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Willkommen bei der Presseabteilung des Verlags Antje Kunstmann
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Mit freundlichen Grüßen
Lisa Hürtgen & Andreas Schäfler
Aktuelles

12.05.2022
Luise Kinsehers Kochbuch in Capriccio
„Jetzt kocht sie auch noch“, schreibt der BR in seiner Ankündigung für heute Abend. Ja, wie denn auch nicht? Elena Alvarez hat Mama Bavaria für das Kulturmagazin Capriccio auf einen Plausch über Essen, Bier und ein multikulturelles Bayern getroffen.
Weißwurst und Schweinsbraten? Ja schon, aber Luise Kinseher isst längst international – vom Cevapcici, dem Rote Bete-Hummus bis zu Bouchot-Muscheln bietet ihr ungewöhnliche Kochbuch die besten bodenständigen Rezepte vieler Landesküchen und erzählt von den Köch:innen und ihren Restaurants im Münchner Westend, wo die bayerische Vorzeige-Kabarettistin lebt. Kompetent gecoacht von Karl Ederer und Franz Kotteder tischt sie uns „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ auf.
Dass Mama Bavarias erstes Kochbuch ziemlich international daherkommt, ist also kein Wunder. So besonders wie die Rezepte sind auch die Geschichten hinter den Dönerbuden, Italienern, portugiesischen Kneipen und bayerischen Wirtshäusern in Luise Kinsehers Habitat. Mehr darüber heute Abend ab 22:45 Uhr in BR Capriccio.
„Hinter jedem Rezept steckt hier eine Lebensgeschichte. Mit dem Koch Karl Ederer und dem Journalisten Franz Kotteder bringt Luise Kinseher beides zusammen.“ Ruth Frömmer, Abendzeitung
„Alle Gerichte sind mit überschaubarem Aufwand verbunden und ermöglichen es, jeden Tag in eine andere Esskultur einzutauchen. Ein kleiner kulinarischer Beitrag zur Völkerverständigung. Sehr schön.“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com

11.05.2022
Peter Probst liest aus „Die wilde Wut des Wellensittichs“
Endlich können unsere Autor:innen wieder auf Lesereise gehen! Peter Probst hat diese Woche gleich zwei Termine.
"Diese coming of age Geschichte ist sowas von lustig und dabei realistisch, dass ich immer wieder vor Lachen von der Couch gefallen bin. Willkommen in der spießigen Welt der 70er Jahre in einer bayrischen Familie und in einer Jugend, die es irgendwie zu überstehen gilt.", sagt Gernot Recke von kamikaze-radio.de über Peter Probsts „Die wilde Wut des Wellensittichs“.
Wenn Sie nicht zuhause von der Couch, sondern mal in einer Buchhandlung vor Lachen vom Stuhl fallen möchten, sollten Sie unbedingt eine Lesung von Peter Probst besuchen.
Diese Woche haben Sie gleich zweimal die Gelegenheit dazu:
Am Mittwoch, den 11 . Mai liest er um 19:30 in der Alten Schmiede im Stöffelpark Enspel, alle Infos zur Lesung finden Sie hier.
Am Donnerstag, den 12. Mai liest Peter Probst um 20 Uhr aus „Die wilde Wut des Wellensittichs“ – im Rahmen des KulturRausch Gaggenau in der Buchhandlung Bücherwurm. Hier gelangen Sie zu den Infos zur Veranstaltung.
Schauen Sie doch gern immer mal wieder auf unserer Website unter der Kategorie Veranstaltungen vorbei – gewiss gibt es auch spannende Lesungen in Ihrer Nähe.

09.05.2022
Rayk Wieland, „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Rayk Wieland verbindet in „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält. Duelle gibt es nicht mehr heutzutage? Sagt wer?
„Hier sitzt jede Formulierung, Wielands wohldosierter schwarzer Humor ist literarischer Begleiter, wenn er historische Duelle in der Handlung unterbringt“, lobt Jürgen Wittner in seiner Besprechung auf kulturnews.de. Und für Wielands Autorenkollegen Christian Y. Schmidt ist die „Beleidigung …“ „eine Art dramatisiertes Sachbuch, unendlich akribisch recherchiert, in dem man auf nahezu jeder Seite was über das Duellieren erfährt. Dabei wird die Geschichte des letzten Duells, das 1937 offiziell auf deutschem Boden stattgefunden hat, raffiniert mit einer verflochten, die im heutigen Berlin und seinem Umland spielt. Erzählt wird alles so stilsicher und subtil lustig, dass ich immer wieder neidisch wurde“, schreibt er auf Facebook.
„Aus einer Absurdität mach Rayk Wieland einen vergnüglichen und ziemlich komischen Roman. (…) ‚Beleidigung dritten Grades‘ verlangt sehr ausdrücklich nicht nach Interpretation. Natürlich könnte man Bedeutsames zur aktuellen Lage sagen à la reden ist besser als schießen. Oder über Männerphantasien phantasieren oder aus den ganzen Absurditäten irgendeinen Sinn herauswringen. Könnte man. Definitiv aber kann man sich sehr angenehm amüsieren, an Geist, Witz und Verstand.“ Thomas Wörtche, culturmag.de

05.05.2022
Axel Hacke, „Ein Haus für viele Sommer“
Was sich entwickeln kann, wenn man einen Urlaubsort nicht nur als Erholungskulisse sieht, die man betritt und wieder verlässt, sondern wenn man ihn wirklich zu verstehen versucht, das macht die Magie von Axel Hackes neuem Buch aus.
Dieser Magie spüren auch Thomas Andre vom Hamburger Abendblatt und Rainer Moritz vom Hamburger Literaturhaus nach, die sich in der neuen Folge ihres Podcasts Next Book Please über Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ unterhalten.
Axel Hacke selbst zuhören können Sie heute Abend in Fulda, morgen in Jena, nächste Woche zweimal in München – und natürlich im Hörbuch von „Ein Haus für viele Sommer“.
„Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen.“ Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Dieses Buch ist definitiv dazu geeignet, unsere Stimmung aufzuhellen.“ Helmut L. Müller, Salzburger Nachrichten

02.05.2022
Salmon & Hunt, „Wie man bis eins zählt“
Zählen lernen bis eins – wie bitte? Ein verschmitztes Buch für alle ab 3 Jahren, die es gar nicht abwarten können … Die Deutschlandfunk-Sendung „Bücher für junge Leser“ hat es gerade begeistert empfohlen.
In diesem Buch ist eines strengstens verboten: weiter zu zählen als bis eins! Natürlich, hier sind zwei Wale zu sehen, aber gezählt wird nur eines: das Würstchen, das einer der beiden Wale auf seiner Wasserfontäne balanciert. Auch wenn sich eine Menge Regenwürmer (unter uns: Es sind genau zehn, aber pssst!) auf der Seite kringeln, gezählt wird nur einer: der Verkleidete mit Schnurrbart, Mütze und Schal. – So funktioniert „Wie man bis eins zählt“ von Caspar Salmon und Matt Hunt.
Sehr angetan zeigte sich am Samstag die Kritikerrunde von „Bücher für junge Leser“ im Deutschlandfunk: „Es gibt Zählbücher, die sind besser als die üblichen, zum Beispiel der berühmteste Vertreter dieses Genre, ‚Die kleine Raupe Nimmersatt‘ von Eric Carle. Und ungefähr in dieser Güteklasse bewegen wir uns bei ‚Wie man bis Eins zählt‘. Ich hatte jedenfalls beim Lesen starke Klassikergefühle“, sagte Wieland Freund. Christine Knödler ergänzte: „Dieses Buch ist wirklich ein Schatz. Es ist ein Spiel, es wird an die Entdeckerleidenschaft appelliert — es ist großartig.“ Und Tanya Lieske, Moderatorin des Beitrags (hier nachzuhören) zog das Fazit: „Wir dürfen festhalten: Zwei Kritiker und eine Moderatorin sind begeistert!“
„Das hier ist eines der, wenn nicht das lustigste Zahlenbuch der Saison - mindestens!“ Bücher Magazin
„Einfach super ausgedacht und umgesetzt.“ Eselsohr

29.04.2022
Peter Probst, „Die wilde Wut des Wellensittichs“
So witzig wie liebevoll erzählt Peter Probst von einer Generation im Aufbruch, die sich mit dem, was sie vorfindet, nicht mehr abfinden will, und zeichnet ein Sittenbild der bundesdeutschen Gesellschaft der 1970er-Jahre - so fern und doch so nah.
„Wir müssen hier raus, das ist die Hölle. Wir leben im Zuchthaus. Wir sind geboren, um frei zu sein“ – der Song von Ton Steine Scherben bringt das Lebensgefühl von Peter Gillitzer, Peter Probsts Hauptfigur in „Die wilde Wut des Wellensittichs“ wie auch im Vorgängerroman „Wie ich den Sex erfand“, auf den Punkt.
Heute Abend um 20 Uhr stellt Probst seine beiden Gillitzer-Romane in der Buchhandlung Partnachplatz (Albert-Roßhaupter-Straße 73a, 81369 München) vor. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Und morgen Samstag von 14:05 bis 15 Uhr ist der Autor in BR Heimat - Obacht! Tradimix zu Gast und erzählt im Gespräch mit Arthur Dittlmann mehr über Life & Times seines Romanprotagonisten.
„‘Die wilde Wut des Wellensittichs‘ – der Titel könnte auch von Max Goldt sein! – markiert eine nostalgische Reminiszenz auf die Flegeljahre. (…) Doch aus dem Abstand von gut fünfzig Jahren erzählt Peter Probst nicht mit besserwissendem Zeigefinger, sondern brüllend komisch und mit trockenem Humor.“ Reinhard Kalb, Nürnberger Zeitung

27.04.2022
Michael Sorkin, „Zweihundertfünfzig Dinge …“
Die letzte Buchveröffentlichung des Architekten Michael Sorkin ist eine poetische, kluge, humorvolle und praktische Sammlung dessen, was heute wichtig ist, um unsere Lebensräume menschenfreundlich, gerecht und nachhaltig gestalten zu können.
„‘Zweihundertfünfzig Dinge, die Architekt:innen wissen sollten‘ steht in fröhlich bunten Buchstaben auf dem eleganten hellgrauen Cover und während man sich noch wundert, wie das denn gehen soll, 250 Dinge in einem derart handlichem Format, wird man schon mit den ersten paar Seiten von Michael Sorkins letztem Buch eines besseren belehrt: Denn diese Publikation ist ein Kondensat an brillanter Architekturlehre, sozusagen ein Haiku über die Liebe zu Orten, an denen sich Menschen wohlfühlen.“ So beginnt Laura Weißmüllers großartige Rezension in der heutigen Süddeutschen Zeitung.
Und so endet sie: „Michael Sorkins Anspruch an die Architektur war gewaltig. Was nicht bedeutet, dass seine Sicht darauf nicht auch von großem Humor geprägt war, der einem auch in dem schmalen Band immer wieder begegnet, genauso wie seine Freude am Genuss, an einem guten Bier etwa oder am "richtigen Mischverhältnis eines Gin Martini". Vor allem aber zeigt Michael Sorkin, welcher großartige Wahnsinn in der Architektur steckt: Sie will die Welt besser machen. Mit diesem Büchlein ist Michael Sorkin das zumindest schon mal gelungen.“
Aber auch alles, was dazwischen steht, sollten Sie unbedingt lesen - und dann zum besprochenen Buch greifen!
„Ergänzt wird Sorkins unkonventionell-kluge ‚Should know‘-Liste durch (assoziativ) passende Fotos und Illustrationen, was das luftig gelayoutete Buchdesign (von Benjamin English) auch optisch zu einer Inspirationsquelle für kreative Köpfe macht.“ Antoinette Schmelter-Kaiser, An Architectural Life

26.04.2022
Hans Traxler, „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute …“
„Alles hätte so schön sein können, doch dann kam die Moderne: Hans Traxler erzählt acht Episoden aus dem Leben mit Kunst und ungewollten Künstlern.“ So beginnt Andreas Platthaus‘ FAZ-Besprechung von Traxlers neuem Buch.
Hätte Kasimir Malewitsch sein legendäres Schwarzes Quadrat geschaffen ohne diese heute vollkommen vergessene Gruppe anarchistischer Malschülerinnen an der Kaiserlichen Akademie zu St. Petersburg? Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys) oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)?
Hans Traxler ist ein Meister der komischen Kunst und ein großer Erzähler, der in „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute ...“ den Kulturbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet.
Am vergangenen Samstag hat Andreas Platthaus Traxlers neues Buch in der FAZ sehr kundig besprochen, sein Fazit: „Es sind kleine Bezauberstücke, die Traxler aus dem Ärmel schüttelt, manche boshaft, manche wundersam, und der kürzeste Satz des Buchs ist bezeichnend für seinen Umgang mit dem Phantastischen: ‚Feen können das.‘“
„Das Zeichnen nennt Hans Traxler gerne die leiseste aller Künste. Ein Zeichner arbeite lautlos, wie ein Geldschrankknacker. Diesen hintersinnigen Vergleich kann man auch auf die zweite Kunst des Frankfurter Karikaturisten und Illustrators übertragen: das Schreiben.“ Niels Beintker, BR2 Kulturwelt

22.04.2022
Rayk Wieland, „Beleidigung dritten Grades“
„Ein Duell, so wie er es verstand, war nichts anderes als ein kurzes, letztes Gespräch zwischen zwei Leuten, die sich nichts mehr zu sagen haben.“ WDR5 Bücher bringt am Wochenende ein Interview mit Rayk Wieland über seinen neuen Roman.
Als der Psychiater Oskar B. Markov auf der Wache am Alexanderplatz Anzeige erstattet, weil er zum Duell gefordert wird, hält die Polizei das für einen schlechten Scherz. In Berlin habe es seit hundert Jahren kein Duell mehr gegeben, die Kulturtechnik des zivilisierten gegenseitigen Totschießens sei ausgestorben.
Rayk Wieland verbindet in „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Morgen Samstag ab 20:05 Uhr und am Sonntag ab 15:05 Uhr unterhält sich Markus Brügge in WDR5 Bücher mit Rayk Wieland über seinen neuen Roman, das Gespräch können Sie anschließend hier nachhören.
„Zwischen Schweigekloster, Fußbadsalon, Oper und matschigen Wiesen spielt sich rasant ein skurriler Fall ab, in dessen Verlauf man sich stetig fragt: Stirbt am Ende etwa jemand?“ Dana Wedowski, Phonk Magazin
„Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig.“ Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur

21.04.2022
Axel Hacke im ZEIT-Autorengespräch
Ein Haus im Süden, das ist ein Traum, den viele träumen. Wer aber dann wirklich so ein Haus hat, hat andere Träume, Träume von … ja, vielleicht von Ferien? Heute Abend gibt Axel Hacke im ZEIT-Autorengespräch Auskunft.
Frage an Axel Hacke: „Ein Haus für viele Sommer“ weckt Urlaubsgefühle. Verträgt sich das mit dem Krieg in der Ukraine?
Und seine Antwort: Warum nicht? Dieser Krieg liegt uns allen auf der Seele, viele versuchen zu helfen, wo sie können. Aber wir brauchen ja auch immer wieder Abstand zu dem Scheußlichen dieser Welt, wir müssen uns erholen, anders geht es nicht. Und sehr viele Leserinnen und Leser schreiben mir, dieses Buch habe ihnen genau den Abstand zum Alltag verschafft, den sie gerade brauchen, eine kleine Flucht in eine andere Welt: ein kleines Dorf ein wenig ab vom Schuss - wenn diese Metapher in Kriegszeiten erlaubt ist, eigentlich passt sie ja ganz gut.
Auch Debora Schnitzler von der Literaturcommunity der ZEIT findet, dass Axel Hacke mal wieder eine kluge Stimmungsaufhellung in Buchform gelungen ist und dass er uns ganz nebenbei dazu auffordert, unser Konzept von Urlaub und Ferien zu hinterfragen. Mehr dazu heute Abend um 19 Uhr im ZEIT-Literaturgespräch mit Axel Hacke auf Zoom, hier können Sie sich kostenlos anmelden.
„In diesem gänzlich angenehmen, sanft wie Meereswellen anlandenden Text ist nichts penetrant. (...) Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen.“ Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Wärmer und lebendiger als Hacke kann das wirklich niemand erzählen. Während wir lesen, sind wir tief im Italienurlaub. (…) Ein Buch ohne jede Hektik, innen und auch außen in der Aufmachung: wunderschön.“ Elke Heidenreich, Kölner Stadt-Anzeiger

19.04.2022
Tim Parks, „Der Weg des Helden“
Der Marsch Garibaldis von Rom nach Ravenna ist legendär und zentral für die Einigung Italiens. Tim Parks ist auf Garibaldis Spuren durch das Herz des Landes gewandert: eine großartige Erkundung von Vergangenheit und Gegenwart.
Tim Parks‘ neues Buch ist ein grandioser Reisebericht, der von Garibaldis Entschlossenheit, die keine Rücksichten kannte, seiner Kreativität, seinem Mut und seinem tiefen Glauben erzählt und ein faszinierendes Porträt Italiens zeichnet, von damals und heute, mit unvergesslichen Beobachtungen italienischer Lebensart, der Landschaft, der Politik und der Menschen.
„‘Der Weg des Helden‘ ist vieles zugleich: Geschichtserzählung, Entmystifizierung des Nationalheiligen, Reisereportage, ein etwas anderes Wandertagebuch und nicht zuletzt ein Stück Autobiographie“, schrieb Andreas Rossmann am Ostersamstag in seiner FAZ-Besprechung. Tim Parks komme nach „Eine Saison mit Verona“ (2001) und „Italien in vollen Zügen“ (2013) mit diesem Buch „seinem Italiener-Werden wieder ein Stück näher“.
„Geschickt verknüpft Parks die historischen Quellen mit seinem profunden Wissen italienischer Kultur und Geschichte. (…) So changiert das Buch zwischen lebendigen, mitunter auch mit bissigem Witz durchsetzen, aber auch ausufernden Wanderbeschreibungen – Weg suchen, Essen suchen, Unterkunft suchen, abendliches T-Shirt- und Sockenwaschen – und klugen Anmerkungen zur italienischen Geschichte und der Rezeption seines Helden.“ Günther Wessel, DLF Kultur „Lesart“

12.04.2022
Simone Weinmann, „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
In ihrem dystopischen Roman erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die kaum mehr der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren? Am 20. April stellt die Autorin ihr Buch in Nürnberg vor.
„Simone Weinmann reiht sich ein ins Genre der dystopischen Literatur, sie tut es aber auf spezifische Weise. Es geht ihr nicht, wie in den harten Negativszenarien à la Orwell oder Huxley, um Fragen der Macht und der Kontrolle respektive des effektvollen Widerstands dagegen. Vielmehr erzählt sie geduldig und anschaulich, wie die Menschen sich in einem rechtsfreien Raum neu organisieren“, schreibt Beat Mazenauer auf viceversaliteratur.ch, und weiter: „Das Raffinement des Romans besteht darin, dass er atmosphärisch stimmig erzählt und dabei auf grelle Effekte verzichtet. Es geht nicht um einen Endkampf der politischen Mächte, sondern um das Überleben in einer öde gewordenen Wirklichkeit.“
In einem Interview für die Volkshochschule Zürich hat die Autorin die Motive von „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ näher erläutert: „Was hat dich an diesem Setting interessiert?“ „Das Buch hat für mich mit einer einzelnen Szene angefangen: Einem Lehrer, der in einer zukünftigen, rauheren Welt durch den Schnee geht. Der ganze Rest des Romanprojektes war eine Art Erforschung dieser Welt und der darin auftauchenden Figuren.“ „Was sind die Zeitfragen, die dich beschäftigen?“ „Mich beschäftigen der Klimawandel und die verschiedenen Debatten darüber. Zum Beispiel wie man den CO2-Ausstoss mit Steuern belegen könnte, ob künstliche Eingriffe in die Atmosphäre verboten werden müssten, ob man doch zur Atomkraft zurückkehren sollte und so weiter. Dazu gehört auch das Thema, wie die Gesellschaft mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgeht, die unbequem sind und den Status Quo in Frage stellen.“
Am Mittwoch nach Ostern präsentiert Simone Weinmann ihren Debütroman in Lesung und Diskussion: 20.4., 19 Uhr, Z-Bau, Frankenstraße 200, 90461 Nürnberg
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen.“ Christine Lötscher, republik.ch

08.04.2022
„Boah! Dieser Stoff soll legal sein?“
Dieser Satz entfuhr Michael Pollan, als er nach einem längeren Kaffee-Entzug endlich wieder einen Espresso zu sich nahm. Sein neues Buch „Kaffee Mohn Kaktus“ ist eine faszinierende Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen.
Drei psychoaktive Pflanzen – Kaffee, Schlafmohn und Peyote-Kaktus –, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern, erkundet Michael Pollan in seinem neuen Buch "Kaffee Mohn Kaktus". Die besondere Kultur, die sich um jede dieser Pflanzen gebildet hat, erforscht er unter anderem, indem er sie konsumiert bzw. im Fall von Kaffee versucht, darauf zu verzichten.
„Ohne das allmorgendliche Aufputschmittel Kaffee ging seine Motivation bald in den Keller“, schildert Michael Lange in seiner Besprechung in Deutschlandfunk Kultur, „das Buchprojekt drohte zu scheitern. Nach und nach schaffte er es doch, ohne Kaffee. Sogar sein Schlaf verbesserte sich. Als er dann zum Kaffee zurückkehrte, spürte er die Wirkung und beschreibt sie mit den Worten: ‚Boah! Dieser Stoff soll legal sein?‘“
„Unmöglich eigentlich, als Leser nicht neugierig zu werden, wie sich ein Trip wohl anfühlt. Das hat der Kaktus dem Mohn wie dem Kaffee doch voraus.“ So beschließt Helmut Mayer seine Rezension in der heutigen FAZ.
„Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben. Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip.“ Brigitte Kleine, ARD Titel Thesen Temperamente
„Getrieben von unbändiger Neugier beschreitet Michael Pollan immer wieder aufs Neue den schmalen Pfad zwischen seriöser Wissensvermittlung und der verbotenen Welt des Drogenkonsums. Der vorsichtige Blick in den Abgrund der Illegalität macht sicher einen Teil des Reizes aus – und des Vergnügens, das dieses Sachbuch bereitet.“ Michael Lange, DLF Kultur

06.04.2022
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ als Hörbuch
Heute tritt Axel Hacke in München auf, morgen in Ebersberg, dann ist Lesungspause bis 25. April. Sie können sich sein neues Buch aber jederzeit vom Autor vorlesen lassen: „Ein Haus für viele Sommer“ ist auch als Hörbuch erschienen.
Müsste man sich bei der Hörbuchfassung von Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ für eine Singleauskopplung entscheiden, würde wohl das Kapitel über den Fiat 500 das Rennen machen, der „wie ein fester Pfropfen quer in der Gasse klemmt, wahrscheinlich für immer, ein Denkmal des lächerlichen Deutschen, der versucht hat, einen Cinquecento in die Garage zu fahren.“
Diese Passage durfte auch beim Beitrag der hr2-Hörbuchzeit nicht fehlen, in dem Dorothee Meyer-Kahrweg und Martin Maria Schwarz sich über Axel Hackes neues Werk unterhielten, hier nachzuhören.
„Wieder hat Axel Hacke ein wunderbares Stück Literatur geschaffen, das den Leser über schwere Zeiten bringen kann oder ihn einfach auf den kommenden Urlaub einstimmt. Am Ende weiß man sogar, was man tut, wenn man nichts tut.“ Thomas Behlert, Tam Tam
„Mit immensem Geschick zieht Axel Hacke alle Register des stimmungsvollen, sinnlichen und beschwingten Erzählens. (...) Es mangelt nicht an rhetorischen Sternstunden in der Hörvariante seines neuen Buchs. Der Interpret weiß exakt, wie man sich stimmlicher Effekte bedient und damit punktet.“ Ulf Heise, mdr Kultur

04.04.2022
Yavuz Ekinci in der Türkei verurteilt
Yavuz Ekinci wurde in der Türkei wegen seiner Parteinahme für Kurdinnen und Kurden zu einer Haftstrafe verurteilt. Er lässt sich aber nicht einschüchtern: „Als Schriftsteller bin ich die Seele, die Erinnerung und das Gewissen unserer Zeit“
„Kurz nach Beginn der russischen Invasion hat der türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci ein Bild der Vaclav-Havel-Library-Stiftung retweetet. Es zeigt die Farben der ukrainischen Flagge und den Schriftzug ‚Stand with Ukraine‘. (…) Der Dreiundvierzigjährige macht das oft, Solidarität zeigen mit Menschen, die Leid und Unrecht erfahren. Auch in den Jahren 2013 und 2014, als sich die Kurdinnen und Kurden der syrischen Stadt Kobane verzweifelt gegen den Terror des sogenannten ‚Islamischen Staates‘ zur Wehr setzten, twitterte er Solidaritätsbekundungen und Fotos“, schrieb Karen Krüger am Samstag in der FAZ. Und weiter: „Am Donnerstag hat ein Istanbuler Gericht Yavuz Ekinci wegen seiner über Twitter verbreiteten Solidaritätsbekundungen mit Kurdinnen und Kurden der ‚terroristischen Propaganda‘ für schuldig befunden und ihn zu einer Haftstrafe von einem Jahr, sechs Monaten und 22 Tagen verurteilt.“
Das Istanbuler Gericht hat die Haftstrafe zwar zur Bewährung ausgesetzt, aber Ekinci hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen. „Wichtig und einzig richtig wäre Freispruch gewesen“, schreibt die Übersetzerin Sabine Adatepe auf Twitter. Wir freuen uns über die vielen Solidaritätsaufrufe für unseren Autor („Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam“ und „Die Tränen des Propheten“) und das Engagement von PEN international.
„Ein großartiger Roman. (...) Er geht einem lange nicht aus dem Kopf. Das Manuskript hatte Ekinci schon fertiggestellt, bevor der Krieg gegen die Kurden im Sommer 2015 erneut entbrannte. Dass er trotzdem den Roman zur Stunde geschrieben hat, sagt viel aus über die Türkei.“ Karen Krüger, FAS
„‘Die Tränen des Propheten‘ ist der zweite Roman des türkischen Schriftstellers Yavuz Ekinci, der auf Deutsch erschienen ist. Ein Gleichnis auf die Blindheit und Gewalttätigkeit des Menschen.“ Stefan Berkholz, WDR3 Mosaik

31.03.2022
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“
In Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“, das nächste Woche auf Platz 6 der SPIEGEL-Bestseller-Liste steht, spürt man die Sommerhitze, den Sand unter den Füßen, die leichte Brise auf dem Meer. Es sei „ein Buch wie ein Lichtblick“, sagt Elke Heidenreich.
„Axel Hacke ist mal wieder eine kluge Stimmungsaufhellung in Buchform gelungen und ganz nebenbei fordert er uns Leserinnen und Leser dazu auf, unser Konzept von Urlaub und Ferien zu hinterfragen“, schreibt Debora Schnitzler im Literatur-Newsletter der ZEIT.
Am 21. April veranstaltet die ZEIT unter dem Titel „Die Magie des Sommers in Italien“ ein Autorengespräch mit Axel Hacke, für das Sie sich hier kostenlos anmelden können.
Über den Entstehungsprozess von Hackes neuem Buch „Ein Haus für viele Sommer“ hat Jürgen Deppe für NDR Kultur ein ausführliches Gespräch mit dem Autor geführt, hier das Audio zum Nachhören.

29.03.2022
ATAK-Ausstellung bei Literatur Moths
Vom 31. März bis zum 15. Mai 2022 stellt die Buchhandlung Literatur Moths Stillleben des Berliner Künstlers ATAK aus. Die Vernissage findet am 31. März um 18 Uhr statt, der Künstler ist anwesend und wird sich mit Niels Beintker unterhalten.
ATAK (im bürgerlichen Leben Georg Barber), geboren 1967 in Frankfurt/Oder, lebt und arbeitet als freiberuflicher Künstler, Illustrator und Grafiker in Berlin und ist Professor für Illustration an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle.
Erst kürzlich wurde er für die Sendung BR Capriccio porträtiert, den Beitrag können Sie sich hier in der Mediathek anschauen.
Still und Leben – die Stillleben ATAKs sind farbenfroh, spielerisch, grandios und poetisch – das pralle bunte Leben.
In dem Atelier des Berliner Künstlers stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können – wie Atak sagt, »auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.«
Wer keine Zeit findet, die Ausstellung in der Buchhandlung Moths zu besuchen, kann sich ATAKs Stillleben auch nach Hause holen und sie sogar an die Wände hängen: Im gleichnamigen Buch finden sich vier Posterseiten mit ATAKs knallbunten Bildern zum Heraustrennen und Aufhängen.
Andreas Platthaus schreibt in der FAZ:
"Wer in dieser Bilderflut nicht badet, der wird den festen Grund seines ästhetischen Vorurteils wohl nie mehr verlassen."

28.03.2022
Karl Heinz Roth, „Blinde Passagiere“
Am letzten Donnerstag machte der Mediziner, Historiker und Autor Karl Heinz Roth mit seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“, unterstützt von Konstantin Wecker, im Café Luitpold in München Station.
Das Virus und seine Varianten: Blinde Passagiere, weltweit unterwegs. Die Entscheider in der Politik, die Manager im Gesundheitswesen, die Ärzte und die Patienten, ja wir alle, ob geimpft oder nicht: Eine klare Sicht im Umgang mit der Corona-Pandemie hat kaum jemand. Dazu kommt der Krieg in der Ukraine mit seinen globalen Auswirkungen als nunmehr vorderste Realität.
Mittendrin der Mediziner, Historiker und Autor Karl Heinz Roth auf Vortragsreise mit seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“: Am letzten Donnerstag machte er, unterstützt von Konstantin Wecker, im Café Luitpold in München Station. In seinem freien Vortrag warf er einen kritischen Blick auf fatale Shutdowns, die Pharmaindustrie und ZeroCovid und entwickelte sein Plädoyer für einen „dritten Weg“, in dem die Kritik an autoritärer Politik und das Eintreten für eine effektive Reaktion auf das Virus keine Gegensätze sind. Das wird auch in den neuesten Rezensionen in taz und nd lobend vermerkt.
Im April steht "Blinde Passagiere" auf Platz 3 der Sachbuch-Bestenliste von Welt, WDR5, NZZ und ORF.
„Das 500 Seiten starke Buch von Karl Heinz Roth, ‚Blinde Passagiere. Die Coronakrise und ihre Folgen‘ im Antje Kunstmann Verlag, hat mit Zeitgeist- und Schwurbelprosa nichts zu tun. Dafür bürgt die Doppelqualifikation des Autors als Arzt und Sozialwissenschaftler, der weiß, wovon er redet, wenn es um Seuchen geht, seit er als Hausarzt an einem sozialen Brennpunkt mit HIV-Infizierten zu tun hatte.“ Rudolf Walther, taz
„Auch wenn man Karl Heinz Roth nicht bei jeder Bewertung folgen mag, muss man anerkennen, dass er ein Standardwerk über die Corona-Pandemie geschaffen hat, das enorm zur Versachlichung der gesellschaftlichen Diskussion beitragen kann.“ Thomas Sablowski, nd

25.03.2022
Axel Hacke, „Ein Haus für viele Sommer“
Was sich entwickeln kann, wenn man seinen Urlaubsort nicht nur betritt und wieder verlassen muss, sondern diesen Ort ernst nehmen und zu verstehen versuchen kann, das macht die Magie von Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ aus.
Wir freuen uns sehr über das große Interesse an Axel Hackes neuem Buch „Ein Haus für viele Sommer“, es steigt nächste Woche auf Platz 14 der Bestsellerliste ein.
Am kommenden Wochenende erzählt der Autor gleich zweimal in Radiointerviews mehr über die Hintergründe und den Entstehungsprozess des Buchs: morgen Samstag ab 13 Uhr in „Das Gespräch“ mit Jürgen Deppe von NDR Kultur und am Sonntag ab 14:05 Uhr im „Diwan“ mit Martina Boette-Sonner von BR2.
Einen ersten NDR-Beitrag können Sie hier nachlesen, und Elke Heidenreichs begeisterte Empfehlung finden Sie hier, auch zum Nachhören.
„Hacke ist selbstironisch, bis der Arzt kommt - oder, nein, eher bis der Cinquecento nach etlichen Fehlversuchen endlich rückwärts in der Cantina eingeparkt ist. Das ist zum Totlachen.“ Jürgen Deppe, NDR Kultur
„Seit 30 Jahren fährt Axel Hacke mit seiner Familie in dasselbe Haus nach Italien, und in diesen vielen Sommern entstehen Beziehungen, Freundschaften, sammelt man Erfahrungen und wird vom Touristen zum Freund und Einwohner. Wie er das beschreibt – liebevoll, witzig auch bei allen Entnervungen (mit einem Haus geht immer auch was schief!) – das ist ein echter wunderbarer Axel Hacke. Ein Buch wie ein Lichtblick!“ Elke Heidenreich, WDR4

22.03.2022
Rayk Wielands „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Gerade hat Rayk Wieland in Leipzig auf dem Blauen Sofa mit Ariane Binder parliert und seinen fulminanten neuen Roman „Beleidigung dritten Grades“ auch im Café Grundmann präsentiert, da sendet Deutschlandfunk Kultur eine nicht weniger fulminante Rezension von Elke Schlinsog, hier nachzulesen und nachzuhören.
„Rayk Wieland wäre nicht ein ausgefuchster Satiriker“, sagt die Kritikerin und erinnert an Wielands Erstling „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“ von 2009, „wenn er nicht auf absurdesten Abwegen diese historische Duellerzählung immer wieder mit seiner Geschichte in der Gegenwart verweben würde.“
Eine weitere lesenswerte Besprechung hat soeben Martin Oehlen auf buecheratlas.com veröffentlicht.
„Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig.“ Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur
„Es ist dem Autor ein spürbares Vergnügen, den ‚Perlen des Irrsinns‘ in dieser SS-Ehrenkodex-Geschichte nachzugehen. Da ist er Historiker und Satiriker in einer Person.“ Martin Oehlen, buecheratlas.com

17.03.2022
Kurt-Wolff-Preis für Antje Kunstmann
Am Freitag, 18. März, wird Antje Kunstmann in Leipzig mit dem Kurt-Wolff-Preis ausgezeichnet. Im Anschluss daran finden Sie uns bis Sonntagabend auf der buchmesse_popup im Werk2 in Leipzig-Connewitz. Hier unser Messeprogramm:
Antje Kunstmann erhält am Freitag den mit 35.000 € dotierten Kurt-Wolff-Preis (13 Uhr, Gohliser Schlösschen, Leipzig, Livestream). Weitere Kunstmann-Programmpunkte rund um die Buchmesse:
Der Verlag präsentiert seine Neuerscheinungen von FR 18.3. ab 12 Uhr bis SO 20.3. um 18 Uhr auf der buchmesse_popup im Werk2 in Leipzig-Connewitz.
Rayk Wieland liest aus „Beleidigung dritten Grades“ heute DO 17.3. um 18 Uhr auf dem Blauen Sofa in der Kongresshalle am Zoo, am FR 18.3. um 20 Uhr im Café Grundmann und am SO 20.3. um 16 Uhr in den Cammerspielen.
Axel Hacke präsentiert sein neues Buch „Ein Haus für viele Sommer“ am FR 18.3. um 20 Uhr im Kupfersaal.
Wir freuen uns auf inspirierende Begegnungen und Gespräche!

16.03.2022
Axel Hacke im Gespräch
In seinem neuen Buch „Ein Haus für viele Sommer“ erzählt Hacke von den Geheimnissen eines alten Turms auf einer italienischen Insel, der für den Autor und seine Familie seit 30 Jahren Herausforderungen bereithält, mit denen sie nicht gerechnet hatten.
Was sich entwickeln kann, wenn man sein Urlaubsziel nicht nur als Ort sieht, den man betritt und wieder verlässt – als Erholungskulisse also –, sondern wenn man diesen Ort ernst nimmt und zu verstehen versucht, das macht die Magie von „Ein Haus für viele Sommer“ (auch als Hörbuch erschienen) aus.
Jürgen Deppe hat für NDR Kultur mit Axel Hacke über dessen Langzeitbeziehung zu diesem italienischen Torre gesprochen, sein Interview können Sie hier in einer Kurz- und einer Langfassung nachhören. „Hacke ist selbstironisch, bis der Arzt kommt - oder, nein, eher bis der Cinquecento nach etlichen Fehlversuchen endlich rückwärts in der Cantina eingeparkt ist. Das ist zum Totlachen“, so Jürgen Deppe, und weiter: „Wäre die Bezeichnung ‚heiterer Melancholiker‘ nicht längst auf andere angewendet worden, wäre Axel Hacke es wert, dass sie für ihn erfunden würde. Wundervoll.“
„Ein Haus für viele Sommer“ ist übrigens auch Buch des Monats im Literatur-Newsletter der ZEIT, der morgen verschickt wird.
„Wir machen mit Hacke und seiner Familie Urlaub auf dieser italienischen Insel und brauchen nie wieder Entschleunigungs-Apps oder Achtsamkeitsseminare.“ Barbara Weitzel, Welt am Sonntag
„Axel Hacke weckt ein Fernweh, das sich fast wie Heimweh anfühlt.“ Madame

14.03.2022
Michael Pollan in titel thesen temperamente
Zum Erscheinen seines neuen Buches über Kaffee und andere psychoaktive Pflanzen gab es am Sonntag einen umfangreichen Beitrag in der Sendung ttt.
„Ein stolperndes Gehirn, ein leuchtendes Gefühl – oder die klärende Kraft von Koffein – haben unsere Kultur geprägt: ‚Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben.‘ Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind, und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip“, sagt Brigitte Kleine in der ARD- Kultursendung über Michael Pollans neues Sachbuch „Kaffee, Mohn Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen."
„Die drei Pflanzen, auf die ich hier schaue“, erzählt Pollan, „gehören zu verschiedenen Kategorien psychoaktiver Pflanzen. Opium ist ein Beruhigungsmittel, ein ‚Downer‘. Koffein ist stimulierend, ein ‚Upper‘. Und Meskalin aus dem Peyote-Kaktus nenne ich einen ‚Outer‘, ein Halluzinogen. Sie alle erzählen eine andere Geschichte.“
Wer sich nun aber Gedanken wegen seiner zwei bis acht Tassen Kaffee am Tag macht, den kann Pollan beruhigen: „Es ist sehr interessant, sich mal die Denker der Aufklärung anzuschauen. Die waren echte Kaffee-Bestien. Voltaire trank 72 Tassen pro Tag und hat ja auch einiges erledigt bekommen. Balzac – berühmt für exzessiven Kaffee-Konsum – hielt es für unmöglich, ohne Kaffee zu schreiben. Er war so abhängig, dass er das Wasser im Kaffee für überflüssig hielt. Zum Schluss aß er nur noch den Kaffeesatz.“
Pollan will mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass psychoaktive Substanzen gesellschaftlich neu bewertet werden. Manches, was wir für harmlos halten, kann gefährlich sein. Anderes kann – im kontrollierten Rahmen und richtig dosiert – ein „Segen“ sein, schreibt Pollan.

08.03.2022
Literatur zum feministischen Kampftag
Wir haben zum Weltfrauentag drei passende Titel aus unserem Programm ausgewählt, die auf jede Leseliste gehören und vielleicht zur Abschaffung des Patriarchats beitragen können.
Frauen sind im Alter oft von Armut bedroht, besonders in Städten mit hohen Mieten. Irene Götz schildert in „Kein Ruhestand“ exemplarisch, welche Ursachen zur Altersarmut besonders von Frauen führen und wie Frauen damit umgehen, lebenspraktisch und emotional.
Ein Buch, das die politischen, gesellschaftlichen und persönlichen Verhältnisse in den Blick nimmt, das erzählt und analysiert und in einem Anhang notwendige Informationen bietet, wo Frauen Unterstützung kriegen, die sie so dringend benötigen.
„Eigentlich hätte er sich lieber nicht mit dem Thema beschäftigt, räumt Jens Dirksen, Kulturchef der WAZ, ein. Doch dann habe ihn beim Lesen dieser Bücher 'die Wut gekriegt.' Denn: 2036 wird jede vierte Rentnerin in Deutschland in Armut leben."
Deutschlandfunk Kultur, Lesart
Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn sie nur selten öffentlich wird. »AktenEinsicht« erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei.
Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutschland von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Welche Lebensgeschichten sich hinter dieser erschreckenden Zahl verbergen, davon erzählt die Strafrechtsanwältin Christina Clemm in „AktenEinsicht“, empathisch und unpathetisch.
„Anwältin Christina Clemm vertritt Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden. Laut Statistik gibt es in jedem Freundeskreis Täter und Opfer."
Julia Schaaf, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Viel zu lange wurde die weibliche Lust verleugnet, viel zu lange die Klitoris in ihrer Bedeutung und Größe verkannt. Höchste Zeit, dem ein Ende zu setzen! »Denn eine Frau, die ohne Scham masturbiert und sich selbst verwöhnt, ist eine freie Frau«, schreibt die Feministin und Aktivistin Julia Pietri in „Mit Fingerspitzengefühl. Kleine Anleitung zur weiblichen Masturbation.".
Aufklärung, Inspiration und Empowerment – dieses Handbuch revolutioniert, wie wir über Selbstbefriedigung und den weiblichen Körper denken und sprechen.
„Julia Pietri hat über 6000 Befragungen von FLINTA durchgeführt und die Ergebnisse in diesem Buch zusammengetragen. Es wird gefragt, warum Selbstbefriedigung notwendig ist, räumt mit alten Mythen auf und zeigt endlich anatomisch korrekte Darstellungen der Klitoris. Vielleicht nicht für jemensch das Buch hier, aber ich lege es euch sehr ans Herz: um euch selbst zu entdecken und auch Jugendlichen und Erwachsenen die Chance einer offenen Aufklärung und Erfahrung des eigenen Körpers zu ermöglichen.“
Instagram @sprachlichessein

04.03.2022
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“
Nächste Woche erscheint Axel Hackes neues Buch „Ein Haus für viele Sommer“. In einem Text für das „Entdecken“-Ressort der aktuellen ZEIT hat er seine Langzeitbeziehung zum Torre, dem Ferienhaus der Familie auf Elba, zusammengefasst.
Ein Haus im Süden, woanders sein und doch bei sich - das ist ein Traum, den viele träumen. Wer aber dann wirklich so ein Haus hat, hat andere Träume, Träume von … ja, vielleicht von Ferien?
Axel Hacke erzählt in „Ein Haus für viele Sommer“ (erscheint am 8. März, auch als Hörbuch) von der Magie eines Ortes, an dem man eigentlich nicht sein müsste, aber doch unbedingt sein will. Es geht um die Menschen auf einer Insel, um die Landschaft dort, um Schlangen, Gottesanbeterinnen, Fakirtauben, Ziegen, Oliven. Und um einen Mann, der aus dem Ehebett heraus ein Wildschwein erschießt.
Über die Geheimnisse des alten Turms, der für Axel Hacke und seine Familie seit 30 Jahren Herausforderungen bereithält, mit denen sie nicht gerechnet hatten, hat er für das „Entdecken“-Ressort der aktuellen ZEIT den Text „Du gehörst zu mir“ verfasst.

03.03.2022
Karl Heinz Roths „Blinde Passagiere“
Wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirkt, zeigt Karl Heinz Roth in seinem hervorragend recherchierten und elegant geschriebenen Buch „Blinde Passagiere“.
„‘Warum wurden die spezifischen (…) Präventionskonzepte der Infektionshygiene und des Public Health missachtet und durch die grobschlächtige Methode des Großen Lockdown ersetzt?‘, fragt sich heute der deutsche Arzt und Historiker Karl Heinz Roth in seinem eben erschienenen Buch ‚Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen‘. Er zieht darin eine erste umfassende Bilanz der weltweiten Gesundheitskrise und fordert Lehren für die nächste, die bestimmt komme“, schreibt Daniel Arnet in der Schweizer Boulevardzeitung Blick.
Bedenkenswert sei das Buch vor allem dort, so Arnet weiter, wo es der Frage nachgehe, ob der Lockdown als Hauruck-Übung vermeidbar gewesen wäre, weil die Welt geschichtsbewusst besonnen und zukunftsorientiert vorausschauend auf den Corona-Ausbruch reagiert hätte. Denn darauf spiele der Historiker Roth mit dem Titel „Blinde Passagiere“ an: Die Kapitäne diese Welt schipperten im Rumpf ihrer Kähne schon immer Viren mit – um im Bild zu bleiben. Und deshalb hätte der Corona-Ausbruch niemanden überraschen dürfen.
„Jetzt zeigt sich auch auf dem Buchmarkt eine Art Long Covid: eine Fülle voluminöser Bände, die (…) um Überblick, Perspektivierung und historische Einordnung bemüht sind. Das seriöse Schwergewicht in dieser Reihe ist Karl Heinz Roths ‚Blinde Passagiere'. (…) Roth, Sozialhistoriker und langjähriger Hausarzt, ist einzigartig qualifiziert, um das fächerübergreifende Spektrum der Pandemie und ihrer Auswirkungen zu betrachten.“ Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung
„Karl Heinz Roth ist Historiker und Mediziner, in seinem neuen Buch ‚Blinde Passagiere‘ versucht er, beide Traditionen wieder zu einem gesamtgesellschaftlich ansetzenden linken Denken zusammenzubringen.“ Jörn Boewe, der Freitag

28.02.2022
Christine Westermann über Nicolò Targhetta
„Der ganze Unterschied zwischen den ersten und letzten Worten an den Menschen, den man liebt, besteht darin, dass man sich die letzten so gut wie nie aussucht.“ So beginnt Nicolò Targhettas Roman „Alles spricht“.
Und so fängt Christine Westermanns Besprechung in WDR5 Bücher an: „‘Elendes Arschgesicht.‘ Das sind die letzten Worte einer Frau an ihren Freund, der sie nach fünf Jahren Beziehung verlässt.“
Eben noch verlief ihr Leben den gewohnten Gang, plötzlich steht es Kopf: Freund weg, Wohnung weg, Job weg. Sie ist allein. Zum Glück gibt es die Dinge, die mit ihr sprechen. Aber können ihr Aschenbecher, Zimmerpflanze und Sofa die richtigen Ratschläge geben?
Nicolò Targhettas Debütroman „Alles spricht“, aus dem Italienischen übersetzt von Verena von Koskull, ist eine so witzige wie tiefgründige Geschichte vom Hinfallen und Wiederaufstehen – und für Christine Westermann das Buch der Woche:
„Eine Frau spricht mit einem Sofa? Alles spricht mit ihr, schon seit sie ein Kind ist. (…) Das wird brillant beschrieben. Fein, lebensklug, auf sanfte Art nachdenklich und sehr, sehr witzig. Wenn man schon denkt, man rutscht in zu viel Traurigkeit hinein, haut ein einziger Satz einen wieder in den Alltag zurück. Nie, wirklich nie ist die Sprache dieses Romans platt, derb oder gar geschmacklos. Was dem Thema Verlassenwerden, Alleinsein einen anderen Klang, eine andere Melodie gibt.“ Christine Westermann, WDR5 Bücher

24.02.2022
Buchpremiere mit Peter Probst
Witzig und liebevoll erzählt Peter Probst von einer Generation im Aufbruch. Sein neuer Roman „Die wilde Wut des Wellensittichs“ zeichnet ein Sittenbild der 70er-Jahre. Heute Abend ist Buchpremiere im Münchner Literaturhaus.
„Wir müssen hier raus, das ist die Hölle. Wir leben im Zuchthaus. Wir sind geboren, um frei zu sein“ – der Song von Ton Steine Scherben bringt Peter Gillitzers Lebensgefühl auf den Punkt. Sein Vater verbietet ihm alle Freiheiten, es sei denn, sie finden unter Aufsicht oder in der Pfarrgemeinde statt. In „Die wilde Wut des Wellensittichs“ erzählt Peter Probst mit scharfem Blick für Situationskomik und hinreißenden Dialogen vom Erwachsenwerden, von Selbstbehauptung und Niederlagen, vom Einbruch der Politik in das private Leben, vor allem aber von der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, die so, wie sie ist, nicht bleiben kann.
Die Buchpremiere findet heute Abend um 20 Uhr im Münchner Literaturhaus statt, Günter Keil moderiert die Veranstaltung. Für die Süddeutsche Zeitung hat Antje Weber ein Gespräch mit dem Autor über die Zwänge der Siebzigerjahre, strenge Väter und ersten Sex geführt.
„Im neuen Buch wird der junge Held 16 - und will den gerade erfundenen Sex endlich ausleben. Er stößt dabei allerdings, wie dieser so komische wie drastische Roman schnell deutlich macht, auf etliche Hindernisse.“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung

22.02.2022
Günther Koch meldet sich vom Abgrund
Schlimm sieht es aus auf der Welt, man kann Jan Böhmermann nur beipflichten: Truppenaufmarsch in der Ostukraine, Pandemie, Bankenskandale - und dann auch noch Martin Suters Schweinsteiger-Buch. Wir rufen dringend Günther Koch!
Wenn sich jemand kompetent vom Abgrund melden kann, dann ja wohl Deutschlands beredtester Fußballreporter im Ruhestand. Das Computer-Schreibprogramm behauptet zwar, dass man „beredt“ nicht steigern kann, aber da kennt es Günther Koch schlecht.
Koch liest auf UnserClub, der Community-Plattform des 1. FC Nürnberg, am Donnerstag, 24. Februar, von 18:30 bis 20 Uhr aus Jürgen Roths Biographie „Wir melden uns vom Abgrund. Günther Koch - Ein Leben als Fußballreporter“, spielt O-Töne aus seinen legendären Fußballreportagen ein und beantwortet Eure Fragen. Hier könnt Ihr Euch anmelden, um einen Link zur Veranstaltung zu bekommen.
„Günther Koch – das ist Radiogeschichte des Bayerischen Rundfunks. Mit seiner Stimme, seiner Passion für den Fußball und seiner Treue zum 1. FC Nürnberg verbinden sich Spannung, Glücksgefühle und das emotionale Leiden am Sport.“ Christoph Leibold, BR2 Kulturwelt
„Nicht einmal Herbert Zimmermann und Kurt Brumme haben so viel Aufmerksamkeit in der Kulturöffentlichkeit erfahren wie Günther Koch. Sogar international wurde er gepriesen. Als 'The voice of German football' bezeichnete ihn einst die BBC.“ Deutschlandfunk Sportgespräch

21.02.2022
Irene Götz über Altersarmut von Frauen
Frauen sind im Alter oft von Armut bedroht, besonders in Städten mit hohen Mieten. Wie kommen sie mit wenig Geld zurecht? Welche Strategien entwickeln sie, um dennoch am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben?
„Ich mag nicht um Hilfe bitten - Altersarmut von Frauen“ heißt Gabriele Knetschs Radioreportage, die am vergangenen Donnerstag im „Notizbuch“ von BR2 gelaufen ist, hier der Podcast. Gabriele Knetsch hat für ihren Beitrag auch mit Irene Götz gesprochen, deren Studie „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ bei uns erschienen ist.
„‘Kein Ruhestand‘ ist eine richtungsweisende Studie, die große öffentliche Aumerksamkeit verdient.“ Olaf Cless, fiftyfifty
„Nützlich nicht nur, weil es hilft, ein Tabu zu brechen – sondern weil das letzte Kapitel tatsächlich ein Ratgeber ist. (…) Es muss ohnehin mal einer anfangen, die Dinge zu dokumentieren. (…) So gesehen ist ‚Kein Ruhestand‘ auch die Geschichtsschreibung von morgen.“ Susan Vahabzadeh, Süddeutsche Zeitung

17.02.2022
Karl Heinz Roth in den Medien
In Roths „Blinde Passagiere“ werden die einzelnen Aspekte der Corona Pandemie erstmals fachübergreifend betrachtet, aufeinander bezogen und kontextualisiert. Burkhard Müller hat sein Buch in der SZ besprochen, Jörn Boewe den Autor im „Freitag“ interviewt.
Wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirkt, zeigt Karl Heinz Roth in seinem hervorragend recherchierten und elegant geschriebenen Buch „Blinde Passagiere“ – ein Grundlagenwerk für die kritische Aufarbeitung dieser Krise, zur Vermeidung kommender.
Ein ausführliches und sehr aufschlussreiches Interview von Jörn Boewe mit dem Autor ist gerade im Freitag erschienen, Burkhard Müller hat das Buch in der Süddeutschen Zeitung besprochen.
„Jetzt zeigt sich auch auf dem Buchmarkt eine Art Long Covid: eine Fülle voluminöser Bände, die (…) um Überblick, Perspektivierung und historische Einordnung bemüht sind. Das seriöse Schwergewicht in dieser Reihe ist von Karl Heinz Roth, es trägt den Titel ‚Blinde Passagiere - Die Coronakrise und die Folgen‘. Auf 500 Seiten versammelt es ziemlich vollständig die Informationen, die zu dieser Krankheit bis zum Frühjahr 2021 vorlagen. (…) Roth, Sozialhistoriker und langjähriger Hausarzt, ist einzigartig qualifiziert, um das fächerübergreifende Spektrum der Pandemie und ihrer Auswirkungen zu betrachten.“ Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung

15.02.2022
Günther Grewendorf in „Zeit für Bayern“ von BR2
Am kommenden Samstag wird der Internationale Tag der Muttersprache gefeiert – für die BR2-Sendung „Zeit für Bayern“ ein willkommener Anlass, mit unserem Autor Günther Grewendorf („Warum Bairisch genial ist“) ein Interview zu führen.
Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften in seinem Buch „Warum Bairisch genial ist“ sichtbar und zeigt, wie reich, rätselhaft, weltläufig und genial dieser Dialekt ist.
Für das Zeit für Bayern-Dialektmagazin auf BR2 hat Franziska Klein zum Internationalen Tag der Muttersprache am kommenden Samstag Günther Grewendorf interviewt und stellt sein Buch vor. Sendetermin: Samstag, 19.2.22, 12:05-13:00 Uhr (Wiederholung um 21:05 Uhr)
„Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische (...) vom Ruch des 'hinterwäldlerisch Verschrobenen' zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Karl Forster, Süddeutsche Zeitung
„Sollte eines Tages die Künstliche Intelligenz vor Günther Grewendorfs Türe stehen: An der bairischen Sprache wird sie kläglich scheitern.“ Anna Wheill, Lichtung

09.02.2022
ATAK in Capriccio
Capriccio, das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens, stellt morgen Abend ATAK und sein neues Buch „Stillleben“ vor. Seine Inspirationen holt der Berliner Künstler, Illustrator und Grafiker aus der Welt des Populären.
Im Atelier des Berliner Künstlers ATAK stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, auch in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können, wie ATAK sagt, „auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.“
Henning Biedermann hat ATAK besucht, sein Porträt ist morgen Abend ab 22:45 Uhr in Capriccio zu sehen. In seinem neuen Buch „Stillleben“, das am 22. Februar erscheinen wird, verwandelt ATAK das traditionsreiche Kunstgenre zu einer farbintensiven Pop-Art-Hommage. Seine Inspirationen holt der Berliner Künstler, Illustrator und Grafiker aus der Welt des Populären: aus Poesiealben, Zirkusplakaten, aus skurrilem Kinderspielzeug.
„Fast ohne Worte, aber dafür mit umso mehr Farbe und Ideen schickt Atak Kinder und Erwachsene auf eine herrliche Fantasie-Reise.“ Susanne Brenner, Saarbrücker Zeitung (über „Piraten im Garten“)

07.02.2022
Insta-Live mit Simone Weinmann und Philipp Theisohn
Unsere Autorin Simone Weinmann spricht am Dienstagabend live auf Instagram über ihren Roman.
"Simone Weinmann zeichnet in ihrem intelligenten Romandebüt eine Welt, in der sich diejenigen, die noch davon wissen, nach Ferien in Thailand sehnen, in der aber auch eine neue Generation heranwächst, die von Pferden auf der anderen Seite des Tunnels träumt. Eine Dystopie, die nicht bar jeder Hoffnung ist, und deren Figuren überzeugen.", schreibt Simone Wahli in der Ensuite über „Die Erinnerung an unbekannte Städte“.
Mit dem Germanisten und science-fiction-Experten Philipp Theisohn wird unsere Autorin Simone Weinmann am Dienstag, den 8. Februar um 19:30 live auf Instagram über das Buch und dessen Entstehung sprechen.
Sie können live dabei sein und auch gerne vorab per Instagram-Nachricht Fragen stellen, die die beiden dann nach ihrem ca. 30-minütigen Gespräch beantworten werden. Zu unserem Instagram-Account geht’s hier oder ganz einfach in der App unter @kunstmannverlag.

04.02.2022
„Blinde Passagiere“ positiv besprochen
„Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“ von Karl Heinz Roth wurde in konkret und dem medico-Podcast sehr gelobt
Der Radiojournalist Steen Thorsson hat sich für den medico-Podcast GLOBAL TOUBLE mit Karl Heinz Roth über sein neues Buch „Blinde Passagiere“ unterhalten. Thorsson zeigt sich angetan von Roths Plädoyer für einen „dritten Weg“, in dem die Kritik an autoritärer Politik und das Eintreten für eine effektive Reaktion auf das Virus keine Gegensätze sind.
Den Podcast können Sie hier nachhören.
Auch Matthias Becker, der „Blinde Passagiere“ für konkret (2/2022) besprochen hat, sieht in dem Buch „eine notwendige Pionierarbeit“ und den „ehrenwerten Versuch, eine sachgemäße gesundheitspolitische Diskussion über die Kontrolle pandemischer Krankheitserreger anzustoßen“.

02.02.2022
Radiobeiträge über Hans Traxlers neues Buch
Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys) oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)? Das darf man nach der Lektüre von Hans Traxlers herrlichen Kunst-Satiren getrost bezweifeln.
Hans Traxler ist ein Meister der komischen Kunst und ein großer Erzähler, der in acht Kurzgeschichten den Kunstbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet. „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute“ heißt sein neues Buch.
Michael Luisier hat es gestern in der Sendung Buchzeichen vom Schweizer Radio vorgestellt. Hier der Beitrag (ab 12’30) in schönstem Schweizerdeutsch. Ebenfalls gestern lief Niels Beintkers Besprechung in der Kulturwelt von Bayern2 (ab 10’16).
„Alle acht Geschichten (…) drehen sich um die Kunst. So erfahren wir vom mittlerweile 93-jährigen Mitglied der legendären ‚Neuen Frankfurter Schule‘, dass Piet Mondrian nur wegen des Versagens einer Fee Kunstmaler geworden ist, dass Joseph Beuys Herrscher über die Sowjetrepublik Tataristan war und wie es sich anfühlt, Sex nicht mit, sondern in einer Nana zu haben.“ Michael Luisier, SRF1 Buchzeichen
„Das Zeichnen nennt Hans Traxler gerne die leiseste aller Künste. Ein Zeichner arbeite lautlos, wie ein Geldschrankknacker. Diesen hintersinnigen Vergleich kann man auch auf die zweite Kunst des Frankfurter Karikaturisten und Illustrators übertragen: das Schreiben.“ Niels Beintker, BR2 Kulturwelt

01.02.2022
Simone Weinmann im SRF-Literaturfenster
„Die Erinnerung an unbekannte Städte“: Eine Dystopie? Climate Fiction? Beides? Michael Luisier hat mit der Autorin Simone Weinmann ein sehr kurzweiliges und aufschlussreiches Gespräch über ihren Roman geführt.
2045: Eine Katastrophe hat die Menschen auf eine karge bäuerliche Existenz zurückgeworfen, viele finden Trost im Glauben. Nathanael und Vanessa sind jung, wollen sich nicht abfinden und laufen fort. Ihr Lehrer, der noch weiß, wie es früher war, wird geschickt, um sie zu suchen. Doch der Weg führt für alle drei durch gefährliches Terrain.
Das ist das Setting von Simone Weinmanns Roman-Erstling „Die Erinnerung an unbekannte Städte“. Michael Luisier hat mit der Autorin im „Literaturfenster“ vom Schweizer Radio SRF2 ein sehr kurzweiliges und aufschlussreiches Gespräch geführt, das Sie hier nachhören können.
„Simone Weinmann ist Astrophysikerin und Schriftstellerin. In ihrem Debütroman ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ verbindet sie ihre beiden Interessen und wirft einen literarisch-wissenschaftlichen Blick auf eine bevorstehende Klimakatastrophe. Die Autorin spielt durch, was passieren könnte, wenn der Fall der Fälle tatsächlich eintritt, und geht der Frage nach, ob die Wissenschaft dann noch eine Chance hat.“ Michael Luisier, SRF2 Literaturfenster
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen.“ Christine Lötscher, republik.ch

28.01.2022
Kurt-Wolff-Preis 2022 geht an Antje Kunstmann
Die Kurt Wolff Stiftung vergibt den mit 35.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preis dieses Jahr an unsere Verlegerin Antje Kunstmann, der wir von Herzen gratulieren! Weitere Glückwünsche gehen an den Verlag Poetenladen für den Kurt-Wolff-Förderpreis.
Das Kuratorium der Kurt Wolff Stiftung vergibt den diesjährigen Kurt-Wolff-Preis an Antje Kunstmann, die „über Jahrzehnte hin mit großem Spürsinn, wachem politischen Bewusstsein und nicht nachlassender Energie ihren Münchner Verlag zu einem Spiegel und Akteur in der Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik gemacht und zugleich die deutsche und internationale Gegenwartsliteratur miteinander ins Gespräch gebracht“ hat, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die Stiftung würdigt weiter das „facettenreiche Ensemble aus Belletristik und Sachbuch, Gedichten und Kinderbuch, zeitkritischen Essays und Reportagen“ im Programm des Verlags – und nicht zuletzt seine Unabhängigkeit.
Der diesjährige Kurt-Wolff-Förderpreis geht an die Kolleg:innen vom Leipziger Verlag Poetenladen, denen wir ebenfalls herzlich gratulieren!
Der Preis soll am 18. März auf der Leipziger Buchmesse verliehen werden. Die Laudatio wird Antje Kunstmanns Verlegerkollege Heinrich von Berenberg halten.

25.01.2022
Zwei Empfehlungen für Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
Am Samstag veröffentlichte republik.ch Christine Lötschers Essay „Apokalypse und Empathie“ mit viel Lob für Simone Weinmanns Debütroman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“, der neulich auch in Die Presse/Spectrum empfohlen wurde.
Endlich eine kompetente Fortsetzung der Ende 2021 von Bernd Ulrich (Die Zeit) angestoßenen Debatte über das angeblich fehlende Interesse der Gegenwartsliteratur an der Klimakrise: Christine Lötscher beleuchtet in ihrem Essay „Apokalypse und Empathie“ auf republik.ch drei Romane, die ihrer Meinung nach zeigen, dass es ganz unterschiedliche Strategien gibt, um von Möglichkeiten des Lebens unter klimatechnisch prekären Umständen zu erzählen: Richard Powers‘ „Erstaunen“, Rumaan Alams „Inmitten der Nacht“ und Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“.
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen. (…) Der Traum vom Reset-Button, der, einmal gedrückt, die Menschheit an einen Neuanfang führen könnte, wird gehörig dekonstruiert in diesem Roman. Er endet zwar buchstäblich mit einem Licht am Ende des Tunnels, doch auch dieses Licht könnte bald nur noch eine Erinnerung sein“, schreibt Lötscher. Und weiter: „‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ ist eine melancholische Reflexion über die Zerstörungswut, die bereits in der Gegenwart grassiert. Der gescheiterte Versuch, die Atmosphäre künstlich abzukühlen, ist nur die letzte Dummheit in einer langen Reihe.“
„Italien bleibt auch dann ein Sehnsuchtsland, wenn die zivilisierte Welt untergegangen ist. In Simone Weinmanns Debütroman ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ hat die Menschheit eine Katastrophe ereilt, welche genau, ist nicht klar. Es gibt zwar Andeutungen, die Mächtigen der Welt hätten sie selbst herbeigeführt, um das Klima und damit die Erde zu retten, es sei der letztmögliche Ausweg gewesen, um den menschenverursachten Ausstoß von CO2 zu stoppen. Aber das könnte auch eine Verschwörungstheorie sein, die unter den Überlebenden kursiert, die Nachrichtenlage ist diffus und nährt sich von Gerüchten.“ Linda Stift, Die Presse/Spectrum

24.01.2022
Online-Buchpremiere mit Karl Heinz Roth
Am Montag, den 24. Januar stellt Karl Heinz Roth sein neues Buch „Blinde Passgiere – Die Coronakrise und ihre Folgen“ online via zoom vor. Mit den Autoren Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch gibt es ebenfalls eine zoom-Veranstaltung.
Karl Heinz Roth hat unter dem Titel „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“ im Kunstmann-Verlag eine Analyse der aktuellen Pandemiepolitik veröffentlicht. In dem Buch stellt er das Pandemiegeschehen aus einer globalen Perspektive dar, berichtet über die Vorgeschichte, die bis in die 2000er Jahre zurückreicht, analysiert die Ausbreitung und die Dynamik von Covid-19 und erörtert die Eigenschaften und Auswirkungen der Pandemie auf den Menschen. Er thematisiert die Gegenmaßnahmen, die dabei zutage getretenen Versäumnisse und die mentalen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns. Anne Seeck, Peter Nowak und Gerhard Hanloser werden Karl Heinz Roth zu seinem Buch und seinen Erkenntnissen über Pandemie und globale Politik befragen.
Über diesen Link gelangen Sie zur Veranstaltung, die um 19 Uhr beginnt:
https://us02web.zoom.us/j/85621150548?pwd=TzAwZVZJYWZCT2dtUXJSQVJMdWM2UT09
Meeting-ID: 856 2115 0548
Kenncode: 882564
Ebenfalls heute gibt es eine digitale Veranstaltung mit den Autoren Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch zu ihrem Buch „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“.
Die Lesung wird von der Stiftung Demokratie Saar organisiert, beginnt um 18 Uhr und kann über diesen Link gestreamt werden.

21.01.2022
Ulrich Grober: „Die Erde zuerst“
Vor 50 Jahren veröffentlichte der Club of Rome seinen Bericht „Die Grenzen des Wachstums“. Unser Autor Ulrich Grober („Die Entdeckung der Nachhaltigkeit“) nimmt dieses Jubiläum zum Anlass für eine Zwischenbilanz zur globalen Umweltbewegung.
In seinem Essay „Die Erde zuerst“ in der aktuellen ZEIT zieht Ulrich Grober folgendes Fazit: „Der Kern der Nachhaltigkeit ist die Erhaltung der ‚ökologischen Integrität‘: Das ganze Netz des Lebens – Biosphäre, Atmosphäre, Wasserkreisläufe, Böden – muss auf Dauer intakt gehalten werden. Erst im Einklang mit dem lebendigen Erdsystem bleibt auch die Option auf ein gutes Leben für alle offen. Das Vermächtnis von 1972 bedeutet, Nachhaltigkeit als eine Revolution für das Leben zu begreifen.“
Grobers Buch „Die Entdeckung der Nachhaltigkeit. Kulturgeschichte eines Begriffs“ erschien erstmals 2010 und warb schon damals für einen starken, unverwässerten Begriff von den eigentlichen Zielen der Nachhaltigkeit.
„Das hervorragend lesbare Buch von Grober sei denen empfohlen, die noch die Muße haben, sich unaufgeregt mit dem zu befassen, was wirklich notwendig ist. Sollte er mit seiner Gelassenheit falsch liegen, werden wir alle erfahren, was wir hatten – wenn es weg ist.“ Deutschlandfunk Andruck
„‘Die Entdeckung der Nachhaltigkeit‘ ist keine trockene Abhandlung grauer Theorie. (…) Der Autor berichtet in Reportagen lebendig über die jeweilige Gegend, so dass seine theoretischen Erörterungen immer eine sinnliche Basis haben. Die Leser spüren, was Nachhaltigkeit bedeutet. Das macht das anspruchsvolle Buch zu einem lehrreichen Lesevergnügen.“ WDR 5 Leonardo

20.01.2022
Christina Clemm im Gespräch bei Deutschlandfunk Kultur
Anwältin und Autorin Christina Clemm war in der Sendung „Im Gespräch“ mit Susanne Führer im Deutschlandfunk Kultur zu Gast.
Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und als Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Sie ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin und war Mitglied der Expertenkommission zur Reform des Sexualstrafrechts des BMJV.
Als Vertreterin der Opfer von sexualisierter Gewalt hat sie sich einen Namen gemacht. Trotz aller gesetzlichen Verbesserungen nimmt die Gewalt gegen Frauen nicht ab. „Wir müssen über Männlichkeit sprechen“, sagt sie in der Sendung „Im Gespräch“.
Bei uns erschienen ist ihr Buch „AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt“.
"Das Buch liest sich spannend wie ein Krimi. Oder eben wie acht Kriminal-Kurzgeschichten, die zugleich aufschlussreiche Milieustudien sind. Christina Clemm beschreibt sachlich und nüchtern, sie kann gut mit Sprache umgehen, ohne jegliche Anklänge an kompliziertes Juristendeutsch. Sie erlebt in ihrer Arbeit tagtäglich, wie verbreitet diese Gewalt ist und wie schwer es den Opfern anschließend in den juristischen Verfahren gemacht wird."
Christine Gorny, Radio Bremen

19.01.2022
„Eine tolle Knolle“
„Caspar Plautz. Rezepte mit Kartoffeln“ ist, von München bis Köln, in aller Munde. Bamberger Hörnchen, Rosa Tannenzapfen, Mecklenburger Schecke, La Bonnotte – dieses Kochbuch bringt die Kartoffel mit frischen Rezepten zu altem Glanz.
Auf einer ganzen Seite hat Stephanie Ebner im Münchner Merkur den Caspar Plautz-Kartoffelstand vorgestellt: „Caspar Plautz poliert das vermeintlich fade Image der Kartoffel auf und setzt sie modern, aber immer mit regionalen Zutaten in Szene. Seit fünf Jahren gibt es den Stand am Münchner Viktualienmarkt.“ Sie erzählt auch, wie das Betreibertrio aus Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger zu seinem Stand und der zu seinem Namen kam.
„Caspar Plautz hat ein ausgefallenes Sortiment an Speisekartoffeln – über das Jahr verteilt sind das etwa 100 Sorten, ‚die wir mit großer Leidenschaft testen und mit den passenden Zubereitungstipps verkaufen‘. Es gibt die Klassiker, aber auch besonders seltene Kartoffelsorten. Man kann die Kartoffeln aber nicht nur kaufen, sondern gleich vor Ort verzehren. Der Mittagstisch ist sehr gefragt.“ Und ebenso das Buch „Caspar Plautz. Rezepte mit Kartoffeln“, aus dem sie das Rezept für Pilz-Bourguignon mit Blumenkohl-Kartoffelpüree präsentiert.
Am kommenden Samstag zwischen 14 und 15 Uhr widmet das WDR5-Genussmagazin „Alles in Butter“ Caspar Plautz eine Radioreportage.
„Hier ist kein Rezept altmodisch. Durch ungewöhnliche Kombinationen mit Kräutern und Gewürzen, teils aus der japanischen oder chinesischen Küche, entstehen ganz neue und dabei köstliche Gerichte. Eine wirkliche Bereicherung.“ Doris Brandl, valentinas-kochbuch.de

14.01.2022
Thomas Gsellas Initiativbewerbung zum Parlamentspoeten
Nichts gegen junge türkischstämmige Rapperinnen, aber wenn der Deutsche Bundestag einen Parlamentspoeten braucht, dann ja wohl Thomas Gsella! In seinem Bewerbungsgedicht liest der dem deutschen Parlament schon mal ordentlich die Leviten.
Thomas Gsellas Hexameter-Orgie, die er gestern auf spiegel.de lancierte, müsste eigentlich das gesamte Fachpersonal von der wohlwollenden Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt bis zu ihrem skeptischen Amtskollegen Wolfgang Kubicki überzeugen.
Wer Gsellas Eignung für den neu zu schaffenden Posten genauer überprüfen möchte, greife zum aktuellen Gedichtband „Ich zahl’s euch reim“, über den Stefan Gärtner in der jungen Welt befand: „Gsellas politische Gedichte sind unkonform, indem sie die Frage nach Haben und Nichthaben stellen, nach Sinn und Zweck der mörderischen Übung, die Kapitalismus heißt, und ihre gewohnte formale Brillanz ist nicht Dekor für die kleinbürgerliche Oberstube, sondern der gar nicht so ferne Glanz aus einer schöneren Welt.“

12.01.2022
Kim Thúys „Großer Bruder, kleine Schwester“ im SWR
Katharina Borchardt hat den jüngsten Roman unserer kanadisch-vietnamesischen Autorin in SWR2 lesenswert besprochen. Außerdem kann nun das große Interview mit Kim Thúy in ZEITmagazin online gelesen werden.
In ihren skizzenhaften Romanen hat Kim Thúy ihre eigenen Erfahrungen aus der Zeit des Vietnamkrieges verarbeitet. Im Zentrum von „Großer Bruder, kleine Schwester“ steht das Massaker von My Lai, das am 16. März 1968 durch die US-Armee begangen wurde. Katharina Borchardt kritisiert, dass die Autorin Opfer dieses Kriegsverbrechens, die auf berühmt gewordenen Fotos eines amerikanischen Armeereporters abgebildet sind, mit fiktiven Biografien verknüpft.
„Bei Kim Thúy nun wird diese Frau zur Romanfigur. Es ist die Amme, die die kleine Tâm rettet, was ein mulmiges Gefühl erzeugt. Sollte man dieser Frau wirklich eine Geschichte andichten? Oder ist sie in ihrer Todesangst nicht eigentlich unberührbar?“
Doch die Kritikerin hat auch viel Lob für die Romane von Kim Thúy:
„Kim Thúy schreibt so, weil sie beseelt ist von dem Wunsch, dass trotz aller Kriegsgräuel alle Beteiligten „Liebende bleiben“ können. Das ist eine noble Haltung, aus der heraus Kim Thúy bereits drei warmherzige Romane über Krieg und Exil geschrieben hat, die in 29 Sprachen übersetzt wurden.“
Wer mehr über Kim Thúy und ihre Geschichte erfahren möchte, dem sei dieses Interview im ZEITmagazin ans Herz gelegt.

05.01.2022
Der LUCHS im Januar geht an Kitty Crowther
Kitty Crowthers Kinderbuch „Kleine Gutenachtgeschichten“, übersetzt von Tobias Scheffel, wird mit dem LUCHS-Preis von Radio Bremen und DIE ZEIT ausgezeichnet. Drei Geschichten voller Zauber, Poesie und farbenprächtiger Illustrationen.
Ohne Gutenachtgeschichte schläft kein Kind ein, das Bärenkind in Kitty Crowthers neuem Buch wünscht sich gleich drei. Die Geschichten von Mama Bär führen es in eine Welt voll zauberbunter Wunder, märchenhaftem Mut und poetischer Freundschaft … und zu guter Letzt in süße Träume.
Crowthers Kinderbuch „Kleine Gutenachtgeschichten“ wurde soeben mit dem LUCHS-Preis von Radio Bremen und DIE ZEIT ausgezeichnet. Judith Scholter schreibt in ihrer Rezension u.a.: „Der große Augenblick des Einschlafens: Das Buch erzählt von der Geborgenheit, derer es dazu bedarf, von Vertrauen - und vom Mut, loszulassen. (…) Ein im wahrsten Sinne des Wortes fantastisches Werk zum Vorlesen und Nacherzählen.“
Radio Bremen stellt das Buch und die aktuellen LUCHS-Preisträger vor: am Donnerstag, 6. Januar, um 15:10 Uhr auf Bremen Zwei und am Samstag, 8. Januar, um 13:40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter www.radiobremen.de/luchs.
„Voll leisem Witz, erstaunlichen Begegnungen, seitenweise Fantasie und einem Kuss zum Schluss holen die Geschichten und Bilder her, wovon sie erzählen: Geborgenheit, Glück und eine gute Nacht.“ Eltern family

04.01.2022
„Kasperl und der Kornkreis“ auf der hr2-Hörbuch-Bestenliste
„Kasperl und der Kornkreis“, die neueste Produktion von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater, steht im Januar auf Platz 3 der hr2-Hörbuch-Bestenliste (Kinder- und Jugendhörbücher des Monats).
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler von von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits zahlreiche Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben. Den Soundtrack für ihre neueste Produktion „Kasperl und der Kornkreis“ hat der Augsburger Jazzmusiker Wolfgang Lackerschmid beigesteuert.
Die Neueröffnung des städtischen Freibades von Hinterwieselharing steht kurz bevor. Kasperl und Seppl haben den Auftrag, die Liegewiese zu mähen, spielen aber lieber Tischtennis. Die Hexe Strudlhofer entdeckt ein seltsames Kreismuster in der ungemähten Wiese und behauptet, im Freibad seien Außeriridische gelandet. Kasperl und Seppl machen sich auf die Jagd nach dem Kornkreiswalzer … Wir freuen uns sehr, dass „Kasperl und der Kornkreis“ auf der hr2- Hörbuch-Bestenliste platziert ist!
„Das neue Hörspiel-Abenteuer von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater ist komischer Krimi und kosmischer Quatsch und verbindet angespacten Humor mit bodenständigem Blödsinn. Und wie immer kommen bei den Pointen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene auf ihre Kosten.“ Christoph Leibold, BR2 Favoriten
„Dass München die wichtigste Kulturstadt Europas ist, weiß jeder, Nationaltheater, Neue Arena, Jonas Kaufmann und ganz vornedran ‚Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater‘. Die beiden Stimmakrobaten Richard Oehmann und Josef Parzefall haben in 20 Jahren einen sehr eigenen Kosmos geschaffen. Balzacs Personal aus der ‚Comédie humaine‘ ist nichts gegen ihr All-Star-Ensemble.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung

03.01.2022
Großes Interview mit Kim Thúy im ZEITmagazin
In der aktuellen Ausgabe des ZEITmagazin spricht Kim Thúy mit Khuê Pham über ihre Liebe zum Essen und die vietnamesische Küche.
Kim Thúy ist als kanadisch-vietnamesische Schriftstellerin international erfolgreich.
Bisher erschienen sind ihre Romane „Der Klang der Fremde“, „Der Geschmack der Sehnsucht“, „Die vielen Namen der Liebe“ und zuletzt „Großer Bruder, kleine Schwester“.
Außerdem führte Kim Thúy ein Restaurant in Montreal und hat ein Kochbuch mit ihren eigenen vietnamesischen Rezepten geschrieben: „Das Geheimnis der vietnamesischen Küche“.
„In Vietnam spricht man nicht über seine Gefühle, man transportiert sie über das Essen.“, schreibt Kim Thúy in der Einleitung zu diesem ungewöhnlichen Kochbuch, das uns die vietnamesische Küche in ihren Grundlagen und vielen Köstlichkeiten ins Haus bringt.
Über das Kochen und Essen spricht sie mit der Journalistin Khuê Pham, die Kim Thúy während ihrer Deutschlandreise zur Frankfurter Buchmesse getroffen hat, in diesem Interview ebenso, wie über ihre vietnamesische Herkunft und die Flucht der Familie nach Kanada Ende der siebziger Jahre.
Welches vietnamesische Gericht kochen Sie am liebsten?
Die eine Sache, die ich nach einem langen Tag im Restaurant
immer noch essen konnte, waren Sommerrollen
mit vielen Kräutern: Fischminze, Schnittlauch, Thai-Basilikum,
vietnamesisches Basilikum, Minze und Koriander.
Mal mit Garnelen, mal mit Schweinefleisch oder Ei. Jeder
Bissen schmeckt anders. Wenn man hineinbeißt, berührt
die Aromamischung die Lippen. Wenn man anfängt zu
kauen, schmeckt es plötzlich anders. Und wenn man es
herunterschluckt, entfaltet sich das volle Bouquet. Wenn
ich Sommerrollen esse, kommen so viele Erinnerungen
zurück.
An was erinnern Sie sich dann?
An die tropische Hitze, an den Lärm der Menschen, die in
Häusern mit offenen Türen leben, an die Nuancen der vietnamesischen
Sprache und all diese alten, traurigen Lieder.
Empfinden Sie Vietnam immer noch als Heimat? Oder ist
es Kanada? Oder etwas ganz anderes?
Für mich ist Heimat der Ort, an dem meine Kinder sind.
Die eindrucksvollen Fotos, die das Interview bebildern, sind von Guillaume Simoneau.

21.12.2021
Elke Heidenreich empfiehlt „ich zahl’s euch reim!“
Die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich stellt in ihrem Videopodcast bei SPIEGEL.de und auf Instagram Thomas Gsellas neuen Gedichtband vor.
Dass auch Elke Heidenreich von den Gedichten Thomas Gsellas, die inzwischen auf social media bis zu 100.000 mal geteilt werden, begeistert ist, ist sehr verständlich:
"Sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn Ihnen bei und nach diesen Gedichten die Tränen in den Augen stehen. Denn Literatur ist in ihren besten Fällen die Sprache, die wir intuitiv verstehen; bei der es nichts zu interpretieren gibt und nichts zwischen den Zeilen zu lesen. Bei der wir erkennen, warum Sprache uns Menschen zu dem machen kann, wofür wir auf dieser Erde sein sollten: um das Leben zu bewahren, statt es zu schänden.", schreibt Stefan Reis im Main Echo.
Und auch Elke Heidenreich kann sich der Eindringlichkeit der politischen Gedichte nicht erwehren.
Auf Instagram verliest sie in einem Video auf dem Kanal der Schweizer Literaturkritikerin Nicola Steiner das inzwischen schon berühmte Gedicht „Die Corona-Lehre“.
Auch in ihrem Video-Podcast auf SPIEGEL.de empfiehlt sie „Ich zahl’s euch reim! Neue politische Gedichte“.

20.12.2021
Last-Minute-Geschenktipp: „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
Letzte Woche häuften sich die Geschenk-Tipps für Simone Weinmanns Debütroman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“. Wir schließen uns den Empfehlungen gerne an!
In ihrem spannenden dystopischen Roman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen?
Im Tages-Anzeiger empfahlen Isabelle Vonlanthen und Gesa Schneider vom Literaturhaus Zürich Simone Weinmanns Buch: „Das Essen ist knapp, die Sonne verschwunden, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sind ausgelöscht. Ein Mädchen und ein Junge machen sich mit ihrem Lehrer auf eine Reise ins Ungewisse.“
Für Markus Gasser vom Schweizer Radio SRF ist der Roman „eine punktgenau und einleuchtend erzählte Zukunftsvision, die nachdenklich macht, erschrecken kann, aber auch Hoffnung in sich trägt.“

16.12.2021
„Dieser Mann ist ein Gedicht“
In seiner heutigen Ausgabe stellt der „stern“ seinen langjährigen Gedicht-Kolumnisten Thomas Gsella einmal etwas näher vor.
Dank Kester Schlenz vom stern erfahren wir endlich etwas mehr über den Werdegang des großen Reimdichters Thomas Gsella: Kinderstube in einem Essener Lehrerhaushalt, erste Veröffentlichungen im Stadtmagazin Prinz, dort dann Übernahme einer halben Redakteursstelle, bevor er zur Titanic wechselte und dort bald den Chefsessel eroberte.
Der stern hat sogar nachgezählt, wie viele Bücher Gsella insgesamt veröffentlicht hat, nämlich 29! Das neueste heißt „Ich zahl’s euch reim“ und gehört unter jede fair gehandelte Nordmanntanne. Von Schlenz erfahren wir auch, was es mit dem legendären Husten des Dichters auf sich hat. Was der stern aber verschweigt: dass Thomas Gsella sein Lehramtsstudium einst mit einer Examensarbeit über Rainer Maria Rilke (!) abgeschlossen hat.
„Gsellas politische Gedichte sind unkonform, indem sie die Frage nach Haben und Nichthaben stellen, nach Sinn und Zweck der mörderischen Übung, die Kapitalismus heißt, und ihre gewohnte formale Brillanz ist nicht Dekor für die kleinbürgerliche Oberstube, sondern der gar nicht so ferne Glanz aus einer schöneren Welt.“ Stefan Gärtner, junge Welt

14.12.2021
Donatella Di Pietrantonios „Borgo Sud“
Donatella Di Pietrantonio erzählt die Familiengeschichte von „Arminuta“ weiter, spannend und mit großer literarischer Kraft. Ein Roman über Geschwisterliebe und über ein Italien, wie man es selten zu sehen bekommt.
„Die namenlose Ich-Erzählerin ist Dozentin an der Universität von Grenoble. Überstürzt fährt sie von dort in ihre italienische Heimatstadt Pescara. In einem kleinen Hotel wartet sie darauf, ihre schwer verletzte jüngere Schwester Adriana in der Klinik besuchen zu dürfen. Beim Wäscheaufhängen sei Adriana angeblich ‚einfach so‘ von der Dachterrasse in die Tiefe gestürzt. Adriana lebt im ‚Borgo Sud‘, einem verrufenen Hafenviertel von Pescara.“ So führte Andrea Lieblang in WDR5 Bücher in die Handlung von Donatella Di Pietrantonios neuem Roman „Borgo Sud“ ein.
Das Fazit ihrer Besprechung: „Donatella Di Pietrantonio ist ein großartiger, fein gewobener Text gelungen, der auch inhaltlich überzeugt: Denn die Gegensätzlichkeit der beiden Schwestern wird durch Adrianas lebensgefährlichen Unfall nicht gemildert. Die Ich-Erzählerin ringt damit, ihr privilegiertes Leben für die Pflege der Schwester aufzugeben. Und Adriana bezweifelt, dass ihre feine, sensible Schwester in den rauen, abgetakelten ‚Borgo Sud‘ passt. Dieses Schwanken zeigt, wie tief die beiden trotz ihrer Widersprüchlichkeit aufeinander bezogen bleiben.“
„Prägende Bilder versetzen den Leser in die beklemmende Welt eines brutalarchaischen Südens.“ Doris Kraus, Die Presse am Sonntag

09.12.2021
Hurzlmeiermalerei
Rudi Hurzlmeiers bildnerisches Werk, das Generationen von Meistern augenzwinkernd zitiert, ist seit dem 2. Dezember in der Frankfurter Caricatura zu bewundern - und auch in dem prächtigen Bildband „Hurzlmeiermalerei“.
Noch bis zum 18. April 2022 läuft Rudi Hurzlmeiers große Werkschau im Frankfurter Caricatura Museum. Über die Ausstellung haben schon viele Medien berichtet, von der FAZ (hier und hier) bis zum Main-Echo. Dort schrieb Martina Jordan: „Bewusst habe er die Pandemie, das Thema Corona in seinen Bildern nicht aufgegriffen. ‚Ich wollte mich nicht auch noch bei der Arbeit damit beschäftigen‘, erklärt Hurzlmeier. Und ermöglicht den Caricatura-Besuchern somit eine Alltags-Auszeit im coronafreien Raum.“
Hurzlmeiers Bilder, die sich „wenig um Dürfen und Nichtdürfen und Avantgarde und Ausloten scheren, sind stärker als jede Erzählung über sie und lustiger als jedes Lustigmachen“ (Frankfurter Rundschau). Sie sind auch in dem prächtigen Bildband „Hurzlmeiermalerei“ versammelt: Sie sprechen miteinander und zu uns, sind märchenhaft, surreal und immer eine Überraschung. So hat man die Welt noch nicht gesehen! Und die Kunst auch nicht. Sehen lernen und Weltentdeckung zugleich - das ist die Hurzlmeiermalerei.
„Anfang des Jahres mit dem renommierten Ernst-Hoferichter-Preis der Stadt München ausgezeichnet, veröffentlicht Hurzlmeier nun den äußerst vergnüglichen, gern auch leicht schockierenden Band 'Hurzlmeiermalerei', der die besten Bilder aus 30 Jahren vereint.“ Christian Selbherr, MUH

07.12.2021
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater in BR Heimat
Richard Oehmann und Josef Parzefall haben mit „Kasperl und der Kornkreis“ ein neues Hörspiel erdacht und veröffentlich – und waren damit Gäste im Bayerischen Rundfunk.
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater ist kein x-beliebiger Zelt-Kasperl, sondern vergnügliche, literarische Kinderunterhaltung. Die Puppenbühne wurde mit vielen exzellenten Kritiken bedacht und war an etlichen Theatern und Festivals zu Gast, darunter auch dem Münchner Volkstheater.
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits neun Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben.
All diese Stücke sind auch als Hörspiele auf CD erschienen.
Nun waren die beiden mit ihrem jüngsten Kasperl-Hörspiel zu Gast in der Sendung „Habe die Ehre!“ im BR. Die Sendung können Sie unter diesem Link nachhören.
„"Kasperl und der Kornkreis" heißt das neue Hörspiel von "Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater". In erster Linie ist es eine Riesengaudi für Kinder, wenn Kasperl, Seppl und die Großmutter Abenteuer erleben. Aber die Macher hinter den Kulissen, Josef Parzefall und Richard Oehmann, gestalten die Geschichten so ansprechend und geschickt, dass sie auch für Eltern und Erwachsene ohne Nachwuchs spaßig sind. Im neuen Hörspiel soll ein Bud-Spencer-Freibad eröffnet werden, doch die Hexe Strudlhofer entdeckt in der ungemähten Liegewiese einen Kornkreis. Das ist doch ein kosmischer Kraftort, wenn nicht gar die Ankündigung Außerirdischer!“ BR Heimat
„‘Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater' haben endlich wieder eine CD gemacht, ‚Kasperl und der Kornkreis‘. Es geht u.a. um Aliens im Freibad, das ist der Eskapismus, der jetzt hilft, Kindern und Erwachsenen gleichermaßen." Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung (Geschenktipp)

01.12.2021
Ausstellung Rudi Hurzlmeier in Frankfurt
Das Caricatura Museum Frankfurt präsentiert in der neuen Ausstellung „Hurzlmeier Malerei“ die besten und komischsten Arbeiten von Rudi Hurzlmeier aus den vergangenen 35 Jahren. Die Ausstellung läuft vom 2.12.2021 bis zum 18.04.2022.
Rudi Hurzlmeier gilt als einer der großen Meister der Komischen Malerei. Er trug maßgeblich zum Einzug der Malerei in die Komische Kunst bei und implantierte die Technik der Alten Meister in die Cartoonkunst. Hurzlmeiers stetig wachsendes Werk setzt sich zusammen aus opulenten Gemälden, in denen er mit den Elementen klassischer Stillleben, Akt- und Landschaftsmalerei spielt, und daraus eine ganz eigene faszinierend-skurrile, verstörende, lustvolle und vor allem komische Welt in Acryl erschafft, wie sie seinesgleichen sucht.
Auch Hurzlmeiers kleinformatige Arbeiten sind Werke ganz großer Komik, darunter klassische Ein-Bild-Witzzeichnungen und Bildergeschichten, aber auch kleine Skulpturen und Readymades. Seit 1985 veröffentlicht Hurzlmeier im Satiremagazin TITANIC regelmäßig seine Zeichnungen und Gemälde, in wechselnden Serien mit Titeln wie „Moderne Hochgebirgsmalerei“ oder „Aus Gurlitts Sperrmüll“, und aktuell allmonatlich in der Rubrik „Hier lacht der Betrachter“. Die Ausstellung „Hurzlmeier Malerei“ zeigt die besten und komischsten Gemälde aus den letzten 35 Jahren. Komplettiert wird die Schau durch eine Auswahl seiner Zeichnungen.
Rudi Hurzlmeier (*1952) war nach dem Abbruch seiner Schullaufbahn unter anderem als Dekorateur, Krankenpfleger, Hotelbus-Koch, Film-Kulissenbauer, Antiquitätenhändler und als Gag-Writer für bekannte Komiker tätig. Nebenbei studierte er autodidaktisch Komische Künste und zeichnete ab 1980 erste Cartoons für die Münchner Stadtzeitung. Neben den Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften entstanden über vierzig Bücher und Kataloge und mehr als hundert Ausstellungen im In- und Ausland. Er erhielt mehrmals den Deutschen Karikaturenpreis, 2013 den Sondermann-Preis für Komische Kunst, 2015 den Göttinger Elch und 2020 den Ernst-Hoferichter-Preis. Hurzlmeier lebt und arbeitet überwiegend in München. Mit seiner Frau hat er zwei Kinder, die ebenfalls Künstler sind.
Wer es nicht schafft, die Ausstellung in Frankfurt zu besuchen, kann im gleichnamigen Ausstellungskatalog die Bilder auch wunderbar zu Hause betrachten.
Weitere Informationen zur Ausstellung, den Öffnungszeiten und Hygienebestimmungen finden Sie hier.

30.11.2021
Empfehlungen für Simone Weinmanns Debütroman
„Die Erinnerung an unbekannte Städte“ spricht sich herum: Die Neue Zürcher Zeitung und das Hamburger Abendblatt haben Simone Weinmanns Roman am Wochenende begeistert zur Lektüre empfohlen.
In ihrer Dystopie „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann, die gerade mit einem Literaturförderpreis der Stadt Zürich ausgezeichnet wurde, von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt. Doch an einigen Stellen zuckt man beim Lesen zusammen: „Der schillerndste Einfall in der postapokalyptischen Welt von Simone Weinmanns Roman ist der Impfhändler: Er zieht mit einer Styropor-Box voller Spritzen durch verlassene Dörfer und behauptet, sie seien ‚direkt aus dem Spital‘“, schreibt Timo Posselt in seiner NZZ-Rezension. Und weiter: „Simone Weinmann hat keinen Covid-Roman geschrieben. Dennoch blitzt die Pandemie in ihrem Debütroman immer wieder auf. Das macht ihn nur noch stärker.“
Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen?
„Weinmanns Weltgemeinschaft anno 2045 scheint zurückgeworfen in eine vormoderne Zeit. Ihren Fortschrittsglauben hat eine rätselhafte ‚Katastrophe‘ zertrümmert. (…) Wie Simone Weinmann diesen unterschwelligen Gegenwartsbezug zeichnet, ist brillant.“ Timo Posselt, NZZ am Sonntag
„Ein spannendes Erstlingswerk hat gerade Simone Weinmann veröffentlicht: ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ spielt im Jahr 2045, ist eine atmosphärisch starke Dystopie – und eine kluge Hommage an die Gegenwart.“ Matthias Iken, Hamburger Abendblatt

29.11.2021
„Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch in der Süddeutschen Zeitung
Am Wochenende besprach Nils Minkmar in der Süddeutschen Zeitung den Titel „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ von Demmel/Küppersbusch. Am 6.12. lesen die beiden in Erfurt.
Ein halbes Jahr lang hat sich der Journalist Hans Demmel ausschließlich aus rechten Medien wie Compact, Junge Freiheit, Tichys Einblick und diversen einschlägigen YouTube-Kanälen informiert.
Gemeinsam mit Friedrich Küppersbusch ist daraus ein Bericht entstanden, der die Gefährlichkeit dieser Medien aufzeigt.
Nils Minkmar schreibt über das Buch in diesem Artikel in der Süddeutschen Zeitung:
„Die Währungen sind in dieser Medienwelt ganz andere: Fakten, News, Einordnungen sind hier nicht gefragt, wichtig ist, einen spezifischen Ton zu treffen. Demmel beschreibt seine Erfahrung so: „Es ist gar nicht so sehr die Menge an offensichtlichen Halb- und Unwahrheiten, es ist der besserwisserische, böse und arrogante Ton, der mir Angst macht. Angst und depressive Verstimmungen.“ […] Demmel und Küppersbusch lassen keinen Zweifel an der Szene, für sie den Begriff des „destruktiven Journalismus“ prägen.“
Laut Minkmar sind jedoch nicht nur die Betreiber dieser „Nachrichten“-Seiten allein für die zunehmende Radikalisierung in der Gesellschaft, die in Idar-Oberstein sogar zur Ermordung eines jungen Mannes geführt hat, verantwortlich:
„In dem Zusammenhang wäre aber zu prüfen, ob die Algorithmen von Plattformen wie YouTube nicht reguliert werden sollten – hier wird aus der Fähigkeit des Menschen, Süchte sogar nach schlechten Nachrichten und extremen Äußerungen, nach Hass und Hetze zu entwickeln, ein Geschäft gemacht.“
Am 6. Dezember sprechen Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch in Erfurt im Rahmen der Erfurter Herbstlese über ihr Buch.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

26.11.2021
Herbert Kapfer und Kim Thúy am Sonntag im BR
Am Sonntag hat Bayern2Radio gleich zwei unserer Autor:innen im Programm: Herbert Kapfer mit seinem neuen Werk „UTOP“ im Diwan und Kim Thúy mit ihrem Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ in radioTexte – Das offene Buch.
Im Diwan ab 14:05 Uhr spricht Martina Boette-Sonner mit Herbert Kapfer über sein neues Werk „UTOP“, in dessen drei Teilen - Siedler, Jünger und Geister - sich Erzählungen, Episoden und Szenarien von Arbeiterrevolten, Vorkriegs-Bohème und Geschlechterkampf, Sekten- und Siedlungsgründungen, Bodenreform und sozialrevolutionären Experimenten verweben.
„Herbert Kapfer hat mit 'Utop' im allerbesten Sinne Gegenwartsliteratur vorgelegt: Literatur, die ihre Gegenwärtigkeit dadurch unter Beweis stellt, dass sie nach hinten und nach vorne offen ist, dass sie durchlässig ist für die Menschenträume, für die, die einst geträumt wurden, und für die, die gegen alle Widrigkeiten nach wie vor geträumt werden.“ Samuel Hamen, Deutschlandfunk Kultur
Davor (von 12:30-13 Uhr) geht es in radioTexte – Das offene Buch um Kim Thúys neuen Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ – in einem Gespräch, das Cornelia Zetzsche mit der Autorin auf der Frankfurter Buchmesse geführt hat, und in kurzen Lesungsausschnitten, die Laura Maire vorträgt. Mehr zum Beitrag, zum Buch und zur Autorin finden Sie auf der BR Kulturbühne.
„Ein außergewöhnliches Buch, das aus Fragmenten Schicksale zusammensetzt, Menschlichkeit und Glück neben Traumata und Schmerz stellt, Raum für Assoziationen lässt und dabei von einem zutiefst verletzten Land mit 'der hübschen Taille in der Mitte' erzählt, das seine Einheit nur schwer gefunden hat.“ Christiane Schwalbe, neue-buchtipps.de

24.11.2021
Von Idar-Oberstein in die „Anderswelt“
Die heutige „Süddeutsche Zeitung“ leuchtet die Hintergründe des Mordes am Tankstellen-Kassierer in Idar-Oberstein aus. Der Täter informierte sich offenbar bei exakt jenen Medien, die unser Autor Hans Demmel für sein Buch konsumierte.
„Würde er sich den Querdenkern zuordnen, ist Mario N. in seiner polizeilichen Vernehmung gefragt worden. Nein, sagt er, aber er könne die gut verstehen. Und dass er geradezu stolz darauf sei, keine Zeitung mehr zu lesen und dem Fernsehen nicht zu glauben. Er informiere sich nur noch bei denen, die er ‚freie Medien‘ nennt. Tichys Einblick ist dabei, aber auch die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit“, schreiben Georg Mascolo und Ronen Steinke in ihrer SZ-Reportage.
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Hans Demmels und Friedrich Küppersbuschs „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ ist ein Bericht über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
„Die Drastik der Erfahrung, der Demmel sich aussetzt, ist bestürzend. Wenn sich selbst ein derart erfahrener Beobachter des politischen Geschehens der negativen Sogwirkung nicht ganz erwehren kann – wie mag es all den Zweiflern und Unzufriedenen ergehen, denen nicht das analytische Handwerkszeug des professionellen Journalisten zu Gebote steht?“ Christina Janssen, DLF Andruck

23.11.2021
Blütenlese zum 80. Geburtstag von Günther Koch
„Ein genialer Solist“, „ein Poet am Ball“, „einzigartig“ - zu diesen Lobgesängen ist rund um den gestrigen 80. Geburtstag des großen Fußballreporters Günther Koch noch einiges hinzugekommen.
Wunderbar war z.B. die kurze Live-Schalte von Uwe Erdelt am Samstag in „Heute im Stadion“, Kochs ehemaliger Stamm-Sendung, zum Jubilar nach Hause in Nürnberg. Am Sonntagabend war Koch dann gewohnt wortmächtiger und meinungsstarker Gast in „Blickpunkt Sport“ vom Bayerischen Fernsehen. Ein schönes Radio-Porträt steuerte Kevin Barth in „Neugier genügt“ von WDR5 bei. Und eine regelrechte Radio-Sternstunde war und ist Jürgen Roths Feature im „Sportgespräch“ vom Deutschlandfunk.
Roths Biographie „Wir melden uns vom Abgrund. Günther Koch – Ein Leben als Fußballreporter“ zeichnet das Leben eines Besessenen und Seiteneinsteigers des Fußballbetriebs nach und ist gleichzeitig ein Kaleidoskop unterschiedlicher Haltungen zu diesem Sport: ein Mosaik aus Lebensgeschichte, Reportage, Oral History und Medienhistorie, das ein plastisches Bild von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart vermittelt und ein für die Geschichte der Bundesrepublik exemplarisches Leben für den Fußball erzählt.
„Nicht irgendein Ghostwriter, sondern einer der elegantesten Schreiber des deutschen Feuilletons hat sich des fränkischen Fußballs angenommen. In der Romantik der Sportberichterstattung ohne kalibrierte Abseitslinie, mit neun Spielen am Samstag um 15.30 Uhr und der Konferenzschaltung durch die Stadien der Republik war Günther Koch eine der Hauptfiguren.“ Presse Club Nürnberg

22.11.2021
Kitty Crowther, „Kleine Gutenachtgeschichten“
Ohne Gutenachtgeschichte schläft kein Kind ein, das Bärenkind wünscht sich gleich drei. Die Geschichten von Mama Bär führen es in eine Welt voll zauberbunter Wunder, märchenhaftem Mut und poetischer Freundschaft … und in süße Träume.
„Minimalistische Erzählkunst für Kinder: Kitty Crowther und Tobias Scheffel schenken uns ein kleines, aber feines Vorlesebuch für hartnäckige Einschlafverweigerer“, schreibt Hanne Wiesner auf tralalit.de, und weiter: „Die belgische Autorin Kitty Crowther, 1970 als Tochter einer Schwedin und eines Briten in Brüssel geboren und 2010 für ihre Bilderbücher mit dem Astrid Lindgren Memorial Award, dem wichtigsten internationalen Preis für Kinder- und Jugendliteratur, ausgezeichnet, hat mit Petites histoires de nuits (Pastel 2017) ein wunderbares Vorlesebuch erschaffen. Und Tobias Scheffel, der unter anderem 2011 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk als Übersetzer erhielt, hat ‚Kleine Gutenachtgeschichten‘ wunderbar ins Deutsche übertragen. Das mag auf den ersten Blick gar nicht schwer aussehen, ist doch die Sprache des Originals denkbar schlicht gehalten. Die Kunst besteht gerade darin, diese Schlichtheit ebenso überzeugend rüberzubringen. Die Geschichten nehmen sich erzählerisch weit zurück und verzaubern durch ihren märchenhaft anmutenden Minimalismus.“
„Eine wunderbare Geschichte um das Einschlafen und gleichzeitig eine Reminiszenz an Maurice Sendak und seinen kleinen Bären. (...) Ein feines kleines Bilderbuch.“ Ursula Führer, ekz Informationsdienst

17.11.2021
Günther Koch bei Ringlstetter
Morgen Abend ist Günther Koch zu Gast bei Ringlstetter im Bayerischen Fernsehen – der Auftakt zu den Feierlichkeiten rund um den 80. Geburtstag des unvergleichlichen Fußballreporters am 22. November.
Neben Fußball hat Günther Koch auch viele andere Sportarten kommentiert, doch Eisstockschießen war bisher nicht dabei. Direkt im Anschluss an die Ringlstetter-Sendung um 22 Uhr ist Koch ab 22:45 Uhr als Kommentator eines Promi-Eisstockschießens in der BR Mediathek zu erleben.
Jürgen Roth, der Autor von Kochs Biographie „Wir melden uns vom Abgrund“, gratuliert dem Jubilar am Sonntag 21.11. mit zwei Originalton-Collagen im Deutschlandfunk-Sportgespräch (kurz nach 18 Uhr und um 23:30 Uhr).
„Koch-Kenner Jürgen Roth erzählt hier die ganze Geschichte dieses brillanten, streitbaren, bisweilen querulantischen Kommentators. Sein Buch ist zudem auch eine Ode an dessen einzigartigen Stil.“ Jens Kirschneck, 11 Freunde
„Nicht irgendein Ghostwriter, sondern einer der elegantesten Schreiber des deutschen Feuilletons hat sich des fränkischen Fußballs angenommen. In der Romantik der Sportberichterstattung ohne kalibrierte Abseitslinie, mit neun Spielen am Samstag um 15.30 Uhr und der Konferenzschaltung durch die Stadien der Republik war Günther Koch eine der Hauptfiguren.“ Presse Club Nürnberg

15.11.2021
Dr. Döblingers neuster Streich: „Kasperl und der Kornkreis“
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater hat gerade seine neueste Produktion vorgelegt: „Kasperl und der Kornkreis“ – für die Süddeutsche Zeitung einer von fünf „Favoriten der Woche“.
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater ist kein x-beliebiger Zelt-Kasperl, sondern vergnügliche literarische Kinderunterhaltung. Die Puppenbühne wurde mit vielen exzellenten Kritiken bedacht und war an etlichen Theatern und Festivals zu Gast.
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits neun Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben. Nun liegt mit „Kasperl und der Kornkreis“ ihre neueste Produktion vor, für die Wolfgang Lackerschmid die Musik beigesteuert hat - für die Süddeutsche Zeitung einer von fünf „Favoriten der Woche“.
Zur Handlung: Die Neueröffnung des städtischen Freibades von Hinterwieselharing steht kurz bevor. Kasperl und Seppl haben den Auftrag, die Liegewiese zu mähen, spielen aber lieber Tischtennis. Die Hexe Strudlhofer entdeckt ein seltsames Kreismuster in der ungemähten Wiese und behauptet, im Freibad wären Außerirdische gelandet …
„Dass München die wichtigste Kulturstadt Europas ist, weiß jeder, Nationaltheater, Neue Arena, Jonas Kaufmann und ganz vornedran ‚Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater‘. Die beiden Stimmakrobaten Richard Oehmann und Josef Parzefall haben in 20 Jahren einen sehr eigenen Kosmos geschaffen. Balzacs Personal aus der ‚Comédie humaine‘ ist nichts gegen ihr All-Star-Ensemble.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung

10.11.2021
Lesungen mit Simone Weinmann
2045: Eine Katastrophe hat die Menschen auf eine karge bäuerliche Existenz zurückgeworfen. Nathanael und Vanessa hauen ab. Ihr Lehrer, der noch weiß, wie es früher war, soll sie suchen. Doch der Weg führt durch gefährliches Terrain.
In ihrem spannenden Debütroman "Die Erinnerung an unbekannte Städte" erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen? Leise und tastend, aber umso eindringlicher schildert Simone Weinmann ein archaisches Leben, in dem der Verlust gesellschaftlichen und technischen Fortschritts erschreckend deutlich wird.
Simone Weinmann, die für ihr Buch am 26. November eine der literarischen Auszeichnungen der Stadt Zürich erhält, liest am Donnerstag, 11. November, bei Uslar & Rai in Berlin und am Freitag, 12. November, im Literaturhaus Zürich.
„Simone Weinmann ist Astrophysikerin und ihr dystopischer Debütroman ist so realistisch, so spannend und bei aller Dunkelheit so voller Hoffnung auf ein Licht am Ende des Tunnels, dass mich Nathanaels Wanderung durch eine zerstörte Welt echt mitgenommen hat.“ Angela Wittmann, Brigitte

08.11.2021
James Hamblin im Interview
Die Rituale der Körperpflege sind uns heilig. Doch die Produkte der Kosmetikindustrie haben teils gravierende Nebenwirkungen. Anhand neuester Erkenntnisse zeigt James Hamblin, was wir bei der Hautpflege anders machen sollten.
„Der Journalist James Hamblin hat vor einiger Zeit mit dem Duschen aufgehört und nun ein Buch darüber geschrieben. Er verrät, wie lange es dauert, bis man nicht mehr so streng riecht, und was Nicht-Duschen bringt“, berichtet Denise Jeitziner. Für die Sonntagszeitung in Zürich hat sie ausführlich mit dem Autor von „Natürlich waschen! Was unsere Haut wirklich gesund hält“ gesprochen. Hier ein kurzer Interview-Auszug:
Hamblin: Viele Menschen, vor allem jene mit Neurodermitis, Akne und anderen Hautkrankheiten, würden profitieren, wenn sie sich seltener waschen und weniger Produkte verwenden würden.
Jeitziner: Warum genau?
Hamblin: Weil sich Billionen von Mikroben, also nützliche Bakterien auf unserer Haut befinden. Pro Quadratzentimeter sind es ungefähr eine Milliarde. Die sind nicht nur für unsere Haut, sondern auch für unser Immunsystem wichtig. Wenn wir uns täglich einseifen, waschen wir nicht nur viele dieser Bakterien weg, sondern auch den Talg und die toten Hautzellen, von denen sie sich ernähren. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht, und unsere Haut kann trocken oder schuppig werden. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir uns wieder eincremen. Das Neuste auf dem Markt sind probiotische Produkte, mit denen wir uns Mikroben angeblich wieder aufsprayen können. Es ist ein Teufelskreis, aus dem die Leute schlecht herauskommen.
Jeitziner: Was genau hat die Haut mit dem Immunsystem zu tun?
Hamblin: Sie liefert exzellente Hinweise auf den Gesundheitszustand. Wenn die Leute gestresst sind, schlecht schlafen oder sich nicht gut ernähren, dann sieht man das der Haut sofort an. Sie haben Tränensäcke, die Haut ist ölig oder fettig. Man riecht übrigens auch strenger. Aber statt uns dann noch mehr zu waschen und zu pflegen, sollten wir besser auf die Signale hören und uns gesünder verhalten.
„Ein veritabler Augenöffner, der wesentlich über die biologische Diversität in und auf unserem Körper aufklärt. (...) Anregend, lehrreich und nützlich.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder

05.11.2021
Hans Demmel gestern in ARD-Kontraste
„Corona ist nur eine Grippe“ - seit der Pandemie sind Verschwörungserzählungen in den öffentlichen Debatten so präsent wie nie zuvor. Doch wer sind die Leute, die immer wieder immer neue Lügen in die Welt setzen?
Das war das Thema der gestrigen Spezialausgabe des ARD-Magazins Kontraste (hier das Video), in dem auch Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch zu Wort kamen, die Autoren des Buchs „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“.
„Hans Demmel ist Medienprofi. Ein erfahrener Journalist und Fernseh-Manager. Verführerisch war für ihn weniger der Unsinn in den Tiefen des Internets. Sondern jene Medien, die auch am Bahnhofskiosk ausliegen, die er als ‚Einstiegsdroge‘ bezeichnet: ‚Diese Medien, die, wenn man so will, noch am bürgerlichen Rand sind oder die anschlussfähig sind für konservativ bürgerliches Denken, fangen schon an, mit Begriffen wie Staats-Verwahrlosung beispielsweise demokratisches Gedankengut zu unterminieren. Wenn man dann dem ein oder anderen Autor folgt oder wenn man dann auf YouTube geht, zieht es einen mit sehr, sehr, sehr, sehr hohem Tempo immer weiter nach rechts, zu immer wilderen Theorien.‘ (…) Hier erfährt Demmel, dass Donald Trump vom ‚Deep State‘ um den Wahlsieg betrogen wurde, dass es in Wirklichkeit gar keine Pandemie gebe. Ein Sog von Halbwahrheiten und Falschnachrichten, der vor allem eines hinterlässt: tiefe Verunsicherung.
Über seine Erfahrungen hat Demmel das Buch ‚Anderswelt‘ geschrieben, gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Friedrich Küppersbusch. Die große Gefahr, die sie sehen: Am Ende verwischt die Grenze zwischen Journalismus und Propaganda, zwischen Wahrheit und Lüge. Friedrich Küppersbusch: ‚Jeder, der möchte, kann sich heute die Meinung, die er haben möchte, googeln, also sozusagen Rektal-Journalismus betreiben: Ich erfinde mal eine Schlagzeile und die google ich so lange, bis irgendjemand sagt, es sei so. Heute leben wir im Zeitalter, wo das geht, wo ich ins Netz gehe und sage: Ich werde die Plattform bevorzugt bedienen, die mir erzählt, der Führer sitze in der Reichsflugscheibe Haunebu unterm Südpol und warte auf seine Stunde. Und dann findet sich auch ein Irrer, der das schreibt und – Match - haben wir eine neue Wahrheit erfunden.‘“

04.11.2021
Der NSU-Prozess. Das Protokoll
Vor zehn Jahren enttarnte sich die rechtsextreme Terrororganisation NSU selbst. Zwischen 2000 und 2007 ermordeten die Mitglieder zehn Menschen, verübten 43 Mordversuche und zahlreiche Raubüberfälle. 2013 begann der mehr als fünf Jahre dauernde Prozess.
Der „Nationalsozialistische Untergrund“ erlangte öffentliche Bekanntheit, als seine Mitglieder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am 4. November tot in ihrem abgebrannten Wohnmobil gefunden wurde und Beate Zschäpe Bekennervideos verschickte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei rechtsextreme Hintergründe der Verbrechen ausgeschlossen und die Täter im Umfeld der Opfer gesucht, was viele Angehörige stigmatisierte.
Als im Mai 2013 der NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München begann, waren Annette Ramelsberger, Tanjev Schultz, Wiebke Ramm und Rainer Stadler einige der wenigen Journalist*innen, die eine Akkreditierung zur Berichterstattung über den Prozess bekamen.
Mehr als 600 Zeugen und Sachverständige kamen zu Wort, über 60 Anwälte vertraten die fünf Angeklagten und 93 Nebenkläger an 437 Prozesstagen.
Aus den täglichen Mitschriften der Journalist*innen ist bei uns ein fünfbändiges Protokoll des Prozesses erschienen, das ein Gesamtbild von zehn Jahren Terror, dem nicht endenden Schmerz der Opfer, dem eiskalten Vorgehen der Täter, dem Dilettantismus der Ermittler und der schwierigen Suche nach der Wahrheit zeichnet.
Einen Kommentar zu zehn Jahren NSU von Annette Ramelsberger, Journalistin und Gerichtsreporterin der Süddeutschen Zeitung, können Sie hier ansehen.
„Wenn man heute eine Zeitkapsel für künftige Generationen packen würde und darin die Zeugnisse der wichtigsten Ereignisse im wiedervereinigten Deutschland einlagern sollte, dann müsste diese fünfbändige Ausgabe der NSU-Prozess-Protokolle auf jeden Fall dabei sein. (…) Es ist gut, dass es dieses Dokument gibt. Aber es ist schrecklich, dass wir es haben müssen.“ ARD, titel, thesen, temperamente

02.11.2021
Simone Weinmanns Debütroman
„Eine atmosphärisch und sprachlich gelungene postapokalyptische Geschichte, in der die Menschlichkeit und das Menschsein nie zu kurz kommen“, heißt es über Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ auf diezukunft.de.
In ihrem spannenden ersten Roman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn es keine Elektrizität mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen? Leise und tastend, aber umso eindringlicher schildert die Autorin ein archaisches Leben, in dem der Verlust gesellschaftlichen und technischen Fortschritts erschreckend deutlich wird.
Anika Falke hat das Buch im Papierstau Podcast vorgestellt, hier (ab 1:00‘00‘‘) zum Nachhören: „Mit glaubwürdigen Charakteren auf der Suche nach dem Grundbedürfnis Bildung und einer erschreckend realistisch gezeichneten nahen Zukunft legt Simone Weinmann eine anspruchsvolle Dystopie für Erwachsene vor.“
Aus Simone Wahlis Besprechung in der Schweizer Literaturzeitschrift ensuite: „Simone Weinmann zeichnet in ihrem intelligenten Romandebüt eine Welt, in der sich diejenigen, die noch davon wissen, nach Ferien in Thailand sehnen, in der aber auch eine neue Generation heranwächst, die von Pferden auf der anderen Seite des Tunnels träumt. Eine Dystopie, die nicht bar jeder Hoffnung ist, und deren Figuren überzeugen.“
Und auf diezukunft.de hat Christian Endres eine interessante Doppelrezension verfasst: „Ein beachtliches Romandebüt (...) eine atmosphärisch und sprachlich gelungene postapokalyptische Geschichte, in der die Menschlichkeit und das Menschsein nie zu kurz kommen.“

27.10.2021
Hans Demmel im Interview
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Ein Bericht aus der „Anderswelt“ über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
Hans Demmel ist ein erfolgreicher Fernsehjournalist. Er war mehr als zehn Jahre bei RTL, dann Chefredakteur bei Vox und anschließend Geschäftsführer von n-tv. Für sein Buch „Anderswelt“ hat er einen so ungewöhnlichen wie denkwürdigen Selbstversuch unternommen und sich ein halbes Jahr lang nur dort informiert, wo sich „Querdenker“ und Corona-Leugner tummeln.
Davon erzählte er letzte Woche als Gast von Wolfgang Heim in SWR1 Leute sowie auf der Frankfurter Buchmesse im Gespräch mit Nancy Faeser am Vorwärts-Stand und mit Moritz Hürtgen bei Open Books im Haus am Dom.
Das Buch „sei keine wissenschaftliche Untersuchung, sondern eine Art Reisebericht durch eine Parallelwelt gewesen, sagte Demmel im Haus am Dom, als ihn Moritz Hürtgen, der Chefredakteur der Titanic, dazu befragte. Für Demmel gab es ab August 2020 nur Compact, KenFM, Tichys Einblick, MMNews und Junge Freiheit, als Website und auf YouTube. Sie nennen sich ‚alternative Medien‘ und haben diesen Begriff, der früher linksalternative Stadtzeitungen und Zeitschriften meinte, für die Rechten gekapert (…) Die Verunsicherung der Menschen in der Pandemie biete den Rechten eine gute Möglichkeit, als Freiheitskämpfer zu posieren, sagte Demmel, der die in seinem Buch zusammengetragenen Beispiele von politischer Manipulation und Paranoia vom Autor und Fernsehproduzenten Friedrich Küppersbusch hat faktenchecken lassen. (…) Demmel weiß, wie man professionell arbeitet. Und dennoch, der monotone Konsum der rechten ‚alternativen Medien‘ stimmte ihn auf längere Sicht düster, fast depressiv. Er sagt: ‚Das ist kein Buch gegen die Meinungsfreiheit. Ich sage nur: Man soll nicht lügen. Das steht schon in der Bibel.‘“ Christof Meueler in seinem nd-Bericht von der Frankfurter Buchmesse.

25.10.2021
Kim Thúy in ttt
Unsere kanadisch-vietnamesische Autorin Kim Thúy hat auf der Frankfurter Buchmesse einen Veranstaltungs- und Interview-Marathon absolviert und dabei alle Leute verzaubert, die ihren Weg kreuzten.
Migrationsgeschichten aus Asien, Afrika und Europa, auf Französisch und Englisch - so präsentierte sich Kanada als Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse: Stimmen, die im Literaturbetrieb des Einwanderungslandes lange Zeit selten waren.
Auch durch sie hat sich das geändert: Kim Thúy war zehn, als sie mit ihren Eltern aus Vietnam geflohen ist, als der Krieg ihnen alles genommen hat. In kleinen Booten schafften sie es nach Malaysia, im dortigen Flüchtlingslager mussten sie ihre Ausweise wegwerfen. „Ich weiß, es ist nur ein Papier, aber in deinem Kopf bist du dabei, dich selbst auszulöschen. Wenn man in einem Flüchtlingslager ankommt, hat man keine Identität, keine Vergangenheit mehr und auch keine Zukunft“, erzählt Kim Thúy im Interview, das Katja Deiß für die gestrige Ausgabe von Titel, Thesen, Temperamente mit ihr geführt hat.
Inspiriert von der Operation Babylift, bei der 1975 vietnamesische Kinder ohne Eltern ins Ausland geflogen wurden, schildert Kim Thúys neuer Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ in so knappen wie atmosphärischen Bildern das Schicksal eben dieser Kinder.
„‘Großer Bruder, kleine Schwester‘ ist von innen viel größer, als es von außen scheint.“ Thomas Friedrich, Ultimo

19.10.2021
Wir sind auf der Buchmesse in Frankfurt!
Kunstmann fährt auf die Frankfurter Buchmesse! Da 2021 aber noch viele fernbleiben, die sich die Sektempfänge sonst nicht nehmen lassen, haben wir Hauck & Bauer beauftragt, ein paar Clips zu drehen, die den Literaturbetrieb nachhause bringen. MAZ ab!
Alle Clips drehen sich natürlich um das Programm von Kunstmann und können auf unserem YouTube- oder Instagram-Kanal angeschaut werden.
Los geht’s zum Messeauftakt mit dem aus der Branche nicht wegzudenkenden Denis Scheck, der erklärt, was er besonders an den belletristischen Titeln bei Kunstmann schätzt:
Auch ein Clip über die Komische Kunst bei Kunstmann darf natürlich nicht fehlen:
Wenn Sie jetzt nicht schon den Warenkorb voller Cartoonbücher abgeschickt haben, schauen Sie doch auch noch, was es über unsere Kinder- und Jugendliteratur zu sagen gibt:
Und wenn Sie schon lange fragen, wie man es eigentlich schafft, dass ein Verlag ein (Lyrik-) Manuskript annimmt … naja, darauf wird Ihnen dieser Clip wahrscheinlich auch keine Antwort geben:
Zum Abschluss - und weil in diesem Jahr eh alle Messeparties ausfallen - gruseln Sie sich doch einfach mal wieder im Bett mit einem guten Krimi!
Wir hoffen, dass wir Ihnen so ein bisschen Buchmessefeeling verschaffen konnten, und freuen uns natürlich, vielleicht die eine oder den anderen von Ihnen persönlich in Halle 3.1 an unserem Stand B121 zu treffen!

18.10.2021
Gilles Kepel im Spiegel-Interview
Dass die Corona-Epidemie und der Zusammenbruch des Ölmarkts im Nahen Osten zu Umwälzungen geführt haben, die die Region auf beispiellose Weise prägen werden, beschreibt Gilles Kepel in seinem neuen Buch, das übermorgen erscheint.
Mit gewohnt scharfem Blick und großer Kenntnis setzt der renommierte Soziologe und Arabist Gilles Kepel in seinem neuen Buch „Chaos und Covid. Wie die Pandemie Nordafrika und den Nahen Osten verändert“ die aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten, der Golfregion und in Nordafrika in den Kontext, den wir brauchen, um die Verschiebungen der geopolitischen Ordnung, wie wir sie kannten, zu verstehen.
In einem aufschlussreichen Gespräch mit Britta Sandberg vom Spiegel benennt Gilles Kepel einige der tiefgreifenden Veränderungen der geopolitischen Konstellationen und erklärt ihre Bedeutung für Europa.
„Der Islamwissenschaftler Gilles Kepel glaubt, dass die Pandemie zu dramatischen Veränderungen im Nahen Osten geführt hat – durch den Verfall des Ölpreises und machtpolitische Verschiebungen.“ Britta Sandberg, Der Spiegel

14.10.2021
Thomas Gsella, „Ich zahl’s euch reim“
Frage an Thomas Gsella: „Kann man mit Gedichten gegen die Ungerechtigkeit der Welt anschreiben?“ Antwort: „Ja, man kann’s aber genauso gut auch lassen.“ Gut, dass er es nicht gelassen hat!
Thomas Gsella hat die großen und kleinen Zumutungen des Daseins in helle, schnelle und schöne Reime gefasst. In „Ich zahl’s euch reim“ nimmt er uns mit zu einem Besuch bei Andy Scheuer, in den Sommerurlaub, in die Flüchtlingslager und die allgegenwärtigen Talkshows. Er bedichtet Facebook, Instagram und das Dschungelcamp. Den Brexit und den Golfstromausfall, das Ausland, die Rente und den Antisemitismus.
Vorgestern Abend hat Michael Luisier Gsellas neuen Gedichtband in der Sendung „Buchzeichen“ vom Schweizer Radio SRF1 vorgestellt, hier das Audio (Gsella ab 19‘05‘‘).
Am kommenden Mittwoch stellt der Autor sein neues Buch zweimal im Rahmen der Frankfurter Buchmesse vor, um 12:30 Uhr auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage (Halle 3.1 / B105) und um 20:00 Uhr im Programm von open books in der AusstellungsHalle 1a, Schulstraße 1a, 60594 Frankfurt.
„Gewohnt gekonnt setzt sich Gsella mit den Missständen in Politik und Gesellschaft auseinander (...) und schlägt dabei auch ernstere, zum Teil melancholische Töne an. Dennoch wird er nie moralisierend. (...) Überall dort gerne empfohlen, wo intelligente Satire gefragt ist!“ Verena Burkeljca, ekz Informationsdienst

13.10.2021
Uta Ruge liest in Bremen
Am Freitag stellt Uta Ruge ihr Buch „Bauern, Land“, das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, im Bremer Focke Museum vor. Und das Video ihrer Veranstaltung im Pariser Maison Heinrich Heine ist jetzt online verfügbar.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte: Davon erzählt Uta Ruge am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.
Am kommenden Freitag, 15. Oktober, um 20 Uhr präsentiert Uta Ruge ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ im Bremer Focke Museum (Haus Mittelsbüren) vor. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Das Video ihrer Veranstaltung vom vergangenen Juni im Pariser Maison Heinrich Heine ist jetzt online verfügbar.
„Die Geschichte einer Entzauberung, eines persönlichen Abgesangs auf romantische Vorstellungen und zugleich ein gleißend-ehrlicher Aufklärungsbericht über eine der einschneidendsten Transformationen der Moderne. (...) Die Reihe der in diesem luziden Band aufgeworfenen Fragen ist lang, ungemein dringlich und lädt uns sensibel zu einer neuen Verantwortungsethik ein.“ Björn Hayer, der Freitag

11.10.2021
Fernsehbeitrag über Verlegerin Antje Kunstmann
Am 7. Oktober wurde Antje Kunstmann im Kulturmagazin „Capriccio“ (br) porträtiert. Zu ihrem Wirken und dem von ihr gegründeten Verlag kamen neben ihr selbst auch Autor Axel Hacke und Sohn und Junior-Verleger Moritz Kirschner zu Wort.
Wie kam es eigentlich dazu, dass Antje Kunstmann in ihrem Verlag heute sowohl das Protokoll des NSU-Prozesses, ein Buch mit den besten Titeln aus 40 Jahren Titanic oder die Biografie von Fußballer Philipp Lahm ebenso verlegt wie die Romane der kanadischen Schriftstellerin Kim Thúy oder die Cartoons von Hauck & Bauer?
Wie entdeckt man eigentlich die Bücher, die die Menschen lesen wollen?
Und warum hieß der Verlag ursprünglich Frauenbuchverlag?
Diese Fragen beantwortet Antje Kunstmann in diesem Beitrag auf ihre gewohnt sympathische und eloquente Art. Auch Moritz Kirschner berichtet, was es für ihn bedeutete, dass täglich Schriftsteller:innen und Journalist:innen in der heimischen Küche saßen.
Den Beitrag in der br-Mediathek können Sie hier anschauen.

08.10.2021
Ausverkaufte Buchpremiere in Nürnberg
Am 6. Oktober präsentierten Günther Koch und Jürgen Roth die Fußballreporter-Biografie „Wir melden uns vom Abgrund“ - frei nach dem Motto: Der Ball ist rund und eine Buchpremiere dauert 90 Minuten.
Günther Kochs Radioreportagen von Champions-League-Spielen und seine Einsätze in der ARD-Bundesligaschlusskonferenz sind legendär. Selbst Köln-, HSV- und Hertha-Fans erkennen seine Stimme sofort. „Hallo, hier ist Nürnberg! Wir melden uns vom Abgrund!“: Diese zwei Sätze vom letzten Spieltag der Bundesligasaison 1998/99 sind ins kollektive Fußballgedächtnis eingegangen, genauso wie Kochs Reportage vom ersten Bundesliga-Geisterspiel 2004 zwischen Alemannia Aachen und dem 1. FC Nürnberg.
Jürgen Roth kennt Günther Koch seit mehr als zwanzig Jahren, er hat für „Wir melden uns vom Abgrund“ intensive Gespräche mit ihm geführt, ihn zum Training des FCN und zu Stadionführungen begleitet.
Bei der ausverkauften Buchpremiere im „Gutmann am Dutzendteich“ in der Heimatstadt der „Cluberer“ konnten gut 100 Fans live Anekdoten, O-Tönen aus vergangenen Reportagen und geheimem Fußballspezialwissen der beiden Experten lauschen.
Wer die Lesung verpasst hat, wird weitere Gelegenheiten haben, Roth und Koch live zu erleben. Die Termine finden Sie demnächst auf unserer Website.
„Der Satz ‚Hier ist Nürnberg – wir melden uns vom Abgrund‘, den Koch beim Saisonfinale gegen den SC Freiburg prägte, ist heute ein geflügeltes Wort. Doch auch andere Zitate finden sich in dem Buch wieder: wie ehemalige Kollegen über Koch denken, was Fans über ihn sagen oder auch, wie herrlich derb Günther Koch beim Autofahren fluchen kann.“ BR 24

06.10.2021
Oliver Bullough: „Land des Geldes“
Jetzt die „Pandora-Papers“, neulich die „Panama-Papers“ - wie die Machenschaften der internationalen Geldwäscher ablaufen, können Sie aber auch in Oliver Bulloughs Buch „Land des Geldes“ nachlesen.
Von heruntergekommenen Städten an der sibirischen Grenze über Steueroasen in der Karibik bis zu den Verbrechervillen in London und Manhattan – irgendwas läuft falsch in den Finanzkreisläufen dieser Welt. Zuletzt die „Pandora-Papers“, neulich schon die „Panama-Papers“ und was demnächst an verdienstvollen Enthüllungen über Geldwäsche-Praktiken vielleicht noch auf uns zukommen wird – alles gut und wichtig. Die Geschichte von Geld und Macht im 21. Jahrhundert ist kompliziert. Wie die Machenschaften der internationalen Geldwäscher laufen, können Sie in Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ nachlesen.
Begleiten Sie den investigativen Journalisten Oliver Bullough auf eine Reise ins „Land des Geldes“ – einen grenzenlosen Staat der Superreichen. Erfahren Sie, wie die Institutionen Europas und der USA zu Geldwäscheinstituten wurden, die die Fundamente westlicher Stabilität untergraben. Entdecken Sie die wahren Kosten einer Geschäftspolitik, die weder Korruption noch Gefahr scheut.
„Oliver Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht.“ Michael Holmes, NZZ am Sonntag
„Das goldene Vorsatzpapier hat seinen Sinn, denn mit diesem Buch betritt man eine Welt, die nicht die unsere ist, eine von unvorstellbarem Reichtum, unrechtmäßig aufgehäuft und oft mit Hilfe des Westens gewaschen und legalisiert.“ Alf Mayer, culturmag.de

05.10.2021
Weitgereiste Maultaschen
Dumplings, die in allen asiatischen Kochkulturen verbreiteten Teigtaschen, werden immer beliebter: Das illustrierte Kochbuch von Hugh Amano und Sarah Becan ist eine Liebeserklärung an ein Essen, von dem man nie genug kriegen kann.
Karin Schuh hat in der österreichischen Tageszeitung Die Presse ein Rezept aus Hugh Amanos und Sarah Becans „Dumplings für alle! Ein Kochbuch über asiatische Teigtaschen“ vorgestellt, und zwar die beliebten Gyoza.
„Das Buch ist vielmehr ein kulinarischer Comic als ein klassisches Kochbuch und führt in die Kunst des Teigtaschenmachens und Teigblättermachens ein“, schreibt sie in ihrem Beitrag. „Vor allem bei der Frage, wie man die unterschiedlichen Teigtaschen richtig formt, helfen die hübschen Illustrationen.“
„Wie man diese weitgereisten Maultaschen herstellt, den passenden Teig dafür zaubert und vermittels ausgefeilter Falttechniken auch noch ansprechend in Form bringt, zeigen Amano und Becan in so ästhetischer wie anschaulicher Weise.“ Wolfgang Brenner, Xaver

30.09.2021
Einladung für Kurzentschlossene
Heute von 17 bis 21 Uhr wird auf dem Münchner Viktualienmarkt am Stand von CASPAR PLAUTZ die Buchpremiere des Kartoffel-Kochbuchs von Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger nachgeholt.
Unsere Neuausgabe von „CASPAR PLAUTZ. Rezepte mit Kartoffeln“ ist zwar schon seit Anfang Juli auf dem Markt, aber dann begann der Sommer, und viele von Ihnen sind erst vor kurzem aus dem Urlaub zurückgekehrt. Nun wollen wir vom Verlag dieses schöne Buch mit den Autoren Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger, mit Freund:innen und Besucher:innen des Viktualienmarktes zusammen feiern und laden Sie herzlich ein zur Buchpremiere
am Donnerstag, 30. September von 17:00 bis 21:00 Uhr
am Stand von CASPAR PLAUTZ auf dem Viktualienmarkt.
Zum Auftakt wird Verleger Moritz Kirschner Sie begrüßen, danach gibt es exquisite Kartoffelgerichte und Live-Musik, Sie können die Autoren mit Fachfragen löchern, ausgefallenste Kartoffelsorten kaufen und sich das Buch signieren lassen. Die Feier findet unter Einhaltung der 3G-Regel statt.
Wir freuen uns, Sie bei der Veranstaltung zu treffen!
„‘Rezepte mit Kartoffeln‘ präsentiert das Lieblingsgemüse der Deutschen zugleich in vertrauter und überraschender Weise, von Kartoffelsuppe bis Vitello Potato.“ ZEIT Wochenmarkt

29.09.2021
„Anderswelt“ auf Platz 4 der Sachbuch-Bestenliste
Bei den Sachbüchern des Monats Oktober von Welt, WDR, NZZ und ORF belegt „Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch Platz 4.
„Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch wird von Welt, WDR, NZZ und ORF als eines der Sachbücher des Monats empfohlen. Auf der Liste für den Oktober 2021 belegt es Platz 4.
Im Podcast „Der 8. Tag“ von thepioneer.de spricht Alev Doğan regelmäßig mit Menschen, die auf verschiedenen Gebieten Denkanstöße geben, in der neuesten Folge mit Hans Demmel über „Anderswelt“.
„Zu Beginn des Selbstversuchs habe er die rechten Publikationen nicht pauschal verteufeln, sondern sich mit seiner 'Erfahrung einfach einlassen und erfahren und lernen' wollen. Rückblickend allerdings habe sich seine Sichtweise verändert. Das Bewusstsein sei stärker geworden, ‚dass man diesem Sumpf aus Lügen und Hetze entgegentreten muss‘.“ Deutschlandfunk, @mediasres

27.09.2021
Ramen und Dumplings für alle
Das WDR5-Magazin „Alles in Butter“ hat in seiner letzten Sendung nicht nur Sushi, sondern auch Dashi und Ramen unter die Lupe genommen. Da durfte „Ramen für alle“ von Hugh Amano und Sarah Becan natürlich nicht fehlen.
Als „handwerklich weniger knifflig als Sushi, aber kulinarisch gleichermaßen komplex“ empfiehlt Alles in Butter, das WDR5-Magazin fürs Genießen, Ramen, die berühmte japanische Nudelsuppe. Moderator Uwe Schulz ist ein Verehrer dieser Speise, und sein Kollege, der Redakteur Helmut Gote, hat einen sachdienlichen Buch-Tipp: „Ramen für alle. Ein Kochbuch für Anfänger und Fortgeschrittene“ von Hugh Amano und Sarah Becan: „Darin gibt’s nicht nur überzeugende Zubereitungswege, sondern auch Illustrationen im Manga-Stil.“
Volker Mücke hat das neue Buch von Amano und Becan, „Dumplings für alle. Ein Kochbuch über asiatische Teigtaschen“ für buecher.de getestet und ist begeistert: „Ein schönes, anschauliches Rezeptbuch, von echten Experten geschrieben, mit vielen Insidertipps, die man sich sonst nur mit vielen Fehlschlägen erarbeitet. Meine Gyoza haben jedenfalls jetzt zum ersten Mal so ausgesehen und geschmeckt, wie ich sie kenne.“

22.09.2021
„Anderswelt“ oder: Die Radikalisierung der bürgerlichen Mitte
„Anderswelt“ informiert über eine Szene, die in ihrem Gefährdungspotential für die Demokratie sträflich unterschätzt wird – was gerade der sogenannte „Tankstellenmord“ in Idar-Oberstein gezeigt hat.
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Aus einer Mischung von Tagebuch, Dokumentation, Reportage und Interviews entsteht in „Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch ein Einblick in eine Szene, die in ihrem Gefährdungspotential für die Demokratie nicht nur unbekannt ist, sondern sträflich unterschätzt wird.
In seinem Beitrag über „Anderswelt“ für rbb Inforadio schreibt Christian Wildt: „Das Ziel hinter alternativen Medien sei nicht ganz klar, so Demmel. Man erlebe den deutschen Staat in der Corona-Bekämpfung autoritärer als jemals zuvor – die Portale, Magazine und YouTube-Kanäle der neuen Rechten aber wollten auch genau diesen autoritären Staat. Methodisch arbeiteten sie vor allem damit, Details aufzublähen und Fakten sehr verkürzt darzustellen, so der Journalist. Ebenso schürten sie Angst und Vorurteile. Rechten Alternativ-Medien gelänge der Durchbruch zu bürgerlichen Kreisen über den Begriff der Freiheit, so Demmel – denn ‚gegen Freiheit kann man ja erstmal nichts haben‘.“
Hans Demmel im Interview mit Torsten Zarges für DWDL.de: „Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung aus dem vorigen Jahr besagt, dass ein Drittel der Deutschen grundsätzlich anfällig für Verschwörungstheorien ist und dass rund zehn Prozent tatsächlich an Verschwörungserzählungen glauben. Das wären immerhin sechs bis sieben Millionen Wahlberechtigte. Wir lesen oft mit Begeisterung, dass rund zwei Drittel der Deutschen den klassischen Medien eine hohe Glaubwürdigkeit bescheinigen. Das Drittel, das den Medien misstraut, unterschlagen wir dabei gern mal. Ich habe intensiv miterlebt, wie die Radikalisierung auf der Misstrauensseite durch diese alternativen Medien gezielt befeuert wird. Wir reden über die Unterminierung einer gemeinsamen Idee von Wirklichkeit, die für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar ist.“
Morgen Donnerstag um 8:30 Uhr ist Hans Demmel bei n-tv zu Gast.

21.09.2021
„Ich zahl’s euch reim“: Thomas Gsella in BR2 Favoriten
Heute Mittag ab 14:05 stellt sich Thomas Gsella in BR2 Favoriten den Fragen von Christoph Leibold zu seinem neuen Buch mit politischen Gedichten.
„Heinrich Heine hat es getan, Kurt Tucholsky hat es getan, Annette von Droste-Hülshoff hat es getan, Frank Wedekind hat es getan, und selbstverständlich hat Erich Kästner es auch getan, wie unzählige Poet*innen vor und nach ihnen. Die Rede ist vom politischen Gedicht“, schreibt Andreas Kück in seinem Leselust-Blog über Thomas Gsellas „Ich zahl’s euch reim“. Und weiter: „Was zeichnet ein politisches Gedicht aus? Vor allem sein Zeitbezug (…) ich muss informiert sein, und das setzt eine eigenständige Auseinandersetzung mit den aktuellen Themen in Politik und Gesellschaft voraus.“
Heute ab 14:05 Uhr ist Gsella Interview-Gast bei Christoph Leibold in BR2 Favoriten. Hier können Sie sich live zuschalten, vielleicht ist das Gespräch anschließend auch im Podcast verfügbar. Apropos Podcast: Über dieses Phänomen hat Thomas Gsella selbstverständlich ebenfalls ein Gedicht verfasst. Hier die erste Strophe:
Podcasts sind in aller Ohren,
Denn der Mensch hat spitzgekriegt:
Selberlesen hat verloren,
Lesenlassen hat gesiegt.
Fortsetzung auf Seite 99 im Buch!
„Sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn Ihnen bei und nach diesen Gedichten die Tränen in den Augen stehen. Denn Literatur ist in ihren besten Fällen die Sprache, die wir intuitiv verstehen; bei der es nichts zu interpretieren gibt und nichts zwischen den Zeilen zu lesen.“ Stefan Reis, Main-Echo

16.09.2021
René Redzepis Noma-Restaurant hat den dritten Stern!
Im Noma in Kopenhagen enthält jedes einzelne Gericht etwas Fermentiertes: einen Schuss Essig, etwas Miso, einen Tropfen Garum oder schwarzen Knoblauch. René Redzepi hat die Haute Cuisine revolutioniert.
In gut informierten Gastrokreisen wurde lange mit Erstaunen und Befremden gerätselt, warum René Redzepis Noma-Restaurant keinen dritten Stern erhält. Jetzt ist er endlich da! Außerdem hat Redzepi auch noch den „Chef Mentor Award“ bekommen, für seine Leistungen bei der Förderung des Nachwuchses.
„‘Das Noma-Handbuch Fermentation‘ – auf Deutsch bei Kunstmann erschienen – gilt als wegweisend für das Fermentieren in der Haute Cuisine. (…) Das Ziel beim Fermentieren ist ja längst nicht mehr das Konservieren. Es geht um Geschmackserweiterung, das Experimentieren mit neuen Geschmacksnuancen, die man aus altbekanntem Gemüse, Früchten und sogar Gewürzen holen kann“. schreibt Lars Reichardt im aktuellen Das Rezept-Newsletter des SZ-Magazins.
„Es geht Redzepi darum, den für unser Essen fundamentalen Begriff der Fermentation, bedeutsam von der Käsereifung bis zur Alkoholgärung, als zentralen der Küche zu etablieren. (…) Ein fundamentales Buch!“ Armin Thurnher, Falter

14.09.2021
„Anderswelt“: Hans Demmels Selbstversuch mit rechten Medien
Der Journalist Hans Demmel (u.a. BR, SAT.1, n-tv) hat in einem Selbstversuch ein halbes Jahr lang ausschließlich rechte Medien konsumiert. Wie das Experiment sein Denken beeinflusst hat, beschreibt er in „Anderswelt“.
In „Anderswelt“ legt Hans Demmel auch die Methoden frei, wie die rechten Meinungsmacher ihre Medien nutzen, um unsere Demokratie schleichend auszuhöhlen. Friedrich Küppersbusch (WDR, taz, radio EINS, Grimme-Preisträger) lieferte Fakteneinschübe und stand während des Unterfangens stets parat, um seinem langjährigen Kollegen notfalls den Aluhut vom Kopf zu reißen.
Hubertus Volmer hat mit Demmel und Küppersbusch für ntv.de ein sehr aufschlussreiches Interview geführt.
„Auch wenn das Buch viel Erwartbares liefert, da die meisten um Hass und Hetze im Netz wissen: Die Drastik der Erfahrung, der Demmel sich aussetzt, ist bestürzend. Wenn sich selbst ein derart erfahrener Beobachter des politischen Geschehens der negativen Sogwirkung nicht ganz erwehren kann – wie mag es all den Zweiflern und Unzufriedenen ergehen, denen nicht das analytische Handwerkszeug des professionellen Journalisten zu Gebote steht?“ Christina Janssen, DLF Andruck

13.09.2021
Finissage-Lesung mit Hauck & Bauer im Literaturhaus München
Am Dienstag, den 14.09. um 20 Uhr lesen Elias Hauck und Dominik Bauer gemeinsam mit Anna Thalbach ihre Cartoons im Münchner Literaturhaus vor. Die Veranstaltung ist ausverkauft, doch jede*r kann per Streaming-Ticket dabei sein.
Seit dem 22.7. wird im Literaturhaus München die Ausstellung „Hauck & Bauer: Cartoons“ gezeigt.
Der eine (Dominik Bauer) schreibt, der andere (Elias Hauck) zeichnet, zusammen sind sie das unschlagbare Duo „Hauck & Bauer“. Ob in ihrer FAS-Kolumne „Am Rande der Gesellschaft“, ihren Cartoon-Clips für die WDR-Sendung „Anke hat Zeit“ oder ihrer Titanic-Rubrik „Hier lacht der Betrachter“: Hauck & Bauer sind komisch und bierernst, anarchisch und seriös, liebevoll und gerne taktlos. Ihre Figuren meint man zu kennen: Ist das nicht der Nachbar? Die eigene Ehefrau? Oder gar man selbst?
Nun geht die Ausstellung ihrem Ende zu, und zum krönenden Abschluss werden Hauck & Bauer gemeinsam mit der gefeierten Schauspielerin, grandiosen Vorleserin und guten Freundin des Cartoon-Duos, Anna Thalbach, live ihre Bildwitze lesen.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Streamingtickets können unter https://www.literaturhaus-muenchen.de/veranstaltung/hauck-bauer-thalbach-lesen-cartoons/ gebucht werden.
Von Hauck & Bauer sind unter anderem bei uns erschienen: „Ist das noch Entspannung, oder schon Langeweile“, „Cartoons“ und „Man tut, was man kann: nix“.
„Ich habe durch die Comics von Hauck & Bauer Dinge begriffen, die ich nie rätselhaft fand.“
Anke Engelke

10.09.2021
Caspar Plautz im neuen ZEITmagazin Wochenmarkt
Am 07.09. erschien erstmals das neue „Wochenmarkt“-Magazin der ZEIT. Unser tolles Kochbuch „Caspar Plautz: Rezepte mit Kartoffeln“ wird darin von Jakob Pontius empfohlen.
Wer kennt sie nicht, die berühmte „Wochenmarkt“-Rubrik im ZEITmagazin: Seit zehn Jahren erscheinen in dieser Kolumne einfach Rezepte aus regionalen Zutaten, die sich immer an der aktuellen Jahreszeit orientieren.
Nun gibt es passend dazu ein eigenes Heft, und welches Buch könnte dort besser hineinpassen als unser Kochbuch „Caspar Plautz: Rezepte mit Kartoffeln“?
Seit 2017 betreiben Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger den Kartoffelstand „Caspar Plautz“ auf dem Münchner Viktualienmarkt. Dort setzen sie die Kartoffel regional, saisonal, modern aber auch klassisch und vor allem lecker in Szene.
Ob Bamberger Hörnchen, Rosa Tannenzapfen, Mecklenburger Schecke, La Bonnotte – zu jeder Kartoffelsorte haben die drei das perfekte Rezept konzipiert.
Daraus ist ein Kochbuch entstanden, das nicht nur mit seinem Inhalt, sondern auch mit der wunderschönen Ausstattung (Leinenrücken! Lesebändchen!) glänzt.
„‘Rezepte mit Kartoffeln‘ präsentiert das Lieblingsgemüse der Deutschen zugleich in vertrauter und überraschender Weise, von Kartoffelsuppe bis Vitello Potato.“
ZEIT Wochenmarkt

08.09.2021
Interview mit James Hamblin im Süddeutsche Zeitung Magazin
Der Arzt und Wissenschaftsjournalist James Hamblin hat mit Wolfgang Luef darüber gesprochen, warum er sich kaum noch duscht (und wir das auch tun sollten), dass jeder Mensch Milben im Gesicht hat und was es mit dem sogenannten Mikrobiom auf sich hat.
Am 15. September erscheint das Buch „Natürlich waschen! Was unsere Haut wirklich gesund hält“ von James Hamblin. Der Autor hat sich seit fünf (!) Jahren nicht mehr geduscht – warum das alles andere als eklig, sondern sogar sehr gesund ist, und warum er trotzdem kein bisschen mehr müffelt, als andere Menschen, hat er am 07.09. im Interview mit Wolfgang Luef im Magazin der Süddeutschen Zeitung beantwortet.
Das lief nebeneinanderher. Ich habe damals ein paar aktuelle wissenschaftliche Studien gelesen, die sich mit den Bakterien auf unserer Haut beschäftigten, dem sogenannten Mikrobiom. Während die Bakterien im Darm schon besser erforscht sind, gibt es noch nicht so viel Literatur über das Haut-Mikrobiom. Sicher ist: Wir haben Billionen von nützlichen Bakterien auf unserer Haut. Und wenn wir uns täglich einseifen, waschen wir diese Bakterien und ihren Nährboden weg. Ich wollte wissen, warum wir das für gesund oder notwendig halten. Also begann ich mit der Recherche und probierte gleichzeitig selbst aus, was die Folgen sind, wenn ich das Duschen sein lasse.
Warum gibt es denn, wie Sie sagen, so wenige Studien über die Auswirkungen von Seife und Duschgel auf das Ökosystem der Haut?
Solche Untersuchungen sind extrem aufwendig. Das Haut-Mikrobiom von verschiedenen Menschen kann komplett unterschiedlich sein, und bei jedem Menschen unterscheiden sich die Ökosysteme am Ellenbogen von denen in der Achselhöhle. Und morgens sieht es vielleicht ganz anders aus als abends. Es ist also wirklich schwierig zu definieren, was das normale Gleichgewicht ist. Hinzu kommt: Studien werden häufig von der Industrie finanziert, in diesem Fall wäre das die Seifenindustrie. Die hat daran kein Interesse, die Produkte verkaufen sich wunderbar."
Das Buch können Sie ab sofort in der Buchhandlung Ihres Vertrauens oder über unseren Webshop vorbestellen.

02.09.2021
Interviews zu „Anderswelt“
Der erfahrene Journalist Hans Demmel (u.a. BR, SAT.1, n-tv) hat in einem Selbstversuch ein halbes Jahr lang ausschließlich rechte Medien konsumiert. Wie das Experiment sein Denken beeinflusst hat, beschreibt er in „Anderswelt“.
In „Anderswelt“ legt Hans Demmel (Foto) auch die Methoden frei, wie die rechten Meinungsmacher ihre Medien nutzen, um unsere Demokratie schleichend auszuhöhlen. Friedrich Küppersbusch (WDR, taz, radio EINS, Grimme-Preisträger) lieferte Fakteneinschübe und stand während des Unterfangens stets parat, um seinem langjährigen Kollegen notfalls den Aluhut vom Kopf zu reißen.
Im Folgenden Auszüge aus einigen Interviews, in denen Hans Demmel über seinen Selbstversuch berichtet hat (die kompletten Beiträge sind bei den Quellen verlinkt):
„Zu Beginn habe er die rechten Publikationen nicht pauschal verteufeln, sondern sich mit seiner ‚Erfahrung einfach einlassen und erfahren und lernen‘ wollen. Rückblickend allerdings habe sich seine Sichtweise verändert. Das Bewusstsein sei stärker geworden, ‚dass man diesem Sumpf aus Lügen und Hetze entgegentreten muss‘.“ @mediasres im Deutschlandfunk
„Immer wieder wird von Rechten und Querdenkern die angebliche ‚Lügenpresse‘ beschimpft, auf ihren Demonstrationen ist dieses Narrativ inzwischen allgegenwärtig. Eine Motivation für den Journalisten Hans Demmel, sich mit den Medien zu beschäftigen, die am rechten Rand gelesen werden.“ Deutschlandfunk Kultur
Ausführlich mit Hans Demmel gesprochen hat Florian Rötzer für telepolis und für Krass und Konkret (mit eingebettetem Video).

01.09.2021
Yavuz Ekinci vor Gericht
Unserem Autor Yavuz Ekinici droht in der Türkei eine Haftstrafe. Letzte Woche haben wir erfahren, dass ihm der Prozess gemacht wird. Der erste Termin zur Anhörung vor dem Istanbuler Gericht ist für den 9. September 2021 angesetzt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 1979 in Batman geborenen Schriftsteller „Terror-Propaganda“ vor und bezichtigt ihn damit indirekt der Mitgliedschaft in terroristischen kurdischen Organisationen: eine Anklage, die sich hauptsächlich auf mehrere Tweets und Retweets von Yavuz Ekinci aus den Jahren 2013 und 2014 stützt. In dieser Zeit befand sich die Türkei für einen kurzen Moment in einem Versöhnungsprozess mit den Kurden. In den Tweets hat sich unser Autor mit der in Kobanê lebenden Zivilbevölkerung solidarisiert, die dort den massiven Menschenrechtsverletzungen und dem Terror des ISIS ausgesetzt war.
Yavuz Ekinci hat sich gemeinsam mit vielen weiteren prominenten Schriftstellern aus der Türkei immer wieder für eine friedliche und freie Gesellschaft eingesetzt. Wir machen uns große Sorgen um unseren Autor, der sich in seinem herausragenden Werk stets für Versöhnung und den Zusammenhalt aller in der Türkei und ihren Nachbarstaaten lebenden Menschen einsetzte. Als Autor der Romane „Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam“ und „Die Tränen des Propheten“ sowie als Herausgeber der „Gelben Reihe“ („Sarı Kitaplar“) hat Yavuz Ekinci in der Türkei einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der kurdischen Sprache und Literatur geleistet, der auch als Verständigungsprozess begriffen werden sollte.
Die Kriminalisierung eines kurdischen Autors ist leider kein Einzelfall in der Türkei, denn die türkische Regierung nutzt ihre Anti-Terror-Gesetze systematisch aus, um kurdische Politiker, Journalisten, Künstler und Intellektuelle zu bedrängen, einzuschüchtern und einzusperren. Laut Schätzungen von Human Rights Watch sitzen derzeit über 8.500 Menschen wegen vermeintlicher Verbindungen zu kurdischen Terrororganisationen in Haft. Wir hoffen, dass Yavuz Ekinci weiter in Freiheit leben darf und seinen unersetzlichen und wichtigen Beitrag für die Weltliteratur leisten kann. Wir bitten Sie, dem Fall die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, denn es geht nicht nur um die Freiheit von Yavuz Ekinici. Es geht um die Freiheit des Wortes.
„Ein erschütternd schöner Roman. (...) Ekinci hat eine Reportage der Angst, die Beschreibung des Dorfes, der Handlungen der Dorfbewohner in den Momenten, bevor sie alle fürchten müssen, ihr Leben zu verlieren, mit einer archaischen Märchenhandlung umschlossen.“ Volker Weidermann im Spiegel über „Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam“

31.08.2021
Demmel/Küppersbusch, „Anderswelt“
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Ein Bericht aus der „Anderswelt“ über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
Der Nachrichtenjournalist Hans Demmel und der TV-Journalist Friedrich Küppersbusch analysieren in „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ die Wirkungsweise rechter Medien anhand von Tichys Einblick, MMNews, KenFM, Compact und Junge Freiheit, deren Websites und Youtube-Kanälen.
Für den Podcast Medien-Woche wollte der Welt-Journalist Christian Meier von Hans Demmel wissen, was er überhaupt unter ‚rechten Medien‘ versteht, was sie berichten (und was nicht) – und welchen Einfluss sie auf die gesellschaftliche und politische Debatte in Deutschland haben. Das Gespräch finden Sie hier (ab 40‘13‘‘).
Ein weiteres Interview im Studio 9 von Deutschlandfunk Kultur können Sie hier nachhören.
Die Buchpremiere von „Anderswelt“ mit Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch findet morgen Mittwoch, 1. September, um 19:30 Uhr im Literaturhaus Hannover statt.
„Hans Demmels Buch ist ein Erfahrungsbericht von einem, der sich viel zugemutet hat.“ Hannoversche Allgemeine

27.08.2021
Unsere kanadischen Autorinnen Kim Thúy und Tanya Tagaq
In ihrer gerade erschienenen neuen Ausgabe stellt die EMMA, passend zum Schwerpunkt der bevorstehenden Frankfurter Buchmesse, vier kanadische Autorinnen vor: Margaret Atwood, Alice Munro, Kim Thúy und Tanya Tagaq.
Wenn Kim Thúy gefragt werde, ob sie mehr Kanadierin, Québecerin oder Vietnamesin sei, sage sie: „Das hängt davon ab, mit wem ich spreche. All diese Kulturen bereichern mich“, schreibt Alva Gehrmann in ihrem Emma-Porträt. Kim Thúy kam als Zehnjährige mit der Familie aus Saigon und wuchs in Kanada auf. Ihr neuer Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ erscheint am 15. September.
„Kim Thúy erzählt mit sinnlichem Gespür. (…) In knappen, prägnanten Bildern pulsierender Lebendigkeit wird die Welt erfasst.“ Anja Hirsch, FAZ
Bereits im Frühjahr 2020 haben wir Tanya Tagaqs Debütroman „Eisfuchs“ veröffentlicht. Als die heute 46-Jährige in Nunavut aufwuchs, wurde die Lebensart der Inuit noch weitgehend unterdrückt. In „Eisfuchs“ spielt Tagaq, die vor allem als Sängerin bekannt wurde, mit den Genres:
„Auf Gedichte folgen Kurzgeschichten, mal aufeinander aufbauend, mal für sich stehend. Die Storys fließen durch das Buch wie Polarlichter in kristallklaren Nächten am Himmel – unberechenbar, immer wieder überraschend anders.“ (Alva Gehrmann)
Zu den Autorinnenporträts gelangen Sie hier.

24.08.2021
Lese- und Signierstunde mit ATAK
Am Donnerstag, den 26. August um 18 Uhr liest ATAK (Georg Barber) gemeinsam mit seinem Sohn in der GalleryGood in Berlin aus seinem Buch „Piraten im Garten“. Mit dem Künstler ist heute auch ein Interview in der Jungen Welt erschienen.
ATAK liest gemeinsam mit seinem Sohn Emil aus „Piraten im Garten“ – das Buch und auch andere geniale Bücher des Künstlers können im Anschluss in der Gallery Good erworben werden, ATAK wird auch signieren.
Außerdem gibt es Drucke und Originale des Künstlers zu kaufen, kühle Getränke obendrein.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung gilt die 3G-Regel: geimpft, genesen oder negativ getestet.
Passend dazu hat ATAK gerade über seine künstlerische Arbeit in der Jungen Welt mit Frank Willmann gesprochen. Es geht um Piraten im Sandkasten, wildes Experimentieren und coronakonforme Kreativität.
Zum Interview gelangen Sie hier.
"Wenn der Comic-Künstler ATAK Piraten durch den Garten jagt, wird es bunt und wild. (...) Mit seinem neuen Buch erzählt er nicht nur eine fantastische Abenteuergeschichte, er hilft auch den ganz jungen Lesern - oder Betrachtern -, die Welt zu sortieren."
Die Zeit

20.08.2021
Ein Hausbesuch bei Hörfunk-Legende Günther Koch
„Ein genialer Solist“, „ein Poet am Ball“ – kein anderer Fußballreporter ist so inständig mit Lob bedacht worden wie Günther Koch. Jürgen Schmitt von der Fränkischen Saale-Zeitung hat ihn zuhause in Nürnberg besucht.
„So schaut das also aus, wenn das Außergewöhnliche der Normalzustand ist. ‚Fußballzimmer‘ nennt Günther Koch die vier Wände, die mit Erinnerungen tapeziert sind. Ein Konglomerat in Farbe und Schwarzweiß aus Trikots, Fotografien und Zeitungsausschnitten. Tonbandaufnahmen stapeln sich im Regal in einer Kiste, in der Ecke liegen Bälle. Daneben eine Gitarre, die nur noch selten vom 79-Jährigen gespielt wird. Die Finger...“
So beginnt Jürgen Schmitts Beitrag auf inFranken.de über seinen Hausbesuch bei Hörfunk-Legende Günther Koch. Er hat ihm für den Podcast „Du Holz!“ einige herrliche Anekdoten entlockt – ein willkommener Vorgeschmack auf Jürgen Roths Buch „Wir melden uns vom Abgrund. Günther Koch – Ein Leben als Fußballreporter“, das Ende Oktober bei uns erscheinen wird.
„Die Beiläufigkeit des Besonderen manifestiert sich auf dem Fenstersims. Wo Max Mustermann seine Zimmerpflanzen drapiert, bilden hier die Goldene Viktoria, das (allererste) Goldene Mikrofon und der Nürnberger Trichter splendide Stehrümchen. Überaus honorige Preise als dekorative Elemente, das passt irgendwie zu Günther Koch. Zum Fußball-Reporter, der längst Kult ist.“ Jürgen Schmitt, inFranken.de

18.08.2021
Eva Munz‘ Afghanistan-Roman
Kabul, Paris, Los Angeles. Die Schicksale dreier Helden, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren, rasant verknüpft mit politischem Weltgeschehen. Ein spannender Roman, der von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt.
Mit dem traurigen 20. Jubiläum der Anschläge des 11. September und dem Alltag im umkämpften Afghanistan behandelt Eva Munz‘ genre-sprengende Roman „Oder sind es Sterne“ hochaktuelle Themen.
„Eva Munz zeigt, welche Folgen die Gewalt für die einzelnen Beteiligten haben kann, wie nicht nur der Körper, wie auch Geist und Seele Schaden nehmen. (...) Munz braucht keine großen Worte, manchmal genügen ihr auch kleinste Gesten, um Dinge anschaulich zu machen. Nicht zuletzt das spricht für diesen schnörkellosen und zugleich atmosphärisch starken Roman.“ Tobias Lehmkuhl, Deutschlandfunk Büchermarkt
„Eine abgeklärt erzählte Geschichte, die mit drei sehr unterschiedlichen Charakteren, deren Schicksale die Zeitläufte zusammentreffen lassen, die zeitgeschichtlichen Hintergründe und Stimmungen rund um 9/11 und der Afghanistan-Intervention beleuchtet. Eine spannende neue Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.“ Ulrich Noller, WDR

11.08.2021
Greser & Lenz: „Die Größten hierzulande“
Greser & Lenz – das ist der Witz in der FAZ, der sich in 25 Jahren fest in klugen Köpfen verankert hat. Mit ihren hintersinnigen Zeichnungen bereichern sie Land & Leute und malen ein Deutschland aus, wie man es so nur in diesem Prachtband bewundern kann.
Der 3,1 kg schwere Jubiläumsband „Schlimm“ von Greser & Lenz, gleichzeitig Katalog der Werkschau des Zeichner-Duos im Frankfurter Caricatura Museum, zieht Kreise: Alice Natter von der Würzburger Main-Post hat interessiert: „Wie hält man es 25 Jahren zeichnend Seite an Seite miteinander aus? Gibt's Streitfälle? Und wie ist das mit der politischen Korrektheit? Ein Anruf in der Witzewerkstatt. Am Telefon ist erst mal Achim Greser. Heribert Lenz arbeitet gerade noch an einer Zeichnung über das Ende des Verbrennungsmotors.“ Das komplette Interview lesen Sie hier.
Eine lesenswerte Besprechung erschien heute in der Augsburger Allgemeinen: „Heribert Lenz sagt, dass Horst Haitzinger, dessen Werke über Jahrzehnte auch in dieser Zeitung erschienen, für sie ‚einer von den ganz, ganz wenigen Tageszeitungs-Karikaturisten war, den wir sehr, sehr geschätzt haben, weil er einer der ganz, ganz wenigen war, der wirklich Geschichten erzählt hat‘. Jetzt, da sie mit Ausstellung und Prachtbildband Jubiläum feiern, sind die beiden selbst die Größten hierzulande: Greser & Lenz“, meint Wolfgang Schütz, hier seine vollständige Rezension.
„‘Schlimm!' ist ein ganz wunderbares Buch, das neben dem Großen Conrady, den Werken von Hermann Broch und Wenedikt Wassiljewitsch Jerofejews 'Moskau – Petuschki‘ in jede gescheite Hausbibliothek gehört.“ Frank Becker, Musenblätter

09.08.2021
Hauck & Bauer: Das kann ich auch!
Der eine schreibt, der andere zeichnet, zusammen sind sie ein unschlagbares Duo: Noch bis zum 19. September läuft die Hauck & Bauer-Ausstellung im Münchner Literaturhaus, bei der Sie unter dem Motto „Das kann ich auch!“ mitmachen können.
Das Literaturhaus München hat die große Hauck & Bauer-Schau aus dem Frankfurter Caricatura Museum übernommen und zeigt sie in einer neuen Aufmachung. „Die Literatur ist insofern ein Schwerpunktthema, als man die Cartoons dazu im Vergleich zu Frankfurt in München noch ein bisschen ausgeweitet hat. Da wird im Vorbeigehen dem legendären Harry Rowohlt als Übersetzer gehuldigt, da wird das Leben eines Möchtegern-Schriftstellers zusammengefasst und ein von Goethe geschriebenes und nicht ganz so gelungenes Gedicht humorvoll begleitet, berichtet Jürgen Moises in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. „Sehen und lesen kann man das auf großen Papierbahnen, die luftig von der Wand hängen und sich im Windzug der Fenster und der Klimaanlage drehen. Hinzu kommen Bilder an der Wand, kurze Filme und ein paar Skulpturen.“
Hier sei noch auf Hauck und Bauers aktuelles Buch „Cartoons“ hingewiesen – und auf die Mitmachstation in der Ausstellungsgalerie, wo Sie Ihrer Kreativität und Ihrem Sinn für Unsinn freien Lauf lassen können: Komplettieren Sie Text oder Bild der ausgewählten Hauck & Bauer-Cartoons, kleben Sie Ihr Kunstwerk an die Pinnwand in der Ausstellung oder schicken Sie ein Foto Ihres Werkes an kontakt@literaturhaus-muenchen.de.
„Hauck & Bauer bewegen sich ständig am Rande (der Bosheit, des Geschmacks, der Banalität), doch erstaunlicherweise stürzen sie nie ab.“ Andreas Platthaus, FAZ

05.08.2021
Christine Corings „Levikon“ in BR2 Sozusagen
In der Agentur, in der Christine Coring arbeitet, fing ein junger ungarischer Mitarbeiter an. Levente sprach gut Deutsch, war aber bei bestimmten Wörtern ratlos: Ratzefummel? Gurkentruppe? Gedöns? Was ist das?
„Wo der Duden mit seinem Latein am Ende ist, beginnt ‚Das Levikon‘, heißt es in der Sendungsankündigung für Sozusagen in BR2 am Freitagnachmittag: „Eine Sammlung, in der Wörter aus Alltag, Mundart, Dialekt und Slang völlig gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Ergänzt von fast vergessenen Begriffen und solchen, die gerade erst erfunden wurden. Sprache als schier grenzenloses Spiel.“
Im Sozusagen-Beitrag am morgigen 6. August um 15:20 Uhr (danach als Podcast abrufbar) spricht Moderatorin Joana Ortmann mit der Autorin Christine Coring. Eine Leseprobe zum „Levikon“ finden Sie hier.
„Wirklich jeder kann etwas lernen in diesem Mitmach-Lexikon für ulkige deutsche Ausdrücke und Redensarten. (...) Und es kann lustig, aber auch sehr hilfreich sein zu wissen, dass man nicht gleich einen Rettungswagen braucht, wenn die Mutter ‚einen Frosch im Hals‘ hat.“ Claudia Gerdes, Page

03.08.2021
Inspektor Parks und die grauen Zellen
„Kann man gleichzeitig die Geschichte einer Beziehung und Erlebnisse eines Aufenthaltes in Heidelberg erzählen, während man bekanntere und weniger bekannte Thesen von Hirnforschung und Philosophie durchstreift? Tim Parks kann, und wie!"
Viele Rezensionen, vor allem in Blogs, gipfeln in der Feststellung, das Buch rege zum Nachdenken an, bleiben aber oft jeden Beweis dafür schuldig. Umso größer die Wohltat, wenn es in Susanne Rikls Newsletter Gute Bücher lesen schon so losgeht: „Kann man gleichzeitig die Geschichte einer Beziehung und Erlebnisse eines Aufenthaltes in Heidelberg erzählen, während man bekanntere und weniger bekannte Thesen von Hirnforschung und Philosophie durchstreift? Tim Parks kann, und wie: Er durchleuchtet unsere Auffassung des eigenen Bewusstseins - und zwar mit ausgesprochener Leichtigkeit.“
Hans Durrer schreibt in seinem Blog Bücher und Bilder: „Mir ist vollkommen unverständlich, wie jemand dermaßen viel und derart gut schreiben kann. Ein Workaholic, kein Zweifel, und für Leser wie mich ein Glück. Dieses Buch macht es möglich, dem Autor gleichsam beim Denken zuzusehen.“
Die Rede ist von Parks‘ jüngstem Sachbuch „Bin ich mein Gehirn? Dem Bewusstsein auf der Spur“, das allgemein durchaus kontrovers diskutiert wird. Soll heißen: Von den orthodoxen Psychologen an weiter aufwärts in der Fachwelt wird es, wie Burkhard Müller in der Süddeutschen Zeitung bemerkt hat, oft schlicht als Affront wahrgenommen: „Inspektor Columbo und die grauen Zellen: (…) Mit scheinbarer Naivität trägt Tim Parks den Geist der Subversion ins Reich der Hirnforschung. Dort benimmt er sich wie Inspektor Columbo, der es ja auch darauf anlegt, dass ihn alle unterschätzen. (…) Das Kernstück des Buches bildet die kritische Zerlegung einiger wissenschaftlicher und populärer Darstellungen, worin Parks dem ganzen Fach nachweist, wie sehr es mit konzeptueller Besinnungslosigkeit geschlagen ist.“

28.07.2021
ATAK-Ausstellung in der GalleryGood in Berlin
Letzten Donnerstag wurde in Berlin die Ausstellung "THE FLOWERS OF ROMANCE" eröffnet, in der Stillleben des Malers ATAK gezeigt werden. Die Bilder sind noch bis zum 9. September zu sehen.
ATAK, im bürgerlichen Leben Prof. Georg Barber, wurde 1967 in Frankfurt / Oder geboren, lernte von 1984-1986 Schrift- und grafikmaler und gehörte zur Punkszene der DDR, wo er mit Schablonenbildern und Comics startete. Nach der Wende war er einer der Wegbereiter der Berliner Comicszene und studierte von 1990 – 1995 visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste.
Seit 2008 ist ATAK Professor für Illustration an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle.
ATAKs Kunst pendelt zwischen Pulp-Kultur und naturverliebter Poesie.
Seine Inspirationen holt er immer wieder aus der Welt des Populären: Aus Poesiealben, Zirkusplakaten, aus Werbeschriften vergangener Zeiten und skurrilem Kinderspielzeug. Er vermag es, seinen Illustrationen einen nostalgischen Anstrich zu verleihen, die dennoch unverkennbar modern sind.
Mit seinen Arbeiten gestaltet er Bilderbücher für Kinder wie Erwachsene zwischen Popkultur und Kunst. Bei uns sind bisher „Der naive Krieg“, „Der Garten“ und „Piraten im Garten“ von ihm erschienen.
Für die Ausstellung „The Flowers of Romance“, zu sehen in der GalleryGood in Berlin, zelebriert ATAK das traditionsreiche Kunstgenre des Stilllebens zu einer farbintensiven Pop Art-Hommage. Die großformatigen Arbeiten auf Papier und Leinwand zeigen eine farbenfrohe Stillleben-Inszenierung, wo kleine, zufällig entstandene narrative Momente nicht ausradiert werden.
Die Ausstellung dauert vom 22. Juli bis zum 9. September.

27.07.2021
Günther Grewendorf in Augsburg
Widrige Umstände bei Günther Grewendorfs Augsburger Lesung im Biergarten der Zoo-Gaststätte: strömender Regen, Blitz. Donner und der Autor an Krücken, da er sich eine Woche davor den Fuß gebrochen hatte. Aber: 200 interessierte und zufriedene Zuhörer.
„Es goss wie aus Kübeln, der Himmel tobte sich aus – dem Auftakt der Reihe ‚Literatur im Tiergarten‘ im Biergarten der Zoo-Gaststätte hätte man bessere äußere Umstände gewünscht“, berichtet Gerlinde Knoller in der Augsburger Allgemeinen. „Dennoch: Unter großen, wasserdichten Schirmen, mit einem wohlwollenden Publikum und einem Veranstalter wie Kurt Idrizovic von der Buchhandlung am Obstmarkt, den keine Widrigkeit umwirft, legte der Sprachwissenschaftler Günther Grewendorf dar, ‚Warum Bairisch genial ist‘. Wunderbar passend dazu die feine Volksmusik von Christoph Lambertz an der Bass-Klarinette und Johannes Stift an der Steirischen Harmonika.“
Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften in seinem Buch sichtbar und zeigt, wie reich, wie rätselhaft, wie weltläufig und wie genial dieser Dialekt ist.
„Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische (...) vom Ruch des ‚hinterwäldlerisch Verschrobenen‘ zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Karl Forster, Süddeutsche Zeitung
„Sollte eines Tages die Künstliche Intelligenz vor Günther Grewendorfs Türe stehen: An der bairischen Sprache wird sie kläglich scheitern.“ Anna Wheill, Lichtung

22.07.2021
Bauer, Greser, Hauck und Lenz
Hochkarätige Witze für Deutschland, fränkischer Humor für die Welt! Die beiden Ausstellungen von Greser & Lenz im Caricatura Museum Frankfurt und von Hauck & Bauer im Literaturhaus München sind eröffnet.
Seit einem Vierteljahrhundert brillieren Achim Greser und Heribert Lenz mit ihren Karikaturen in der FAZ. Das feiern das Caricatura Museum Frankfurt mit einer großen Werkschau und wir mit dem 3,1 Kilo schweren Prachtband „Schlimm“.
Vergleichsweise niedlich nimmt sich dagegen der 205 Gramm leichte Sammelband „Cartoons“ von Elias Hauck und Dominik Bauer aus, deren exquisite Albernheiten in der Galerie des Münchner Literaturhauses ausgestellt werden.
„Es ist schon schlimm mit Greser & Lenz. Von so ziemlich jedem berühmten Duo der Weltgeschichte haben sich die beiden eine Scheibe abgeschnitten, um es zu ihrem eigenen Geschäftsmodell zu verwursten: von Siegfried & Roy die Magie und das Charisma, von Hill & Spencer die latente Gewaltbereitschaft, von Hänsel & Gretel die immerfrische Knusprigkeit, von Winnetou & Old Shatterhand die Treffsicherheit und von Tünnes & Schäl den Bierdurst.“ Stefan Behr, Frankfurter Rundschau
„Fürs Literaturhaus haben Anna Seethaler und die Gestaltungs-Fachleute von unodue{münchen eine Umsetzung gefunden, die der Kunst von Hauck & Bauer ebenso gerecht wird wie dem Sommer. Der Raum wird dominiert von frei und leicht schwebenden Cartoons im Großformat: Und mit jedem Schritt schwingt – Überraschung – ein neuer Witz ins Blickfeld. Was für ein Spaß!“ Michael Schleicher, Münchner Merkur

19.07.2021
Witze für Deutschland in Frankfurt und München
Am Mittwoch, 21. Juli, eröffnen gleich zwei Ausstellungen, die den Humor als etwas Ur-Menschliches feiern: Greser & Lenz im Caricatura Museum Frankfurt und Hauck & Bauer im Literaturhaus München
Seit einem Vierteljahrhundert brillieren Achim Greser und Heribert Lenz mit ihren Karikaturen in der FAZ. Das feiern das Caricatura Museum Frankfurt mit einer großen Werkschau und wir mit dem 3,1 Kilo schweren Prachtband „Schlimm“.
Vergleichsweise niedlich nimmt sich dagegen der 205 Gramm leichte Sammelband „Cartoons“ von Elias Hauck und Dominik Bauer aus, deren exquisite Albernheiten in der Galerie des Münchner Literaturhauses ausgestellt werden.
Hochkarätige Witze für Deutschland also, sowohl in München als auch in Frankfurt. Zweimal fränkischer Humor für die Welt! Beide Ausstellungen eröffnen am 22. Juli und dauern bis tief in den Herbst …
„Greser & Lenz spielen ironiebegeistert mit Stereotypen, halten Extremisten aus allen Lagern den Spiegel vor und stoßen den Betrachter ihrer Bilder auf seine eigenen Klischees und Reflexe.“ Dietmar Kanthak, General-Anzeiger Bonn
„Hauck & Bauer bewegen sich ständig am Rande (der Bosheit, des Geschmacks, der Banalität), doch erstaunlicherweise stürzen sie nie ab.“ Andreas Platthaus, FAZ

15.07.2021
Du Kartoffel!
Gestern Abend präsentierte „Capriccio“ im BR Fernsehen eine kleine Kulturgeschichte des Erdapfels. Mit dabei: Dominik Klier, Theo Lindinger und Kay Uwe Hoppe (v.l.n.r.), die Autoren von „CASPAR PLAUTZ. Rezepte mit Kartoffeln“.
„Die Kartoffel, untrennbar verbunden mit der Kulturgeschichte Deutschlands, war zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten“, schrieb der BR in seiner Ankündigung „Jetzt erlebt sie eine Renaissance – auch dank der Jungs vom Caspar Plautz auf dem Münchner Viktualienmarkt, deren Buch gerade im Verlag Antje Kunstmann erschienen ist. Capriccio hat mit ihnen und Charles Schumann, Deutschlands bestem Barmann, über den Zauber der beinahe mythischen Knolle gesprochen.“
Das Video des Beitrags von Maximilian Sippenauer sehen Sie hier.
„Hoppe, Klier und Lindinger sind veritable Kartoffel-Nerds. (…) Ihr wunderhübsches Buch, in dem es neben Kartoffelrezepten von handfest bis exotisch auch viel Kartoffelkunde gibt, hat jetzt einen Schritt Richtung Klassiker gemacht: mit einer um diverse Knollen und ca. 50 Seiten erweiterten Neuausgabe.“ MUH
„Das Buch ist auch deshalb eine Empfehlung, weil es streng jahreszeitlich arbeitet und man so ein Gefühl für die Wandlungsfähigkeit und Vielfalt von Kartoffeln bekommt.“ Marten Rolff, Süddeutsche Zeitung

14.07.2021
Lesungen mit Eva Munz
Unsere Autorin Eva Munz kommt diese Woche für zwei Lesungen nach Deutschland, um ihren Debütroman „Oder sind es Sterne“ vorzustellen. Sie gastiert am Donnerstag in Nürnberg und am Freitag in München.
Kabul, Paris, Los Angeles. Die Schicksale dreier Helden, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren, rasant verknüpft mit politischem Weltgeschehen. Ein spannender Roman, der poetisch und mit surrealem Humor von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt. Eva Munz beschäftigt sich in „Oder sind es Sterne“ mit den trügerischen Wahrheiten im Zerrbild der Medien, der Unzuverlässigkeit der Erinnerung und einer fragwürdig gewordenen Männlichkeit. Wer ist Freund, wer Feind? Und vor allem: Wer bin ich und wer darf ich sein?
Hier die Termine:
Donnerstag 15. Juli 2021, 19:00 Uhr – Nürnberg, Quartier U1
Freitag 16. Juli 2021, 19:00 Uhr – München, Kunstverein am Hofgarten, Galeriestr. 4
„Eva Munz hat drei packende Männerschicksale beschrieben, die mir die Welt neu erklärt haben. Ich habe gelernt, gelitten und laut gelacht.“ Jackie Thomae, Autorin von „Brüder“
„Eine abgeklärt erzählte Geschichte, die mit drei sehr unterschiedlichen Charakteren, deren Schicksale die Zeitläufte zusammentreffen lassen, die zeitgeschichtlichen Hintergründe und Stimmungen rund um 9/11 und der Afghanistan-Intervention beleuchtet. Eine spannende neue Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, mit einem toll internationalen, weltumspannenden erzählerischen Ansatz.“ Ulrich Noller, WDR

13.07.2021
Alex Wheatle beim „White Ravens“-Festival
Seit vorgestern richtet die Münchner Stiftung Internationale Jugendbibliothek ihr maßgebliches „White Ravens“-Festival für Internationale Kinder- und Jugendliteratur aus, heuer pandemiebedingt etwas abgespeckt - aber mit unserem Autor Alex Wheatle.
Der „Weiße Rabe“ sei schon in der Antike für etwas Seltenes oder Besonderes gestanden, hieß es vorgestern im Bayerischen Rundfunk. Was das „White Ravens“-Festival für einen Anspruch habe, sei also klar: Herausragende Jugendbücher aufzuspüren und zu präsentieren - und deren AutorInnen gleich mit.
Alle zwei Jahre richtet die Münchner Stiftung Internationale Jugendbibliothek dieses maßgebliche Festival für Internationale Kinder- und Jugendliteratur aus, heuer pandemiebedingt etwas abgespeckt - aber mit unserem Autor Alex Wheatle von dem wir vier glänzende Romane über junge Menschen in prekären Verhältnissen im Programm haben.
Im BR-Interview erzählt er (zugeschaltet ab 1‘40‘‘): „In den Büchern, die ich in den letzten zehn, fünfzehn Jahren gelesen habe, konnte ich solche Figuren nicht entdecken: junge Menschen, die an den Rändern der Gesellschaft leben, in vernachlässigten Stadtvierteln und in schwierigen Umständen. Die Familien sind arm, die Schulen schlecht. Kriminelle Gangs haben das Sagen im Viertel. Das Geschäft mit Drogen floriert, überall lauert Gefahr, es gibt Messerstechereien. Und ich wollte den jungen Menschen eine Stimme geben, die mit diesen Problemen Tag für Tag konfrontiert sind.“
Beim „White Ravens“-Festival wird sich Alex Wheatle am Donnerstag, 15.7., per Video zweimal ins Gymnasium Seligenthal in Landshut zuschalten und in Kooperation mit der Stadtbücherei im Salzstadl einigen Schulklassen seinen packenden Jugendroman „Liccle Bit“ vorstellen. Deutscher Lesepart: der Münchner Schauspieler Jakob Immervoll, Moderation: IJB-Lektorin Claudia Söffner.
„Schon in seiner vielbeachteten Crongton-Trilogie beschrieb Alex Wheatle sprachlich überzeugend die Lebensrealität abgehängter Jugendlicher in einem fiktiven Londoner Vorort. In ‚Home Girl‘ kümmert sich dagegen die staatliche Jugendfürsorge um Naomi. Sie hat überall ein eigenes Zimmer, oft sogar mit Fernseher. Sie ist satt und sauber. Ein Zuhause aber bekommt sie nicht.“ Eva-Christina Meier, taz

12.07.2021
Axel Hacke im Radio
Am Wochenende war Axel Hacke gleich mit mehreren Büchern und Hörbüchern auf verschiedenen Radiokanälen vertreten. Wer die Beiträge verpasst hat, kann sie hier nachhören. Oder, noch besser, Axel Hacke bald wieder leibhaftig auf der Bühne erleben …
In der neuesten Folge der Podcast-Serie „Land in Sicht“ von NDR Kultur ging es um Bücher über das Ungewisse. Zugeschaltet war auch unser Autor Axel Hacke, der sich im Gespräch (ab 52‘00‘‘) mit Lisa Kreißler und Alexander Solloch anhand seiner Bücher „Über den Anstand in schwierigen Zeiten …“ und „Im Bann des Eichelhechts“ zu diesem Thema äußerte.
Zur Hörbuch-Fassung von „Im Bann des Eichelhechts“, die Axel Hacke selbst eingelesen hat, brachte hr2 Kultur eine Gesprächsrezension von Dorothee Meyer-Kahrweg und Christiane Hillebrand, den Podcast finden Sie hier.
Wo Axel Hacke demnächst wieder analog auftritt, erfahren Sie hier.
„Stellenweise fast wie auf einem Trip driftet Hacke durch sein ‚Sprachland‘ und entdeckt dabei Kochrezepte mit ‚Gemüseunterseebooten‘, geriebener Begeisterung und Umarmungen aus Wasser. Axel Hacke erschließt uns so ein ganz zauberhaftes Paralleluniversum. Sprachland, so erklärt der Autor, sei der Wohnort der Fehlermacher, der Falschlieger, der Missversteher und der Überforderten.“ Georg Gruber, Deutschlandfunk Kultur

08.07.2021
„Mein lieber Herr Gesangsverein!“
„Das Levikon“ von Christine Coring wird in der neuen Ausgabe von ELTERN family auf einer Doppelseite präsentiert – zum Lachen, Lernen und Mitmachen.
In jeder Sprache gibt es Sprichwörter, Redensarten und Begriffe, die nur in bestimmten Regionen gesprochen werden. Viele davon sind lustig, manche fast wie aus einer Geheimsprache … Das witzig illustrierte „Levikon“ von Christine Coring versammelt alltags- und umgangssprachliche, mundartliche, ausgefallene, fast vergessene Begriffe und hat viel Platz zum Mitmachen und Weitersammeln: ein gefundenes Fressen für alle, für die der Spaß an der Sprache nicht dort aufhört, wo der Duden mit seinem Latein am Ende ist.
„'Das Levikon' von Christine Coring ist eine umfangreiche Sammlung an Begriffen und Redensarten für alle, die Lust an Sprache haben - zum Lachen, Lernen und Mitmachen", schreibt Sandra Bohn in Eltern Family.
„Mein lieber Herr Gesangsverein, was für ein famoses Wort-Sammelsurium! Da findet sich charmant Angestaubtes wie Augenweide oder blümerant, fast Vergessenes wie Vokuhila oder Kalter Hund, Pointiertes aus der kreativen Sprachküche wie Hackenporsche oder Rennsalami. Wer Spaß am Sammeln solcher Wortblüten hat, findet in diesem Mitmach-Vokabelheft jede Menge Anregungen in Wort und Bild.“ Marion Klötzer, Badische Zeitung

06.07.2021
Caspar Plautz bei Fest & Flauschig
Am Sonntag haben Jan Böhmermann und Olli Schulz in der letzten Podcastfolge vor der Sommerpause unser neues Kochbuch „Caspar Plautz – Rezepte mit Kartoffeln“ empfohlen.
„Ich glaube, das ist nicht nur ein Kochbuch, sondern auch so’n bisschen ein Buch, um den Deutschen den Schrecken vor dieser Schmähbezeichnung „Kartoffel“ zu nehmen!“ – vermutet Jan Böhmermann, der neben zwei belletristischen Titeln auch „Caspar Plautz – Rezepte mit Kartoffeln“ von Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger in seinem Podcast Fest & Flauschig empfahl.
Böhmermann bezeichnet sich selbst gerne als „kleine Küchenfee“ und hat in seiner Fernsehsendung „Böhmi brutzelt“ schon häufig sein Kochtalent bewiesen. Sein Urteil hat also Gewicht!
Die Folge können Sie hier nachhören, das Buch empfiehlt Böhmermann ab Minute 52.
„Und so nehmen euch die Rezepte mit auf eine Reise durch das Jahr. Im Frühling gibt's Patatasotto mit Löwenzahn oder Kartoffelpüree mit Spargelspitzen und Mairüben. Im Sommer dann Erdäpfelkas für den Biergarten, im Herbst wärmt ihr euch auf mit Kartoffelcremesuppe oder Shakshuka à la Caspar und im Winter bereitet ihr dann deftiges Erdäpfelgulasch zu oder frittiert Kartoffelschalen und toppt diese mit Kumquat-Mayo und Senfkaviar.“ – Nina Vogl, Mit Vergnügen

01.07.2021
Roberto Camurri im Interview
Vor zwei Wochen gastierte unser Autor Roberto Camurri auf dem ILfest 2021, dem Italienischen Literaturfestival München in der Pasinger Fabrik, wo er per Videoschalte seinen Roman „Der Name seiner Mutter“ vorstellte.
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen: Als sie ging, war Pietro noch ein Baby, und seitdem spricht niemand mehr von ihr … Roberto Camurris Roman „Der Name seiner Mutter“ ist eine Vater-Sohn-Geschichte von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.
Elisabetta Cavani von der italienischen Buchhandlung ItalLIBRI hatte Roberto Camurri zum ILfest 2021 eingeladen und ein Video-Interview organisiert, das es in sich hat: In dem gut halbstündigen, deutsch untertitelten Gespräch zwischen dem Autor und dem ausgezeichneten Moderator Filippo Taddia erfahren wir nicht nur eine Menge über das Buch, sondern auch über den biographischen Hintergrund von Roberto Camurri. Und wir lernen den Romanschauplatz kennen, die Kleinstadt Fabbrico, der Camurri in einer so besonderen Hassliebe verbunden ist, dass er sich ihre Postleitzahl tätowieren ließ.
„Vater, Mutter, Kind, die heilige Familie, das primäre Dreieck. Was passiert, wenn die Frau zwischen den beiden Männern fehlt? Ein faszinierendes Soziogramm, dass uns auf unsere Ängste zurückwirft. (…) Ein Roman mit großer Sogwirkung, der das Konzept Familie zugleich zerlegt und heilt.“ Katja Lückert, WDR3 Mosaik
„Ohne Sentimentalität vermittelt Camurri den prekären Zustand seiner Figuren. ‚Der Name seiner Mutter‘ wirkt wie mit Pastellfarben gemalt, ein vorsichtiger, tastender Roman, der vieles im Ungefähren lässt.“ Maike Albath, Süddeutsche Zeitung

30.06.2021
Welche Frühkartoffel schmeckt am besten?
Das Kochbuch „Caspar Plautz. Rezepte mit Kartoffeln“ von Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger bringt die Kartoffel mit frischen Rezepten zu altem Glanz. Gerade erschienen, wurde es schon von der Süddeutschen Zeitung empfohlen.
Kaum eine andere Beilage weckt ähnliche Erinnerungen: an den saftigen Kartoffelsalat der Oma, die krossen Reiberdatschi der Mutter oder den Geschmack der etwas zu salzigen Pommes im Freibad. Und kaum ein Lebensmittel wird in seiner Qualität und Vielfalt so verkannt. Mit ihrem kleinen Kartoffelstand „Caspar Plautz“ auf dem Münchner Viktualienmarkt haben die Autoren es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Umstand zu ändern.
„Caspar Plautz ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, wie groß der Bedarf an guten Kartoffeln zu sein scheint“, schrieb Marten Rolff in seiner Kolumne „Eigener Herd“ in der SZ am Wochenende. „Plautz war eigentlich ein Benediktinermönch, der bereits 1621 ein Buch über Kartoffeln schrieb. Heute haben sich drei Münchner Junggastronomen seinen Namen für ihren Kartoffelhandel ausgeborgt, der nach Eröffnung zum Stadtgespräch wurde. Auch sie haben ein Kartoffelkochbuch herausgegeben, das lange vergriffen war, aber soeben in einer Neuauflage erschienen ist (Caspar Plautz, Rezepte mit Kartoffeln; Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier, Theo Lindinger, Verlag Antje Kunstmann). Das Buch ist auch deshalb eine Empfehlung, weil es jahreszeitlich arbeitet und man so ein gutes Gefühl für die Wandlungsfähigkeit und Vielfalt von Kartoffeln bekommt.“

29.06.2021
Irene Götz: „Kein Ruhestand“
Zum Thema Altersarmut von Frauen veranstaltete das DAI Heidelberg am 8. Juni eine Podiumsdiskussion u.a. mit Irene Götz, Autorin des Sachbuchs „Kein Ruhestand“. Jetzt steht die Video-Aufzeichnung davon online.
Frauen sind im Alter oft von Armut bedroht, besonders in Städten mit hohen Mieten. Wie kommen sie mit wenig Geld zurecht? Welche Strategien entwickeln sie, um dennoch am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben? Davon erzählen Frauen aus unterschiedlichen sozialen Milieus, und die Analyse dieser Berichte macht deutlich, wie dringend notwendig eine politische und gesellschaftliche Veränderung unserer eingespielten Sozialsysteme ist.
Da im Zuge der Corona-Krise die Altersarmut von Frauen noch akuter geworden ist, diskutierten am 8. Juni im DAI Heidelberg Prof. Dr. Christiane Schwieren, Professorin für Verhaltensökonomie und Gleichstellungsbeauftragte der Uni Heidelberg, Prof. Dr. Irene Götz, Professorin für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie an der LMU München und Herausgeberin von „Kein Ruhestand“, den aktuellen Stand der Dinge, es moderierte Manuela Reichle, Referentin für Gleichstellungspolitik in der GEW. Hier geht es zum Video der Veranstaltung.
„Nach diesem hervorragend recherchierten Buch von Irene Götz, das die Fallstricke, die zu Altersarmut führen können, deutlich herausarbeitet, wünscht man sich das Pendant für die heute 20-50jährigen: eine ebenso kompakte Lektüre zur Prävention. Wie kann sich frau ein Rentenbudget erwirtschaften, von dem sie später auch in einer Stadt wie München angemessen leben kann?“ Astrid Mayerle, BR2 Diwan

28.06.2021
Greser & Lenz: SCHLIMM!
Das Zeichner-Duo Greser & Lenz – das ist der Witz in der FAZ, der sich in 25 Jahren fest in klugen Köpfen verankert hat. Jetzt ist ein prachtvoller Jubiläumsband mit ihren hintersinnigen Zeichnungen erschienen.
In einer der neueren Karikaturen von Achim Greser und Heribert Lenz steht der Sensenmann vor dem Opa im Ohrensessel. Der brüllt: „1,5 Meter Abstand!“ Die Corona-Krise beschäftigt auch Deutschlands bekanntestes Zeichner-Duo Greser & Lenz. Seit vielen Jahren arbeiten sie eng zusammen und zeichnen regelmäßig vor allem für FAZ und Titanic. „Wir schießen nach allen Seiten, wo etwas bewitzt werden muss“, sagt Heribert Lenz.
Gerade ist der knapp 3,1 kg schwere Jubiläumsband „Schlimm!“ erschienen, den Alf Mentzer vorgestern in hr2 Kultur gewürdigt hat. Seinen Beitrag können Sie hier nachhören.
Gestern Nacht brachte das TV-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente einen Beitrag über Greser & Lenz und ihren Prachtband "Schlimm!", hier das Video.
„Gestatten, der Teufel ist ein Eichhörnchen. Der abgefeimteste deutsche Humor kommt aus Aschaffenburg: Greser & Lenz. (…) Für einen guten Witz tun sie so ziemlich alles: Nachdenken etwa. ‚Man hat schon eine persönliche und diebische Freude daran‘, sagt Achim Greser. ‚So wie der Ministrant, der den Messwein in der Sakristei leer trinkt.‘ Der Stil: Farben und altmeisterliche Anmutung, befeuert von der Fülle des mainfränkischen Barock.“
Andreas Krieger, „Titel, Thesen, Temperamente“

23.06.2021
taz-Talk mit Christina Clemm und Ulrike Lembke
Heute um 17 Uhr unterhält sich unsere Autorin Christina Clemm im taz-Talk auf Youtube mit Ulrike Lembke über Rape Culture und sexualisierte Gewalt.
Jede dritte Frau In Europa hat in ihrem Leben sexualisierte Gewalt erfahren. Da nur 15% den Täter anzeigen, ist die Dunkelziffer extrem hoch. Strafrechtlich verurteilt werden von allen Vergewaltigungen nur 1%.
Viele Opfer verzichten aus Scham, Angst vor Retraumatisierung, ökonomischer Abhängigkeit von ihrem Peiniger oder aufgrund geringer Erfolgschancen auf eine Anzeige.
Vorwürfe, jemanden zu unrecht einer Vergewaltigung zu bezichtigen oder Rufmord zu betreiben, sind nicht selten, was insbesondere bei prominenten Tätern deutlich wird.
Christina Clemm vertritt als Fachanwältin für Familien- und Strafrecht seit mehr als 25 Jahren Menschen, die von geschlechtsspezifischer, sexualisierter, rassistischer, lgbtiq-feindlicher und rechtsextrem motivierter Gewalt betroffen sind. Ihr Buch "AktenEinsicht - Geschichten von Frauen und Gewalt" erzählt von körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzten Frauen, von systematischen Schwächen der Justiz und Strafverfolgungsbehörden.
Auf Youtube im taz-Talk spricht sie heute um 17 Uhr mit Ulrike Lembke über Defizite in Justiz und Strafbehörden und beleuchtet, wie sich Unschuldsvermutung gegenüber Angeklagten und Rechte von Betroffen gleichzeitig gewährleisten lassen. Moderiert wird das Gespräch von Anastasia Tikhomirova.
Prof. Dr. Ulrike Lembke ist seit Oktober 2018 Professorin für öffentliches Recht und Geschlechterstudien und Mitglied des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin, sowie Leiterin der Humboldt Law Clinic für Grund- und Menschenrechte. Seit März 2020 ist sie für eine Amtszeit von sieben Jahren Richterin des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin.
Was soll man als Betroffene oder Betroffener also tun? Schweigen? Bei jedem Date ein Band mitlaufen lassen? „Das ist die falsche Frage“, sagt Christina Clemm. „Nicht die Betroffenen sollten sich überlegen müssen, wie sie keine Opfer werden. Es muss endlich daran gearbeitet werden, dass Täter nicht zu Tätern werden.“ Brigitte, 14/2021

21.06.2021
„Food Code“-Rezension in der FAZ
„Testesser braucht es nicht mehr“ lautet die Überschrift der vorzüglichen FAZ-Besprechung von Olaf Deiningers und Hendrik Haases „FOOD CODE. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“.
Eine sehr kundige und dabei auch vergnüglich zu lesende Besprechung von Olaf Deiningers und Hendrik Haases Buch „FOOD CODE. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ hat die FAZ am Samstag veröffentlicht.
Rezensent Walter Schübler erinnert eingangs an die berühmte Einstellung des automatischen Steakwenders in Jacques Tatis „Mon oncle“ von 1958, um dann zu den Segnungen der Digitalisierung überzuleiten, die unsere Autoren in ihrem „Food 4.0“-Buch thematisieren – und zwar „umfassend, gründlich und eingängig“. So prägnant wie die Autoren arbeitet der Rezensent die Vor- und Nachteile der digitalen Errungenschaften in der Lebensmittelwelt heraus, die in „Food Code“ detailliert vorgestellt werden - Fazit: „Der Wunschtraum vom Tischlein-deck-dich (…) könnte sich rasch zum Albtraum auswachsen.“
Leider steht die Besprechung (noch) nicht online, mehr über das Buch und die Autoren finden Sie auch hier.
„Das erste deutsche Standardwerk zu Food 4.0. Die Autoren dieses gründlich recherchierten Reports zur Digitalisierung unseres Essens haben ein weites Feld beackert. Sie fordern: Es ist höchste Zeit, die Diskussion darüber zu beginnen, wer das Essen der Zukunft kontrolliert.“ Greenpeace Magazin

15.06.2021
Pulitzer-Preis für Ed Yong
Für seine Corona-Berichterstattung wurde unser Autor und Wissenschaftsjournalist Ed Yong vom Magazin „The Atlantic“ mit dem Pulitzer Prize in der Kategorie „Internationale Berichterstattung“ ausgezeichnet.
Ed Yong, von dem im März 2018 das Sachbuch „Winzige Gefährten - Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln“ erschien, wurde für seine herausragende, ein komplexes und wichtiges Thema beleuchtende Berichterstattung über die Corona-Pandemie mit dem mit 15.000 Dollar dotierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Die ausgezeichneten Texte erschienen in der Zeitschrift „The Atlantic“.
„For a series of lucid, definitive pieces on the COVID-19 pandemic that anticipated the course of the disease, synthesized the complex challenges the country faced, illuminated the U.S. government’s failures and provided clear and accessible context for the scientific and human challenges it posed.“, heißt es in der Begründung der Jury.
Wir freuen uns und gratulieren von Herzen!
Wegen der Corona-Pandemie wurden die Preisträger auch in diesem Jahr in einem voraufgezeichneten Video verkündet. Die eigentliche Preisverleihung ist in den Herbst verschoben worden.

10.06.2021
Greser & Lenz bei der 6. Biennale der Zeichnung in Nürnberg
Am 13. Juni wird in der Galerie Bernsteinzimmer in Nürnberg die Ausstellung „Greser&Lenz“ eröffnet – passend dazu erschien gerade das neue Buch der beiden Karikaturisten.
Das Zeichner-Duo Greser & Lenz – das ist der Witz in der FAZ, der sich in 25 Jahren fest in klugen Köpfen verankert hat. Mit ihren hintersinnigen Zeichnungen bereichern sie Land & Leute und malen ein Deutschland aus, wie man es so nur in ihrem neuen Jubiläumsband „Schlimm“ – oder in der Galerie Bernsteinzimmer in Nürnberg bewundern kann.
Die Vernissage findet am Sonntag, den 13. Juni um 17 Uhr im Rahmen der 6. Biennale der Zeichnung statt.
Wer es nicht nach Nürnberg schafft, kann die Bilder von Achim Greser und Heribert Lenz ab dem 21. Juli auch im Caricatura-Museum in Frankfurt bestaunen.
„Greser & Lenz wirken wie ein sanfter Schlag auf den Hinterkopf, der nicht nur unsere Lachmuskeln kräftigt, sondern auch Gehirnzellen unter Strom setzt.“ Berliner Literaturkritik

07.06.2021
Interview mit Liat Elkayam zu „Aber die Nacht ist noch jung“
Unsere Autorin Liat Elkayam hat mit Samira Lazarovic für n-tv über Partnerschaft, das Patriarchat in Israel und ihren Roman gesprochen.
Liat Elkayam durfte die Reihenfolge der Interviewthemen selbst bestimmen. Herausgekommen ist ein Gespräch über eine Romanfigur, das Muttersein, die vielen Erwartungen, die die Gesellschaft an Frauen hat und die Frage, ob Meghan Harry gegoogelt hat oder nicht.
Sie spricht über die Protagonistin von „Aber die Nacht ist noch jung“ und warum es nicht immer Spaß gemacht hat, sie zu schreiben, über ihr Leben als Autorin und den „Hochzeitswahn“.
Das Interview können Sie kostenlos hier nachlesen.
„'Aber die Nacht ist noch jung' ist ein kraftvoll erzählter und doch intimer Roman. Präzise ist das Gespür der Autorin für Situationen und Dialoge. Selbstbewusst, reflektiert und mit charmant-rüdem Humor porträtiert Liat Elkayam eine Frau von heute."
Carsten Hueck, DLF Kultur Lesart

04.06.2021
Video: Olaf Deininger und Hendrik Haase im Literaturhaus Hannover
Am 02. Juni waren Olaf Deininger und Hendrik Haase mit ihrem Buch „Food Code“ zu Gast in der Reihe „Klartext“ im Literaturhaus Hannover. Das Gespräch mit Andrea Schwyzer können Sie auf der Website des Literaturhauses ansehen.
Die digitale Revolution ist auf unseren Tellern angekommen. Egal ob Lieferapps, selbstfahrende Erntemaschinen oder unser Abendessen auf Instagram: Digitale Technologie bestimmt heute nicht nur, wie wir zu unserem Essen finden, sondern auch, wie Lebensmittel angebaut, geliefert und gekocht werden. Arbeitet der Bauer in Zukunft noch auf dem Feld, schieben wir weiterhin sperrige Einkaufswagen durch Supermarktgänge, kochen bald Roboter für uns – und was wird bei alldem aus unserem Genuss?
In der Sachbuchreihe Klartext sprechen die beiden Autoren des Buchs "Food Code" Olaf Deininger und Hendrik Haase mit Kulturredakteurin Andrea Schwyzer über ihre Recherchen: in den Laboren der Industrie, den Thinktanks der Hochschulen und in den Garagen von Food-Startups, sie schauen durch die Hintertüren der Tech-Giganten und in die Geisterküchen der neuen Lieferdienste. Sie zeigen, wie die digitale Technologie unsere Lebensmittelwelt verändert und stellen die Chancen, aber auch die Gefahren dieses tiefgreifenden Wandels dar. Ein faszinierender Blick in neue Esskulturen und die Zukunft auf unseren Tellern!
Das Video steht bis zum 04.11. hier zum kostenlosen Abruf bereit.
"Dank Olaf Deininger und Hendrik Haase habe ich begriffen, wie stark die Zukunft unserer Ernährung mit digitaler Technologie verschränkt ist. ‚Food Code‘ erklärt das Thema so, dass ich es verstehen kann. Ich habe auf dieses Buch gewartet. Es ist wichtig, denn es betrifft uns alle."
Sarah Wiener, Köchin und Imkerin

31.05.2021
„Food Code“-Veranstaltung am 2. Juni in Hannover
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Olaf Deininger und Hendrik Haase vermitteln in „Food Code“ einen Blick in eine neue Esskultur.
Die digitale Revolution ist auf unseren Tellern angekommen. Egal ob Liefer-Apps, selbstfahrende Erntemaschinen oder unser Abendessen auf Instagram - digitale Technologie bestimmt heute nicht nur, wie wir zu unserem Essen finden, sondern auch wie Lebensmittel angebaut, geliefert und gekocht werden.
Am Mittwoch, 2. Juni, um 17:30 Uhr diskutieren im Literaturhaus Hannover die „Food Code“-Autoren Olaf Deininger und Hendrik Haase mit Moderatorin Andrea Schwyzer, wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und anschließend für einen begrenzten Zeitraum online verfügbar gemacht. Sollte eine Teilnahme für Publikum kurzfristig möglich sein, wird hier rechtzeitig darüber informiert.
„Das erste deutsche Standardwerk zu Food 4.0. Die Autoren dieses gründlich recherchierten Reports zur Digitalisierung unseres Essens haben ein weites Feld beackert. Sie fordern: Es ist höchste Zeit, die Diskussion darüber zu beginnen, wer das Essen der Zukunft kontrolliert.“ Greenpeace Magazin
„‘Food Code‘ ist ein hoch spannendes und breit recherchiertes Buch – bestechend vor allem deshalb, weil viele der aufgezeigten Entwicklungen bereits in vollem Gange sind.“ Stevan Paul
Mehr zum Thema finden Sie auch auf der Website zum Buch.

28.05.2021
Preis der Leipziger Buchmesse
Der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch, in der auch Uta Ruges „Bauern, Land“ nominiert war, ging soeben an Heike Behrend für „Menschwerdung eines Affen“. Wir gratulieren herzlich!
Leer ausgegangen ist Uta Ruge trotzdem nicht, denn über die Shortlist-Platzierung für ihr „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ freuen wir uns nach wie vor – und darüber, dass ihr Buch eine so breite Resonanz gefunden hat. Das ist nicht zuletzt den vielen Rezensentinnen und Rezensenten zu verdanken, die außer der Qualität dieses erzählenden Sachbuchs auch die Wichtigkeit seines Themas erkannt haben.
Darum gilt auch weiterhin, was die Autorin selbst über ihr Buch sagt: „Lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trockengelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Uta Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Lesen Sie, welches Bild von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich: Lesen Sie, wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!“

25.05.2021
Roberto Camurri: Lesung und Diskussion am 28. Mai
Am kommenden Freitag präsentiert das Italienische Kulturinstitut Hamburg ein Gespräch mit unserem Autor Roberto Camurri über seinen Roman „Der Name seiner Mutter“, Moderation und Übersetzung übernimmt Maike Albath.
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen. Als sie ging, war Pietro noch ein Baby, und seitdem spricht niemand mehr von ihr: Roberto Camurris Roman „Der Name seiner Mutter“ ist eine Vater-Sohn-Geschichte von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.
Das Istituto Italiano di Cultura Amburgo präsentiert am Freitag, 28. Mai, um 19:00 Uhr eine Live-Lesung und Diskussion via Zoom mit Roberto Camurri über seinen neuen Roman. Maike Albath wird die Veranstaltung moderieren und konsekutiv auf Deutsch übersetzen. Die Teilnahme ist kostenlos, hier geht es zum Livestream.
„Vater, Mutter, Kind, die heilige Familie, das primäre Dreieck. Was passiert, wenn die Frau zwischen den beiden Männern fehlt? Ein faszinierendes Soziogramm, dass uns auf unsere Ängste zurückwirft. (…) Ein Roman mit großer Sogwirkung, der das Konzept Familie zugleich zerlegt und heilt.“ Katja Lückert, WDR3 Mosaik
„Ohne Sentimentalität vermittelt Camurri den prekären Zustand seiner Figuren. ‚Der Name seiner Mutter‘ wirkt wie mit Pastellfarben gemalt, ein vorsichtiger, tastender Roman, der vieles im Ungefähren lässt.“ Maike Albath, Süddeutsche Zeitung

21.05.2021
Valeria Luiselli gewinnt den Dublin Literary Award 2021
Für ihren Roman „Archiv der verlorenen Kinder“, der auch im deutschen Sprachraum ein großer Erfolg war, erhielt Valeria Luiselli gestern den Dublin Literary Award. Dieser angesehene Literaturpreis ist mit 100.000 € dotiert.
Auf der Shortlist für den Dublin Literary Award waren neben Valeria Luiselli auch Colum McCann, Bernardine Evaristo, Fernanda Melchior, Ocean Vuong, Colson Whitehead mit ihren neuen Romanen vertreten.
Kurz zum Inhalt von „Archiv der verlorenen Kinder“: Eine Familie aus New York bricht zu einer Reise in die Apacheria auf, das Land, wo einst die Apachen zu Hause waren. Gleichzeitig sind Tausende von Kindern aus Südamerika auf dem Weg in den Norden. Meisterhaft verknüpft Luiselli Reise und Flucht zu einem vielschichtigen Roman voller Echos und Reflektionen.
Nach der Preisverleihung betonte die Autorin im Interview mit der Zeitung The Journal: „I can say, without a hint of doubt, that without books – without sharing in the company of other writers’ human experiences – we would not have made it through these months,”
„Mit jedem Roman überrascht die Mexikanerin Valeria Luiselli von neuem. Ihr jüngstes Werk ist im Kern ein bitteres Plädoyer gegen Amerikas Migrationspolitik; dieses Thema bettet die Autorin in eine fein gearbeitete Familiengeschichte und ein weit gespanntes Netz literarischer und historischer Bezüge.(…) ‚Manchmal aber lässt uns ein kleines Licht den dunklen, unbekannten Raum erkennen, der es umgibt, das gewaltige Unwissen, das alles umgibt, was wir zu wissen glauben‘, heißt es einmal in Valeria Luisellis Roman. Genau dieses Licht scheint aus ihrem großartigen Buch.“ Angela Schader, Neue Zürcher Zeitung

19.05.2021
Axel Hacke, „Im Bann des Eichelhechts“
Beim Hausbesuch von Radio Bremen hat Axel Hacke erzählt, wie er zusammen mit Helmut Kohl den Mauerfall erlebte und warum in seinem Arbeitszimmer ein Kühlschrank aus Marzipan steht.
Im Radio Bremen-Gespräch (hier das Audio) ging es natürlich auch um Axel Hackes neues Buch. „‘Im Bann des Eichelhechts‘ heißt es. Darin nimmt er seine Leserinnen und Leser mit ins ‚Sprachland‘“, schreibt Anja Robert in ihrem Porträt, „zu den besten Sprach-Fauxpas, die ihm selbst begegnet sind oder die seine Fans für ihn gesammelt haben. Mit großem Vergnügen erzählt Hacke darin vom Leben des ‚Eichelhechts‘ und von anderen seltsamen Bewohnern des Sprachlands, wie dem ‚Aschenpudel‘, dem ‚Tinderfisch‘ und der ‚Cumberlandwurstkröte‘.“
„Wenn auf einer Speisekarte ‚Isolationsschläuche nach Köhlerart‘ angeboten werden, es irgendwo ‚Coffee to go zum Mitnehmen‘ gibt, wozu sich dann vielleicht noch Crèpes mit ‚Pudelzucker‘ empfehlen, so haben wir es mit klassischen Fällen für Axel Hacke zu tun.“ Olaf Cless, fifty fifty

18.05.2021
Christine Coring: „Das Levikon“
Das witzig illustrierte Levikon versammelt alltags- und umgangssprachliche Begriffe und bietet auch Platz zum Weitersammeln: Wo der Duden mit seinem Latein am Ende ist, geht der Spaß an der Sprache erst los.
In der Agentur, in der Christine Coring arbeitet, fing ein junger ungarischer Mitarbeiter an. Levente sprach gut Deutsch, war aber bei bestimmten Wörtern ratlos: Ratzefummel? Gurkentruppe? Gedöns? Was ist das? Damit auch er Tacheles reden oder etwas an die große Glocke hängen konnte, legte man ein Vokalbelheft für ihn an: So entstand „Das Levikon“.
Als „Fundgrube und Erste-Hilfe-Koffer in Sachen Sprache“ hat Christine Knödler das Buch am Samstag in der Deutschlandfunk-Sendung Bücher für junge Leser bezeichnet. „Im Buch sind Wörter aus Alltag, Mundart, Dialekt drin, kurze, lange, schöne, blöde Wörter, neue Wörter und solche, die keinesfalls in der Versenkung verschwinden sollten. Steckenpferd Sprache? Das geht hier auf. (…) Weitgehend unsortiert und assoziativ ist ‚Das Levikon‘ ein Türöffner für ein individuelles Sammelsurium aus Wörtern und Bildern.“ Den kompletten Beitrag zum Nachlesen und Nachhören finden Sie hier.
„Für Bayern, die in Hamburg nur Bahnhof verstehen, für junge Leute, denen Ausdrücke ihrer Großeltern hanebüchen vorkommen, und für alle, die mal Tacheles reden wollen. Witzig und hübsch illustriert, und freie Seiten für eigene Einträge gibt´s auch.“ Hamburger Morgenpost

14.05.2021
Insta-Live mit Christina Clemm und Margarete Stokowski zu „AktenEinsicht“
Am kommenden Dienstag sprechen die Anwältin und Autorin Christina Clemm und die Autorin und Feministin Margarete Stokowski live auf Instagram über Femizide und patriarchale Justiz.
Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und als Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Sie ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin und war Mitglied der Expertenkommission zur Reform des Sexualstrafrechts des BMJV.
Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn sie nur selten öffentlich wird. „AktenEinsicht" erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei.
Christina Clemm nimmt uns mit auf eine Reise in die Gerichtssäle der Republik, an die Tatorte, in die Tatgeschehen. Es sind Geschichten, die man nicht mehr vergessen wird.
Margarete Stokowski ist eine der bekanntesten Feministinnen Deutschlands. Seit 2015 schreibt sie nach Kolumnen in der taz die Kolumne „Oben und unten“ für spiegel.de. Ihr Sachbuch „Untenrum frei“ erschien 2016 im Rowohlt Verlag.
Am Dienstag, 18. Mai, um 20 Uhr sprechen Clemm und Stokowski auf unserem Instagramkanal @kunstmannverlag über das Buch „AktenEinsicht“ und die Zunahme von häuslicher Gewalt seit Ausbruch der Corona-Pandemie.
„Christina Clemm beschreibt in 'Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt‘ das, was immer noch gern geleugnet wird, in einer solchen Dichte und Präzision, dass es niemand mehr vergisst. (…) In ihren Erzählungen herrscht eine bemerkenswerte Balance zwischen der schonungslosen Beschreibung der Misshandlung, die Frauen erlitten haben, und gleichzeitig der mutigen Rückeroberung ihrer Handlungs- und Sprechfähigkeit.“ Carolin Emcke, sueddeutsche.de

13.05.2021
Donatella Di Pietrantonio
Schon ihr Name verspricht poetische und musikalische Sprache: Donatella Di Pietrantonio, Autorin von „Arminuta“, stellt ihren neuen Roman „Borgo Sud“ am kommenden Wochenende bei den Solothurner Literaturtagen vor.
„Donatella Di Pietrantonio hat Sprachlosigkeit in eine schmerzhaft schöne Poesie verwandelt“, schrieb Wiebke Porombka in der FAZ über „Arminuta“, den letzten Roman der italienischen Autorin. Und Felice Balletta urteilte in der Nürnberger Zeitung: „Kein Wort zu viel - und jedes scheint wohlgesetzt. Maja Pflugs gelungene Übersetzung vermittelt ein Gefühl für die dialektal gefärbte Sprache des Originals: schroff, eigen und faszinierend wie die Landschaft der Abruzzen, in der die Handlung spielt.“
Genua, und da vor allem das Hafenviertel „Borgo Sud“, ist der Schauplatz von Donatella Di Pietrantonios neuem Roman, der am 1. September erscheinen wird. Er erzählt, wieder in der Übersetzung von Maja Pflug, die Familiengeschichte von Arminuta weiter - spannend und mit großer literarischer Kraft.
Die Autorin stellt „Borgo Sud“ am kommenden Samstag und Sonntag (jeweils auf Italienisch) im Programm der Solothurner Literaturtage vor, die Termine finden Sie hier.
„Beim Lesen von ‚Borgo Sud‘ begreift man plötzlich, was einem lange gefehlt hat: kompakte Atmosphäre, schlanke Eleganz des Stils und eine emphatische Spannung für die Romanfiguren, die den Lesenden nicht entkommen lassen.“ Regina Moths, Literatur Moths

12.05.2021
Gilles Kepel, „Chaos“
Gestern Abend zeigte arte Michael Richters hervorragende Dokumentation „Das Erbe des Arabischen Frühlings. Zwischen Aufbruch und Chaos“, in der auch Gilles Kepel ausführlich zu Wort kommt.
2011 protestierten Menschen in der arabischen Welt gegen autoritäre Herrscher. Sie träumten von Gerechtigkeit, Würde und Wohlstand. Michael Richters arte-Dokumentation untersucht das Erbe des Arabischen Frühlings in Tunesien, Ägypten, Syrien, Libyen und andernorts und lässt Aktivisten vor Ort und Experten wie Daniel Gerlach und Gilles Kepel zu Wort kommen.
Kepels Buch „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ hat sich als Standardwerk zu diesem Thema etabliert. Am 20. Oktober wird der Nachfolgeband „Chaos und Covid. Wie die Pandemie Nordafrika und den Nahen Osten verändert“ erscheinen.
Die Dokumentation „Das Erbe des Arabischen Frühlings“ ist bis zum 8. August in der arte-Mediathek abrufbar, am 19. Mai sendet das ZDF eine gekürzte Fassung.
„Die schier überbordende Fülle des Stoffes strukturiert Gilles Kepel klar. (…) Wer sich darauf einlässt, wird reich belohnt: Eine solch kenntnisreiche Darstellung der aktuellen Krisen Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie des islamistischen Terrors, seiner Ursachen und seiner Folgen für die Weltpolitik hat es noch nicht gegeben. Geopolitische Karten, Register und Zeittafel machen den Band überdies zu einem Nachschlagewerk: ein grandioses Buch.“ Jürgen König, Deutschlandfunk Andruck

11.05.2021
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Heute Abend zeichnet Deutschlandfunk Kultur im Literarischen Colloquium Berlin eine Diskussion mit den Nominierten für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch auf. Mit dabei ist Uta Ruge mit „Bauern, Land“.
Andrea Gerk und Christian Rabhansl präsentieren heute Abend im LCB die Autorinnen und Autoren der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Sachbücher. Mit dabei ist Uta Ruge mit „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“. Das Gespräch wird am kommenden Samstag, 15.5., um 11:05 h in der Sendung „Lesart“ von DLF Kultur ausgestrahlt.
Der Freitag brachte in seiner jüngsten Ausgabe ein Special zum Preis der Leipziger Buchmesse. Über „Bauern, Land“ schrieb Björn Hayer: „Die Geschichte einer Entzauberung, eines persönlichen Abgesangs auf romantische Vorstellungen und zugleich ein gleißend-ehrlicher Aufklärungsbericht über eine der einschneidendsten Transformationen der Moderne. (...) Die Reihe der in diesem luziden Band aufgeworfenen Fragen ist lang, ungemein dringlich und lädt uns sensibel zu einer neuen Verantwortungsethik ein.“
„Bemerkenswert ist Ruges Fähigkeit, die Entwicklungsgeschichte eines sehr kleinen Dorfes (...) in Bezug zur Weltgeschichte zu stellen. (...) Es macht sehr viel Freude, diese spannend dargelegten Parallelen nachzulesen und noch einmal intensiv zu reflektieren.“ Prof. Dr. Kai Tobias, Naturschutz und Landschaftsplanung

07.05.2021
ATAK: „Piraten im Garten“
ATAKs prallbunte Bilder brauchen wenige Worte, um eine spannende Geschichte zu erzählen. „Piraten im Garten“ ist unter den „Besten 7 im Mai“ im Deutschlandfunk.
„Knallbunte Bilder, Farbfeuerwerke, wenige Worte und Pop-up-Elemente und jede Menge Bildzitate. Eine kopfstehende Welt für Jung und Alt.“ – so küren Maria Linsmann, Michael Schmitt und Ute Wegmann „Piraten im Garten“ von ATAK in der Reihe „Bücher für junge Leser“ im Deutschlandfunk zu einem der besten sieben Titel im Mai. Den Beitrag können Sie hier nachlesen oder auch anhören.
„Seine Bilder sind von einer naiven, aber gleichzeitig raffinierten Malweise gekennzeichnet: Ohne Umrandung werden starke Farben nebeneinandergesetzt, auf eine auf den ersten Blick nicht sehr kunstvolle Weise, die an die Werke eines begabten Schülers erinnert. Doch diese Fülle sehr sprechender Einzelheiten und dekorativer Elemente verleitet zum begeisterten Stöbern, das immer neue Überraschungen hervorlockt.“ Bernhard Hubner, alliteratus.com

05.05.2021
Axel Hacke, „Im Bann des Eichelhechts“
„Wenn auf einer Speisekarte ‚Isolationsschläuche nach Köhlerart‘ angeboten werden, es irgendwo ‚Coffee to go zum Mitnehmen‘ gibt (…), so haben wir es mit klassischen Fällen für Axel Hacke zu tun“, schreibt Olaf Cless in „fifty fifty“.
Eine der interessantesten Besprechungen von „Im Bann des Eichelhechts“ hat Alf Mentzer in hr2 Kultur beigesteuert: „Ich habe mich amüsiert - aber nicht nur. Was Axel Hacke zeigt, ist auch, wie wir von der globalen Kommunikation überfordert sind; viele dieser Sprachlandphänomene kommen ja dadurch zustande, dass Menschen sich in einer Sprache ausdrücken müssen, die sie nicht wirklich beherrschen – da hört zum Teil der Spaß auch auf, etwa wenn Axel Hacke einen Zettel an einem Annoncenbord zitiert und da steht dann ‚Putzfrau sucht abeit in Wohnung Büro auch für Beibicity und bügeln‘ (also wahrscheinlich Babysitting)“, sagt er in seinem Beitrag (hier der Podcast), und weiter: „Manche dieser Sprachspielerein haben also auch einen ernsten Hintergrund, sie sind nicht nur Klamauk, sie sind auch eine Reflexion darauf, was mit Sprache in der modernen Welt geschieht, aber sie sind auch einer Feier der poetischen Kraft der Sprache. ‚Lyrik ohne Absicht‘ heißt das bei Axel Hacke.“
„Mit Axel Hacke nach Sprachland zu verreisen, ist ein Genuss, denn dort ist alles ein bisschen verbogen und krumm. Man kann Fotos von wetterschiefen Formulierungen machen, zu Mittag werden halb gare Übersetzungen gereicht, und abends erzählen Wörter davon, wie ihnen ein entscheidender Buchstabe verloren gegangen ist, dazu gibt es Lachfilet.“ Sven Stillich, ZEIT Wissen

04.05.2021
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Am vergangenen Sonntag lief in SRF2 Kultur die Sendung „Musik für einen Gast“ mit unserem Autor Peter Probst, der vor allem als Drehbuchautor (u.a. für den „Tatort“) tätig ist.
Im Gespräch mit SRF-Redakteur Michael Luisier erzählte Peter Probst aus seiner Tätigkeit als Drehbuchautor, bei der es ihm „nicht nur um seinen Broterwerb, sondern vor allem auch um Werte und Wertevermittlung geht“. Seine eigene Kindheit und Jugend hat Probst in seinem Roman „Wie ich den Sex erfand“ auf satirische und unterhaltsame Weise aufgearbeitet.
Darüber und natürlich auch über das Thema Musik sowie eine kurze Episode als Frontman einer Band mit einer Peter Gabriel nachempfundenen Verkleidung und Frisur erzählt Peter Probst in diesem Gespräch
„Die Schauplätze, angefangen bei der Beschreibung der heimischen Hobbykeller, bis zu den Partygetränken und den Snacks - es ist alles sehr authentisch. Mit viel Witz und Humor erzählt Peter Probst vom Erwachsenwerden im spießigen Münchner Vorort.“ Sabine Abel, Bayerisches Fernsehen „Wir in Bayern“

29.04.2021
„Der Gegensatz zwischen Bio und Hi-Tech wird sich auflösen.“
Das sagt Olaf Deininger, Co-Autor von „FOOD CODE. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“, im ausführlichen Interview mit Philipp Löpfe von watson.ch.
Löpfe hat sich mit Olaf Deininger über die wichtigsten Themen, die er und Hendrik Haase in ihrem Buch „FOOD CODE. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ behandeln, unterhalten, hier das sehr lesenswerte Interview. Ein Auszug:
Löpfe: „Die bestehende industrielle Landwirtschaft ist ein Verbrechen. Sie verursacht massive ökologische Schäden und unendliches Tierleid. Sind Digitalisierung und Landwirtschafts-Roboter der Ausweg aus dieser Misere?“
Deininger: „Die bestehende industrielle Landwirtschaft setzt wie die traditionelle Industrie auf Skaleneffekte, will heißen: möglichst viel vom Gleichen, möglichst große Äcker etc. Das hat uns eine Landwirtschaft beschert, die wir eigentlich gar nicht wollen. Eine Landwirtschaft, die nicht auf intelligente, sondern große Technik setzt. Das können wir uns schlicht nicht mehr leisten. Jetzt haben wir die Chance, dies zu ändern.“
Löpfe: „Wie hat man sich intelligente Technik in der Landwirtschaft vorzustellen?“
Deininger: „Beispielsweise als einen Roboter, der in der Nacht Schnecken aufsammelt und angetrieben wird durch Solarstrom, mit dem er sich tagsüber aufgeladen hat. So müssen wir die Böden nicht mit Pestiziden belasten und können gleichzeitig überflüssigen Solarstrom sinnvoll einsetzen.“
Gerade hat auch der Kochbuchautor und Rezeptentwickler Stevan Paul „Food Code“ empfohlen: „Ein hoch spannendes und breit recherchiertes Buch – bestechend vor allem deshalb, weil viele der aufgezeigten Entwicklungen bereits in vollem Gange sind.“
„Olaf Deininger und Hendrik Haase haben in ihrem Buch ‚Food Code‘ analysiert, wie die Digitalisierung unsere Nahrungs-Lieferkette verändert, vom Acker bis zum Supermarkt oder ins Pop-up-Restaurant.“ Philipp Löpfe, watson.ch

27.04.2021
Insta-Live mit Eva Munz zu „Oder sind es Sterne“
Am kommenden Donnerstag stellt Eva Munz ihren Debütroman „Oder sind es Sterne“ in Lesung und Gespräch mit ihrer Lektorin Wanda Jakob auf unserem Instagram-Kanal vor.
„Eine abgeklärt erzählte Geschichte, die mit drei sehr unterschiedlichen Charakteren, deren Schicksale die Zeitläufte zusammentreffen lassen, die zeitgeschichtlichen Hintergründe und Stimmungen rund um 9/11 und der Afghanistan-Intervention beleuchtet. Eine spannende neue Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, mit einem toll internationalen, weltumspannenden erzählerischen Ansatz.“ So hat Ulrich Noller Eva Munz‘ Debütroman „Oder sind es Sterne“ gerade in seinem WDR-Blog empfohlen.
Unter dem Titel „Das Patriarchat am Rande des Nervenzusammenbruchs“ diskutiert die Autorin im Gespräch mit ihrer Lektorin Wanda Jakob über das Buch und liest auch einige Passagen daraus vor – am Donnerstag, 29. April, um 20 Uhr auf unserem Instagram-Kanal.
„Identitätssuche, Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Definition von Männlichkeit. Eva Munz nimmt diese Objekte vor die Linse, besser gesagt: lässt ihre Figuren sie betrachten. (...) Wer lesend durch die Linse der Autorin schaut, mag jedenfalls erhellende Details für sich mitnehmen.“ Frauke Siebels, mdr Kultur
„Eva Munz bringt in ihrem Debütroman die Enden der Welt zueinander und verschränkt die verschiedensten Horizonte. Und zeigt so, was Literatur kann, wenn man sie lässt.“ Anne Waak, Cicero

23.04.2021
Werner Enke zum 80. Geburtstag
Übermorgen Sonntag wird Werner Enke, unsterblich seit seiner Rolle in „Zur Sache Schätzchen“ und seit seinem Kunstmann-Buch „Es wird böse enden“, sage und schreibe 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
In der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung erinnert sich Uschi Glas an die gemeinsamen Dreharbeiten für „Zur Sache Schätzchen“: „Der Werner und ich kamen aus so unterschiedlichen Welten, dass wir füreinander wie Aliens waren. Und dieser Gegensatz, der im echten Leben aufeinanderprallte, spiegelt sich auch im Film wider. Er macht den Reiz des Pärchens aus, das wir spielen.“ In der FAZ gratuliert Uwe Ebbinghaus dem „ewigen Jungfilmer“ mit einem sehr schönen Text inkl. einer treffsicheren Charakterisierung seines bekanntesten Werks: „Inszeniert, als würde Groucho Marx versuchen, Godards ‚Außer Atem‘ nachzuerzählen.“
Werner Enkes „wunderbar komisches Strichmännchenbuch" (FAS) „Es wird böse enden“, das wir 2003 veröffentlicht haben, ist leider seit kurzem vergriffen. Die nord-, Verzeihung, südkoreanische Lizenzausgabe ist unseres Wissens noch lieferbar, aber vielleicht warten Sie doch besser auf die deutsche Neuausgabe, die Werner Enke und May Spils, seine Lebensgefährtin und Regisseurin seiner Filme, gerade vorbereiten.
Eine unvergessliche Welturaufführung präsentierte Werner Enke vor ein paar Jahren bei uns im Verlag, als er sein Daumenkino aus „Zur Sache Schätzchen“ als Zeichentrickfilm zeigte und dabei höchstselbst und live die Tonspur sprach bzw. mit allen notwendigen Geräuschen unterfütterte, die diese grandiose Räuberpistole erfordert.
„Enke hat noch mal einen Film gemacht – einen 290-Seiten-Film! Es geht um Beziehungen, Friedhöfe, Kneipen, ums Rumhängen, um Kino und Kalauer, um die kleinen Philosophien des Alltags. Ja, es ist der Film seines Lebens.“ Der Tagesspiegel

22.04.2021
Gilles Kepel: „Chaos“
Die Hamburger ZEIT-Stiftung hat ihr „Europa-Camp 2021“ komplett ins Netz verlegt. Morgen Freitag diskutiert ein hochkarätig besetztes Panel über das Thema „10 Jahre Arabischer Frühling“, mit dabei ist unser Autor Gilles Kepel.
In Kooperation mit arte und Kampnagel startet die Hamburger ZEIT-Stiftung morgen Freitag ihr „Europa-Camp 2021“. Ab 15:45 Uhr diskutieren Wolfgang Ischinger, Gilles Kepel, Volker Perthes und Rahel Schomaker zum Thema „10 Jahre Arabischer Frühling – Wo steht die arabische Welt heute?“, es moderieren Sandra Maischberger und Kamran Safiarian. Ausführliche Informationen und Links zum Livestream finden Sie hier und hier.
Der Soziologe Gilles Kepel gilt als einer der profundesten Kenner des arabisch-islamischen Raumes und hat das zuletzt mit dem Band „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sein neues Buch „Chaos und Covid. Wie die Pandemie Nordafrika und den Nahen Osten verändert“ wird im Oktober 2021 bei uns erscheinen.
„Es gibt nur wenige, die die jüngere Geschichte des Nahen Ostens so umfassend verstehen wie der französische Sozialwissenschaftler Gilles Kepel. (…) Sein jüngstes Buch ‚Chaos‘ ist in kurzer Zeit zum Grundlagenwerk über die Region geworden.“ Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung

20.04.2021
Jesmyn Ward: „Singt, ihr Lebenden …“
Wie bewahrt man Würde, Liebe und Achtung, wenn man sie nicht erfährt? Ein großer Roman aus dem amerikanischen Süden, ein zärtliches Familienporträt in einer von Armut und Rassismus geprägten Gesellschaft.
Es lebe die gute Backlist-Rezension! Immer mal wieder sichtet und bespricht Marius Müller für sein Blog Buch-Haltung auch die Backlists der Verlagsprogramme.
Nun ist er bei Jesmyn Wards Roman „Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt“ fündig geworden, für den die Autorin 2017 den National Book Award bekam, und empfiehlt ihn als „zeitloses Leseerlebnis“: „Eine spannende Handlung, plastische und nachvollziehbar gezeichnete Figuren und ein genauer Blick auf die sozialen Abgründe und den immer noch existenten Rassismus im Süden der USA machen dieses Buch so besonders. Ein präziser Blick auf die Abgehängten, ein Buch in der Tradition von William Faulkner und Co.“
Die vollständige Besprechung lesen Sie hier.
„Was für ein Buch! Es mag übertrieben klingen, aber ‚selten‘ wäre zu schwach, drum also: Nie porträtierte ein Roman eine Geschwisterliebe wie die von Jojo und Kayla. Die permanent so in Fürsorge umeinandergeschlungen sind, dass sie wie ein Wesen mit vier Armen und Beinen wirken. (...) Und nie gab es in einem Buch Szenen, die das Sterben derart emotional wahrhaftig und unerbittlich zeigen.“ Anne Haeming, spiegel.de

16.04.2021
ATAK: „Piraten im Garten“
ATAKs prallbunte Bilder brauchen wenige Worte, um eine spannende Geschichte zu erzählen. „Piraten im Garten“ wurde gerade von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zum Bilderbuch des Monats Mai gekürt.
„Der Comic-Künstler ATAK denkt mit ‚Piraten im Garten‘ das Wimmelbuch neu. (...) Bunt, wild und voller Freude - ein Bilderbuch, das nicht nur Kindern großen Spaß bereiten wird.“ Auf diesen Nenner bringt die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ATAKs neuesten Streich und kürt ihn zum Bilderbuch des Monats Mai.
Welche Bücher die Akademie sonst noch empfiehlt, sehen Sie hier.
„Ein ATAK durch und durch, samt pastosem, sehr körperlichem Botanikum. (...) Ein Kindermuseum der letzten 80 Jahre - ein expressionistischer Schulterschluss zwischen Spiderman und Tscheburaschka. Groß und wunderbar!“ Christine Paxmann, eselsohr

15.04.2021
Roberto Camurri: „Der Name seiner Mutter“
In einem interessanten und bewegenden Text über das Motiv der abwesenden „Mamma“ in der italienischen Literatur stellt Maike Albath in der Süddeutschen Zeitung Roberto Camurris Roman „Der Name seiner Mutter“ vor.
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen. Als sie ging, war Pietro noch ein Baby, und seitdem spricht niemand mehr von ihr: Roberto Camurris Roman „Der Name seiner Mutter“ ist eine Vater-Sohn-Geschichte von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.
„La mamma, ein Albtraum“, schreibt Maike Albath in der Süddeutschen Zeitung. „Je größer das Ideal, desto bitterer die Enttäuschung": Das in der italienischen Literatur so auffällig starke Motiv der abwesenden Mutter trage auch Roberto Camurris "Der Name seiner Mutter". In diesem Roman sei die Mutter eine Leerstelle, ein Tabu, ihr Name werde nie erwähnt. Doch wie ein untergründiges Magnetfeld lenke sie dennoch alle emotionalen Kräfte.
„Ohne Sentimentalität vermittelt Camurri den prekären Zustand seiner Figuren. ‚Der Name seiner Mutter‘ wirkt wie mit Pastellfarben gemalt, ein vorsichtiger, tastender Roman, der vieles im Ungefähren lässt“, lautet Albaths Fazit, bevor sie auch noch auf Donatella Di Pietrantonios Buch „Arminuta“ zu sprechen kommt: „Hier muss die Ich-Erzählerin, die als Säugling zu entfernten Verwandten kam und mit dreizehn in die ihr unbekannte Herkunftsfamilie zurückkehrt, einen doppelten Verlust verkraften: den der sozialen Mutter, bei der sie aufwuchs, und den der biologischen, die sie weggeben hatte.“
„Es gibt nicht viele Schriftsteller, die die archaische dörfliche Welt und den Zerfall einer Familie so genau beobachten und wiedergeben wie Camurri.“ Maria Frisé, FAZ

14.04.2021
Günther Grewendorf: „Warum Bairisch genial ist“
Günther Grewendorf zeigt in seinem Buch „Warum Bairisch genial ist. I mog di obwoist a Depp bist“, wie reich, wie rätselhaft, wie weltläufig dieser Dialekt ist. Heute war er zu Gast bei Andreas Estner in BR Heimat.
Im Ratsch mit Andreas Estner in „Habe die Ehre“ von BR Heimat hat Günther Grewendorf heute Vormittag mit vielen Beispielen (von Karl Valentin, Bruno Jonas und anderen) aus seinem Buch „Warum Bairisch genial ist. I mog di obwoist a Depp bist“ sehr anschaulich verdeutlicht, was das Geniale am Bairischen ist. Die zweistündige Sendung können Sie hier nachhören.
Ein weiteres Lob auf „Warum Bairisch genial ist“ hat der Dialektologe Ludwig Zehetner in der neuen Ausgabe der Zeitschrift MUH - Bayerische Aspekte angestimmt: „Grewendorfs jetzt vorliegendes Buch eröffnet einen überraschenden ‚Einblick in die nicht-sichtbaren Wunder des Bairischen‘, das damit eine überzeugende Rehabilitierung erfährt, gipfelnd in der provokanten These, das Standarddeutsche ließe sich als ‚defizitäre Form des Bairischen‘ betrachten.“
„Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische (...) vom Ruch des 'hinterwäldlerisch Verschrobenen' zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Karl Forster, Süddeutsche Zeitung

13.04.2021
Shortlist-Nominierung für Uta Ruges „Bauern, Land“
Wir freuen uns sehr, dass Uta Ruges „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ für den diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch nominiert wurde!
Die Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse hat soeben die je fünf nominierten Titel in den drei Preiskategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung bekanntgegeben. Wir freuen uns sehr, dass in der Kategorie Sachbuch Uta Ruges „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ dabei ist!
Einen Überblick auf alle nominierten Titel für den Preis der Leipziger Buchmesse und erste Kommentare zur Shortlist finden Sie hier. Bis zur feierlichen Auszeichnung der Preisträger in der Kongresshalle am Zoo Leipzig bleibt es spannend: Erst am Freitag, 28. Mai 2021, 16.00 Uhr, stehen die Gewinner fest.
„Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
„Exzellent geschrieben, mit historischen Exkursen, detailreich und hochinformativ, am eigenen Leben erzählt. Ruge gibt Menschen das Wort, die heute kaum zu hören sind – weil sie nur noch eine winzige Minderheit darstellen, aber auch, weil ihre Stimmen von lauter ökonomischen, ökologischen und politischen Erklärungen, dem Verbandslobbygeschrei und den medialen Stereotypen übertönt werden.“ Elisabeth von Thadden, Die Zeit

12.04.2021
Auf zum Maskenball!
Maskenpflicht für alle - da machen auch die Tiere mit! Rotraut Susanne Berners ABC-Buch für die Kleinen ist ein Masken-Mitmachbuch, ein Vergnügen für Kinder und Eltern in eingeschränkten Zeiten.
Rotraut Susanne Berners „Einhorn, Bär und Nachtigall / tanzen auf dem Maskenball“, das bunte ABC der Maskentiere mit vielen Seiten zum Mitmachen, wird aktuell vom Darmstädter Echo empfohlen: „Dieses Büchlein verspricht Spaß. Denn da tragen alle Tiere – quer durchs Alphabet von Affe, Bär, Chamäleon bis zum Yak und zur Ziege – ihre Maske als Atemschutz; das Stinktier sogar zwei, vorn und hinten", schreibt Heide Germann. Und weiter: "Heitere Szenen skizziert Rotraut Susanne Berner, die Künstlerin der einfachen Formen, reimt zu allen Tierfiguren gleich noch witzige Zweizeiler: ‚Spucken ist des Lamas Lust, eine Maske bringt da Frust.‘ Wem das Anschauen nicht genügt, der malt und rätselt, erzählt und reimt gleich weiter auf den letzten Buchseiten.“
„Am Tragen einer Maske jenseits der eigenen vier Wände kommen wir alle nicht vorbei. Ein bunter, fröhlicher Begleiter für diesen wichtigen Infektionsschutz kommt nun von der vielfach ausgezeichneten Münchner Illustratorin Rotraut Susanne Berner. Sie hat ein lustiges ABC mit maskierten Tieren gezeichnet, vom Affen bis zur Ziege.“ Niels Beintker, B5 aktuell

08.04.2021
Tim Parks als „Inspektor Columbo“
Hat ein Computer Bewusstsein oder ist das ein einzigartiges Charakteristikum des Menschen? Tim Parks’ Reise in das menschliche Gehirn konfrontiert die wissenschaftlichen Theorien mit der eigenen Erfahrung – geistreich, witzig und klug.
Sehr unvoreingenommen ist Burkhard Müller in der Süddeutschen Zeitung an Tim Parks‘ neues Sachbuch herangegangen: Im Unterschied zu einigen anderen Rezensenten hat er sich durch die umstrittene Spread Mind-Theorie von Parks‘ Freund Riccardo Manzotti nicht abschrecken lassen und mit „Bin ich mein Gehirn? Dem Bewusstsein auf der Spur“ ein „höfliches, aber tief verwundertes Buch über die Hirnforschung“ gelesen.
Parks hat dafür vorwiegend in Heidelberg recherchiert und dort mit einigen der weltweit führenden Neurowissenschaftler gesprochen. „Bin ich mein Gehirn?“ sei damit, so Müller, „auch ein Buch über die Erlebnisse eines Angelsachsen in der Welt von Kaiserschmarrn und Eichendorff“ geworden.
Das Fazit seiner Besprechung (hier der vollständige Text): „Inspektor Columbo und die grauen Zellen: (…) Mit scheinbarer Naivität trägt Tim Parks den Geist der Subversion ins Reich der Hirnforschung. Dort benimmt er sich wie Inspektor Columbo, der es ja auch darauf anlegt, dass ihn alle unterschätzen. (…) Das Kernstück des Buches bildet die kritische Zerlegung einiger wissenschaftlicher und populärer Darstellungen, worin Parks dem ganzen Fach nachweist, wie sehr es mit konzeptueller Besinnungslosigkeit geschlagen ist.“
„Amüsant und erkenntnisreich: Tim Parks beleuchtet die Leerstellen, die der wissenschaftliche Jargon vieler anderer Bücher zum Gehirn übertüncht, hilft ungemein beim Hinterfragen all der großen Theorien, die versuchen, die eigenen Erfahrungen wegzurationalisieren. (…) Eine klare Leseempfehlung, gerade auch für Hirnforscher.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur

07.04.2021
ATAK: Piraten im Garten
Piraten schleichen durch den Garten, im Haus spielen Emil und Ente. Plötzlich ein Knall: Alles wirbelt durcheinander. Chaos! Kinder werden es lieben, Ordnung in dieses Chaos zu bringen, und dabei mehr entdecken als einen Schatz.
Unter dem Titel TUGUAS DNU HCILRREH, ERRI hat Christine Paxmann in der neuen Ausgabe von eselsohr drei „knallende Bilderbücher zum Rückwärts- und Vorwärtsleben" besprochen: „ABC im Zauberwald“ von Brasseler/Drews/Peter, „Rückwärtsland“ von Henning Wagenbreth und „Piraten im Garten“ von ATAK.
Zu ATAKs neuem Werk findet sie die richtigen Worte: „Vielleicht ist es so eine Art Urgefühl in uns, als punkiger, hippiesker Humpelfuß mit Augenklappe durch die Welt zu marodieren und in loser Gesellschaft mit anderen Haudraufs Schätze zu suchen. ‚Fluch der Karibik‘ lässt grüßen, nicht das einzige Zitat.“ Ihr Fazit: „Ein ATAK durch und durch, samt pastosem, sehr körperlichem Botanikum. (...) Ein Kindermuseum der letzten 80 Jahre - ein expressionistischer Schulterschluss zwischen Spiderman und Tscheburaschka. Groß und wunderbar!“
„Wenn der Comic-Künstler ATAK Piraten durch den Garten jagt, wird es bunt und wild. (...) Mit seinem neuen Buch erzählt er nicht nur eine fantastische Abenteuergeschichte, er hilft auch den ganz jungen Lesern - oder Betrachtern -, die Welt zu sortieren.“ Die Zeit

06.04.2021
Caspar Addyman: „Das lachende Baby“
Fröhliche Wissenschaft: Caspar Addyman erforscht in „Das lachende Baby“, was Babys tröstet, beschwingt und glücklich macht. Susanne Kippenberger und Felix Denk haben den Autor für den „Tagesspiegel“ interviewt.
Das erste Lachen von Babys ist ein magischer Augenblick. Eltern erinnern sich immer daran. Wir wissen, dass ein Baby in den ersten zwei Jahren mehr lacht als in allen folgenden, aber warum, ist wenig erforscht. Der Entwicklungspsychologe Caspar Addyman ist diesem Phänomen mit einer großangelegten Studie nachgegangen.
„Das lachende Baby“ zeigt, dass Lachen uns von den frühestens Lebensmomenten an miteinander verbindet, dass es die Hintergrundmusik unserer Erfolge ist, dass es uns tröstet und beschwingt. Susanne Kippenberger und Felix Denk haben den Autor für die Osterausgabe des Tagesspiegels interviewt (online hier auf Tagesspiegel plus), hier ein kurzer Auszug:
Tagesspiegel: „Wir hatten bei Ihrem Buch manchmal das Gefühl, eine Gegenschrift zu den unzähligen Elternratgebern zu lesen.“
Addyman: „Ich mag Anleitungen nicht, die zum Beispiel vorschreiben, Kinder müssten nach der Uhr schlafen. Wie viele Psychologen glaube ich, Eltern wissen mehr, als sie denken. Ihr Zutrauen ist ein Schlüssel zum Erfolg.“
„Wer Zeit und Geduld hat, Addyman auf seine Reise durch die Wissenschaft zu folgen, wird hier mit einem guten Überblick und einigen neuen Erkenntnissen belohnt. Was ‚Das lachende Baby‘ auch zu einem guten Geschenk macht für alle, die bald Eltern werden.“ Hendrik Heinze, B5 aktuell

02.04.2021
Eva Munz: „Oder sind es Sterne“
Am Ostermontag, 5. April, um 19 Uhr veranstalten die beiden Autorinnen Eva Munz und Nicola Karlsson auf Instagram eine Live-Lesung aus ihren neuen Romanen und diskutieren miteinander.
Eva Munz stellt ihren Debütroman „Oder sind es Sterne“ vor, der im Februar bei uns erschienen ist. Ihre Kollegin Nicola Karlsson präsentiert den Roman „Ungehorsam“ (Piper). Die Live-Lesung und das Gespräch der beiden Autorinnen können Sie am Ostermontag, 5. April, um 19 Uhr unter @autobahneva bzw. @nicolakarlsson auf Instagram verfolgen.
„Oder sind es Sterne“: Kabul, Paris, Los Angeles. Die Schicksale dreier Helden, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren, rasant verknüpft mit politischem Weltgeschehen. Ein spannender Roman, der poetisch und mit surrealem Humor von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt.
„Der Autorin und Journalistin Eva Munz ist mit ihrem Debütroman 'Oder sind es Sterne' eine ebenso vielschichtige wie politisch erhellende Erzählung über unsere Gegenwart und jüngste Vergangenheit gelungen.“ Vogue

29.03.2021
Eva Munz: „Oder sind es Sterne“
Eva Munz erzählt von trügerischen Wahrheiten im Zerrbild der Medien, von der Unzuverlässigkeit der Erinnerung und einer fragwürdig gewordenen Männlichkeit. Wer ist Freund, wer Feind? Wer bin ich, wer darf ich sein?
Sommer 2001: „Survivor“ von Destiny’s Child geht um die Welt, wie ein Omen für die kommenden Ereignisse in Kabul, Paris und Los Angeles. Es sei eine Männerwelt, von der Eva Munz in ihrem Debütroman „Oder sind es Sterne“ erzählt, schreibt Anne Waak in ihrer ausführlichen Rezension in der neuen Ausgabe von Cicero, eine Welt der Militärs, der Terroristen und Einzelgänger. Tatsächlich kümmern sich die Frauen hier um die sogenannten Kollateralschäden, pflegen die Verwundeten, Verrücktgewordenen und Waisen. Und am Ende des Romans gibt es nur Verlierer.
„Das Buch ist eine hypnotische Erzählung über die Suche nach Zugehörigkeit – mit einem filmisch geschulten Sinn für Timing. Eva Munz bringt in ihrem Debütroman die Enden der Welt zueinander und verschränkt die Verschiedensten Horizonte. Und zeigt so, was Literatur kann, wenn man sie lässt.“ Anne Waak, Cicero
„Eva Munz schreibt unglaublich spannend und bietet eine ganz neue Perspektive auf die Zeit nach den Anschlägen vom 11. September. Mit wohltuender Leichtigkeit und mit hoffnungsvollem Humor vertieft sie dieses so hochkomplexe politische Thema und verknüpft die Macht von Kultur, die Wucht hysterischer Ideologie und den Zauber von Popmusik mit der Suche nach dem persönlichen Platz in der Welt. Wahnsinnig gut!“ WDR2 Buchtipp

25.03.2021
Die Zukunft auf unseren Tellern: „Food Code“
Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten, erklären Olaf Deininger und Hendrik Haase in ihrem Buch „Food Code“. Nachfolgend zwei neue Interviews mit Hendrik Haase.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Olaf Deiningers und Hendrik Haases Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ eröffnet einen faszinierenden Blick in die Zukunft auf unseren Tellern.
Für ihren Podcast Deutschland3000 hat sich Eva Schulz ausführlich mit Hendrik Haase unterhalten und kommt zu dem Schluss: „Ich hätte nie gedacht, welche Rolle Daten, Künstliche Intelligenz und andere neue Technologien schon jetzt in der Ernährungsindustrie spielen und auf wie viele verschiedene Weisen sie auch unseren Alltag als Verbraucher*innen prägen.“
Nach seinem Interview mit beiden Autoren für die Berliner Zeitung hat Robin Schmidt für deren Instagram-Kanal ebenfalls ein langes Gespräch mit Hendrik Haase geführt, hier das Video.
„Braucht es einen Datenschutz auf den guten Geschmack? Das Buch stößt eine überfällige Debatte an.“ Effilee

24.03.2021
„Warum Bairisch genial ist“
Der schöne Satz „I mog di obwoist a Depp bist“ ist eines der Paradebeispiele, die für Günther Grewendorf die Genialität der bairischen Sprache ausmachen. Karl Forster hat den Autor in der SZ porträtiert.
Günther Grewendorfs neues Buch „Warum Bairisch genial ist. I mog di obwoist a Depp bist“ ist eine linguistische Handreichung, die anhand zahlreicher Beispiele (u.a. von Gerhard Polt, Karl Valentin und Bruno Jonas) einen wunderbaren Einblick in den strukturellen Reichtum des Bairischen vermittelt.
In einem aufschlussreichen Text für die Süddeutsche Zeitung hat Karl Forster den Autor porträtiert und dessen Buch vorgestellt: „Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische, respektive dessen Grammatik, vom Ruch des ‚hinterwäldlerisch Verschrobene‘" zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Dass sich Grewendorfs Talente jedoch keineswegs auf Sprachforschung beschränken, legt Forsters schöner Text ebenfalls offen.
„Latent größenwahnsinnig wie sie sind, wussten es die People From Upper Bavaria ja schon immer - aber jetzt ist es auch wissenschaftlich bewiesen: Bairisch ist genial! (...) Der Münchner Linguist Günther Grewendorf (...) zeigt, wie reich, wie weltläufig dieser Dialekt ist.“ Joana Ortmann, BR2 Sozusagen!

22.03.2021
Axel Hacke: Live aus dem Lustspielhaus
Am Donnerstag, 25. März, liest Axel Hacke im Münchner Lustspielhaus seine lustigsten Texte aus 30 Jahren – also auch aus seinem neuen Buch „Im Bann des Eichelhechts“. Sichern Sie sich einen Platz in der ersten Reihe der Livestream-Übertragung!
Über Axel Hackes neues Buch „Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“ hat Elke Heidenreich geschrieben: „Zur Zeit das Leuchtendste in meinem Leben! Ich lache, dass mir die Tränen runter laufen, alle Freunde lachen mit, jeder muss ein Kapitel anhören, und das Haus wackelt vor Gelächter.“
Darum hat Axel Hacke beschlossen, seine nächste Online-Lesung unter das Motto „Die lustigsten Texte aus 30 Jahren“ zu stellen, das heißt, es kommen die witzigsten Kolumnen aus dem SZ-Magazin, die komischsten Geschichten aus den "Wumbaba"-Bänden und das Beste von „Oberst von Huhn“ zu Gehör - plus selbstverständlich die zentralen Kapitel aus dem neuen Buch. Auf dass die Wände wackeln und die Lachtränen laufen in diesen unlustigen Zeiten!
Mehr zu Axel Hackes Lesung am Donnerstag, 25. März, um 20:00 Uhr live aus dem Münchner Lustspielhaus erfahren Sie hier, direkt zur Ticket-Buchung gelangen Sie mit diesem Link.
„Der Münchner Schriftsteller Axel Hacke hat einen feinen Sinn für das Abwegige und Absurde im Alltag.“ Karin Großmann, Sächsische Zeitung

18.03.2021
„Ein großer Roman“
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen: Als sie ging, war Pietro noch ein Baby. Soweit die Ausgangslage in Robert Camurris kleinem Buch „Der Name seiner Mutter“.
„Vater, Mutter, Kind, die heilige Familie, das primäre Dreieck. Was passiert, wenn die Frau zwischen den beiden Männern fehlt? Ein faszinierendes Soziogramm, dass uns auf unsere Ängste zurückwirft. (…) Ein Roman mit großer Sogwirkung, der das Konzept Familie zugleich zerlegt und heilt.“ So Katja Lückert in ihrer gestrigen Besprechung in WDR3 Mosaik, hier der vollständige Text samt Audio.
Auch in WDR5 Bücher wurde „Der Name seiner Mutter“ sehr gut rezensiert: „Roberto Camurri ist ein großer Roman gelungen: Ohne Sentimentalität beschreibt er das Schweigen, Verschweigen, Totschweigen und die Folgen dieses Nicht-Redens für Pietro. Und der Autor ist ein Meister des Weglassens:“ Andrea Lieblang
„Ein Buch, das die Tragik des Schweigens beschreibt, den Weg in die Sackgasse, die in anderen Fällen nicht selten in Gewalt endet. Ein Buch. über das man noch lange nachdenkt.“ Fokke Joel, Neues Deutschland

17.03.2021
„Food Code“: Wie Digitalisierung unser Essen verändert
Olaf Deininger und Hendrik Haase zeigen in „Food Code“, wie die digitale Technologie unsere Lebensmittelwelt umkrempelt, und stellen die Chancen, aber auch die Gefahren dieser tiefgreifenden Veränderung dar.
Vorgestern Montag haben Renate Künast und Markus Tressel von Bündnis 90/Die Grünen ein Online-Fachgespräch im Bundestag zum Thema „Wie Digitalisierung unser Essen verändert“ ausgerichtet, als Fachleute eingeladen waren Dr. Nele Kampffmeyer vom Ökoinstitut e.V. und Hendrik Haase, Foodaktivist und Mitautor von „Food Code“. Das Video der Veranstaltung können Sie sich hier ansehen.
Zum gleichen Thema war Hendrik Haase gestern Interviewgast in WDR3 Mosaik, hier das Audio des Beitrags. Ein ausführliches Gespräch mit beiden Autoren haben Robin Schmidt für die Berliner Zeitung und Felix Denk für den Tagesspiegel geführt. Weitere News zum Buch und den Autoren finden Sie auch hier.
„Rezept-Apps, Lieferdienste, smarte Küchengeräte: Unsere Esskultur ist längst auch digital. Aber was passiert mit den großen Portionen an Daten, die wir jeden Tag produzieren? Olaf Deininger und Hendrik Haase haben das in ihrem Buch 'Food Code' untersucht.“ Felix Denk, Tagesspiegel am Sonntag

16.03.2021
ATAKs „Piraten im Garten“
Von der Luchs-Jury der ZEIT empfohlen: ATAKs neues, abenteuerliches Bilderbuch für Kinder „Piraten im Garten“
Piraten schleichen durch den Garten, im Haus spielen Emil und Ente. Plötzlich ein Knall: Alles wirbelt durcheinander! Kinder werden es lieben, Ordnung in dieses Chaos zu bringen, und dabei mehr entdecken als einen Schatz. „Piraten im Garten“ von ATAK ist ein auf herrlich altmodische Weise interaktives Bilderbuch, mit dem die Kinder eine verkehrte Welt für sich sortieren und ein Abenteuer individuell ausschmücken können.
„Wenn der Comic-Künstler ATAK Piraten durch den Garten jagt, wird es bunt und wild. (...) Mit seinem neuen Buch erzählt er nicht nur eine fantastische Abenteuergeschichte, er hilft auch den ganz jungen Lesern - oder Betrachtern -, die Welt zu sortieren.“ Die Zeit
„Es wimmelt nur so von Anspielungen auf Pippi Langstrumpf und ‚Wo die wilden Kerle wohnen‘ bis Micky Maus und ‚Die Sendung mit der Maus‘. (...) Farbintensive Wimmelbilder, die in Kombination mit wenigen Adjektiven eine ganze Geschichte erzählen. Noch dazu eine spannende.“ Münchner Merkur

12.03.2021
Roberto Camurri: „Der Name seiner Mutter“
Roberto Camurris zweiter Roman „Der Name seiner Mutter“, gestern sehr schön in der FAZ besprochen, ist eine Vater-Sohn-Geschichte von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen: Als sie ging, war Pietro noch ein Baby, und seitdem spricht niemand mehr von ihr.
„Roberto Camurri schildert in ‚Der Name seiner Mutter‘ in klangvoller Sprache das Schicksal einer zerrütteten Familie (...) Verlassenheit und Lebensangst werden in einer melancholischen Sprache verdeutlicht, die ohne dramatische Effekte auskommt. Die Übersetzerin Maja Pflug hat dies klangvoll ins Deutsche gebracht.“ So urteilte Rainer Rönsch in seiner Besprechung für literaturkritik.de.
Auch Maria Frisé hebt in ihrer FAZ-Rezension Maja Pflug besonders hervor: „Die meisterliche Übersetzung von Maja Pflug ist eine zusätzliche Garantie, dass dieses Buch etwas Besonderes ist.“
„Es gibt nicht viele Schriftsteller, die die archaische dörfliche Welt und den Zerfall einer Familie so genau beobachten und wiedergeben wie Camurri.“ Maria Frisé, FAZ

11.03.2021
Emma Adbåge, „Die rote Burg“
Auf zum Kindergeburtstag! Die Feier beim besten Freund könnte so schön sein, wenn da nicht die Sache mit dem Geschenk wäre, das man viel, viel lieber selbst behalten würde.
Im Herbst 2019 haben wir Johanna Thydells „Blödes Bild“ veröffentlicht, das von Emma Adbåge hinreißend illustriert wurde. Nun hat AdBåge mit ihrem untrüglichen Gespür für die intensiven, vielschichtigen Gefühle von Kindern ganz allein ein Bilderbuch geschaffen: In „Die rote Burg“ erzählt sie davon, wie schlimm es sich anfühlt, wenn man etwas verschenken soll, was man viel lieber selbst behalten möchte.
„Oft kommt einem bei Bilderbüchern aus Schweden der Gedanke, dass die Künstler dort näher am kindlichen Alltag sind. Das zweite Buch von Emma Adbåge im Antje Kunstmann Verlag ist eine solche Entdeckung. Zum Kindergeburtstag zu gehen, ist für Kinder ein Highlight: sich mit Freunden treffen, Süßes essen, spielen und Unfug machen, ohne dass die Erwachsenen stören. Aber wenn man für seinen Freund ein Geschenk ausgesucht hat, das man eigentlich unbedingt selber haben will, kann das Fest zu einer echten Freundschaftsprobe werden.“ Kulturfalter
„Emma Adbåge erzählt davon, wie Dinge ihre Gestalt verändern, wenn andere sie begehren. Alltagsnah, anarchisch und glücklicherweise mit einem ganz und gar nicht moralischen Schluss.“ Die Zeit

08.03.2021
Vom Wind verweht - Die Prissy Edition
In einer Hörspielfassung interpretiert der WDR "Vom Wind verweht" vollkommen neu.
Ein Klassiker der amerikanischen Literaturgeschichte wird neu inszeniert: In 16 Folgen haben Jörg Schlüter und Judith Lorenz das Südstaaten Epos „Gone with the Wind“ von Margaret Mitchell völlig neu künstlerisch verarbeitet: als Hörspiel, dessen 1. Folge heute Abend auf gleich mehreren WDR-Wellen gesendet wird. Anders als in der Romanvorlage wird die Geschichte erzählt aus der Sicht von Prissy – jener ursprünglichen Nebenfigur, die erst als Sklavin und später als Befreite im Haushalt der O’Haras lebt.
Grundlage der Inszenierung ist die Neuübersetzung des Romans von Andreas Nohl und Liat Himmelheber „Vom Wind verweht", mit der die Übersetzer der schnörkellosen, journalistischen Wortwahl der Autorin folgen und Abstand nehmen vom romantisierenden Stil, den rassistischen Stereotypen und den teils kitschigen Ton der Übersetzung von 1937.
Mit seinem Hörspiel geht der WDR noch einen Schritt weiter und ergänzt die Handlung des Romans um einen zusätzlichen Erzählstrang: Die Autorin Amina Eisner erzählt die Geschichte von Prissys Nachfahren, die im Berlin der Gegenwart noch immer mit dem Alltagsrassimus der Mehrheitsgesellschaft zu kämpfen haben.
„Vom Wind verweht – Die Prissy Edition“ ist ab dem 8. März 2021 im WDR Hörspiel-Speicher und in der ARD-Audiothek abrufbar und vom 8. März bis 1. April montags bis donnerstags in WDR 3 und WDR 4 zu hören.

05.03.2021
Deininger & Haase, „Food Code“
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. „Food Code“, das Buch von Olaf Deininger und Hendrik Haase, „stößt eine überfällige Debatte an“ (Effilee).
Die digitale Revolution ist auf unseren Tellern angekommen. Egal ob Lieferapps, selbstfahrende Erntemaschinen oder unser Abendessen auf Instagram, digitale Technologie bestimmt heute nicht nur, wie wir zu unserem Essen finden, sondern auch wie Lebensmittel angebaut, geliefert und gekocht werden.
Zu „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“, das er gemeinsam mit Olaf Deininger verfasste, gab Hendrik Haase gestern ein ausführliches Interview in der „Redezeit“ von WDR5 Neugier genügt, das Sie hier nachhören können. Ausführliche Informationen rund ums Buch finden Sie auch hier.
„Drei Jahre recherchierten Hendrik Haase und Olaf Deininger, wie zahlreiche Food-Startups und innovative Unternehmen die Lebensmittelproduktion mit Technologie verbinden. 'Bio für alle ist möglich', so Hendrik Haase, aber nur unter den Bedingungen einer hinreichend digitalisierten Landwirtschaft.“ WDR5 Neugier genügt
„‘Food Code‘ zeigt, dass die Digitalisierung trotz der technologischen Gefahren zu einem starken Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Vielfalt auf dem Teller werden kann.“ Renate Künast, MdB Bündnis 90/Die Grünen

04.03.2021
Axel Hacke, „Im Bann des Eichelhechts“
In Axel Hackes Sprachland wird die Zeit in Verwöhnminuten gemessen, die Menschen arbeiten in Schlafanfallbüros, und in seiner Fauna stößt man mit etwas Glück auf Eichelhecht und Aschenpudel. Was für ein verlockendes Paralleluniversum!
Die Zeiten sind gerade ernst genug, und deshalb nahm uns das gestrige „Gemischte Doppel“ von NDR Kultur mit in die Sprachwelt von Axel Hackes neuem Buch. Hier hören Sie Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz im Gespräch über "Im Bann des Eichelhechts".
In hr2 Kultur haben sich Dorothee Meyer-Kahrweg und Christiane Hillebrand über das gleichnamige Hörbuch unterhalten, hier der Podcast.
Und in WDR5 Bücher (hier der Beitrag) hat Christine Westermann den Entstehungsprozess von Axel Hackes neuem Werk hervorgehoben: „Axel Hacke ist der offizielle Autor, aber schreiben konnte er dieses feine Buch nur, weil ihn tausende von Menschen über Jahre und Jahrzehnte geradezu überhäuft haben mit persönlichen Anekdoten, mit Fotos von Speisekarten und Inseraten, mit Liedertexten und Hinweisen auf Internetseiten.“

03.03.2021
Tim Parks, „Bin ich mein Gehirn?“
Hat ein Computer Bewusstsein oder ist das ein einzigartiges Charakteristikum des Menschen? Tim Parks’ neues Sachbuch konfrontiert die neurowissenschaftlichen Theorien mit der eigenen Erfahrung – geistreich, witzig und klug.
Was macht das menschliche Bewusstsein aus? Tim Parks spricht in „Bin ich mein Gehirn? Dem Bewusstsein auf der Spur“ mit Philosophen und Neurowissenschaftlern.
Volkart Wildermuth hat das Buch in Deutschlandfunk Kultur sehr kundig besprochen: Ein Apfel sei für Tim Parks rot und irgendwie „apfelig“. Die Physik hingegen sage, da seien nur Elementarteilchen und Wellen. Und Neurowissenschaftler postulierten, das Rot sei eine Illusion, erzeugt vom Gehirn. Eine Illusion, die sich Tim Parks nicht so einfach nehmen lassen wolle. Der Schriftsteller protestiere dagegen, Erfahrung einfach in Daten aufzulösen.
Hier der komplette „Buchkritik“-Beitrag zum Lesen und Nachhören.
„Amüsant und erkenntnisreich: Tim Parks beleuchtet die Leerstellen, die der wissenschaftliche Jargon vieler anderer Bücher zum Gehirn übertüncht, hilft ungemein beim Hinterfragen all der großen Theorien, die versuchen, die eigenen Erfahrungen wegzurationalisieren. (…) Eine klare Leseempfehlung, gerade auch für Hirnforscher.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur

02.03.2021
„Warum Bairisch genial ist“
Joana Ortmann hat Günther Grewendorfs linguistische Handreichung „Warum Bairisch genial ist“ in der BR2-Sendung „Sozusagen! Bemerkungen zur deutschen Sprache“ vorgestellt.
Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften in unserer Neuerscheinung „Warum Bairisch genial ist“ sichtbar. Fast noch schöner ist der Untertitel des Buchs: „I mog di obwoist a Depp bist.“
Joana Ortmann hat mit dem Autor in BR2 Sozusagen! ein aufschlussreiches und sehr vergnügliches Interview geführt, das Sie hier nachhören können.
„Latent größenwahnsinnig wie sie sind, wussten es die People From Upper Bavaria ja schon immer - aber jetzt ist es auch wissenschaftlich bewiesen: Bairisch ist genial! (…) Der Münchner Linguist Günther Grewendorf (…) zeigt, wie reich, wie weltläufig dieser Dialekt ist.“ Joana Ortmann, BR2 Sozusagen!

01.03.2021
Christina Clemm als Sachverständige im Familienausschuss des Deutschen Bundestags
Heute Nachmittag wird unseren Autorin Christina Clemm („AktenEinsicht“) als Sachverständige bei Anhörung zu Femiziden in Deutschland auftreten.
Hintergrund der öffentlichen Anhörung ist der Antrag der Linksfraktion „Femizide in Deutschland untersuchen, benennen und verhindern“ , in welchem die Bundesregierung aufgefordert wird, eine unabhängige „Femicide Watch“-Beobachtungsstelle einrichten. Zudem sollen Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen, die aufgrund des hierarchischen Geschlechterverhältnisses begangen werden, von der Regierung als Femizide anerkannt werden.
In einer bereits vorab veröffentlichten Stellungnahme hat sich die Anwältin Christina Clemm bereits positiv zu dem Antrag der Linksfraktion geäußert: „Als Praktikerin, die täglich mit Fällen von geschlechtsspezifischer Gewalt […] im sozialen Nahraum aber auch im öffentlichen Raum betraut wird […] begrüße ich es sehr, dass die Thematik der Femizide als extremste Form geschlechtsspezifischer Gewalt endlich eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich zieht.“ Da es in Deutschland bislang kaum fundiertes Material zum Phänomen der Femizide gibt fordert sie eine aktuelle wie systematische Erforschung der Tötung von Frauen und merkt an: „Häufig muss ich in meiner alltäglichen Praxis erleben, dass sich Gewalt im sozialen Nahraum stetig steigert und die Gefahren von Gerichten und Ermittlungsbehörden bagatellisiert werden.“
Die Sitzung wird ab 15.00 Uhr live im Parlamentsfernsehen und im Internet auf www.bundestag.de übertragen.

25.02.2021
Peter Probst auf der Hörbuch-Bestenliste
Eine sehr schöne Würdigung hat Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ bzw. dessen Hörbuchfassung mit Sprecher Christian Tramitz gerade erfahren: Es steht auf der hr2-Hörbuchbestenliste März 2021.
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden.
Die Hörbuchfassung mit Sprecher Christian Tramitz ist der persönliche Tipp von Juror Dieter Anschlag in der hr2- Hörbuchbestenliste März 2021 (eine Hörprobe finden Sie hier) – und eine treffendere Begründung lässt sich kaum denken:
„Autor Peter Probst gelingt Seltenes: Seine Komik schneidet ins Fleisch, tötet aber niemand. Eine große Zärtlichkeit liegt noch über den seltsamsten Menschen. Niemand wird verraten! Diese Meisterleistung einfühlender Komik bildet sich kongenial ab in der Lesung von Christian Tramitz. Der gebürtige Münchener hat alles im Stimmgepäck: Bajuwarisches elefantöses Trampeln, saftigen und sanften Humor. Da kniast di nieda!“ Dieter Anschlag, hr2-Hörbuchbestenliste

24.02.2021
Axel Hacke "im Universum der Fehlermacher"
Axel Hackes neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ hat es sich kurz nach Erscheinen schon auf der Bestsellerliste bequem gemacht. Am Montag wurde nun auch das vom Autor gelesene Hörbuch prominent besprochen.
„Stellenweise fast wie auf einem Trip driftet Hacke durch sein 'Sprachland' und entdeckt dabei Kochrezepte mit 'Gemüseunterseebooten', geriebener Begeisterung und Umarmungen aus Wasser“, sagte Georg Gruber in seiner Rezension von „Im Bann des Eichelhechts“ in DLF Kultur. „Axel Hacke erschließt uns so ein ganz zauberhaftes Paralleluniversum. Sprachland, so erklärt der Autor, sei der Wohnort der Fehlermacher, der Falschlieger, der Missversteher und der Überforderten.“ Die komplette Besprechung finden Sie hier zum Nachhören.
Kennen Sie schon Axel Hackes „Brief aus dem Büro“? Hier können Sie seinen Newsletter abonnieren.
„Die Fehler der anderen, die kann man bespötteln und bekritteln. Oder man kann, wie Axel Hacke, darin eine zauberhafte Parallelwelt entdecken, in der Fabelwesen wie Tinderfisch und Aschenpudel wohnen (...) und in der mit geraden und gebogenen Zahlen gerechnet wird.“ Britta Heidemann, WAZ

23.02.2021
Olaf Deininger und Hendrik Haase im SZ-Interview
Morgen Mittwoch erscheint „Food Code“ von Olaf Deininger und Hendrik Haase. Für die Süddeutsche Zeitung hat Marten Rolff mit den Autoren über die Digitalisierung unseres Ernährungsalltags gesprochen.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Olaf Deiningers und Hendrik Haases Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ beschäftigt sich mit der neuen Esskultur und der Zukunft auf unseren Tellern.
Für die Süddeutsche Zeitung hat Marten Rolff die beiden Autoren interviewt, das Gespräch können Sie hier nachlesen.
Weitere Informationen zum Buch und zu den Autoren finden Sie auch hier.
„FOOD CODE zeigt, dass die Digitalisierung trotz der technologischen Gefahren zu einem starken Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Vielfalt auf dem Teller werden kann.“ Renate Künast, MdB Bündnis 90/Die Grünen

18.02.2021
Kristof Magnusson bei Denis Scheck
Heute Abend um 23:15 Uhr ist Kristof Magnusson mit seinem Roman „Ein Mann der Kunst“ zu Gast bei Denis Scheck in „Lesenswert“ vom SWR-Fernsehen. Das Buch steht auch auf der Shortlist für den Literaturpreis „Text & Sprache 2021“.
„Seit vielen Jahren versorgt der Schriftsteller Kristof Magnusson die deutschen Leser und Leserinnen mit gewitzten und klugen, satirischen, aber nicht bösartigen Dialogen“, heißt es in der Ankündigung für Lesenswert heute Abend um 23:15 Uhr im SWR Fernsehen. „Nicht von ungefähr hat er als Theaterautor begonnen - und diese Herkunft merkt man auch seinen Romanen an. (…) Im neuen Roman ‚Ein Mann der Kunst‘ geht es um einen Künstler, um sein Image, um Bilder, den Kunstmarkt und vor allem um eins -die Kunstfans.“
Das Buch steht neu auch auf der Shortlist für den Literaturpreis „Text & Sprache 2021“ vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI. Nominiert sind zwölf junge Autor*innen mit ihren neuen Büchern. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird im Oktober 2021 anlässlich der 70. Jahrestagung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft verliehen.
„Ein Buch, das einem die Liebe zur Kunst und zur Literatur zurückgeben kann.“ Denis Scheck

17.02.2021
Eva Munz, „Oder sind es Sterne“
Erfreuliche Reaktionen auf Eva Munz‘ gerade erschienenes Romandebüt: Von einem „großen Wurf“ und einer „vielschichtigen Erzählung“ ist die Rede. Und von „überraschender Leichtigkeit angesichts des komplexen politischen Themas“.
Die Autorin Anna Herzig schlägt Eva Munz‘ „Oder sind es Sterne“ auf Facebook schon mal für den Deutschen Buchpreis vor und schreibt: „Ich weiß nicht, welch Zauber hier am Werk war. Vielen Dank für diesen wundervollen Roman, der einen verändert zurücklässt. Für immer.“
Und die Vogue hält fest, dass „der Autorin und Journalistin Eva Munz mit ihrem Debütroman 'Oder sind es Sterne' eine ebenso vielschichtige wie politisch erhellende Erzählung über unsere Gegenwart und jüngste Vergangenheit gelungen“ ist.
„Oder sind es Sterne“ ist soeben auch in einer Hörbuch-Fassung bei den Kollegen von „Die GehörGäng“ erschienen, für die Patricia Schäfer, Pierre Sanoussi-Bliss und Oliver Nitsche den Roman eingelesen haben – Informationen dazu finden Sie hier.

16.02.2021
„Willkommen im Sprachland, alaaf!“
So lautet die närrische Empfehlung von Elke Heidenreich, Axel Hackes neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ zu lesen – eine gut gelaunte Aufforderung, der erfreulich viele Menschen nachkommen.
„Axel Hacke ist Weltmeister im Aufspüren herrlicher Versprecher, Verhörer, Irrtümer. (...) Im neuen Buch 'Im Bann des Eichelhechts' lacht man sich wieder von Seite zu Seite, von Ochsenschwansuppe bis Schrägschusspistole und dem Märchen vom Aschenpudel“, sagte Elke Heidenreich in ihrem WDR4-Buchtipp, den Sie hier nachhören können.
„Der Münchner Schriftsteller Axel Hacke hat einen feinen Sinn für das Abwegige und Absurde im Alltag“, schrieb gestern Karin Großmann in der Sächsischen Zeitung, und das bringt er auch in der Hörbuch-Fassung zum Ausdruck.

12.02.2021
Christina Clemm im „Streitraum“
Übermorgen Sonntag ist unsere Autorin Christina Clemm („AktenEinsicht“) zusammen mit Theresa Bücker bei Carolin Emckes „Streitraum“-Veranstaltung zu Gast.
Was für Auswirkungen hatten die bisherigen Corona-Beschränkungen speziell auf die Frauen? Wie ungleich waren die psychischen oder sozialen Belastungen für Frauen? Wie haben sich die Exzesse partnerschaftlicher Gewalt in dieser Zeit entwickelt? Welche politischen Konzepte haben gefehlt? Wie groß ist die Gefahr, dass sich die Geschlechterungerechtigkeiten langfristig vertiefen?
Über diese Fragen spricht Carolin Emcke mit der Journalistin und Autorin Teresa Bücker und mit Rechtsanwältin Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, am Sonntag 14. Februar von 12:00 bis 14:00 Uhr im „Streitraum“ der Berliner Schaubühne. Mehr zu dieser Online-Veranstaltung und zum Livestream finden Sie hier.
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl

11.02.2021
Eva Munz, „Oder sind es Sterne“
Gerade erschienen ist Eva Munz‘ Roman „Oder sind es Sterne“, der die Schicksale dreier Helden verknüpft, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren - ein spannendes Buch, das mit surrealem Humor von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt.
Eva Munz‘ Roman „Oder sind es Sterne“ spielt zwischen Kabul, Paris und Los Angeles. Die Autorin erzählt darin von Zugehörigkeit und Identität, von trügerischen Wahrheiten im Zerrbild der Medien, von der Unzuverlässigkeit der Erinnerung und einer fragwürdig gewordenen Männlichkeit. Wer ist Freund, wer Feind?
In ihrem Papierstau Podcast unterhalten sich Meike, Robin und Anika ausführlich über Eva Munz‘ Buch, nachzuhören hier (ab 31‘14“).
„Eva Munz nimmt uns in ihrem packend erzählten Debüt ‚Oder sind es Sterne‘ mit in die Anfangsphase des Afghanistankrieges, von dem drei sehr unterschiedliche Männer betroffen sind. Die Perspektiven des Waisenjungen Sameer, des Geschäftsmannes Hasir und des Soldaten Ryder beleuchten den Krieg am Hindukusch und männliche Identitäten aus sehr verschiedenen Blickwinkeln.“ Papierstau Podcast

05.02.2021
Axel Hackes Premieren-Lesung
Am kommenden Dienstag, direkt vor Bucherscheinen, liest Axel Hacke aus „Im Bann des Eichelhechts“. Sie können dabei sein und einen Platz in der ersten Reihe buchen.
„Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“ heißt Axel Hackes neues Buch. Es basiert auf Leserzuschriften, in denen es stets um Sprach-Irrtümer ging, um missverstandene Liedtexte, seltsam übersetzte Speisekarten, kleine Druckfehler, komische Straßenschilder und dergleichen mehr.
Hacke hat daraus ein ganzes Land konstruiert, Sprachland nämlich, in dessen Tierwelt sich Aschenpudel, Tinderfisch und Rächerlachs tummeln, in dem rare Pflanzen wachsen wie die Tiftriene und die Schwarzäugige Erbse, wo die Zeit in Verwöhnminuten gemessen wird und das iphone einst von John Lennon erfunden wurde. Kurzum: Die Sache ist außerordentlich komisch, phantasievoll und von einer ganz besonderen Poesie.
„Es wurde immer schwieriger, dieses Buch nicht zu schreiben, obwohl doch Nichtschreiben eigentlich die einfachste Sache der Welt ist, viel leichter als Schreiben. (…) Aber es ging einfach nicht mehr anders. Ich machte mich ans erste Kapitel. Und wissen Sie was? Wenn man damit erst mal angefangen hat, wenn man also sozusagen in die Kapitelstraße eingebogen ist, dann gibt es kein Zurück mehr.“ Axel Hacke
Mehr wird der Autor am kommenden Dienstag selbst berichten, wenn er aus seinem Buch liest und aus Sprachland erzählt. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung als Online-Stream (kein Livestream) ausgestrahlt wird! Die Aufzeichnung steht Ihnen ab 9.2. (20 Uhr) für 71 Stunden zur Ansicht zur Verfügung. Hinweise zur Buchung finden Sie hier.

04.02.2021
Uta Ruges „Bauern, Land“
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt die Autorin Uta Ruge in „Bauern, Land“ am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.
Die Besprechungen von Uta Ruges Sachbuch „Bauern, Land“ reißen nicht ab. Nach dem Beitrag im ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente (der dieser Tage von 3sat Kulturzeit und am 10. Februar vom Saarländischen Rundfunk übernommen wird) erschien eine lesenswerte Rezension von Michael Wolf im Neuen Deutschland.
Sein Fazit: „Mit Gewinn lässt sich 'Bauern, Land' als soziologische Studie lesen, die gesellschaftliche Entwicklung in einem Raum nachzeichnet, der nahe liegt, über den aber dennoch viel Unwissen und Missverstandenes kursiert, und den neu zu entdecken lohnt.“
Hier das ttt-Video und das Fazit von Nora Binder, der Autorin des Beitrags: „Über diesen Clash, dieses ständige Missverständnis zwischen Stadt und Land – darüber hat Uta Ruge ein Buch geschrieben. Sie erzählt darin, wie die Menschen hier das raue Land fruchtbar gemacht haben. Wie sie selbst auf einem kleinen Bauernhof nahe der Elbe aufgewachsen ist. Und wie immer realitätsferner die Vorstellungen werden, wenn es um ‚das Land‘ geht.“

02.02.2021
„Einhorn, Bär und Nachtigall …
… tanzen auf dem Maskenball“: Rotraut Susanne Berners ABC der Maskentiere, mit vielen Seiten zum selbständigen Gestalten, erscheint morgen – und ist schon heiß begehrt.
„Die Illustratorin Rotraut Susanne Berner hat mit Hans Magnus Enzensberger, Hanna Johannsen und zuletzt mit Christoph Hein zusammengearbeitet, aber Kindern können diese großen Namen piepsegal sein. Sie kennen die vorwitzigen Gestalten von Berners Hand sowieso“, schrieb Cornelia Geißler am Wochenende in der Berliner Zeitung. „Wer heute in den Kindergarten oder zur Schule geht, war sicher auch schon in ihrem Wimmlingen zu Besuch. Ihr neuestes Buch ist ein ABC, buchstäblich für die Gegenwart gezeichnet und gereimt: ‚Einhorn, Bär und Nachtigall tanzen auf dem Maskenball‘.“
Das bunte ABC der Maskentiere mit vielen Seiten zum Mitmachen wird morgen von Niels Beintker in B5 aktuell vorgestellt.
„Die Maul-Nasen-Schutz tragenden Tiere sind nicht alle im Zoo anzutreffen, auch mit Maikäfer und Qualle treibt die Illustratorin ihren Spaß und ‚der Oktopus verheddert sich / mit seiner Maske fürchterlich‘.“ Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

29.01.2021
Uta Ruge in „Titel, Thesen, Temperamente“
Am kommenden Sonntagabend stellt das ARD-Kulturmagazin "Titel, Thesen, Temperamente" Uta Ruges vielgelobtes Sachbuch "Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang" vor.
Am kommenden Sonntagabend stellt das ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente Uta Ruges vielgelobtes Sachbuch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ vor. ttt hat mit der Autorin die Schauplätze ihres Buches aufgesucht: den Bauernhof ihres Bruders, die örtliche Schleuse, die lokalen Archive … und widmet sich auch der Frage, wie groß die Kluft zwischen Stadt und Land inzwischen ist.
Mehr zum ttt-Beitrag, der am 31.1. ab 23:05 h in der ARD läuft (ab 20 h in der Mediathek), finden Sie hier.
„In diesem erhellenden Buch kann man das Ganze im Kleinen erblicken: Vom Leben auf dem Land damals und heute berichtet die in Berlin lebende Uta Ruge in ihrer detailreichen Kulturgeschichte, die nichts verklärt, aber vieles erklärt. Ein Bauernpanorama, ein Bauernzyklus der anderen Art – ein Buch gerade für Städter.“ Knut Cordsen, Bayerischer Rundfunk (Sachbücher des Jahres)

28.01.2021
Fritz Eckenga heute Abend im Wortklub
Ein vielversprechendes Lineup hat Moderator Thomas Koch für den heutigen Fußball-Abend im Dortmunder „Domicil“ aufgeboten: Christoph Biermann, Dietrich Schulze-Marmeling und Fritz Eckenga, plus Musik von Roughhouse!
Wortklub-Gastgeber Thomas Koch und das Dortmunder Domicil freuen sich auf die Fußballautoren Christoph Biermann und Dietrich Schulze-Marmeling auf Fritz Eckenga, der den Fußball in Gedichten preist, und auf das Duo Roughhouse, das für die Livemusik sorgt.
Kein Geisterspiel also! Und Fritz Eckenga wird wohl auch das eine und andere Gedicht aus seinem neuen Buch „Eva, Adam, Frau und Mann – da muss Gott wohl nochmal ran“ beisteuern. Zum kostenlosen Live-Stream über den YouTube-Kanal des Domicil geht es hier.
„Ein schönes neues, mit Scherz, Satire, Ironie & tieferer Bedeutung nicht geizendes Bändchen bezeugt Eckengas unheilbar produktiven Drang, sich auf das Dasein zwischen Unna und Oberammergau, Fußballplatz und Fleischtheke, Aschermittwoch und Welttoilettentag, Maischberger und Doktor Drosten einen Reim zu machen.“ Olaf Cless, fifty-fifty

27.01.2021
Der WDR verabschiedet die Literatur
Es darf echt nicht wahr sein: Kultur im öffentlichen Leben hat es gerade schwer genug – und nun soll es auch noch den Literatursendungen von WDR3 an den Kragen gehen!
Details zu diesem unrühmlichen Vorhaben finden Sie u.a. in der Süddeutschen Zeitung und im Börsenblatt. Eigenständiges Denken soll also einmal mehr mutwillig ausgeblendet werden - zugunsten von noch mehr und eh schon grassierender Harmlosigkeit. Wir kennen das zur Genüge!
Erheben Sie Einspruch und lassen Sie es die WDR-Verantwortlichen hier direkt wissen. Auf engagierte Buchbesprechungen wie die über Valeria Luisellis (Foto) Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ (auch gestern auf unserer Startseite) wollen wir im Programm von WDR3 auch zukünftig nicht verzichten:
„Ein Abbild unserer zersplitterten Bewusstseinslage: Valeria Luiselli schreibt einen bewegenden Roman über die humanitäre Krise an der US-Grenze zu Mexiko. Sie setzt mit ihrem ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ einer unerbittlichen Realität Menschlichkeit entgegen.“ Mareike Ilsemann, WDR3 Mosaik

26.01.2021
Was liest Ulrike Winkelmann grade?
In der neuen taz-Rubrik „Ich lese grade …“ kam am vergangenen Samstag taz-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann zu Wort, die neulich Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ geschenkt bekam und jetzt mit Begeisterung liest.
„Alles an diesem Buch ist eigentümlich schön. Die Sprache hochverdichtet, der Blick der einer Material sortierenden Journalistin“, schreibt Ulrike Winkelmann über Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“.
Und weiter: „Auf der Reise dieser Familie gibt es für die Leserin an jeder Straßenecke kleine Wissensjuwelen aufzusammeln: Anekdoten, Zitate, Verweise – vermeintlich spielerisch. Aber darunter wächst eine große, gesamtamerikanische Trauer.“
Den kompletten taz-Notizbuch-Text finden Sie hier.
„In ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ wird eine amerikanische Mittelklasse-Familie zu Zeugen des Flüchtlingsdramas. (…) Alles geht mit allem zusammen. Und genauso atemlos liest man das auch, aus der Geborgenheit der Querverweise herausgerissen, hineingestoßen in den Alptraum. (…) Luisellis Archiv kann die getrennten Sphären verbinden, ihr Roman wird seiner Aufgabe verstörend gerecht.“ Judith Heitkamp, Die Zeit

20.01.2021
Herzlichen Glückwunsch, lieber Axel!
Axel Hacke wird heute sage und schreibe 65 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich und freuen uns an seinem neuen Buch „Im Bann des Eichelhechts“, das gerade frisch aus der Druckerei bei uns eingetroffen ist und am 10. Februar in den Handel kommen wird.
60 Jahre alt zu werden, fand Axel Hacke vor fünf Jahren „an sich nicht schlecht“. Dieselbe heitere Gelassenheit legt er auch heute an den Tag, und auch sein neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ hat er erkennbar mit dieser Haltung geschrieben. Es wird am 10. Februar erscheinen, zeitgleich mit dem Hörbuch (hier ein kurzer Auszug).
Unter dem Titel „Kühlschränke und mächtige Narren: Axel Hacke wird 65“ hat Elke Richter von der dpa ein Porträt des Autors verfasst, nachzulesen z.B. hier.
„Vielleicht ist Axel Hacke einer der wenigen echten Volksschriftsteller, die unsere Literatur zurzeit hat. Seine Bücher werden nicht nur gelesen, sondern heftig geliebt.“ Uwe Wittstock
https://www.kunstmann.de/buch/axel_hacke-im_bann_des_eichelhechts-9783956144417/t-1/

19.01.2021
Deininger & Haase auf der Grünen Woche
Olaf Deininger und Hendrik Haase, die Autoren unserer Frühjahrs-Neuerscheinung „Food Code“, richten am Mittwoch 20.1. und Donnerstag 21.1. drei Fachgespräche auf der (digitalen) Grünen Woche 2021 aus.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Einen faszinierenden Blick in eine neue Esskultur und in die Zukunft auf unseren Tellern werfen Olaf Deininger und Hendrik Haase in ihrem Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“, das am 24. Februar erscheinen wird.
Morgen Mittwoch und übermorgen Donnerstag diskutieren Deininger und Haase auf der (digitalen) Grünen Woche 2021 mit der ehemaligen Bundesministerin Renate Künast und weiteren Expert*innen der digitalen Essgesellschaft über diese Themen: Wie verändert Technologie unsere Lebensmittelwelt? Wie schmeckt die Zukunft? Wie verändern Food-Startups das Lebensmittel-Geschäft? Wie verändern Prognose-Systeme unsere Lieferketten? Und welchen Einfluss haben sie auf das Verhalten der Verbraucher*innen? Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie hier.

18.01.2021
Hurzlmeiermalerei
Der Maler, Illustrator und Cartoonist Rudi Hurzlmeier Ist verliebt in die Komik der Kunst: Am Wochenende gab er in „SWR2 am Nachmittag“ ausführlich Auskunft über seine Arbeit.
Rudi Hurzlmeiers Kunst ist grandios, einzigartig, voller Humor und Satire. Dafür ist er berühmt und dafür wurde er schon mehrfach ausgezeichnet. Seit vielen Jahren arbeitet er für die Titanic und hat zudem Beiträge für die Zeit, Spiegel online und die Süddeutsche Zeitung geliefert. Und als fleißiger Buchautor hat er um die 45 Bücher herausgebracht.
Im Interview mit Marie-Christine Werner in SWR2 am Nachmittag gab der Maler, Illustrator und Cartoonist ausführlich Auskunft über seine Arbeit - hier das komplette Gespräch.
Kürzlich erschien bei uns sein Opus Magnum „Hurzlmeiermalerei“ mit den schönsten Bildern aus drei Jahrzehnten seines Schaffens.
„Lassen wir über der nackten Sinneslust aber bitte nicht den Biss, die Idylle, den leisen Horror, das Drama und die Abgründe außer acht, über welche die Hurzlmeierschen Sujets in Fülle verfügen.“ Frank Becker, Musenblätter

14.01.2021
Maude Barlow: „Das Wasser gehört uns allen!“
Die Kanadierin Maude Barlow ist die weltweit führende Aktivistin zum Thema Wasser. Ihr neues Buch „Das Wasser gehört uns allen!“ wurde gerade von Caspar Dohmen in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ empfohlen.
In ihrem neuen Buch „Das Wasser gehört uns allen! Wie wir den Schutz des Wassers in die öffentliche Hand nehmen können“ erklärt die international renommierte Wasseraktivistin Maude Barlow die Grundprinzipien des Blue Communities Project und zeigt Schritt für Schritt, was wir alle tun können, um unser Wasser zu schützen.
„Die Autorin schildert, wie wichtig globale Gesetze sind, um eine Wasserkrise abzuwenden. Sie macht aber ebenfalls deutlich, dass die ‚wirksamsten Schritte‘ auf lokaler Ebene stattfinden. Wertvoll ist ihr Buch für den Leser, weil Maude Barlow als Wasseraktivistin der ersten Stunde die Kommerzialisierung des Wassers mit all ihren Folgen und den Widerstand dagegen von Anfang an erlebt und reflektiert hat“, sagte Caspar Dohmen in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ (hier das Audio).
Ein weiterer Auszug: „Das Buch ist lesenswert. Denn die Autorin beschäftigt sich mit einem elementaren Problem der Menschheit und zeigt gleichzeitig einen gangbaren und konstruktiven Weg für jeden Einzelnen auf, sich für das Menschenrecht auf Wasser einzusetzen. Aus ihrem Mund klingt es überzeugend, wenn sie nach mehr als 30 Jahren Engagement schreibt: ‚Die Welt wird nur von unten nach oben verändert, von Menschen, die in ihren Gemeinden für das kämpfen, was ihnen am Herzen liegt‘.“

04.01.2021
Sigrid Löffler über Liat Elkayam
Zum Jahreswechsel hat Sigrid Löffler für Radio Bremen Liat Elkayams Roman „Aber die Nacht ist noch jung“ besprochen – ein Buch über den Glanz und das Elend, heute in einem weiblichen Körper zu stecken.
Flitterwochen, die Geburt des ersten Kindes, eine wilde Nacht in einem Club – drei Stationen im Leben einer Frau verwebt Liat Elkayam zu einem dichten Roman, der von der Sehnsucht nach Jugend erzählt. In „Aber die Nacht ist noch jung“ berichtet die Autorin laut Sigrid Löffler „höchst anschaulich aus einem Milieu in Israel, das wir eigentlich als die Domäne von Zeruya Shalev kennen – das private Milieu des gebildeten und gut situierten israelischen Mittelstands von heute mit seinen Liebes-, Ehe- und Familienkonflikten.“
Die komplette Rezension können Sie im Podcast von Radio Bremen nachhören. Hier Sigrid Löfflers Fazit: „Liat Elkayam entfaltet auch einigen formalen Ehrgeiz, der ihrem Roman-Triptychon sehr zugutekommt. So etwa sind im dritten Kapitel die einzelnen Abschnitte nach Art von Computer-Spielen organisiert, mit alternativen Lektüre-Wegen, die dem Leser viele Abzweigungen ermöglichen, aber doch alle zum selben Ziel führen – zu einem Roman-Finale, das offenlässt, ob die Heldin Leib und Seele künftig besser koordinieren und mit ihrem Selbstwertgefühl harmonisieren wird.“

28.12.2020
Axel Hacke: Der Jahresrückblick
Morgen Dienstag um 20 Uhr schaut Axel Hacke in einer Online-Lesung auf das Jahr 2020 zurück – Sie können live dabei sein. Und wenn Sie schon einen Blick ins Jahr 2021 riskieren möchten: Am 10. Februar erscheint Axel Hackes neues Buch.
2020 ist ein besonderes Jahr, und es endet mit einer besonderen Lesung: „Live aus dem Büro“ blickt Axel Hacke darauf in einer weiteren Online-Lesung zurück – und zwar an Hand der Kolumnen, die er in diesem Jahr geschrieben hat, auch mit Hilfe des einen oder anderen sonstigen Textes und natürlich mit Passagen aus seinen Büchern, die erhellen und vertiefen, was in den vergangenen zwölf Monaten geschehen ist. Und weil Hacke nie nur liest, sondern auch erzählt, wird es auch eine persönliche Rückschau auf eine Zeit, die wir so schnell nicht vergessen werden und hoffentlich so bald auch nicht wieder erleben müssen. Obwohl: Alles hat auch seine positiven Seiten. Welche? Darüber mehr am Dienstag, 29. Dezember, um 20 Uhr, Tickets gibt es hier.
Ein Blick ins neue Jahr lohnt sich schon deswegen, weil am 10. Februar Axel Hackes neues Buch erscheinen wird. Hier erfahren Sie mehr über „Im Bann des Eichelhechts“, das auch als Hörbuch erhältlich sein wird.

22.12.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Just vor Weihnachten sind noch zwei schöne Rezensionen über Peter Probsts Roman eingetroffen. „Ich habe jetzt ein Buch gelesen, das ich zwei Tage und Nächte gar nicht aus der Hand legen konnte, weil es mich so gefesselt, fasziniert, und belustigt hat."
Das schrieb Christian Ude in seiner neuesten Kolumne im Münchner Merkur. Leider steht der Text nicht online, darum hier noch Udes Fazit zu „Wie ich den Sex erfand“: „Glauben Sie mir: Man sollte sich dieses Lesevergnügen gerade in Zeiten, in denen sonst so wenig geboten ist, nicht entgehen lassen.“
Wer erinnert sich nicht an Woody Allens satirischen Aufklärungsfilm „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“ von 1972? „Eine der großen Fragen, nämlich wer dieses weltweit mit Abstand beliebteste zwischenmenschliche Freizeitvergnügen erfunden hat“, schreibt Fabian Stallknecht in seinem Kulturschockblog, „beantwortet nun der Münchner Autor Peter Probst… ‚Ach, Sie waren das? – Ja Dankeschön!‘ möchte der Kulturschock ihm zurufen. Denn erfunden wurde der Sex – Achtung, Zufall? – in ebenjenem Jahr 1972 und zwar von einem 13jährigen Jungen namens Peter im Münchner Vorort Untermenzing; weit weg vom quirligen Schwabing, dem mondänen Bogenhausen oder dem proletarischen Giesing …“ Eine sehr lesenswerte Besprechung von „Wie ich den Sex erfand“, hier der vollständige Text.

21.12.2020
Fritz Eckengas neuer Gedichtband
Mit „Wuchtige Befruchtung“ ist der Spiegel-Geschenktipp für Fritz Eckengas neuen Gedichtband „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“ überschrieben.
„In der Tradition von Robert Gernhardt steht auch Fritz Eckenga, der die vom idyllischen Dortmund aus erreichbare Welt einer Gemüts- und Lyrikprobe unterzieht“, schreibt der Spiegel in seiner Besprechung von „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“.
Und weiter: „Ob die Menschen in Soest oder Paderborn mehr zu bedauern sind, ob Wuppertal sonettfähig wäre?“
Endlich wird auch der Illustrator von Eckengas neuen Rettungsreimen gelobt: „Der Maler Nikolaus Heidelbach sorgt mit surrealen Illustrationen für jene Lieferung Schönheit, an der es dem Leben in Deutschland zuweilen gebricht."

17.12.2020
Gilles Kepel: „Chaos“
Gestern Abend hat Gilles Kepel in der Tagesschau der ARD das Urteil im Charlie Hebdo-Prozess kurz kommentiert. Und auf quantara.de ist ein neuer Essay des Autors von „Chaos“ zu lesen.
Gestern Abend kommentierte Gilles Kepel in der ARD-Tagesschau kurz und knapp das Urteil im Pariser Charlie Hebdo-Prozess, hier das Video.
Auf quantara.de schreibt der Autor von „Chaos“, an die Stelle einzelner Terrororganisationen seien Netzwerke getreten, die den kulturellen Bruch predigen und radikale Taten provozieren. Titel des neuen Essays: „Der neue Dschihad und seine Mentoren“
„Es gibt nur wenige, die die jüngere Geschichte des Nahen Ostens so umfassend verstehen wie der französische Sozialwissenschaftler Gilles Kepel. (…) Sein jüngstes Buch ‚Chaos‘ ist in kurzer Zeit zum Grundlagenwerk über die Region geworden.“ Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung

15.12.2020
„Ramen für alle“
Lust auf eine dampfende, duftende Schale Ramen? Dieses illustrierte Kochbuch serviert authentische, leicht umsetzbare Rezepte für japanische Nudelsuppe. Eine Liebeserklärung an eine der köstlichsten Suppen der Welt.
Über die Rezepte hinaus erfreut dieses so kompetente wie charmante Buch von Hugh Amano (Bild) und Sarah Becan mit jeder Menge detaillierter Information über Ramen und japanische Koch- und Esstraditionen.
„Ramen für alle“ hat auch die Fachleute von sumikai.com begeistert: „Ja, bei dem vorliegenden Kochbuch handelt es sich um einen Comic. Dies mutet zunächst seltsam an und man weiß anfangs nicht, was einen genau erwartet. Doch binnen weniger Seiten ist man bereits gefangen in der Welt der köstlichen Ramen, in der ganz geschickt alle Interessierten abgeholt werden“, heißt es in der Besprechung von Nagisa Tsubaragi.
„Ich mach‘s kurz: Das Buch der Ramen-Spezialisten Hugh Amano und Sarah Becan ist von grandioser Wissenstiefe und gehört für mich zum Besten, was in Deutschland zum Thema erschienen ist.“ Stevan Paul, Vielfach kulinarisch

11.12.2020
Nadia Budde in „Druckfrisch“
Wer Nadia Budde, die Schöpferin von „Letzte Runde Geisterstunde“ und „Eine Woche drin“ und Neuübersetzerin von Dr. Seuss‘ „Der Grinch“, etwas näher kennen lernen will, sollte am kommenden Sonntagabend Denis Schecks „Druckfrisch“ im Ersten einschalten.
„Im Gespräch mit Denis Scheck erzählt Nadia Budde von Strich und Farbe und der glücklichen Verbindung von Text und Bild“, heißt es in der Ankündigung für ARD Druckfrisch am Sonntag, 13.12., ab 23:35 Uhr.
Wunderbar gelungen ist ihr das z.B. in „Letzte Runde Geisterstunde“. „Ihr neustes Buch“, so Denis Scheck weiter, „ist am unschönen Puls der Zeit gezeichnet: ‚Eine Woche drin‘ erzählt vom unfreiwilligen Hausarrest in der Quarantäne.“
Zuletzt hat Nadia Budde für uns den legendären „Grinch“ von Dr. Seuss neu übersetzt: die Geschichte vom Grinch, der widerwillig entdeckt, dass Weihnachten mehr als nur Geschenke bedeutet.

10.12.2020
Hauck & Bauer: „Cartoons“
Das große Hauck & Bauer-Buch im kleinen Format versammelt Witze, Karikaturen, Cartoons und Comicstrips von „Deutschlands lustigstem Comic-Duo“ (SZ) aus den letzten siebzehn Jahren.
Im Wettstreit um das schönste Pressezitat zu „Cartoons“, dem neusten Streich von Hauck & Bauer, hat sich nun die Zeitschrift MUH, die uns auch durch ihren Umgang mit der verflixten Corona-Pandemie Respekt abnötigt, in eine aussichtsreiche Position gebracht.
„Wer das nicht spätestens zu Weihnachten geschenkt bekommt, wird nicht geliebt“, schrieb Arno Frank ebendort als Fazit seiner Buchbesprechung. Wenn das nicht eine wohlformulierte Kaufaufforderung ist! Und noch sind, rechtzeitig zum Fest der Liebe, entsprechende Mehrfachbestellungen möglich.

08.12.2020
Margaret Mitchell: „Vom Wind verweht“
Gestern wollte Günther Jauch bei „Wer wird Millionär?“ Folgendes wissen: „Ein Literaturklassiker hat in der aktuellen deutschen Übersetzung einen Buchstaben verloren und heißt nun …“
Zur Auswahl standen die Antworten a) Gullivers Reise, b) Herr der Fliege, c) Vom Wind verweht, d) Mob Dick. Die Dame auf dem Stuhl bei Jauch brauchte zwei Joker, Kunstmann-Fans hätten es wohl ohne geschafft.
Eine ganz andere Frage ist nun, ob sich unser Mitchell-Übersetzer Andreas Nohl anstacheln lässt, auch die anderen drei Klassiker neu zu übertragen. „Mob Dick“ wäre unser Favorit!
„Eine Übersetzung von Andreas Nohl wäre aufs Geratewohl selbst dann zu empfehlen, wenn der Titel 'Vom Wnd verweht' lautete. Seine genialen (gescheiten, gewandten, unverblümten) Übersetzungen von 'Tom Sawyer & Huckleberry Finn' oder von der 'Schatzinsel' berechtigen zu so kühnen Aussagen. Auf Andreas Nohls Übersetzungen kann man sich zu hundert Prozent verlassen.“ Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

03.12.2020
Peter Probst im Interview von München TV
Jörg van Hooven hat sich für seine gestrige Sendung „Menschen in München“ mit Peter Probst ausführlich über dessen Roman „Wie ich den Sex erfand“ unterhalten – ein entspanntes und ergiebiges Gespräch.
In „Wie ich den Sex erfand“ erzählt Peter Probst liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbrach.
Für die Sendung „Menschen in München“ von München TV hat Jörg van Hooven den Autor zum Interview getroffen. Hier können Sie die beiden bei ihrem 40-minütigen Spaziergang über den Alten Südfriedhof begleiten und eine Menge über die Entstehungsgeschichte des Buchs erfahren: Fiktion oder Realität? Franz Josef Strauß oder Willy Brandt? Deutscher Schlager oder Procol Harum?
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ Ulrich Sonnenschein, hr2 Kultur

01.12.2020
Anna Machin: „Papa werden“
Was ist ein guter Vater? Unter den „12 Büchern des Jahres 2020“ figuriert im Bestseller-Kulturmagazin des SPIEGEL auch Anna Machins „Papa werden“.
Für Spiegel-Rezensent Tobias Becker ist Anna Machins „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ ein „wichtiges Buch, in das vielleicht auch deutsche Familienpolitiker mal einen Blick werfen sollten“. Er lobt diese „Kulturgeschichte der Vaterschaft“ der britischen Evolutionsanthropologin für ihre Erkenntnisse, „die manchen und manche erstaunen dürften“: Gute Väter seien nicht einfach Mütterkopien, sie hätten ureigene Qualitäten, mit denen sie die seelische Gesundheit ihrer Kinder, ihre Individualität, ihre Autonomie und ihre Sprachentwicklung fördern könnten.
„Die zweifache Mutter Anna Machin warnt, dass die Mutterrolle als Goldstandard guter Elternschaft den Blick auf die Besonderheiten der Vaterrolle versperrt. (...) Dieses inspirierende Manifest für die Vaterschaft fordert die Zeit, die Ressourcen und den Respekt ein, die Väter und Mütter brauchen, um glückliche Kinder großzuziehen.“ Michael Holmes, Psychologie heute

30.11.2020
Kristof Magnusson heute im taz talk
Heute Abend um 19 Uhr liest Kristof Magnusson im taz talk aus seinem neuen Roman „Ein Mann der Kunst“, es moderiert Jan Feddersen. Sie können per Live-Stream auf YouTube dabei sein.
„Sein neuer Roman trägt den freundlichen Titel ‚Ein Mann der Kunst‘: Kristof Magnusson beschreibt in dieser Geschichte indes mit feinem Gespür für Zwischentöne und echte Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse eine Kunstszene hinter den Kulissen. Eine Art Satire ohne satirische Allüre – ein glänzendes Stück Beobachtung von Menschen (im Hessischen) mit Sinn für die feinen Unterschiede. ‚Ein Mann der Kunst‘ ist somit zugleich einer der lustigen Romane der Herbstsaison, ohne sich über die Figuren, die er beschreibt, zu erheben.“ (aus der Ankündigung der taz)
Mehr zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
„Wenn es einen deutschen Gegenwartsautor gibt, der Prosa schreibt, so pointenselig wie Boulevardtheater, dann Magnusson.“ Tilman Krause, Die Literarische Welt

26.11.2020
Kristof Magnusson in der New York Times
In der gestrigen Ausgabe der New York Times findet sich eine Reportage von Jack Ewing über Deutschland in einem Jahr ohne Handelsmessen – sein Kronzeuge in Sachen Frankfurter Buchmesse war Kristof Magnusson.
Jack Ewings NYT-Reportage behandelt in erster Linie die wirtschaftlichen Aspekte des Themas. Im Gespräch mit unserem Autor ging es dann aber auch Messe-Phänomene, die für unsere Branche ebenfalls wichtig sind und die wir dieses Jahr alle besonders vermissten:
„Mr. Magnusson took part in a related event at the German National Library in Frankfurt that, he said, reminded him why he likes trade fairs despite the hangovers and sleep deprivation. Mr. Magnusson, who was promoting his latest novel, 'Ein Mann der Kunst' ('A Man of the Arts'), found himself appearing before a live, socially distanced audience with Wladimir Klitschko, a former heavyweight boxing champion promoting a motivational book, and Eva von Redecker, a philosopher who argues that capitalism is in the final stages of its demise. ‚You get the whole panoply of the literary world,‘ Mr. Magnusson said. ‚It’s a good way to get out of your bubble.‘“
„Ein Buch, das einem den Glauben zurückgeben kann an die Wirksamkeit von Literatur und Kunst.“ Denis Scheck, ARD Buchmessenbühne

24.11.2020
Christina Clemm zum 25. November
Seit 1999 wird der 25. November als Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen begangen. Hier einige Hinweise auf verschiedene Aktivitäten von Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht“, rund um diesen Termin.
Nach wie vor stirbt jeden dritten Tag allein in Deutschland eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Die Frauenhäuser sind überbelegt, und während der Coronakrise beobachten die Beratungsstellen eine Zunahme der sowieso schon dramatischen Zahlen. Hier einige Hinweise auf verschiedene Aktivitäten von Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, rund um den 25. November:
Am vergangenen Sonntag war Christina Clemm Studiogast bei „Clever Girls“ vom rbb, mehr dazu hier. Gestern Abend wirkte sie bei einer Veranstaltung der Rosa-Luxemburg Stiftung zu Femiziden mit, hier das Video. Und am 25.11. veranstaltet der Stadtverband Regensburg von Bündnis 90/Die Grünen eine Lesung mit Christina Clemm aus ihrem Buch.
„Christina Clemm beschreibt in 'Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt‘ das, was immer noch gern geleugnet wird, in einer solchen Dichte und Präzision, dass es niemand mehr vergisst. (…) In ihren Erzählungen herrscht eine bemerkenswerte Balance zwischen der schonungslosen Beschreibung der Misshandlung, die Frauen erlitten haben, und gleichzeitig der mutigen Rückeroberung ihrer Handlungs- und Sprechfähigkeit.“ Carolin Emcke, sueddeutsche.de

23.11.2020
Nuruddin Farah wird 75
Am Dienstag, 24. November 2020, wird der somalische Autor Nuruddin Farah, immer wieder als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt, 75 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
Nuruddin Farah, 1945 im damals italienisch verwalteten Baidoa in Somalia geboren, bekam sein Erzähltalent in die Wiege gelegt: Seine Mutter war Geschichtenerzählerin, ebenso wie zwei seiner Ahnen. Als Jugendlicher verfasste er Briefe für Analphabeten, mit 20 Jahren veröffentlichte er seine erste längere Geschichte.
Seit Ende der 1970er Jahre zählt er zu den großen Autoren Afrikas, sein Werk kreist stets um die Entwicklung und die Gesellschaft Somalias. Seiner Heimat muss er sich allerdings von außen nähern, seit er vom somalischen Militärregime in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde. Farah lebt heute, nach langen Jahren der Wanderschaft, in Kapstadt.
Silvia Vogt hat für den Evangelischen Pressedienst ein Porträt über Nuruddin Farah verfasst, nachzulesen z.B. hier. In diesem Frühjahr ist bei uns Farahs jüngster Roman „Im Norden der Dämmerung“ erschienen.
„Die Kraft dieses Romans liegt nicht in der Analyse heutiger Krisen. Sie liegt in den Charakteren, deren Leben die Politik durchschüttelt.“ Marie Schoeß, Bayern2 Diwan
„‘Im Norden der Dämmerung' ist auch eine Geschichte, die in vielen Nuancen und Facetten sehr beredt vom Leben derer berichtet, die gar keine andere Wahl haben, als irgendwo anders auf der Welt als 'Migranten' ein neues Leben zu beginnen, weil man da, wo sie herkommen, längst nicht mehr leben kann.“ Ulrich Noller, WDR Cosmo

19.11.2020
Uta Ruge, „Bauern, Land“
Wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte: In der Weihnachts-Literaturbeilage der ZEIT wird Uta Ruges „Bauern, Land“, das die Sachbuch-Bestenliste im November anführt, ganz ausgezeichnet besprochen.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge in ihrem Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
Hier ein Auszug aus der ZEIT-Rezension von Elisabeth von Thadden: „Exzellent geschrieben, mit historischen Exkursen, detailreich und hochinformativ, am eigenen Leben erzählt. Ruge gibt Menschen das Wort, die heute kaum zu hören sind – weil sie nur noch eine winzige Minderheit darstellen, aber auch, weil ihre Stimmen von lauter ökonomischen, ökologischen und politischen Erklärungen, dem Verbandslobbygeschrei und den medialen Stereotypen übertönt werden.“
In der ARD-Themenwoche „Wie wollen wir leben?“ wurde Ruge auch verschiedentlich interviewt. Für den Saarländischen Rundfunk hat Jochen Marmit mit ihr gesprochen, die als Bauerntochter erlebt hat, wie viel Arbeit in einem Laib Brot steckt und welchen Weg ein Stück Fleisch hinter sich hat, bis es fertig auf dem Tisch steht - hier der Podcast.
Ein weiteres Gespräch „über Bullerbü-Träume und ländliche Wirklichkeit“ hat Dagmar Fulle für hr-Info mit Uta Ruge geführt, nachzuhören hier (ab 17‘12“).

18.11.2020
Fritz Eckenga zum Welttoilettentag
Ohne Fritz Eckenga hätten wir es nie erfahren: Der 19. November ist Welttoilettentag! Wie er auf das Gedicht zu diesem Thema kam, erzählt der Autor in der Sendung „Künste im Gespräch“ vom Schweizer Radio SRF2.
„Heraus zum Welttoilettentag“ heißt eines der 100 neuen Gedichte in Fritz Eckengas Buch „Eva, Adam, Frau und Mann – da muss Gott wohl noch mal ran“, in dem es außerdem noch um Liebe und Erotik, um Fußball und Dichtkunst – und um Corona geht.
Für die Sendung „Künste im Gespräch“ vom Schweizer Radio SRF2 hat sich Michael Luisier mit dem Dortmunder Dichter unterhalten, hier nachzuhören.
„Ein schönes neues, mit Scherz, Satire, Ironie & tieferer Bedeutung nicht geizendes Bändchen bezeugt Eckengas unheilbar produktiven Drang, sich auf das Dasein zwischen Unna und Oberammergau, Fußballplatz und Fleischtheke, Aschermittwoch und Welttoilettentag, Maischberger und Doktor Drosten einen Reim zu machen.“ Olaf Cless, fifty-fifty

17.11.2020
Webtalk mit Christina Clemm
Die Friedrich-Naumann-Stiftung veranstaltet am Mittwoch, 18. November, einen Webtalk mit Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht“, über die Auswirkungen von psychischer und physischer Gewalt gegen Frauen.
Auf Einladung des Landesbüros NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung diskutiert Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, am Mittwoch, 18. November, mit Ria Schröder (Bundesvorstand FDP) über die Auswirkungen von psychischer und physischer Gewalt gegen Frauen und über die offenen politischen Fragen. Es moderiert Christoph Giesa.
Für diesen Webtalk können Sie sich hier kostenlos anmelden.
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“

10.11.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden. Sprich, Erinnerung, sprich!
„Die Schauplätze, angefangen bei der Beschreibung der heimischen Hobbykeller, bis zu den Partygetränken und den Snacks - es ist alles sehr authentisch. Mit viel Witz und Humor erzählt Peter Probst vom Erwachsenwerden im spießigen Münchner Vorort.“ So empfahl Sabine Abel von der Münchner Buchhandlung Buch in der Au gestern Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ bei Wir in Bayern im Bayerischen Fernsehen, hier das Video (Buchtipp ab 30‘30‘‘).
Ebenfalls gestern druckte der Münchner Merkur eine vortreffliche Rezension von Volker Ufertinger, der den Romantitel sehr schön auf den Punkt bringt: „‘Wie ich den Sex erfand‘: Klingt nach einem Kapitel aus der Autobiographie Gottes.“ Und auch das Hörbuch nicht vergisst: „Das Hörbuch, eingelesen von Schauspieler Christian Tramitz, ist kongenial.“

06.11.2020
Lesung mit Kristof Magnusson
Am kommenden Dienstag stellt Kristof Magnusson seinen neuen Roman „Ein Mann der Kunst“ in der Stadtbibliothek Bonn vor, es moderiert der Kunstkritiker Stefan Koldehoff. Sie können per Livestream dabei sein.
Ursprünglich hatte das Bonner Literaturhaus Kristof Magnusson und Stefan Koldehoff ins Bootshaus des ältesten Bonner Rudervereins eingeladen, wo der Schriftsteller und der Kunstkritiker mit Blick auf den Rhein über den vielgelobten Künstlerroman „Ein Mann der Kunst“ diskutieren wollten.
Das werden sie nun in der Bonner Stadtbibliothek tun, die für die Livestream-Veranstaltung am Dienstag, 10. November, um 19:30 Uhr eingesprungen ist. Hier können Sie sich anmelden, um dabei zu sein.
„Kristof Magnussons hinreißender Roman ‚Ein Mann der Kunst‘ wandelt durch Diskurshöllen und Lebensweisen.“ Irene Bazinger, FAZ
„Ein Buch, das einem den Glauben zurückgeben kann an die Wirksamkeit von Literatur und Kunst.“ Denis Scheck, ARD Buchmessenbühne

05.11.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Dringend empfohlene November-Lektüre: Uta Ruges „Bauern, Land“ ist in beiden Sachbuch-Bestenlisten vertreten: auf Platz 1 bei DLF / ZDF / ZEIT, auf Platz 6 bei Welt / WDR / NZZ / ORF
Aus den Begründungen der Jurys: „Uta Ruge ist aufgewachsen auf einem Bauernhof im Kreis Cuxhaven, später arbeitete sie als Journalistin in Berlin. Nun kehrt sie zurück auf den Hof ihrer Jugend, den ihr Bruder übernommen hat. Sie zeigt, wie das Weltgeschehen das Leben dort verändert – und wie groß die Kluft zwischen Stadt und Land inzwischen ist.“ (Bestenliste Platz 1) - „Uta Ruge fragt auch: Hat das klassische Dorfleben mit dieser Form der Agrarindustrie noch eine Zukunft?“ (Bestenliste Platz 6)
Dass „Bauern, Land“ ausgezeichnet geschrieben ist, lohnt die Lektüre zusätzlich. Und falls Sie als Städterin oder Städter schon mal mit dem Gedanken spielten, aufs Land zu ziehen, kommen Sie um dieses Buch schon gar nicht herum.
„Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
„Die Reportage ‚Bauern, Land‘ von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk.“ Susanna Wengeler, Buchmarkt

03.11.2020
Christina Clemm: „AktenEinsicht“
Ende Oktober diskutierte Christina Clemm mit Margarete Stokowski beim Göttinger Literaturherbst über Gewalt gegen Frauen. Und morgen nimmt sie an einer Zoom-Diskussion beim Deutschen Juristinnenbund zu diesem Thema teil.
Mit Margarete Stokowski hat Christina Clemm beim 29. Göttinger Literaturherbst über ihr Buch „AktenEinsicht“ und das Thema Gewalt gegen Frauen diskutiert – auch vor dem Hintergrund, dass sie im Lockdown nochmals drastisch zugenommen hat. Einen Rückblick auf diese Veranstaltung lesen Sie hier.
Morgen Mittwoch veranstaltet der Deutsche Juristinnenbund im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen am 25.11. eine Lesung mit Podiumsdiskussion, bei der Christina Clemm ebenfalls mitwirkt, hier nähere Informationen dazu.
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“

30.10.2020
Peter Probst heute Abend im „Kölner Treff“
Zusammen mit seiner Frau Amelie Fried ist Peter Probst heute Abend bei Susan Link und Micky Beisenherz in der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ zu Gast, wo er seinen Roman „Wie ich den Sex erfand“ vorstellen wird.
Peter Probst erzählt in „Wie ich den Sex erfand“ liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbricht - zum Entsetzen der Erwachsenen, zu unserem Lesevergnügen. Auch Probsts Frau Amelie Fried hat mit „Die Spur des Schweigens“ in diesem Herbst einen neuen Roman veröffentlicht.
Ein Paar „auf Augenhöhe“ also, das sich zudem seit vielen Jahren auch gesellschaftspolitisch engagiert. Mehr zu den Themen der Talkrunde und zu den weiteren Gästen im „Kölner Treff“ (heute ab 22 Uhr im WDR Fernsehen) finden Sie hier.
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ Ulrich Sonnenschein, hr2 Kultur
„In 50 Jahren hat sich die Gesellschaft deutlich gewandelt. 'Wie ich den Sex erfand', der Roman des Münchners Peter Probst, erzählt komisch und charmant von einer fernen, vertrauten Zeit.“ Michael Luisier, Schweizer Radio SRF2 Kultur

27.10.2020
Mitternachtsfernsehen mit Uta Ruge
Heute Abend bzw. exakt um Mitternacht sendet das NDR Bücherjournal einen Beitrag über Uta Ruges Sachbuch „Bauern, Land“ – gedreht am Tatort, dem Bauernhof von Uta Ruges Bruder in Neubachenbruch zwischen Stade und Bremen.
Thorsten Mack hat für das NDR Fernsehen mit Uta Ruge den Bauernhof besucht, auf dem die Autorin aufgewachsen ist und wo sie für ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ immer wieder recherchiert hat.
„Uta Ruge sieht die Landwirtschaft im Umbruch, nicht zuletzt wegen der Corona-Krise, die sichtbar gemacht habe, wie Stadt und Land voneinander abhängig sind und welche Rolle Transportwege und die Lieferketten spielen“, sagt Mack in seinem Beitrag für das NDR Bücherjournal. Und Uta Ruge ergänzt: „Diese Vorstellung, dass vielleicht doch um eine Stadt herum Landwirtschaft betrieben wird, die für die Stadt funktionieren kann - vielleicht wird das wieder ein bisschen deutlicher ins Bewusstsein kommen.“
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden. (…) Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt

26.10.2020
Fritz Eckenga: „Eva, Adam, Frau und Mann …“
„… da muss Gott wohl nochmal ran“, heißt sein neuer Gedichtband. Der Rettungsreim ist Eckengas Domäne. Darüber, wie er überhaupt zum Schreiben fand, gab der in Bochum geborene Dortmunder gestern in WDR5 Auskunft.
Fritz Eckenga erzählte in der Sendung „Erlebte Geschichten“ auf WDR5 in 21 Minuten, wie er wurde, was er ist – hier nachzuhören.
Fritz Eckenga sei „keiner dieser gut abgehangenen, schriftstellernden Wirklichkeitsverbraucher, die sich mit simpler Symptombeschau und wohlfeiler Beschreibung des Offensichtlichen zufriedengeben“, hieß es in der Ankündigung. Und weiter: „Eckengas Credo ist das aller seriösen Klempner und Chirurgen: ‚Du kannst es erst sehen, wenn du aufgemacht hast!‘“
Im Beitrag vergaß der Dichter auch nicht, seinen Verlag zu loben und dezent Werbung für sein neues Buch „Eva, Adam, Frau und Mann - da muss Gott wohl nochmal ran“ zu machen. Zu Recht!
„Am stärksten ist Eckenga bei der Gelegenheitslyrik, dem Zusammenspiel von Eleganz und Pflicht.“ Dirk Braunstein, junge Welt

21.10.2020
Kathrin Aehnlich: „Wie Frau Krause die DDR erfand“
In der ersten Oktober-Hälfte wurde in der „Lesezeit“ von mdr Kultur in 10 Folgen Kathrin Aehnlichs Roman „Wie Frau Krause die DDR erfand“ vorgelesen – und zwar von Dagmar Manzel. Ein großer Erfolg bei den Hörerinnen und Hörern – und im Buchhandel!
Für die TV-Serie „Wild Ost“ stehen Konzept und Inhalt schon fest, man braucht nur noch die Menschen, die authentisch erzählen, „wie es wirklich war“. Sie zu finden, ist Frau Krauses Auftrag. Was aber, wenn Wessis besser wissen, wie es „im Osten“ war?
Die Schauspielerin Dagmar Manzel hat in der „Lesezeit“ von mdr Kultur Kathrin Aehnlichs Roman „Wie Frau Krause die DDR erfand“ vorgelesen. Hier können Sie die 10 Folgen nachhören.
„Da Aehnlich Umstände und Eigenheiten erläutert, Tele-Lotto erklärt oder das Sächsische, Ulbricht-Zitate einstreut und andere DDR-Witze, vereint der Roman als eine Art Dokufiktion die Aufklärung für Ahnungslose mit einer Komödie für Eingeweihte.“ Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung

20.10.2020
Mützel/Locker: „Report Darknet“
Gestern begann am Landgericht Trier der sogenannte Bunker-Prozess gegen den Betreiber eines Rechenzentrums in Traben-Trarbach. Auf diesen berühmt-berüchtigten Fall gehen auch Daniel Mützel und Theresa Locker in ihrem Buch „Report Darknet“ ein.
In spannenden und akribisch recherchierten Reportagen erzählen Daniel Mützel (Foto) und Theresa Locker von einer neuen Generation von Cyberkriminellen, die am Laptop Millionen verdienen, und von Dissidenten, für die das Darknet eine Frage von Freiheit oder Folter ist. Ihr Buch „Report Darknet“ macht deutlich, warum – trotz des Ansturms der neuen Internetkriminellen – das Darknet für eine offene Gesellschaft unverzichtbar ist.
„Report Darknet“ wurde gestern Abend von Marcus Heumann in der Sendung „Andruck“ im Deutschlandfunk besprochen (hier nachzuhören), im Tagesspiegel hat Sebastian Leber ein Interview mit Daniel Mützel über seine Erfahrungen bei den Darknet-Recherchen geführt.
„Eine lesenswerte Reportagen-Sammlung.“ Marcus Heumann, Deutschlandfunk Andruck

19.10.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Uta Ruge, Autorin des Buchs „Bauern, Land“, meldet sich im perlentaucher mit einer Intervention zum diesjährigen Friedensnobelpreis – in Form eines Briefs an ihren Bruder, der den Bauernhof bewirtschaftet, auf dem sie aufgewachsen ist.
„Du bist Bauer. Also hast Du Anteil am diesjährigen Friedensnobelpreis, den die Medien so schnell vergessen haben. Auf welchen Feldern wird das Getreide angebaut, dessen Mehl in Säcken vom Welternährungsprogramm der UN in Flüchtlingslager und in die Dörfer transportiert wird?“ schreibt Uta Ruge in ihrer heutigen perlentaucher-Intervention.
Und weiter: „Wenn ich es recht bedenke, ist es eigentlich ein sehr interessanter Friedensnobelpreis, der da vor ein paar Tagen so ohne Sang und Klang über die mediale Bühne huschte. Denn er könnte viele Fragen aufwerfen und spannende Antworten liefern.“
Solchen Fragen und möglichen Antworten widmet sich auf 480 Seiten ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“, das vom Glück und von der Not des Landlebens erzählt – und auf der Longlist des diesjährigen NDR Sachbuchpreises steht.
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden. (…) Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt

16.10.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Gestern war Peter Probst in der „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur zu Gast, morgen sitzt er auf der ARD-Bühne der Frankfurter Buchmesse, und am Sonntag liest er im Westerwald aus seinem neuen Roman.
Seit einigen Wochen sammelt der zwölfjährige Peter Gillitzer in einem Heft geheimnisvolle Worte. „Unbefleckt“ und „Hingabe“ und „Empfängnis“. Er ist Ministrant und so fromm wie seine Eltern, die er nicht fragen kann, was diese Worte bedeuten. Und schon gar nicht solche wie „Unzucht“, „Beischlaf“ oder „Prono“, die er bei manchen Erwachsenen aufschnappt oder bei Schulkameraden, die über mehr Wissen verfügen als er …
Peter Gillitzer ist nicht Peter Probst, aber dessen Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist dennoch stark autobiographisch geprägt, wie der Autor gestern im Lesart-Gespräch bei DLF Kultur verriet. Morgen um 17:30 Uhr wird Peter Probst auf der ARD-Bühne der Frankfurter Buchmesse von hr-Redakteur Ulrich Sonnenschein interviewt (hier geht’s zum Livestream), am Sonntag um 11 Uhr liest er im „Stöffel“ in Enspel (Westerwald).
„In 50 Jahren hat sich die Gesellschaft deutlich gewandelt. 'Wie ich den Sex erfand', der Roman des Münchners Peter Probst, erzählt komisch und charmant von einer fernen, vertrauten Zeit.“ SRF2 Kultur
„Der rundum gelungene und hoch unterhaltsame 'Coming-of-Age-Roman' ist randvoll turbulenter Szenen, verblüffender Wendungen und aberwitziger Situationskomik.“ Ronald Schneider, Rheinische Post

13.10.2020
Liat Elkayam: „Aber die Nacht ist noch jung“
Flitterwochen, die Geburt des ersten Kindes, eine wilde Nacht in einem Club – drei Stationen im Leben einer Frau verwebt Liat Elkayam zu einem dichten Roman, der gerade in den Medien Furore macht.
„Hier wird gespielt – mit den Möglichkeiten und Deutungen des Seitensprungs, mit Eskapade und Absturz, mit Trip und Alltag“, schrieb Fridtjof Küchemann in seiner Besprechung von Liat Elkayams Debütroman für die FAZ-Literaturbeilage.
Das Fazit von Meike Feßmanns Rezension in der heutigen Beilage der Süddeutschen Zeitung: „‘Aber die Nacht ist noch jung‘ beschreibt das Chaos mütterlicher Dauerüberforderung, sprachmächtig, ironisch, nervig, verführerisch und dunkel.“
Für Carsten Hueck, der das Buch gestern in der Lesart von DLF Kultur besprach, ist es „ein kraftvoll erzählter und doch intimer Roman. Präzise ist das Gespür der Autorin für Situationen und Dialoge. Selbstbewusst, reflektiert und mit charmant-rüdem Humor porträtiert Liat Elkayam eine Frau von heute.“

09.10.2020
Fritz Eckenga auf der Bühne und im Radio
Seinen neuen Gedichtband präsentiert Fritz Eckenga heute bei der lit.RUHR, nächste Woche im Bayerischen Rundfunk und in Frankfurt auf der ARD-Buchmessenbühne – derweil sein Kollege Christian Maintz in Hamburg auftritt.
„Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“ heißt Fritz Eckengas neuer Gedichtband, den er heute Abend um 21 Uhr bei der lit.RUHR im Essener Zollverein vorstellt. Am Dienstag ab 14 Uhr ist er Interview-Gast von Christoph Leibold in BR2 Favoriten, und am Donnerstag liest er um 17:30 Uhr auf der ARD-Buchmessenbühne in der Frankfurter Festhalle.
Sein Dichterkollege Christian Maintz bestreitet zusammen mit der Schauspielerin Julia Nachtmann das Rahmenprogramm vom „Gemischten Doppel spezial“ im Hamburger Literaturhaus am kommenden Donnerstag um 18:30 Uhr.
„Fritz Eckenga - der Großmeister der geschliffenen Pointe, der Hohepriester des verdrehten Sinns, der Prophet der fröhlichen Hochkomik - hat einen neuen Lyrikband veröffentlicht, der uns hell lachen und aufatmen lässt.“ Matthias Ehlers, WDR5 Bücher

07.10.2020
Uta Ruges „Bauern, Land“ nominiert
13 Titel haben es auf die Longlist für den NDR Kultur Sachbuchpreis (Verleihung am 24. November) geschafft, einer davon ist Uta Ruges „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
In Uta Ruges Buch „Bauern, Land“ lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trocken gelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Sie erfahren, welches Bild von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich auch, wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!
Das Buch wurde soeben für den NDR Kultur Sachbuchpreis nominiert. Am kommenden Freitag wird es vom Literarischen Terzett im Literaturhaus Berlin vorgestellt. Und der perlentaucher-Bücherbrief für Oktober fasst einige Rezensionen zusammen.
„Die Reportage ‚Bauern, Land‘ von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk. (...) Plötzlich sehen wir die Landwirtschaft mit ganz anderen Augen.“ Susanna Wengeler, Buchmarkt

06.10.2020
Hauck & Bauer in BR-„Capriccio“
„Cartoons“ heißt das neue Buch von Hauck & Bauer, ein prachtvolles Best-of, das einen guten Einblick in das Werk der beiden Ausnahmekünstler ermöglicht. Unter dem gleichen Titel läuft zur Zeit auch eine Werkschau im Frankfurter Caricatura Museum.
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte von Deutschlands humorvollstem Cartoonisten-Duo im unterfränkischen Alzenau, wo Elias Hauck und Dominik Bauer gemeinsam zur Schule gegangen sind. Anlässlich ihres neuen Buches „Cartoons“ und der Eröffnung ihrer Ausstellung im Frankfurter Caricatura Museum ist Andreas Krieger vom Bayerischen Fernsehen mit ihnen in ihre Heimat zurückgekehrt. Sein Beitrag läuft heute Abend ab 22 Uhr in „Capriccio“.
„Hauck & Bauer bewegen sich ständig am Rande (der Bosheit, des Geschmacks, der Banalität), doch erstaunlicherweise stürzen sie nie ab.“ Andreas Platthaus, FAZ

30.09.2020
Hans Traxler: „Die grünen Stiefel“
„Die grünen Stiefel“ kommen zur rechten Zeit. Die Klimakatastrophe ist in aller Munde, die Kinder hören mit. Aber wie kommt bei ihnen an, worüber die Erwachsenen reden?
Mehr als 70 Bücher hat Hans Traxler in seiner langen Laufbahn geschrieben und gezeichnet. Mit „Die grünen Stiefel“ ist er auf der Höhe der Zeit: ein Bilderbuch zum Klimawandel, für Kinder ab 4 Jahren und für ihre Eltern und Großeltern.
„Was verlangt die Krise des Planeten uns ab? Hans Traxler führt es in ‚Die grünen Stiefel‘ ebenso ironisch wie entschieden vor“, lautete die Überschrift von Andreas Platthaus‘ Besprechung in der FAZ von vorgestern. Dass Traxler kluge Bücher macht für und über Kinder und zunehmend für uns alle über die entscheidenden Lebensthemen der Gegenwart, beweise sich hier einmal mehr mit dem kleinen Johann, der am Ammersee plötzlich Eisbären und Eskimos vorfindet – steht in der Zusammenfassung bei perlentaucher.de.

29.09.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Uta Ruge verwebt die Erinnerung an das Leben auf dem Land in den 50er Jahren mit der genauen Beobachtung der Landwirtschaft heute, mit den welthistorischen Zusammenhängen und der Kulturgeschichte, die das Leben der Bauern geprägt haben und prägen.
„Den Reiz dieses Buches macht es aus, dass die Verfasserin weder ganz In- noch ganz Outsider ist und damit jenseits der festgefahrenen Frontstellungen steht. (…) Uta Ruge hat ein Buch geschrieben, das überaus klar ist, gerade weil es Eindeutigkeit vermeidet“, schrieb Burkhard Müller ist seiner gestrigen Rezension in der Süddeutsche Zeitung.
Im neuen Buchmarkt empfiehlt Susanna Wengeler das Buch: „Die Reportage 'Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang' von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk. (...) Plötzlich sehen wir die Landwirtschaft mit ganz anderen Augen.“
Heute Abend stellt die Autorin ihr Buch im Berliner Buchhändlerkeller vor.

25.09.2020
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Auch diese Woche wurde Kristof Magnussons neues Buch da und dort wieder klug und kenntnisreich empfohlen. Aus zwei besonders sorgfältigen Besprechungen sei hier kurz zitiert:
„Der Schriftsteller Kristof Magnusson beherrscht die Gabe, gut lesbare und anspruchsvolle Romane zu schreiben, die durchaus etwas über unsere Zeit erzählen“, begann Annemarie Stoltenberg ihre Rezension in NDR Kultur. „Er kann ‚intelligent‘ unterhalten. Dafür steigt er gern auch in Gesellschaftsfelder ein, die er genau erkundet, ehe er sie zu Handlungsorten seiner Texte macht.“ Ihr Fazit: „Ein Mann der Kunst“ sei „ein hochvergnüglicher Roman, der mit der Nadel der Erkenntnis in allerlei aufgeblähten Bildungsdünkel sticht.“
„Alle Plotpunkte sind am richtigen Ort, die Dialoge meist witzig, die großen und kleinen Spannungsbögen gut austariert. Dabei gelingen durchaus feinsinnig beobachtete Beziehungsmuster – etwa zwischen Constantin und Ingeborg Marx, dem erwachsenen Sohn und der Mutter an der Schwelle zum Alter“, so Tanya Lieske gestern in ihrer „Büchermarkt“-Besprechung im Deutschlandfunk. Mit „Ein Mann der Kunst“ liefere Kristof Magnusson „nicht nur eine Persiflage des Kunstbetriebs, sondern auch eine offene Suchbewegung: Was kann Kunst heute, und wo stehen Männer und Frauen im Dialog der Generationen und der Geschlechter?“

23.09.2020
Fritz Eckenga: „Eva, Adam, Frau und Mann …
Fritz Eckengas neuer Gedichtband „Eva, Adam, Frau und Mann / da muss Gott wohl nochmal ran“, der heute erscheint, ist – illustriert von Nikolaus Heidelbach - ein würdiger Nachfolger von Eckengas Klassiker „Mit mir im Reimen“ (2015).
Alles geht den Bach runter: die Menschheit, das Klima, die Demokratie, der Fußball. Kann die Kraft des Reims das Elend erträglicher machen? Darüber und über sein neues Buch „Eva, Adam, Frau und Mann / da muss Gott wohl nochmal ran“ spricht Fritz Eckenga heute Abend ab 19 Uhr mit Jörg Thadeusz in dessen Sendung auf WDR2.
„Wem es aktuell an guter Laune gebricht, dem sei der Band aufs Schärfste empfohlen“, schreibt Martin Oehlen in seiner Buchbesprechung auf buecheratlas.com. „Eckenga würdigt Politiker und Satiriker, serviert Wurst und Kartoffel, zitiert eine Schnurre aus dem Literaturbetrieb und feiert den Fußball. Und er schaut uns hilfreich auf die Maske. Denn Obacht: Wer sie beim 'Küffen' aufbehält, darf sich über 'Fuffeln im Mund' nicht wundern.“ Auch das Titelbild und die Illustrationen von Nikolaus Heidelbach werden gewürdigt: „Den Bildern wohnt wie stets ein unheimlicher Zauber inne.“
„Woran es dem Werk dieses Autors gebricht, / ist ganz ohne Frage das Großgedicht. / Es geht unterm Strich, wer will das bestreiten, / auf viel zu viel Seiten um Kleinigkeiten.“ (Fritz Eckenga in seinem neuen Buch über selbiges)

22.09.2020
"Bauern, Land" im Bayerischen Rundfunk
In der Literatursendung "radioTexte" spricht Uta Ruge über ihr Dorf im Weltzusammenhang
Ein Leben von und mit den Zyklen der Natur: ist das heutzutage pure Landlust oder eher ein Hundeleben? Die Autorin und vielgereiste Journalistin Uta Ruge kennt das Landleben von der Pike auf und versucht sich in ihrem neuen Buch "Bauern, Land" sowohl an einer Entrümpelung bäuerlicher Stereotypen als auch an einer liebevollen Chronik ihres Dorfes. Antonio Pellegrino hat mit Uta Ruge gesprochen.
Lesung mit Ilse Neubauer.

21.09.2020
Oliver Bullough: „Land des Geldes“
„Das große Fiasko“ überschreibt die SZ ihre heutige Beilage zum Thema Geldwäsche. Wie genau die Superreichen dieser Welt Politik, Banken und Behörden austricksen, hat der Autor Oliver Bullough in seinem Buch „Land des Geldes“ beschrieben.
„Spätestens seit den Panama-Papers ist von Steuerparadiesen und den dazugehörigen Finanzskandalen überall die Rede. Oliver Bullough zeigt einem jedoch, wie vielfältig das Phänomen ist. All seine Informationen sind gut recherchiert und bildreich beschrieben.“ So Raul Zelik in WDR3 Gutenbergs Welt über Bulloughs Buch „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“.
Die jetzt am Wochenende publizierten FinCEN-Files zeigen erneut, dass Geldwäsche im großen Stil noch immer sehr gut funktioniert – auch infolge Politikversagen und skandalöser Praktiken der Großbanken.
„Oliver Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht.“ Michael Holmes, NZZ am Sonntag
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten.“ Ursula Weidenfeld, DLF Kultur

18.09.2020
Michael Sowa erhält den E.O. Plauen-Preis 2020
Der mit 5.000 Euro dotierte E.O. Plauen-Preis, gerne auch „Oscar der Illustratoren“ genannt, geht 2020 an Michael Sowa. Wir gratulieren herzlich!
Der E.O. Plauen Preis zeichnet das Schaffen bedeutender Künstler unserer Zeit im Genre Karikatur/Cartoon, Pressezeichnung und Buchillustration aus. Erster Preisträger war 1995 F. K. Waechter. Michael Sowa ist der neunte Preisträger.
Die Jury für den E.O. Plauen Preis hat sich nach Aussage des Juryvorsitzenden Andreas Platthaus einstimmig für Sowa als Preisträger 2020 entschieden: „Mit Michael Sowa wird die Malerei ausgezeichnet, ein Genre, das noch nicht mit dem E.O. Plauen Preis gewürdigt wurde. Michael Sowas Bilder zeichnen sich durch einen unglaublichen Witz aus, mit einer Liebe zum Detail, die faszinierend ist“, nachzuvollziehen z.B. im Sowa-Band der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
Die Preisverleihung findet, verbunden mit der Eröffnung einer Sowa-Ausstellung, am 19. September um 18 Uhr in der Galerie im Malzhaus in Plauen statt. Plauens Kulturbürgermeister Steffen Zenner und der Vorsitzende der E.O. Plauen-Gesellschaft, Karl-Gerhard Schmidt, werden gemeinsam den Preis überreichen. Einem breiteren Publikum wurde der Künstler auch durch den Erfolg des Films „Die fabelhafte Welt der Amélie“ bekannt - der Streifen läuft in Anwesenheit des Künstlers am Sonntag, 15 Uhr, ebenfalls im Malzhaus. Weitere Informationen u.a. hier im Vogtland-Anzeiger.

14.09.2020
Bauern, Land: Vom Ernährer zum Buhmann der Nation
Kunstmann-Autorin und Bauerntochter Uta Ruge im NDR Kulturjournal.
Früher wurden die Bauern geachtet, denn man hat sie gebraucht: Sie ernährten die Menschen in der Stadt. Heute gibt es Lebensmittel en masse auf dem Weltmarkt, und viele Bauern fühlen sich von der Politik gegängelt und von den Städtern als Umweltsünder oder Tierquäler verachtet.
Die Autorin und Journalistin Ute Ruge ist selbst auf einem Bauernhof in Niedersachsen groß geworden; im NDR-Kulturjournal erzählt sie, wie eine Kindheit auf dem Land ein stetiges Hineinwachsen in Verantwortung bedeutet, aber auch, wie die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte das Leben auf dem Land radikal verändert hat.

10.09.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
„Das Buch ist großartig (…) und liest sich unheimlich gut“, urteilte Ulrich Sonnenschein in hr2 Kultur über Peter Probsts neuen Roman. Und Christoph Leibold lobte in BR2 Diwan die Phantasie seines Helden, die zum Motor der Geschichte wird.
Peter Probst erzählt in „Wie ich den Sex erfand“ liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbricht - zum Entsetzen der Erwachsenen, zu unserem Lesevergnügen.
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ So das Fazit von Ulrich Sonnenscheins Besprechung in hr2 Kultur, hier der Podcast.
„Die Enge des Elternhauses befördert Peters Ausflüchte in die Phantasie“, hob Christoph Leibold im Diwan von BR2 hervor. „Eben diese Phantasie wird dann aber auch zum Motor, mit dem sich Peter tatsächlich einen Ausweg aus dem geschlossenen ideologischen Kosmos des Vaters bahnt, und es gehört zu den Stärken von Probsts Roman, wie er diesen Zusammenhang sichtbar macht.“ Hier das Audio (ab 3’30).

09.09.2020
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Hier erfahren Sie, was Kristof Magnussons neuer Roman mit Walter Benjamin und Rudi Hurzlmeier – Männer der Kunst auch sie - zu tun hat!
„Der Kunstbetrieb scheint literarisch ausgeleuchtet. Doch nicht ganz. Dass eine scheinbar so langweilige Institution wie der Förderverein eines privaten Sammlermuseums bei Kristof Magnusson zum überaus unterhaltsamen Romanstoff wird, ist überraschend und bestätigt, was der Philosoph Walter Benjamin dereinst sagte, dass nämlich Langeweile ein warmes graues Tuch ist, das mit dem glühendsten Seidenfutter ausgeschlagen ist.“ So begann gestern Thorsten Jantschek seine Rezension von „Ein Mann der Kunst“ in Deutschlandfunk Kultur, den vollständigen Text und das Audio finden Sie hier.
Eine weitere lesenswerte Besprechung druckte am Wochenende die Leipziger Volkszeitung. Hier das Fazit des Rezensenten Dimo Rieß: „Die Magnussonsche Mechanik der Demaskierung funktioniert: Malerfürst, Museumsdirektor, Mäzene - mit diebischer Freude lässt der Autor Fassaden bröckeln. (,,,) Es geht nicht darum, Figuren bloßzustellen. Er holt sie nur auf Augenhöhe herunter. Wer Magnusson gelesen hat, blickt mit weniger Ehrfurcht auf die vermeintlich Wichtigen und Erfolgreichen.“
Außerdem würdigt Herr Rieß völlig zu Recht auch das Covermotiv: „In dekorativ ambitioniertem Hobby-Maler-Schwung hat Rudi Hurzlmeier eine Burg hingekleckst und ihr aus Schatten und Scharten ironisch ein Gesicht verliehen.“

08.09.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Als „dichtes, kluges und empathisches Buch“ hat Andrea Seibel Uta Ruges „Bauern, Land“ rezensiert. Auch die deutsche Politik, die gerade eine „Zukunftskommission Landwirtschaft“ ins Leben gerufen hat, wäre gut beraten, es zur Kenntnis zu nehmen.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge, am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders, in ihrem Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden“, schrieb Andrea Seibel in ihrer Besprechung in der Literarischen Welt. „Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“
Leider steht die Rezension nicht online, aber hier finden Sie immerhin die perlentaucher-Zusammenfassung. Seibel verweist in ihrem Text auch auf Werner Bätzings „Das Landleben“ – neben Uta Ruges Buch ein weiterer Grundlagentext für die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ der deutschen Politik!

04.09.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden.
Am vergangenen Mittwoch hat Peter Probst seinen Roman „Wie ich den Sex erfand“ (der auch als Hörbuch greifbar ist) in einer sehr stimmungsvollen Benefiz-Lesung für „Bellevue di Monaco“ mit Günter Keil als Moderator und Live-Musik der Band Sasebo im Innenhof des Deutschen Museums München vorgestellt.
„Das Buch erinnert glaubhaft an die Wege und Irrwege sexuellen Erwachens, und feine psychologische Nuancen wie die mutwillige Verletzung von Menschen, die man eigentlich liebt, wirken sehr plausibel“, schrieb Robert Braunmüller dazu in der Abendzeitung. Für Franz Kotteder von der Süddeutschen Zeitung ist Probsts Roman „ein höchst unterhaltsames Spiel mit den Absonderlichkeiten der frühen Siebzigerjahre (…) mit einer Fülle komischer bis abstruser Situationen, ohne dass der Autor das Stilmittel der Übertreibung allzu sehr ausreizt.“
Eine weitere kluge Rezension brachte Michael Luisier im „Buchzeichen“ vom Schweizer Radio SRF1 - für alle, die des Schweizerdeutschen mächtig sind, hier zum Nachhören (ab 15’15).

02.09.2020
Christina Clemm in „Planet Wissen“
Morgen Donnerstag bringt „Planet Wissen“ in der ARD eine Sendung zum Thema „Frauenhass – Woher kommt die Gewalt gegen Frauen?“ Zu Gast im Studio ist unsere Autorin Christina Clemm.
Christina Clemms Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ stand viermal in Folge auf der Sachbuch-Bestenliste von DLF, ZDF und Zeit. Die Autorin ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin und arbeitet als Strafverteidigerin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Sie ist Studiogast in der ARD-Sendung Planet Wissen zum Thema „Frauenhass – Woher kommt die Gewalt gegen Frauen?“ morgen Donnerstag ab 10:55 h im WDR und ab 13:30 h in ARD alpha.
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“

01.09.2020
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Täglich treffen neue Besprechungen von Kristof Magnussons neuem Roman „Ein Mann der Kunst“ ein. Sein Titelheld, der erratische Maler KD Pratz, ist inzwischen schon fast so bekannt wie A.R. Penck.
Gestern früh hat Steffen Richter „Ein Mann der Kunst“ ganz begeistert in rbb Kultur (Audio) rezensiert. Heute empfehlen Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz Kristof Magnussons neues Buch im „Gemischten Doppel“ von NDR Kultur.
Dem Hörbuch, gelesen von Devid Striesow, hat sich Petra Kuhn auf petrasbuecherapotheke.de gewidmet.
„Kristof Magnussons dialogstarker, pointierter Roman setzt ein als Satire auf den Kunstbetrieb. (...) Am Ende läuft die gewitzte Geschichte zur Hochform auf und bringt die Pratz'schen Bilder bis ins ferne New York.“ Rainer Moritz, chrismon

26.08.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
„Uta Ruge verwebt Kindheitserinnerungen, Weltpolitik und das Landleben von heute zu einer packenden Saga“, schreibt Gunda Bartels im Berliner Tagesspiegel über Ruges heute erscheinendes Sachbuch „Bauern, Land“.
In Uta Ruges „Bauern, Land“ lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trocken gelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Uta Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Sie erfahren, welche Bilder von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich lernen Sie, wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!
Gunda Bartels hat „Bauern, Land“ im heutigen Tagesspiegel sehr kundig besprochen: „Diese mitunter poetisierten, aber keinesfalls romantisierten Erinnerungen an die bäuerliche Kultur des Arbeitens und Feierns auf dem Dorf (…) gehen zu Herzen. (…) Das Ergebnis ist weit mehr als eine Dorfchronik. Vielmehr zeichnet ‚Bauern, Land‘, wie der Untertitel verspricht, gleichzeitig die Geopolitik der Zeit und die Geschichte des Bauerntums nach.“
Übermorgen Freitag sendet Ö1 Kontext ab 9:05 Uhr ein Studiogespräch von Redakteur Wolfgang Ritschl mit der Autorin.

25.08.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Pünktlich zur Erscheinungstermin seines neuen Romans „Wie ich den Sex erfand“ ist Peter Probst morgen Abend zu Gast bei Bettina Tietjen in der NDR-Talksendung „DAS!“.
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß: Schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden. Sprich, Erinnerung, sprich!
Apropos: „Wie ich den Sex erfand“ erscheint auch als Hörbuch, mit dem brillanten Sprecher Christian Tramitz.
Bei „DAS!“ im NDR Fernsehen reden Peter Probst und seine Frau Amelie Fried über ihre neuen Bücher, ihre gemeinsamen Projekte - und auch darüber, dass die Ehe für sie kein Auslaufmodell ist. Mehr zur Sendung (Mittwoch, 26. August, 18:45-19:30 Uhr) finden Sie hier.
„Der rundum gelungene Coming-of-Age-Roman ist randvoll turbulenter Szenen, verblüffender Wendungen und aberwitziger Situationskomik.“ Roland Schneider, ekz Informationsdienst

18.08.2020
Christina Clemm, „AktenEinsicht“
Eines der wichtigsten Sachbücher des Frühjahrs, Christina Clemms „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, steht erfreulicherweise immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit.
„Dass die Gewalt gegen Frauen und Kinder durch Corona zugenommen hat, das wissen wir aus Studien“, sagt Christina Clemm, Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht, im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Hier finden Sie das dreiviertelstündige Gespräch mit unserer Autorin.
Weiter heißt es in der Ankündigung: „Über die Erfahrungen ihrer Mandantinnen hat Christina Clemm daher vor Kurzem ein Buch geschrieben: Es heißt ‚AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt‘, ist im März im Kunstmann-Verlag erschienen und umfasst acht Geschichten von Vergewaltigungen, Mordversuchen und Morden, ‚die tatsächlichen Ereignissen nachempfunden sind, aber in dieser Form nicht stattgefunden haben‘.“
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
https://www.zeit.de/arbeit/2020-08/christina-clemm-rechtsanwaeltin-arbeit-podcast

17.08.2020
Neues zu Kristof Magnussons „Ein Mann der Kunst“
Ein berühmter Maler, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen: Kristof Magnussons neuer Roman „Ein Mann der Kunst“ spricht sich weiter herum.
„Unglaublich treffend und sehr ironisch erzählt“, findet Ulrich Sonnenschein im hr2 Kulturfrühstück. Im Hamburger Abendblatt urteilt Thomas Andre: „Hier bekommen die Kunst und ihr Personal den Roman, den sie verdienen.“ Ausführlich im Podcast „Next Book Please“ (ab 10‘45‘‘)
„‘Ein Mann der Kunst‘ ist eine kurzweilige und bitterböse Satire auf den Kunstbetrieb, eitle Künstler und das Bildungsbürgertum, das sich gerne im Glanz der feinen Künste suhlt und sonnt. Absurd, humorvoll und entlarvend“, so das Fazit von Barbara Geschwinde in WDR5 Bücher. Dietmar Jacobsen fasst es auf literaturkritik.de so zusammen: „Magnusson hat eine Geschichte voller Humor, treffender Wortspiele, pointierter Dialoge und gelegentlich auch ein wenig Irrwitz erfunden. Auf diese Weise ist ein ebenso seltener wie gelungener und verspielter Unterhaltungsroman entstanden.“

11.08.2020
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Morgen kommt Kristof Magnussons neuer Roman „Ein Mann der Kunst“ in den Handel. Einige Besprechungen sind bereits erschienen, die Kritikerinnen und Kritiker sind begeistert.
„Es ist ja fast schon ein Klischee: das Bild vom grummeligen alten Mann, dem verschrobenen Künstler, der sich vom Menschen distanziert und sich letztlich doch erweichen lässt“, schreibt Janka Burtzlaff auf kulturnews.de. „Ganz und gar nicht abgedroschen klingt das jedoch, wenn Kristof Magnusson es entwirft.“
Für Martin Oehlen vom Kölner Stadt-Anzeiger ist „Ein Mann der Kunst“ eine „herrliche Schnurre aus dem Kulturbetrieb (…) die Dialoge sitzen passgenau. Und die Dynamik, die sich aus der Begegnung mit dem Großkünstler ergibt, führt zu urkomischen Szenen.“
Wie der Autor selbst den Kunstbetrieb sieht und wie er das Thema für sein neues Buch bearbeitet hat, können Sie in seinem Interview mit Andrea Gerk in der heutigen „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur nachhören.

05.08.2020
„Eisfuchs“ von Tanya Tagaq
Tanya Tagaqs Debütroman „Eisfuchs“ aus unserem Frühjahrsprogramm ist sehr oft und gut besprochen worden. Eine der interessantesten Rezensionen ist am Montag in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienen.
Martin Zähringer stellt die „Inuk-Stimmkünstlerin Tanya Tagaq“ als „eine indigene Rebellin aus Kanada“ vor und geht auch auf die Residential Schools in Kanada ein, wo die Kinder der arktischen „First Nations“ systematisch indoktriniert und ihrer Kultur entfremdet wurden.
Da Zähringers NZZ-Besprechung von "Eisfuchs" online leider nur hinter der Bezahlschranke zugänglich ist, empfehlen wir die perlentaucher-Zusammenfassung.
„Mit ihrer fast musikalischen Komposition von deskriptiver Prosa, liedhaften Impressionen und psychologischen Lyrismen hat Tanya Tagaq einen Weg gefunden, aus der schamanistischen Tradition der ungebändigten Rede heraus ihren poetischen Schrei der Verzweiflung zu formulieren. Daraus wird eine starke Botschaft.“ Martin Zähringer, Neue Zürcher Zeitung

04.08.2020
Fred Pearce, „Fallout“
75 Jahre nach dem Atombombenabwurf von Hiroshima legt Fred Pearce mit „Fallout“ eine fesselnde Reportagereise durch das nukleare Zeitalter vor.
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke - der Geist der Radioaktivität schwebt weiter über uns. Aber was genau wissen wir über die Folgen von Verstrahlung und die Gefahren, die von stillgelegten Meilern ausgehen? Wie leben die Menschen in und um die Sperrzonen? Und wohin mit dem ganzen Atommüll?
Antworten auf diese Fragen bietet Fred Pearce in seinem neuen Buch „Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“, das Dagmar Röhrlich gestern Abend in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ (hier Text und Audio) besprochen hat. Ihr Fazit: „Mit ‚Fallout‘ bietet Fred Pearce, der der Atomkraft gegenüber durchaus kritisch eingestellt ist, einen Parforceritt durch das Atomzeitalter. Er erzählt die Geschichte einer – wie er schreibt: Tragödie. Und es ist eine spannende Geschichte.“
„Deutschland sei ‚zur Pionierarbeit verdammt‘, nachdem es die ‚erlösende Entscheidung‘ getroffen habe, aus der Atomenergie auszusteigen, meint Pearce. Jetzt gehe es darum, den Atommüll sicher und umweltverträglich zu entsorgen.“ Aschot Manutscharjan, Das Parlament

30.07.2020
Hinweis auf Michelle Alexander
Im Berliner Tagesspiegel ist ein ausgezeichneter Text von Wolf Wagner erschienen, der dem Problem der rassistischen Polizeigewalt in den USA mit Argumenten von Michelle Alexanders „The New Jim Crow“ auf den Grund geht.
Warum wurde der Tod von George Floyd gefilmt, aber niemand griff ein? Das hat mit einem Justizsystem zu tun, dem wenig an Sachgerechtigkeit liegt, analysiert Wolf Wagner (emeritierter Professor der Fachhochschule Erfurt) im Tagesspiegel unter dem Titel „Die Schwarze Angst vor der Polizei: Wenn die Festnahme zur Falle wird“:
„Einen Teil der Erklärung dafür liefert die US-amerikanische Juristin, Bürgerrechtlerin und Hochschullehrerin Michelle Alexander in ihrem Buch ‚The New Jim Crow. Masseninhaftierung und Rassismus in den USA‘ (Kunstmann Verlag). Nach dem Bürgerkrieg hatten so genannte Jim-Crow-Gesetze in den Südstaaten noch mehr als hundert Jahre lang Schwarze von Wahlen ausgeschlossen. (…) Michelle Alexander zeigt detailliert, wie der ‚Krieg gegen die Drogen‘ seit 1971 vor allem in den Wohnvierteln der Schwarzen geführt wird und dort Polizei, Justiz und Strafvollzug zu einer florierenden Branche gemacht hat: Am Anfang des Geschäfts steht die Festnahme. Darum kann sie so dramatisch und zugleich routiniert und mitleidlos wie bei George Floyd ablaufen. Sie kann aus noch so nichtigem Anlass erfolgen. Die Hauptsache ist, dass die festgenommene Person in den Gewahrsam der Polizei kommt.“

27.07.2020
Eine Hommage zu Liesl Karlstadts 60. Todestag
Heute vor 60 Jahren ist Liesl Karlstadt gestorben. Der BR hat der großen bayerischen Volksschauspielerin ein knapp einstündiges, sehr informatives Feature von Joana Ortmann gewidmet.
„Erfolge und Krisen - Das Komische und das Tragische im Leben der Liesl Karlstadt“: So heißt das Feature von Joana Ortmann zum 60. Todestag der großen Volksschauspielerin, die man heute vor allem als Bühnenpartnerin von Karl Valentin in Erinnerung hat. Die Sendung können Sie hier auf Bayern2 nachhören.
Auch Sabine Rinberger kommt darin zu Wort, die zusammen mit Andreas Koll letztes Jahr bei uns das Buch „Liesl Karlstadt - Schwere Jahre 1935-1945“ veröffentlicht hat. In dieser Zeit steckte die Karlstadt in einer tiefen Lebenskrise, die dem Publikum lange verborgen geblieben war und im Buch anhand des Briefwechsels mit Norma Lorenzer sowie vieler Fotos und Originaldokumente erhellt wird.
„Das alles wäre trotz hoher Informationsdichte eine bloße Aufzählung. Sabine Rinberger und Andreas Koll flechten indes Anekdoten ein, spannende Details über die Münchner Theaterhistorie und aus der politischen Geschichte, etwa dass Karlstadt bei dem Propagandafilm 'Venus vor Gericht' mitspielte, der sich gegen 'entartete' Kunst und Juden richtete.“ Simone Dattenberger, Münchner Merkur

20.07.2020
Wie Satire wirklich geht: Wiglaf Droste
Neulich hat Carsten Otte im Berliner Tagesspiegel sehr kenntnisreich und eindrucksvoll an Wiglaf Droste erinnert – mit einer Besprechung von Drostes letztem Gedichtband „Tisch und Bett“.
„In ‚Tisch und Bett‘ gibt Wiglaf Droste Handlungsempfehlungen für Wutbürger“, schreibt Otte, „und zeigt noch einmal seine augenzwinkernde Humanität. Der große Unterschied zu dem, was heute als Satire verkauft wird, und der Sprachkunst, die Wiglaf Droste betrieb, besteht nicht nur in der humoristischen Fallhöhe, sondern in den zarten Zwischentönen, die sich in jeder noch so rabaukenhaften Polemik dieses vergangenes Jahr so früh verstorbenen Autors findet.“
Hier können Sie den vollständigen Tagesspiegel-Artikel nachlesen, der in folgendem Fazit mündet: „Auch wenn Droste über die Weihen der Kritik oft spottete, muss seine herzlich-humorige Poesie in jenen literarischen Kanon aufgenommen werden, zu dem Wilhelm Buch, Joachim Ringelnatz oder auch F.W. Bernstein und F.K. Waechter gehören. Der besondere Witz könnte dann sein, dass ausgerechnet Wiglaf Droste, der so zart besaitete Berserker, uns mit rührend schönen Kalendervierzeilern in Erinnerung bleibt: ‚Behalten wir’s im Auge, / dass die Welt was tauge, / dass aus der schönen, alten Erde, / womöglich, einmal eine werde.‘“

16.07.2020
Zuhausesein (54): Axel Hacke beim Münchner Eulenspiegel Festival
Open Air Lesung am kommenden Freitag im Innenhof des Deutschen Museums
Nach einer langen Corona-Durststrecke ist es endlich wieder so weit: Axel Hacke liest und erzählt. Am kommenden Freitag ist der Schrifsteller beim Freiluftfestival "Eulenspiegel Flying Cicrus" zu Gast, das vom Münchner Lustspielhaus im Innenhof des Deutschen Museum ausgerichtet wird.
Was er lesen wird lässt sich vorher nicht so genau sagen, denn Hackes Prinzip ist, alle seine Texte mit auf die Bühne zu bringen und erst im Laufe des Abends zu entscheiden, welche er vorträgt: Klar ist, dass er aus seinem neuesten Buch liest: „Wozu wir da sind“. Aber dann? Vielleicht ein Stück aus „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“, in dem es in jener wunderbar leicht-verspielten Weise, die allen Hacke-Büchern eigen ist, um nicht weniger als den Sinn des Lebens geht? Einige seiner legendären Kolumnen aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung? Ein, zwei Kapitel über Oberst von Huhn und seine irr-poetische Speisekarten-Sammlung aus der ganzen Welt? Oder eine kleine Hitparade der schönsten Missverständnisse aus der Wumbaba-Trilogie? Man weiß es nicht. Jede Hacke-Lesung ist ein bisschen anders als alle anderen: eine kleine Wundertüte.

14.07.2020
Zuhausesein (52): Christina Clemm
In ihrem Buch „AktenEinsicht“ erzählt die Anwältin Christina Clemm Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren. Gerade hat die Autorin wieder zwei neue Interviews zum Thema gegeben.
Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutschland von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Welche Lebensgeschichten sich hinter dieser erschreckenden Zahl verbergen und wie man nach einer Gewalterfahrung die Selbstachtung und die Selbstbestimmung über das eigene Leben zurückgewinnt, davon erzählt Christina Clemm nicht nur in ihrem Buch „AktenEinsicht“, sondern heute Dienstag auch im hr2 Kulturcafé gegen 17:10 Uhr.
Auch im neuesten „Weltspiegel“-Podcast zum Thema Häusliche Gewalt kommt Christina Clemm zu Wort. Häusliche Gewalt gegen Frauen werde zunehmen – davor warnten viele Organisationen, als Corona auch in Europa ankam. In Großbritannien hat niemand reagiert: in den ersten vier Wochen des Lockdowns wurden dreimal so viele Frauen und Mädchen umgebracht wie im gleichen Zeitraum 2019. Darüber spricht Vassili Golod, Reporter im ARD-Studio London. Außerdem schaut der „Weltspiegel“ mit ARD-Korrespondent Matthias Ebert nach Brasilien, wo eine eigene Polizeipatrouille Frauen schützen soll. Und Rechtsanwältin Christina Clemm erklärt (ab 16’28), warum Morde an Frauen auch in Deutschland milder beurteilt werden, wenn der Täter der Partner oder Expartner ist.
„Christina Clemm beschreibt in ‚Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt‘ das, was immer noch gern geleugnet wird, in einer solchen Dichte und Präzision, dass es niemand mehr vergisst. (…) In ihren Erzählungen herrscht eine bemerkenswerte Balance zwischen der schonungslosen Beschreibung der Misshandlung, die Frauen erlitten haben, und gleichzeitig der mutigen Rückeroberung ihrer Handlungs- und Sprechfähigkeit.“ Carolin Emcke, sueddeutsche.de

10.07.2020
Zuhausesein (51): Nadia Budde
In der Reihe „Schöner arbeiten im Home-Office“ auf buchmarkt.de ist heute Nadia Budde an der Reihe. Ihr gezeichnetes Corona-Tagebuch „Eine Woche drin“, bisher nur als ebook erhältlich, gibt es jetzt auch als Pappbilderbuch.
Als Pappbilderbuch ist „Eine Woche drin“ nun in limitierter Auflage erschienen (Preis: 11 Euro, wahlweise mit Stubenhocker-Maske Größe S: 20 Euro, jeweils zzgl. Versandkosten). Es ist direkt bei der Künstlerin über ihre Website zu beziehen. Den kompletten Bericht auf buchmarkt.de finden Sie hier.
Unser ebook ist natürlich weiterhin lieferbar. „Eine Woche drin“: Ist der unfreiwillige Hausarrest nicht ein Traum für jede Couchkartoffel? Keine Kita, keine Schule, kein Büro, schön daheimbleiben, herumknorzen, im Bett oder auf dem Sofa liegen … und dabei auch noch Nadia Buddes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“ lesen!
„Extremistisch in Sachen Fantasie!“ Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur Lesart

08.07.2020
Zuhausesein (50): Björn Bicker
Unser Autor Björn Bicker hat ein neues Hörspiel geschrieben und bei der BR-Produktion von „Güldens Schwester“ auch gleich selbst Regie geführt.
Lehrerin Fatma wird Zeugin eines schrecklichen Verbrechens: Auf dem Schulhof tötet ein Junge seinen Mitschüler mit einem Messer. Von einem Moment auf den nächsten ist für Fatma nichts mehr wie zuvor. – Das ist die Ausgangslage in „Güldens Schwester“, Björn Bickers neuem Hörspiel über Liebe, Mitgefühl und den täglichen Rassismus.
Am vergangenen Sonntag hatte „Güldens Schwester“ Radio-Premiere, jetzt ist das Stück im Hörspiel-Pool des Bayerischen Rundfunks verfügbar.
Von Björn Bicker erschien bei uns zuletzt das Buch „WAS GLAUBT IHR DENN; Urban Prayers“.
„Björn Bicker hat mit diesem Buch einen mutigen Text vorgelegt, der auf der einen Seite ein Experiment ist - ein ursprünglicher Theatertext trifft auf Erzählelemente und einen Essay. Auf der anderen Seite ist das Buch ein flammendes Plädoyer für das Miteinander-ins-Gespräch-kommen über Glaubensgrenzen hinweg. Ein modernes und wichtiges Stück engagierter Literatur.“ Christoph Ohrem, WDR5 Bücher

03.07.2020
Zuhausesein (49): Oliver Bullough
Oliver Bulloughs packendes Sachbuch „Land des Geldes“ erzählt die Geschichte der Verquickung von Geld und Macht im 21. Jahrhundert. Es ist noch nicht zu spät, sie umzuschreiben!
Unter dem Titel „Der große Diebstahl“ hat Michael Holmes in der NZZ am Sonntag zwei Sachbücher besprochen, die sich kritisch mit Offshore-Gelder, Korruption und ungerechten Steuersystemen beschäftigen: „Triumph der Ungerechtigkeit“ von Emmanuel Saez & Gabriel Zucman (Suhrkamp) und „Land des Geldes“ von Oliver Bullough (Kunstmann).
„Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht“, schreibt Holmes in seinem klugen und engagierten Text und zieht am Ende das Fazit: „Die Corona-, Klima- und Wirtschaftskrisen treffen die Armen besonders hart. Diese zwei erschütternden Bücher zeigen, wie Superreiche und Unternehmen Billionen stehlen, welche die Gemeinwesen benötigen, um die ernsten Herausforderungen unseres Zeitalters zu meistern.“
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten. (…) Er hat mit ‚Land des Geldes‘ ein überzeugendes, interessantes und sehr gutes Buch geschrieben.“ Ursula Weidenfeld, DLF Kultur

30.06.2020
Glückwunsch zum 75. Geburtstag, lieber Michael Sowa!
Morgen Mittwoch feiert Michael Sowa, ein Großmeister der komischen Kunst, seinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen ein rauschendes Fest!
Anlässlich seines 75. Geburtstags zeigt die Berliner Gallery Good Originale von Michael Sowa aus privaten Sammlungen: Die Vernissage, mit einem Gespräch zwischen Harriet Wolff und Michael Sowa, steigt morgen um 19 Uhr.
Michael Sowas unnachahmliche Titelbilder und Illustrationen zieren u.a. viele Bücher von Axel Hacke. Wir empfehlen aber auch gerne sein eigenes Kinderbuch „Stinkheim am Arschberg“ sowie den Sowa-Band in der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
„Der Maler, der einem Vergleich mit alten Meistern locker standhält, ist ein grandioser Geschichtenerzähler. Und saukomisch.“ Franz Josef Görtz, FAZ

29.06.2020
Zuhausesein (48): Valeria Luiselli
Seit gestern (und noch bis zum 7. Juli) läuft das Voting für den LiBeraturpreis 2020. Nominiert ist auch Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“. Hier können Sie abstimmen!
Der LiBeraturpreis, seit 2013 von Litprom e.V. vergeben, ist ein Publikumspreis, der jährlich einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der Arabischen Welt auszeichnet. Zugrunde liegt die Tatsache, dass Übersetzungen aktueller Werke von Autorinnen aus den entsprechenden Ländern auf dem deutschen Buchmarkt immer noch stark unterrepräsentiert sind und weiblichen Stimmen nach wie vor eine deutlich geringere mediale Aufmerksamkeit zukommt.
Für den LiBeraturpreis 2020 geht u.a. Valeria Luisellis neuer Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ ins Rennen. Litprom hat zu jedem der nominierten Bücher ein Video (hier das zu Luisellis „Archiv …“) produziert. Zum Publikumsvoting geht es hier.
„Der Roman der Stunde. Kinder flüchten aus Mexiko in die USA. In Gegenrichtung fährt eine Patchworkfamilie gen Süden, auf der Suche nach ‚Echos‘ von toten Apachen und Spuren von zwei vermissten Kindern aus Mexiko. Ein Roadmovie und Migrationsroman. Emotional aufgeladen, voller Sorgen um Kinder, abenteuerreich und witzig.“ Ruthard Stäblein (Platz 1 litprom-Bestenliste Herbst 2019)

26.06.2020
Zuhausesein (47): Wellbappn
Die Wellbappn als „Die 4 von der urigen Almgaudi Musi“: So würden sie auch bei Florian Silbereisen eine gute Figur machen! Es sei denn, er versteht ihre subversiven Texte ...
Endlich schönes Wetter, strahlend weißblauer Himmel - auf in die Berge, auffi auf d‘ Alm! Idylle pur: Kuh- und Touristenherden, Bergbäche und Blechlawinen. Dieser volkstümliche Corona-Superhit der Wellbappn ist ein ur-zünftiges Liadl, geeignet zur Bewerbung bei Florian Silbereisen. Wenn die sonnenverbrannten Wellbappn bloß nicht so böse texten würden …
Von Hans Well und den Wellbappn ist bei uns zuletzt die CD „Didl-Dudl“ erschienen.
„Das jüngste Album der bayerischen Band Wellbappn ist so gut, dass es sich hinter keinem lyrischen Ich verstecken muss.“ Timo Frasch, FAZ

25.06.2020
Zuhausesein (46): Fritz Eckenga
Wanderurlaub im Chiemgau, Schlussredaktion für sein neues Buch in München – und zurück in die westfälische Heimat: Da musste Fritz Eckenga dann aber gleich wieder in die Bütt!
Kaum hatten wir im Verlag die letzten Schönheitskorrekturen an seinem neuen Gedichtband unter Dach und Fach gebracht, reichte Fritz Eckenga einen aktuellen Nachzügler ein:
Schwein gehabt
Als alle mir empfahlen:
Zieh nicht nach Ostwestfalen!
Ging ich voll auf Risiko
und siedelte bei Gütersloh.
Ohne Ent und Weder
zog ich prompt nach Rheda
und fand das große Liebesglück
im schönen Ortsteil Wiedenbrück.
Der Wahrheit halber räum ich ein:
Nicht jeder hat hier so viel Schwein.
Soweit der kleine Vorabdruck aus „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“. Unter diesem Titel erscheinen Fritz Eckengas neue Rettungsreime am 23. September. Bis dahin empfehlen wir seinen „Heimdienst“!

23.06.2020
Zuhausesein (45): Nuruddin Farah
Das ruhige Leben eines somalischen Paares in Oslo wird durch die Ankunft der Witwe ihres Sohnes unwiderruflich verändert. „Im Norden der Dämmerung“ ist der neue Roman von Nuruddin Farah, einem der bedeutendsten Schriftsteller Afrikas.
„Nuruddin Farah ist ein Kosmopolit alter Schule. Er hat unter anderem in Delhi, London, Kapstadt, Lagos und New York studiert, geschrieben und unterrichtet. Am Ende aber drehen sich seine Romane seit fünf Jahrzehnten immer wieder um ein Thema: Das Leiden seiner somalischen Landsleute an einer religiös fundierten Gewalt.“ So beginnt Jonathan Fischer seine Rezension von „Im Norden der Dämmerung“ in der Süddeutschen Zeitung.
Vor dem Hintergrund realer Ereignisse erzählt Nuruddin Farah eine provokative und umwerfende Geschichte von Liebe, Loyalität und nationaler Identität, die uns die Frage stellt, ob es je möglich ist, einem Erbe der Gewalt zu entkommen.
Für WDR Cosmo hat Ulrich Noller den Roman gelesen: „Farah erzählt detailliert und empathisch, mit viel Herzenswärme für die toll erdachten Charaktere. (…) Zugleich ist ‚Im Norden der Dämmerung‘ auch eine Geschichte, die in vielen Nuancen und Facetten sehr beredt vom Leben derer berichtet, die gar keine andere Wahl haben, als irgendwo anders auf der Welt als ‚Migranten‘ ein neues Leben zu beginnen, weil man da, wo sie herkommen, längst nicht mehr leben kann.“

22.06.2020
Zuhausesein (44): Axel Hacke
Gestern war Axel Hacke beim „Sonntags-Stammtisch des Bayerischen Fernsehens zu Gast und berichtete u.a. von seinem Corona-Alltag, dem er nach dem ersten Italien-Besuch seit langem nun auch wieder einzelne Live-Auftritte abtrotzt.
„Wegen seines Wortwitzes wird er als ‚Ephraim Kishon des 21. Jahrhunderts‘ gefeiert: Axel Hacke. Der sprechende Kühlschrank ‚Bosch‘ machte ihn vor fast 30 Jahren berühmt. Seither hält er seinen Platz im Olymp der deutschen Autoren.“ So kündigte das Bayerische Fernsehen seinen gestrigen Sonntags-Stammtisch an, bei dem Axel Hacke zu Gast war.
Wussten Sie eigentlich, dass Hacke schon als Kolumnist geboren wurde? „Meine erste Kolumne schrieb ich Anfang Januar 1956, kurz bevor ich zur Welt kam, noch im Uterus, unter dem Titel ‚Das Beste aus meinem Vorleben‘, ein Versuch, mir noch im Dunkel des Mutterbauchs die Welt außerhalb desselben zu erklären.“
Die neue Folge von Hackes Podcast „Unter einer Decke“, den er zusammen mit seiner Frau Ursula Mauder seit Corona-Anbeginn betreibt, kam diesmal aus Venedig. Auch live meldet sich Hacke nun wieder vermehrt zurück und präsentiert sein Lesungsprogramm aus „Wozu wir da sind“ und dem Besten aus seinem ergiebigen Werk: heute in Passau, am nächsten Sonntag in Tutzing - Tourdaten hier.
17.06.2020
Zuhausesein (43): Nadia Budde
So sehen Geistermeister nach der Geistermeisterfeier aus: Jérome Boateng, Joshua Kimmich und Trainer Hansi Flick (v.l.n.r.)
Dass „der große FC Bayern“ (ex-Kunstmann-Libero Ralph Richter) Meister der Geister geworden ist, war lange abzusehen und lässt die Herzen im Verlag nicht unbedingt höher schlagen.
Wohl aber Nadia Buddes spannendes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“, in dem auch ihre Texte entzücken: „haben schlechte Lumpen an / schuften in der Geisterbahn“ Nicht zu vergessen: das Quarantäne-ebook „Eine Woche drin“
„Extremistisch in Sachen Fantasie!“ Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur Lesart

15.06.2020
Zuhausesein (42): Christina Clemm
Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Hinter dieser Zahl verbergen sich Geschichten, die viel zu selten gehört werden. Christina Clemm hat sie in „AktenEinsicht“ aufgeschrieben.
Nach einer repräsentativen Umfrage der TU München ist, wie WDR Cosmo in einer Besprechung von Christina Clemms „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ am Wochenende berichtete, die häusliche Gewalt in der Corona-Krise tatsächlich angestiegen.
"AktenEinsicht" ist auch eine Gesellschaftskritik: Das Problem der Gewalt gegen Frauen wird, wie die Autorin am Freitag im Interview von WDR5 Neugier genügt betonte, von weiten Teilen dieser Gesellschaft hingenommen oder ignoriert, weil wir zu wenig zuhören und zu viel wegschauen. Ihr Buch ist eine Einladung und eine Möglichkeit, das zu ändern.
„Dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist, eng verflochten mit Rassismus, erzählt Christina Clemm untergründig, mit sachlicher Brillanz. Ihre Geschichten hüten sich davor, die voyeuristische Lust eines Tatort-Zuschauers zu bedienen, und sind doch so anschaulich, dass sie den Leser ergreifen.“ Lisa Kreißler, NDR Kultur

09.06.2020
Zuhausesein (41): Alex Wheatle
Am Wochenende gingen zwei schöne Leseempfehlungen für Alex Wheatles Jugendroman „Home Girl“ über den Äther.
Alex Wheatles neuer Roman „Home Girl“ ist so rasant und lustig, zärtlich, tragisch und voller Courage wie seine Heldin: Naomi ist erst 14 Jahre alt, hat aber schon mehr Enttäuschungen und Stress hinter sich, als die meisten Erwachsenen je erleben werden. Ihr Vater säuft, ihre Mutter hat sich umgebracht – und jetzt kommt sie schon wieder in eine neue Pflegefamilie.
„Rasant und lustig, zärtlich und tragisch, ein wahrer Wheatle-Roman“, fasste Ute Wegmann das Buch für „Die besten 7“ im Juni bei den Büchern für junge Leser im Deutschlandfunk zusammen.
Für Dina Netz in WDR5 Bücher war „Home Girl“ das Buch der Woche: „Ein überzeugender Roman für Jugendliche und Erwachsene, der erschreckend anschaulich macht: Wer einmal in ein System aus Diskriminierung und Gewalt geraten ist, stößt immer und überall wieder auf dieselben zerstörerischen Mechanismen.“ Die komplette Besprechung lesen Sie hier.

05.06.2020
Zuhausesein (40): Fred Pearce
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke - der Geist der Radioaktivität schwebt auch in Corona-Zeiten weiter über uns.
Fred Pearces neues Buch „Fallout“ ist eine fesselnde Reportagereise durch das nukleare Zeitalter und wurde diese Woche gleich zweimal hervorragend besprochen:
„In vier großen Kapiteln nimmt Pearce seine Leser mit auf seine Erkundungsreise zu den ‚hot spots‘ der Atomentwicklung. Das ist durchaus wortwörtlich zu verstehen, denn die Orte, die er besucht hat, strahlen bis heute heiß und gefährlich. (…) Im letzten Kapitel beschreibt er dann die Gefahren, die von der Lagerung der strahlenden Abfälle aus Bombenproduktion und Atomkraft ausgehen. Die sind geradezu monströs, denn oft lagern sie unter offenem Himmel, verseuchen das Grundwasser, können in Brand geraten und sind nur notdürftig geschützt vor Wetterkatastrophen oder terroristischen Angriffen. Und genau deswegen ist das Buch von bedrückender Aktualität.“ Johannes Kaiser in SWR2 Lesenswert, hier die vollständige Rezension.
„Geheimniskrämerei und Vertuschung prägten die kriegerischen und die friedlichen Nutzungen der Atomkraft seit Anbeginn. Wie sie die aktuellen Debatten noch heute färben, und wo dahinter die Fakten liegen, setzt uns Fred Pearce in seiner neuen, spannenden Reportage minutiös auseinander. (…) ‚Man vergisst so schnell‘ stellt Fred Pearce im letzten Satz lakonisch fest. Sein so sachverständiges wie spannendes Buch bewährt sich als eindringliche Warnung vor diesem Vergessen und damit als wertvolle Erinnerung daran, wie uns die Atomenergie nie billig, sondern stets teuer zu stehen kam.“ Sacha Rufer im Umweltnetz Schweiz, den ganzen Text finden Sie hier.

03.06.2020
Zuhausesein (39): Michelle Alexander
Aus aktuellem Anlass empfehlen wir Ihnen Michelle Alexanders „The New Jim Crow“, ein Grundlagenwerk zur Diskriminierung der Schwarzen in den USA.
In ihrem Buch „The New Jim Crow. Masseninhaftierung und Rassismus in den USA“, das 2010 in Amerika eine breite Debatte ausgelöst hat, argumentiert Michelle Alexander, dass die USA ihr rassistisches System nach der Bürgerrechtsbewegung nicht abgeschafft, sondern lediglich umgestaltet haben. Auf faz.net weist heute USA-Korrespondentin Frauke Steffens auf Michelle Alexander und ihr Buch hin.
Da unter dem perfiden Deckmantel des „War on Drugs“ überproportional junge männliche Schwarze und ihre Communities kriminalisiert werden, funktioniert das drakonische Strafjustizsystem der USA heute wie das System rassistischer Kontrolle von gestern: ein neues Jim Crow.
„Michelle Alexander ist Juristin, Bürgerrechtlerin, Hochschullehrerin und Autorin eines Buchs, das die US-amerikanische Öffentlichkeit aufgewirbelt hat: 'The New Jim Crow' wurde zum Bestseller. In diesem Buch legt die Anwältin dem heutigen US-Justizsystem zur Last, dass es durch die Masseninhaftierung vor allem schwarzer Männer und Jugendlicher ein rassisches Kastensystem schaffe, das Menschen oft lebenslang ausschließe.“ Elisabeth von Thadden, Die Zeit
„Schwarz? Ab in den Knast! Das Buch 'The New Jim Crow' der Juristin Michelle Alexander hat in den USA eine breite Debatte ausgelöst. (...) Michelle Alexander kritisiert das Ideal der 'Farbenblindheit', das den rassistischen Charakter der sozialen Kontrolle übersehen lässt. Sie kämpft gegen die liberale Illusion, der Rassismus sei ein Problem von gestern.“ Detlev Claussen, taz

02.06.2020
Zuhausesein (38): Oliver Bullough
Die Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur empfiehlt Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen.“
Überzeugende Argumente zur Lektüre von Oliver Bulloughs Buch „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ brachte die Wirtschaftsjournalistin Ursula Weidenfeld am Samstag in der Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur zu Gehör:
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten. (…) Er hat mit ‚Land des Geldes‘ ein überzeugendes, interessantes und sehr gutes Buch geschrieben.“ Hier die vollständige Besprechung, auch zum Nachhören.
„Neben Viren kennt auch Geld keine Grenzen. (...) 'Land des Geldes' liest sich so spannend wie ein guter Thriller, ein Fakten-Thriller. (...) Wunderbar erhellende und außergewöhnlich spannende Aufklärung.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder

28.05.2020
Zuhausesein (37): Christina Clemm
„AktenEinsicht“, das Buch von Christina Clemm, ist zum dritten Mal hintereinander auf der Sachbuch-Bestenliste platziert.
Auch im Juni steht Christina Clemms Neuerscheinung „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ auf der Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, Die Zeit und ZDF - nach Platz 4 im April und Platz 3 im Mai nun auf Platz 8.
Am kommenden Mittwoch ab 19:05 Uhr erzählt die Autorin in SWR2 Tandem aus ihrer täglichen Arbeit als Anwältin: ein Gespräch über Einsichten, zu denen Christina Clemm nach 25 Jahren Arbeit in deutschen Gerichtssälen gelangt ist, über Ignoranz und Apathie der Gesellschaft in Sachen Gewalt gegen Frauen, über strukturelle Probleme bei der juristischen Aufarbeitung, aber auch über Kampfeswille und Zuversicht.
„Was Christina Clemm ungeheuer gut gelingt, ist die Notlage, in der die Frauen sich befinden, dem Leser und der Leserin verständlich zu machen.“ Jens Bisky, WDR3 Gutenbergs Welt

26.05.2020
Zuhausesein (36): Kristof Magnusson
„Herr Magnusson, sind wir alle zu nostalgisch?“ Anne Haeming hat unseren Autor Kristof Magnusson für spiegel.de interviewt.
Anne Haemings erste Frage an Kristof Magnusson, der gerade das Akzente-Heft 1/20 über Nostalgie herausgegeben hat: „Wenn Sie sich diese Wochen anschauen: Welche Rolle spielt Nostalgie da gerade?“ Magnusson: „Sie hat schon eingesetzt, das merke ich an mir selbst. Eine Woche vor der Kontaktsperre war ich noch mal im Rheinland, eine normale kleine Reise für einen Schriftsteller. Und nun denke ich nostalgisch daran, als es noch möglich war, an so exotische Orte wie Bacharach zu reisen. Abgesehen davon denken gerade viele so an jene Zeit, in der noch mehr Geld für Zivilschutz da war, für mehr Stellen in der Pflege.“
Das vollständige Interview lesen Sie auf spiegel.de.
Das Rheinland ist übrigens auch Schauplatz von Kristof Magnusson neuem Roman „Ein Mann der Kunst“, der am 12. August bei uns erscheinen wird. Es geht darin um einen berühmten Maler, der zurückgezogen auf einer Burg über dem Rhein lebt, und um Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen - eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ausleuchtet, so heiter, komisch und wahr, wie es selten zu lesen ist.

25.05.2020
Zuhausesein (35): Oliver Bullough
Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ ist die Geschichte von Geld und Macht im 21. Jahrhundert. Es ist noch nicht zu spät, sie umzuschreiben.
„Spätestens seit den Panama-Papers ist von Steuerparadiesen und den dazugehörigen Finanzskandalen überall die Rede. Oliver Bullough zeigt einem jedoch, wie vielfältig das Phänomen ist. All seine Informationen sind gut recherchiert und bildreich beschrieben.“ So Raul Zelik am Samstag in WDR3 Gutenbergs Welt, hier die vollständige Besprechung zum Nachhören (ab Minute 31).
Heute Abend widmet sich Eberhard Falcke in SWR2 Lesenswert dem "Land des Geldes". Das Fazit seiner Rezension: „Die Gefahren für die Demokratie nisten nicht nur in den muffigen Ecken des Nationalismus. Sie lauern auch in den schönen, gut bewachten neuen Welten der globalisierten Finanzschiebereien.“
„Neben Viren kennt auch Geld keine Grenzen. (...) 'Land des Geldes' liest sich so spannend wie ein guter Thriller, ein Fakten-Thriller. (...) Wunderbar erhellende und außergewöhnlich spannende Aufklärung.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder

22.05.2020
Zuhausesein (34): Alex Wheatle
Alex Wheatles „Home Girl“ ist so rasant und lustig, zärtlich, tragisch und voller Courage wie seine Heldin Naomi - die sich nichts sehnlicher wünscht als ein Zuhause.
Der neue Roman des englischen Autors Alex Wheatle erzählt von Naomi: ihrer Jugend im Fürsorgesystem, von tiefen Verletzungen und enttäuschten Hoffnungen, von Rassismus und verfehlter Politik, von falschen Freunden und davon, wie Fremde vielleicht zu einer Familie werden könnten.
„Schon in seiner vielbeachteten Crongton-Trilogie beschrieb Alex Wheatle sprachlich überzeugend die Lebensrealität abgehängter Jugendlicher in einem fiktiven Londoner Vorort“, schrieb Eva-Christina Meier neulich in der taz. „In ‚Home Girl‘ kümmert sich dagegen die staatliche Jugendfürsorge um Naomi. Sie hat überall ein eigenes Zimmer, oft sogar mit Fernseher. Sie ist satt und sauber. Ein Zuhause aber bekommt sie nicht.“ Hier die vollständige Rezension.
„Alex Wheatle schreibt relativ harte und sprachlich ziemlich gepfefferte Jugendbücher für die Kids von heute, die schon wissen, wo der Hase lang läuft. Doch auch erwachsene Leser mögen Wheatles Direktheit und Sprache, ob in den coolen Crongton-Büchern oder nun im frechen 'Home Girl'.“ Christian Endres, Hermkes Romanboutique

20.05.2020
Zuhausesein (32): Axel Hacke
Im BR1-Podcast „Corona in Bayern“ war gestern Axel Hacke zu Gast und sprach über seine Italien-Sehnsucht, seinen Podcast „Unter einer Decke“ und seine Lesung übermorgen im Autokino Baunatal.
Im Gespräch mit Gabi Fischer von Bayern 1 erzählte Axel Hacke im BR1-Podcast „Corona in Bayern“, wie sich sein Alltag verändert hat.
Statt aus „Wozu wir da sind“ und seinen anderen Büchern vorzulesen, produziert er zusammen mit seiner Frau Ursula Mauder einen eigenen Podcast: „Unter einer Decke“ bringt es mittlerweile auf zehn Folgen, zuletzt schauten als Gäste Denis Scheck und Eckart von Hirschhausen bei Hacke und Mauder vorbei.
Am Freitag sitzt Axel Hacke ausnahmsweise doch mal wieder auf der Bühne und bestreitet eine Lesung im Autokino Baunatal.

20.05.2020
Zuhausesein (33): Anna Machin
Ein Vaterbuch zum Vatertag: Deutschlandfunk Kultur empfiehlt „Papa werden“, Anna Machins unterhaltsames und informatives Sachbuch über die Rolle des Vaters und die Entwicklung des modernen Vaterbildes.
Zum morgigen Vatertag haben Kim Kindermann und Wiebke Porombka in der Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur heute eine ganze Reihe Vaterbücher aus Belletristik und Sachbuch besprochen – hier die Übersicht mit Link zum Podcast.
Besonders gut schneidet Anna Machins „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ ab. „In ihrem wirklich tollen Buch stärkt Anna Machin die Väter von Grund auf“, findet Kim Kindermann, „es ist sehr positiv und praxisnah.“
„In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“ Patrick Imhasly, NZZ am Sonntag

18.05.2020
Zuhausesein (31): Kim Thúy und Christian Maintz
Morgen sendet NDR Kultur ein Best of „Gemischtes Doppel“: Bei den besten Tipps aus zehn Jahren sind auch Bücher von Kim Thúy und Christian Maintz vertreten.
Seit zehn Jahren präsentiert NDR Kultur Buchtipps von Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz im „Gemischten Doppel“. Morgen Dienstag von 10 bis 13 Uhr läuft ein dreistündiges Best of dieser Sendung.
Mit dabei sind u.a. Kim Thúys Roman „Der Geschmack der Sehnsucht“ (hier Annemarie Stoltenbergs Beitrag) und Christian Maintz‘ (Foto) Anthologie kulinarischer Gedichte „Vom Knödel wollen wir singen“.
„Manchmal denkt man, alle Liebesgeschichten der Welt seien bereits erzählt. Diese ist ganz neu. Zart, traurig und schön. Auch die deutsche Übersetzung bezaubert mit der Leichtigkeit und berückenden Poesie dieses Textes.“ Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur
„Die ganze Entwicklung der deutschen Essenslyrik von Claudius bis Jan Wagner und von Heine bis FW Bernstein hat der Dichter und Literaturwissenschaftler Christian Maintz nun in seiner Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘ aufgearbeitet. Er zeigt dort erstmalig die besten Biergedichte, Kohlgesänge und Pflaumenverse der deutschen Lyrik. Schlicht eine erlesene Köstlichkeit!“ Michael Luisier, Schweizer Radio SRF1

15.05.2020
Zuhausesein (30): Nadia Budde
Das ZEIT-Magazin empfiehlt Nadia Buddes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“.
„Heiter bis glücklich“, die Wimmelseite mit originellen Produkttipps im ZEIT-Magazin, heißt inzwischen „Heiter bis glücklich zuhause“. In der aktuellen Ausgabe empfiehlt sie mit zwei treffenden Sätzen: „Jetzt wäre doch ein guter Moment, die Gespenster im Haus besser kennenzulernen. Nadia Buddes neues Bilderbuch ‚Letzte Runde Geisterstunde‘ steht einem dabei zur Seite.“
Uns bleibt da nur noch, auf Nadia Buddes aktuelles ebook „Eine Woche drin“ hinzuweisen.

14.05.2020
Axel Hacke im Autokino
Eine tolle Idee des Buchhändlers Lothar Röse von der Kasseler Hofbuchhandlung Vietor: Er veranstaltet am morgigen Freitag eine kontaktlose Lesung im Autokino Baunatal und hat dafür unseren Autor Axel Hacke gewonnen.
Das Autokino Baunatal sei überhaupt erst durch die Corona-Krise entstanden, schreibt das Börsenblatt: „Der Geschäftsführer der Cineplex-Kinos in Kassel und Baunatal kam auf die Idee, weil die Kinos ja schließen mussten – er hat den alten Festplatz neben dem Parkstadion in Baunatal gemietet“, berichtet Röse. „180 Autos passen drauf, er hat eine große LED-Wand aufgestellt, und die Vorstellungen sind immer proppenvoll.“
Röse kam mit dem Geschäftsführer überein, eine Lesung im Autokino zu veranstalten, und fragte unseren Autor Axel Hacke an. Der sagte spontan zu und wird nun aus „Wozu wir da sind“ und seinem „Kolumnistischen Manifest“ lesen, der Hessische Rundfunk wird über die Premiere am Freitag um 20 Uhr im Autokino berichten.
Wie perfekt das alles organisiert ist, können Sie im Börsenblatt-Artikel nachlesen, weitere Informationen finden Sie hier.

12.05.2020
Zuhausesein (29): Jordi Puntí
In der allgemeinen Fußball-Zwangspause kommt Javier Cáceres‘ Steilpass auf Jordi Puntís Buch „Messi. Eine Stilkunde“ in der Süddeutschen Zeitung wie gerufen.
Lionel Messi ist schon jetzt eine Legende. Mit seinen Erfolgen, Rekorden und Auszeichnungen belegt er die obersten Plätze in den Statistiken des Weltfußballs. Viel wichtiger aber ist das Glück, das Messis Spielkunst den Zuschauern schenkt. Jordi Puntís Buch „Messi. Eine Stilkunde“ bringt es auf den Punkt.
Als „eine ausgesprochen gelungene Hagiografie“ bezeichnet Javier Cáceres das Buch im Sportteil der heutigen Süddeutschen Zeitung. Puntí vergesse keinen relevanten Titel, keinen Rekord von Belang und komme dankenswerterweise ohne Banalpsychologie aus. „Mit großer Kunst lässt er kleine Perlen aus dem Archiv in seinen Text einfließen, die selbst bewanderte Messi-Kenner überraschen dürften.“ Das Fazit seiner Rezension: „Wenn Puntí mit seiner Stilkunde vielleicht nicht die ultimative Biografie vorgelegt hat, dann nur deshalb, weil Messi noch immer etwas Neues findet, wenn er über den Platz spaziert, und sein letztes Wort eben noch nicht gesprochen hat.“

08.05.2020
Zuhausesein (28): Bernie Krause
Seit dem 1. Mai liest man fast täglich über das von Bernie Krause inspirierte „Dawn Chorus“-Projekt des Naturkundemuseums Bayern und der Stiftung Nantesbuch: „Das große Orchester der Tiere“ lebt!
Letztes Jahr verbrachte der kalifornische Bio-Akustiker Bernie Krause auf Einladung von John Gorman, Gründungsdirektor des Naturkundemuseums Bayern, und der Stiftung Nantesbuch eine Woche in Oberbayern und begeisterte alle Beteiligten für seine angewandte Klangforschung. Vor sieben Jahren ist bei uns sein Buch „Das große Orchester der Tiere“ erschienen, das Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung damals als „eines der besten Bücher über das Hören“ bezeichnete (hier einige Soundfiles zu expliziten Passagen aus dem Buch).
Kreyes aktuellen SZ-Artikel zum gerade initiierten Soundprojekt für Naturforschung lesen Sie hier, direkt am „Dawn Chorus“-Projekt beteiligen können Sie sich hier.
„‘Das große Orchester der Tiere‘ erzählt, wie Krause vom Synthie-Freak zum Bio-Phoniker wurde, zum Naturforscher mit dem Mikrofon - unterwegs auf dem ganzen Planeten, um diesen Reichtum aufzuzeichnen, der schneller vergeht, als wir ahnen. (…) Jeder Ort klingt anders, und Krause, der längst zum Archivar verwehender Naturklänge wurde, kann auch zeigen, wie empfindlich das symphonische Gleichgewicht ist und wie schnell es gestört werden kann.“ Holger Noltze, Deutschlandradio Kultur

07.05.2020
Zuhausesein (27): Tanya Tagaq
Tanya Tagaqs Roman „Eisfuchs“ ist für Lea Schneider von der Süddeutschen Zeitung „eine im besten Sinne verunsichernde, perspektiverweiternde Lektüre“.
Als „Traumtagebuch aus der Zeit vor der Kolonialisierung“ bezeichnet sie den Debütroman der kanadische Autorin Tanya Tagaq. „Eisfuchs“ erzähle „von der Welt der Inuit, ohne sie westlichen Literaturtraditionen unterzuordnen“. Tatsächlich gelte Tagaqs Werk in der englischsprachigen Welt „als Paradebeispiel eines genreverweigernden Genres, das Daniel Heath Justice, Professor für Indigene Studien an der University of British Columbia, als ‚wonderwork‘ bezeichnet.“
Zwar übt die Rezensentin auch Kritik an der deutschen Übersetzung, kann den Roman aber dennoch sehr empfehlen: „Auf knapp 200 Seiten mischt das Buch die Genres, sprachlichen Register und Stilformen mit einer programmatischen Unvorhersehbarkeit (…) eine im besten Sinne verunsichernde, perspektiverweiternde Lektüre.“
Die vollständige SZ-Besprechung finden Sie hier, ein Beispiel für Tanya Tagaqs Musik, auf die Lea Schneider ebenfalls eingeht, in diesem Video.

06.05.2020
Zuhausesein (26): Nadia Budde
Gestern Abend brachte Capriccio, das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens, einen sehr schönen Beitrag über die Kinderbuchautorin Nadia Budde und ihre Neuerscheinung „Letzte Runde Geisterstunde“.
„Gespenster, die reimen, traurige Tiger, die Tomaten toasten, und Bilder, die nicht einfach nur nett sind - Nadia Budde erzählt Kindergeschichten, die auch Erwachsene begeistern.“ Hier können Sie sich Julia Schweinbergers Capriccio-Beitrag über Nadia Budde und ihr neues Buch „Letzte Runde Geisterstunde“ anschauen.
Noch neuer ist Nadia Buddes „Eine Woche drin“, das wir gerade als ebook veröffentlicht haben - ein witziges Bilderbuch zum Ausnahmezustand, das gute Laune macht und optimistisch stimmt: für die Zeit drinnen und die Zeit danach.
"Nadia Budde ist sowohl in ihren Illustrationen als auch sprachlich eine besonders innovative Kinderbuchmacherin." Agnes Sonntag, spiegel.de

30.04.2020
Zuhausesein (25): Christina Clemm
Mit ihrem Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ steht Christina Clemm zum zweiten Mal auf der Sachbuch-Bestenliste von DeutschlandRadio Kultur, ZEIT und ZDF,. Im Mai hat sie nun sogar Platz 3 erobert.
Erneut auf der Sachbuch-Bestenliste: Christina Clemms „AktenEinsicht“
Im letzten Samstagsgespräch von WDR3 Mosaik hat sich Moderator Daniel Finkernagel ausführlich mit Christina Clemm über ihre Arbeit und ihr Buch „AktenEinsicht“ unterhalten - ein sehr aufschlussreiches Gespräch, hier zum Nachhören!
„Jede dritte Frau wird zum Gewaltopfer. Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn es nur selten in die Öffentlichkeit gerät. Die Strafrechtsanwältin Christina Clemm erzählt Geschichten von Frauen, die körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt haben. Dabei schildert sie nicht nur Fallbeispiele, sondern gibt auch Einblicke in die Arbeit von Justiz und Polizei. Eine wichtige Studie gegen das Schweigen.“ Sachbuch-Bestenliste DLF Kultur, ZEIT und ZDF

28.04.2020
Zuhausesein (24): Axel Hacke
Heute Abend ist Axel Hacke Gast in der zweistündigen Talk-Sendung „Aus dem Leben“ im Saarländischen Rundfunk. „Wer in den ‚Nächten mit Bosch‘ an Hackes Seite war, weiß: Sein trockener Humor hatte immer schon die großen Fragen des Lebens im Schlepptau.“
„Axel Hacke ist ein Mann, der es versteht, die großen Fragen und Absurditäten des Lebens auf wunderbar unterhaltsame Weise auf Papier zu bringen“, schreibt der Saarländische Rundfunk in seiner Ankündigung für die Sendung „Aus dem Leben“. Heute Abend von 20 bis 22 Uhr stellt sich der Autor von "Wozu wir da sind" den Fragen von Moderator Uwe Jäger. Das komplette Gespräch gibt es danach als Podcast, in der Mediathek und auf YouTube.
„Wer in den Nächten mit Bosch an Hackes Seite war, weiß: Sein trockener Humor hatte immer schon die großen Fragen des Lebens im Schlepptau. Und gut, dass Radio ja Kopf-Kino ist: Da kann man sich das SR 3-Studio als liebevoll gepinseltes Werk von Michael Sowa vorstellen, der treuen visuellen Begleitung von Hackes Werk.“
„Hackes Buch ist klug komponiert, süffig geschrieben, inspirierend.“ Heidi Ossenberg, Badische Zeitung

24.04.2020
Zuhausesein (23): Fred Pearce
Gerade haben uns die Waldbrände um Tschernobyl diesen atomaren Katastrophenort wieder in Erinnerung gerufen. Fred Pearce schreibt in „Fallout“ über die Folgen von Verstrahlung und über die Gefahren, die von stillgelegten Meilern ausgehen.
Zu den Waldbränden im Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl kursierten zuletzt widersprüchliche Meldungen (hier die neueste), fast wie nach der dortigen Reaktor-Explosion 1986.
In seiner fesselnden und hervorragend recherchierten Reportage „Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“ untersucht Fred Pearce die größten atomaren Desaster der letzten 70 Jahre und bereist die ikonisch gewordenen Orte von Hiroshima bis Gorleben.
Heute früh lief in Ö1 Kontext ein aufschlussreiches Interview, das Madeleine Amberger mit Fred Pearce in London geführt hat.
„Eine packende Reportagereise an die Orte, wo Atombomben explodierten, Atommeiler barsten und strahlende Fässer in Bergwerken rosten. (...) In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Fred Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Susanne Billig, DLF Kultur Buchkritik

23.04.2020
Zuhausesein (22): Wellbappn
So geht’s zu bei den Wellbappn an Tagen wie diesen / wenn sie ohne Auftritte das Zusammensein genießen … Schaugts amoi, na seght´sa´s scho!
Wer unbedingt teilnehmen will an den Corona-bedingten Nebenwirkungen auf Hans Well und die Wellbappn und wer mitfühlen möchte, wie harmonisch und spannend ihre auftrittsfreie Zeit vergeht, muss sich dieses rein zufällig mitgeschnittene Video anschauen.
„Is Lam a Bad? Die Well-Familie setzt in vorzüglichen Mundart-Liedern ihre satirische Tradition fort“, schrieb Timo Frasch in der FAZ über die neue Wellbappn-CD „Didl-Dudl“.
„Das Themenspektrum ist klassisch hanswellsch, es geht um den Klimawandel in all seinen Ausprägungen, vor allem den politisch-gesellschaftlich-automobilen, es geht um Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche, Rechtsextremismus in Sachsen und den digitalen Kindergarten und sogar um – horribile dictu – Olching. Und das Ganze in Reimform.“ Dominik Baur, taz

22.04.2020
Zuhausesein (21): Oscar Niemeyer
In der neuesten Folge des SZ-Podcasts „Milbergs literarischer Balkon“ liest der Schauspieler Axel Milberg einige Auszüge aus Oscar Niemeyers Buch „Wir müssen die Welt verändern“.
Kurz vor seinem Tod hat Oscar Niemeyer, der wohl berühmteste Architekt unserer Zeit, im Alter von 104 Jahren ein Resümee seines Lebens und zugleich eine große Reflexion über unsere Gesellschaft vorgelegt: „Wir müssen die Welt verändern“
Im täglichen SZ-Podcast „Milbergs literarischer Balkon“ liest der Schauspieler Axel Milberg aus diesem kleinen Buch voller Hoffnung, Lebensmut und Leidenschaft. Oscar Niemeyer erklärt uns, warum die Welt sich ändern muss – und dass es nur von uns abhängt, sie zu einem besseren Ort zu machen.
„In den acht von schönen Schwarz-Weiß-Fotos durchsetzten, kurzen Kapiteln, halb erzählend, halb reflektierend und im schnellen, einfachen Strich der eingestreuten Skizzen, gedenkt Niemeyer seiner Vorbilder und Freunde.“ Cosima Lutz, Literarische Welt

21.04.2020
Zuhausesein (20): Tanya Tagaq
Ein Städtchen am Rande des Eismeers im Norden Kanadas: Das ist der Schauplatz von Tanya Tagaqs ungewöhnlichem Coming-of-Age-Roman „Eisfuchs“, der gerade im Bayerischen Rundfunk und in Radio Bremen besprochen wurde.
„Die junge Frau in ‚Eisfuchs‘ kennt und bedenkt die alten Mythen ihrer Vorfahren. Genauso selbstverständlich wie in den Supermarkt geht sie auf Geistreise. Rätselhaft vermischen sich Realität und Traum.“ Christine Gorny war im Buch-Tipp von Radio Bremen Zwei sehr angetan von Tanya Tagaqs Debütroman.
Dagmara Dzierzan hat „Eisfuchs“ als „Selbstsuche einer faszinierenden Frau“ im Interkulturellen Magazin auf Bayern 5 besprochen.
Das Fazit von Christine Gorny: „Ein moderner Roman mit archaischen Bildern einer fast vergessenen Kultur. Düster und dämonisch, magisch und mystisch. Genau wie die Musik von Tanya Tagaq.“ Wenn Sie mal reinhören möchten, hier ein Video.

20.04.2020
Zuhausesein (19): Valeria Luiselli
Und wenn man gar kein Zuhause mehr hat? Valeria Luisellis „Archiv der verlorenen Kinder“ beschreibt die Schicksale unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.
Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ spielt zwar an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, ist aber „eine bewegende und brandaktuelle Geschichte darüber, was Flucht und was Menschlichkeit bedeuten in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist“, wie Michael Schmitt im ZDF-Tool Dein Buch zusammenfasst.
Dass jetzt am Wochenende gerade mal 47 Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern nach Deutschland überführt wurden, darf – Corona-Krise hin oder her - nur der Anfang einer großen gesamteuropäischen Hilfsaktion gewesen sein.
„Luisellis Roman zeigt, dass wir zu gerne aus den Augen verlieren, was die Moderne doch erst erfunden hat: die Würde des einzelnen Kindes – das beschützt, statt der Welt ausgesetzt werden soll.“ Christian Metz, FAS

17.04.2020
Zuhausesein (18): Arnulf Conradi
Arnulf Conradi hält es nicht in seinen vier Wänden, für einen Vogelbeobachter ist ja gerade Hochsaison. Also streift er durch die möglichst menschenleere Natur und hält Ausschau nach gefiederten Wesen.
Hartmut Welscher hat für VAN, das Webmagazin für klassische Musik, ein ausführliches und sehr lesenswertes Interview mit Arnulf Conradi über seine Passion und über sein Buch „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“ geführt.
„Arnulf Conradis Anliegen in 'Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung' ist die Frage, wie man 'die Zeit dehnt', wie man vom ständigen zerstreuten Geplapper der Gedanken zum Nachdenken findet. Das verbindet er mit verblüffenden Naturbeobachtungen. Beim Artensterben verliert man nicht nur Honig, Bestäuber und Biodiversität, sondern auch noch etwas anderes, was uns Menschen das Leben erst lebenswert macht.“ Frank Vorpahl, ZDF aspekte

16.04.2020
Zuhausesein (17): Fritz Eckenga
Der Dichter und Kabarettist Fritz Eckenga hat einen Heimdienst eingerichtet, mit dem er Videos mit längeren Soloauftritten und kürzeren Rettungsreimen frei Haus liefert – „für Augen und Ohren, fürs Endgerät, also für den Kopf“.
Fritz Eckengas Heimdienst finden Sie hier. Da stoßen Sie auch auf seinen in gelbes Leinen gebundenen Prachtband „Mit mir im Reimen“. Gerade sind seine Erschöpfungsgeschichten „Am Ende der Ahnenstange“ erschienen. Im kommenden September folgen dann bei Kunstmann neue Gedichte unter dem Titel „Eva, Adam, Frau und Mann - da muss Gott wohl nochmal ran“. Mehr dazu demnächst an dieser Stelle!
„Was tun mit dem Kamerad Mitmensch, der arg von der Hirnschmelze bedroht ist? Eckenga gewährt in lakonischem Ton Verbraucherschutz in den Problemzonen Glaube, Liebe, Hoffnung. Eckenga kann alles am Stift.“ Süddeutsche Zeitung

14.04.2020
Zuhausesein (16): Nadia Budde
Jede Menge knallbunter und ziemlich sympathischer Geister treiben in Nadia Buddes neuem Bilderbuch ihr Unwesen.
Im Osternest der BR Abendschau am letzten Donnerstag lag als Empfehlung für Nadia Buddes „Letzte Runde Geisterstunde“ dieses hübsche kurze Video.
Und gestern hat die Autorin auf Instagram mit „Eine Woche drin“ losgelegt.
„Nadia Budde hat gerade für diese angstbesetzen Tage das passende Buch geschrieben. Ein Buch, das Kindern auf humorvolle Art und Weise die Furcht nehmen will. (...) Die ideale Gute-Nacht-Geschichte.“ Bayerisches Fernsehen, Abendschau, Cordsens Buchtipp

09.04.2020
Zuhausesein (15): Joachim Schnerf
Jüdische Familien auf aller Welt feiern in diesen Tagen das Pessach-Fest unter erschwerten Bedingungen. Die passende Lektüre: Joachim Schnerfs Roman „Wir waren eine gute Erfindung”
Joachim Schnerf erzählt in „Wir waren eine gute Erfindung” von einem Holocaust-Überlebenden, der Pessach zum ersten Mal ohne die geliebte Ehefrau feiern muss. Alle übrigen Familienmitglieder aber finden sich ein, es wird erzählt, gelacht, provoziert und gestritten …
Für viele jüdische Familien ist das dieses Jahr wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht möglich - vor allem in Israel, wie etwa die Süddeutsche Zeitung heute berichtet.
Ob zu Pessach oder zu Ostern, ob für jüdische oder nichtjüdische Leser*innen: „Joachim Schnerf hat einen der traurigsten, zärtlichsten und witzigsten Romane des Jahres 2019 geschrieben.“ Frauke Meyer-Gosau, Süddeutsche Zeitung

08.04.2020
Zuhausesein (14): Moritz Hürtgen
„Bühnen und Theater zu? So kommt die Kultur nach Hause.“ Das ist das Motto der KulturBühne des BR, wo gestern Axel Hacke und Ursula Mauder in einem Live-podcast zu hören waren. Heute präsentiert Moritz Hürtgen per Video seine „Angst vor Lyrik".
Alle Folgen von Axel Hackes und Ursula Mauders podcast „Unter einer Decke“ finden Sie hier.
Neu im Angebot der BR KulturBühne ist ein Video mit Titanic-Chefredakteur Moritz Hürtgen, der seinen Gedichtband „Angst vor Lyrik“ vorstellt.
„Moritz Hürtgen hat sich 103 für ihn beängstigende Dinge vorgenommen, die er zu erstklassigen phobischen Poemen verdichtet hat. (...) Dass 'Angst vor Lyrik' auch noch exzellent von Leo Riegel illustriert wurde, darf hier nicht unerwähnt bleiben. Also keine Angst vor Hürtgens Lyrik, denn es gibt viel zu lachen.“ Matthias Ehlers, WDR5 Bücher

07.04.2020
Zuhausesein (13) und wieder in „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“ lesen
Das hat zum Beispiel gerade die Autorin und Kunsthistorikerin Daniela Danz getan und berichtet auf literaturport.de darüber.
„Zwar ist es nicht so, dass nun (…) die Zeit wäre, den Backstein des NSU-Protokolls von vorne bis hinten zu lesen, aber es hat sich im letzten Jahr zu einem dunklen Magnetfeld meines Bücherregals entwickelt. (…) Ein Buch, an dem der Blick immer wieder hängenbleibt, auch wenn man nur mal über die Reihen schauen wollte.
(…) Nach der Nachricht vom plötzlichen Tod des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer vor ein paar Tagen blieb der Blick wieder einmal daran hängen. Noch einmal habe ich die Protokolle jener Tage gelesen, an denen der Verfassungsschützer Andreas Temme vernommen wurde“, schreibt Daniela Danz in ihrer Rezension von Annette Ramelsbergers, Wiebke Ramms, Rainer Stadlers und Tanjev Schultz‘ (Foto v.l.n.r.) „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“ auf literaturport.de. Ihr Fazit: „Der NSU-Prozess ist zwar abgeschlossen, die Urteile sind gesprochen, aber aufgeklärt sind diese Taten nicht und die offenen Fragen reichen in unsere Gegenwart.“
„Es ist gut, dass es dieses Dokument gibt. Aber es ist schrecklich, dass wir es haben müssen.“ ARD Titel, Thesen, Temperamente

06.04.2020
Zuhausesein (12): Christina Clemm
Wir empfehlen Ihnen einmal mehr Christina Clemms Buch „AktenEinsicht“, auch und gerade zum Stichwort Häusliche Gewalt in Corona-Zeiten.
Lesen Sie auch das ausführliche Interview zu „AktenEinsicht“ auf cosmopolitan.de, hier ein Auszug:
Marthe Kniep: „Frau Clemm, warum betrifft das Thema Gewalt gegen Frauen zumindest indirekt uns alle?“
Christina Clemm: „Wenn man die Statistik sieht, wissen wir, dass wir alle in unserem nächsten Umfeld Frauen haben, die von sexualisierter, physischer und psychischer Gewalt betroffen sind. Aber alle schweigen darüber. Es gibt viele Gründe, nicht zu sprechen …“
„Dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist, eng verflochten mit Rassismus, erzählt Christina Clemm untergründig, mit sachlicher Brillanz. Ihre Geschichten hüten sich davor, die voyeuristische Lust eines ‚Tatort‘-Zuschauers zu bedienen, und sind doch so anschaulich, dass sie den Leser ergreifen.“ Lisa Kreißler, NDR Kultur Journal

02.04.2020
Zuhausesein (11): Fred Pearce
„Fallout“, das neue Buch von Fred Pearce, steht im April auf Platz 9 der Sachbuchbestenliste von NZZ, ORF, WDR5 und Die Welt.
Darf man in der Corona-Krise an andere Ausnahmezustände erinnern? Unbedingt, denn gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke und 644.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfall bleiben der Welt ja erhalten.
„Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“ von Fred Pearce „überzeugt als zugängliche Lektüre im doppelten Sinne: für sich genommen ein aufgeschlossenes, lesenswertes und fesselndes Sachbuch – und zugleich ein Zugang, um von hier aus tiefer in die Materie einzutauchen“, schreibt Christian Endres in Die Zukunft.
„Fallout“ steht im April auf Platz 9 der Sachbuchbestenliste von NZZ, ORF, WDR5 und Die Welt.
„In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Fred Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Susanne Billig, DLF Kultur Buchkritik

01.04.2020
Zuhausesein (10): Keri Smith
Eine tägliche Anregung von Keri Smith gefällig? Die Autorin von „Mach dieses Buch fertig“ hat sich etwas Tolles einfallen lassen: „Exploration of the Day“, auch auf Deutsch!
Mit ihren täglichen Anregungen in Corona-Zeiten hat Keri Smith begonnen, als Leser*innen aus Italien sie um Quarantäne-Zerstreuung baten. Inzwischen ist „Exploration of the Day“ viersprachig unterwegs und – wen wundert’s bei dieser Autorin – eine großartige Ideen-Fundgrube.
Neulich ging es zum Beispiel um die Kräfte der Beobachtung.
Gut beraten ist auch, wer Keri Smiths „Mach einen Strich“ zuhause hat: „Anhand kurzer humorvoller Anweisungen wird ein bloßer Strich zu einem Abenteuer voller Möglichkeiten - höchst unterhaltsam, denn für Smith ist jeder Punkt ein Strich, der sich auf den Weg macht.“ Börsenblatt

30.03.2020
Zuhausesein (9): Nadia Budde
Überzeugend empfiehlt Agnes Sonntag „Letzte Runde Geisterstunde“, das neue Kinderbuch von Nadia Budde, auf spiegel.de.
„Letzte Runde Geisterstunde“: Nach dem Vorlesen eines Budde-Buchs fühle sie sich immer wie nach einer lustigen Achterbahnfahrt.
„Nadia Budde ist sowohl in ihren Illustrationen als auch sprachlich eine besonders innovative Kinderbuchmacherin. Jetzt hat sie eine Studie über unterschiedliche Arten von Geistern und Gespenstern gemacht (‚Steigen sie aus leeren Flaschen / Schränken oder Kitteltaschen?‘), die genauso witzig ist, wie ihr Klassiker ‚Trauriger Tiger toastet Tomaten‘ aus dem Jahr 2000.“
Hier der komplette Beitrag auf spiegel.de.

29.03.2020
Zuhausesein (8): Ed Yong
Ed Yong ist kein Virologe, aber als Wissenschaftsjournalist auf dem Feld der Mikrobiologie ein unbestechlicher Ratgeber in Corona-Zeiten.
Der perlentaucher machte neulich auf einen Atlantic-Artikel von Ed Yong aufmerksam, der dort ein düsteres Corona-Szenario für Amerika entwarf und große politischen Fehler im Umgang mit der Krise diagnostizierte: Eine Pandemie-Abteilung, die Teil des Nationalen Sicherheitsrates war, sei 2018 aufgelöst worden. Als man Ende Januar 2020 die Regierung gedrängt habe, dies zu revidieren und dafür insbesondere mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten, sei Amerika untätig geblieben - die Folgen besichtigen wir gerade.
Wir empfehlen Ihnen Ed Yongs „Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln“ als kenntnisreiche und amüsante Entdeckungsreise in den Kosmos der Mikrobiologie.
„Ein 450-Seiten-Buch über Bakterien, das man nicht aus der Hand legen möchte? Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong macht mit ‚Winzige Gefährten‘ vor, wie das geht. Selten hat man einen Autor so faszinierend, begeisternd und vielfältig von den mikroskopischen Lebenswelten der Kokken und Bazillen, Spirillen und Oscillatoria erzählen hören.“ Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur

27.03.2020
Zuhausesein (7): Björn Bicker
Auch Björn Bicker ist im Home-Office und hütet noch dazu seine beiden Kinder. Da braucht es gute Nerven – vor allem, wenn plötzlich Zahnschmerzen dazwischenkommen: Hier seine zweite Geschichte aus dem Corona-Tagebuch des Bayerischen Rundfunks.
Der Theater-, Hörspiel- und Romanautor Björn Bicker hält seinen gegenwärtigen Alltag in Geschichten für das Corona-Tagebuch des Bayerischen Rundfunks fest. „Zugewandtes Dranbleiben, das ist, was wir jetzt alle brauchen“ lautet seine Devise. Und sich auch nicht von Zahnschmerzen aus der Bahn werfen lassen …
Von Björn Bicker erschien bei uns zuletzt das Buch „Was glaubt ihr denn. Urban Prayers“: unbedingte Lese-Empfehlung!
„Der Autor hat eines der wichtigsten (und buchstäblich schönsten) Bücher zum Thema Religion komponiert. Es - besser: seine echolotartigen Berichte aus den babylonischen Undergrounds unserer modernen Welt - verdient, gelesen zu werden.“ Jan Feddersen, taz

26.03.2020
Christina Clemms „AktenEinsicht“ auf der Sachbuch-Bestenliste
„AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ von Christina Clemm steht im April auf Platz 4 der Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, ZDF und Die Zeit.
„Die Strafrechtsanwältin Christina Clemm erzählt Geschichten von Frauen, die körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt haben. Dabei schildert sie nicht nur Fallbeispiele, sondern gibt auch Einblicke in die Arbeit von Justiz und Polizei. Eine wichtige Studie gegen das Schweigen.“ So empfiehlt die Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, ZDF und Die Zeit Clemms „AktenEinsicht“.
Dass dieses Buch nicht nur wichtig, sondern zudem ausgezeichnet geschrieben ist, macht der Beitrag von Jurorin Kim Kindermann in der Lesart von Deutschlandfunk Kultur deutlich.

25.03.2020
Zuhausesein (6): Axel Hacke
Was macht eigentlich Axel Hacke in diesen Zeiten? Nun, er schreibt und liest - und liest auch weiter vor. Da seine Veranstaltungen aus bekannten Gründen nicht stattfinden können, ist sein Live-Programm jetzt ins Internet umgezogen.
Wir hatten es schon länger vermutet, nun herrscht endlich Gewissheit: Axel Hacke und Ursula Mauder stecken „Unter einer Decke“. So der Titel des YouTube-podcasts, wo der Autor von „Wozu wir da sind“ und die Sängerin (aktuelle CD: „The Feel of Life“) ihre Gespräche zuhause und Spots aus ihrem Bühnenprogramm ab sofort einmal wöchentlich direkt mit Ihnen teilen.
„Ich finde, Axel Hacke ist immer mitten im Leben, in seinem eigenen und auch im Leben der Anderen.“ Christine Westermann

24.03.2020
Zuhausesein (5): Fritz Eckenga
„Zweng Corona, der bleedn Sau.“ Fritz Eckenga dichtet jetzt auch auf Bairisch - with a little help from Hans Well. Hier aus gegebenem Anlass und als Vorgeschmack auf Eckengas nächsten Gedichtband das Poem „‘s is a Kreiz“:
„‘s is a Kreiz“
beglaubigt von Dipl. Nat. Speaker Hans Well (CEO der CSU-nahen Dialektprüfstiftung)
Sonst schaugt a hoibate Million
Besucha zua bei der Passion,
wo unser Jesus, kollossal,
live und mehr wia hundert Mal,
an Kreiztod stirbt und dann konkret
oiwei wiada aufersteht.
Weng der scheiß Infektionsgefahr
kimmt die Weltbesucherschaar
im übanäxten Johr erst wieder.
Kruzetürkn! Do legst di nieder!
Aus ist jetz mit dem Event.
Sacklzefix(kreiz)sakrament!
Des wunderscheene Ammertal
ist jetz a greisligs Jammertal.
Mia derfa do in Oberbayern
heuer nicht das Leiden feiern.
Das ist der OberammerGAU!
Zweng Corona, der bleedn Sau.
Anmerkung des Verlags: In seinem neuen Buch befleißigt sich Fritz Eckenga fast durchgängig des Hochdeutschen, wie bereits der Titel nahelegt: „Adam, Eva, Frau und Mann / Da muss Gott wohl noch mal ran“

23.03.2020
Zuhausesein (4): Nuruddin Farah
Von einer relativ ruhigen Normalität in den Ausnahmezustand: Unter ganz anderen Vorzeichen als bei der Corona-Krise thematisiert Nuruddin Farahs neuer Roman, gestern im „Diwan“ von Bayern2 besprochen, eine solche Zuspitzung.
„In seinem neuen Roman erzählt Farah die Geschichte eines somalischen Paares, das in Oslo lebt. Nachdem sich ihr geliebter Sohn den Dschihadisten in Somalia angeschlossen hat, gerät ihr Leben aus den Fugen“, fasste Jörg Magenau neulich in rbb Kultur den Inhalt von Nuruddin Farahs neuem Roman „Im Norden der Dämmerung“ zusammen.
Denn als sich der Sohn bei einem Selbstmordattentat in die Luft sprengt, kommen die Witwe und ihre beiden Kinder nach Norwegen … Eine Geschichte über Familie, Politik und Gewalt von einem der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Afrikas.
„Die Kraft dieses Romans liegt nicht in der Analyse heutiger Krisen. Sie liegt in den Charakteren, deren Leben die Politik durchschüttelt“, urteilte gestern Marie Schoeß in Bayern2 Diwan. Hier der podcast (Farah ab ca. 9’28).

22.03.2020
Zuhausesein (3): Louise Welsh
Aufräumen im heimischen Bücherregal. Neuerscheinungen werden passend einsortiert, einige zerlesene Krimis können endlich weg. Aha, hier steht ja auch Irvine Welshs verschollen geglaubtes „Trainspotting“. Und gleich daneben alles von Louise Welsh.
Wahrscheinlich werden irgendwo auf der Welt gerade die ersten drei Covid-19-Krimis verfasst. In einem Buch von Louise Welsh, das wir vor vier Jahren veröffentlichten, ging es um ein Virus namens „V5N6“. Damals las man die Geschichte - im Wissen, dass sie fiktiv war – durchaus mit wohligem Schauer:
London wird von einer Art Schwitzfieber heimgesucht. Menschen sterben innerhalb weniger Tage, Krankenhäuser und Leichenhallen sind überfüllt. Auch Simon Sharkey wird von seiner Freundin Stevie Flint tot aufgefunden. Doch selbst wenn es in einer Stadt voller Toter nicht nach einem Mord aussieht - Stevie ist überzeugt, dass der Tod ihres Freundes nicht auf das Virus zurückzuführen ist.
Welshs Thriller erinnerte Marten Hahn von Deutschlandradio Kultur „an einen Zombie-Film, und dennoch spürt man gelegentlich dieses Kribbeln im Bauch. Da ist eine Schönheit im Untergang, eine sanfte, melancholische Abschiedsstimmung – und das liegt auch an der Kameraführung dieser Autorin, ihrem Blick für Szenen, Licht und Bilder." Ein toller Krimi war und ist und bleibt „V5N6“ allemal.

20.03.2020
Zuhausesein (2): Christina Clemm
Für nicht wenige Familien und Paare, die nun mehr Zeit als sonst miteinander verbringen, ist die aktuelle Lage eine besondere Mehrbelastung. Das Thema Häusliche Gewalt lässt sich gerade jetzt nicht ausblenden: Christina Clemms „Akteneinsicht"
Wo häusliche Gewalt (und zwar ganz überwiegend an Frauen) ohnehin schon das Alltagsleben prägt (die Fallzahlen sind bekanntermaßen skandalös hoch), könnten sich bereits bestehende Konflikte nun noch zuspitzen. Und anderswo treten sie vielleicht erstmals auf.
Christina Clemm plädiert mit guten Gründen dafür, sich bei solchen Situationen - im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft - einzumischen, nachzufragen, Betroffene nicht allein zu lassen. Zum Beispiel hier im aspekte-Interview (ab Min. 13). Ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ ist gerade erschienen.
„Christina Clemm beschreibt sachlich und nüchtern, sie kann gut mit Sprache umgehen, ohne jegliche Anklänge an kompliziertes Juristendeutsch. Sie erlebt in ihrer Arbeit tagtäglich, wie verbreitet diese Gewalt ist und wie schwer es den Opfern anschließend in den juristischen Verfahren gemacht wird." Christine Gorny, Radio Bremen

19.03.2020
Zuhausesein (1): Anna Machin
Familien verbringen jetzt mehr Zeit zusammen als gewöhnlich. Das gilt auch für Paare, die ein Kind erwarten. Eine sehr gute Gelegenheit, Anna Machins „Papa werden“ zu lesen.
Weil Familien jetzt mehr Zeit zusammen verbringen als üblich, sind vor allem die Väter viel stärker in den häuslichen Alltag mit Kind und Kegel eingebunden. Und Paare, die ein Kind erwarten, haben mehr Gelegenheit als sonst, sich auf ihr Elterndasein vorzubereiten. Da kommt Anna Machins Buch wie gerufen.
„Wenn im Familienalltag etwas knapp ist, dann Zeit.“ So beginnt Hendrik Heinze seine Besprechung von Machins „Papa werden“ in der Kulturwelt des Bayerischen Rundfunks. „Der Autorin geht es darum, dass ihr abgelenktes Publikum alles mitbekommt und auch etwas mitnimmt aus diesem Buch: Erkenntnis und Ermunterung, Beistand und Bestätigung – alles drin." Auf BR24 haben Sie Zugriff auf den kompletten Beitrag samt Audio.
Wie wichtig Väter wirklich sind, ist auch Patrick Imhasly in der NZZ am Sonntag dank Machins Buch klar geworden: „In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“

16.03.2020
Leicht eingeschränkter Betrieb
Im Verlag Antje Kunstmann wird weiter gearbeitet, aber der Betrieb läuft wie fast überall mit gewissen Einschränkungen. Da die meisten von uns nun im Home Office sind, kann es da und dort zu Verzögerungen kommen, für die Sie hoffentlich Verständnis haben.

12.03.2020
Die „eiskalte Magie“ von Tanya Tagaq
In den letzten Tagen sind einige besonders gelungene Besprechungen von Tanya Tagaqs Debütroman „Eisfuchs“ erschienen, hier eine kleine Auswahl von Zitaten daraus.
Im Buch-Special der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schrieb Zoe Wydra: „So wie Tanya Tagaq westliche, schriftliche literarische Traditionen mit indigenen, oralen verbindet, wirkt ihr gesamter Roman durch Synthesen. Klang und Licht vereinen sich. Mensch, Tier und Natur, alles wird eins. (...) Man spürt förmlich den eiskalten Wind auf der eigenen Haut.“
Am Dienstag hat Stefan Keim den „Eisfuchs“ im Buchtipp von WDR4 besprochen: „Das ist das Ungewöhnliche und Eigene an diesem faszinierenden Buch: Menschen und Natur scheinen noch ineinander verwoben zu sein. Gleichzeitig ärgert sich die Erzählerin, dass bei 40 Grad minus die Wimperntusche nicht hält. Wenn sie gerade einen Jungen beeindrucken will. 'Eisfuchs' ist ein poetisches, schönes, hartes Buch, etwas ganz Besonderes.“ Hier die vollständige Besprechung mit Audio.
In der gestrigen literataz schreibt Jens Uthoff: „Die Stärke von 'Eisfuchs' besteht darin, dass Tagaq all das [gemeint sind Gewalt, Stigmatisierung etc.] in eine sprachlich starke Fiktion einbindet, in der das Opfersein nicht fetischisiert wird, in der sie das (christliche) Narrativ von Scham verdammt. Ihr Buch kommt rotzig und lebensbejahend daher, die Erzählerin kommt darin als beeindruckend starke Person herüber, die Wege gefunden hat, sich von den Wunden der Kindheit zu kurieren.“ Lesen Sie hier die komplette Rezension.
Mit „Eiskalte Magie“ hat Christian Endres seine Tagaq-Rezension im Doppelpunkt überschrieben. Er ist zwar nicht der Einzige, der auch das Umschlagmotiv und die Innenteil-Illustrationen von Jaime Hernandez lobt, aber der Erste, der ihn als Mit-Urheber der legendären Comic-Serie „Love and Rockets“ identifiziert.

11.03.2020
FAZ-Hymne auf A.G. Lombardo
A.G. Lombardo schickt in seinem späten Romandebüt „Graffiti Palast“ den Grafologen Americo Monk auf eine moderne Odyssee durch die Subkultur von Los Angeles.
Unter der Überschrift „Schwermütige Engel über brennender Stadt“ druckte die FAZ am letzten Samstag eine furiose Besprechung von Kai Sina über A.G. Lombardos Roman „Graffiti Palast“, der exakt vor einem Jahr bei uns erschienen ist.
Von einem „Paukenschlag“ ist darin die Rede, von einer „ästhetisch vielstimmigen und historisch tiefenscharfen Darstellung“ der Watts-Unruhen von 1965 in Los Angeles, von einem „wirklich mitreißenden Lektüreerlebnis“, überdies von einer „grandiosen Übersetzerleistung“ (Jan Schönherr). Man könnte, wenn man nur dürfte, ellenlang aus dieser Rezension zitieren. Leider ist sie online nur hinter der FAZ-Bezahlschranke verfügbar, auf die perlentaucher-Zusammenfassung immerhin können Sie hier zugreifen.
Eine bessere Backlist-Besprechung werden Sie dieses Jahr wohl nicht mehr lesen. Und einen besseren Roman als „Graffiti Palast“ vielleicht ebenso wenig!

10.03.2020
Interviews und Veranstaltungen mit Christina Clemm
Pünktlich zum Internationalen Frauentag sind etliche Interviews mit Christina Clemm zu ihrem Buch „AktenEinsicht“ geführt worden. Morgen Abend diskutiert unsere Autorin im „Hebbel am Ufer“ in Berlin.
„Gibt es heute weniger Partnerschaftsgewalt als früher?“, fragte Laura Backes unsere Autorin im Spiegel. „Die Berliner Anwältin Christina Clemm berichtet, was sich in den vergangenen Jahren verbessert hat - und was nicht." Wer einen online-Zugang hat, kann das vollständige Gespräch hier nachlesen.
Für das „Kulturjournal“ vom Bayerischen Rundfunk hat sich am Weltfrauentag Martina Boette-Sonner mit Christina Clemm über ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ unterhalten. Hier das Audio (ab 26’57).
Morgen Abend diskutiert Christina Clemm im Berliner „Hebbel am Ufer“ mit Prasanna Gettu und der Gruppe LASTESIS, Titel der Veranstaltung: „Von Chile über Indien bis Deutschland – Geschichten von Frauen und Gewalt“

06.03.2020
Erste Presse zu Anna Machins „Papa werden“
Gerade ist Anna Machins „Papa werden“ erschienen, ein unterhaltsames und informatives Sachbuch über die Rolle des Vaters und die Entwicklung des modernen Vaterbildes.
Unter dem Titel „Der Mann, das unbekannte soziale Wesen“ hat Patrick Imhasly, Wissenschaftsredakteur der Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag, in seiner Kolumne „49 Prozent“ auf das Buch von Anna Machin hingewiesen. Sein Fazit: „In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“
Die erste Rezension von „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ stand am 3. März in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Es ist Machins erklärte Mission, die ‚involvierten Väter‘ zu stärken und ihren Beitrag zu würdigen“, schrieb dort Kerstin Maria Pahl. Ihre vollständige Besprechung können Sie hier nachlesen.

05.03.2020
Die Leipziger Buchmesse 2020 findet nicht statt
Die Entscheidung, die von allen Beteiligten sehr bedauert wird, hat die Leipziger Messe gemeinsam mit der Stadt Leipzig in enger Absprache getroffen. Alle Veranstaltungen, die im Rahmen von Leipzig liest geplant waren, können daher nicht stattfinden.
Im Veranstaltungsbereich unserer Website können Sie sich darüber Informieren, ob stattdessen Lesungen unserer Autorinnen und Autoren in Ihrer Nähe stattfinden. Wir blicken nach vorn und freuen uns, Sie auf der Leipziger Buchmesse 2021 wiederzusehen!

04.03.2020
Christina Clemms „AktenEinsicht“ ist erschienen
Jede dritte Frau ist Opfer von physischer und sexualisierter Gewalt. Das Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ von Christina Clemm, Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin, ist eine Reise in Gerichtssäle und an Tatorte.
„Anwältin Christina Clemm vertritt Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden. Laut Statistik gibt es in jedem Freundeskreis Täter und Opfer.“ So beginnt Julia Schaafs Porträt unserer Autorin in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hier zum Nachlesen.
Für ein Gespräch über ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ war Christina Clemm gestern im Studio 9 von Deutschlandfunk Kultur, hier zum Nachhören.
Am kommenden Mittwoch ist Christina Clemm zusammen mit Prasanna Gettu und LASTESIS im Hebbel am Ufer in Berlin, mehr zur Veranstaltung erfahren Sie hier. Die für Freitag, 13. März, geplante Diskussion von Christina Clemm und Margarete Stokowski im Werk 2 in Leipzig kann wegen der Absage von Leipziger Buchmesse und Leipzig liest leider nicht stattfinden.

26.02.2020
Lionel Messi über den Fußball-Tellerrand hinaus
Jordi Puntís Buch über Lionel Messi ist keine Biografie des argentinischen Ausnahmefußballers vom FC Barcelona, sondern eine „Stilkunde“.
„Es gibt nur wenige Dinge, auf die man sich verlassen kann. Dazu gehört die Gewohnheit von Autoren, zu den wirklich wichtigen Themen erst einmal einen oder mehrere Taxifahrer zu befragen. So machte es auch der Katalane Jordi Punti, als er herausfinden wollte, wer in Argentinien das beliebtere Fußball-Idol ist: Messi oder Maradona. Angeblich sind die Taxifahrer in Buenos Aires für ihre blumige Ausdrucksweise bekannt, nur so lässt sich erklären, was Chauffeur Nummer eins antwortete: ‚Messi ist Argentinier, ja, aber, sagen wir, ihm fehlt es an Argentinität.‘ Nummer zwei soll parallel zum Drehen des Lenkrads folgenden Satz gedrechselt haben: ‚Messi ist mehr Fußballer als Argentinier. Maradona ist mehr Argentinier als Fußballer.‘ So steht es in Puntis neu erschienenem Buch ‚Messi: Eine Stilkunde‘“, schrieb Evi Simeoni gestern in der FAZ vor dem Gastspiel des FC Barcelona beim SSC Napoli (1:1). Hier der vollständige Artikel. Plus zwei Auszüge aus Rezensionen von Jordi Puntís Buch über Lionel Messi:
„Viele Zitate und erstaunliche Informationen (…) hat Jordi Puntí zusammengetragen. Der Autor lebt in Barcelona, liebt Messi, hat seine Karriere aus der Nähe verfolgt und ein Buch geschrieben, das zweifellos eine Liebeserklärung ist.“ Christoph Biermann, 11 Freunde
„Ein Buch, das viele bereichernde Lesemomente beschert, weil sie über den Fußball-Tellerrand hinausgehen und es ihm gelingt, das oft jenseits der Begrifflichkeiten stehende Ausnahmekönnen, in dem Messis Spiel zur Kunst wird, im Herzstück dieses Buches treffend zu charakterisieren – immer verbunden mit der Dankbarkeit, Zeitgenosse und Augenzeuge dieses singulären Weltphänomens zu sein.“ Martin Maria Schwarz, hr2 Kultur (hier der ganze Beitrag im podcast)

26.02.2020
„Vom Wind verweht“ auf der SWR-Bestenliste
Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“ in der Neuübersetzung von Andreas Nohl und Liat Himmelheber steht auf Platz 9 der SWR-Bestenliste im März.
Wir freuen uns sehr, dass Margaret Mitchells Klassiker von den Jurorinnen und Juroren der SWR-Bestenliste empfohlen wird. „Vom Wind verweht“, neu übersetzt von Andreas Nohl und Liat Himmelheber, steht dort im März auf Platz 9.
„Himmelheber und Nohl haben dem Buch, dem selbstverständlich auch dank der Verfilmung mit Vivian Leigh und Clark Gable der Ruch des Schmachtfetzens umweht, eine komplett neue, zeitgemäße Stillage gegeben“, schreibt die Jury der SWR-Bestenliste, und weiter: „Der Roman erzählt nicht nur von einem verwöhnten Balg in den amerikanischen Südstaaten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die innerhalb von zwölf Jahren zwei Ehemänner verliert und vom dritten schließlich verlassen wird – das Buch transportiert eine ganze Epoche in der Geschichte vom Aufstieg und Fall der Südstaatenaristokratie. Die Neuübersetzung nimmt dem Roman das ihm zugeschriebene Pathos, vor allem aber die inhärenten Rassismen, die der Sprache der Entstehungszeit eingepflanzt waren.“
Den ausführlichen Text zur SWR-Bestenliste-Platzierung lesen Sie hier.

21.02.2020
Fred Pearce über das Atomzeitalter
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke … der Geist der Radioaktivität schwebt weiter über uns: Fred Pearce legt mit „Fallout“ ein fesselndes Panorama über das Atomzeitalter vor.
„Eine packende Reportagereise an die Orte, wo Atombomben explodierten, Atommeiler barsten und strahlende Fässer in Bergwerken rosten“, urteilt Susanne Billig in der Buchkritik von Deutschlandfunk Kultur über Fred Pearces neues Buch „Fallout“. „In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Hier die vollständige Besprechung.
Verwiesen sei auch auf Christian Endres‘ Besprechung auf diezukunft.de: „Pearces komprimiertes, spannendes Portrait des Atomzeitalters (…) überzeugt als zugängliche Lektüre im doppelten Sinne: für sich genommen ein aufgeschlossenes, lesenswertes und fesselndes Sachbuch voll ordentlichem Infotainment - und zugleich ein Zugang, um von hier aus tiefer in die Materie einzutauchen, die nach wie vor beunruhigend viele Frage- und Ausrufezeichen für uns und die Zukunft unseres Planeten bereithält.“

18.02.2020
Susanne Wiborgs „Gäste in meinem Garten“
Der neueste Band mit Susanne Wiborgs Gartenkolumnen, „Gäste in meinem Garten“, ist Finalist für den diesjährigen Buchpreis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft.
Der DGG-Buchpreis geht auf den 1955 amtierenden Präsidenten Graf Lennart Bernadotte zurück, der angeregt hatte, in vielfältiger Weise auf seinen Leitgedanken „Gärtnern um des Menschen willen“ aufmerksam zu machen. Die Auszeichnung soll Belange des Gartenbaus, der Gartenkultur und der Gartenkunst bewusst machen, gärtnerisches Wissen und Können verbreiten, den Umgang mit Pflanze, Garten, Landschaft und Natur verstärken und den schriftstellerischen Einsatz finanziell unterstützen.
Für den DGG-Buchpreis 2020 ist u.a. Susanne Wiborgs „Gäste in meinem Garten“ (illustriert von Rotraut Susanne Berner) nominiert. Die Entscheidung fällt auf der Leipziger Buchmesse am 13. März ab 16 Uhr auf der mdr Kultur-Bühne (Glashalle, linke Empore, Stand 17).
„Susanne Wiborgs Garten ist ihr Salon, ein Treffpunkt der grünen Welt. Da steht sie zwischen Flieder, Waldmeister und Hornissen und erzählt von ihnen wie von wunderlichen Gästen und streut dabei – man merkt es kaum – manch kluge Einsicht, manch nützlichen Wink.“ Benedikt Erenz, Die Zeit

17.02.2020
Erste Presse für Tanya Tagaqs „Eisfuchs“
Tanya Tagaqs Roman „Eisfuchs“ ist erschienen: „Ein Prosa-Debüt, das den Blick weitet“, urteilt die Frankfurter Rundschau. Und der Saarländische Rundfunk bewundert „luzide, flirrende Bilder“.
„Die Natur ist in diesem Buch das Göttliche schlechthin. Tagaq schildert sie als große Kraft und Attraktion. Die Menschheit wäre gut beraten, so ließe sich das Tundra-Kaleidoskop lesen, diese Natur in größtmöglichem Frieden zu lassen“, schreibt Martin Oehlen in der Frankfurter Rundschau über „Eisfuchs“ von Tanya Tagaq. Die Natur am Polarkreis hat für Tagaqs Protagonistin aber auch ihre Tücken: „Dass die Wimperntusche nicht hält, wenn es minus 40 Grad sind, ist zumal dann lästig, wenn der von allen Mitschülerinnen geschätzte Bestboy in der Nähe ist.“ Oehlens Fazit: „‚Eisfuchs‘ schlägt mit einer Mischung aus Alltagsbrutalität, Naturpoesie und Mystik einen unvertrauten Ton an. Der klingt verlockend bizarr. Ein Prosa-Debüt, das den Blick weitet.“ Hier die vollständige Rezension.
Auch Meike Stein vom Saarländischen Rundfunk hat das Buch sehr gut gefallen: „Tagaq arbeitet mit zahlreichen Vignetten – also mit Kürzesttexten -, um die physische und spirituelle Welt zu fassen, die das Mädchen umgibt. Teile des oft collagenhaft anmutenden Textes hat die Autorin aus ihren Traumtagebüchern und Notizbüchern zusammengestellt, und die luziden, flirrenden Bilder zeichnen Erfahrungen an der Grenze zwischen Realität und emotionaler Innenwelt.“ Die vollständige Besprechung im SR2 Kulturradio lesen Sie hier.

06.02.2020
„Blödes Bild“ in 3sat Kulturzeit
Ein herzerwärmendes, humorvolles Buch für kleine Schwestern, große Brüder – und alle anderen, die manchmal alles blöd finden: „Blödes Bild“ von Johanna Thydell und Emma AdBåge wurde gestern Abend in 3sat Kulturzeit empfohlen.
„Tatsächlich das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann. Egal wie alt sie sind“, befand Kim Kindermann in Deutschlandfunk Kultur über „Blödes Bild“. Dieses tolle Bilderbuch wurde gestern Abend in den Kinderbuchtipps von 3sat Kulturzeit vorgestellt.
„Die kleine Schwester würde gerne so gut zeichnen wie der große Bruder. Der wiederum möchte einfach Ruhe. (…) Emma AdBåge inszeniert das Kammerstück gekonnt: Bald illustriert sie fast ungestüm, als würde wachsende Wut den Stift lenken, bald mit scharfem Blick für mimische und gestische Details. Man könnte die Kleine hassen, dann wieder versteht man ihr Drama. Der Rhythmus des Umblätterns unterstützt die Eskalation, und der Text von Johanna Thydell (Foto), so unspektakulär er scheint, gibt sein Bestes.“ Hans ten Doornkaat, NZZ am Sonntag

05.02.2020
Warten auf Wiglaf Drostes „Tisch und Bett“
Bayern2 Diwan und die Literarische Welt und der Blogger Günter Keil haben schon vorab auf Wiglaf Drostes Gedichtband „Tisch und Bett“ hingewiesen, der am nächsten Dienstag erscheinen wird.
Martina Boette-Sonner hat neulich ihre Diwan-Sendung in Bayern2 mit schön gelesenen Auszügen aus „Tisch und Bett“ des „manchmal wütenden, manchmal feinsinnigen, manchmal groben und gelegentlich ungerechten satirischen Dichters Wiglaf Droste“ bestückt.
Und die Literarische Welt schenkte für den Vorabdruck des Gedichts „Gestern, heute, morgen“ gar eine ganze Seite her. Hier die erste Strophe: „Die Frau, die ich in Armen hielt, / die raucht am liebsten Chesterfield.“, weiterlesen können Sie ab dem 11. Februar im Buch auf Seite 158.
„Droste-Lyrik ist immer vieles zugleich: Böse und scharfsinnig, liebenswert und fein. Der Westfale dichtete sich spielend vom Privaten zum Politischen, Witz und Wut liegen nah beieinander, und seine kurzen Texte zeigen zum leider letzten Mal, welch kluger Kopf und großer Menschenfreund Droste war.“ Günter Keil in seinem Literaturblog

28.01.2020
Lorbeeren für Joachim Schnerf
Neu auf Platz 4 der „radioeins“ Bücherliste: „Wir waren eine gute Erfindung“.
Mal erbarmungslos witzig, mal zurückgenommen und im nächsten Moment tief traurig – auf nur 140 Seiten erzählt Joachim Schnerf in „Wir waren eine gute Erfindung“ die Geschichte des alten Salomon, der nach dem Tod seiner über alles geliebten Ehefrau Sarah die erste Familienfeier alleine ausrichten muss.
Der Buchhändler Kurt von Hammerstein aus der Buchhandlung Hundt Hammer Stein hat den Roman für radioeins gelesen und kann kaum glauben, dass der Autor erst Mitte dreißig ist: „Ich bin sehr beeindruckt davon, mit wie viel Weisheit und Witz, aber gleichzeitig auch mit wie viel Gefühl [Joachim Schnerf] in diesem recht kurzen Büchlein diese Familie beschreibt. Ein sehr sehr sehr schönes Buch – bin begeistert.“
Die ganze Besprechung gibt’s hier zum nachhören.

22.01.2020
Radio-Lesung aus „Vom Wind verweht“
Falls Sie vor dem 1300-Seiten-Wälzer zunächst zurückschrecken, können Sie morgen Abend bequem probehören: In den „radioTexten am Donnerstag“ von Bayern 2 wird aus Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“ vorgelesen.
„Andreas Nohl und Liat Himmelheber haben Margaret Mitchells Roman neu übersetzt - zum ersten Mal seit der Übertragung von 1937 -, dabei ein -e aus dem Titel entfernt und einen weiblichen Antikriegsroman freigelegt“, schreibt der Bayerische Rundfunk in seiner Ankündigung.
Die klassische Lesung (eine knappe Stunde, ab 21:05 Uhr) beginnt mit einer lebensgefährlichen Geburt im belagerten Atlanta und steigert sich dann bis zur fast aussichtslosen Flucht aus der brennenden Stadt. Es liest Katja Amberger, Judith Heitkamp moderiert.
Regie führt Helmut Petzold, der das Buch neulich in BR2 Diwan sehr kundig besprochen hat, Zitat: „Man muss ‚Vom Wind verweht‘ nicht unbedingt mit ‚Krieg und Frieden‘ vergleichen, es ist auch nicht das ‚unterschätzteste Buch der Weltliteratur‘, aber es ist Weltliteratur. Und ein 1300 Seiten langer Schmöker, mit dem man in der neuen, kaum genug zu lobenden Übersetzung wundervolle, beglückende Tage auf der Couch verbringen kann.“

21.01.2020
„Grüne Ökonomie – Lösung oder Mogelpackung?“
Ist die Perfektion des biblischen „Macht euch die Erde untertan“ ein bedrohlicher Irrtum – oder verantwortungsvoll? Liegen darin auch utopische Potenziale? Darüber diskutieren am Donnerstag in Frankfurt Barbara Unmüßig und unsere Autorin Christiane Grefe.
Anthropozän: So haben Wissenschaftler ein neues Erdzeitalter getauft, in dem der Mensch alle Prozesse auf dem Planeten entscheidend beeinflusst – die biologischen, geologischen, stofflichen, atmosphärischen. Der Mensch als Gestalter der Natur: Welcher Naturbegriff steht hinter dieser Vorstellung? Ist sie die Perfektion des biblischen „Macht euch die Erde untertan?“ Vermessen, ein bedrohlicher Irrtum – oder realistisch verantwortungsvoll? Liegen darin auch Chancen und utopische Potenziale?
Am Donnerstag, 23. Januar, sprechen Barbara Unmüßig (hier ihr aktueller FR-Beitrag) von der Heinrich-Böll-Stiftung und die Publizistin Christiane Grefe, Autorin des Buchs „Global Gardening“, über das Thema „Grüne Ökonomie – Lösung oder Mogelpackung?“ Es geht unter anderem um die Frage, ob sich der Klimawandel allein mit wirtschaftlichen Konzepten wie der Besteuerung von Abgasen oder mit der Einführung neuer Technologien bekämpfen lässt, welche negativen Folgen das haben könnte und welche Rolle dabei die globalen Machtverhältnisse spielen.
Mehr zur Veranstaltung (ab 19 Uhr, Osthafenforum im medico-Haus, Lindleystraße 15, Frankfurt) finden Sie hier.
"Christiane Grefe versucht in ihrem Report, die Debatte in ihren verschiedenen Facetten begreifbar und nachvollziehbar zu machen. Das gelingt ihr auch, da sie zum einen in klassischem Reportagestil persönliche Begegnungen mit Unternehmern, Wissenschaftlern, Technikern, Landwirten anschaulich schildert und zum anderen alle Fachbegriffe so übersetzt und veranschaulicht, dass auch ein Laie sofort begreift, worum es geht. Das macht ihr Buch zu einem perfekten Überblick über eine Debatte, die von der Öffentlichkeit noch weitgehend unbeachtet geblieben ist." Johannes Kaiser, SWR2 Forum Buch

20.01.2020
Herbert Kapfer liest aus „1919“
Am Dienstag 21. Januar liest Tukan-Preisträger Herbert Kapfer in der Münchner Seidlvilla aus seinem Roman „1919“. Moderation: Ernst von Borries
Auf Einladung des Tukan-Kreises stellt Herbert Kapfer am Dienstag 21.1. seinen Roman „1919“ vor, für den er mit dem Tukan-Preis 2019 ausgezeichnet wurde. Die Veranstaltung (mehr dazu hier) in der Münchner Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, beginnt um 19:30 Uhr, Ernst von Borries moderiert.
„Wie ein DJ, der Platten auflegt, legt Kapfer historische Texte auf. Außer den Kapitelüberschriften hat er kein Wort selbst geschrieben – das schmälert die kreative Leistung des Dokumentaristen aber nicht. (…) So entsteht in der Werkstatt von Herbert Kapfer ein großer Fleckenteppich aus verschiedensten Szenen und Figuren, der Zeitgeschichte als gelebte Menschengeschichte sichtbar macht.“ Jörg Magenau, rbb Kultur

20.01.2020
Kunstmann-Spende an Sea-Watch e.V.
Wir hatten angekündigt, einen Euro pro verkauftem Buch von „Käpt*in Rakete“ an Sea-Watch zu spenden, und konnten der Seenotrettungs-Organisation nun 6.500 € überweisen.
„Käpt*in Rakete“ nimmt Kinder mit auf eine abenteuerliche Reise - ein Buch der Hooligans gegen Satzbau (#HoGeSatzbau) über Hilfe in der Not, geteilte Pfannkuchen und warum es manchmal richtig ist zu helfen, auch wenn Ärger droht.
„In ihrer Geschichte über ein junges Mädchen, das im heimischen Wohnzimmer Kapitänin spielt, möchte die Onlineinitiative Hooligans gegen Satzbau kindgerecht vermitteln, was für sie nicht diskutabel sein sollte: Ist jemand in Not, muss ihm geholfen werden“, schrieb Carolin Würfel darüber auf zeit.de.
Wir hatten angekündigt, einen Euro pro verkauftem Buch an Sea-Watch zu spenden, und konnten der Seenotrettungs-Organisation nun 6.500 € überweisen, denn nach wie vor gilt deren Leitspruch: „Europa hat sich an Bilder von Ertrunkenen und sinkenden Schlauchbooten gewöhnt. Wir können das nicht. Deshalb retten wir weiter.“

17.01.2020
E.O. Plauen Preis für Michael Sowa
Der mit 5.000 Euro dotierte E.O. Plauen-Preis, gerne auch „Oscar der Illustratoren“ genannt, geht 2020 an Michael Sowa. Wir gratulieren herzlich!
Der E.O. Plauen Preis zeichnet das Schaffen bedeutender Künstler unserer Zeit im Genre Karikatur/Cartoon, Pressezeichnung und Buchillustration aus. Erster Preisträger war 1995 F. K. Waechter. Michael Sowa ist der neunte Preisträger.
Die Jury für den E.O. Plauen Preis hat sich nach Aussage des Juryvorsitzenden Andreas Platthaus einstimmig für Sowa als Preisträger 2020 entschieden: „Mit Michael Sowa wird die Malerei ausgezeichnet, ein Genre, das noch nicht mit dem E.O.Plauen Preis gewürdigt wurde. Michael Sowas Bilder zeichnen sich durch einen unglaublichen Witz aus, mit einer Liebe zum Detail, die faszinierend ist.“ Weitere Informationen finden Sie hier und hier.
Die Preisverleihung findet, verbunden mit der Eröffnung einer Sowa-Ausstellung, am 19. September um 18 Uhr in der Galerie im Malzhaus in Plauen statt.

17.01.2020
„Man nannte ihn El Niño de Hollywood“
Über das „Leben und Sterben eines Killers der Mara Salvatrucha“ berichten die Brüder Óscar und Juan José Martinez in ihrem neuen Buch, das Wolf-Dieter Vogel überzeugend in der taz empfohlen hat.
Als Mittelamerika-Korrespondent hat Wolf-Dieter Vogel einen besonderen Zugang zu "Man nannte ihn El Niño de Hollywood“: "Man könnte sich keine kompetenteren Autoren als die Brüder Martínez für dieses Thema denken. (...) Sie lassen Tobar selbst sprechen und schaffen mit Informationen, Sachlichkeit und beobachtender journalistischer Distanz ein Bild, das das Elend dieses Mannes ohne Mitleid zum Ausdruck bringt." Hier seine vollständige Rezension.
Das Buch von Óscar (Foto) und Juan José Martinez spielt weit weg in El Salvador, aber die Intention der Autoren kommt einem ganz nah: "Auf dem Weg, Wahrheiten zu entdecken, kann der Journalismus Menschen dazu bringen, irgendwann genug von den Lügen zu haben. (...) Wir kommen aus Kriegen und sind daran gewöhnt, zu leiden. Aber wenn die Schmerzgrenze erreicht ist, könnten sich Dinge ändern." Óscar Martínez (in einem Interview mit Hernán D. Caro für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)

08.01.2020
„Was für ein Buch!“
Ob es um den Umfang oder die Ausstattung des Bandes, den Inhalt des Romans oder die Qualität der Neuübersetzung geht: „Was für ein Buch!“ ist der treffendste Einstieg in jede Auseinandersetzung mit Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“.
Es folgt eine Zitatsammlung (wo möglich, ist auf die Besprechungen verlinkt) aus den bis heute rund 30 Rezensionen zu Andreas Nohls und Liat Himmelhebers Neuübersetzung von Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“:
„Scarlett O’Hara: zäh, zupackend, unsentimental, selbstbewusst und extrem unterhaltsam. Das Buch bietet die Chance, eine faszinierende Antiheldin neu zu entdecken.“ Jörg Thomann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„‚Vom Wind verweht‘ demonstriert wunderbar die unterschiedlichen Geschwindigkeiten sozialen Fortschritts, ist modern in der Frauenfrage und archaisch im Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß.“ Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung
„Die Neuübersetzung kommt ohne Pathos aus und wirkt dadurch einfach überhaupt nicht mehr kitschig. Zweifelsfragen zur Übersetzung und Erläuterungen werden übrigens in einem vorzüglichen Anhang erklärt.“ Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur
„Was die Übersetzer Liat Himmelheber und Andreas Nohl (…) hier mit bemerkenswertem Mut, ja mit Verwegenheit geleistet haben, zeigt daher vor allem eins: wie produktiv der Akt des Übersetzens ist, wenn er alt und gleichgültig Gewordenes neu erschließt.“ Tobias Döring, FAZ
„Von allen Schlacken befreit, erstrahlt Mitchells Roman plötzlich in ganz anderem Licht. Wenngleich er mit der klassischen Moderne, wie sie Virginia Woolf, Joyce, Proust oder Faulkner damals aufbrachten, wenig im Sinn hat, liest er sich als faszinierender, packender, erzählerisch ausgefeilter Roman, der – bezogen auf den Zeitraum 1861 bis 1873 – die Geschichte des Amerikanischen Bürgerkriegs und der sich anschließenden ‚Reconstruction‘ aus ungewohnt weiblicher Perspektive schildert.“ Rainer Moritz, Deutschlandfunk Kultur
Ein ausführliches und sehr aufschlussreiches Interview mit den Übersetzern hat Judith von Sternburg für die Frankfurter Rundschau geführt.
„Die Neuübersetzung von Andreas Nohl und Liat Himmelheber ist auf jeden Fall ein Grund, dieses Südstaatenepos nochmal oder endlich mal zu lesen.“ Katharina Mahrenholtz, NDR Info

20.12.2019
Ernst-Hoferichter-Preis 2020 für Rudi Hurzlmeier
Dana von Suffrin und Rudi Hurzlmeier werden 2020 mit den Ernst-Hoferichter-Preisen ausgezeichnet. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1975 jährlich an Münchner Künstlerinnen und Künstler der erzählenden Kunst vergeben.
Dass der Maler, Zeichner und Cartoonist Rudi Hurzlmeier mit dem Ernst-Hoferichter-Preis ausgezeichnet wird, ist eine sehr schöne Nachricht zum Jahreswechsel – wir freuen uns und gratulieren herzlich!
RuDiHus schon heute kaum mehr zu überblickendes Werk ist surrealistischer Barock, grenzensprengende Fabulierlust, ein Fest für die Sinne und die Un-Sinne. Seine Gemälde und Zeichnungen zieren auch Umschläge und Innenteile etlicher Kunstmann-Bücher, z.B. von Thomas Gsella und Wiglaf Droste.
Aber wir haben auch eigene Titel von ihm im Programm, so mehrere „Hirameki“-Bände, die er zusammen mit Günter Mayer als Peng+Hu entwickelt hat, oder eine kleine Werkschau in der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
Bei den bisherigen Hoferichter-Preisträgerinnen und -Preisträgern ist Rudi Hurzlmeier in bester Gesellschaft. Wir freuen uns schon auf die Preisverleihung am 30. Januar 2020.

17.12.2019
Vorpremiere: „Vom Wind verweht“
Morgen Mittwoch geben Andreas Nohl und Liat Himmelheber im Münchner Literaturhaus einen Vorgeschmack auf ihre Neuübersetzung von Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“, die am 2. Januar 2020 erscheinen wird.
Jeder kennt Scarlett O’Hara und Rhett Butler, dieses tragische Liebespaar, meist in Gestalt von Vivien Leigh und Clark Gable. Der Film gilt als einer der erfolgreichsten der Filmgeschichte, doch schon das Buch, 1936 erschienen, war umgehend ein Bestseller. Ein einziges Mal, im Jahr 1937, wurde „Vom Wind(e) verweht“ ins Deutsche übertragen – nun ist dieses große amerikanische Epos in neuer Übersetzung und erstmals ungekürzt zu erleben. Andreas Nohl und Liat Himmelheber sind der schnörkellosen Sprache von Margaret Mitchell gefolgt, haben falsche Romantik und rassistische Stereotypen klug vermieden. So erleben wir „Vom Wind verweht“ als das, was es im Original immer war: das amerikanische „Krieg und Frieden“.
Morgen Mittwoch stellen Andreas Nohl und Liat Himmelheber ihre Neuübersetzung im Münchner Literaturhaus in Lesung und Gespräch und mit Filmausschnitten vor, Antje Kunstmann moderiert. Details zur Veranstaltung finden Sie hier.
„Eine Übersetzung von Andreas Nohl wäre aufs Geratewohl selbst dann zu empfehlen, wenn der Titel ‚Vom Wnd verweht‘ lautete. Seine genialen (gescheiten, gewandten, unverblümten) Übersetzungen von 'Tom Sawyer & Huckleberry Finn' oder von der 'Schatzinsel' berechtigen zu so kühnen Aussagen. Auf Andreas Nohls Übersetzungen kann man sich zu hundert Prozent verlassen.“ Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

16.12.2019
Tukan-Preis für Herbert Kapfer
Heute Abend wird der Tukan-Preis der Landeshauptstadt München an Herbert Kapfer für sein Buch „1919“ verliehen. Wir gratulieren herzlich!
„'1919‘, könnte man zugespitzt sagen, hat keinen Autor und heißt Herbert Kapfer.(…) 100 Jahre danach beugt sich Kapfer über das angerichtete Chaos, ordnet, sortiert, stellt wieder auf, setzt wieder in Szene, was einmal irgendwie zueinander gehört haben muss“, schrieb Ludwig Lugmeier in der jungen Welt über Herbert Kapfers Buch „1919“.
Heute Abend wird Herbert Kapfer für "1919" mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet (19 Uhr, Literaturhaus). Begrüßung und Überreichung der Urkunde: Stadträtin Kathrin Abele, Grußwort: Georg M. Oswald, Laudatio: Raoul Schrott, Musik: Evi Keglmaier
Die Begründung der Jury können Sie hier nachlesen, hier eine weitere Pressestimme: „'1919' degradiert Literatur glücklicherweise nicht zur historiographischen Schießbuden- und Likörpralinen-Prosa, sondern führt sie mit all ihren konzeptuellen Freiheiten ins Feld. Es ist ein großer Gewinn, Kapfer auf diesem Weg zu folgen.“ Samuel Hamen, Deutschlandfunk Büchermarkt
Und hier eine ausführliche und sehr lesenswerte Würdigung von Antje Weber in der heutigen Süddeutschen Zeitung.

11.12.2019
Moritz Hürtgen liest in München
„Angst vor Lyrik“? Hürtgen treibt sie Ihnen aus: mit seinem Gedichtband, der das Fürchten lehrt – und unterhält. "Prächtige Panikgedichte mit therapeutischer Wirkung", befand Oliver Jungen in der FAZ. Morgen Abend live im Heppel & Ettlich in München!
Alle Menschen führen ein Leben in Angst. Vollkommen unmöglich, den Ängsten zu entkommen. Kaum ist eine Angst verdrängt, kommt die nächste um die Ecke, springt aus dem Schrank oder lauert nachts unterm Bett.
Moritz Hürtgen, Chefredakteur der Titanic (gestern Abend lief in BR Capriccio dieser Beitrag über das jubilierende Satiremagazin), präsentiert am Donnerstag, 12. Dezember, um 20 Uhr im Heppel & Ettlich in München seinen Gedichtband „Angst vor Lyrik“.
"Das ist zuweilen große Kunst, wie Hürtgen hier die Rassisten und Engbestirnten dieses Landes mit nur wenigen Versen vorführt. (…) Alle Reime sitzen, da klingt nichts schief oder falsch. Toll in Form sind nicht nur die Gedichte, auch die Illustrationen von Leo Riegel sind durchweg gelungen. (…) Ein perfektes Geschenkbüchlein." Jens Uthoff, taz

10.12.2019
Stefan Klein präsentiert „Boko Haram: Terror und Trauma“
Am Mittwoch, 11. Dezember, stellt Stefan Klein sein Buch „Boko Haram: Terror und Trauma. Die entführten Mädchen von Chibok erzählen“ im Bellevue di Monaco vor.
Als im April 2014 die nigerianische Terrororganisation Boko Haram 276 Schülerinnen aus einer Schule in dem Ort Chibok entführte, ging ein Aufschrei durch das Land, der auf der ganzen Welt gehört wurde: #bringbackourgirls! Zurück in Freiheit ist inzwischen fast die Hälfte der Mädchen, mit einigen konnte der Reporter Stefan Klein sprechen: Sein bewegender Bericht „Boko Haram: Terror und Trauma. Die entführten Mädchen von Chibok erzählen“ kommt aus dem geschundenen Herzen Afrikas.
Der Autor Stefan Klein präsentiert sein Buch am Mittwoch, 11. Dezember, um 19:30 Uhr im Bellevue di Monaco, Müllerstraße 2, 80469 München. Moderation: Stephan Dünnwald (Bayerischer Flüchtlingsrat, Vorstand Bellevue di Monaco)
„Ein rares Verdienst Kleins liegt darin, dass er den Leidensweg der Opfer über den Tag der Rückkehr hinaus weiter verfolgt wie auch die Bemühungen der Hilfswerke, die sich um sie kümmern. Auf eine Wiedereingliederung nach drei Jahren einer solchen Gefangenschaft sind weder die Mädchen noch ihre Gesellschaft vorbereitet, von der große Teile sie für den Rest ihrer Tage als Aussätzige behandeln wird.“ Georg Brunold, journal21.ch

10.12.2019
Joachim Schnerf in der Süddeutschen Zeitung
Gestern präsentierte unser Autor Joachim Schnerf seinen Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ im Münchner Literaturhaus – und da war die hervorragende Besprechung in der Süddeutschen Zeitung am gleichen Tag natürlich eine willkommene Punktlandung.
Sowohl Veranstalterin Rachel Salamander (Literaturhandlung) als auch Moderatorin Judith Heitkamp (BR) zitierten genüsslich den zentralen Satz aus Frauke Meyer-Gosaus SZ-Besprechung: „Dieser Roman des 1987 in Straßburg geborenen Autors ist eines der schönsten Bücher des Jahres, eines der traurigsten nämlich, der zärtlichsten und zugleich witzigsten.“
Joachim Schnerf, hauptberuflich Lektor für internationale Literatur in Paris, las eine kurze Passage aus „Cette Nuit“, wie „Wir waren eine gute Erfindung“ im Original betitelt ist, und stellte sich den Fragen von Moderatorin Judith Heitkamp. Dazwischen las Rachel Salamander einige Passagen aus Nicola Denis‘ deutscher Übersetzung.
„‘Was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten?‘, lautet die rituelle Frage, in der am Sederabend alle anderen Fragen gipfeln. Für Salomon ist die Antwort einfach: Sarah lebt nicht mehr. Wie sollte er selbst da noch bleiben? Während er wahrnimmt, wie sein Herz schwächer wird, sieht er sich und Sarah als das Liebespaar, das sie nun sein werden, ‚endlich wieder aneinandergefügt. Und wir werden uns ein wenig vom Boden erheben. Werden ein wenig fliegen.‘ So wie auch der Roman, der mit dieser Vorstellung endet, letztlich ein Flug ins Lebendige, ins gegen alle Wirklichkeits-Erfahrung auch Tröstende gewesen ist.“ Frauke Meyer-Gosau, Süddeutsche Zeitung

06.12.2019
Axel Hacke-Buchtipp von Christine Westermann
Gestern Abend hat Christine Westermann bei Frau TV im WDR ihre Weihnachtsbücher empfohlen, darunter Axel Hackes „Wozu wir da sind“.
„Axel Hacke, der in Walter Wemut steckt, hat mit über 60 schon eine Menge Leben hinter sich, er spürt dem Erlebten nach in diesem Buch und sinnt darüber nach, wann ein Leben gelungen ist. Was es braucht zum Glücklich sein. Was das überhaupt ist: Glück“, sagte Christine Westermann. „Hört sich jetzt an, als habe da jemand einen dieser dösigen, unseligen Ratgeber fabriziert, die einem nachsichtig bescheinigen, dass man ja wohl bisher in seinem Leben alles falsch gemacht hat. Um dann gönnerhaft darzulegen, wie es ruckzuck besser laufen könnte. Hackes neues Buch hat nichts davon.“
Westermanns Fazit in ihrem Tipp (hier das Video): „Axel Hacke hat mit ‚Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben‘ ein neues Buch geschrieben, dessen Haltbarkeitsdatum unbegrenzt ist, zu Weihnachten noch genauso so schön ist wie im Sommer in drei Jahren. Oder Heiligabend 2031.“

06.12.2019
Joachim Schnerf im Münchner Literaturhaus
Am Montag, 9. Dezember, um 19 Uhr stellt unser französischer Autor Joachim Schnerf seinen Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ im Münchner Literaturhaus vor. Judith Heitkamp (BR) moderiert.
Joachim Schnerf, geboren 1987 in Strasbourg, ist Lektor für internationale Literatur in Paris. „Wir waren eine gute Erfindung“ ist sein zweiter Roman und wurde in Frankreich mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Das Buch „verknüpft mit lockerer Hand individuelle Schicksale mit Zeitgeschichte und jüdischer Tradition“, schrieb Jan Knobloch in der FAZ.
Und Renate Naber urteilte diese Woche in WDR5 Scala: „Joachim Schnerf ist ein humorvolles, sprachlich überzeugendes, mutiges und unsentimentales Buch gelungen. Es öffnet den Blick auf Familienstrukturen, die man sehr gut auch in der eigenen Familie studieren kann, und sensibilisiert auch ein wenig mit Blick auf das demnächst anstehende Weihnachtsfest.“
Die Details zur Münchner Lesung am kommenden Montag finden Sie hier.

05.12.2019
Essay über Gilles Kepels „Chaos“
In „Bücher am Sonntag“, der monatlichen Buchbeilage der „NZZ am Sonntag“, ist ein hervorragender Essay über Gilles Kepels neues Buch erschienen.
„Den Nahen Osten und Nordafrika verstehen, die Kriege in Syrien und Jemen, das Monster Islamischer Staat, den gescheiterten Arabischen Frühling: Wie hängen diese Ereignisse zusammen? Was treibt sie an? Ohne ein Narrativ erscheinen die einzelnen Ereignisse wie sinnlose Tragödien in einer scheinbar unendlich versehrten Region. Gilles Kepel unternahm den Versuch, ein halbes Jahrhundert Chaos zu erklären“, schreibt Gordana Mijuk in ihrem ausführlichen Essay (hier ab Seite 16 nachzulesen).
„Stets interessierte Kepel die Situation in den Banlieues von Paris genauso wie die Lage in den Vororten im Maghreb, auf dem Tahrir-Platz in Ägypten oder auf den Schlachtfeldern in Jemen und Syrien. Er ging überall selber hin und reist noch heute viel herum. Sein Netzwerk ist riesig. Genau diese Breite, sein Blick fürs Ganze und die Details, macht ihn als Denker und Wissenschaftler aus. Sie erlauben es ihm, Zusammenhänge zu sehen, die sonst verborgen blieben.“
Das Resultat ist „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“, laut ARD Titel, Thesen, Temperamente „Kepels wichtigstes Werk“.

27.11.2019
"Glück ist kein Dauerzustand"
Axel Hacke zu Gast im ZDF Mittagsmagazin.
Nach seinem Bestseller über den Anstand und das Zusammenleben der Menschen widmet Axel Hacke sich einem neuen großen Thema: Wie lebt man am besten mit sich selbst? Für das ZDF Grund genug, den Autor einmal zu sich ins Mittagsmagazin einzuladen:
„Die Leute betreiben Glücklichsein wie Weitsprung oder Kugelstoßen,“ zitiert ZDF-Moderatorin Jana Pareigis aus Axel Hackes neustem Buch „Wozu wir da sind“. Worauf aber, wenn nicht aufs Glücklichsein, kommt es im Leben an?
Axel Hacke: „In jeder Buchhandlung stapeln sich die Bücher über das Glücklichsein. Dahinter steht im Grund das Streben nach dem Glücklichsein als Dauerzustand: Die Leute haben das Gefühl, sie müssten dauerhaft und immer glücklich sein – der sicherste Weg, um unglücklich zu sein. Glück ist kein Dauerzustand, sondern eine Sache des Augenblicks. Wichtiger, als nach dem Glück zu suchen, ist es, dem Leben einen Sinn zu geben, eine Bedeutung.“

26.11.2019
„Gilles Kepel …
… macht das Unverständliche verständlich“, schreibt Manfred Keiper in seiner Besprechung von Kepels „Chaos“ in der Zeitschrift Lesart. Und für die Neue Zürcher Zeitung hat Beat Stauffer Gilles Kepel zum großen Interview getroffen.
„Der Jihadismus hat die arabische Welt in Geiselhaft genommen“: Der Islam-Experte Gilles Kepel spricht im NZZ-Interview mit Beat Stauffer über die Protestwelle im Irak, in Libanon und in Algerien und darüber, wie die Ereignisse in der arabischen Welt mit der Entwicklung der jihadistischen Ideologie zusammenhängen. Trotz dieser schwierigen Themen, denen auch sein neues Buch „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ gewidmet ist, verliert Kepel auch seinen Humor nicht, wie dieser Gesprächsauszug zeigt:
Beat Stauffer (NZZ): „Sie haben Ihr gesamtes berufliches Leben der arabischen Welt und deren ‚Ablegern‘ in Europa gewidmet. Ist es für Sie nicht deprimierend, feststellen zu müssen, was aus dem Nahen Osten und dem Maghreb geworden ist?“
Gilles Kepel: „Gewiss. Wenn ich die Levante, die ich in meiner Jugend kennen- und lieben gelernt habe, mit dem heutigen Syrien vergleiche, dann stimmt mich das ziemlich melancholisch. Doch Leute wie ich, die Wurzeln im ländlichen Tschechien haben, verfügen über die Gene des Wildschweins. Das Wildschwein gleicht in gewisser Weise dem Orientforscher: Es verfügt über eine große Gelassenheit und über eine dicke Haut. Vor allem ist es widerstandsfähig und belastbar.“
„Kepels Buch hat das Zeug, ein Standardwerk zu werden. Es dürfte eines der wichtigsten zeitgeschichtlichen Bücher sein, die in diesem Jahr erschienen sind.“ Manfred Keiper, Lesart

25.11.2019
Valeria Luiselli auf Lesereise
Unsere Autorin Valeria Luiselli ist mit ihrem hochgelobten Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ diese Woche auf Lesereise: am Mittwoch in München, am Donnerstag in Zürich und am Freitag in Freiburg.
Die Termine im Einzelnen und weitere Details zu Valeria Luisellis Veranstaltungen finden Sie hier.
Am vergangenen Freitag wurde ihr Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ ganz ausgezeichnet in der Neuen Zürcher Zeitung besprochen:
„Mit jedem Roman überrascht die Mexikanerin Valeria Luiselli von neuem. Ihr jüngstes Werk ist im Kern ein bitteres Plädoyer gegen Amerikas Migrationspolitik; dieses Thema bettet die Autorin in eine fein gearbeitete Familiengeschichte und ein weit gespanntes Netz literarischer und historischer Bezüge.(…) ‚Manchmal aber lässt uns ein kleines Licht den dunklen, unbekannten Raum erkennen, der es umgibt, das gewaltige Unwissen, das alles umgibt, was wir zu wissen glauben‘, heißt es einmal in Valeria Luisellis Roman. Genau dieses Licht scheint aus ihrem großartigen Buch.“ Angela Schader, NZZ

21.11.2019
Heute Abend in 3sat scobel: Drogen als Medizin
Von der illegalen Droge zum Heilmittel: Werden psychedelische Substanzen wie LSD oder "Zauberpilze" schon bald als Arzneien gegen Depressionen, Angststörungen und Schmerzen eingesetzt?
Gert Scobel diskutiert heute Abend ab 21 Uhr in seiner Sendung auf 3sat mit der Historikerin Magaly Tornay, dem Psychiater Franz Vollenweider sowie dem Philosophen und Neuroethiker Thomas Metzinger über neue Therapien mit halluzinogenen Drogen.
Franz Vollenweider untersucht seit Längerem, wie Depressionen mit Psychedelika behandelt werden können. Seit rund zehn Jahren finden in der Schweiz wieder wissenschaftliche Experimente mit psychoaktiven Substanzen statt. Voraussichtlich 2020 startet in Deutschland die weltweit größte Studie zur Therapie behandlungsresistenter Depressionen mit Psilocybin. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim unternimmt sie in Kooperation mit der MIND Foundation und der Universitätsmedizin der Berliner Charité. Die Forscher sehen ein enormes Behandlungspotenzial.
Das sieht auch unser Autor Michael Pollan so, der sich in seinem Buch „Verändere dein Bewusstsein. Was uns die neue Psychedelik-Forschung über Sucht, Depression, Todesfurcht und Transzendenz lehrt“ ausführlich mit Franz Vollenweiders Forschungsarbeit auseinandersetzt.
„Pollan hat das getan, was ein guter Sachbuch-Autor zu tun hat, wenn er ein solches Thema recherchiert und nicht wie ein Blinder von der Farbe reden will: Er hat sich der Wirkung dieser Substanzen ausgesetzt. Und das Ergebnis ist nicht der blanke Horror, sondern ein staunendes 'Wow!' (...) Dass sein gut recherchiertes Buch sich seinem Gegenstand sachlich und rational nähert, ist nach Jahrzehnten hysterischer Panikmache ein wichtiger Schritt." Mathias Bröckers, WDR Gutenbergs Welt

21.11.2019
Heute in der BR Abendschau: Hans Well & Wellbappn
Hans Well & Wellbappn sind heute zu Gast in der Abendschau des Bayerischen Fernsehens, wo sie ihr neues Album „Didl-Dudl“ vorstellen.
Frisch erschienen: „Didl-Dudl“, die vierte CD von Sarah, Tabea, Jonas und ihrem Vater Hans Well. Diese Produktion wird – da sind sich Hans Well und die Wellbappn ausnahmsweise einig – den internationalen Durchbruch in Ober-, Unter-, Nieder- und Hinterbayern, Groß-Franken und Schwaben bringen. Allein schon der Albumtitel dürfte alle bayerischen und deutschen Radiosender zum ununterbrochenen Abspielen dieser CD bringen.
Heute sind die vier in der BR Abendschau zu Gast (ab 18:00 Uhr), der Beitrag ist anschließend auch in der BR Mediathek verfügbar.
Nicht umsonst nannte der Münchner Merkur die Wellbappn „ein unglaublich locker entspanntes Gesangs-Kabarett, ein generationenübergreifender virtuoser Leckerbissen".

20.11.2019
Viel Lob für Thydell/AdBages „Blödes Bild“
„Wut macht erfinderisch? Manchmal schon“, meint die Stiftung Lesen. Und Deutschlandfunk Kultur urteilt: „Das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann.“
„Blödes Bild“ erobert die Kinderstuben: „Willkommen in der Geschwister-Welt - und in diesem wunderbaren Bilderbuch.“ So beginnt die Besprechung (hier komplett mit Audio) von Kim Kindermann in der Lesart von Deutschlandfunk Kultur. „Feinfühlig und klug blättert Johanna Thydell (Foto) dieses alltägliche Kinderdrama vor ihren Leserinnen und Lesern auf. (…) Alles stimmt an diesem Bilderbuch: Die Sprache, die Gestaltung, die Illustrationen. Letztere stammen von Emma AdBage und sind einfach herzzerreißend großartig. Das liegt vor allem auch daran, dass die Figuren – witzige Bleistiftzeichnungen, die anschließend nachkoloriert wurden – selbst an Kinderzeichnungen erinnern. (…) Das ist großer Spaß – und tatsächlich das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann. Egal wie alt sie sind."
Und die Stiftung Lesen urteilt: „Wut macht erfinderisch? Manchmal schon! Und falls das nicht klappen sollte, liefert ja diese gelungene Geschwistergeschichte wunderbare Impulse für (weihnachtliche) Künstler-Kreationen. Schön vorzulesen und sehr nah am Kinderalltag - nicht nur an dem von großen Brüdern und kleinen Schwestern ...“
"Kleine Schwestern haben es wirklich nicht leicht. Immer können große Brüder alles besser, natürlich auch malen. Minze wird furchtbar wütend. Doch der ältere Bruder ist einer von der lieben Sorte - und zaubert ein weißes Wunder aus dem Hut." Börsenblatt Leselotse

19.11.2019
Gilles Kepel bei „Titel, Thesen, Temperamente“
Gilles Kepels neues Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ war vorgestern Thema bei „Titel, Thesen, Temperamente“ in der ARD.
Der Krieg in Nordsyrien und warum Europa seine Vermittlerrolle wahrnehmen muss: In Daniel Böhms hervorragendem Filmbeitrag sagt der Autor: "Wir Europäer sind die direkten Nachbarn des Nahen Ostens. Wir brauchen daher Politiker, die nicht nur eine klare europäische Vision haben, sondern auch das Verhältnis zu den Ländern südlich und östlich des Mittelmeeres neu denken. Die nicht einfach nur moralisieren, sondern realistisch in die Zukunft blicken. Und die vor allem die Lehren aus der Geschichte ziehen.“
In seinem neuen Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ spannt Gilles Kepel den Bogen von heute bis zurück in die Siebzigerjahre – jene Epoche, in der seiner Meinung nach alles begann. Damals wurden Iran und Saudi-Arabien – einst periphere Länder – zu den Hauptakteuren in Nahost. Vor allem die ultrakonservativen Saudis gewannen dank ihrer Ölmilliarden enorm an Einfluss. „Die Saudis wurden zu den Herren des Nahen Ostens“, so Kepel. „Um ihre Position zu sichern, verbreiteten sie überall ihren radikalen, salafistischen Islam und verdrängten den bisher vorherrschenden arabischen Nationalismus. So begann die Islamisierung der Politik.“
„‘Chaos‘ ist Gilles Kepels wichtigstes Werk – eine Synthese aus vier Jahrzehnten Nahostgeschichte, eine starke Analyse über die Krisen in der arabischen Welt.“ ARD Titel, Thesen, Temperamente

07.11.2019
Herbert Kapfer erhält den Tukan-Preis 2019
Unserem Autor Herbert Kapfer wird für "1919" der mit 6.000 Euro dotierte Tukan-Preis 2019 verliehen. Wir gratulieren herzlich!
Die Jury sagt: "Dieses Buch ist ein Kunstwerk – auch wenn der Autor gleich zu Beginn bekennt, kein Wort selbst geschrieben zu haben. Doch Herbert Kapfers Collage '1919. Fiktion' (Kunstmann) verbindet auf so beeindruckende Weise Stimmen, Bilder, Nachrichten, Romanfragmente aus dem Revolutions- und Wendejahr, dass ein Stück Menschengeschichte lebendig wird. Die Form passt perfekt zum Inhalt, indem sie die Atemlosigkeit und Zerrissenheit jener Zeit spiegelt. Die zerstörten Illusionen, der fehlgeleitete Patriotismus und die Sehnsucht nach Erlösung, die die Weimarer Republik prägten, sie drücken sich in den ganz unterschiedlichen Texten der Zeitzeugen aus. Kapfer lässt so bekannte Autoren zu Wort kommen wie Oskar Maria Graf oder Ernst Toller, aber auch weniger bekannte wie den feinsinnigen Dadaisten Richard Huelsenbeck, und vergessene wie Joseph Delmont mit seinem phantastischen Kriegsroman über „Die geheime Stadt unter dem Meer“ oder Sophie Hoechstetter mit ihren melodramatischen Schilderungen von aus dem Baltikum geflohenen Deutschen. Der Krieg ist verloren, die Ideologen haben Oberwasser und bekämpfen sich bitterlich. Was fehlt, ist die Kraft zur Versöhnung. Monarchisten und Anarchisten, Soldaten und Bürgertöchter, Gymnasiasten und Arbeiter, Sozialromantiker und Antisemiten, sie alle suchen die Erneuerung Deutschlands. Und es ist alles schon da: die Sehnsucht nach einem starken Mann („Wo bleibt der deutsche Führer?“), der Rassenhass, die Gewaltbereitschaft. Herbert Kapfer, der langjährige Hörspielchef des Bayerischen Rundfunks, rüttelt seine Leser mit dieser Symphonie aus Stimmen auf. Sie bleibt lange im Ohr."
Der Tukan-Preis, wird seit 1965 jährlich verliehen und ist einer der renommiertesten Kulturpreise der Stadt. Ausgezeichnet werden sprachlich, formal und inhaltlich herausragende literarische Neuerscheinungen von Münchner Autorïnnen, die Verleihungsveranstaltung findet seit seiner Eröffnung im Literaturhaus statt.
DI 17.12.19 // 19 Uhr // LITERATURHAUS MÜNCHEN, Saal

30.10.2019
Die Süddeutsche Zeitung empfiehlt „Das Noma-Handbuch Fermentation“
Die SZ-Redaktion hat am vergangenen Samstag unter dem Titel „Guter Geschmack hat viele Seiten“ einige der besten Kochbuch-Neuerscheinungen vorgestellt, darunter René Redzepis und David Zilbers „Das Noma-Handbuch Fermentation“.
„Man ist den Kopenhagener Starköchen René Redzepi (Foto) und David Zilber dankbar, dass ‚Das Noma-Handbuch Fermentation‘ kein sperriges Wissenschaftswerk geworden ist, sondern eine leicht zugängliche Schatzkammer des Wissens“, schrieb Marten Rolff in der Süddeutsche Zeitung. Und weiter: „Einige Kapitel, wie das über Milchsäuregärung, sind alltagstauglich. Wer einmal mithilfe von etwas Salz aus Stachelbeeren ein köstliches Gewürz hergestellt hat, wer erfährt, was schwarzer Knoblauch bei Eiscreme bewirkt, dem eröffnen sich ganz neue Aromenwelten.“
Die komplette Übersicht auf die empfohlenen Kochbücher lesen Sie hier.

30.10.2019
Gilles Kepels „Chaos“ auf der Sachbuch-Bestenliste
Auf Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und Die Zeit im November steht Gilles Kepels neues Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“.
Hier das Votum der Jury-Mitglieder zu Gilles Kepels „Chaos“: „Sunniten gegen Schiiten, Islamisten gegen die ‚Ungläubigen‘ in aller Welt. Weiter reicht das Verständnis für die Krisen in der muslimisch geprägten Welt oft nicht. Wer die Konflikte genau verstehen will, findet in Gilles Kepels Buch die Antworten. Seit über 40 Jahren recherchiert der Soziologe in den muslimischen Ländern. Nun erklärt er, wie das Chaos entstehen konnte und welche Lösungen es gibt.“
Die komplette Sachbuch-Bestenliste November 2019 finden Sie u.a. hier. Die Termine von Gilles Kepels Veranstaltungen im November: Berlin hier, Basel, Bern und Zürich hier.

29.10.2019
Irene Götz im „Plan W“-Podcast
Irene Götz‘ Buch „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ ist Thema eines Gesprächs, das Lea Hampel mit unserer Autorin für den „Plan W“-Podcast von sueddeutsche.de geführt hat.
Die Kulturwissenschaftlerin und Ethnologin Irene Götz hat in diesem Jahr gemeinsam mit Kolleginnen das viel beachtete Buch „Kein Ruhestand“ herausgebracht. Darin geht sie dem Phänomen Altersarmut bei Frauen auf den Grund. Lea Hampel hat mit ihr für den „Plan W“-Podcast auf sueddeutsche.de gesprochen.
Ein weiterer Beitrag zum Buch und zur Autorin ist auf augsburg.tv zu sehen.
"Weil die Betroffenen sich schämen, wissen oft selbst Kinder und Enkelkinder nicht um deren Schicksale. Die Studie macht sie sichtbar." Leonie Feuerbach, FAZ

23.10.2019
Gilles Kepels „Chaos“ in 3sat Kulturzeit
Einmal mehr sind die Kurden Spielball der Großmächte und Objekt der Bevormundung auch durch westeuropäische Regierungen. Doch der türkische Einmarsch in Syrien ist nur ein Konflikt von vielen im Mittleren Osten. Gilles Kepel geht den Ursachen nach.
„Für uns Europäer bedeutet diese Situation eine unglaubliche Herausforderung. Die Europäische Union hat ihre Mittelmeer-Politik traditionell im Sinne einer Nachbarschaft funktionierender Staaten verstanden. Doch viele der Staaten südlich und östlich des Mittelmeers sind in Auflösung begriffen, das heißt: Die EU muss jetzt damit anfangen, Beziehungen zu den Gesellschaften dieser Länder aufzubauen, vor allem zu deren Jugend. Das verlangt eine mutige Politik, aber auch ein enormes Verständnis für das, was in der Region passiert. Deshalb habe ich das Buch geschrieben. Den Dialog zu führen, ist sehr gut – aber man muss auch wissen, mit wem man es da zu tun hat.“ Gilles Kepel im DLF-Interview mit Jürgen König
Für 3sat Kulturzeit hat Sebastian Krüger Gilles Kepel kürzlich in Paris besucht und ihn über sein neues Buch befragt. Hier sein höchst aufschlussreicher Bericht, an dessen Ende er empfiehlt: „Wer etwas verstehen will über das Chaos dieser Welt, sollte Gilles Kepels Buch lesen.“

15.10.2019
Pressemitteilung zu „Käpt*in Rakete“
Mitte September veröffentlichen wir das Kinderbuch „Käpt*in Rakete“ der „Hooligans gegen Satzbau“. Seitdem hören die Hasskommentare im Netz, oft genug namentlich aus der Reihen der AfD lanciert, nicht mehr auf.
„Weiter wäre aufzuklären über die Möglichkeit der Verschiebung dessen, was in Auschwitz sich austobte. Morgen kann eine andere Gruppe drankommen als die Juden, etwa die Alten, die ja im 3. Reich gerade eben noch verschont wurden, oder die Intellektuellen, oder einfach abweichende Gruppen. Das Klima — ich deutete darauf hin —, das am meisten solche Auferstehung fördert, ist der wiedererwachende Nationalismus. Er ist deshalb so böse, weil er im Zeitalter der internationalen Kommunikation und der übernationalen Blöcke sich selbst gar nicht mehr so recht glauben kann und sich ins Maßlose übertreiben muss, um sich und anderen einzureden, er wäre noch substantiell.“ Theodor W. Adorno, „Erziehung nach Auschwitz“ (1966)
Am 11. September veröffentliche der Verlag Antje Kunstmann ein Kinderbuch der „Hooligans gegen Satzbau“ mit dem Titel „Käpt*in Rakete“, eine Geschichte in Reimen für Kinder, in der es um nichts weniger als Grundprinzipien der Menschlichkeit, das Helfen und Teilen, geht. Seitdem hören die Hasskommentare im Netz, oft genug namentlich aus der Reihen der AfD lanciert, nicht mehr auf: „Das Buch gehört auf den Index.“ „Eignet sich besonders gut zum anzünden des Ofens und oder Grill.“ „Verdummung der Kleinsten schon im Kinderzimmer. Sowas gehört auf den Index für kindergefährdende Schriften.“ „Heftige Propaganda die echten Nazis sind wieder da.“ „Was für ein linksextrem-grüner Dreck!“ „Dreckspropaganda raus aus den Kinderzimmern!“ „In demokratischen Ländern kommt so eine Anleitung zur Kriminalität auf den Index.“
Es ist nun nicht so, dass diese Kommentare den Verlag und die Autoren völlig überraschten, was allerdings daran liegt, dass man sich inzwischen fast schon an Derartiges gewöhnt hat — und das sollte uns allen zu denken geben. Angesichts des antisemitischen Terroranschlags in Halle, der Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke durch einen Rechtsradikalen, ganz zu schweigen von der Mordserie des NSU und den unzähligen Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund in dieser Republik, können wir sehen, zu welchen Taten rechte Hassparolen führen können. Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass grade diejenigen, die ständig „Meinungsfreiheit“ schreien, offenbar die ersten sind, die Bücher indizieren oder direkt „in den Ofen stecken“ wollen - was deutlich zeigt, wessen Geistes Kind sie sind.
Was tun? Früh anfangen mit Bildung, mit „Herzensbildung“. Aufmerksam machen auf die, die in Not sind. Und mit Kindern darüber sprechen. Das ist das Anliegen von „Käpt*in Rakete“. Dafür werden Bücher gebraucht. Wie sagte Adorno nochmal: „Die Forderung, dass Auschwitz nicht nochmal sei, ist die allererste an Erziehung.“
Herzliche Grüße, Verlag Antje Kunstmann

10.10.2019
Großes Kritikerlob für Valeria Luiselli
„Archiv der verlorenen Kinder“, Valeria Luisellis neuer Roman, wurde heute mit zwei furiosen Besprechungen bedacht – und ist am späten Abend ein Thema bei Denis Schecks Kritikerrunde in SWR Lesenswert.
„Als politischer Roman, der aus seiner Haltung kein Hehl macht, ohne ihr propagandistisch Vorschub zu leisten, verbindet ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ Experiment und Unterhaltungswillen auf eine Weise, wie man sie in dieser Gegenwärtigkeit nur selten findet.“ So empfiehlt Gregor Dotzauer das Buch in Deutschlandfunk Kultur – die komplette Rezension inkl. Audio gibt es hier.
Für die Zeit hat Judith Heitkamp Valeria Luisellis Roman gelesen und ist begeistert: „In ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ wird eine amerikanische Mittelklasse-Familie zu Zeugen des Flüchtlingsdramas. (…) Alles geht mit allem zusammen. Und genauso atemlos liest man das auch, aus der Geborgenheit der Querverweise herausgerissen, hineingestoßen in den Alptraum.“ Ihr Fazit: „Luisellis Archiv kann die getrennten Sphären verbinden, ihr Roman wird seiner Aufgabe verstörend gerecht.“
Das „lesenswert“ Quartett von Denis Scheck (mit Insa Wilke, Ijoma Mangold und als Gast Meike Feßmann) diskutiert heute Abend ab 23:30 Uhr im SWR Fernsehen ebenfalls über Luisellis „Archiv der verlorenen Kinder“.

08.10.2019
Unbedingt empfohlen: „Käpt*in Rakete“
Andrea Wanner vom ekz Bibliotheksservice empfiehlt das Bilderbuch „Käpt*in Rakete“ von #HoGeSatzbau: „Man wünscht sich mehr von dieser Sorte Bücher.“
„Die Botschaft ist angesichts der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer und der nicht enden wollenden Diskussionen um ihre Rettung eine eindeutige. Das kleine Buch packt das in Comicszenen mit gereimten Vierzeilern und macht schon den Kleinsten klar, dass Hilfe in der Not für alle eine Selbstverständlichkeit sein sollte, die dazu in der Lage sind“, schreibt Andrea Wanner in ihrer Beurteilung für den ekz Bibliotheksservice über „Käpt*in Rakete“ von #HoGeSatzbau.
Ihr Fazit: „Pointiert, radikal politisch und wichtig: Man wünscht sich mehr von dieser Sorte Bücher. Unbedingt empfohlen."
Mehr über das Buch und seine Autoren finden Sie auch hier.

08.10.2019
„Liesl Karlstadt – Schwere Jahre“ heute in der BR Abendschau
Die Abendschau des Bayerischen Fernsehens zeigt heute Abend einen Beitrag über Sabine Rinbergers und Andreas Kolls gerade erschienenes Buch „Liesl Karlstadt – Schwere Jahre“.
„Wer Valentin sagt, muss auch Karlstadt sagen, denn was wäre der große Volkskomiker Karl Valentin ohne seine kongeniale Bühnenpartnerin Elisabeth Wellano, Künstlername Liesl Karlstadt! Er der Unverwechselbare, sie die Wandelbare, die an seiner Seite in unzählige verschiedene Rollen schlüpfte. Eine symbiotische Beziehung, möchte man annehmen. Die Zusammenarbeit aber war keineswegs immer nur harmonisch. Valentin war ein neurotischer Hypochonder. Karlstadt litt darunter, entwickelte Depressionen, beging sogar einen Selbstmordversuch. „Liesl Karlstadt - Schwere Jahre“ heißt ein neues Buch, das sich mit Liesl Karlstadts Lebenskrise befasst. Geschrieben haben es Andreas Koll und Sabine Rinberger.“ BR24
Christina Bischl hat sich mit Andreas Koll und Sabine Rinberger (Foto) über die berühmte Volksschauspielerin unterhalten und ist mit ihnen auch zu Liesl Karlstadts Zufluchtsort nach Ehrwald gefahren. Ausstrahlung des Beitrags in der heutigen BR-Abendschau um ca. 18:20 Uhr.