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Aktuelles

27.01.2023
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere: Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr - welche, wie und warum, das birgt verblüffende Entdeckungen.
„Stellen Sie sich einen jungen Mann vor, der mit geschlossenen Augen in einer Forschungseinrichtung auf den Knien geht und versucht, es den Hunden gleichzutun und einer Duftspur am Boden zu folgen. Diese kleine Episode ist nur eine von vielen, mit denen Ed Yong durch dieses hochspannende und unterhaltsame Buch führt.“ So empfiehlt Edith Luschmann Ed Yongs neues Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ in natur.
Yong ist inzwischen auch in Hagenbecks Tierpark angekommen: „Beim Spüren von Vibrationen, Temperaturunterschieden sowie von Luft- und Wasserströmungen sind Spinnen und Elefanten, Falter, Vögel und Fische uns haushoch überlegen“, schreibt das Hagenbeck Magazin. „Darauf möchte Wissenschaftsjournalist Ed Yong mit diesem Sachbuch hinweisen, um die sensiblen Tiere besser zu schützen.“
„Die Lektüre dieses Buchs macht bewusst, wie schmal das Spektrum der Welt ist, das wir als Menschen wahrnehmen, und wie viel abseits von unserer Aufmerksamkeit passiert. (...) Yong hofft, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur Neugier und Staunen über die Welt mitzugeben, sondern auch ‚Empathie für Geschöpfe, die ganz anders sind als wir‘." Ruth Fulterer, Neue Zürcher Zeitung

25.01.2023
Karikaturenpreis für Greser & Lenz
Erneut erhalten Greser & Lenz den „Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen“, diesmal für ihr Bild „Putin privat“, das letztes Jahr in der FAZ erschien. Der mit 5000 Euro dotierte Hauptpreis wird demnächst in Berlin überreicht.
Die preisgekrönten Karikaturen und Fotos werden anschließend bis zum 14. Februar in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin (In den Ministergärten 6) gezeigt. Danach geht die Ausstellung „Rückblende“ auf Reisen und gastiert in Koblenz, Neustadt an der Weinstraße, Trier, Mainz, Bonn, Dortmund, Leipzig und Brüssel. Zu sehen sind jeweils 50 Karikaturen sowie 100 Fotos und Serien, die eine unabhängige Jury aus weit mehr als 1000 eingereichten Arbeiten ausgewählt hat.
Fast noch besser als die preisgekrönte Karikatur von Greser & Lenz gefällt uns der Aufmacher ihrer Bildstrecke in der FAZ. Aber unsere Lieblings-Bildstrecke von Greser & Lenz ist und bleibt der Prachtband „Schlimm“.
„Man könnte den nonchalanten Umgang von Greser & Lenz mit allem, was Menschen heilig ist, Abkanzel Culture nennen.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Der abgefeimteste deutsche Humor kommt aus Aschaffenburg: Greser & Lenz. (…) Für einen guten Witz tun sie so ziemlich alles: Nachdenken etwa. (…) Der Stil: Farben und altmeisterliche Anmutung, befeuert von der Fülle des mainfränkischen Barock.“ Andreas Krieger, ARD Titel, Thesen, Temperamente

24.01.2023
Moritz Hürtgen auf allen Kanälen
Im letzten Herbst hat Moritz Hürtgen seinen Debütroman „Der Boulevard des Schreckens“ vorgelegt, in dem es um Politik und Kunst, um Fakten und Fiktionen und um die Frage geht, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
Aus dem „angeblich letzten Buch, das die Queen gelesen hat" (Giulia Becker) liest Moritz Hürtgen heute Abend ab 22 Uhr in der hr2 Spätlese und zur gleichen Zeit (sowie auch morgen ab 22 Uhr) in WDR5 bei Horst Evers und Gäste – ersteres eine gekürzte Aufzeichnung aus dem Frankfurter Haus des Buches, letzteres ein Mitschnitt aus der Comedia in Köln, wo Hürtgen zusammen mit Labelmate Fritz Eckenga, Vince Ebert und Jochen Schmidt bei Horst Evers gastierte.
Wo aber ist „Der Boulevard des Schreckens“ überhaupt angesiedelt? Manche sagen: in Berlin. Andere tippen auf München. Kenner führen Kirching ins Feld. Doch wer mit offenen Augen durch die Welt geht, findet ihn überall: in jeder großen und jeder kleinen Stadt. Und in so gut wie jeder Buchhandlung.
„Dass Hürtgen (…) einen zum Nazianführer avancierenden paranoiden Blogger mit Zehenschuhen und stromlinienförmigem Rennradhelm ausstattet, zeugt von seiner Freude am Grusel des Alltäglichen, womöglich auch einfach von profunder Menschenkenntnis. (…) Der Roman verdreht und überdreht die Dinge tatsächlich in einer merkwürdig glaubwürdigen Art und bleibt dabei in der richtigen Dosis albern.“ Aurelie von Blazekovic, Süddeutsche Zeitung

19.01.2023
Andrea Boscagli gestorben
Schon wieder eine traurige Nachricht: Vor einer Woche ist Andrea Boscagli, Gründer des legendären Münchner Feinkostladens „Vini e Panini“ und Autor des fabelhaften Kochbuchs „Semplice!“, im Alter von erst 66 Jahren in Italien gestorben.
Als uns Andrea Boscagli vor vielen Jahren die Herausgabe von „Semplice!“ vorschlug, zweifelten wir noch: Gab es nicht schon genug italienische Kochbücher in allen erdenklichen Variationen? 2017 ist „Semplice! Meine einfache italienische Küche“ (inzwischen leider vergriffen) dann erschienen und hat sich rasch durchgesetzt. Andrea Boscagli pochte auf frischeste Zutaten, und in seinen Rezepte für die italienischen Klassiker steckten nützliche Tipps und Tricks von seiner Großmutter.
Boscaglis Feinkostgeschäft Vini e Panini in der Nordendstraße in Schwabing existiert seit 1983, war eine der allerersten Münchner Adressen für italienische Küche und wird seit einigen Jahren von Sohn Filippo weitergeführt. Denn Andrea war nach Italien zurückgekehrt, um nur noch im kleinen Kreis zu kochen und das Leben zu genießen …
„Was zunächst exotisch wirkte, ist jetzt selbstverständlicher Teil einer genussfreudigeren Alltagskultur. Zu ihrer weiteren Verbreitung trägt Boscagli nun über München hinaus mit dem Kochbuch ‚Semplice!‘ bei.“ Andreas Fanizadeh, taz
„Auf 222 Seiten beschreibt Boscagli ‚meine einfache italienische Kücher‘, er verrät eine Reihe von Tricks und natürlich die wichtigsten Rezepte von klassischen italienischen Gerichten. (...) ‚Bloß kein Theater machen ums Essen!‘ Nudeln mit Butter und Salbei können ja auch ein Gedicht sein, wenn man's richtig macht. (...) Er könnte das jetzt schon noch weiter ausführen. Aber das hat er ja schon in seinem Buch gemacht. Und das kann nun für sich sprechen.“ Franz Kotteder, Süddeutsche Zeitung

18.01.2023
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Die Literatur war Rafael Chirbes‘ Zugang zur Welt. In seinen Tagebuch-Aufzeichnungen zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„'Von Zeit zu Zeit' schließt in einem ‚Gefühl der Vorläufigkeit‘, wie es begonnen hatte“ schreibt Wolfram Schütte in seiner Rezension für Glanz & Elend. Und weiter: „Der 56jährige Autor eines imposanten, einzigartigen Oeuvres von sechs Romanen verzweifelt an seinem nachlassenden Gedächtnis & am schwindenden Willen, den Stoff zu ordnen – obwohl ihm noch ‚der Roman‘ vorschwebt, der alle anderen übertrifft: ‚Der Gedanke, vielleicht etwas zu schreiben, kommt mir jeden Tag mehr wie eine Ausrede vor, um so zu tun, als hätte das ganze Chaos, in das mein Leben sich verwandelt hat, einen Sinn, als gäbe es einen Kompass, dem es folgen kann. Als würde ich mich hartnäckig etwas widmen, das irgendwohin führt. Die Literatur als Putzfrau, die das Haus aufräumt‘. Rafael Chirbes hat in den ihm danach verbliebenen 10 Jahren noch zwei großartige Romane geschrieben (‚Krematorium‘, ‚Am Ufer‘), die nicht nur sein Werk, sondern auch die gesamte spanische Literatur seiner Zeit apokalyptisch übergipfeln. Am Redigat seines Selbstporträts als ‚Schmerzensmann‘ im Dienst an der Literatur hat er in ‚Von Zeit zu Zeit‘ bis zu seinem Todesjahr 2015 gefeilt.“
Und Marlon schreibt auf booksaregayasfuck.de: „Wer sich nicht mit dem Werk Chirbes‘ auskennt, braucht die Lektüre der Tagebücher nicht zu scheuen. Denn Chirbes selbst hat sich eine Veröffentlichung gewünscht und seine Schriften entsprechend vorbereitet. Darüber hinaus liefert das sehr kluge und informative Vorwort von Heinrich von Berenberg ausreichend Kontext, um Leser*innen den Einstieg zu ermöglichen. (…) Der Verlag hat zuletzt parallel zu den Tagebüchern die gesamte Spanien Trilogie, bestehend aus ‚Der lange Marsch‘, ‚Der Fall von Madrid‘ und ‚Alte Freunde‘ (aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz) veröffentlicht.“

11.01.2023
„Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen.“
Die Begeisterung über Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ reißt nicht ab. „Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen“, schrieb gestern Christian Bos im Kölner Stadt-Anzeiger – und auch Barack Obama ist angetan.
„Ein gutes populärwissenschaftliches Buch vermittelt dem Laien den aktuellen Wissensstand auf einem Gebiet, das ihm sonst verschlossen bliebe. Ein besseres erzählt dazu von den langen, oft mühsamen Wegen (und Umwegen) zum Gewussten.“ So beginnt Christian Bos‘ Rezension von Ed Yongs neuem Buch im gestrigen Kölner Stadt-Anzeiger. „‘Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ leistet noch ein wenig mehr ...“, fährt er fort und meint: „Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen.“
„Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ steht auch auf der Liste der Bücher, die Barack Obama im vergangenen Jahr gelesen hat.
„Das ungemein anschaulich und nachvollziehbar geschriebene Buch öffnet uns die Augen für ein Sehen auf unzähligen Wegen. Dieses Buch ist ein Fest der Sinne. Wilder, viel wilder, als wir selbst es sind.“ Alf Mayer, culturmag.de

10.01.2023
Adolfo Kaminsky gestorben
Adolfo Kaminsky, dessen Biographie „Adolfo Kaminsky. Ein Fälscherleben“ aus der Feder seiner Tochter Sarah 2011 bei uns erschien, ist gestern 97jährig gestorben. Die von ihm gefälschten Papiere bewahrten Tausende von Verfolgten vor dem sicheren Tod.
„Wach bleiben, so lange wie möglich. Die Müdigkeit niederringen. Die Rechnung ist einfach: In einer Stunde kann ich 30 falsche Ausweise herstellen. Wenn ich eine Stunde schlafe, sterben 30 Menschen.“ 1943 begann Adolfo Kaminsky, für die französische Résistance gefälschte Papiere herzustellen – Ausweise, die Tausende von Juden vor Deportation und sicherem Tod bewahrten.
Der siebzehnjährige Färberlehrling und geniale Autodidakt, der selbst aus einer russischstämmigen jüdischen Familie kam, wusste damals noch nicht, dass er eine Lebensentscheidung getroffen hatte. Denn auch nach dem Krieg verbrachte Kaminsky 30 Jahre seines Lebens im Untergrund und versorgte die großen Widerstandsbewegungen des 20. Jahrhunderts mit falschen Papieren und Identitäten, immer auf der Flucht vor der Entdeckung, gehetzt von seinem Gewissen – und ohne je Geld für seine Arbeit zu nehmen.
Sarah Kaminsky, 1979 in Algerien geboren, kam mit drei Jahren nach Frankreich und erfuhr erst spät von der Geschichte ihres Vaters. Die Schauspielerin und Drehbuchautorin verfasste schließlich die (inzwischen leider vergriffene) Biographie ihres Vaters, die die politischen Konflikte des 20. Jahrhunderts aus der Sicht eines Meisterfälschers erzählt.
„Der Franzose Adolfo Kaminsky ist einer der größten Fälscher des 20. Jahrhunderts. Er rettete Juden vor dem Holocaust und Verfolgte in der Dritten Welt. Sogar die Tochter war ahnungslos. (...) Dann unternahm sie eine Forschungsreise in sein erstes Leben, traf Weggefährten in Algier, Paris, New York. ‚Ich fand heraus, dass mein Vater sein Leben riskiert hat, um andere vor dem Tod zu bewahren‘, sagt Sarah Kaminsky." Nora Reinhardt, Der Spiegel
„Mit einem sicheren Gespür für Situationsdramatik vergegenwärtigt Sarah Kaminsky auch jene Momente, in denen Adolfos Leben wie das jener, die er schützen wollte, gefährdet war. (...) Dass er fast drei Jahrzehnte unentdeckt blieb, ist der Tatsache geschuldet, dass er niemals Geld für seine Tätigkeit nahm.“ Sigrid Brinkmann, Deutschlandradio Kultur

09.01.2023
Neu bei uns im Lektorat: Dr. Katrin Sorko
Seit heute ist Dr. Katrin Sorko neu bei uns als Lektorin tätig. Viele von uns kennen sie bereits, und sie kennt schon viele Bücher unseres Programms, denn vor einigen Jahren hat sie im Verlag Antje Kunstmann ein Volontariat absolviert.
Dr. Katrin Sorko (46) ist seit heute bei uns als Lektorin tätig. Sie hat Neuere Deutsche und Englische Literaturwissenschaft sowie Politische Wissenschaften an der LMU München studiert und wurde 2007 mit einer Arbeit über deutschsprachige Gegenwartsliteratur promoviert.
Nach einem Lektoratsvolontariat bei uns arbeitete sie 15 Jahre lang als Lektorin für deutschsprachige und internationale Belletristik beim Blessing Verlag (Penguin Random House). Katrin Sorko folgt auf Wanda Jakob, bei der wir uns nochmals herzlich für ihre kompetente Arbeit bedanken!

24.12.2022
Wir wünschen Euch und Ihnen schöne Feiertage
...viel Erholung und einen guten Start ins neue Jahr!

20.12.2022
Last-Minute-Weihnachtsgeschenk
Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben. Das sieht auch der Mannheimer Morgen so.
Jörg-Peter Klotz empfiehlt im Mannheimer Morgen „Die große Marie Marcks“: „Am 25. August 2022 wäre die gebürtige Berlinerin 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat ihre langjährige Weggefährtin und Verlegerin Antje Kunstmann eine wunderbare Werkausgabe veröffentlicht – ein ideales Last-Minute-Weihnachtsgeschenk zum Entdecken und Wiederentdecken der bedeutendsten Karikaturistin der Bundesrepublik.“ Diesen Tipp geben wir gerne an Sie weiter!
„Zwei Bände umfasst die Prachtausgabe zum hundertsten Geburtstag der 2014 gestorbenen Zeichnerin, und neben den Karikaturen und Bildergeschichten gibt es auch eine hinreißende Autobiographie, die die Jahre zwischen 1922 und 1968 zum Gegenstand hat. (…) Man kann Marie Marcks als eine phantastische Erzählerin entdecken. Ein Meilenstein für die Kunst der Bildergeschichte ist ihr Werk sowieso.“ Maike Albath, Deutschlandfunk Kultur

16.12.2022
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Kein anderes Sachbuch aus unserem Programm ist dieses Jahr so oft rezensiert worden wie Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“. Kein Wunder, denn der Autor widmet sich einem faszinierenden Stoff und schreibt zudem ungemein anschaulich und nachvollziehbar.
Die nächste Besprechung folgt übermorgen Sonntag ab 16:30 Uhr in der Deutschlandfunk-Sendung „Forschung aktuell“. Dort stellen Ralf Krauter, Dagmar Röhrlich und Michael Lange in der Auslese lohnende naturwissenschaftliche Fach- und Sachbücher vor, darunter das neue von Ed Yong: „Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen – um sich in der Welt zurecht zu finden, haben Tiere komplizierte Sinnesorgane entwickelt. Ihre Augen und Ohren nehmen Dinge wahr, die uns Menschen verborgen bleiben. (…) Beim Spüren von Vibrationen und Temperaturunterschieden, von Luft- und Wasserströmungen sind Spinnen und Elefanten, Falter, Vögel und Fische uns haushoch überlegen.“
„Es ist Yongs Anliegen, nicht nur akkurat zu schreiben, sondern auch spannend. Mit diesem Ansatz wurde er zu einem der profiliertesten Wissenschaftsjournalisten seiner Generation. In seinem Buch 'Die erstaunlichen Sinne der Tiere' führt Yong dieses Prinzip zur Meisterschaft. (…) Man kann Ed Yongs Buch als Werk über Tiere und ihre Sinne lesen. Als Teil einer Zeitenwende. Oder als Liebesbrief an die Welt und ihre Zerbrechlichkeit.“ Rudi Novotny, Die Zeit

14.12.2022
Axel Hacke auf der Blauen Couch
Gestern Abend war Axel Hacke zu Gast bei Thorsten Otto auf der Blauen Couch von Bayern 1 und kam natürlich auch auf sein jüngstes Buch „Ein Haus für viele Sommer“ zu sprechen.
„Seine Kolumnen sind Kult, seine Bücher Bestseller: Axel Hacke lebt als Schriftsteller und Kolumnist des Süddeutsche Zeitung Magazins in München. Er gehört zu den bekanntesten Autoren Deutschlands.“ So hieß Bayern 1 Axel Hacke willkommen, als er gestern Abend auf der Blauen Couch zum Gespräch mit Thorsten Otto Platz nahm.
Hacke gab auch einen Einblick in sein Buch „Ein Haus für viele Sommer“ (auch als Hörbuch lieferbar). Darüber hinaus ging es im Schweinsgalopp durch seine Laufbahn: Abitur in Braunschweig Studium in München, Reporterstelle bei der SZ, Sprung in ein neues Leben als Schriftsteller. Und hat sich der Fußballfan Axel Hacke wirklich kein einziges WM-Spiel angesehen? Das Gespräch können Sie hier nachhören.
„In diesem gänzlich angenehmen, sanft wie Meereswellen anlandenden Text ist nichts penetrant. (...) Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen." Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Wärmer und lebendiger als Hacke kann das wirklich niemand erzählen. Während wir lesen, sind wir tief im Italienurlaub. (…) Ein Buch ohne jede Hektik, innen und auch außen in der Aufmachung: wunderschön.“ Elke Heidenreich, Kölner Stadt-Anzeiger

12.12.2022
Wir trauern um Wolf Erlbruch
Gestern ist Wolf Erlbruch gestorben. Wir trauern um einen Freund, um einen großartigen Künstler.
„Zarter Schnee schwebte in der Luft.
Etwas war geschehen. Der Tod schaute die Ente an.
Sie atmete nicht mehr. Sie lag ganz still.“
aus: Wolf Erlbruch, „Ente, Tod und Tulpe“

09.12.2022
Wie entstehen eigentlich Herbert Grönemeyers Songtexte?
Wie kommen die Worte in die Musik? Gestern Abend gab, auf Einladung des Lyrik Kabinetts, Herbert Grönemeyer im Gespräch mit Michael Lentz an der Münchner Uni Einblicke in den Entstehungsprozess seiner Songtexte.
In seiner Reihe Münchner Reden zur Poesie hatte das Lyrik Kabinett gestern Abend Herbert Grönemeyer zu Gast: In einem Special mit dem Titel Im Texttunnel - Die Worte müssen in die Musik sprach er im Hörsaal 140 der Münchner Universität mit dem Lyriker Michael Lentz über „Rhythmus, Reim und andere Webstühle“.
Hier der leutselige Ruhrgebiets-Popstar Grönemeyer, dessen Lieder zunächst mit Blind- bzw. „Bananentext“ auskommen müssen, dort der feinnervige Poetologe Lentz, für den dieses Material nichts weniger als „Artikulationsgranulat“ darstellt – von solchen Gegensätzen lebte die kurzweilige Veranstaltung.
Weitere Einblicke in den kreativen Prozess von Grönemeyers Schaffen vermittelt Arezu Weitholz‘ Buch „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“, kongenial illustriert von Katrin Funcke: Erinnerungen und Anekdoten, Zufälle und sonderbare Irrtümer, fröhliche Umstände und nachdenkliche Momente aus zahlreichen Interviews mit Grönemeyer, mit Weggefährten, mit Musikern und Freunden fügen sich zu einem hinreißenden Reigen.
„Arezu Weitholz hat dieses ganz fantastische und formal höchst ungewöhnliche Buch collagiert, montiert. Neben ihren Erinnerungen als Textdramaturgin des Albums lebt das Buch von liebevollen Illustrationen (Katrin Funcke) und drei Dutzend verschiedenen Stimmen. Und da diese einander auch oft widersprechen, ist ‚Zu Mensch‘ auch ein Buch darüber, wie Erinnerung funktioniert.“ Stefan Hochgesand, Berliner Zeitung

07.12.2022
Noch mehr Lob für Ed Yong
Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Ed Yongs neues Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ steht im Dezember zum dritten Mal in Folge auf der Sachbuch-Bestenliste von DLF Kultur, Die Zeit und ZDF.
Heute stellt Pia Heinemann das Buch in der FAZ vor und ist begeistert: „Der amerikanische Wissenschaftsautor Ed Yong schafft es, selbst naturkundlich beschlagenen Lesern eine neue Welt zu eröffnen. (…) Die Wärmesinn-Organe der Feuerkäfer etwa sind Yong zufolge so empfindlich, dass sie Brände in 130 Kilometer Entfernung anzeigen können, womit sie ‚auf einer Stufe mit modernen Quantendetektoren‘ stehen. Ed Yong erzählt mitreißend von diesen Fähigkeiten der Tiere (…) und driftet nie in unverständlichen Expertenjargon ab.“
In ihrer Rezension, die noch nicht online steht, zieht Pia Heinemann das Fazit: „Dieses Buch ist mehr als nur der Bericht über die wunderbaren Sinneswelten der Tiere. Es erinnert daran, dass der Schatz der Biodiversität nicht nur dem Erhalt des Planeten Erde dient, sondern dem unzähliger kleiner Welten.“
„Die Lektüre dieses Buchs macht bewusst, wie schmal das Spektrum der Welt ist, das wir als Menschen wahrnehmen, und wie viel abseits von unserer Aufmerksamkeit passiert. (...) Yong hofft, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur Neugier und Staunen über die Welt mitzugeben, sondern auch ‚Empathie für Geschöpfe, die ganz anders sind als wir‘.“ Ruth Fulterer, Neue Zürcher Zeitung

06.12.2022
TV-Tipp für Kurzentschlossene
Heute vor 30 Jahren protestierten in München 400.000 Menschen mit der „Lichterkette“ gegen Rassismus. Zu den Initiatoren gehörte auch unser Autor Peter Probst, der heute Abend in der BR-„nachtlinie“ zurückblickt.
Vor 30 Jahren überrollte eine Welle rechtsextremer Gewalttaten das wiedervereinte Deutschland. 400.000 Menschen setzten daraufhin am 6. Dezember 1992 in München ein weltweit beachtetes Zeichen gegen Rassismus und Hass: die Lichterkette.
Der stille Protest mündete in die Gründung eines Vereins. In der BR-„nachtlinie“ bei Andreas Bönte sprechen Vorstandsmitglied Peter Probst und Geschäftsführer Radoslav Ganev über 30 Jahre Engagement für ein friedliches, vielfältiges und ausgrenzungsfreies Miteinander: heute Abend um 23:30 Uhr im BR Fernsehen. Mehr zu den Hintergründen finden Sie hier, außerdem steht die Sendung bereits online.
Wer Peter Probst als Autor entdecken möchte, greift am besten zu seinen Romanen „Die wilde Wut des Wellensittichs“ und dem Vorgänger „Wie ich den Sex erfand“.

05.12.2022
„Ein charismatischer Roman“
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt Mariette Navarros Roman „Über die See“.
Marie Schmidt hat in der Literaturbeilage der Süddeutschen Zeitung Mariette Navarros Debüt „Über die See“ besprochen, das sie einen „charismatischen Roman“ nennt. „Die Erzählung (…) lässt die Leserschaft die Geschichte sachlich erstaunt wahrnehmen, wie ein surrealistisches Rätsel. Eine Reihe von Deutungsmöglichkeiten liegen so offen zutage, dass sie einem entgleiten, sobald man sie zu fixieren versucht. Und das spricht wirklich sehr für das Buch.“ Die komplette Besprechung lesen Sie hier.
„Die klare Sprache, die das Gewisse im Ungewissen und auch dessen Umkehrung, das Ungewisse im Gewissen, sichtbar und spürbar macht, ist eine literarische Meisterleistung.“ Susanne Rikl, gute-buecher-lesen.de
„Selten habe ich ein Buch gelesen, das meine Gedanken auf solche Weise zum Fließen angeregt und in verschiedenste Richtungen gelenkt hat. (...) Ein kleines, feines Buch mit gerade einmal 157 Seiten, welches jedoch die grenzenlose Weite des Ozeans vor der Leserschaft ausbreitet und unfassbar großen Raum für persönliche Gedanken und die individuelle Auslegung und Einordnung des Gelesenen bietet.“ kulturbowle.com

02.12.2022
David Chang-Interview im SZ Magazin
„Die Schönheit des Essens liegt in seiner Unvollkommenheit“ lautet die Überschrift des Interviews, das Hans Gerlach und Lars Reichardt mit David Chang für das heute erschienene Essensheft des SZ Magazins geführt haben.
David Chang und Priya Krishna zeigen in „Zuhause kochen“, wie richtig gut kochen wirklich geht – wenn man nicht stur nach Rezept und mit maximalem Aufwand arbeitet, sondern mit cleveren Tricks und einer guten Portion Vertrauen in die eigene Intuition.
„Die Schönheit des Essens liegt in seiner Unvollkommenheit.“ So lautet die Überschrift des inspirierenden Interviews, das Hans Gerlach und Lars Reichardt mit David Chang für das heute erschienene Essensheft des SZ Magazins geführt haben. Der berühmte Gründer der Momofuku-Lokale sowie Moderator und Produzent der Food-Serie ‚Ugly delicious‘ hat zusammen mit der Gastro-Journalistin Priya Krishna ein neues Buch geschrieben: Es heißt mit vollem Titel „Zuhause kochen. Oder: Wie ich lernte, auf Rezepte zu pfeifen (und meine Mikrowelle zu lieben)“.
Im Gespräch geht es auch darum, wie wichtig ‚Authentizität‘ in der Küche ist. Gerlach und Reichardt liegt viel daran, die traditionellen Techniken und Rezepte zu bewahren, aber gleichzeitig kulinarische Traditionen dadurch lebendig zu halten, indem man sie entwickelt, erweitert, verfeinert. Chang formuliert es noch etwas deutlicher: „Authentizität halte ich für Blödsinn. Die ist allein dann gut, wenn es eine Kultur zu schützen gilt. Letzten Endes sollte sich gutes Essen als eine Idee frei bewegen können, die jederzeit reproduziert werden kann.“
„Chang nimmt so ziemlich jede Abkürzung, die irgendwie möglich ist. Zeit sparen, keinen fettigen Herd schrubben müssen, keine nervigen Geschirrberge anhäufen – das sind für Chang entscheidende Zutaten für ein gelungenes Abendessen mit der Familie.“ Felix Denk, Der Tagesspiegel
„David Chang möchte mit seinem Buch dazu anregen, intuitiver zu kochen.“ Bernadette Bayrhammer, Die Presse am Sonntag

30.11.2022
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Der spanische Schriftsteller Rafael Chirbes hat nie viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. Seine Tagebücher legen davon Zeugnis ab.
„In den Tagebüchern von Rafael Chirbes begleitet der Leser den spanischen Schriftsteller auf der Suche nach dem Thema für sein literarisches Schaffen. In diesen Jahren von 1984 bis 2005 ringt er mit seinem Werk, ehe er mit zwei Romanen weltweit anerkannt wurde.“ Auf diesen kurzen Nenner könnte man Stefan Berkholz‘ gestrige Besprechung in WDR3 Lesestoff bringen.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. Sein Tagebuch legt davon Zeugnis ab - mit der Intensität eines Romans.
Denn Berkholz führt im Folgenden aus, wie viel mehr in „Von Zeit zu Zeit“ noch steckt: „Chirbes wühlt sich durch die Literatur (…) und hält seine Eindrücke in Essays, Kurzrezensionen, Schriftstellerporträts fest. Balzac, Hermann Broch, Dostojewski, Musil, Proust sind wichtige Orientierungen für ihn. Er schreibt Filmrezensionen, er betreibt Stadtarchäologie, er vertieft sich in die Kunst Caravaggios. Und dann immer wieder depressive Schübe, Pessimismus, Nihilismus. Sein himmelstürmender Anspruch, revolutionäre Literatur schaffen zu wollen, setzt ihm zu.“
In den gut zehn Jahren, die Rafael Chirbes 2005 noch blieben, entstanden dann seine zwei großen und weltweit erfolgreichen Romane „Krematorium“ und „Am Ufer“. Ebenso lohnend ist aber auch seine Spanien-Trilogie.
„Der literarisch eigensinnigste Autor, der den Echos des Bürgerkrieges nachlauschte, ist Rafael Chirbes. (...) In diesem Herbst kann man ihn noch einmal neu entdecken: in einem erstmals auf Deutsch erscheinenden Tagebuch. Vor allem aber in den Romanen seiner monumentalen ‚Spanien-Trilogie‘, mit der Chirbes literarisch die bleiernen Jahrzehnte von Krieg und Diktatur durchmisst. Und um es gleich vorwegzuschicken: Die deutschen Übersetzungen von Dagmar Ploetz sind phänomenal. Gesättigt von spanischem Lokalkolorit, formen sie Chirbes’ klangvoll raue, lyrische Prosa im Deutschen auf einmalige Weise nach.“ Jan Wilm, republik.ch

28.11.2022
Dr. Seuss‘ Schlummerbuch in der FAZ
„Gähnen steckt an, / so ähnlich wie Lachen. / Fängt einer erst an, / müssen alle es machen …“ Genauso ansteckend wie das Gähnen des Käfers Willi van Wann ist der Witz dieses Buchs: Nie hat es mehr Spaß gemacht, ins Bett zu gehen!
Überall in "Dr. Seuss‘ Schlummerbuch" wird geschlummert, gepennt, leise geschnarcht, in Ecken, Lücken und Winkeln – sogar auf Rasierschaumpinseln! Derweil zählt der Abzähl-Apparat jeden neuen Schläfer, sekündlich werden es mehr, am Ende sind es Milliarden, Billionen, Trilliarden … Ursprünglich 1962 erschienen, liegt dieser Kinderbuchklassiker von Dr. Seuss nun erstmals auf Deutsch vor: schlafwandlerisch sicher und traumhaft witzig übersetzt von Nadia Budde.
Ausführlich erklärt Andreas Platthaus in seiner heutigen FAZ-Besprechung, wie Nadia Budde vorgeht, und konstatiert: „Potz Blitz, das ist mal eine Übersetzungsleistung: Aus ‚The news came in from the castle of Krupp / That the lights are all out and the drawbridge is up‘ wird ‚Hier kommt eine Meldung aus Knupperburgkoben: / Die Lichter sind aus und die Brücke ist oben‘.“ Und am Schluss seiner Besprechung zieht er das zufriedene Fazit: „Seuss zu übersetzen ist keine Kleinigkeit, und dass es das Schlummerbuch nun auf Deutsch gibt, ist großartig.“
„Einschlafbücher gibt es viele, aber kein so phantasievolles wie das von Dr. Seuss. Nadia Budde hat es ins Deutsche gebracht: eine Super-duper-Nummer.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Wenn einer weiß, welch erstaunliche Wesen diesen Planeten bevölkern und was diese Tag und Nacht so treiben, dann ist es der US-Kinderbuchklassiker Dr. Seuss. Im 1962 publizierten und nun erstmals auf Deutsch übersetzten ‚Dr. Seuss‘ Schlummerbuch‘ ist die Winzigwunderwelt des Zeichners und Autors erneut versammelt.“ Wolfgang Paterno, profil