funktioniert das Ganze wie ein Puzzle, aus dem allmählich Stück für Stück ein Bild des italienischen Pasta-Universums entsteht. Und ganz nebenbei eine kulinarische Kulturgeschichte. (…) Der amerikanische Journalist Bill Buford (…) gibt dem Buch vorne auf dem Buchdeckel seinen Segen: ‚Eines der seltenen Bücher, die Sie für den Rest ihres Lebens benutzen werden‘. Der Mann hat Recht. Schon allein deshalb, weil es unbedingt ein Buch für die Küche, für den täglichen Gebrauch ist.“ Christine Westermann, WDR5 Bücher
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com

13.09.2023
Tim Parks, „Hotel Milano“
Das neue Buch von Tim Parks ist da und wird freudig begrüßt. Nach den beiden Sachbüchern „Bin ich mein Gehirn?“ und „Der Weg des Helden“ wurde es mal wieder Zeit für einen Roman: „Hotel Milano“
Der englische Ex-Journalist Frank ist kurzfristig zu einer Beerdigung nach Mailand gereist und sitzt nun in seinem Luxushotel fest, wo er eine folgenschwere Begegnung hat. Eine berührende Geschichte über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
„Tim Parks nimmt den Lockdown, in den sein Held in Mailand gerät, nur als Rahmen für allerlei Reflexionen, zu denen die Isolation den Helden zwingt“, schreibt Martin Ebel im Tages-Anzeiger über „Hotel Milano“. „Parks’ Ich-Erzähler, 75, ehemals erfolgreicher englischer Journalist, nach einer Beerdigung in dem titelgebenden Hotel gestrandet, befragt sein Leben, sowohl retrospektiv als auch gegenwartsbezogen. (…) Ein melancholischer Grundton liegt über diesem souverän geführten Roman.“
Und Annemarie Stoltenberg bilanziert in NDR Kultur: „Unserem Helden ist natürlich klar, dass es ihn schlimmer hätte treffen können, als in einem Luxushotel festzusitzen. Er wird sich verlieben, er wird eine Flüchtlingsfamilie kennenlernen und sich nach Menschen aus seiner Vergangenheit sehnen. Aber vor allem wird er auf sehr angenehm kluge, selbstironische Art über das Leben nachdenken. Dabei sitzt man ausgesprochen gern mit ihm in dem noblen Hotel fest.“ Das Audio des Beitrags finden Sie hier.
„Exzellent und überwältigend ... ‚Hotel Milano‘ erzählt authentisch, was es wirklich bedeutete, zu erleben, wie die Welt sich mit einem Schlag veränderte.“ The Guardian

12.09.2023
Peter Probst, „Ich habe Schleyer nicht entführt“
Peter Probst war gestern Abend Studiogast in der BR-Abendschau, wo er sich mit Roman Roell über seinen neuen Roman „Ich habe Schleyer nicht entführt“ unterhielt.
Von Hubert Fichte zu Peter Probst ist es ein großer Schritt bzw. ein breiter Spagat, aber dann eben doch nur ein einziger Satz: „Es könnte sein, dass das Beste an unserem Leben die Tatsache ist, dass es uns Material für eine Erzählung liefert.“
Fichte sagt das angeblich am Telefon zum inzwischen 18jährigen Peter Gillitzer, der in Probsts neuem Roman wie gewohnt die Hauptrolle übernimmt. „Von Brücher und Aufbrüchen in den Siebzigerjahren“ (Antje Weber in der SZ) handelt „Ich habe Schleyer nicht entführt“, mit dem Probst seine Gillitzer-Trilogie vorerst abschließt.
Der nicht mehr so kleine Peter hat riesige Erwartungen an die neue Freiheit als junger Erwachsener. Aber schon seine harmlosen Partypläne werden von den Eltern durchkreuzt. Probst erzählt mit großem Witz eine Generationengeschichte, in der sich die gesellschaftlichen Konflikte im Krisenjahr 1977 spiegeln. Gestern Abend war Peter Probst Studiogast in der BR-Abendschau, wo er sich mit Roman Roell über sein neues Buch und über die Siebzigerjahre unterhielt – das Video des Beitrags sehen Sie hier.
„Ich mag Romane, die Zeitgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählen, aus der Sicht gesellschaftlicher Außenseiter oder aus der von Menschen, die aus Naivität in den Sog politischer Ereignisse geraten. 1977 war eines der herausforderndsten Jahre für die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Da ich selbst damals bei einigen Abenteuern mehr Glück als Verstand hatte, bot es sich an, davon in einem autofiktionalen Roman zu erzählen.“ Peter Probst im Buchmarkt

07.09.2023
8. September: Veranstaltung mit Yavuz Ekinci
Im Rahmen des internationalen literaturfestivals berlin findet am 8. September eine Podiumsdiskussion zum Thema „Literatur im Schatten der Despotie“ statt, u.a. mit unserem Autor Yavuz Ekinci.
Der PEN Berlin, auf dessen Einladung unser Autor Yavuz Ekinci zur Zeit in Deutschland weilt, veranstaltet in Kooperation mit dem internationalen literaturfestival berlin eine Podiumsdiskussion zum Thema „Literatur im Schatten der Despotie“.
Neben Yavuz Ekinci nehmen Meral Şimşek und Bachtyar Ali daran teil, Ronya Othmann moderiert. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Kurdisch statt, und zwar am 8. September um 21 Uhr im Collegium Hungaricum Berlin, Dorotheenstr. 12, 10117 Berlin.
Am 12. Oktober erscheint Yavuz Ekincis neuer Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“, übersetzt von Gerhard Meier. Lesen Sie dazu auch das Interview, das Stefan Berkholz mit Ekinci im August für den Tagesspiegel geführt hat.
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu

06.09.2023
Heute um 17 Uhr: Digitale Buchpräsentation von „Aktivistmuss“
Die Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen hat unsere Autor:innen Frauke und Matze Seeba eingeladen, ihr politisches Mitmachbuch „Aktivistmuss“ heute ab 17 Uhr online zu präsentieren. Seien Sie dabei und lassen Sie sich motivieren!
Das politische Mitmachbuch „Aktivistmuss“ von Frauke Seeba und Matthias Seeba-Gomille (ex-Hooligans gegen Satzbau) kann mit Fug und Recht als der Punkrock unter den politischen Sachbüchern bezeichnet werden - geschrieben für alle, die etwas dazu beitragen wollen, Manipulation und Hass on- und offline nicht einfach hinzunehmen. Sondern den Kopf einzuschalten, den Mund aufzumachen, die Ärmel hochzukrempeln und gut vorbereitet gegen Menschenfeindlichkeit aktiv zu werden.
Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen präsentieren die Autor:innen ihr neues Buch heute ab 17 Uhr in einer barrierefreien und kostenlosen Online-Veranstaltung, für die Sie sich unter diesem Link anmelden können.
„Ein Buch über Politik ist langweilig? ‚Aktivistmuss‘ zeigt, dass das auch anders geht, denn das Buch liefert eine bunte Mischung aus Wissen, Rätseln und (kreativen) Aufgaben. (...) Es zeigt, wie wichtig es ist, dass jeder einzelne selbst aktiv wird, damit unsere Gesellschaft für alle eine lebenswerte Gemeinschaft bleibt oder in manchen Teilen in Zukunft werden kann!“ Kathrin Walther, jugendbuch-couch.de
„Je mehr sich dieses Buch verbreitet und die Menschen es aufmerksam lesen, desto mehr glaube ich, dass man damit viele Situationen, die vermeidbar sind, auch wirklich vermeiden und Motivation stiften kann.“ Klaas Heufer-Umlauf

05.09.2023
Oliver Bulloughs „Der Welt zu Diensten“ im Deutschlandfunk
Von wegen „Geheimsprache der Ökonomie“: Die Recherchen des englischen Wirtschaftsjournalisten Oliver Bullough lesen sich wie spannende Fakten-Thriller. „Der Welt zu Diensten“ wurde gestern Abend im Deutschlandfunk empfohlen.
„Wie Großbritannien zum Butler von Oligarchen, Kleptokraten, Steuerhinterziehern und Verbrechern wurde“: Der Untertitel zeigt, wo es in Oliver Bulloughs neuem Buch „Der Welt zu Diensten“ langgeht. Während Englands Elite nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren.
Die Herangehensweise des Autors hat auch Peter Carstens überzeugt, dessen Rezension gestern Abend in der Sendung Andruck im Deutschlandfunk lief, hier das Audio. „Bullough beschreibt viele Einzelbeispiele, die nur so lange amüsant sind, bis man sich die Folgen klarmacht.“
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral.“ Alf Mayer, culturmag.de
„Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente.“ Eva Ladipo, Frankfurter Allgemeine Zeitung

04.09.2023
Uta Ruges „Die Kühe, mein Neffe und ich“ heute im NDR Fernsehen
Wie ist es, mit Kühen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe – in ihrem neuen Buch und heute Abend im „Journal“ vom NDR Fernsehen.
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (...) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler“, schrieb Andrea Seibel in der Literarischen Welt über „Die Kühe, mein Neffe und ich“.
Am vergangenen Freitag hat sich Andrea Gerk in der Sendung Lesart von Deutschlandfunk Kultur mit Uta Ruge über ihr neues Buch unterhalten, hier das Audio. Heute Abend um 22:45 Uhr folgt im Journal vom NDR Fernsehen Thorsten Macks Beitrag, online ist er bereits freigeschaltet: Hat man je fotogenere Kühe gesehen?
„Wie im Vorgängerbuch umkreist die journalistisch geschulte, auf dem Land groß gewordene Städterin Ruge ihr Thema in lockeren, oft persönlich gehaltenen Annäherungen, blickt ohne Verklärungen mit offenem Visier und viel Einfühlungsvermögen auf ein Landleben, das Mensch und Tier in so große Nähe bringt.“ Engelbrecht Boese, ekz Informationsdienst
„‘Die Kühe, mein Neffe und ich‘ ist wiederum eine Reise in die eigene Kindheit (…), ein Blick auf die Existenz von Bauern heute, die vielfach gefährdet ist, von der Industrialisierung der Landwirtschaft bis zu einer manchmal realitätsfremden politischen Normierung.“ perlentaucher

30.08.2023
Lob aus berufenem Mund für Daniel Gascón
Gascóns Roman „Der Hipster …“ ist die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der versucht, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen. Von dieser Mission kann auch Rezensent Jörg Steinleitner ein Lied singen.
„Daniel Gascóns kleiner Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“ ist unglaublich lustig und leider auch sehr wahr“, schreibt Jörg Steinleitner auf buchszene.de. „Der Autor bedient sich ausgiebig am Vokabular der akademisch geprägten Hipster-Klasse und er ermöglicht uns herrliche Blicke durch die Brille seines tragischen Helden. Dabei wechselt Daniel Gascón immer wieder seine Art zu erzählen: Anfangs hält er sich an den Tagebuchstil, später erzählt er auch aus den Perspektiven anderer. Und er lässt seinen Helden eine Verwandlung durchlaufen, denn immer mehr versteht der Hipster, dass es gute Gründe dafür gibt, dass die Menschen auf dem Dorf so leben, wie sie leben. Sein Lernprozess mündet in einem kleinen Wunder: Die Dörfler wählen den Hipster zu ihrem Bürgermeister.“
Und nun folgt Steinleitners Pointe: „Dass solche Geschichten tatsächlich passieren, dafür ist der Verfasser dieser Zeilen nicht das abwegigste Beispiel, zog er doch selbst vor einigen Jahren von der Metropole aufs Land, um heute als Bürgermeister eines etwas größeren Dorfs ganz reale Probleme zu lösen.“
„Das Stadt-Land-Gefälle in Sachen Bewusstsein für aktuelle Themen wie Klimawandel oder Identitätspolitik hat den spanischen Autor Daniel Gascón zu einem der lustigsten Bücher des Jahres inspiriert. (…) Gascóns stimmenreicher Roman ist eine ländliche Polyfonie, die immer auch die große Welt mitmeint. Erstklassige Sommerlektüre.“ Sebastian Fasthuber, Falter
„Ein richtig schönes Sommerbuch: Die Handlung ist straff erzählt, die Pointen sitzen. Die Geschichte unterhält gut. (...) Das hat alles eine gewisse Leichtigkeit und wirkt unangestrengt, was auch an der sehr gelungenen Übersetzung von Christian Hansen liegt.“ Christoph Ohrem, WDR5 Bücher

28.08.2023
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe.
Uta Ruge erzählt in „Die Kühe, mein Neffe und ich“ vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt.
„Wie im Vorgängerbuch umkreist die journalistisch geschulte, auf dem Land groß gewordene Städterin Ruge ihr Thema in lockeren, oft persönlich gehaltenen Annäherungen, blickt ohne Verklärungen mit offenem Visier und viel Einfühlungsvermögen auf ein Landleben, das Mensch und Tier in so große Nähe bringt“, schreibt Engelbrecht Boese in seiner Rezension für den ekz Informationsdienst.
Einen kurzen und prägnanten Einblick in das Buch gibt auch dieser Instagram-Beitrag von Titel, Thesen, Temperamente.
„Wie bei ihrem ersten Buch ‚Bauern, Land‘ geht die Journalistin Uta Ruge tief in die Geschichte: Sumerer, Gilgamesch-Epos, altägyptische Reliefs, Höhlenmalereien – das Tier war immer beim Menschen.“ Andrea Seibel, Die literarische Welt

22.08.2023
Daniel Gascón, „Der Hipster von der traurigen Gestalt“
In den vergangenen Tagen sind wieder mehrere neue Besprechungen von Daniel Gascóns satirischem Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“ bei uns eingetroffen.
Gascón erzählt die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der voller Zuversicht und Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen.
Bei WDR 5 Bücher wurde „Der Hipster …“ von Christoph Ohrem nicht nur als Buch der Woche besprochen, sondern in diesem Rahmen auch als „ein richtig schönes Sommerbuch“ bezeichnet. Überzeugt hat Ohrem vor allem der pointierte Unterhaltungscharakter: „Die Handlung ist straff erzählt, die Pointen sitzen. Die Geschichte unterhält gut (…). Das hat alles eine gewisse Leichtigkeit und wirkt unangestrengt, was auch an der sehr gelungenen Übersetzung von Christian Hansen liegt.“
Auch im von Hans Durrer betriebenen Blog B & B – Bücher & Bilder punktet „Der Hipster von der traurigen Gestalt“. Hier wird vor allem Gascóns realitätstreue Darstellung der auseinanderklaffenden Weltbilder von Stadt- und Landbevölkerung hervorgehoben: „Sehr witzig und sehr treffend zeigt Autor Gascón auf, was passiert, wenn die Borniertheit der sich aufgeklärt Wähnenden auf die selbstgebastelte Realität der Landbewohner trifft. (…) Die verschiedenen Sichtweisen, die zu Sprache kommen, zeigen die Welt so komplex wie sie nun einmal ist. Weder sind sich die Dorfbewohner einig, noch liegt der Städter, der sich der ‚kollaborativen Horizontalität‘ verpflichtet fühlt, ständig daneben.“
„Eine unglaublich gut geschriebene Geschichte, die sich hier vor einem auftut, sobald man die Lektüre beginnt. (...) Der Protagonist hat diese wunderbar faszinierende Eigenschaft eingeschrieben bekommen, selbst Negativstes positiv zu interpretieren, was beim Lesen ungeheuren Spaß macht.“ Tobias Bruns, Philosophenstreik

17.08.2023
Shortlist-Nominierung für „Über die See“
Mariette Navarros Roman „Über die See“, übersetzt von Sophie Beese, steht auf der Shortlist des Internationalen Buchpreises, der 2023 zum fünfzehnten Mal vom Haus der Kulturen der Welt und der Stiftung Elementarteilchen verliehen wird.
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte einmal mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt Mariette Navarros wunderbar sinnliche Roman „Über die See“, den Sophie Beese aus dem Französischen übersetzt hat.
Gestern Abend hat die Jury des Internationalen Buchpreises die insgesamt acht Titel ihrer diesjährigen Shortlist bei einer Veranstaltung im Berliner Haus der Kulturen der Welt präsentiert. Der Preis – mit 20.000 € für Autor:in und 15.000 € für Übersetzer:in dotiert - wird am 9. September verliehen.
„Eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (...) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“ Denis Scheck, ARD Druckfrisch

09.08.2023
"... alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues"
Uta Ruge erzählt vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt.
„Wie bei ihrem ersten Buch ‚Bauern, Land‘ geht die Journalistin Uta Ruge tief in die Geschichte: Sumerer, Gilgamesch-Epos, altägyptische Reliefs, Höhlenmalereien – das Tier war immer beim Menschen.“ schreibt Andrea Seibel in Die literarische Welt der Welt am Sonntag.
„Die Kühe, mein Neffe und ich“ erscheint am 17.08. und berichtet dabei auch von der Lebensrealität kleiner Höfe und wie deren Existenz vom ökonomischen Zwang zur großen Menge und neuen Regularien bedroht wird.
Verpassen Sie nicht den Fernsehbeitrag mit der Autorin zu ihrem neuen Buch am 28. August in NDR Kultur – Das Journal um 22:45 oder oder sehen Sie ihn sich danach in der Mediathek an.
"Uta Ruge ist für ihr neues Buch tief in die Kulturgeschichte der Viehhaltung abgetaucht. In der Poesie, in Mythen und Religion taucht die Kuh immer auf." Christian Mangels, Cuxhavener Nachrichten

04.08.2023
„… sticht aus der Masse der Trendbücher heraus“
Ein Buch für Ihr Urlaubsgepäck: Susanne Wiborgs „Der glückliche Horizont“ ist ein Streifzug durch acht Landschaften - literarisch, naturkundlich, historisch -, die uns prägen, so wie wir sie seit Jahrtausenden geprägt haben.
„Dieses Buch lese ich mit wachsender Begeisterung: Es kommt mit einem breiten Wissen daher, mit vielschichtigen Beobachtungen und Reflexionen, immer neuen Aspekten, es ist kein Buch zum Auslesen“, schreibt Eva Luber auf literaturzeitschrift.de und auch in ihrem Blog bluetenfreuden.de.
Sacha Rufer vom Umweltnetz Schweiz lobt: „Wo andere sich eine neu zu gewinnende ‚Beziehung zur Natur‘ vorderhand noch wünschen, schafft Susanne Wiborg dafür ein emotional fassbares Fundament aus unserer deutschsprachigen Kulturgeschichte heraus. Der Griff zu ihrem stimmungsvollen Lesebuch ist deshalb auch längst nicht nur für Literaturbegeisterte ein sicherer. Von ihren Einsichten und Anstössen profitieren Naturschützerinnen und Umweltbewegte ganz genauso.“
Die bisher ausführlichste Würdigung von „Der glückliche Horizont“ hat Joachim Bessing für das NZZ magazin verfasst. Sein Fazit: „Nicht bloß von seiner Gestaltung her sticht ‚Der glückliche Horizont‘ aus der Masse der Trendbücher heraus, auch der Inhalt tut es.“
„Wie die Bedeutung der Landschaft sich entwickelte, erkundet die ungemein belesene Susanne Wiborg in diesem klugen Buch, das aus historischen und naturkundlichen Quellen schöpft und literarische Stimmen von Goethe bis Marlitt, Tucholsky bis Bachmann zu den heimischen Landschaften und ihrer prägenden Atmosphäre zitiert.“ Elsemarie Maletzke, FAZ

01.08.2023
Interview mit Uta Ruge
Etwas verfrüht haben am Wochenende die Cuxhavener Nachrichten ein interessantes Interview mit Uta Ruge geführt. Ihr neues Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“ erscheint am 16. August.
Die Kühe auf den Weiden - das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe. Ihr neues Buch schließt unmittelbar an ihren Erfolgstitel „Bauern, Land“ (2020) an: Es heißt „Die Kühe, mein Neffe und ich“ und erscheint am 16. August.
Christian Mangels von den Cuxhavener Nachrichten hat mit Uta Ruge ein Interview zwischen Stall und Kuhweide geführt, hier zwei Auszüge:
„Würden Sie Ihre Kindheit auf dem Bauernhof als glücklich bezeichnen?“ „Es war superanstrengend. Im Rückblick ist die Kindheit fast immer schön, aber als Kinder empfanden wir fast alles, was wir tun mussten, als Zumutung. Mit den Kühen hatte ich gern zu tun, mit den Schweinen weniger. Draußen zu sein, war gut.“ (…) „Poesie, Mythen, Religion – die Kuh taucht immer auf. Was macht sie so bedeutsam im Vergleich zum Schwein? „Die großen Wiederkäuer haben uns die Kultur ermöglicht. Das Entscheidende dabei ist aber nicht die Milch, nicht das Fleisch, es ist die Zugkraft der Kühe und Ochsen. Sie haben dafür gesorgt, dass der Weizen angebaut wurde und dass viele Menschen davon leben konnten. Außerdem haben die Kühe als wandernde Herden die Menschen zum Wasser geführt, dorthin, wo Gras war.“

26.07.2023
„Eines der lustigsten Bücher des Jahres.“
Daniel Gascóns „Hipster“, der voller Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen, hat Sebastian Fasthuber vom „Falter“ ziemlich begeistert.
Enrique, der Held in Daniel Gascóns Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“, zieht nach La Cañada, einem Dorf im Osten von Spanien, um dem Stadtleben zu entfliehen. Morgens macht er Yoga im Hof, im Dorfladen sucht er vergebens nach Quinoa und auf den höchsten Punkten der Umgebung nach Handyempfang. Auch wenn sich zu seinem Workshop Neue Männlichkeit vorerst nur seine Tante und vier weitere Frauen einfinden und die Drohne, die seine amazon-Bestellung liefern soll, eine Scheune in Brand setzt – Enrique kämpft tapfer dafür, die Landbevölkerung in der Moderne zu verorten, und wird schließlich sogar zum Bürgermeister gewählt.
„Das Stadt-Land-Gefälle in Sachen Bewusstsein für aktuelle Themen (…) hat den spanischen Autor Daniel Gascón (Jg. 1981) zu einem der lustigsten Bücher des Jahres inspiriert“, schreibt Sebastian Fasthuber im neuen Falter. „Will der idealistisch-naive Held des Romans die Dorfbevölkerung woke machen? Eine nachhaltige Bio-Landwirtschaft aufziehen? Oder eigentlich doch nur seine Verflossene vergessen? Am besten alles in einem Aufwasch. (…) Gascóns stimmenreicher Roman ist eine ländliche Polyfonie, die immer auch die große Welt mitmeint. Erstklassige Sommerlektüre.“
„Eine unglaublich gut geschriebene Geschichte, die sich hier vor einem auftut, sobald man die Lektüre beginnt. (...) Der Protagonist hat diese wunderbar faszinierende Eigenschaft eingeschrieben bekommen, selbst Negativstes positiv zu interpretieren, was beim Lesen ungeheuren Spaß macht.“ Tobias Bruns, Philosophenstreik

24.07.2023
Frauke Seeba, Matthias Seeba-Gomille, „Aktivistmuss“
Der ekz-Bibliotheksservice empfiehlt das politische Sach- und Mitmachbuch „Aktivistmuss“ insbesondere zur Aufnahme in Schulbibliotheken.
Seit 2014 entlarven Frauke und Matze Seeba als Hooligans gegen Satzbau strammdeutsche Vaterlandsverteidiger:innen, populistische Patriot:innen und schwurbelnde Verschwörungsprediger:innen erfolgreich im Netz. In ihrem Buch „Aktivistmuss“ teilen sie ihre Erfahrungen und zeigen, was wir konkret gegen rechte Propaganda, Verschwörungserzählungen und Desinformation tun können.
„Die Autor*innen sind erfahrene Netzaktivist*innen und das merkt man dem Buch an. Es wirkt wie eine Ansammlung von Web-Seiten, ist gespickt mit Wissensschnipseln, Infokästen, Quizfragen, (…) enthält Zeichnungen, Bilder, stellt Fragen, spricht direkt an“, schreibt Sybille Mohnhoff des ekz-Bibliotheksservices.
Dass diese Art und Weise der Informationsdarstellung Jugendliche anspricht und gleichermaßen strukturiert sowie zielführend wirkt, wird ebenso als positiv hervorgehoben: „(…) denn es entspricht genau dem, wie Jugendliche sich heute informieren und vermittelt enormes Wissen auf ansprechende Weise, zudem gibt es ein gut gegliedertes Inhaltsverzeichnis, das gezielte Zugriffe erlaubt, am Ende erklärt ein Glossar Begriffe und die durchgängig in Schwarzweiß gehaltenen Seiten verhindern Ablenkung durch schrille Farben“.
Abschließend zieht Mohnhoff ein lobendes Resümee über die Intention des politischen Sach- und Mitmachbuches und spricht eine klare Empfehlung zur Aufnahme in die einzelnen Bibliotheksbestände aus: „Die Absicht ist aufzuklären und Jugendliche zu ermutigen, sich aktiv gegen rechte Propaganda, Verschwörungstheorien und Rassismus einzusetzen, politisch aktiv zu werden, sich einzumischen und einzubringen. Das gelingt ausgezeichnet. (…) Empfehlung für alle, insbesondere Schulbibliotheken“.
„Je mehr sich dieses Buch verbreitet und die Menschen es aufmerksam lesen, desto mehr glaube ich, dass man damit viele Situationen, die vermeidbar sind, auch wirklich vermeiden und Motivation stiften kann.“ Klaas Heufer-Umlauf

19.07.2023
Daniel Gascón, „Der Hipster von der traurigen Gestalt“
Die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der voller Zuversicht und Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz des „leeren Spanien“ zu tragen.
Enrique, der Held in Daniel Gascóns Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“, zieht nach La Cañada, einem Dorf im Osten von Spanien, um dem Stadtleben zu entfliehen. Morgens macht er Yoga im Hof, im Dorfladen sucht er vergebens nach Quinoa und auf den höchsten Punkten der Umgebung nach Handyempfang. Auch wenn sich zu seinem Workshop „Neue Männlichkeit“ vorerst nur seine Tante und vier weitere Frauen einfinden und die Drohne, die seine amazon-Bestellung liefern soll, eine Scheune in Brand setzt –Enrique kämpft tapfer dafür, die Landbevölkerung in der Moderne zu verorten, und wird schließlich sogar zum Bürgermeister gewählt.
Sebastian Schoepp hat den „Hipster …“ gestern in der Süddeutschen Zeitung besprochen und sich bei der Lektüre prächtig amüsiert. In Gascóns Protagonisten Enrique erkennt er Pablo Iglesias, die Galionsfigur der linksalternativen Partei Unidas Podemos. Marc Reichwein fühlt sich in der Welt am Sonntag an Moritz von Uslars „Deutschboden“ erinnert, und Matthias Rybak vom Barsortiment Könemann an den schwarzen Humor von Monty Python. Was aber ist dem Autor selbst am wichtigsten? „Die Bereitschaft, über uns selbst zu lachen – ich glaube, das hilft immer.“
„Wo Vision auf Wirklichkeit trifft, entsteht große Komik. Ich habe Tränen gelacht.“ Wolfram Eilenberger
„Ein so erschütterndes wie urkomisches Porträt der Realität unseres Landes; der Hipster ist ein liebenswerter Narr - und weiter kann man es fast nicht bringen.“ Javier Cercas