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Aktuelles

06.12.2023
„Zum Schwärmen gut“
Nicht von ungefähr hat „Pasta von Alfabeto bis Ziti. Formen. Geschichten. Rezepte“, Rachel Roddys kleine Kulturgeschichte der Pasta, den Deutschen Kochbuchpreis 2023 in der Kategorie Italienische Küche gewonnen.
„Zum Schwärmen gut“ urteilt Christiane Schwert auf valentinas-kochbuch.de: „Rachel Roddy erzählt unterhaltsam und beinahe essayistisch über Ursprung und Entstehung der verschiedenen Pasta-Sorten – und entwickelt Rezepte, die schmecken und gelingen. Doch. Dieses Pasta-Buch hat mir noch gefehlt – und Ihnen bestimmt auch: Stocken Sie Ihre Parmesanvorräte auf, kaufen Sie Nudeln von A bis Z und legen Sie los."
Als Weihnachtsgeschenk empfiehlt es Tobias Rüther in der FAS "Pasta von Alfabeto bis Ziti": „Die Food-Kolumnistin des Guardian hat die Alltagskunst des Pastakochens jetzt durchbuchstabiert. Mein Lieblingsbuchstabe: S“ Na klar, schon wegen der diversen Spaghetti-Rezepte, werden Sie jetzt denken. Aber hier finden sich auch solche für Scialatelli, Scoglitti, Stracci, Strozzapreti und so weiter.
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel

04.12.2023
„Pekka Hämäläinen gibt den Natives ihre Geschichte zurück.“
Pekka Hämäläinens Buch „Der indigene Kontinent“ ist ein unverzichtbares Standardwerk und macht deutlich, dass die nordamerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des indigenen Widerstands ist.
„Die Statuen der ‚großen Eroberer‘ werden gestürzt. Doch die jahrhundertelang falsch tradierte Vorstellung von der ‚Entdeckung‘ Amerikas durch Kolumbus und Konsorten hält sich hartnäckig in unseren Köpfen“, schreibt Dagmar Kaindl in der neuen Buchkultur. Und weiter: „Pekka Hämäläinen hat die Geschichte zurechtgerückt und ist dabei auf Erzählungen von bemerkenswerter indigener Solidarität und bis heute andauerndem indigenen Widerstand gestoßen: Nicht nur dass die ‚Neue Welt‘ schon vor 23.000 Jahren besiedelt war. Auch der Wilde Westen ist nur ein unrealistischer Gründungsmythos. Zwar erhoben die Kolonialmächte bis zum Jahr 1776 Anspruch auf fast den gesamten Kontinent. Doch das heißt nicht, dass sie das Land auch tatsächlich besaßen.“
Der finnische Historiker Pekka Hämäläinen hat mit „Der indigene Kontinent“ ein Standardwerk geschrieben, das die indigenen Völker Nordamerikas aus ihrer Opferrolle befreit. Sie brachten den europäischen Imperialismus zeitweilig sogar zum Erliegen. Das lag auch daran, und hier sei nochmals Dagmar Kaindl zitiert, „dass sie ein grundsätzlich anderes Verständnis von Macht hatten als die Europäer, die nach Gold und Besitz gierten. Die Mehrheit der Indigenen Nordamerikas lebte in horizontalen, partizipatorischen, egalitären, auf Verwandtschaft fußenden Gesellschaftsformen. Sie waren hervorragende Netzwerker, an Handelsbeziehungen mit den weißen Neuankömmlingen interessiert und wollten sie in ihre Gemeinschaften integrieren. Der Krieg war für sie oft der letzte Ausweg.“
Auf Hämäläinens Buch kam neulich auch Peter B. Schumann in WDR3 Gutenbergs Welt zu sprechen. Sein sehr interessanter Beitrag „Die indigenen Völker Amerikas und manche Missverständnisse“ ist in der WDR-Mediathek (ab Minute 44) verfügbar.
„In seiner umfangreichen Studie 'Der indigene Kontinent' legt Pekka Hämäläinen eine Gegenerzählung vor zu der weit verbreiteten Sicht von ‚der zwangsläufigen europäischen Eroberung‘ und den ‚Ureinwohnern als hilflosen Opfern kolonialer Gewalt‘. Er beschreibt sein Amerika dagegen als ‚eine Geschichte des indigenen Widerstands‘. Eine spannende, ausführlich belegte These.“ Peter B. Schumann, WDR3 Gutenbergs Welt

30.11.2023
„Waches Kind, erschöpfte Eltern“
Anete Melece erzählt in „Der stibitzte Schlaf“ mit Witz, Charme und Leichtigkeit, wie schwierig es manchmal ist, in den Schlaf zu finden – ein Problem, das allen Kindern und Eltern rund um den Erdball wohlbekannt sein dürfte.
Wer hat bloß den Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sie, Paps, die Detektive Nilpferd und Flamingo, deren treuer Gefährte Bobby und all die anderen Bewohner des Kinderzimmers sich auf die Suche … Diese Geschichte hat sich Anete Melece ausgedacht und in ihrem Buch „Der stibitzte Schlaf“ überzeugend umgesetzt.
Hans ten Doornkaat hat es in Bücher am Sonntag der NZZ gerade als eines der „besten Bücher für den Winter“ empfohlen: „Waches Kind, erschöpfte Eltern (…) Die in Zürich lebende Lettin Anete Melece malt die eigene Familiensituation, keck, verspielt und mit knalligen Farben. Bildregie und Figurenführung sind präzise, so dass die Pointen funktionieren.“
Die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW hebt in ihrer Besprechung Meleces popkulturelle Referenzen hervor: „eine pinke Tonibox, IKEA Schränke im Kinderzimmer oder zeitgenössische Bilderbücher (‚Da kommt der Wolf‘ von Vincent Bourgeau und Cédric Ramadier, ‚Alle zählen‘ von Kristin Roskifte, ‚Der ungehorsame Großvater‘ von Rebeka Lukošus oder Rotraut Susanne Berners Wimmelbuch), die unter anderem in den Regalen präsentiert werden.“ Und diese Liste ließe noch fortsetzen, in Stellas Kinderzimmer hängt zum Beispiel auch ein ATAK an der Wand.
„Die Bilder sind kunstvoll in Aquarellfarben gezeichnet. Farbenfroh und irrsinnig komisch wird das Thema für die Kinder aufbereitet. Nach dem Vorlesen sind bunte und spaßige Träume jedenfalls garantiert!“ Frank Düring, lehrerbibliothek.de

27.11.2023
Ein Ire namens Paul
Drei Iren auf der Shortlist für den diesjährigen Booker Prize (oder waren’s sogar vier?), drei mit Vornamen Paul - also setzten die Buchmacher im Kunstmann Verlag große Summen auf Paul Murray. Das ging leider knapp daneben.
Unter den sechs Finalisten des Booker Prize 2023 gleich drei Pauls, und zwei davon aus Irland – das nahmen wir als guten Omen für Paul Murrays „The Bee Sting“, der im März 2024 als „Der Stich der Biene“ bei uns erscheinen wird. Bei der gestrigen Entscheidung schwang dann aber Paul Lynch mit seinem Roman „Prophet Song“ obenaus, wir gratulieren unbekannterweise.
Und verweisen in aller Bescheidenheit auf das Booker-Interview mit Paul Murray, in dem er etwas mehr über die drei Shortlist-nominierten Pauls sowie über die Hauptfiguren seines neuen Romans verrät. „Der Stich der Biene“ erscheint in der Übersetzung von Wolfgang Müller am 14. März 2024, und kurz darauf kommt der einzig wahre Paul auf Lesereise nach Köln, Hamburg, München und Leipzig.
„Paul Murray ist mein irischer Lieblingsautor. ‚Der Stich der Biene‘ bestätigt all seine Talente.“ Gary Shteyngart

22.11.2023
Deutscher Kochbuchpreis für Rachel Roddys Pasta-Buch
Beim Deutschen Kochbuchpreis 2023 gab es in der Kategorie Italienische Küche gleich zwei Sieger: „Splendido“ von Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall (Dumont) und „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ von Rachel Roddy – wir gratulieren herzlich!
Gestern Abend wurden in Hamburg beim Deutschen Kochbuchpreis von kaisergranat.com die Sieger gekürt. In der außergewöhnlich stark besetzten Kategorie Italienische Küche wurde der 1. Preis gleich doppelt vergeben: an „Splendido“ von Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall (Dumont) und an „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ von Rachel Roddy – wir gratulieren herzlich!
Die Jurorin Anna Burghardt beginnt ihre Würdigung von Roddys Pasta-Buch so: „Hiermit verordne ich eine Kaufverpflichtung für dieses Buch – selbst für Leute, die nie einen Schritt in eine Küche setzen. Das bilderlose Cover deutet es schon an, dies ist auch ein Lesebuch. Und was für eines!“ Die vollständigen Begründungen aller Jury-Mitglieder lesen Sie hier.
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel

20.11.2023
Die NZZ porträtiert Hauck & Bauer
„Was die Cartoons von Hauck & Bauer ausmacht, ist ihre uneitle Relevanz.“ Paul Jandl hat sich in Berlin mit Elias Hauck und Dominik Bauer getroffen und stellt das Duo in der Neuen Zürcher Zeitung vor.
„Ein klassischer Witz von Hauck & Bauer geht so: Eine Frau und ihr Mann sitzen am Tisch. Sie sagt: ‚Ich weiss, dass du gestern nicht bei einem Kollegen warst. Sondern bei einer Kollegin.‘ Darauf er: ‚Fängst du jetzt auch mit diesem Genderquatsch an?‘ Wenn man die Gesellschaft porträtieren will, dann muss man es genau so machen“, schreibt Paul Jandl in seinem Hauck & Bauer-Porträt in der Neuen Zürcher Zeitung. „Man zeichnet Menschen mit Fisselhaarfrisuren und grossen Nasen, die von den Originalen weit genug entfernt sind, um ihre wahren Eigenschaften exakt treffen zu können. Vor lauter rasendem Irrsinn steht die Welt kopf, aber Hauck & Bauer stellen sie wieder auf die Füsse.“
Hier noch ein kurzer Auszug aus Jandls Beitrag, wo auch die neueste Buchveröffentlichung von Hauck & Bauer erwähnt ist: „Man könnte den Humor von Hauck & Bauer endemisch nennen, weil er schon zu Lebzeiten ein Klassiker und damit überall ist. Auch das Magazin Cicero, die Apotheken-Umschau, Titanic, Süddeutsche Zeitung und Diakonie aktuell werden beliefert. Bücher werden gedruckt, die Zeilen aus den Witzen zum Titel haben. ‚Das schlechtestverkaufte Buch der Welt‘ heisst das jüngste Buch von Hauck & Bauer, das sich gerade sehr gut verkauft. Das Buch, um das es im titelgebenden Cartoon geht, heisst: ‚Sie sind selbst schuld‘.“ Das vollständige Porträt in der NZZ können Sie hier nachlesen.
„Das Duo Hauck & Bauer versteht sich (...) derart famos auf eine tiefensubtile, feinschrötige, narrativsublime Vollanalyse und Gesamtinterpretation menschlicher Daseins- und Alltagswelt(en), dass es mehr als Hauck-Bauer-Lektüre eigentlich nicht braucht, um zu ermessen: Die ganze Comédie humaine ist nichts als eine Tragödie.“ Gitta List, Schnüss

16.11.2023
Christian Maintz auf der „Buchlust“ in Hannover
Auf der „Buchlust“ in Hannover, wo unabhängige Verlage ihre Programme präsentieren, sind wir auch diesmal mit einem Stand vertreten. Im Beiprogramm u.a. Christian Maintz und Barbara Auer, die am Samstag aus „Liebe in Lokalen“ lesen.
Ein besonderes Highlight im Spätherbst ist die „Buchlust“ in Hannover, wo wie jedes Jahr unabhängige Verlage ihre Programme vorstellen. Der unerschöpfliche Eigensinn dieser Independents bringt immer wieder neue und wirklich gute Bücher hervor, denen man nicht in jeder Buchhandlung begegnet.
Im Veranstaltungsprogramm empfehlen wir Ihnen besonders den Auftritt von Christian Maintz und Barbara Auer, die am Samstag 18. November um 14 Uhr aus „Liebe in Lokalen“ und „Vom Knödel wollen wir singen“ alte und neue komische Gedichte lesen – die Details finden Sie hier.
Schauspielerin Barbara Auer und Autor Christian Maintz treten seit vielen Jahren regelmäßig im Duett auf. Bei der „Buchlust“ präsentieren sie ein Best-of aus ihren Leseprogrammen, darunter neben alten und neuen Maintz’schen Gedichten auch Klassisches und Verse zeitgenössischer Dichterkollegen (F.W. Bernstein, Thomas Gsella u.a.).
„Früher konnte man Gedichte noch auswendig, und das half in schwierigen Lebenslagen. Im Gefolge irgendeiner Bildungsreform hat das stark nachgelassen. Diesem Notstand kann nun mit den gesammelten Gedichten von Christian Maintz abgeholfen werden. Auf den Lehrplan mit ihnen!“ Jochen Schimmang, FAZ

15.11.2023
Anete Melece, „Der stibitzte Schlaf“
Wer hat bloß Stellas Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sie, Paps, die Detektive Nilpferd und Flamingo und all die anderen Bewohner des Kinderzimmers sich auf die Suche …
Anete Melece erzählt mit Witz, Charme und Leichtigkeit in ihrem unverwechselbar kraftvollen Stil davon, wie schwierig es manchmal ist, in den Schlaf zu finden – ein Problem, das allen Kindern und Eltern rund um den Erdball wohlbekannt sein dürfte. Mit „Der stibitzte Schlaf“ ist das gesuchte kostbare Gut dann ganz schnell da und beschert die buntesten, süßesten Träume.
Melece hat für preisgekrönte Animationsfilme gezeichnet und eine Reihe von Bilderbüchern illustriert; ihr erstes eigenes, „Der Kiosk“, ist 2019 erschienen. Ihre neueste Veröffentlichung stellt die Autorin am kommenden Sonntagnachmittag im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Buch Basel vor, nähere Informationen finden Sie hier.
„Man möchte nach der Lektüre, die alterslos ein Genuss ist, sofort das Hohelied aufs Unperfekte singen. Wie kann ein handwerklich so grob gezimmertes Buch so großartig sein? Halt! Das stimmt natürlich nicht. Hier hat jemand das dilettantische Malen zur Perfektion gebracht und lenkt so nicht ab von der genialen Story. (…) Herrliches Bilderbuchtheater, nach dem man noch lange wach liegen wird.“ Christine Paxmann, Eselsohr
„Ein weiteres wunderbares Kinderbuch, das sich dem Einschlafen widmet. Die Bilder sind kunstvoll in Aquarellfarben gezeichnet. Farbenfroh und irrsinnig komisch wird das Thema für die Kinder aufbereitet. Nach dem Vorlesen sind bunte und spaßige Träume jedenfalls garantiert!“ Frank Düring, lehrerbibliothek.de

10.11.2023
Rachel Roddys Pasta-Buch im „Journal Culinaire“
„Pasta von Alfabeto bis Ziti“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta und eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe.
„Das Wehklagen ist seit Jahren groß und durch viele Studien belegt: Die Deutschen verlernen das Kochen – zumindest die Lust darauf. Sollte das tatsächlich zutreffen, blieben doch zumindest Zeit und Muße, Wasser in einem Topf zum Kochen zu bringen und Nudeln hineinzugeben und Soße, Gemüse, Fisch oder Fleisch als Begleitung zuzubereiten. In jeden Fall käme das Buch der britischen Kochbuchautorin und Kolumnistin der angelsächsischen Zeitung ‚Guardian‘, Rachel Roddy, zur rechten Zeit.“
So beginnt Hanns-Christoph Koch seine Besprechung von „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ im Journal Culinaire und stellt dann fest: „Im deutschen Untertitel des Buchs ‚Formen, Geschichten, Rezepte‘ fehlt das im englischen Original wichtige Wort ‚sauces‘. Gerade sie sind die Grundlage vieler Pastagerichte und haben nach Roddy die Eigenschaft, ‚polygam‘ zu sein, nämlich mit mehreren Sorten Pasta zu harmonieren; zu möglichen Kombinationen macht sie passende Vorschläge.“
Alles in Butter also! Herrn Kochs (!) Kochbuch-Rezension ist ein Paradebeispiel dafür, wie man über Bücher schreibt, die man tatsächlich gelesen hat. Denn er vergisst auch nicht, auf die Hintergrundgeschichten hinzuweisen, die Rachel Roddy in ihre Pasta-Bibel eingeflochten hat und die sie auch zu einem Buch über Land und Leute machen: „Gerade in Italiens Süden finden sich kleinere und mittlere Manufakturen, die Pasta herstellen. Mit ‚Semola di Grano Duro‘ oder ‚Farina di Grano Tenero Tipo oo‘ werden Mehle bezeichnet, die aus Hart- und Weichweizen von lokalen Mühlen ausgemahlen werden. Die Städte Gragnano oder Torre Annunziata, beide unweit des Vesuvs gelegen, sind nach wie vor Zentren, die sich gegen die große Pastaindustrie behaupten. Die Teigmasse wird vornehmlich durch Bronzematrizen gepresst, was ihre Oberfläche rau werden lässt, und bis zu fünf Tagen an der Luft getrocknet – ein spürbarer Geschmacksvorteil, wie Kenner behaupten.“
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel

06.11.2023
„Kluge Lebensanalyse“: Tim Parks, „Hotel Milano“
Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ ist eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Für Bernd Melichar von der Kleinen Zeitung in Graz ist Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ das Buch der Woche und „eine kluge Lebensanalyse voll Selbstironie“. Hier ein längeres Zitat aus seiner Rezension:
„März 2020: Corona lässt die Welt stillstehen. Und Frank, 76 Jahre alt, sitzt in einem Luxushotel in Mailand fest – und zunehmend auch in sich selbst. Aus diesem Setting hätte man leicht ein klaustrophobisches Lockdown-Drama schnitzen können. Und ‚Hotel Milano‘, der neue Roman des britischen Schriftstellers Tim Parks, hat zweifelsohne seine dunklen und wehmütigen Seiten. Aber wie Parks diesen Stoff – die Veränderung der Welt im Großen und Kleinen – behandelt, ist voll kluger Selbstironie und ohne jede selbstverliebte Larmoyanz.“
Heute doppelte Andreas Rossmann in der FAZ nach: „Wie das Virus Frank in einen Unsicherheitszustand zwischen Angst und Ignoranz, Leichtsinn und lauernder Gefahr versetzt, erfasst Parks mit beunruhigender Genauigkeit. (…) Das Wort ‚Corona‘ wird ausgelassen: Nicht die Pandemie wird diagnostiziert, sondern die Hilflosigkeit im Umgang mit ihr.“
„Leise, beinah tastend beschreibt Tim Parks das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, zweier Realitäten, die ohne diese Krise nie zueinander gefunden hätten. Ein großartiger Roman über die letzten Fragen des Lebens, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“ Andrea Lieblang, WDR5 Bücher
„Man sollte diesen Roman langsam lesen, damit man nicht die vielen Sätze überliest, bei denen sich zu verweilen lohnt. (...) Eine berührende Meditation über das Alter und das Sterben, die besonders der einfühlsamen und genauen Beobachtungsgabe wegen überzeugt.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder

31.10.2023
Halloween mit der Addams Family
„The Addams Family - Das Familienalbum“ versammelt erstmals alle Originalcartoons der schrecklich berühmten Familie: ein Schatz für alle Fans von Morticia, Gomez, Lurch, dem eiskalten Händchen, Onkel Fester und den lieben Kinderlein Pugsley und Wednesday!
Auf den Halloween-Partys wird man auch dieses Jahr sicherlich so einige Menschen entdecken, die sich als Wednesday Addams verkleidet haben - supercool und creepy. Wer nicht so viele DoppelgängerInnen möchte, kann sich aber auch bei einem der anderen gruseligen Charaktere der Addams Family bedienen, etwa bei Mutter Morticia oder bei Gomez …
„The Addams Family - Das Familienalbum“ ist das erste Buch, das die Geschichte der Addams Family nachzeichnet und mehr als 200 Cartoons präsentiert, die Charles Addams im Laufe seiner produktiven Karriere geschaffen hat. Kevin Miserocchi bietet eine aufschlussreiche Chronologie der Entwicklung jeder Figur. „Addams zeigt hier ein sehr gutes Gespür für Details und Untertöne sowie einen sehr guten Sinn für Humor“, schreibt Romy Henze in Travel Without Moving. „Die Texte helfen sehr dabei, die Zeichnungen besser verstehen und einordnen zu können, und gefallen hat mir dabei auch, dass man so viel über die einzelnen Familienmitglieder und die Entstehung der Idee zur Addams Family sowie der Entwicklung der Figuren erfährt.“
„Im soeben beim Verlag Antje Kunstmann erschienenen Sammelband 'The Addams Family – Das Familienalbum' wurden über 200 Cartoons zusammengetragen, anhand derer sich die Genese der Addams – nicht chronologisch, sondern nach Figuren arrangiert – nachverfolgen lässt.“ Sven Jachmann, diezukunft.de
„Die Cartoons faszinieren immer noch durch die freundliche Selbstverständlichkeit, mit der seltsam veranlagte, aber erstaunlich liebenswerte Charaktere ihren etwas anderen Alltag meistern.“ Heiner Lünstedt, highlightzone.de

25.10.2023
Rachel Roddys Pasta-Alphabet
Rachel Roddys „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe.
„Rachel Roddy zelebriert italienisches Essen ohne Tamtam“, schreibt Nina Ainz-Feldner in ihrer Empfehlung von „Pasta von Alfabeto bis Ziti - Formen. Geschichten. Rezepte“ in den Salzburger Nachrichten. In ihrem Beitrag über Pasta, Kürbis und Käse geht sie auch auf die Geschichten hinter den Rezepten ein: „Roddy erzählt vom Küchenchaos, das unweigerlich beim Zubereiten einer Lasagne entsteht, und warum ein Passiersieb für die Herstellung einer guten Tomatensauce unerlässlich ist.“
„Es gibt heutzutage nur sehr wenige, die derart unverstellt über Essen schreiben können wie Rachel Roddy. Ich möchte unter ihrem Küchentisch leben.“ Simon Hopkinson
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com

23.10.2023
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ von Yavuz Ekinci
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ ist ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt und die gewaltvolle Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt. Autor Yavuz Ekinci war gerade zu Besuch in Frankfurt und Köln.
Am Samstag stellte Yavuz Ekinci seinen neuen Roman zusammen mit Deniz Utlu am Stand des PEN Berlin auf der Frankfurter Buchmesse vor, am Sonntag präsentierte er auf dem Kölner Festival der Solidarität zusammen mit Gerrit Wustmann das Buch „Stimmen der Freiheit“ aus dem Verlag Das kulturelle Gedächtnis.
Wustmann hat Ekincis neuen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ auf qantara.de ausführlich besprochen: „Die Leugnung des Genozids an den Armeniern ist die große Lebenslüge des türkischen Staates und heizt bis heute Rassismus und Gewalt an. Yavuz Ekinci hat das Thema in seinem so schonungslosen wie gewaltigen neuen Roman verarbeitet. (…) Er gehört zu den wichtigsten Stimmen der türkischen Gegenwartsliteratur. Er ist ein großer Erzähler und ein eleganter Stilist, der moderne Prosa mit türkischen und kurdischen Erzähltraditionen verbindet. Er lässt beide Erzähltraditionen eine literarische Symbiose eingehen und ist zugleich ein Autor, der sich nicht scheut, jene Themen anzupacken, um die andere in der Türkei einen großen Bogen machen. Das Ergebnis ist Weltliteratur von höchstem Rang.“
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
„Mir hat der Roman enorm geholfen, die Geschichte der Kurden und Armenier in der Türkei zu verstehen, nicht zuletzt hat mir Wikipedia weitere Leerstellen gefüllt. Dabei hat sich durch das Lesen des Romans ein Stück Geschichte offenbart, die mir bisher nicht bekannt war.“ Aline Bär, aufgeblaettert.de

17.10.2023
Auszeichnung für Jessica Wynnes „Bitte nicht wegwischen“
Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung hat über ihre diesjährigen Medienpreise entschieden: Der Sonderpreis der Jury geht an die amerikanische Fotografin Jessica Wynne für ihren Band „Bitte nicht wegwischen. Die Schönheit mathematischer Tafelbilder“.
Die Kreidetafel hat für Mathematiker und Mathematikerinnen bis heute einen einzigartigen Stellenwert: Sie dient der Lösung hochkomplexer Fragen und Probleme und als Ort der Zusammenarbeit und der Vermittlung. Als eine Art Hommage an diese mathematischen Tafelbilder hat Jessica Wynne ihr wunderschönes Buch „Bitte nicht wegwischen“ angelegt.
Es hat auch die Jury der Deutschen Mathematiker-Vereinigung überzeugt, die ihren diesjährigen Sonderpreis an die amerikanische Fotografin vergibt. Detaillierte Informationen zu den übrigen Preisen können Sie hier einsehen. Jessica Wynne wird zur feierlichen Preisverleihung am 21. November in Berlin anreisen. Für diese schöne Anerkennung ihrer Arbeit gratulieren wir der Autorin herzlich!
„Auf eine Kenntnis dessen, wovon die Zeichen und Diagramme handeln, welche auf all den mathematischen Tafelbildern dieses Bandes zu sehen sind, kommt es nicht an. (…) Kein Whiteboard, keine Folien und erst recht kein Bildschirm können da mithalten.“ Helmut Mayer, FAZ
„Aufschreiben, wegwischen, neu denken, skizzieren: Es ist auch das Haptische, das Fotografin Jessica Wynne an den Tafelbildern fasziniert. Denn jede Mathematikerin, jeder Mathematiker hat eine eigene Handschrift. Chaotische Formeln oder akkurate Grafiken: Die Bilder von Jessica Wynne zeigen die Schönheit des Erkenntnisgewinns.“ Lili Ruge, BR24

11.10.2023
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe.
„Uta Ruge ist Bauerntochter. Schon als Kind lief sie hinter den Kühen her und trieb die großen massigen Tiere auf die Weide. Aber sie verließ den Hof, wollte mehr von der Welt sehen und wurde Journalistin. Mit dem Blick ihrer Profession schaut sie nun auf ihre Herkunft zurück.“ So kündigt der SWR seine Sendung „Eine besondere Beziehung – Uta Ruge über Menschen und Kühe“ heute Abend um 19:05 Uhr in SWR2 Tandem an.
Wie hat alles angefangen vor Urzeiten, als die Menschen die ersten Rinder domestizierten, mit ihnen wanderten und schließlich mit ihrer Hilfe sesshaft wurden und Ackerbau betrieben? Uta Ruge erzählt vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt. Und sie ist über die Dörfer gefahren und berichtet, wie der ökonomische Zwang zur großen Menge und die neuen Regularien die Existenz kleinerer Höfe bedroht. Wie fatal die Entfremdung von unseren Lebensgrundlagen ist, macht „Die Kühe, mein Neffe und ich“ deutlich.
„Nach dem Buch ‚Bauern, Land‘ hat die Autorin Uta Ruge jetzt ‚Die Kühe, mein Neffe und ich‘ geschrieben. Sie hat festgestellt, dass viele Menschen nicht wissen, wie das Leben auf einem Bauernhof aussieht. Gegen dieses 'Nichtwissen' schreibt sie an.“ Deutschlandfunk Kultur
„Als Bauerntochter ist Uta Ruge ganz selbstverständlich mit Kühen und anderen Nutztieren aufgewachsen. Heute betreibt ihr Neffe den Hof mit 140 Kühen und sieht sich immer mehr der Kritik von Tierschützern ausgesetzt. Dabei ist das Leben mit Nutztieren über Jahrtausende Teil der menschlichen Zivilisation, die es ohne die Tiere so nicht gegeben hätte.“ Thorsten Mack, NDR Das Journal

10.10.2023
Yavuz Ekinci, „Das ferne Dorf meiner Kindheit“
Yavuz Ekincis neuer Roman umspannt fast ein Jahrhundert, widerspiegelt die gewaltvolle Geschichte eines zerrissenen Landes und erzählt von zwei Völkern, die all dessen beraubt werden, was das Menschliche ausmacht.
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ liegt in den Bergen Kurdistans, wo Yavuz Ekincis Hauptfigur Rüstem aufwächst. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben, er lebt mit seinem Vater und den älteren Geschwistern im Haus seiner Großeltern. Zwischen Vater und Großvater herrscht ständiger Streit, auch das Verhältnis zwischen den Großeltern ist angespannt. Doch sind sie Rüstems wichtigste Bezugspersonen in einer archaischen Welt, die geprägt ist von patriarchalischen Strukturen, religiösen Riten, Aberglaube, Gewalt und einem politischen Konflikt, der sich dem Jungen nur nach und nach erschließt.
Die Türkei wirft Yavuz Ekinci „terroristische Propaganda“ vor – er hatte sich 2013 in sozialen Netzwerken mit den Kurden solidarisiert. Nun liegt der dritte Roman des kurdischen Schriftstellers auf Deutsch vor, der schon 2012 für Debatten gesorgt hatte. „Dieser Roman ist hart und realistisch. Die Gewalt türkischer Soldaten wird geschildert, die Alpträume, das Dorfleben im Belagerungszustand. Die Spirale der Gewalt“, bilanziert Stefan Berkholz, der den Autor in Berlin interviewt hat, in seinem Beitrag für BR2 kulturWelt. „Im zweiten Teil ist die Perspektive eine andere. Nun folgt der Leser dem inneren Monolog der Großmutter, die standhaft schweigt. (…) Als sie stirbt, will ihr Sohn Mirza sie dort begraben, wo ihre Heimat war, in der Gemeinde der Armenier – im Sperrgebiet also, einem verminten Gelände. Es ist ein abenteuerlicher Irrweg durch verbranntes Gebiet.“
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu

09.10.2023
Tim Parks, „Hotel Milano“
März 2020, die Welt hat sich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie über Nacht verändert. Frank ist kurzfristig nach Mailand gereist und sitzt nun im luxuriösen Hotel Milano fest, wo er eine folgenschwere Begegnung hat.
Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ ist eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss. Nirgendwo im Text fällt das Wort Corona, aber die Pandemie hat Norditalien schon kurz nach Ausbruch fest im Griff.
„Frank Marriot, dessen zurückgezogenes Leben einem selbst auferlegten Lockdown gleicht, wird vom allgemeinen Lockdown eingeholt. Ein Einzelgänger, der in Isolationshaft gerät. Und der dann plötzlich, für ihn selbst überraschend, zum Retter wird.“ So beschreibt Franziska Wolffheim im Tagesspiegel die Ausgangslage im Roman, der sie am Ende aber nicht überzeugen konnte: „Auch ‚Hotel Milano‘ hat einige Stärken, etwa wenn Parks beklemmend eindringlich beschreibt, wie eine lebendige Großstadt plötzlich zur Geisterstadt wird, die Politik in fast alle Lebensbereiche ihrer Bewohner eingreift, wie der Kampf gegen einen unsichtbaren Feind Menschen hysterisch macht. Doch das Setting einer plötzlich über die Menschheit hereinbrechenden Katastrophe macht noch kein gutes Buch. Der große Corona-Roman muss wohl erst noch geschrieben werden. Vielleicht braucht es dafür mehr Abstand, und Tim Parks hat einfach nicht lange genug gewartet.“
Wie unterschiedlich die Lesarten doch sind, offenbart zum Beispiel Thomas Friedrichs Ultimo-Rezension (hier auf S. 24 nachzulesen): „Den inneren Weg, den die Hauptfigur zurücklegt, hat Parks so lakonisch wie spannend und überzeugend aufgeschrieben. ‚Hotel Milano‘ (…) ist ein Buch darüber, wie wir aneinander vorbeileben. Und dass die uns umgebenden Menschen manchmal viel verletzlicher und freundlicher sind, wenn wir ihnen entgegenkommen.“
Und wieder ganz anders haben diese beiden KollegInnen das Buch gelesen:
„Man sollte diesen Roman langsam lesen, damit man nicht die vielen Sätze überliest, bei denen sich zu verweilen lohnt. (...) Eine berührende Meditation über das Alter und das Sterben, die besonders der einfühlsamen und genauen Beobachtungsgabe wegen überzeugt.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„Leise, beinah tastend beschreibt Tim Parks das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, zweier Realitäten, die ohne diese Krise nie zueinander gefunden hätten. Ein großartiger Roman über die letzten Fragen des Lebens, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“ Andrea Lieblang, WDR5 Bücher

04.10.2023
Peter Probst, „Ich habe Schleyer nicht entführt“
Endlich 18! Peter Gillitzer hat riesige Erwartungen an die neue Freiheit. Aber schon seine harmlosen Partypläne werden von den Eltern durchkreuzt. Peter Probst erzählt eine Generationengeschichte, in der sich die Konflikte im Krisenjahr 1977 spiegeln.
Gestern lief in der Sendung Buchzeichen vom Schweizer Radio SRF1 ein Beitrag über Peter Probsts neuen Roman „Ich habe Schleyer nicht entführt“. Michael Luisier hat den abschließenden Band der Peter-Gillitzer-Trilogie vorgestellt und kommt zu dem Urteil: „Eine liebevoll und witzig erzählte Geschichte über eine Jugend unter mehr als speziellen Bedingungen.“ Das Audio können Sie hier nachhören.
Morgen um 9 Uhr folgt in der Sendung Künste im Gespräch auf SRF2 Kultur ein ausführliches Interview mit dem Autor.
„Ich mag Romane, die Zeitgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählen, aus der Sicht gesellschaftlicher Außenseiter oder aus der von Menschen, die aus Naivität in den Sog politischer Ereignisse geraten. 1977 war eines der herausforderndsten Jahre für die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Da ich selbst damals bei einigen Abenteuern mehr Glück als Verstand hatte, bot es sich an, davon in einem autofiktionalen Roman zu erzählen.“ Peter Probst im Buchmarkt-Interview

22.09.2023
Booker Prize Shortlist-Nominierung für Paul Murray
Wir gratulieren unserem Autor Paul Murray, der mit seinem neuen Roman „The Bee Sting“ auf der Shortlist für den Booker Prize 2023 steht.
Gestern Abend hat die Jury des Booker Prize die sechs Titel ihrer diesjährigen Shortlist präsentiert. Der Preis ist mit 50.000£ dotiert und wird am 26. November 2023 in London verliehen.
Paul Murray, geboren 1975 in Dublin, studierte Englische Literatur und Creative Writing an der Universität of East Anglia, danach arbeitete er als Buchhändler. Er ist der Autor von An Evening of Long Goodbyes, Skippy stirbt und Der gute Banker. Seine Romane wurden von der Kritik hochgelobt und mit vielen Preisen ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Dublin.
"Paul Murrays Dialoge sind nur scheinbar dem Alltag abgelauscht, in Wahrheit sind sie große Kunst. In ihrem Zentrum lauert das Schweigen, ein Schweigen, das sich aus Scham, Schmerz, oder der ihm eigenen Ursubstanz, der Sprachlosigkeit speist. Er schreibt sich damit ein in die große Reihe jener irischen Autoren, die vor ihm das Schweigen hörbar gemacht haben, Samuel Beckett, Sean O'Casey oder Flann O'Brien. Auch die Unmittelbarkeit seiner Prosa setzt ihn in jene Tradition." Deutschlandfunk, Tanya Lieske

21.09.2023
Tim Parks, „Hotel Milano“
Eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Am vergangenen Wochenende lief "Hotel Milano" bei WDR 5 Bücher und Andrea Lieblang kommt zu dem Schluss „Die Pandemie dient Tim Parks nur als Hintergrundfolie für die letzten großen Fragen, die er in seinen Romanen immer wieder stellt: Was macht ein gutes Leben aus? Liebe? Verantwortung? Hilfsbereitschaft? Ein großartiger Roman über die letzten Fragen, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“
Parks Stilsicherheit überzeugt auch Sven Trautwein von 24books.de: "Tim Parks gilt als ein versierter Schriftsteller. Mit knapp 20 Romanen weiß er, wie es funktioniert, wie ein Plot aussehen muss, damit der Leser am Ball bleibt. Bei 'Hotel Milano' kann sich der Leser gleich sicher sein, dass es ein lesenswertes Buch ist. Es ist ein typischer Parks."
"Unserem Helden ist natürlich klar, dass es ihn schlimmer hätte treffen können, als in einem Luxushotel festzusitzen. Er wird sich verlieben, er wird eine Flüchtlingsfamilie kennenlernen und sich nach Menschen aus seiner Vergangenheit sehnen. Aber vor allem wird er auf sehr angenehm kluge, selbstironische Art über das Leben nachdenken. Dabei sitzt man ausgesprochen gern mit ihm in dem noblen Hotel fest."
Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur