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Willkommen bei der Presseabteilung des Verlags Antje Kunstmann
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
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Mit freundlichen Grüßen
Pauline Breitwieser & Stefan Brückl
Aktuelles
Jesmyn Ward in der Süddeutschen Zeitung
„Ich schreibe aus einer Art Verantwortung für meine Leute.“ Jesmyn Ward spricht im großen SZ-Interview über ihren neuen Roman "So gehn wir denn hinab", spirituelle Traditionen und Kamala Harris
Jesmyn Wards "So gehn wir denn hinab" ist ein so gewaltiger wie zärtlicher Roman, der von den Schrecken der Sklaverei erzählt und von Annis, einer jungen Frau, die in sich die Stärke, Zuversicht und — Widerstandskraft findet, um sich selbst zu befreien. Im SZ-Interview spricht sie darüber und über noch viel mehr.
"Annis' Geschichte, erzählt in Wards klangvoller Prosa, ist nichts weniger als episch, magisch und intensiv bewegend." Vogue
Yavuz Ekinci muss wieder vor Gericht
Ekinci wird in der Türkei "Terrorpropaganda" vorgeworfen aus einem einfachen Grund: Er hat einen Roman geschrieben. Ihm drohen im System Erdogan sieben Jahre Haft. Ein Mitglied des PEN Berlins wird zum Prozess am 18. September anreisen.
Immer wieder muss sich der türkisch-kurdische Autor vor Gericht verantworten. 2022 wurde er für acht Tweets aus den Jahren 2013 und 2014 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Erst vor einem Jahr war Yavuz Ekinci mit der Hilfe des PEN Berlins, des Literarischen Colloquiums Berlin und der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte in Deutschland untergekommen. Der PEN protestierte auch umgehend gegen seine neuerliche Anklage, auch das Börsenblatt berichtete. Zuletzt ist von Ekinci "Das ferne Dorf meiner Kindheit" (2023) wie alle seine Romane im Kunstmann Verlag erschienen.
Tanja Busse zu Gast im detektor.fm-Podcast "Mission Energiewende"
In der aktuellen Folge des detektor.fm-Podcast zum Klimawandel "Mission Energiewende" ist Tanja Busse zum Thema "Der Kampf um die Böden" zu Gast.
Moderatorin Ina Lebedjew spricht mit Autorin Tanja Busse ("Der Grund" gemeinsam mit Christiane Grefe) über die Herausforderungen und Chancen der nachhaltigen Bodennutzung. Böden sind lebenswichtig und zugleich hart umkämpft. Ob Ernährung, Wasser, Wohnen oder Klimaschutz – der Druck auf die begrenzten Flächen nimmt zu.
Mehr Informationen und die gesamte Folge zum Nachhören: detektor.fm
Erinnerung
Nicht vergessen: Die Abstimmung für "Der Grund" zum Wissensbuch des Jahres 2024 in der Kategorie Zündstoff läuft noch. Stimmen Sie ab unter wissenschaft.de
"Der Grund" als Wissensbuch des Jahres 2024 nominiert
Positive Besprechungen in der FAZ, der ZEIT, der TAZ, im DLF, ORF1, in der ARD Radionacht usw. können nicht lügen: Tanja Busse und Christiane Grefes „Der Grund“ ist ein gutes, ein wichtiges und richtiges Buch!
Deshalb ist Tanja Busse und Christiane Grefes grandioses Sachbuch „Der Grund“ zurecht als Wissensbuch des Jahres in der Kategorie "Zündstoff" nominiert. Der Boden ist existenziell für Ernährung, Wasser und Klimaschutz. Ohne Boden kein Leben. Doch Boden ist gefährdet: überdüngt, vertrocknet, zubetoniert. Er wird teurer, ist umkämpft. Wie lassen sich Flächenkonflikte im Sinne des Gemeinwohls lösen?
Stimmen Sie jetzt HIER ab für den „Grund“.
"Ein exzellentes Buch!" Eckart von Hirschhausen
Donatella di Pietrantonios neuer Roman erscheint bereits im Herbst!
Donatella hat für ihre ersten vier Romane so ziemlich jeden italienischen Literaturpreis von Rang und Namen gewonnen, außer den wichtigsten, den Premio Strega – bis jetzt!
Mit ihrem neuen Roman „Die zerbrechliche Zeit“ landete sie mit weitem Vorsprung vor der Konkurrenz und gewann den diesjährigen Premio Strega für den besten italienischen Roman. Doch nicht nur das – Donatella di Pietrantonio gewann damit auch gleich noch den Premio Strega Giovani für das beste Jugendbuch des Jahres. Wir im Kunstmann Verlag haben uns aufgrund der vielen Nachfragen dazu entschieden, ihr Buch bereits zur Frankfurter Buchmesse zu veröffentlichen (und nicht wie ursprünglich geplant im Frühjahr). Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
„Donatella Di Pietrantonio erzählt diese Geschichte mit Mitteln, die in der zeitgenössischen Literatur immer seltener – und deshalb umso wichtiger – werden: Demut, Sensibilität, Respekt und Empathie für die Figuren.“ La Stampa
Donatella di Pietrantonio erhält den Premio Strega 2024
Unsere langjährige Autorin Donatella di Pietrantonio hat sich im Rennen um den wichtigsten italienischen Literaturpreis des Jahres mit ihrem Roman „L’età fragile“ gegen fünf Mitbewerber durchgesetzt.
Der Roman wird im Herbst zur Frankfurter Buchmesse im Kunstmann Verlag auf Deutsch erscheinen. Bei der Abstimmung erhielt „L’età fragile“ fast 200 Stimmen und gewann damit mit großem Abstand den Premio Strega 2024. Donatella di Pietrantonio war bereits zum zweiten Mal nominiert. Wie alle ihre Romane wird auch die Übersetzung ihres neuen prämierten Romans „L’età fragile“ im Kunstmann Verlag publiziert. Darin erzählt sie rau, tiefgründig und lebendig von der Zerbrechlichkeit der Seele, alter Schuld und den Wurzeln der Heimat.
Christiane Grefe bei Eckart von Hirschhausen
Fast eine Stunde lang sprechen Eckart von Hirschhausen und Christiane Grefe über den Boden, unseren Umgang damit - und die Folgen für Mensch und Umwelt.
Es geht um die wichtige Rolle von Regenwürmern, um die Agrarsubventionen der EU, die Bauernproteste und den Klimawandel. Eckart von Hirschhausen diskutiert anregend und anspruchsvoll mit Christiane Grefe über ihr und Tanja Busses Buch "Der Grund" auf seinem YouTube-Kanal.
Schriftstellerproteste in Italien – offener Brief an die Frankfurter Buchmesse
Vierzig bekannte italienische Autor*innen haben in einem offenen Brief das Vorgehen der rechten Regierung auf der Frankfurter Buchmesse kritisiert, wo Italien dieses Jahr Gastland sein wird – darunter unsere Autorin Donatella di Pietrantonio.
Sie bekunden ihre Solidarität mit Roberto Saviano, dem bekanntesten Kritiker der italienischen Regierung, der nicht zur FBM eingeladen wurde, und anderen nicht eingeladenen Schriftsteller*innen. Außerdem wehren sie sich dagegen, dass die rechte Regierung Meloni systematisch Schlüsselstellen mit Parteigängern besetzt. Der Brief selbst wendet sich offiziell an den Direktor der Frankfurter Buchmesse, Jürgen Boos, und den Präsidenten des italienischen Verlegerverbandes, Innocenzo Cipoletta. Sie kritisieren auch das Konzept der Buchmesse für die italienische Delegation, das vorsieht, dass italienische Autoren größtenteils unter sich bleiben.
Ausführlich schildert Maike Albath die Situation im Deutschlandfunk. Sie hebt unsere Autorin Donatella di Pietrantonio besonders hervor, da sie nach ihr „viel zu verlieren hat“. Donatella tour gerade im Rennen um den Premio Strega durch Italien. Der nominierte Roman „L’età fragile“ wird im Frühjahr bei uns im Kunstmann Verlag auf Deutsch erscheinen.
IMF-Studie zu den Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt
Eine neue IMF-Studie zeigt, wie Fiskalpolitik helfen kann, die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt zu mildern.
Robert Skidelsky schreibt in "Werden wir ersetzt?" darüber und wie sich das Verhältnis von Mensch und Maschine entwickelt hat. Wichtig ist es, soziale Schutzsysteme zu stärken und eine Balance zwischen Innovation und sozialer Gerechtigkeit zu finden. Die Studie empfiehlt u.a. die Erweiterung der Arbeitslosenversicherung und die Reform der Steuersysteme, um Verzerrungen zu vermeiden und die steigende Ungleichheit auszugleichen.
"Der 84-jährige englische Ökonom fragt in seinem neuen Buch, was die nächste Stufe der Automatisierung und die künstliche Intelligenz für die Zukunft unserer Gesellschaften bedeuten.(...) Dazu erhebt Robert Skidelsky deutlich warnend seine Stimme."
Johan Schloemann, Süddeutsche Zeitung
Pflanzen, die unsere Zukunft retten
Im Interview mit Anna Burghardt für Die Presse erklärt Artur Cisar-Erlach warum sich Weizen, Mais und Reis in Zukunft nicht mehr als Hauptnutzpflanzen eignen und welche bislang unterschätzten Pflanzen besonders interessant sind.
Pflanzen sind ein Teil der Antwort auf die Frage, wie wir dem Klimawandel begegnen können. In "Pflanzen essen" von Kevin Hobbs und Artur Cisar-Erlach geht es um Pflanzen, die auch unter widrigsten Bedingungen gedeihen, die Wetterextremen trotzen, die Böden verbessern, vor Erosion schützen, Kohlendioxid binden und dabei voller ursprünglicher Nährstoffe stecken.
Autor und Ökologe Artur Cisar-Erlach ruft dazu auf, von ohnehin schon angebauten Pflanzen mehr Teile als bisher zu verwenden, wie Süßkartoffelblätter: "Wir alle kennen die Knollen. Aber auch die Blätter kann man wunderbar essen, so wie Spinat, und noch dazu mehrmals im Jahr ernten. In vielen Ländern Afrikas ist das ein wichtiges Alltaggsessen." Spannend findet er auch, wie er im Gespräch mit Anna Burghardt betont, wie das "Brot der Zukunft" aussehen kann, ohne dabei hauptsächlich aus Weizen zu bestehen und verschiedene Pflanzenmehle beinhaltet. Dazu hat er ein Video gemacht, welches auf dem Kunstmann Instagram Kanal abrufbar ist.
"Das Buch ist eine Hymne auf die Flora und ihre erdgeschichtliche Bedeutung bis in die Gegenwart. ... Ein prächtiges und ungewöhnliches Buch."
Hanns-Christoph Koch, Journal Culinaire
Paul Murrays „Der Stich der Biene“ auf der Bestseller-Liste
Paul Murrays Roman „Der Stich der Biene“ klettert in den Monatscharts Independent Bestseller Belletristik des Börsenblatt weiter nach oben auf aktuell Platz 6.
Diese Nominierung von Murrays „Stich der Biene“ ist kein Wunder – bei dem Presseecho!
„Immer wieder blitzt Murrays wunderbar warmer Witz auf, wie Kiesel in einem Tal abwärtsrauschenden Fluss – ein buchstäblich mitreißender Roman!“ Christoph Leibold, B2
„Das ist große, ganz große Literatur.“ Andrea Seibel, Welt am Sonntag
"Pflanzen essen" in der Buchkultur
Es gibt etwa 400 000 Pflanzenarten, doch wir ernähren uns hauptsächlich von drei: Weizen, Mais und Reis. Damit schaden wir uns, der Erde, dem Klima. Dieses reich illustrierte Buch stellt 70 Pflanzen vor, die die Zukunft unserer Ernährung verändern werden.
Dass Kevin Hobbs und Artur Cisar-Erlachs "Pflanzen essen" ein genauso tolles wie wichtiges Buch ist, findet auch Buchkultur: "
"Noch ist das Kultivieren von Breiapfelbaum und Austernpflanze Utopie, aber Olivenöl aus dem Burgenland war es bis jetzt auch. Und unbestritten braucht es Konzepte, einen Plan B als Vorbereitung auf das nicht mehr Aufzuhaltende, so radikal es im Moment klingen mag." Maria Leitner, Buchkultur
"Ein buchstäblich mitreißender Roman!"
Am Montag den 29. April lief in Kulturleben auf B2 Christoph Leibolds tolle Rezension und Interview mit Paul Murray.
„Immer wieder blitzt Murrays wunderbar warmer Witz auf, wie Kiesel in einem Tal abwärtsrauschenden Fluss – ein buchstäblich mitreißender Roman!“
Das sagt Christoph Leibold zu Paul Murrays Roman "Der Stich der Biene".
Hier der ganze Beitrag zum Nachhören.
Kathrin Aehnlich im Literaturhaus Leipzig
Am Montagabend den 29. April um 19:30 Uhr hat Kathrin Aehnlich Heimspiel: Sie liest im Literaturhaus Leipzig aus ihrem Roman "Der König von Lindewitz" vor. Bettina Baltschev wird den Abend moderieren.
Kaum ein Tag vergeht, an dem die AFD keine neuen negativen Schlagzeilen produziert, sei es eine geheime Konferenz über "Remigration" oder die Spionage für Diktaturen und im Herbst stehen Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg an - da kommt Kathrin Aehnlichs Roman "Der König von Lindewitz" wie gerufen!
Im fiktiven Leipziger Viertel Lindewitz verändert sich alles, als es von rechten Banden überfallen wird - doch die Bewohner halten zusammen und lassen sich nicht unterkriegen. In diesem Roman eines ostdeutschen Jahrhunderts spiegeln sich Zeitgeschehen und Zeitgeschichte.
Wenn Sie wissen wollen, wie Lindewitz den Anschlag der Rechten übersteht, kommen Sie zur Lesung.
„Umfassende Kenntnisse“
Die hervorragende Presse zu Pekka Hämäläinens „Der indigene Kontinent“ reißt nicht ab – diese Woche eine halbseitige sehr detaillierte Besprechung in der FAZ.
Pekka Hämäläinen erzählt in »Der indigene Kontinent« eine andere Geschichte Nordamerikas, die konsequent die indigenen Völker in den Mittelpunkt stellt. Ein unverzichtbares Standardwerk, das deutlich macht, dass die amerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des indigenen Widerstands ist.
„Das Buch beeindruckt durch umfassende Kenntnis ... Zudem ist es reich illustriert. Die Übersetzung ist hervorragend gelungen und hat die lebendige Sprache des Originals beibehalten.“
Heike Bungert, FAZ
„Große und bewundernswert unterhaltsame Literatur“
Paul Murrays Roman „Der Stich der Biene“ wird im akutellen Spiegel überschwänglich gelobt.
„Der Stich der Biene“ wurde im letzten Jahr bereits von der internationalen Literaturkritik mit Lorbeeren überschüttet und in Irland sowie den USA jeweils über 100.000-mal verkauft – seit einigen Wochen erscheinen nun in den deutschen Medien Hymnen auf den Roman. Auch der Spiegel-Rezensent Wolfgang Höbel ist von Paul Murrays Buch schwer begeistert. Für ihn wurde der Roman „völlig zu Recht“ für den Booker-Preis nominiert.
"Glanz und Elend der Pubertät, bourgeoise Niedertracht und die Panik vor dem Weltuntergang beschreibt der Autor mit Präzision und Eleganz – und zeichnet dabei das Sittenbild einer halb tragischen, halb komischen Krisenepoche." Wolfgang Höbel, Der Spiegel
„Das ist große Kunst“
Paul Murrays neuer Roman „Der Stich der Biene“ ist unwiderstehlich, witzig und weise – ein tragisch-komisches Epos über Familie, Schicksal und die Herausforderung, ein guter Mensch zu sein, wenn die Welt auseinanderfällt.
Gerade war Paul Murray mit seinem neuen Roman „Der Stich der Biene“, übersetzt von Wolfgang Müller. in Deutschland auf Lesereise – in vollen Häusern und vor begeistertem Publikum in Köln, Bremen, Hamburg und München. „Sie werden in diesem Jahr keinen traurigeren, spannenderen und lustigeren Roman lesen“, gab The Guardian die Richtung vor.
Auch die deutschsprachige Presse zeigt sich begeistert: „Es ist ein lustiges, unterhaltsames Buch, es wird einem trotz der 700 Seiten nie langweilig. (...) Das Buch ist deshalb fesselnd, weil es bei aller Komik auch dunkle Seiten gibt“, schrieb Ralf Sotscheck in der taz. „Schon bei der Hälfte des Buches war ich traurig, dass es irgendwann zu Ende geht“, sagte die Radio Bremen-Kritikerin Christine Gorny, „und ich habe tatsächlich die meiste Zeit vergessen, mir Notizen zu machen für diese Rezension, so sehr habe ich in dem Roman gelebt. Dazu hat natürlich auch die gute Übersetzung beigetragen.“ Und für Dagmar Kaindl von der Buchkultur ist der Roman „stilistisch bestechend, glänzend komponiert und hochsuggestiv: Wie Paul Murray über 700 Seiten lang die Spannung hochzuhalten versteht, wie er seine Figuren am Ende in der zweiten Person erzählen lässt – das ist große Kunst.“
Paul Murray leider nicht in Leipzig
Zurzeit ist Paul Murray mit seinem neuen Roman „Der Stich der Biene“ in Deutschland auf Lesereise. Heute Abend gastiert er in Hamburg und morgen in München – zur Leipziger Buchmesse allerdings kann er leider nicht kommen.
„Der Stich der Biene“, übersetzt von Wolfgang Müller, ist Paul Murrays vierter Roman. Kurzentschlossenen seien seine Lesungen heute Abend im Literaturhaus Hamburg und morgen Abend im Literaturhaus München wärmstens empfohlen!
Wegen eines akuten Krankheitsfalls in seiner Familie muss Paul Murrays Auftritt am Freitagabend im Café Grundmann in Leipzig leider ausfallen. Der taz Talk am Freitag um 14 Uhr auf der Leipziger Buchmesse, nämlich die Buchpräsentation von „Der Stich der Biene“, findet aber trotzdem statt: Stefan Brückl und Andreas Schäfler werden Paul Murray so würdig wie möglich vertreten.
„Sie werden in diesem Jahr keinen traurigeren, spannenderen und lustigeren Roman lesen.“ The Guardian
„Fans von ‚Skippy stirbt‘ werden es kaum erwarten können, dieses Buch in die Hände zu bekommen.“ Leila Slimani
„So lustig wie zwei Männer“
„Schrei mich bitte nicht so an!“ versammelt die besten Karikaturen und Cartoons von Miriam Wurster. Das Buch erscheint heute und wurde gestern Abend im Radio Bremen-Magazin „buten un binnen“ vorgestellt.
Nach einem kleinen Band bei Axel Stiehlers Logbuch-Presse ist „Schrei mich bitte nicht so an!“ Miriam Wursters erste umfassende Buchveröffentlichung. Sie denkt sich ihre Cartoons standesgemäß in einer ehemaligen Kartonagenfabrik aus, wie man in Heyko Habbens Radio Bremen-Beitrag für das Magazin buten un binnen erfährt, der gestern Abend ausgestrahlt wurde – das Video finden Sie hier.
„Schrei mich bitte nicht so an!“ ist so unterhaltsam wie ein Besuch im Knallfroschmuseum, so politisch wie Karriere und Konfitüre, so heiter wie Banksy im Urlaub und so verkäuflich wie Eier, Öl und Erdnüsse. Miriam Wurster wurde 1964 in Hamburg geboren, lebt in Bremen und arbeitet für Titanic, Charlie Hebdo, Süddeutsche Zeitung u.a. 2015 wurde sie mit dem Deutschen Karikaturenpreis in Silber ausgezeichnet, 2018 mit dem Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen und 2020 mit dem Geflügelten Bleistift in Silber.
„Miriam Wurster ist so lustig wie zwei Männer.“ Hauck & Bauer
Corona – Politiker räumen Fehler ein
Karl Heinz Roth benannte die Versäumnisse der deutschen Corona-Politik bereits im Januar 2022 in seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“.
In den letzten Wochen haben ehemalige Vertreterder großen Koalition wie Horst Seehofer oder Helge Braun bzw. auch der aktuelle Gesundheitsminister Karl Lauterbach Fehler im Umgang mit der Corona-Pandemie zugegeben, wie die Tagesschau berichtete. Lauterbach sagte erst kürzlich im Spiegel: „Der größte Fehler war, dass wir bei den Kindern zum Teil zu streng gewesen sind und mit den Lockerungsmaßnahmen wahrscheinlich etwas zu spät angefangen haben.“
Viele Fehler, die jetzt erkannt werden, hatte Karl Heinz Roth bereits vor zwei Jahren in seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“ messerscharf analysiert. In diesem hervorragend recherchierten und elegant geschriebenen Buch zeigt er, wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirkt. Das Buch kann ohne weiteres als Grundlagenwerk für die kritische Aufarbeitung dieser Krise und zur Vermeidung kommender herangezogen werden. Schade, dass die Einsicht der Politik so spät kommt! Aber vielleicht hilft diese Selbstkritik bei der Bewältigung der nächsten Gesundheitskrise – zu wünschen wäre es.
"In seiner Analyse der Corona-Pandemie hält Karl Heinz Roth eine dringend gebotene Infektionsprophylaxe der harschen Lockdown-Politik entgegen." Gerhard Hanloser, freitag.de
"Eine notwendige Pionierarbeit. (…) Das Buch ist der ehrenwerte Versuch, eine sachgemäße gesundheitspolitische Diskussion über die Kontrolle pandemischer Krankheitserreger anzustoßen." Matthias Becker, konkret
„Mütter können sich nicht besser kümmern“
Anna Machin überwindet die alten Stereotype der Vaterschaft in einer unterhaltenden und informativen Studie über die historischen Rollen der Väter. Klaus Raab hat die Anthropologin für die Online-Ausgabe des ZEIT Magazins interviewt.
Vor vier Jahren haben wir Anna Machins „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ veröffentlicht: ein unverzichtbares Buch für alle, die ihre Beziehung zu ihrem Vater reflektieren wollen, für angehende Anthropologen und Soziologen, die über diese wichtige Rolle nachdenken, für eine Gesellschaft, in der sich das Vaterbild rasant verändert.
Klaus Raab hat mit der Evolutionsanthropologin für die Online-Ausgabe des ZEIT Magazins gerade ein sehr aufschlussreiches Gespräch über die Liebe in all ihren Facetten geführt. Hier ein kurzer Auszug: „ZEIT ONLINE: Welche Arten von Liebe gibt es noch? - Machin: Es gibt religiöse Liebe. Man kann Liebe zu seiner Gemeinschaft haben. Wie gesagt, man kann sein Haustier lieben, besonders wenn es ein Hund ist, und Ihr Hund liebt Sie zurück. Und dann gibt es noch etwas obskurere Arten der Liebe wie die parasoziale Liebe, also die Liebe zu Berühmtheiten und fiktiven Figuren. - ZEIT ONLINE: Manche lieben ihr Auto. - Machin: Nein, nein. Liebe hat schon bestimmte Merkmale. Liebe zu einem Auto ist keine Liebe in dem Sinn. Der Belohnungsstoff, den ein Autoliebhaber bekommt, ist nur Dopamin. Man kriegt einen Dopaminschub, wenn man etwas tut, was einem Spaß macht.“
„In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“ Patrick Imhasly, NZZ am Sonntag
„Es ist Machins erklärte Mission, die ‚involvierten Väter‘ zu stärken und ihren Beitrag zu würdigen.“ Kerstin Maria Pahl, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Die wahre Geschichte der Ureinwohner Nordamerikas“
Die Geschichte Amerikas wird meist so erzählt: Kolumbus „entdeckt“ einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer zurück. Nun legt Pekka Hämäläinen endlich eine weitreichende Gegenerzählung vor.
Katja Engel hat einen kenntnisreichen Beitrag über Pekka Hämäläinens Sachbuch “Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas” auf spektrum.de veröffentlicht. Das Fazit ihrer Besprechung: “Auch wenn der ganz kurze Blick in die Gegenwart vielleicht etwas zu optimistisch sein mag: 'Der indigene Kontinent' ist eines der besten Bücher zur Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner und der weißen Eroberung ihres Landes. Die Darstellung wird der Komplexität ihres Gegenstand gerecht, ist aber zugleich verständlich geschrieben und spannend zu lesen – eine absolute Leseempfehlung!”
Der Beweis für den Widerstand der Ureinwohner wird heute in den Hunderten von indigenen Nationen deutlich, die es in den Vereinigten Staaten und Kanada noch gibt. “Der indigene Kontinent” ist eine Pflichtlektüre und gibt den indigenen Völkern ihren rechtmäßigen Platz im Zentrum der amerikanischen Geschichte zurück.
“Die Fülle an Geschichten und historischem Material, die Hämäläinen auf über 600 Seiten gut lesbar und teilweise sogar spannend ausbreitet, ist eine hervorragende Sammlung, die zu vielen Diskussionen Ansatzpunkte bietet.” Georg Patzer, Badische Neueste Nachrichten
“Das Bild, das viele Deutsche von Nordamerikas Indianern haben, wurde von Karl Mays Romanen und ihren Verfilmungen in den 1960er Jahren geprägt. Wie es wirklich war (...), davon berichtet faktengesättigt und anschaulich der in Oxford lehrende finnische Historiker Pekka Hämäläinen in seiner mit vielen Vorurteilen über die angeblich wirtschaftlich, sozial und kulturell unterlegenen 'Wilden' aufräumenden Studie.” Peter Köhler, junge Welt
Willy Astor in der Abendschau und auf der IHM
Für „Wir sehn uns vorm Gericht!“ hat Willy Astor seine Freund:innen, Kolleg:innen und sogar Spitzenköch:innen um den Herd versammelt. Gestern hat er sein Buch in der BR Abendschau vorgestellt, am Samstag signiert er auf der IHM.
Kochen, Essen, Geselligkeit – was gibt es Schöneres? Der Comedian Willy Astor hat in diesem besonderen Kochbuch seine Freund:innen und Weggefährt:innen und ihre Lieblingsrezepte versammelt – von Spaghetti povera gente (Gerhard Polt) bis zum Blumenkohlcurry (Eckart Witzigmann) ist alles dabei.
Gestern Abend hat er „Wir sehn uns vorm Gericht!“ in der BR Abendschau vorgestellt (hier das Video), am kommenden Samstag um 11 Uhr signiert er es auf der Internationalen Handwerksmesse / Food & Life in München, und zwar am Kunstmann-Kochbuchstand B3 505. Dort ist am Sonntag zur gleichen Zeit Luise Kinseher zu Gast und signiert ihr Buch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“.
"Beiträge zur Herderwärmung: Komödiant Willy Astor schreibt ein Kochbuch, und seine Freunde machen mit." Felix Denk, Der Tagesspiegel
"Was viele nicht wissen: Willy Astor rührt nicht nur Worte, sondern auch den Kochlöffel." Ruth Frömmer, Abendzeitung
"Er hat eine Schwäche für geerdete, nicht zu komplizierte Gerichte, die Spaß machen. (…) Und ein bisschen handelt es sich beim Buch auch um eine kulinarische Autobiographie von Willy Astor." Franz Kotteder, Süddeutsche Zeitung
„Mundeta ist ein Phänomen.“
Am Samstag erschien in der TAZ eine begeisterte Besprechung von Montserrat Roigs „Die Frauen vom Café Núria“. Der brillante Roman zeigt drei Generationen von Frauen, ihre Träume und Kämpfe – und spiegelt so eine universelle weibliche Erfahrung wider.
Montserrat Roigs „Die Frauen vom Café Núria“ ist der Auftakt einer Trilogie, die über knapp hundert Jahre hinweg die Geschichte zweier Familien aus Barcelona beschreibt. Das Meisterwerk der katalanischen Literatur erzählt von einem Kanon aus weiblichen Stimmen. Thomas Hummitzsch hat es in seiner Rezension in der TAZ vor allem die ambivalente Hauptfigur Mundeta angetan. Für Hummitzsch ist Mundeta ein „ein Phänomen. Sie ist romantische Träumerin und hellwache Realistin, konservative Aristokratin und linke Anarchistin, biedere Ehefrau und begehrenswerte Femme Fatale, in sich gekehrt und doch voller Worte, satt von den Verhältnissen und hungrig nach Leben.“ Mundeta führt uns durch verschiedene Epochen der spanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts: „Sie ist im Fin de Siècle ebenso zu Hause wie in den Sechzigern, hat die Ausrufung der spanischen Republik miterlebt und wurde Zeugin ihrer Zerschlagung durch das faschistische Franco-Regime.“
"Montserrat Roig - die Frau hat Fans: 'Ihre Bücher bestechen auch heute noch durch ihre Eleganz und literarische Qualitä'‘, lobt Fußball-Legende Pep Guardiola. Endlich gibt’s die Barcelona-Trilogie über drei Generationen starker Frauen auf Deutsch."
Angela Wittmann, Brigitte
"Ich hab schon nach den ersten Seiten gewusst, dass ich alle Bände dieser Barcelona-Trilogie lesen möchte."
Maria-Christina Piwowarski
Willy Astor: „Jetzt kocht der auch noch“
Für „Wir sehn uns vorm Gericht!“ hat Willy Astor seine Freunde und Freundinnen, Kollegen und Kolleginnen, sogar Spitzenköchinnen und -köche um den Herd versammelt und sie nach ihren Lieblingsrezepten gefragt.
Franz Kotteder würdigt in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung Willy Astors Buch „Wir sehn uns vorm Gericht!“ und stellt gleich klar, dass der Stoßseufzer aus der Überschrift „Jetzt kocht der auch noch“ hier unangebracht ist, denn Astor „hat eine Schwäche für geerdete, nicht zu komplizierte Gerichte, die Spaß machen. (…) Und ein bisschen handelt es sich gleichzeitig auch um eine kulinarische Autobiographie von Willy Astor.“
Auch auf die Wortakrobatik des Münchner Comedians und Musikers kommt Kotteder zu sprechen: „Da geht er behutsam vor, sieht man mal vom Nachwort ab, dem drei Seiten langen Astor’schen Frühwerk ‚Warte, bis es Dinkel wird‘.“
„Wenn ma gern isst, kocht ma gern“, sagt Gerhard Polt und wenn man gern kocht, braucht man dieses Buch – fleischig, fischig, vegetarisch oder vegan, für jeden ist etwas dabei.
„Essen muss immer schmecken und darf nie anstrengend sein. Unter diesem Motto hat der Münchner Kabarettist sein erstes Kochbuch veröffentlicht. Eine delikate Geschmackslektüre.“ Stephanie Ebner, Münchner Merkur
Montserrat Roig: „Die Frau hat Fans“
Ein brillanter Roman über drei Generationen von Frauen, deren Träume und Kämpfe eine universelle weibliche Erfahrung widerspiegeln - „Die Frauen vom Café Núria“ ist der Auftakt zur Wiederentdeckung von Montserrat Roig.
Angela Wittmann hat dem Buch den Kultur-Aufmacher der aktuellen Brigitte gewidmet: „Montserrat Roig - die Frau hat Fans: ‚Ihre Bücher bestechen auch heute noch durch ihre Eleganz und literarische Qualitä‘, lobt Fußball-Legende Pep Guardiola. Endlich gibt’s die Barcelona-Trilogie über drei Generationen starker Frauen auf Deutsch.“
Zu den Roig-Fans zählt auch Barbara Pfeiffer, die "Die Frauen vom Café Núria" ausführlich in einem lesenswerten Beitrag auf kulturbowle.com vorgestellt hat: „Roig romantisiert nichts. Sie spielt geschickt auf der Klaviatur der Gefühle. Es gibt Szenen – zum Beispiel bei Schilderungen des Krieges – die rau und hart sind und doch gibt es auch ganz zarte, weiche und poetische Stellen. (…) Roig verstand es, kunstvoll auf engstem Raum punktgenau das Wichtige und Wesentliche zu erzählen, gleichsam die Essenz der Erzählung herauszukristallisieren. So bekommt der Roman auf gerade einmal knapp 220 Seiten eine enorme inhaltliche und emotionale Dichte und bewahrt sich zugleich auf faszinierende Weise eine gewisse Leichtigkeit.“
Schauen Sie sich mal auf Ihrem Blog um, das lohnt sich auch wegen der musikalischen und kulinarischen Tipps, mit denen Barbara Pfeiffer ihre Besprechungen stets anreichert. Ihr Fazit von „Die Frauen vom Café Núria“: „Schön, dass die Autorin jetzt wieder in den Fokus rückt, denn ihr Roman ist nicht nur für Barcelona-Fans, sondern auch für LiteraturliebhaberInnen, die gerne eine frische, lebendige, wenn auch leider schon verklungene weibliche Stimme entdecken wollen, ein wirklicher Gewinn.“
„Die ernsten Spielräume der Politik, das hellwache Träumen von einer Welt, in der Frauen denken, handeln und lieben, ohne Zwang und Beschränkung - bei Montserrat Roig wird das Literatur-" Elke Schmitter
Yavuz Ekinci in Hamburg und Istanbul
Unser Autor ist heute Abend für eine Diskussionsveranstaltung zu seinem neuen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ in Hamburg zu Gast, und morgen wird ihm in Istanbul der Freedom of Thought and Expression Award verliehen.
Wir gratulieren Yavuz Ekinci herzlich zum Freedom of Thought and Expression Award, der seit 1994 jährlich von der Türkischen Verlegervereinigung verliehen wird. Frühere Preisträger:innen waren u.a. Yaşar Kemal, Aslı Erdoğan, Elif Şafak, Ahmet Altan und Can Dündar. Nach unseren Informationen wird Yavuz Ekinci, dem wir herzlich zu dieser Auszeichnung gratulieren, den Preis morgen in Istanbul entgegennehmen.
Heute Abend ist er für eine Diskussionsveranstaltung bei der Patriotischen Gesellschaft in Hamburg zu Gast, wo er beim Lesekreis Türkische Literatur seinen aktuellen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit" vorstellt. Die Details finden Sie hier.
„Solche Sätze bleiben hängen: ‚Wie die Kerne eines am Boden geplatzten Granatapfels lagen wir bald verstreut herum.‘ (…) Der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci erzählt in seinem Roman ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ selbst grauenhafte Szenen in einer sanften, bildhaften Sprache.“ Ayca Balci, Süddeutsche Zeitung
„Der tief sitzende Schmerz, im eigenen Verlust nicht verstanden zu werden. (…) Ekinci erzählt diese oft brutale Geschichte in sehr poetischer und bildlicher Sprache, die märchenhaft erscheint.“ Amira El Ahl, FAZ
„Wenn ma gern isst, kocht ma gern.“
Das sagt Gerhard Polt. Und wenn man gern kocht, braucht man dieses Buch: Willy Astors „Wir sehn uns vorm Gericht!“ ist keine Drohung, sondern eine Einladung zum schönsten geselligen Beisammensein mit Essen, Getränken und Gesprächen.
Für „Wir sehn uns vorm Gericht!“ hat Willy Astor seine Freunde und Freundinnen, Kollegen und Kolleginnen, sogar Spitzenköchinnen und -köche um den Herd versammelt und sie nach ihren Lieblingsrezepten gefragt. So muss sich Astor selbst nicht zum Supergastrosophen aufschwingen.
Im radioSpitzen-Gespräch mit Tobias Ruhland auf Bayern2 erzählt er, wie dieses Kochbuch zustande kam und was es den vielen Omas der einzelnen Beiträger und Beiträgerinnen so alles verdankt – hier nachzuhören (ab 20:09:45). Weitere Interviews mit Willy Astor über „Wir sehn uns vorm Gericht!“ folgen in den nächsten Tagen, so etwa morgen im Münchner Merkur.
Und was hat es mit dem Titel des Kochbuchs auf sich? „Im Moment der Zubereitung ist jede Mahlzeit immer das Jüngste Gericht. Und vor dem treffen wir uns mit Topffrauen und -männern und ihren fleischigen, fischigen, vegetarischen oder veganen Lieblingsrezepten“, sagt Willy Astor.
„Ein artistisch komponierter, lesenswerter Roman“
„Die Frauen vom Café Núria“ ist ein brillanter Roman über drei Generationen von Frauen, deren Träume und Kämpfe eine universelle weibliche Erfahrung widerspiegeln, und der Auftakt zur Wiederentdeckung von Montserrat Roig.
„Montserrat Roig, 1946 geboren und im Alter von 45 Jahren verstorben, gilt als eine der wichtigsten katalanischen Autorinnen“, schreibt Alexander Kluy in der Buchkultur. Er findet es „merkwürdig, dass sie erst jetzt auf Deutsch entdeckt wird“, und empfiehlt „Die Frauen vom Café Núria“ als einen „artistisch komponierten, lesenswerten Roman.“
Das Buch, von Ursula Bachhausen und Kirsten Brandt aus dem Katalanischen übersetzt, bildet den Auftakt von Roigs Barcelona-Trilogie. Die drei Hauptfiguren im ersten Band - sie heißen alle Mundeta - stellen sich der Herausforderung, in einer zutiefst männlich geprägten Gesellschaft einen selbstbestimmten Lebensentwurf und eine eigene Identität zu entwickeln.
„Die ernsten Spielräume der Politik, das hellwache Träumen von einer Welt, in der Frauen denken, handeln und lieben, ohne Zwang und Beschränkung - bei Montserrat Roig wird das Literatur.“ Elke Schmitter
„Ich hab schon nach den ersten Seiten gewusst, dass ich alle Bände dieser Barcelona-Trilogie lesen möchte.“ Maria-Christina Piwowarski
Willy Astor in den radioSpitzen von BR2
„Wir sehn uns vorm Gericht!“ Das ist bei Willy Astor keine Drohung, es ist eine Einladung zum schönsten geselligen Beisammensein: ein einfaches, leicht nachzukochendes Gericht, Getränke, Gespräche, Gelächter – so soll es sein.
Für „Wir sehn uns vorm Gericht!“ hat der Autor seine Freunde und Freundinnen, Wegbegleiter, Kollegen und Kolleginnen, sogar Spitzenköchinnen und -köche um den Herd versammelt, nach ihren Lieblingsrezepten gefragt und nach dem Warum. „Wenn ma gern isst, kocht ma gern“, sagt Gerhard Polt. Und wenn man gern kocht, braucht man dieses Buch!
Willy Astor ist morgen Freitag um 14 Uhr und übermorgen Samstag um 20 Uhr Interview-Gast in den radioSpitzen von BR2, wo er sein neues Buch vorstellt.
Willy Astor - Wortverdreher, Unfugunternehmer, Sänger, Gitarrist, Komponist und unermüdlicher Erfinder schöner Kunst in Wort, Ton und Schrift - geboren 1961, begann nach einer Werkzeugmacherlehre bei BMW und einem neunjährigen Gastspiel im Maschinenbau seine Bühnenlaufbahn. Als seine Luntenleger nennt er Karl Valentin, Heinz Erhard und Otto Waalkes. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von München, wenn er nicht gerade auf Tour ist.
„Im Moment der Zubereitung ist jede Mahlzeit immer das Jüngste Gericht. Und vor dem treffen wir uns mit Topffrauen und -männern und ihren fleischigen, fischigen, vegetarischen oder veganen Lieblingsrezepten.“ Willy Astor
„Buntes Halligalli“
Wer hat bloß Stellas Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sie, Paps sowie die Detektive Nilpferd und Flamingo sich auf die Suche … Andrea Wanner hat das Kinderbuch im „titel kulturmagazin“ besprochen.
Bei Anete Meleces Buch „Der stibitzte Schlaf“ handelt es sich zwar eindeutig um ein klassisches Einschlafbuch für Kinder, aber Wanner erkennt darin „kein bisschen matte Einschlaftöne, sondern vielmehr buntes Halligalli“. Sie lobt die bunte und fröhliche Farbgebung der Illustrationen, in denen Pink, Lila, Grün und Gelb dominieren. Ob die Truppe um Stella im Buch irgendwann den stibitzten Schlaf findet, verrät Wanner nicht, sie hält jedoch fest: Dieses Kinderbuch „macht riesigen Spaß“. Die ganze Rezension finden Sie hier.
Anete Melece wird am 21. und 22. März auf Einladung von Latvian Literature für Workshops und weitere Veranstaltungen auf der Leipziger Buchmesse zu Gast sein.
„Man möchte nach der Lektüre, die alterslos ein Genuss ist, sofort das Hohelied aufs Unperfekte singen. Wie kann ein handwerklich so grob gezimmertes Buch so großartig sein? Halt! Das stimmt natürlich nicht. Hier hat jemand das dilettantische Malen zur Perfektion gebracht und lenkt so nicht ab von der genialen Story. (…) Herrliches Bilderbuchtheater, nach dem man noch lange wach liegen wird.“ Christine Paxmann, Eselsohr
„Heimat wird zum Sperrgebiet“
Yavuz Ekincis „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ ist ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt und die Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt. Amira El Ahl hat das Buch heute in der FAZ besprochen.
„Verlust der Heimat, der eigenen Identität, der Selbstbestimmtheit, der Liebe. Und der tief sitzende Schmerz, im eigenen Verlust nicht verstanden zu werden.“ Das sind für die FAZ-Rezensentin Amira El Ahl die wichtigsten Themen, die Yavuz Ekinci in seinem neuen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ umkreist. In ihrer Besprechung hebt sie hervor, dass Ekinci diese oft brutale Geschichte in sehr poetischer und bildlicher Sprache erzähle, die fast märchenhaft erscheine.
Von der Notwendigkeit einer Vergangenheitsaufarbeitung und Diskussionen über Versöhnung ist man heute in der Türkei unter Präsident Erdoğan weit entfernt. Umso wichtiger findet die Rezensentin ein Werk wie "Das ferne Dorf meiner Kindheit", „um den Schmerz und das erlittene Unrecht nicht zu vergessen“.
„Yavuz Ekinci schreibt in der oral geprägten Tradition aller Geschichtenerzähler. Auch wenn der Schock, die lähmende Angst vor der entfesselten Brutalität der Menschen jedem seiner Figuren in den Knochen sitzt, Ekinci findet frische Symbole, starke Bilder, um diese Regungen als allgemein menschliche Regungen verständlich zu machen. ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ zu lesen bedeutet auch, sich an die völkerverbindende Kraft der Sprache zu erinnern.“ Brigitte Neumann, Ö1 Ex Libris
„Solche Sätze bleiben hängen: 'Wie die Kerne eines am Boden geplatzten Granatapfels lagen wir bald verstreut herum.' (…) Der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci erzählt in seinem Roman ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ selbst grauenhafte Szenen in einer sanften, bildhaften Sprache.“ Ayca Balci, Süddeutsche Zeitung
ITB BuchAward für Hämäläinens „Der indigene Kontinent“
Die Internationale Tourismus-Börse Berlin zeichnet Pekka Hämäläinens Sachbuch „Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas“ mit einem BuchAward in der Kategorie Länderwissen aktuell aus. Wir gratulieren!
Die Geschichte Amerikas wird meist so erzählt: Kolumbus „entdeckt“ einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer zurück. Nun legt Pekka Hämäläinen endlich eine weitreichende Gegenerzählung vor. Sein unverzichtbares Standardwerk „Der indigene Kontinent“ macht deutlich, dass die amerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des indigenen Widerstands ist.
Die Internationale Tourismus-Börse Berlin verleiht ihre diesjährigen BuchAwards in der Kategorie Länderwissen aktuell an Pekka Hämäläinen für „Der indigene Kontinent“ sowie an Werner J. Patzelt für „Ungarn verstehen – Geschichte, Staat, Politik“ (Langen Müller). Die Preisverleihung der ITB BuchAwards findet am 5. März um 18 Uhr in Halle 3.1b auf der Green Stage statt. - Eine Übersicht mit allen ITB-BuchAwards finden Sie auch auf der Buchmarkt-Seite.
„Auf 650 Seiten breitet Pekka Hämäläinen seine andere Geschichte des indigenen Kontinents in einer Fülle von sorgfältig erforschten Fakten und neuen Erkenntnissen aus. Sie ist spannend zu lesen, ein Standardwerk, das jeder konsultieren muss, der die wahre Historie dieser indigenen Völker kennen will.“ Peter B. Schumann, SWR2 Lesenswert
„Das Bild, das viele Deutsche von Nordamerikas Indianern haben, wurde von Karl Mays Romanen und ihren Verfilmungen in den 1960er Jahren geprägt. Wie es wirklich war (...), davon berichtet faktengesättigt und anschaulich der in Oxford lehrende finnische Historiker Pekka Hämäläinen in seiner mit vielen Vorurteilen über die angeblich wirtschaftlich, sozial und kulturell unterlegenen ‚Wilden‘ aufräumenden Studie.“ Peter Köhler, junge Welt
„Das Klima, die Kühe und wir Journalisten“
„Naturschutz und Landwirtschaft zusammendenken“: In einem perlentaucher-Essay schreibt Uta Ruge über Florian Schwinns Buch „Die Klimakuh“ und macht sich darüber hinaus einige kritische Gedanken zur Grünen Woche.
Noch bis zum Sonntag findet in den Berliner Messehallen die „Grüne Woche“ statt, die man nach den massiven Bauernprotesten nun etwas neugieriger unter die Lupe nimmt als zuvor. Zumindest Uta Ruge geht es so, die in einem perlentaucher-Essay unter dem Titel „Das Klima, die Kühe und wir Journalisten“ auch Florian Schwinns soeben erschienenes Buch „Die Klimakuh - Von der Umweltsünderin zur Weltenretterin“ vorstellt.
„Der Autor zitiert einen befreundeten Bauern, der ihm sagte: ‚Neunzig Prozent der so genannten Narrative über die Landwirtschaft stimmen nicht, oder sie stimmen so nicht.‘ Die Fakten als solche, so fuhr dieser Landwirt fort, mögen stimmen, aber die Schlüsse, die daraus gezogen werden, sind meistens falsch oder mindestens unsinnig. Warum ist das so? Weshalb gelingt es so selten, die historischen und zeitgenössischen Prozesse in der Landwirtschaft zu beschreiben, sie gleichzeitig auf ihre fachlichen, pflanzlichen und tierischen Kreisläufe abzuklopfen - und womöglich noch die in ihr arbeitenden Menschen mitzudenken?“
Diese Fragen treiben Uta Ruge schon lange um und waren denn auch wesentlich die Anstöße für ihre eigenen Bücher „Bauern, Land“ und „Die Kühe, mein Neffe und ich“. Kein Wunder, dass das Fazit der Autorin zur Grünen Woche skeptisch ausfällt: „Auch in den (…) mit manch wunderbarem landwirtschaftlichem Getier und Gerät und den daraus hergestellten Nahrungsmitteln und Leckerbissen gefüllten Messehallen der Grünen Woche in Berlin fehlt der Blick auf die Bedingungen, unter denen sie produziert werden. Das Sichtbare lenkt oft vom Unsichtbaren ab.“
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (,,,) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
„Jede Mikrobe will rein, aber nur wenige dürfen.“
David Zilber wurde als Chef-Fermentierer des Noma-Restaurants zu einem Star seiner Branche. Marten Rolff von der SZ hat mit dem Co-Autor von „Das Noma-Handbuch Fermentation“ ein sehr interessantes Gespräch geführt.
Fermentation hat sich zum wichtigsten, spannendsten – und gesündesten – Kochtrend entwickelt. „Das Noma-Handbuch Fermentation“ aus dem Forschungslabor und der Küche des Noma ist ein Grundlagenwerk, das neue Maßstäbe setzt. Die Fermentation ist nach Noma-Chef René Redzepi das Fundament des außergewöhnlichen Aromenspektrums seines Restaurants. Redzepi und David Zilber, der das Noma Fermentation Lab lange geleitet hat, gewähren uns in ihrem Buch den Zugang zu ihren jahrelang erforschten Techniken.
Im SZ-Interview von Marten Rolff sagt David Zilber: „Es hilft, sich Fermentation wie einen coolen, exklusiven Klub vorzustellen. Jede Mikrobe will rein, aber nur wenige dürfen.“ Das komplette Gespräch mit Zilber über die Magie von Mikroben, ihre Fähigkeit, den Geschmack unseres Essens zu verbessern, und seinen Wechsel in die Lebensmittelindustrie lesen Sie hier.
„Man ist den Kopenhagener Starköchen René Redzepi und David Zilber dankbar, dass ‚Das Noma-Handbuch Fermentation‘ kein sperriges Wissenschaftswerk geworden ist, sondern eine leicht zugängliche Schatzkammer des Wissens.“ Marten Rolff, Süddeutsche Zeitung
„Selbst für den seit Jahren regelmäßig Fermentierenden weitet sich mit diesem Handbuch das kulinarische Spektrum noch einmal deutlich. Die neuen Produkte erfreuen mit ihrem Nuancenreichtum nicht nur den Gaumen. Sie sind vielfältig einsetzbar und eröffnen faszinierende Möglichkeiten für ein erweitertes Food-Pairing.“ Barbara Assheuer, Journal Culinaire
„Von Alfabeto bis Ziti“
Dies ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta und eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe.
Unter den sieben Kochbüchern, die laut Tages Anzeiger-Magazin-Kolumnist Christian Seiler „ein kulinarisch gelungenes Jahr 2024 bescheren“, figuriert auch Rachel Roddys „Pasta von Alfabeto bis Ziti“. Warum? „Sie erzählt nicht nur die Geschichte der Pasta, sie nimmt uns sowohl beim Selbermachen als auch beim Einkaufen unseres Lieblingslebensmittels an der Hand und liefert zum fertigen Ergebnis die idealen Rezepte. Wer glaubt, alles über Pasta zu wissen: erst nach Lektüre dieses Buchs.“ Nicht von ungefähr hat Roddys Buch den Deutschen Kochbuchpreis 2023 in der Kategorie Italienische Küche eingeheimst.
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
„Die Autorin, sie lebt seit Jahrzehnten in Rom, legt ein überzeugendes Lob auf die Pasta vor, auf ihre Vielfalt in Form und Herstellung und ihre fast unendlichen Arten, sie zuzubereiten. (…) Das Buch bietet zahlreiche Geschichten zum Schmökern und ebenso viele Appetitanreger.“ Hanns-Christoph Koch, Journal Culinaire
„Ackern, ackern, ackern – vom Bild des Bauern“
Unter diesem Titel hat unsere Autorin Uta Ruge im „Tagesspiegel“ einen Essay zum Selbst- und Fremdbild der Bauern veröffentlicht: „Gehört wird die Stimme derer, die das Land bearbeiten, erst im Protest.“
„Die Kühe, mein Neffe und ich. Mit großen Tieren aufwachsen, leben und arbeiten“ heißt das aktuelle Buch von Uta Ruge, in dem sie – wie auch schon im Vorgängerband „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ - kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe vom täglichen Umgang mit Großtieren auf dem Bauernhof erzählt.
Aus aktuellem Anlass hat sie gestern unter dem Titel „Ackern, ackern, ackern – vom Bild des Bauern“ einen Essay zum Selbst- und Fremdbild der Bauern im Berliner Tagesspiegel publiziert. Ihr Fazit: „Wenn sie sich näherkommen, die Stadtbewohner und die Bauern, deren Lebenswelten sich unaufhörlich voneinander entfernt haben, kommt es leicht zu Missverständnissen. Die einen möchten sich manchmal in die Obhut archaischer Zyklen begeben, ohne ihrer Unerbittlichkeit ausgesetzt zu sein. Die anderen haben – zur Enttäuschung der ersteren – die Millionenheere von Sklaven und Leibeigenen bei der Arbeit in Feld und Stall durch große Trecker, Pflanzenschutz und Melkroboter ersetzt. (…) Das sieht oft reaktionär aus, und manchmal ist es das auch. Aber weder durch Kollektivierung noch durch die gängige, kleinteilig-sprunghafte Regulierung durch die Politik kommt man da heraus. Vielleicht hilft, sich von den Widersprüchen am Schlafittchen packen zu lassen.
„‘Die Kühe, mein Neffe und ich‘ ist wiederum eine Reise in die eigene Kindheit (…), ein Blick auf die Existenz von Bauern heute, die vielfach gefährdet ist, von der Industrialisierung der Landwirtschaft bis zu einer manchmal realitätsfremden politischen Normierung.“ perlentaucher
„Exzellent geschrieben, mit historischen Exkursen, detailreich und hochinformativ, am eigenen Leben erzählt. Ruge gibt Menschen das Wort, die heute kaum zu hören sind – weil sie nur noch eine winzige Minderheit darstellen, aber auch, weil ihre Stimmen von lauter ökonomischen, ökologischen und politischen Erklärungen, dem Verbandslobbygeschrei und den medialen Stereotypen übertönt werden.“ Elisabeth von Thadden, Die Zeit
„Indianerland ist nicht abgebrannt“
Die Geschichte Amerikas wird meist so erzählt: Kolumbus „entdeckt“ einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer zurück. Nun legt Pekka Hämäläinen endlich eine weitreichende Gegenerzählung vor.
„Das Bild, das viele Deutsche noch heute von Nordamerikas Indianern haben, wurde von Karl Mays Romanen und ihren Verfilmungen in den 1960er Jahren geprägt“, schreibt Peter Köhler heute in der jungen Welt. Und weiter: „Wie es wirklich war - nicht nur im späten 19. Jahrhundert, als die Kraft der indigenen Völker wider den unaufhaltsamen Zustrom weißer Einwanderer langsam erlahmte; sondern vorher, als Kooperation und Kampf, Handel und Händel das wechselhafte Verhältnis zwischen europäischen Kolonisten und selbstbewussten Ureinwohnern bestimmten (Anm. des Verlags: leicht gekürzt) - davon berichtet faktengesättigt und anschaulich der in Oxford lehrende finnische Historiker Pekka Hämäläinen in seiner mit vielen Vorurteilen über die angeblich wirtschaftlich, sozial und kulturell unterlegenen ‚Wilden‘ aufräumenden Studie.“
Köhlers komplette Rezension von Hämäläinens „Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas“ lesen Sie hier.
„Die Fülle an Geschichten und historischem Material, die Hämäläinen auf über 600 Seiten gut lesbar und teilweise sogar spannend ausbreitet, ist eine hervorragende Sammlung, die zu vielen Diskussionen Ansatzpunkte bietet.“ Georg Patzer, Badische Neueste Nachrichten
„Auf 650 Seiten breitet Pekka Hämäläinen seine andere Geschichte des indigenen Kontinents in einer Fülle von sorgfältig erforschten Fakten und neuen Erkenntnissen aus. Sie ist spannend zu lesen, ein Standardwerk, das jeder konsultieren muss, der die wahre Historie dieser indigenen Völker kennen will.“ Peter B. Schumann, SWR2 Lesenswert
„Wir sehn uns vorm Gericht!“
In einem guten Monat, ganz genau gesagt am 15. Februar, erscheint das neue Buch von Willy Astor: Es ist ein Kochbuch mit den Lieblingsrezepten seiner Freunde und mit einem typisch Astor’schen Wortverdreher-Titel: „Wir sehn uns vorm Gericht!“
„Im Moment der Zubereitung ist jede Mahlzeit immer das Jüngste Gericht. Und vor dem treffen wir uns mit Topffrauen und -männern und ihren fleischigen, fischigen, vegetarischen oder veganen Lieblingsrezepten“, schreibt Willy Astor im Vorwort.
„Wir sehn uns vorm Gericht!“ - das ist bei Astor keine Drohung, sondern eine Einladung zum schönsten geselligen Beisammensein: dem Essen mit Freunden. Ein gut gedeckter Tisch, ein einfaches, leicht nachzukochendes Gericht, Getränke, Gespräche, Gelächter – so soll es sein. Dafür hat der Autor seine Freunde und Freundinnen, Wegbegleiter, Kollegen und Kolleginnen, sogar Spitzenköchinnen und -köche um den Herd versammelt, nach ihren Lieblingsrezepten gefragt und nach dem „Warum“.
Das Buch erscheint am 15. Februar, eine Leseprobe finden Sie hier. Und wenn Sie Willy Astor auf der Bühne erleben wollen, schauen Sie einfach in seinen Tourplan!
„Wenn ma gern isst, kocht ma gern“, sagt Gerhard Polt. Und wenn man gern kocht, braucht man dieses Buch!
Können Traktoren muhen?
Tausende von Bauern-Treckern haben heute die deutschen Innenstädte geentert und ein sozusagen tierisches Hupkonzert angestimmt. Dass es bei diesen Protesten um mehr als Agrardiesel-Subventionen geht, weiß auch unsere Autorin Uta Ruge.
In seinem polemischen ABC zu den Frühjahrsprogrammen der Buchverlage in der Literarischen Welt schreibt Marc Reichwein unter E wie Ewald-Frie-Effekt: „Dass ein Buch über das Aussterben der bäuerlichen Landwirtschaft 2023 den deutschen Sachbuchpreis gewann und Platz 3 der meistverkauften Bücher des Jahres belegt wie ‚Ein Hof und elf Geschwister‘ von Ewald Frie, war eine Überraschung. Nachdem die deutschen Landwirte jetzt mit ihren Traktoren gegen die Streichung des sogenannten Agrardiesels protestieren (…) und nachdem im Kunstmann-Verlag auch schon Uta Ruge das Leben, Aufwachsen und Arbeiten mit Tieren in zwei Büchern erklärt hat, darf man sicher sein, dass hier eine kleine Konjunktur entsteht. So what? Das Thema Landwirtschaft war im Diskurs jahrelang so gut wie gar nicht präsent.“
Das hatte sich allerdings schon mit Uta Ruges Buch „Bauern, Land“ (2020) geändert. Am Samstag ist in Schleswig-Holstein am Wochenende ein ausführliches und sehr lesenswertes Interview mit der Autorin zu ihrem neuen Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“ erschienen, hier ein kurzer Auszug:
Sina Wilke: „Gibt es Kritik an Landwirtschaft, die Sie besonders ärgert?“ Uta Ruge: „Ich bin oft erschüttert über das Ausmaß der Unkenntnis. Neulich habe ich Greenpeace-Aktivisten bei einer Aktion gegen Anbindehaltung der Kühe angesprochen. Ich habe gesagt: Ist euch klar, dass die Almen verschwinden könnten, wenn die Anbindehaltung verboten ist?“
Das komplette Interview lesen Sie hier.
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (,,,) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
Matinée mit Hauck & Bauer
Zum 20-jährigen Jubiläum von Hauck & Bauer versammelt „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ das Beste vom Rande der Gesellschaft. Am Sonntag kommen die beiden Karikaturisten für eine Matinée nach Tutzing.
Die Cartoons von Hauck & Bauer kennen viele – aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung („Am Rande der Gesellschaft“), der Titanic, der Süddeutschen Zeitung oder aus der Apotheken Umschau. Doch erst auf der Bühne lernt man die Figuren des Cartoon-Doppels so richtig kennen. Bei ihren Lesungen werfen Zeichner Elias Hauck und Autor Dominik Bauer ihre Strips an die Wand und vertonen sie live mit verteilten Rollen. Das gesprochene Wort verleiht den Cartoons eine gänzlich neue Dimension – erstmals hört das Publikum die Figuren so, wie sie ihre Schöpfer im Ohr hatten.
Am Sonntag, 7. Januar, bei der Matinée in der Evangelische Akademie Tutzing (Schlossstraße 2+4, 82327 Tutzing) haben Hauck & Bauer auch ihren Jubiläumsband „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ dabei. Einlass und Ankommen bei Kaffee, Tee & Gebäck ab 10 Uhr, Showtime ist dann um 11 Uhr!
„Das Duo Hauck & Bauer versteht sich (...) derart famos auf eine tiefensubtile, feinschrötige, narrativsublime Vollanalyse und Gesamtinterpretation menschlicher Daseins- und Alltagswelt(en), dass es mehr als Hauck-Bauer-Lektüre eigentlich nicht braucht, um zu ermessen: Die ganze Comédie humaine ist nichts als eine Tragödie.“ Gitta List, Schnüss
„Die Cartoonisten Hauck & Bauer schauen den Deutschen in die Seele. (…) Dominik Bauer und Elias Hauck zeichnen seit über zwanzig Jahren wöchentlich ihren Kommentar zum Zeitgeschehen: treffsicher und mit Witz. (…) Was die Cartoons von Hauck & Bauer ausmacht, ist ihre uneitle Relevanz. Man wird sie noch in Jahren als bildliche Umsetzung einer therapeutischen Epoche lesen können.“ Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung
Tim Parks „stößt überall Türen auf“
„Hotel Milano“, der neue Roman von Tim Parks, ist eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Bei der Lektüre von Tim Parks‘ „Hotel Milano“ fühlte sich die WDR-Kritikerin Andrea Gerk ein wenig an Xavier de Maistres legendäre „Reise um mein Zimmer“ erinnert, „die der Aristokrat 1794 verfasste, als er nach einem Duell zu sechs Wochen Hausarrest verurteilt worden war und die Zeit nutzte, um auf andere Weise beweglich zu bleiben.“
Parks‘ neuer Roman ist für die Rezensentin „ein vielschichtiges Kammerspiel, das die dramaturgischen Möglichkeiten, die ein klar umrissener Schauplatz wie ein Hotel bietet, elegant nutzt. Denn Parks bespielt nicht nur sämtliche Etagen, also vom Dachboden bis zum Keller, sondern er stößt überall Türen auf, die in weitläufige Gedankenräume führen, in denen es um Beziehungen, das Alter und den Tod geht, also um jene letzten Fragen, die uns alle angehen und bewegen.“ Andrea Gerks vollständige Besprechung in WDR3 Lesestoff finden Sie hier zum Nachlesen und auch als Audio.
„Was zählt ein Menschenleben, ist die Frage, die in diesem Roman immer wieder zwischen den Zeilen steht. Fein in die Handlung eingewoben finden sich eine Vielzahl von Denkanstößen und möglichen Antworten auf diese Frage, und genau das macht ‚Hotel Milano‘ zu einem ebenso spannenden wie nachdenklich stimmenden Roman.“ Susanne Rikl, kommbuch.com
„Spannend zu lesendes Standardwerk“
Die Geschichte Amerikas wird meist so erzählt: Kolumbus „entdeckt“ einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer zurück. Nun legt Pekka Hämäläinen endlich eine weitreichende Gegenerzählung vor.
„Indianer sind den meisten Menschen durch Filme und Bücher vertraut. Aber es ist ein deformiertes Bild, das die Kulturindustrie verbreitet hat“, sagt Peter B. Schumann in seiner Besprechung von Pekka Hämäläinens Buch "Der indigene Kontinent" für die Sendung Lesenswert von SWR2. Und weiter: „Genauso beschränkt sind viele Darstellungen, die Historiker geliefert haben. Die Native Americans werden häufig nur als notwendige Opfer einer zwangsweisen Kolonisierung ihres Territoriums durch europäische Siedler beschrieben, nicht aber als souveräne Völker, die Nationen gebildet und sogar Imperien beherrscht haben. Andere Historiker haben sich nun aufgemacht, um ihre wahre Geschichte zu erforschen. Zu ihnen gehört der Finne Pekka Hämäläinen.“
Das Fazit von Schumanns Rezension, die am 27. Dezember ausgestrahlt wird: „Auf 650 Seiten breitet Pekka Hämäläinen seine andere Geschichte des indigenen Kontinents in einer Fülle von sorgfältig erforschten Fakten und neuen Erkenntnissen aus. Sie ist spannend zu lesen, ein Standardwerk, das jeder konsultieren muss, der die wahre Historie dieser indigenen Völker kennen will.“ Das Audio der Besprechung ist bereits hier verfügbar.
„Die jahrhundertelang falsch tradierte Vorstellung von der ‚Entdeckung‘ Amerikas durch Kolumbus und Konsorten hält sich hartnäckig in unseren Köpfen. Pekka Hämäläinen hat die Geschichte zurechtgerückt und ist dabei auf Erzählungen von bemerkenswerter indigener Solidarität und bis heute andauerndem indigenen Widerstand gestoßen.“ Dagmar Kaindl, Buchkultur
„Solche Sätze bleiben hängen.“
Yavuz Ekincis „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ ist ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt, die Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt und von zwei Völkern erzählt, die all dessen beraubt werden, was einen Menschen ausmacht.
„Solche Sätze bleiben hängen: ‚Wie die Kerne eines am Boden geplatzten Granatapfels lagen wir bald verstreut herum.‘ (…) Der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci erzählt in seinem Roman ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ selbst grauenhafte Szenen in einer sanften, bildhaften Sprache“, schreibt Ayca Balci in der Süddeutschen Zeitung.
„Seine ganze Wucht entwickelt der Roman im zweiten Teil, einem inneren Monolog der im Sterben liegenden Großmutter“, heißt es zwei Absätze weiter. „Sie ist auch nicht wirklich Kurdin, sondern Armenierin und hat 80 Jahre zuvor als einzige das Massaker in ihrem Dorf überlebt, während ihre Familie auf unmenschliche Weise niedergemetzelt wurde. Es sind bildhaft detaillierte, bedrückende Zeilen, mit denen Ekinci dieses Trauma beschreibt.“ Die komplette Rezension, die auch den Autor kompetent vorstellt, lesen Sie hier.
„Yavuz Ekinci schreibt in der oral geprägten Tradition aller Geschichtenerzähler. Auch wenn der Schock, die lähmende Angst vor der entfesselten Brutalität der Menschen jedem seiner Figuren in den Knochen sitzt, Ekinci findet frische Symbole, starke Bilder, um diese Regungen als allgemein menschliche Regungen verständlich zu machen. ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ zu lesen bedeutet auch, sich an die völkerverbindende Kraft der Sprache zu erinnern.“ Brigitte Neumann, Ö1 Ex Libris
„Ein herrlich lustiges Einschlafbuch“
Anete Melece erzählt in „Der stibitzte Schlaf“ mit Witz, Charme und Leichtigkeit, wie schwierig es manchmal ist, in den Schlaf zu finden – ein Problem, das allen Kindern und Eltern rund um den Erdball wohlbekannt sein dürfte.
Wer hat bloß den Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sich alle Bewohner des Kinderzimmers auf die Suche … Stellas Kinderzimmer ist übrigens eine Augenweide für sich: Was da so alles an den Wänden hängt und auf dem Bücherbord steht …
Für Kathleen Hildebrand von der Süddeutschen Zeitung ist Anete Meleces „Der stibitzte Schlaf“ eins der „zehn besten Kinderbücher für den Gabentisch“: „Die lettische Zeichnerin und Autorin Anete Melece hat ein herrlich lustiges Einschlafbuch geschaffen, inklusive Detektivgeschichte. (…) Eine sehr zeitgemäße, originelle Geschichte, die trotz Knallfarben am Ende noch schön gemütlich wird.“ Die komplette Empfehlung lesen Sie hier.
„Man möchte nach der Lektüre, die alterslos ein Genuss ist, sofort das Hohelied aufs Unperfekte singen. Wie kann ein handwerklich so grob gezimmertes Buch so großartig sein? Halt! Das stimmt natürlich nicht. Hier hat jemand das dilettantische Malen zur Perfektion gebracht und lenkt so nicht ab von der genialen Story. (…) Herrliches Bilderbuchtheater, nach dem man noch lange wach liegen wird.“ Christine Paxmann, Eselsohr
„Lesen, was gewesen“
Unter diesem Titel hat die Süddeutsche Zeitung heute im SZ Extra einige Bücher von Münchner Autor:innen empfohlen, darunter Björn Bickers „Aminas Lächeln“ und Peter Probsts „Ich habe Schleyer nicht entführt“.
Unter den erwähnten Romanen, Sachbüchern, Lyrik- und Graphic Novel-Bänden sind auch Peter Probsts Roman „Ich habe Schleyer nicht entführt“, in dem der Autor „seine Untermenzinger Jugend in den Siebzigerjahren aufarbeitet“, und Björn Bickers Erzählungsband „Aminas Lächeln“, über den Antje Weber schreibt: „Immer wieder bleibt einem schier das Herz stehen bei diesen Geschichten. Und dann schlägt es natürlich doch weiter, denn man spürt, was dem Autor wichtig ist: ‚Schreiben, damit jemand nicht verschwindet.‘“
„Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und von ihrem prekären Rand, allesamt in Schicksalsmomenten skizziert, auf die sie mit Gewalt, Flucht oder Verzweiflung reagieren. Bicker verzahnt diese Geschichten lose miteinander; manche Figuren treffen sich zufällig. (...) Vom Ende ihrer Lebensentwürfe erzählt der Autor in gelungener Stilvielfalt.“ Fabian Scherkenbach, ekz
„Probsts Romanheld Peter Gillitzer, den wir schon als jugendlichen Franz Josef-Strauß-Verehrer und persönlichen Freund Peter Gabriels kennen, schließt sich einer anarchistischen Gruppe an und unternimmt erste Schritte in Richtung Erfüllung seines Traums, Schriftsteller zu werden. Eine liebevoll und witzig erzählte Geschichte über eine Jugend unter mehr als speziellen Bedingungen.“ Michael Luisier, Schweizer Radio SRF1
„Die völkerverbindende Kraft der Sprache“
Ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt, die Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt und von zwei Völkern erzählt, die all dessen beraubt werden, was einen Menschen ausmacht.
„Yavuz Ekinci ist ein Ausnahmeautor im Kosmos der türkischen Literatur der Gegenwart“, stellt Brigitte Neumann in ihrer Besprechung von „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ in Ö1 Ex Libris (ab 28‘24‘‘) fest. „Denn er erzählt tief, aber denkbar einfach und allgemein verständlich. Seine Romane sind keine Bücher mit sieben Siegeln.“
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“, übersetzt von Gerhard Meier, ist Yavuz Ekincis drittes Buch in unserem Programm und ein Roman „über alles, worüber man in der Türkei nicht oder kaum spricht: den Genozid an den Armeniern, den Krieg gegen kurdische Dörfer, Aberglauben und traditionell-patriarchalische Gesellschaftsstrukturen“, wie Karen Krüger in der FAS hervorhob.
Nochmals Brigitte Neumann: „Yavuz Ekinci schreibt in der oral geprägten Tradition aller Geschichtenerzähler. Auch wenn der Schock, die lähmende Angst vor der entfesselten Brutalität der Menschen jedem seiner Figuren in den Knochen sitzt, Ekinci findet frische Symbole, starke Bilder, um diese Regungen als allgemein menschliche Regungen verständlich zu machen. ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ zu lesen bedeutet auch, sich an die völkerverbindende Kraft der Sprache zu erinnern.“
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
„Zum Schwärmen gut“
Nicht von ungefähr hat „Pasta von Alfabeto bis Ziti. Formen. Geschichten. Rezepte“, Rachel Roddys kleine Kulturgeschichte der Pasta, den Deutschen Kochbuchpreis 2023 in der Kategorie Italienische Küche gewonnen.
„Zum Schwärmen gut“ urteilt Christiane Schwert auf valentinas-kochbuch.de: „Rachel Roddy erzählt unterhaltsam und beinahe essayistisch über Ursprung und Entstehung der verschiedenen Pasta-Sorten – und entwickelt Rezepte, die schmecken und gelingen. Doch. Dieses Pasta-Buch hat mir noch gefehlt – und Ihnen bestimmt auch: Stocken Sie Ihre Parmesanvorräte auf, kaufen Sie Nudeln von A bis Z und legen Sie los."
Als Weihnachtsgeschenk empfiehlt es Tobias Rüther in der FAS "Pasta von Alfabeto bis Ziti": „Die Food-Kolumnistin des Guardian hat die Alltagskunst des Pastakochens jetzt durchbuchstabiert. Mein Lieblingsbuchstabe: S“ Na klar, schon wegen der diversen Spaghetti-Rezepte, werden Sie jetzt denken. Aber hier finden sich auch solche für Scialatelli, Scoglitti, Stracci, Strozzapreti und so weiter.
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
„Pekka Hämäläinen gibt den Natives ihre Geschichte zurück.“
Pekka Hämäläinens Buch „Der indigene Kontinent“ ist ein unverzichtbares Standardwerk und macht deutlich, dass die nordamerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des indigenen Widerstands ist.
„Die Statuen der ‚großen Eroberer‘ werden gestürzt. Doch die jahrhundertelang falsch tradierte Vorstellung von der ‚Entdeckung‘ Amerikas durch Kolumbus und Konsorten hält sich hartnäckig in unseren Köpfen“, schreibt Dagmar Kaindl in der neuen Buchkultur. Und weiter: „Pekka Hämäläinen hat die Geschichte zurechtgerückt und ist dabei auf Erzählungen von bemerkenswerter indigener Solidarität und bis heute andauerndem indigenen Widerstand gestoßen: Nicht nur dass die ‚Neue Welt‘ schon vor 23.000 Jahren besiedelt war. Auch der Wilde Westen ist nur ein unrealistischer Gründungsmythos. Zwar erhoben die Kolonialmächte bis zum Jahr 1776 Anspruch auf fast den gesamten Kontinent. Doch das heißt nicht, dass sie das Land auch tatsächlich besaßen.“
Der finnische Historiker Pekka Hämäläinen hat mit „Der indigene Kontinent“ ein Standardwerk geschrieben, das die indigenen Völker Nordamerikas aus ihrer Opferrolle befreit. Sie brachten den europäischen Imperialismus zeitweilig sogar zum Erliegen. Das lag auch daran, und hier sei nochmals Dagmar Kaindl zitiert, „dass sie ein grundsätzlich anderes Verständnis von Macht hatten als die Europäer, die nach Gold und Besitz gierten. Die Mehrheit der Indigenen Nordamerikas lebte in horizontalen, partizipatorischen, egalitären, auf Verwandtschaft fußenden Gesellschaftsformen. Sie waren hervorragende Netzwerker, an Handelsbeziehungen mit den weißen Neuankömmlingen interessiert und wollten sie in ihre Gemeinschaften integrieren. Der Krieg war für sie oft der letzte Ausweg.“
Auf Hämäläinens Buch kam neulich auch Peter B. Schumann in WDR3 Gutenbergs Welt zu sprechen. Sein sehr interessanter Beitrag „Die indigenen Völker Amerikas und manche Missverständnisse“ ist in der WDR-Mediathek (ab Minute 44) verfügbar.
„In seiner umfangreichen Studie 'Der indigene Kontinent' legt Pekka Hämäläinen eine Gegenerzählung vor zu der weit verbreiteten Sicht von ‚der zwangsläufigen europäischen Eroberung‘ und den ‚Ureinwohnern als hilflosen Opfern kolonialer Gewalt‘. Er beschreibt sein Amerika dagegen als ‚eine Geschichte des indigenen Widerstands‘. Eine spannende, ausführlich belegte These.“ Peter B. Schumann, WDR3 Gutenbergs Welt
„Waches Kind, erschöpfte Eltern“
Anete Melece erzählt in „Der stibitzte Schlaf“ mit Witz, Charme und Leichtigkeit, wie schwierig es manchmal ist, in den Schlaf zu finden – ein Problem, das allen Kindern und Eltern rund um den Erdball wohlbekannt sein dürfte.
Wer hat bloß den Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sie, Paps, die Detektive Nilpferd und Flamingo, deren treuer Gefährte Bobby und all die anderen Bewohner des Kinderzimmers sich auf die Suche … Diese Geschichte hat sich Anete Melece ausgedacht und in ihrem Buch „Der stibitzte Schlaf“ überzeugend umgesetzt.
Hans ten Doornkaat hat es in Bücher am Sonntag der NZZ gerade als eines der „besten Bücher für den Winter“ empfohlen: „Waches Kind, erschöpfte Eltern (…) Die in Zürich lebende Lettin Anete Melece malt die eigene Familiensituation, keck, verspielt und mit knalligen Farben. Bildregie und Figurenführung sind präzise, so dass die Pointen funktionieren.“
Die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW hebt in ihrer Besprechung Meleces popkulturelle Referenzen hervor: „eine pinke Tonibox, IKEA Schränke im Kinderzimmer oder zeitgenössische Bilderbücher (‚Da kommt der Wolf‘ von Vincent Bourgeau und Cédric Ramadier, ‚Alle zählen‘ von Kristin Roskifte, ‚Der ungehorsame Großvater‘ von Rebeka Lukošus oder Rotraut Susanne Berners Wimmelbuch), die unter anderem in den Regalen präsentiert werden.“ Und diese Liste ließe noch fortsetzen, in Stellas Kinderzimmer hängt zum Beispiel auch ein ATAK an der Wand.
„Die Bilder sind kunstvoll in Aquarellfarben gezeichnet. Farbenfroh und irrsinnig komisch wird das Thema für die Kinder aufbereitet. Nach dem Vorlesen sind bunte und spaßige Träume jedenfalls garantiert!“ Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Ein Ire namens Paul
Drei Iren auf der Shortlist für den diesjährigen Booker Prize (oder waren’s sogar vier?), drei mit Vornamen Paul - also setzten die Buchmacher im Kunstmann Verlag große Summen auf Paul Murray. Das ging leider knapp daneben.
Unter den sechs Finalisten des Booker Prize 2023 gleich drei Pauls, und zwei davon aus Irland – das nahmen wir als guten Omen für Paul Murrays „The Bee Sting“, der im März 2024 als „Der Stich der Biene“ bei uns erscheinen wird. Bei der gestrigen Entscheidung schwang dann aber Paul Lynch mit seinem Roman „Prophet Song“ obenaus, wir gratulieren unbekannterweise.
Und verweisen in aller Bescheidenheit auf das Booker-Interview mit Paul Murray, in dem er etwas mehr über die drei Shortlist-nominierten Pauls sowie über die Hauptfiguren seines neuen Romans verrät. „Der Stich der Biene“ erscheint in der Übersetzung von Wolfgang Müller am 14. März 2024, und kurz darauf kommt der einzig wahre Paul auf Lesereise nach Köln, Hamburg, München und Leipzig.
„Paul Murray ist mein irischer Lieblingsautor. ‚Der Stich der Biene‘ bestätigt all seine Talente.“ Gary Shteyngart
Deutscher Kochbuchpreis für Rachel Roddys Pasta-Buch
Beim Deutschen Kochbuchpreis 2023 gab es in der Kategorie Italienische Küche gleich zwei Sieger: „Splendido“ von Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall (Dumont) und „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ von Rachel Roddy – wir gratulieren herzlich!
Gestern Abend wurden in Hamburg beim Deutschen Kochbuchpreis von kaisergranat.com die Sieger gekürt. In der außergewöhnlich stark besetzten Kategorie Italienische Küche wurde der 1. Preis gleich doppelt vergeben: an „Splendido“ von Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall (Dumont) und an „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ von Rachel Roddy – wir gratulieren herzlich!
Die Jurorin Anna Burghardt beginnt ihre Würdigung von Roddys Pasta-Buch so: „Hiermit verordne ich eine Kaufverpflichtung für dieses Buch – selbst für Leute, die nie einen Schritt in eine Küche setzen. Das bilderlose Cover deutet es schon an, dies ist auch ein Lesebuch. Und was für eines!“ Die vollständigen Begründungen aller Jury-Mitglieder lesen Sie hier.
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
Die NZZ porträtiert Hauck & Bauer
„Was die Cartoons von Hauck & Bauer ausmacht, ist ihre uneitle Relevanz.“ Paul Jandl hat sich in Berlin mit Elias Hauck und Dominik Bauer getroffen und stellt das Duo in der Neuen Zürcher Zeitung vor.
„Ein klassischer Witz von Hauck & Bauer geht so: Eine Frau und ihr Mann sitzen am Tisch. Sie sagt: ‚Ich weiss, dass du gestern nicht bei einem Kollegen warst. Sondern bei einer Kollegin.‘ Darauf er: ‚Fängst du jetzt auch mit diesem Genderquatsch an?‘ Wenn man die Gesellschaft porträtieren will, dann muss man es genau so machen“, schreibt Paul Jandl in seinem Hauck & Bauer-Porträt in der Neuen Zürcher Zeitung. „Man zeichnet Menschen mit Fisselhaarfrisuren und grossen Nasen, die von den Originalen weit genug entfernt sind, um ihre wahren Eigenschaften exakt treffen zu können. Vor lauter rasendem Irrsinn steht die Welt kopf, aber Hauck & Bauer stellen sie wieder auf die Füsse.“
Hier noch ein kurzer Auszug aus Jandls Beitrag, wo auch die neueste Buchveröffentlichung von Hauck & Bauer erwähnt ist: „Man könnte den Humor von Hauck & Bauer endemisch nennen, weil er schon zu Lebzeiten ein Klassiker und damit überall ist. Auch das Magazin Cicero, die Apotheken-Umschau, Titanic, Süddeutsche Zeitung und Diakonie aktuell werden beliefert. Bücher werden gedruckt, die Zeilen aus den Witzen zum Titel haben. ‚Das schlechtestverkaufte Buch der Welt‘ heisst das jüngste Buch von Hauck & Bauer, das sich gerade sehr gut verkauft. Das Buch, um das es im titelgebenden Cartoon geht, heisst: ‚Sie sind selbst schuld‘.“ Das vollständige Porträt in der NZZ können Sie hier nachlesen.
„Das Duo Hauck & Bauer versteht sich (...) derart famos auf eine tiefensubtile, feinschrötige, narrativsublime Vollanalyse und Gesamtinterpretation menschlicher Daseins- und Alltagswelt(en), dass es mehr als Hauck-Bauer-Lektüre eigentlich nicht braucht, um zu ermessen: Die ganze Comédie humaine ist nichts als eine Tragödie.“ Gitta List, Schnüss
Christian Maintz auf der „Buchlust“ in Hannover
Auf der „Buchlust“ in Hannover, wo unabhängige Verlage ihre Programme präsentieren, sind wir auch diesmal mit einem Stand vertreten. Im Beiprogramm u.a. Christian Maintz und Barbara Auer, die am Samstag aus „Liebe in Lokalen“ lesen.
Ein besonderes Highlight im Spätherbst ist die „Buchlust“ in Hannover, wo wie jedes Jahr unabhängige Verlage ihre Programme vorstellen. Der unerschöpfliche Eigensinn dieser Independents bringt immer wieder neue und wirklich gute Bücher hervor, denen man nicht in jeder Buchhandlung begegnet.
Im Veranstaltungsprogramm empfehlen wir Ihnen besonders den Auftritt von Christian Maintz und Barbara Auer, die am Samstag 18. November um 14 Uhr aus „Liebe in Lokalen“ und „Vom Knödel wollen wir singen“ alte und neue komische Gedichte lesen – die Details finden Sie hier.
Schauspielerin Barbara Auer und Autor Christian Maintz treten seit vielen Jahren regelmäßig im Duett auf. Bei der „Buchlust“ präsentieren sie ein Best-of aus ihren Leseprogrammen, darunter neben alten und neuen Maintz’schen Gedichten auch Klassisches und Verse zeitgenössischer Dichterkollegen (F.W. Bernstein, Thomas Gsella u.a.).
„Früher konnte man Gedichte noch auswendig, und das half in schwierigen Lebenslagen. Im Gefolge irgendeiner Bildungsreform hat das stark nachgelassen. Diesem Notstand kann nun mit den gesammelten Gedichten von Christian Maintz abgeholfen werden. Auf den Lehrplan mit ihnen!“ Jochen Schimmang, FAZ
Anete Melece, „Der stibitzte Schlaf“
Wer hat bloß Stellas Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sie, Paps, die Detektive Nilpferd und Flamingo und all die anderen Bewohner des Kinderzimmers sich auf die Suche …
Anete Melece erzählt mit Witz, Charme und Leichtigkeit in ihrem unverwechselbar kraftvollen Stil davon, wie schwierig es manchmal ist, in den Schlaf zu finden – ein Problem, das allen Kindern und Eltern rund um den Erdball wohlbekannt sein dürfte. Mit „Der stibitzte Schlaf“ ist das gesuchte kostbare Gut dann ganz schnell da und beschert die buntesten, süßesten Träume.
Melece hat für preisgekrönte Animationsfilme gezeichnet und eine Reihe von Bilderbüchern illustriert; ihr erstes eigenes, „Der Kiosk“, ist 2019 erschienen. Ihre neueste Veröffentlichung stellt die Autorin am kommenden Sonntagnachmittag im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Buch Basel vor, nähere Informationen finden Sie hier.
„Man möchte nach der Lektüre, die alterslos ein Genuss ist, sofort das Hohelied aufs Unperfekte singen. Wie kann ein handwerklich so grob gezimmertes Buch so großartig sein? Halt! Das stimmt natürlich nicht. Hier hat jemand das dilettantische Malen zur Perfektion gebracht und lenkt so nicht ab von der genialen Story. (…) Herrliches Bilderbuchtheater, nach dem man noch lange wach liegen wird.“ Christine Paxmann, Eselsohr
„Ein weiteres wunderbares Kinderbuch, das sich dem Einschlafen widmet. Die Bilder sind kunstvoll in Aquarellfarben gezeichnet. Farbenfroh und irrsinnig komisch wird das Thema für die Kinder aufbereitet. Nach dem Vorlesen sind bunte und spaßige Träume jedenfalls garantiert!“ Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Rachel Roddys Pasta-Buch im „Journal Culinaire“
„Pasta von Alfabeto bis Ziti“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta und eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe.
„Das Wehklagen ist seit Jahren groß und durch viele Studien belegt: Die Deutschen verlernen das Kochen – zumindest die Lust darauf. Sollte das tatsächlich zutreffen, blieben doch zumindest Zeit und Muße, Wasser in einem Topf zum Kochen zu bringen und Nudeln hineinzugeben und Soße, Gemüse, Fisch oder Fleisch als Begleitung zuzubereiten. In jeden Fall käme das Buch der britischen Kochbuchautorin und Kolumnistin der angelsächsischen Zeitung ‚Guardian‘, Rachel Roddy, zur rechten Zeit.“
So beginnt Hanns-Christoph Koch seine Besprechung von „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ im Journal Culinaire und stellt dann fest: „Im deutschen Untertitel des Buchs ‚Formen, Geschichten, Rezepte‘ fehlt das im englischen Original wichtige Wort ‚sauces‘. Gerade sie sind die Grundlage vieler Pastagerichte und haben nach Roddy die Eigenschaft, ‚polygam‘ zu sein, nämlich mit mehreren Sorten Pasta zu harmonieren; zu möglichen Kombinationen macht sie passende Vorschläge.“
Alles in Butter also! Herrn Kochs (!) Kochbuch-Rezension ist ein Paradebeispiel dafür, wie man über Bücher schreibt, die man tatsächlich gelesen hat. Denn er vergisst auch nicht, auf die Hintergrundgeschichten hinzuweisen, die Rachel Roddy in ihre Pasta-Bibel eingeflochten hat und die sie auch zu einem Buch über Land und Leute machen: „Gerade in Italiens Süden finden sich kleinere und mittlere Manufakturen, die Pasta herstellen. Mit ‚Semola di Grano Duro‘ oder ‚Farina di Grano Tenero Tipo oo‘ werden Mehle bezeichnet, die aus Hart- und Weichweizen von lokalen Mühlen ausgemahlen werden. Die Städte Gragnano oder Torre Annunziata, beide unweit des Vesuvs gelegen, sind nach wie vor Zentren, die sich gegen die große Pastaindustrie behaupten. Die Teigmasse wird vornehmlich durch Bronzematrizen gepresst, was ihre Oberfläche rau werden lässt, und bis zu fünf Tagen an der Luft getrocknet – ein spürbarer Geschmacksvorteil, wie Kenner behaupten.“
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
„Kluge Lebensanalyse“: Tim Parks, „Hotel Milano“
Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ ist eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Für Bernd Melichar von der Kleinen Zeitung in Graz ist Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ das Buch der Woche und „eine kluge Lebensanalyse voll Selbstironie“. Hier ein längeres Zitat aus seiner Rezension:
„März 2020: Corona lässt die Welt stillstehen. Und Frank, 76 Jahre alt, sitzt in einem Luxushotel in Mailand fest – und zunehmend auch in sich selbst. Aus diesem Setting hätte man leicht ein klaustrophobisches Lockdown-Drama schnitzen können. Und ‚Hotel Milano‘, der neue Roman des britischen Schriftstellers Tim Parks, hat zweifelsohne seine dunklen und wehmütigen Seiten. Aber wie Parks diesen Stoff – die Veränderung der Welt im Großen und Kleinen – behandelt, ist voll kluger Selbstironie und ohne jede selbstverliebte Larmoyanz.“
Heute doppelte Andreas Rossmann in der FAZ nach: „Wie das Virus Frank in einen Unsicherheitszustand zwischen Angst und Ignoranz, Leichtsinn und lauernder Gefahr versetzt, erfasst Parks mit beunruhigender Genauigkeit. (…) Das Wort ‚Corona‘ wird ausgelassen: Nicht die Pandemie wird diagnostiziert, sondern die Hilflosigkeit im Umgang mit ihr.“
„Leise, beinah tastend beschreibt Tim Parks das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, zweier Realitäten, die ohne diese Krise nie zueinander gefunden hätten. Ein großartiger Roman über die letzten Fragen des Lebens, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“ Andrea Lieblang, WDR5 Bücher
„Man sollte diesen Roman langsam lesen, damit man nicht die vielen Sätze überliest, bei denen sich zu verweilen lohnt. (...) Eine berührende Meditation über das Alter und das Sterben, die besonders der einfühlsamen und genauen Beobachtungsgabe wegen überzeugt.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Halloween mit der Addams Family
„The Addams Family - Das Familienalbum“ versammelt erstmals alle Originalcartoons der schrecklich berühmten Familie: ein Schatz für alle Fans von Morticia, Gomez, Lurch, dem eiskalten Händchen, Onkel Fester und den lieben Kinderlein Pugsley und Wednesday!
Auf den Halloween-Partys wird man auch dieses Jahr sicherlich so einige Menschen entdecken, die sich als Wednesday Addams verkleidet haben - supercool und creepy. Wer nicht so viele DoppelgängerInnen möchte, kann sich aber auch bei einem der anderen gruseligen Charaktere der Addams Family bedienen, etwa bei Mutter Morticia oder bei Gomez …
„The Addams Family - Das Familienalbum“ ist das erste Buch, das die Geschichte der Addams Family nachzeichnet und mehr als 200 Cartoons präsentiert, die Charles Addams im Laufe seiner produktiven Karriere geschaffen hat. Kevin Miserocchi bietet eine aufschlussreiche Chronologie der Entwicklung jeder Figur. „Addams zeigt hier ein sehr gutes Gespür für Details und Untertöne sowie einen sehr guten Sinn für Humor“, schreibt Romy Henze in Travel Without Moving. „Die Texte helfen sehr dabei, die Zeichnungen besser verstehen und einordnen zu können, und gefallen hat mir dabei auch, dass man so viel über die einzelnen Familienmitglieder und die Entstehung der Idee zur Addams Family sowie der Entwicklung der Figuren erfährt.“
„Im soeben beim Verlag Antje Kunstmann erschienenen Sammelband 'The Addams Family – Das Familienalbum' wurden über 200 Cartoons zusammengetragen, anhand derer sich die Genese der Addams – nicht chronologisch, sondern nach Figuren arrangiert – nachverfolgen lässt.“ Sven Jachmann, diezukunft.de
„Die Cartoons faszinieren immer noch durch die freundliche Selbstverständlichkeit, mit der seltsam veranlagte, aber erstaunlich liebenswerte Charaktere ihren etwas anderen Alltag meistern.“ Heiner Lünstedt, highlightzone.de
Rachel Roddys Pasta-Alphabet
Rachel Roddys „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe.
„Rachel Roddy zelebriert italienisches Essen ohne Tamtam“, schreibt Nina Ainz-Feldner in ihrer Empfehlung von „Pasta von Alfabeto bis Ziti - Formen. Geschichten. Rezepte“ in den Salzburger Nachrichten. In ihrem Beitrag über Pasta, Kürbis und Käse geht sie auch auf die Geschichten hinter den Rezepten ein: „Roddy erzählt vom Küchenchaos, das unweigerlich beim Zubereiten einer Lasagne entsteht, und warum ein Passiersieb für die Herstellung einer guten Tomatensauce unerlässlich ist.“
„Es gibt heutzutage nur sehr wenige, die derart unverstellt über Essen schreiben können wie Rachel Roddy. Ich möchte unter ihrem Küchentisch leben.“ Simon Hopkinson
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ von Yavuz Ekinci
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ ist ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt und die gewaltvolle Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt. Autor Yavuz Ekinci war gerade zu Besuch in Frankfurt und Köln.
Am Samstag stellte Yavuz Ekinci seinen neuen Roman zusammen mit Deniz Utlu am Stand des PEN Berlin auf der Frankfurter Buchmesse vor, am Sonntag präsentierte er auf dem Kölner Festival der Solidarität zusammen mit Gerrit Wustmann das Buch „Stimmen der Freiheit“ aus dem Verlag Das kulturelle Gedächtnis.
Wustmann hat Ekincis neuen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ auf qantara.de ausführlich besprochen: „Die Leugnung des Genozids an den Armeniern ist die große Lebenslüge des türkischen Staates und heizt bis heute Rassismus und Gewalt an. Yavuz Ekinci hat das Thema in seinem so schonungslosen wie gewaltigen neuen Roman verarbeitet. (…) Er gehört zu den wichtigsten Stimmen der türkischen Gegenwartsliteratur. Er ist ein großer Erzähler und ein eleganter Stilist, der moderne Prosa mit türkischen und kurdischen Erzähltraditionen verbindet. Er lässt beide Erzähltraditionen eine literarische Symbiose eingehen und ist zugleich ein Autor, der sich nicht scheut, jene Themen anzupacken, um die andere in der Türkei einen großen Bogen machen. Das Ergebnis ist Weltliteratur von höchstem Rang.“
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
„Mir hat der Roman enorm geholfen, die Geschichte der Kurden und Armenier in der Türkei zu verstehen, nicht zuletzt hat mir Wikipedia weitere Leerstellen gefüllt. Dabei hat sich durch das Lesen des Romans ein Stück Geschichte offenbart, die mir bisher nicht bekannt war.“ Aline Bär, aufgeblaettert.de
Auszeichnung für Jessica Wynnes „Bitte nicht wegwischen“
Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung hat über ihre diesjährigen Medienpreise entschieden: Der Sonderpreis der Jury geht an die amerikanische Fotografin Jessica Wynne für ihren Band „Bitte nicht wegwischen. Die Schönheit mathematischer Tafelbilder“.
Die Kreidetafel hat für Mathematiker und Mathematikerinnen bis heute einen einzigartigen Stellenwert: Sie dient der Lösung hochkomplexer Fragen und Probleme und als Ort der Zusammenarbeit und der Vermittlung. Als eine Art Hommage an diese mathematischen Tafelbilder hat Jessica Wynne ihr wunderschönes Buch „Bitte nicht wegwischen“ angelegt.
Es hat auch die Jury der Deutschen Mathematiker-Vereinigung überzeugt, die ihren diesjährigen Sonderpreis an die amerikanische Fotografin vergibt. Detaillierte Informationen zu den übrigen Preisen können Sie hier einsehen. Jessica Wynne wird zur feierlichen Preisverleihung am 21. November in Berlin anreisen. Für diese schöne Anerkennung ihrer Arbeit gratulieren wir der Autorin herzlich!
„Auf eine Kenntnis dessen, wovon die Zeichen und Diagramme handeln, welche auf all den mathematischen Tafelbildern dieses Bandes zu sehen sind, kommt es nicht an. (…) Kein Whiteboard, keine Folien und erst recht kein Bildschirm können da mithalten.“ Helmut Mayer, FAZ
„Aufschreiben, wegwischen, neu denken, skizzieren: Es ist auch das Haptische, das Fotografin Jessica Wynne an den Tafelbildern fasziniert. Denn jede Mathematikerin, jeder Mathematiker hat eine eigene Handschrift. Chaotische Formeln oder akkurate Grafiken: Die Bilder von Jessica Wynne zeigen die Schönheit des Erkenntnisgewinns.“ Lili Ruge, BR24
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe.
„Uta Ruge ist Bauerntochter. Schon als Kind lief sie hinter den Kühen her und trieb die großen massigen Tiere auf die Weide. Aber sie verließ den Hof, wollte mehr von der Welt sehen und wurde Journalistin. Mit dem Blick ihrer Profession schaut sie nun auf ihre Herkunft zurück.“ So kündigt der SWR seine Sendung „Eine besondere Beziehung – Uta Ruge über Menschen und Kühe“ heute Abend um 19:05 Uhr in SWR2 Tandem an.
Wie hat alles angefangen vor Urzeiten, als die Menschen die ersten Rinder domestizierten, mit ihnen wanderten und schließlich mit ihrer Hilfe sesshaft wurden und Ackerbau betrieben? Uta Ruge erzählt vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt. Und sie ist über die Dörfer gefahren und berichtet, wie der ökonomische Zwang zur großen Menge und die neuen Regularien die Existenz kleinerer Höfe bedroht. Wie fatal die Entfremdung von unseren Lebensgrundlagen ist, macht „Die Kühe, mein Neffe und ich“ deutlich.
„Nach dem Buch ‚Bauern, Land‘ hat die Autorin Uta Ruge jetzt ‚Die Kühe, mein Neffe und ich‘ geschrieben. Sie hat festgestellt, dass viele Menschen nicht wissen, wie das Leben auf einem Bauernhof aussieht. Gegen dieses 'Nichtwissen' schreibt sie an.“ Deutschlandfunk Kultur
„Als Bauerntochter ist Uta Ruge ganz selbstverständlich mit Kühen und anderen Nutztieren aufgewachsen. Heute betreibt ihr Neffe den Hof mit 140 Kühen und sieht sich immer mehr der Kritik von Tierschützern ausgesetzt. Dabei ist das Leben mit Nutztieren über Jahrtausende Teil der menschlichen Zivilisation, die es ohne die Tiere so nicht gegeben hätte.“ Thorsten Mack, NDR Das Journal
Yavuz Ekinci, „Das ferne Dorf meiner Kindheit“
Yavuz Ekincis neuer Roman umspannt fast ein Jahrhundert, widerspiegelt die gewaltvolle Geschichte eines zerrissenen Landes und erzählt von zwei Völkern, die all dessen beraubt werden, was das Menschliche ausmacht.
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ liegt in den Bergen Kurdistans, wo Yavuz Ekincis Hauptfigur Rüstem aufwächst. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben, er lebt mit seinem Vater und den älteren Geschwistern im Haus seiner Großeltern. Zwischen Vater und Großvater herrscht ständiger Streit, auch das Verhältnis zwischen den Großeltern ist angespannt. Doch sind sie Rüstems wichtigste Bezugspersonen in einer archaischen Welt, die geprägt ist von patriarchalischen Strukturen, religiösen Riten, Aberglaube, Gewalt und einem politischen Konflikt, der sich dem Jungen nur nach und nach erschließt.
Die Türkei wirft Yavuz Ekinci „terroristische Propaganda“ vor – er hatte sich 2013 in sozialen Netzwerken mit den Kurden solidarisiert. Nun liegt der dritte Roman des kurdischen Schriftstellers auf Deutsch vor, der schon 2012 für Debatten gesorgt hatte. „Dieser Roman ist hart und realistisch. Die Gewalt türkischer Soldaten wird geschildert, die Alpträume, das Dorfleben im Belagerungszustand. Die Spirale der Gewalt“, bilanziert Stefan Berkholz, der den Autor in Berlin interviewt hat, in seinem Beitrag für BR2 kulturWelt. „Im zweiten Teil ist die Perspektive eine andere. Nun folgt der Leser dem inneren Monolog der Großmutter, die standhaft schweigt. (…) Als sie stirbt, will ihr Sohn Mirza sie dort begraben, wo ihre Heimat war, in der Gemeinde der Armenier – im Sperrgebiet also, einem verminten Gelände. Es ist ein abenteuerlicher Irrweg durch verbranntes Gebiet.“
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
Tim Parks, „Hotel Milano“
März 2020, die Welt hat sich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie über Nacht verändert. Frank ist kurzfristig nach Mailand gereist und sitzt nun im luxuriösen Hotel Milano fest, wo er eine folgenschwere Begegnung hat.
Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ ist eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss. Nirgendwo im Text fällt das Wort Corona, aber die Pandemie hat Norditalien schon kurz nach Ausbruch fest im Griff.
„Frank Marriot, dessen zurückgezogenes Leben einem selbst auferlegten Lockdown gleicht, wird vom allgemeinen Lockdown eingeholt. Ein Einzelgänger, der in Isolationshaft gerät. Und der dann plötzlich, für ihn selbst überraschend, zum Retter wird.“ So beschreibt Franziska Wolffheim im Tagesspiegel die Ausgangslage im Roman, der sie am Ende aber nicht überzeugen konnte: „Auch ‚Hotel Milano‘ hat einige Stärken, etwa wenn Parks beklemmend eindringlich beschreibt, wie eine lebendige Großstadt plötzlich zur Geisterstadt wird, die Politik in fast alle Lebensbereiche ihrer Bewohner eingreift, wie der Kampf gegen einen unsichtbaren Feind Menschen hysterisch macht. Doch das Setting einer plötzlich über die Menschheit hereinbrechenden Katastrophe macht noch kein gutes Buch. Der große Corona-Roman muss wohl erst noch geschrieben werden. Vielleicht braucht es dafür mehr Abstand, und Tim Parks hat einfach nicht lange genug gewartet.“
Wie unterschiedlich die Lesarten doch sind, offenbart zum Beispiel Thomas Friedrichs Ultimo-Rezension (hier auf S. 24 nachzulesen): „Den inneren Weg, den die Hauptfigur zurücklegt, hat Parks so lakonisch wie spannend und überzeugend aufgeschrieben. ‚Hotel Milano‘ (…) ist ein Buch darüber, wie wir aneinander vorbeileben. Und dass die uns umgebenden Menschen manchmal viel verletzlicher und freundlicher sind, wenn wir ihnen entgegenkommen.“
Und wieder ganz anders haben diese beiden KollegInnen das Buch gelesen:
„Man sollte diesen Roman langsam lesen, damit man nicht die vielen Sätze überliest, bei denen sich zu verweilen lohnt. (...) Eine berührende Meditation über das Alter und das Sterben, die besonders der einfühlsamen und genauen Beobachtungsgabe wegen überzeugt.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„Leise, beinah tastend beschreibt Tim Parks das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, zweier Realitäten, die ohne diese Krise nie zueinander gefunden hätten. Ein großartiger Roman über die letzten Fragen des Lebens, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“ Andrea Lieblang, WDR5 Bücher
Peter Probst, „Ich habe Schleyer nicht entführt“
Endlich 18! Peter Gillitzer hat riesige Erwartungen an die neue Freiheit. Aber schon seine harmlosen Partypläne werden von den Eltern durchkreuzt. Peter Probst erzählt eine Generationengeschichte, in der sich die Konflikte im Krisenjahr 1977 spiegeln.
Gestern lief in der Sendung Buchzeichen vom Schweizer Radio SRF1 ein Beitrag über Peter Probsts neuen Roman „Ich habe Schleyer nicht entführt“. Michael Luisier hat den abschließenden Band der Peter-Gillitzer-Trilogie vorgestellt und kommt zu dem Urteil: „Eine liebevoll und witzig erzählte Geschichte über eine Jugend unter mehr als speziellen Bedingungen.“ Das Audio können Sie hier nachhören.
Morgen um 9 Uhr folgt in der Sendung Künste im Gespräch auf SRF2 Kultur ein ausführliches Interview mit dem Autor.
„Ich mag Romane, die Zeitgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählen, aus der Sicht gesellschaftlicher Außenseiter oder aus der von Menschen, die aus Naivität in den Sog politischer Ereignisse geraten. 1977 war eines der herausforderndsten Jahre für die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Da ich selbst damals bei einigen Abenteuern mehr Glück als Verstand hatte, bot es sich an, davon in einem autofiktionalen Roman zu erzählen.“ Peter Probst im Buchmarkt-Interview
Booker Prize Shortlist-Nominierung für Paul Murray
Wir gratulieren unserem Autor Paul Murray, der mit seinem neuen Roman „The Bee Sting“ auf der Shortlist für den Booker Prize 2023 steht.
Gestern Abend hat die Jury des Booker Prize die sechs Titel ihrer diesjährigen Shortlist präsentiert. Der Preis ist mit 50.000£ dotiert und wird am 26. November 2023 in London verliehen.
Paul Murray, geboren 1975 in Dublin, studierte Englische Literatur und Creative Writing an der Universität of East Anglia, danach arbeitete er als Buchhändler. Er ist der Autor von An Evening of Long Goodbyes, Skippy stirbt und Der gute Banker. Seine Romane wurden von der Kritik hochgelobt und mit vielen Preisen ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Dublin.
"Paul Murrays Dialoge sind nur scheinbar dem Alltag abgelauscht, in Wahrheit sind sie große Kunst. In ihrem Zentrum lauert das Schweigen, ein Schweigen, das sich aus Scham, Schmerz, oder der ihm eigenen Ursubstanz, der Sprachlosigkeit speist. Er schreibt sich damit ein in die große Reihe jener irischen Autoren, die vor ihm das Schweigen hörbar gemacht haben, Samuel Beckett, Sean O'Casey oder Flann O'Brien. Auch die Unmittelbarkeit seiner Prosa setzt ihn in jene Tradition." Deutschlandfunk, Tanya Lieske
Tim Parks, „Hotel Milano“
Eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Am vergangenen Wochenende lief "Hotel Milano" bei WDR 5 Bücher und Andrea Lieblang kommt zu dem Schluss „Die Pandemie dient Tim Parks nur als Hintergrundfolie für die letzten großen Fragen, die er in seinen Romanen immer wieder stellt: Was macht ein gutes Leben aus? Liebe? Verantwortung? Hilfsbereitschaft? Ein großartiger Roman über die letzten Fragen, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“
Parks Stilsicherheit überzeugt auch Sven Trautwein von 24books.de: "Tim Parks gilt als ein versierter Schriftsteller. Mit knapp 20 Romanen weiß er, wie es funktioniert, wie ein Plot aussehen muss, damit der Leser am Ball bleibt. Bei 'Hotel Milano' kann sich der Leser gleich sicher sein, dass es ein lesenswertes Buch ist. Es ist ein typischer Parks."
"Unserem Helden ist natürlich klar, dass es ihn schlimmer hätte treffen können, als in einem Luxushotel festzusitzen. Er wird sich verlieben, er wird eine Flüchtlingsfamilie kennenlernen und sich nach Menschen aus seiner Vergangenheit sehnen. Aber vor allem wird er auf sehr angenehm kluge, selbstironische Art über das Leben nachdenken. Dabei sitzt man ausgesprochen gern mit ihm in dem noblen Hotel fest."
Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
In einem ausführlichen Interview für die Online-Ausgabe der „Welt“ hat sich Jan Grossarth mit unserer Autorin Uta Ruge über ihr neues Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“ unterhalten – ein Gespräch mit viel Zündstoff.
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe in ihrem neuen Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“.
Uta Ruge ist mit Kühen aufgewachsen, heute betreibt ihre Neffe Milchwirtschaft. Die Skandalisierung der Großtierhaltung befremdet sie. Im welt.de-Interview mit Jan Grossarth begründet sie, warum die Grünen heute eine Anti-Bauern-Partei sind und kaum jemand mehr versteht, wie man ein Tier mögen und doch schlachten kann. Da das Gespräch hinter der Paywall steht, hier ein kurzer Auszug:
"Grossarth: Von der Kuh wollen wir Milch.
Ruge: Sehr richtig. Und früher die Zugkraft. Die Pflüge, die Kraft der Tiere, ihre Milchleistung, ihre erstaunliche Zahmheit – alles das ein Resultat einer gemeinsamen Entwicklungsgeschichte mit uns Menschen, vorwärts. Ja, ich sage ausdrücklich vorwärts.
Grossarth: Das stellen Sie so heraus, weil die Kuh heute vor allem als Problem wahrgenommen wird?
Ruge: Ja, als Klimaproblem.
(…)
Grossarth: Das Rind ist geradezu ein Symbol für unseren ernährungsbezogenen fetten Klima-Fußabdruck, wie der SUV.
Ruge: Tja. Dazu gemacht worden. Die große Überraschung für mich ist, wie die Grünen, die aus der Anti-Atom-Bewegung hervorgingen, zur Anti-Landwirtschafts-Partei werden konnten. Zum Teil mit verhältnislosen Argumenten und unwillig, das Selbst-Impliziert-Sein im Problem anzuerkennen."
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (,,,) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
Rachel Roddy, „Pasta von Alfabeto bis Ziti“
Eine Engländerin erklärt uns das italienische Pasta-Universum – kompetent, sympathisch und von vorne bis hinten: Rachel Roddys „Pasta von Alfabeto bis Ziti“, ganz neu erschienen, ist eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen.
„Pasta von Alfabeto bis Ziti - Formen. Geschichten. Rezepte“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta und eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe, für die Rachel Roddy aus dem Vollen schöpft.
Nicht nur Christine Westermann und Benjamin Cordes sind hingerissen von diesem Buch. „Bestimmte Pastaformen wünschen sich eine Kombination mit der ihnen entsprechenden Sauce. (…) Folgt man Roddys Vorschlägen, bekommt man ein Gefühl dafür, was dabei zu beachten ist“, schreibt Maria Leitner im Schaukasten auf buchkultur.net. „Genauso unaufdringlich wird Elementares wiederholt: Wie salzig ist salzig, warum Abgießen vermieden werden sollte. (…) Für Pastaliebhaber/innen, die Ausgefalleneres wie Bucatini, Lagane oder Pizzoccheri selber herstellen möchten, gibt es dazu Anleitungen, versehen mit wenigen, aber aussagekräftigen Bildern. Man fühlt sich immer auf Augenhöhe mit der Autorin, ihr Ton bleibt begeistert und begeisternd, wird nie belehrend.“
„Alphabetisch nach den Namen der Pastasorten geordnet, funktioniert das Ganze wie ein Puzzle, aus dem allmählich Stück für Stück ein Bild des italienischen Pasta-Universums entsteht. Und ganz nebenbei eine kulinarische Kulturgeschichte. (…) Der amerikanische Journalist Bill Buford (…) gibt dem Buch vorne auf dem Buchdeckel seinen Segen: ‚Eines der seltenen Bücher, die Sie für den Rest ihres Lebens benutzen werden‘. Der Mann hat Recht. Schon allein deshalb, weil es unbedingt ein Buch für die Küche, für den täglichen Gebrauch ist.“ Christine Westermann, WDR5 Bücher
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
Tim Parks, „Hotel Milano“
Das neue Buch von Tim Parks ist da und wird freudig begrüßt. Nach den beiden Sachbüchern „Bin ich mein Gehirn?“ und „Der Weg des Helden“ wurde es mal wieder Zeit für einen Roman: „Hotel Milano“
Der englische Ex-Journalist Frank ist kurzfristig zu einer Beerdigung nach Mailand gereist und sitzt nun in seinem Luxushotel fest, wo er eine folgenschwere Begegnung hat. Eine berührende Geschichte über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
„Tim Parks nimmt den Lockdown, in den sein Held in Mailand gerät, nur als Rahmen für allerlei Reflexionen, zu denen die Isolation den Helden zwingt“, schreibt Martin Ebel im Tages-Anzeiger über „Hotel Milano“. „Parks’ Ich-Erzähler, 75, ehemals erfolgreicher englischer Journalist, nach einer Beerdigung in dem titelgebenden Hotel gestrandet, befragt sein Leben, sowohl retrospektiv als auch gegenwartsbezogen. (…) Ein melancholischer Grundton liegt über diesem souverän geführten Roman.“
Und Annemarie Stoltenberg bilanziert in NDR Kultur: „Unserem Helden ist natürlich klar, dass es ihn schlimmer hätte treffen können, als in einem Luxushotel festzusitzen. Er wird sich verlieben, er wird eine Flüchtlingsfamilie kennenlernen und sich nach Menschen aus seiner Vergangenheit sehnen. Aber vor allem wird er auf sehr angenehm kluge, selbstironische Art über das Leben nachdenken. Dabei sitzt man ausgesprochen gern mit ihm in dem noblen Hotel fest.“ Das Audio des Beitrags finden Sie hier.
„Exzellent und überwältigend ... ‚Hotel Milano‘ erzählt authentisch, was es wirklich bedeutete, zu erleben, wie die Welt sich mit einem Schlag veränderte.“ The Guardian
Peter Probst, „Ich habe Schleyer nicht entführt“
Peter Probst war gestern Abend Studiogast in der BR-Abendschau, wo er sich mit Roman Roell über seinen neuen Roman „Ich habe Schleyer nicht entführt“ unterhielt.
Von Hubert Fichte zu Peter Probst ist es ein großer Schritt bzw. ein breiter Spagat, aber dann eben doch nur ein einziger Satz: „Es könnte sein, dass das Beste an unserem Leben die Tatsache ist, dass es uns Material für eine Erzählung liefert.“
Fichte sagt das angeblich am Telefon zum inzwischen 18jährigen Peter Gillitzer, der in Probsts neuem Roman wie gewohnt die Hauptrolle übernimmt. „Von Brücher und Aufbrüchen in den Siebzigerjahren“ (Antje Weber in der SZ) handelt „Ich habe Schleyer nicht entführt“, mit dem Probst seine Gillitzer-Trilogie vorerst abschließt.
Der nicht mehr so kleine Peter hat riesige Erwartungen an die neue Freiheit als junger Erwachsener. Aber schon seine harmlosen Partypläne werden von den Eltern durchkreuzt. Probst erzählt mit großem Witz eine Generationengeschichte, in der sich die gesellschaftlichen Konflikte im Krisenjahr 1977 spiegeln. Gestern Abend war Peter Probst Studiogast in der BR-Abendschau, wo er sich mit Roman Roell über sein neues Buch und über die Siebzigerjahre unterhielt – das Video des Beitrags sehen Sie hier.
„Ich mag Romane, die Zeitgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählen, aus der Sicht gesellschaftlicher Außenseiter oder aus der von Menschen, die aus Naivität in den Sog politischer Ereignisse geraten. 1977 war eines der herausforderndsten Jahre für die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Da ich selbst damals bei einigen Abenteuern mehr Glück als Verstand hatte, bot es sich an, davon in einem autofiktionalen Roman zu erzählen.“ Peter Probst im Buchmarkt
8. September: Veranstaltung mit Yavuz Ekinci
Im Rahmen des internationalen literaturfestivals berlin findet am 8. September eine Podiumsdiskussion zum Thema „Literatur im Schatten der Despotie“ statt, u.a. mit unserem Autor Yavuz Ekinci.
Der PEN Berlin, auf dessen Einladung unser Autor Yavuz Ekinci zur Zeit in Deutschland weilt, veranstaltet in Kooperation mit dem internationalen literaturfestival berlin eine Podiumsdiskussion zum Thema „Literatur im Schatten der Despotie“.
Neben Yavuz Ekinci nehmen Meral Şimşek und Bachtyar Ali daran teil, Ronya Othmann moderiert. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Kurdisch statt, und zwar am 8. September um 21 Uhr im Collegium Hungaricum Berlin, Dorotheenstr. 12, 10117 Berlin.
Am 12. Oktober erscheint Yavuz Ekincis neuer Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“, übersetzt von Gerhard Meier. Lesen Sie dazu auch das Interview, das Stefan Berkholz mit Ekinci im August für den Tagesspiegel geführt hat.
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
Heute um 17 Uhr: Digitale Buchpräsentation von „Aktivistmuss“
Die Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen hat unsere Autor:innen Frauke und Matze Seeba eingeladen, ihr politisches Mitmachbuch „Aktivistmuss“ heute ab 17 Uhr online zu präsentieren. Seien Sie dabei und lassen Sie sich motivieren!
Das politische Mitmachbuch „Aktivistmuss“ von Frauke Seeba und Matthias Seeba-Gomille (ex-Hooligans gegen Satzbau) kann mit Fug und Recht als der Punkrock unter den politischen Sachbüchern bezeichnet werden - geschrieben für alle, die etwas dazu beitragen wollen, Manipulation und Hass on- und offline nicht einfach hinzunehmen. Sondern den Kopf einzuschalten, den Mund aufzumachen, die Ärmel hochzukrempeln und gut vorbereitet gegen Menschenfeindlichkeit aktiv zu werden.
Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen präsentieren die Autor:innen ihr neues Buch heute ab 17 Uhr in einer barrierefreien und kostenlosen Online-Veranstaltung, für die Sie sich unter diesem Link anmelden können.
„Ein Buch über Politik ist langweilig? ‚Aktivistmuss‘ zeigt, dass das auch anders geht, denn das Buch liefert eine bunte Mischung aus Wissen, Rätseln und (kreativen) Aufgaben. (...) Es zeigt, wie wichtig es ist, dass jeder einzelne selbst aktiv wird, damit unsere Gesellschaft für alle eine lebenswerte Gemeinschaft bleibt oder in manchen Teilen in Zukunft werden kann!“ Kathrin Walther, jugendbuch-couch.de
„Je mehr sich dieses Buch verbreitet und die Menschen es aufmerksam lesen, desto mehr glaube ich, dass man damit viele Situationen, die vermeidbar sind, auch wirklich vermeiden und Motivation stiften kann.“ Klaas Heufer-Umlauf
Oliver Bulloughs „Der Welt zu Diensten“ im Deutschlandfunk
Von wegen „Geheimsprache der Ökonomie“: Die Recherchen des englischen Wirtschaftsjournalisten Oliver Bullough lesen sich wie spannende Fakten-Thriller. „Der Welt zu Diensten“ wurde gestern Abend im Deutschlandfunk empfohlen.
„Wie Großbritannien zum Butler von Oligarchen, Kleptokraten, Steuerhinterziehern und Verbrechern wurde“: Der Untertitel zeigt, wo es in Oliver Bulloughs neuem Buch „Der Welt zu Diensten“ langgeht. Während Englands Elite nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren.
Die Herangehensweise des Autors hat auch Peter Carstens überzeugt, dessen Rezension gestern Abend in der Sendung Andruck im Deutschlandfunk lief, hier das Audio. „Bullough beschreibt viele Einzelbeispiele, die nur so lange amüsant sind, bis man sich die Folgen klarmacht.“
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral.“ Alf Mayer, culturmag.de
„Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente.“ Eva Ladipo, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Uta Ruges „Die Kühe, mein Neffe und ich“ heute im NDR Fernsehen
Wie ist es, mit Kühen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe – in ihrem neuen Buch und heute Abend im „Journal“ vom NDR Fernsehen.
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (...) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler“, schrieb Andrea Seibel in der Literarischen Welt über „Die Kühe, mein Neffe und ich“.
Am vergangenen Freitag hat sich Andrea Gerk in der Sendung Lesart von Deutschlandfunk Kultur mit Uta Ruge über ihr neues Buch unterhalten, hier das Audio. Heute Abend um 22:45 Uhr folgt im Journal vom NDR Fernsehen Thorsten Macks Beitrag, online ist er bereits freigeschaltet: Hat man je fotogenere Kühe gesehen?
„Wie im Vorgängerbuch umkreist die journalistisch geschulte, auf dem Land groß gewordene Städterin Ruge ihr Thema in lockeren, oft persönlich gehaltenen Annäherungen, blickt ohne Verklärungen mit offenem Visier und viel Einfühlungsvermögen auf ein Landleben, das Mensch und Tier in so große Nähe bringt.“ Engelbrecht Boese, ekz Informationsdienst
„‘Die Kühe, mein Neffe und ich‘ ist wiederum eine Reise in die eigene Kindheit (…), ein Blick auf die Existenz von Bauern heute, die vielfach gefährdet ist, von der Industrialisierung der Landwirtschaft bis zu einer manchmal realitätsfremden politischen Normierung.“ perlentaucher
Lob aus berufenem Mund für Daniel Gascón
Gascóns Roman „Der Hipster …“ ist die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der versucht, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen. Von dieser Mission kann auch Rezensent Jörg Steinleitner ein Lied singen.
„Daniel Gascóns kleiner Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“ ist unglaublich lustig und leider auch sehr wahr“, schreibt Jörg Steinleitner auf buchszene.de. „Der Autor bedient sich ausgiebig am Vokabular der akademisch geprägten Hipster-Klasse und er ermöglicht uns herrliche Blicke durch die Brille seines tragischen Helden. Dabei wechselt Daniel Gascón immer wieder seine Art zu erzählen: Anfangs hält er sich an den Tagebuchstil, später erzählt er auch aus den Perspektiven anderer. Und er lässt seinen Helden eine Verwandlung durchlaufen, denn immer mehr versteht der Hipster, dass es gute Gründe dafür gibt, dass die Menschen auf dem Dorf so leben, wie sie leben. Sein Lernprozess mündet in einem kleinen Wunder: Die Dörfler wählen den Hipster zu ihrem Bürgermeister.“
Und nun folgt Steinleitners Pointe: „Dass solche Geschichten tatsächlich passieren, dafür ist der Verfasser dieser Zeilen nicht das abwegigste Beispiel, zog er doch selbst vor einigen Jahren von der Metropole aufs Land, um heute als Bürgermeister eines etwas größeren Dorfs ganz reale Probleme zu lösen.“
„Das Stadt-Land-Gefälle in Sachen Bewusstsein für aktuelle Themen wie Klimawandel oder Identitätspolitik hat den spanischen Autor Daniel Gascón zu einem der lustigsten Bücher des Jahres inspiriert. (…) Gascóns stimmenreicher Roman ist eine ländliche Polyfonie, die immer auch die große Welt mitmeint. Erstklassige Sommerlektüre.“ Sebastian Fasthuber, Falter
„Ein richtig schönes Sommerbuch: Die Handlung ist straff erzählt, die Pointen sitzen. Die Geschichte unterhält gut. (...) Das hat alles eine gewisse Leichtigkeit und wirkt unangestrengt, was auch an der sehr gelungenen Übersetzung von Christian Hansen liegt.“ Christoph Ohrem, WDR5 Bücher
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe.
Uta Ruge erzählt in „Die Kühe, mein Neffe und ich“ vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt.
„Wie im Vorgängerbuch umkreist die journalistisch geschulte, auf dem Land groß gewordene Städterin Ruge ihr Thema in lockeren, oft persönlich gehaltenen Annäherungen, blickt ohne Verklärungen mit offenem Visier und viel Einfühlungsvermögen auf ein Landleben, das Mensch und Tier in so große Nähe bringt“, schreibt Engelbrecht Boese in seiner Rezension für den ekz Informationsdienst.
Einen kurzen und prägnanten Einblick in das Buch gibt auch dieser Instagram-Beitrag von Titel, Thesen, Temperamente.
„Wie bei ihrem ersten Buch ‚Bauern, Land‘ geht die Journalistin Uta Ruge tief in die Geschichte: Sumerer, Gilgamesch-Epos, altägyptische Reliefs, Höhlenmalereien – das Tier war immer beim Menschen.“ Andrea Seibel, Die literarische Welt
Daniel Gascón, „Der Hipster von der traurigen Gestalt“
In den vergangenen Tagen sind wieder mehrere neue Besprechungen von Daniel Gascóns satirischem Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“ bei uns eingetroffen.
Gascón erzählt die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der voller Zuversicht und Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen.
Bei WDR 5 Bücher wurde „Der Hipster …“ von Christoph Ohrem nicht nur als Buch der Woche besprochen, sondern in diesem Rahmen auch als „ein richtig schönes Sommerbuch“ bezeichnet. Überzeugt hat Ohrem vor allem der pointierte Unterhaltungscharakter: „Die Handlung ist straff erzählt, die Pointen sitzen. Die Geschichte unterhält gut (…). Das hat alles eine gewisse Leichtigkeit und wirkt unangestrengt, was auch an der sehr gelungenen Übersetzung von Christian Hansen liegt.“
Auch im von Hans Durrer betriebenen Blog B & B – Bücher & Bilder punktet „Der Hipster von der traurigen Gestalt“. Hier wird vor allem Gascóns realitätstreue Darstellung der auseinanderklaffenden Weltbilder von Stadt- und Landbevölkerung hervorgehoben: „Sehr witzig und sehr treffend zeigt Autor Gascón auf, was passiert, wenn die Borniertheit der sich aufgeklärt Wähnenden auf die selbstgebastelte Realität der Landbewohner trifft. (…) Die verschiedenen Sichtweisen, die zu Sprache kommen, zeigen die Welt so komplex wie sie nun einmal ist. Weder sind sich die Dorfbewohner einig, noch liegt der Städter, der sich der ‚kollaborativen Horizontalität‘ verpflichtet fühlt, ständig daneben.“
„Eine unglaublich gut geschriebene Geschichte, die sich hier vor einem auftut, sobald man die Lektüre beginnt. (...) Der Protagonist hat diese wunderbar faszinierende Eigenschaft eingeschrieben bekommen, selbst Negativstes positiv zu interpretieren, was beim Lesen ungeheuren Spaß macht.“ Tobias Bruns, Philosophenstreik
Shortlist-Nominierung für „Über die See“
Mariette Navarros Roman „Über die See“, übersetzt von Sophie Beese, steht auf der Shortlist des Internationalen Buchpreises, der 2023 zum fünfzehnten Mal vom Haus der Kulturen der Welt und der Stiftung Elementarteilchen verliehen wird.
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte einmal mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt Mariette Navarros wunderbar sinnliche Roman „Über die See“, den Sophie Beese aus dem Französischen übersetzt hat.
Gestern Abend hat die Jury des Internationalen Buchpreises die insgesamt acht Titel ihrer diesjährigen Shortlist bei einer Veranstaltung im Berliner Haus der Kulturen der Welt präsentiert. Der Preis – mit 20.000 € für Autor:in und 15.000 € für Übersetzer:in dotiert - wird am 9. September verliehen.
„Eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (...) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“ Denis Scheck, ARD Druckfrisch
"... alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues"
Uta Ruge erzählt vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt.
„Wie bei ihrem ersten Buch ‚Bauern, Land‘ geht die Journalistin Uta Ruge tief in die Geschichte: Sumerer, Gilgamesch-Epos, altägyptische Reliefs, Höhlenmalereien – das Tier war immer beim Menschen.“ schreibt Andrea Seibel in Die literarische Welt der Welt am Sonntag.
„Die Kühe, mein Neffe und ich“ erscheint am 17.08. und berichtet dabei auch von der Lebensrealität kleiner Höfe und wie deren Existenz vom ökonomischen Zwang zur großen Menge und neuen Regularien bedroht wird.
Verpassen Sie nicht den Fernsehbeitrag mit der Autorin zu ihrem neuen Buch am 28. August in NDR Kultur – Das Journal um 22:45 oder oder sehen Sie ihn sich danach in der Mediathek an.
"Uta Ruge ist für ihr neues Buch tief in die Kulturgeschichte der Viehhaltung abgetaucht. In der Poesie, in Mythen und Religion taucht die Kuh immer auf." Christian Mangels, Cuxhavener Nachrichten
„… sticht aus der Masse der Trendbücher heraus“
Ein Buch für Ihr Urlaubsgepäck: Susanne Wiborgs „Der glückliche Horizont“ ist ein Streifzug durch acht Landschaften - literarisch, naturkundlich, historisch -, die uns prägen, so wie wir sie seit Jahrtausenden geprägt haben.
„Dieses Buch lese ich mit wachsender Begeisterung: Es kommt mit einem breiten Wissen daher, mit vielschichtigen Beobachtungen und Reflexionen, immer neuen Aspekten, es ist kein Buch zum Auslesen“, schreibt Eva Luber auf literaturzeitschrift.de und auch in ihrem Blog bluetenfreuden.de.
Sacha Rufer vom Umweltnetz Schweiz lobt: „Wo andere sich eine neu zu gewinnende ‚Beziehung zur Natur‘ vorderhand noch wünschen, schafft Susanne Wiborg dafür ein emotional fassbares Fundament aus unserer deutschsprachigen Kulturgeschichte heraus. Der Griff zu ihrem stimmungsvollen Lesebuch ist deshalb auch längst nicht nur für Literaturbegeisterte ein sicherer. Von ihren Einsichten und Anstössen profitieren Naturschützerinnen und Umweltbewegte ganz genauso.“
Die bisher ausführlichste Würdigung von „Der glückliche Horizont“ hat Joachim Bessing für das NZZ magazin verfasst. Sein Fazit: „Nicht bloß von seiner Gestaltung her sticht ‚Der glückliche Horizont‘ aus der Masse der Trendbücher heraus, auch der Inhalt tut es.“
„Wie die Bedeutung der Landschaft sich entwickelte, erkundet die ungemein belesene Susanne Wiborg in diesem klugen Buch, das aus historischen und naturkundlichen Quellen schöpft und literarische Stimmen von Goethe bis Marlitt, Tucholsky bis Bachmann zu den heimischen Landschaften und ihrer prägenden Atmosphäre zitiert.“ Elsemarie Maletzke, FAZ
Interview mit Uta Ruge
Etwas verfrüht haben am Wochenende die Cuxhavener Nachrichten ein interessantes Interview mit Uta Ruge geführt. Ihr neues Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“ erscheint am 16. August.
Die Kühe auf den Weiden - das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe. Ihr neues Buch schließt unmittelbar an ihren Erfolgstitel „Bauern, Land“ (2020) an: Es heißt „Die Kühe, mein Neffe und ich“ und erscheint am 16. August.
Christian Mangels von den Cuxhavener Nachrichten hat mit Uta Ruge ein Interview zwischen Stall und Kuhweide geführt, hier zwei Auszüge:
„Würden Sie Ihre Kindheit auf dem Bauernhof als glücklich bezeichnen?“ „Es war superanstrengend. Im Rückblick ist die Kindheit fast immer schön, aber als Kinder empfanden wir fast alles, was wir tun mussten, als Zumutung. Mit den Kühen hatte ich gern zu tun, mit den Schweinen weniger. Draußen zu sein, war gut.“ (…) „Poesie, Mythen, Religion – die Kuh taucht immer auf. Was macht sie so bedeutsam im Vergleich zum Schwein? „Die großen Wiederkäuer haben uns die Kultur ermöglicht. Das Entscheidende dabei ist aber nicht die Milch, nicht das Fleisch, es ist die Zugkraft der Kühe und Ochsen. Sie haben dafür gesorgt, dass der Weizen angebaut wurde und dass viele Menschen davon leben konnten. Außerdem haben die Kühe als wandernde Herden die Menschen zum Wasser geführt, dorthin, wo Gras war.“
„Eines der lustigsten Bücher des Jahres.“
Daniel Gascóns „Hipster“, der voller Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen, hat Sebastian Fasthuber vom „Falter“ ziemlich begeistert.
Enrique, der Held in Daniel Gascóns Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“, zieht nach La Cañada, einem Dorf im Osten von Spanien, um dem Stadtleben zu entfliehen. Morgens macht er Yoga im Hof, im Dorfladen sucht er vergebens nach Quinoa und auf den höchsten Punkten der Umgebung nach Handyempfang. Auch wenn sich zu seinem Workshop Neue Männlichkeit vorerst nur seine Tante und vier weitere Frauen einfinden und die Drohne, die seine amazon-Bestellung liefern soll, eine Scheune in Brand setzt – Enrique kämpft tapfer dafür, die Landbevölkerung in der Moderne zu verorten, und wird schließlich sogar zum Bürgermeister gewählt.
„Das Stadt-Land-Gefälle in Sachen Bewusstsein für aktuelle Themen (…) hat den spanischen Autor Daniel Gascón (Jg. 1981) zu einem der lustigsten Bücher des Jahres inspiriert“, schreibt Sebastian Fasthuber im neuen Falter. „Will der idealistisch-naive Held des Romans die Dorfbevölkerung woke machen? Eine nachhaltige Bio-Landwirtschaft aufziehen? Oder eigentlich doch nur seine Verflossene vergessen? Am besten alles in einem Aufwasch. (…) Gascóns stimmenreicher Roman ist eine ländliche Polyfonie, die immer auch die große Welt mitmeint. Erstklassige Sommerlektüre.“
„Eine unglaublich gut geschriebene Geschichte, die sich hier vor einem auftut, sobald man die Lektüre beginnt. (...) Der Protagonist hat diese wunderbar faszinierende Eigenschaft eingeschrieben bekommen, selbst Negativstes positiv zu interpretieren, was beim Lesen ungeheuren Spaß macht.“ Tobias Bruns, Philosophenstreik
Frauke Seeba, Matthias Seeba-Gomille, „Aktivistmuss“
Der ekz-Bibliotheksservice empfiehlt das politische Sach- und Mitmachbuch „Aktivistmuss“ insbesondere zur Aufnahme in Schulbibliotheken.
Seit 2014 entlarven Frauke und Matze Seeba als Hooligans gegen Satzbau strammdeutsche Vaterlandsverteidiger:innen, populistische Patriot:innen und schwurbelnde Verschwörungsprediger:innen erfolgreich im Netz. In ihrem Buch „Aktivistmuss“ teilen sie ihre Erfahrungen und zeigen, was wir konkret gegen rechte Propaganda, Verschwörungserzählungen und Desinformation tun können.
„Die Autor*innen sind erfahrene Netzaktivist*innen und das merkt man dem Buch an. Es wirkt wie eine Ansammlung von Web-Seiten, ist gespickt mit Wissensschnipseln, Infokästen, Quizfragen, (…) enthält Zeichnungen, Bilder, stellt Fragen, spricht direkt an“, schreibt Sybille Mohnhoff des ekz-Bibliotheksservices.
Dass diese Art und Weise der Informationsdarstellung Jugendliche anspricht und gleichermaßen strukturiert sowie zielführend wirkt, wird ebenso als positiv hervorgehoben: „(…) denn es entspricht genau dem, wie Jugendliche sich heute informieren und vermittelt enormes Wissen auf ansprechende Weise, zudem gibt es ein gut gegliedertes Inhaltsverzeichnis, das gezielte Zugriffe erlaubt, am Ende erklärt ein Glossar Begriffe und die durchgängig in Schwarzweiß gehaltenen Seiten verhindern Ablenkung durch schrille Farben“.
Abschließend zieht Mohnhoff ein lobendes Resümee über die Intention des politischen Sach- und Mitmachbuches und spricht eine klare Empfehlung zur Aufnahme in die einzelnen Bibliotheksbestände aus: „Die Absicht ist aufzuklären und Jugendliche zu ermutigen, sich aktiv gegen rechte Propaganda, Verschwörungstheorien und Rassismus einzusetzen, politisch aktiv zu werden, sich einzumischen und einzubringen. Das gelingt ausgezeichnet. (…) Empfehlung für alle, insbesondere Schulbibliotheken“.
„Je mehr sich dieses Buch verbreitet und die Menschen es aufmerksam lesen, desto mehr glaube ich, dass man damit viele Situationen, die vermeidbar sind, auch wirklich vermeiden und Motivation stiften kann.“ Klaas Heufer-Umlauf
Daniel Gascón, „Der Hipster von der traurigen Gestalt“
Die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der voller Zuversicht und Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz des „leeren Spanien“ zu tragen.
Enrique, der Held in Daniel Gascóns Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“, zieht nach La Cañada, einem Dorf im Osten von Spanien, um dem Stadtleben zu entfliehen. Morgens macht er Yoga im Hof, im Dorfladen sucht er vergebens nach Quinoa und auf den höchsten Punkten der Umgebung nach Handyempfang. Auch wenn sich zu seinem Workshop „Neue Männlichkeit“ vorerst nur seine Tante und vier weitere Frauen einfinden und die Drohne, die seine amazon-Bestellung liefern soll, eine Scheune in Brand setzt –Enrique kämpft tapfer dafür, die Landbevölkerung in der Moderne zu verorten, und wird schließlich sogar zum Bürgermeister gewählt.
Sebastian Schoepp hat den „Hipster …“ gestern in der Süddeutschen Zeitung besprochen und sich bei der Lektüre prächtig amüsiert. In Gascóns Protagonisten Enrique erkennt er Pablo Iglesias, die Galionsfigur der linksalternativen Partei Unidas Podemos. Marc Reichwein fühlt sich in der Welt am Sonntag an Moritz von Uslars „Deutschboden“ erinnert, und Matthias Rybak vom Barsortiment Könemann an den schwarzen Humor von Monty Python. Was aber ist dem Autor selbst am wichtigsten? „Die Bereitschaft, über uns selbst zu lachen – ich glaube, das hilft immer.“
„Wo Vision auf Wirklichkeit trifft, entsteht große Komik. Ich habe Tränen gelacht.“ Wolfram Eilenberger
„Ein so erschütterndes wie urkomisches Porträt der Realität unseres Landes; der Hipster ist ein liebenswerter Narr - und weiter kann man es fast nicht bringen.“ Javier Cercas
Nominiert für das „Wissensbuch des Jahres“
Heute hat die Redaktion von „bild der wissenschaft“ die Nominierungen für das „Wissensbuch des Jahres 2023 bekanntgegeben. In der Kategorie Unterhaltung ist auch Ed Yongs neues Werk „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ vertreten.
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns in „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ mit auf eine faszinierende Reise. Nur wenn wir darum wissen, was Tiere sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
„Es ist Yongs Anliegen, nicht nur akkurat zu schreiben, sondern auch spannend. Mit diesem Ansatz wurde er zu einem der profiliertesten Wissenschaftsjournalisten seiner Generation. In seinem Buch ‚Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ führt Yong dieses Prinzip zur Meisterschaft. (…) Man kann Ed Yongs Buch als Werk über Tiere und ihre Sinne lesen. Als Teil einer Zeitenwende. Oder als Liebesbrief an die Welt und ihre Zerbrechlichkeit“, schrieb Rudi Novotny in der Zeit. Einen guten Überblick vermittelt auch diese neue Rezension auf flaneurin.at.
Bei der Publikumswahl zum „Wissensbuch des Jahres“ können Sie noch bis zum 14. August mit abstimmen, welche Werke zum Jahresende ausgezeichnet werden. Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ ist nominiert in der Kategorie „Unterhaltung. Das Buch, das ein Thema am spannendsten präsentiert“. Die Wahlliste für Ihre persönliche Teilnahme finden Sie hier.
Laura Dornheim – „Deine Entscheidung“
Heute ist in der ZEIT ein Streitgespräch zwischen Laura Dornheim („Deine Entscheidung“) und der CSU-Politikerin Ilse Aigner über die Abschaffung des Paragraphs 218 erschienen.
Rund 120.000 Frauen brechen jährlich im deutschsprachigen Raum eine Schwangerschaft ab, jede 4. entscheidet sich im Lauf ihres Lebens zu einer Abtreibung. Die Gründe sind vielfältig, und es ist das gute Recht der Frauen, diese Entscheidung zu treffen und sich dabei nicht bevormunden zu lassen.
Vor diesem Hintergrund hat die ZEIT-Redaktion unsere Autorin Laura Dornheim und die CSU-Politikerin Ilse Aigner zu einem Streitgespräch (online hier) geladen, in dem sich beide trotz unterschiedlicher Standpunkte einen regen Austausch liefern.
Von grundsätzlichen Fragen wie „Wann beginnt Leben?“ bis hin zur strittigen Notwendigkeit verpflichtender Beratungsgespräche oder den möglichen Risiken, die ein Abtreibungsverbot mit sich bringt, versuchen Aigner und Dornheim nachdrücklich, jedoch stets gestützt von konstruktiven Argumenten, der jeweils anderen ihre Position deutlich zu machen.
Am Ende der Diskussion wird dennoch deutlich, dass die CSU-Landtagsabgeordnete und die Autorin von „Deine Entscheidung“ sich in einem Punkt einig zu sein scheinen: Beratungsangebote für ungewollt schwangere Frauen müssen ausgebaut werden.
„'Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
In seinem Radio-Feature „Aufs offene Meer hinaus. Schriftsteller und ihre Tagebücher“ hat sich Siegfried Ressel den Werken einiger großer Autoren, darunter Rafael Chirbes, über die Lektüre ihrer Tagebücher genähert.
„‘Es ist ein Riesenunterschied, ob ich ein Segelboot aufs offene Meer hinaus steuere oder ob ich die Seiten eines Tagebuchs fülle, und ich möchte diese Welten gern zusammenbringen‘ schreibt John Cheever in sein Tagebuch. Viele seiner Kollegen denken ähnlich, vor allem jene, die eine Kluft zwischen Innen- und Außenwelt wahrnehmen, die isoliert sind im Exil, von der Gesellschaft ausgegrenzt oder sich – freiwillig oder erzwungen – in der inneren Emigration befinden.“
So lautete die Ankündigung für Siegfried Ressels Feature „Aufs offene Meer hinaus. Schriftsteller und ihre Tagebücher“, das gestern Abend in Deutschlandfunk Kultur ausgestrahlt wurde (hier das Audio) und sich u.a. den Tagebüchern von Victor Klemperer, Hansjörg Schneider, Ernst Jünger und Paul Nizon widmete.
In einigen Passagen (die ausführlichste ab Minute 41) geht Ressel darin auch auf Rafael Chirbes‘ Tagebuch-Aufzeichnungen ein, die unter dem Titel „Von Zeit zu Zeit“ im letzten Herbst bei uns erschienen sind. Chirbes hat nie viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In seinen Tagebüchern, die von Chirbes‘ Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„In Chirbes‘ Tagebüchern begegnen wir dem Menschen, Denker und manischen Leser hinter dem Werk. Und das ist überaus beglückend.“ Peter Henning, Saarländischer Rundfunk
„Exerzitien der Aufrichtigkeit: Beim Lesen von Chirbes‘ Tagebüchern verspürt man den Herzschlag einer Existenz, die der historischen Situation ebenso standzuhalten versucht wie den sehr privaten Sehnsüchten und Niederlagen.“ Eberhard Geisler, Frankfurter Rundschau
Laura Dornheim, „Deine Entscheidung“
Rund 120.000 Frauen brechen jährlich im deutschsprachigen Raum eine Schwangerschaft ab, jede 4. entscheidet sich im Lauf ihres Lebens zu einer Abtreibung. Laura Dornheim klärt die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf.
Eine der bis dato kompetentesten Besprechungen von Laura Dornheims Ratgeber „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ ist gerade in Dr. med. Mabuse, der Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe, erschienen.
Die Münchner Wissenschaftsautorin Dr. Barbara Knab schreibt dort: „Laura Dornheim ging immer offen damit um, selbst abgetrieben zu haben. In der Folge sei sie regelmäßig gefragt worden, was man dabei praktisch alles bedenken müsse. Da hätte sie gerne ein Buch mit allen nötigen Informationen empfohlen. Das gab es nicht. Deshalb habe sie dieses Buch nun selbst geschrieben. ‚Deine Entscheidung‘ heißt es – und das ist Programm.“ Frau Knabs Resümee: „Die Autorin hat eine schöne, einfühlsame und moralinfreie Sprache gefunden. Dieses Buch sollte in jeder $218-Beratungsstelle zu finden sein, in jeder gynäkologischen Praxis und in jedem Gesundheitszentrum.“
„Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zu einer rechtebasierten Kommunikation und respektvollen Umgangsweise und damit einen hoch wertzuschätzenden Beitrag zu einer zeitgemäßen Perspektive auf ungewollte Schwangerschaft.“ Prof. Ulrike Busch, pro familia Magazin
„Ein faktenreiches Praxis-Handbuch – vom positiven Test bis zur Methode. Schade nur, dass all das nach den Feministinnen der 1970er Jahre nicht längst Allgemeinwissen ist.“ Emma
„Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“
Die Geschichten, die Dominik Bauer sich ausdenkt und Elias Hauck zeichnet, sind Alltagsbeobachtungen mit einem traumwandlerischen Gespür für das Absurde, das im Normalen steckt und nur einen winzigen Millimeter neben dem Bekannten liegt.
„‘Du vervollständigst mich‘, sagt Tom Cruise im Film ‚Jerry Maguire‘ zu Renée Zellweger. Muss man sich in etwa so vorstellen, wie Zeichner Hauck und Texter Bauer zueinanderfanden? ‚Schon‘, sagt Bauer am Telefon und lacht. Hauck und er saßen im unterfränkischen Alzenau zusammen in der Altgriechisch-Klasse, ‚und wir wollten immer was zusammen machen‘.“ Das schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, wo Hauck & Bauer mit ihren gezeichneten Witzen debütierten, zum Erscheinen von „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“.
Gitta List hat den neuen Band gerade im Bonner Stadtmagazin Schnüss besprochen – und zwar in diesen wohlgesetzten Worten: „Das Duo Hauck & Bauer versteht sich (...) derart famos auf eine tiefensubtile, feinschrötige, narrativsublime Vollanalyse und Gesamtinterpretation menschlicher Daseins- und Alltagswelt(en), dass es mehr als Hauck-Bauer-Lektüre eigentlich nicht braucht, um zu ermessen: Die ganze Comédie humaine ist nichts als eine Tragödie.“
„Sind wir nicht alle solche Strichmännchen?“ Stefan Reis, Main-Echo
Rayk Wieland liest in Bielefeld
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Rayk Wieland stellt seinen Roman „Beleidigung dritten Grades“ am Dienstag in Bielefeld vor.
Rayk Wieland verbindet in „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Wielands Lesung am 4. Juli in der Universitätsbibliothek Bielefeld (18:30 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich) kündigen die Veranstalter als Zeitreise in die Duellkultur an: „Vom Meister der deutschen Romantik E.T.A. Hoffmann bis hin zur literarischen Chronistin der kommunistischen Arbeiterklasse Anna Seghers – die Weltliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts ist reich an beeindruckenden Meisterwerken mit atemberaubenden Duellszenen. Doch das Werk, das man als den ersten Duellroman bezeichnen könnte, erschien bemerkenswerterweise erst im vergangenen Jahr.“
Hinweise auf weitere Veranstaltungen mit Kunstmann-Autoren (z.B. Moritz Hürtgen am 1.7. in Heidelberg und Hauck & Bauer am 2.7. in Kassel) finden Sie hier.
„Aus einer Absurdität macht Rayk Wieland einen vergnüglichen und ziemlich komischen Roman. (…) ‚Beleidigung dritten Grades‘ verlangt sehr ausdrücklich nicht nach Interpretation. (…) Definitiv aber kann man sich sehr angenehm amüsieren, an Geist, Witz und Verstand.“ Thomas Wörtche, culturmag.de
„Der Roman ist mit Witz und Ironie geschrieben. Man langweilt sich auf keiner Seite. Wer noch ein unkonventionelles Lesevergnügen für die Sommerferien sucht – dies wäre eines.“ Wolfgang Schneider, SWR2 Lesenswert
Laura Dornheim, „Deine Entscheidung“
Ungewollt schwanger? Ein Buch, das dir zur Seite steht wie deine beste Freundin, das dich aufklärt wie eine erfahrene Ärztin und das dir alle rechtlichen und bürokratischen Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet.
„Festzustellen oder zu befürchten, schwanger zu sein, ist für viele Frauen zunächst ein emotionaler Schock“, beginnt die Rezension von Laura Dornheims Ratgeber „Deine Entscheidung – Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ in der Kulturette aus Braunschweig. „Wie mit einer ungeplanten Schwangerschaft umgegangen werden kann, wo es die wichtigen Informationen gibt, was unternommen werden muss und kann, um eine gute und tragfähige Entscheidung treffen zu können, ist in diesem hilfreichen Buch übersichtlich und umfassend zusammengestellt.“
Auch für die Emma ist Dornheims Ratgeber ein „faktenreiches Praxis-Handbuch – vom positiven Test bis zur Methode. Schade nur, dass all das nach den Feministinnen der 1970er Jahre nicht längst Allgemeinwissen ist.“
Sehr wichtig ist Laura Dornheims Buch auch vor dem Hintergrund, dass eine Änderung des $ 218 StGB gerade auf Bundesebene diskutiert wird.
„‘Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
"Das Buch ist für Betroffene wie für Professionelle wegen der engagierten, fundierten und niemals moralisierenden Herangehensweise gut zu lesen. (…) Es leistet einen wichtigen Beitrag zu einer rechtebasierten Kommunikation und respektvollen Umgangsweise und damit einen hoch wertzuschätzenden Beitrag zu einer zeitgemäßen Perspektive auf ungewollte Schwangerschaft.“ Prof. Ulrike Busch, pro familia Magazin
Alex Wheatle, „Cane Warriors“
Die ‚Easter Rebellion‘ war der größte Sklavenaufstand in der Geschichte Jamaikas. Das Motto der Zuckerrohrkrieger: Niemand ist frei, bis alle frei sind. Durch die Augen des 14jährigen Moa erzählt Alex Wheatle vom Kampf für Freiheit und Würde.
Heute gingen gleich drei Besprechungen von Alex Wheatles neuem Jugendroman „Cane Warriors“ bei uns ein. Für Alexandra Fichtler-Laube von jugendbuch-couch.de ist das Buch „ein sehr wichtiger Beitrag, um das Bewusstsein zu schärfen und sich mit den vielen Themen rund um Sklaverei zu beschäftigen.“ Sabine Ibing hebt auf ihrem Literaturblog hervor, wie „bildhaft Alex Wheatle den Schauplatz beschreibt: Die Schönheit der Landschaft und die Lebensweise der Weißen kontrastieren mit der Arbeitsweise der Sklaven, und die Brutalität der Aufseher legt die wahre Hässlichkeit der Plantagen offen.“ „Der 14jährige Moa erwartet voller Angst, aber auch mit Hoffnung den Tag des Aufstands der Zuckerrohrkrieger“, schreibt die Kulturette aus Braunschweig und empfiehlt Wheatles Roman als „beeindruckende Schilderung dieses historischen Kampfes.“
„Trotz seiner deutlichen politischen Botschaft ist das Buch kein Pamphlet. Alex Wheatle ist ein Roman gelungen, der auf Jugendliche zugeschnitten ist, mit seiner inhaltlichen Intensität aber auch ein erwachsenes Publikum zu packen und aufzuwühlen versteht.“ Dina Netz, Deutschlandfunk Andruck
„Moa hat nur eine minimale Chance auf ein Leben in Freiheit, und ihm wird Unmenschliches abverlangt, um diese Chance zu nutzen. Wheatle findet schlichte, eindringliche Sätze für die Monstrosität des Unrechts-Systems und den jungen Helden.“ Die Zeit
„Freedom of Speech Award 2023“ für Oscar Martinez
Der Investigativjournalist Oscar Martinez aus El Salvador, Autor zweier Bücher in unserem Programm, ist mit dem „Freedom of Speech Award 2023“ der Deutschen Welle ausgezeichnet worden. Wir gratulieren!
„Mit der Auszeichnung würdigte der deutsche Auslandsrundfunk Martinez' Einsatz für Meinungsfreiheit in dem zentralamerikanischen Land. Die Online-Zeitung 'El Faro', deren Chefredakteur Martinez ist, berichtet unter anderem über Verbindungen des organisierten Verbrechens in die Politik“, so der WDR in seinen Kulturnachrichten.
Als ebook lieferbar ist das Buch „El Niño de Hollywood. Leben und Sterben eines Killers der Mara Salvatrucha“, das Oscar Martinez zusammen mit seinem Bruder, dem Anthropologen Juan José Martinez, verfasst hat: Wer sind die jungen Männer, die sich in Zentralamerika den Banden anschließen und denen ein Menschenleben nichts wert zu sein scheint? Welche Rolle spielten die USA bei der Entstehung ihrer Strukturen?
„El Niño de Hollywood“ ist eine hochspannende Reportage über einen Killer der berüchtigten Mara Salvatrucha 13. „Diese Studie über die Banalität des Bösen zwingt zum Hinsehen. Das Buch verbindet mythische Erzählungen im Stil des magischen Realismus mit tiefgehenden Analysen und schonungslosen Berichten (…) vom Alltag eines Krieges, in dem Täter zugleich Opfer sind. Sie warnt eindringlich vor den Spiralen der Armut und Gewalt, welche die Mächtigen und die Machtlosen zu Untaten verführen.“ Michael Holmes, NZZ am Sonntag
„Wer dieses Buch liest, kommt verändert daraus hervor: Es führt an eine der Quellen von Gewalt heran.“ Tobias Gohlis, Die Zeit
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Wie kann die Erinnerung an die Shoah wachgehalten werden, wenn die letzten Zeugen nicht mehr leben? Werden die kommenden Generationen noch glauben können, was geschah? Joachim Schnerfs neues Buch ist ein Roman von seltener Kraft.
Für die BR2-Sendung Diwan hat Sigrid Brinkmann mit Joachim Schnerf über „Das Cabaret der Erinnerungen“ gesprochen, den Beitrag können Sie hier nachhören (ab 42‘55‘‘). „Schnerfs Sprache ist direkt und gefühlvoll. ‚Wenn es morgen wieder hell wird / Zeig uns die Klarheit des Himmels‘ – so beginnt ein Abendlied, eigentlich ein Gebet, das jüdische Widerständler im Zweiten Weltkrieg sangen. Joachim Schnerf nutzt es als Leitmotiv für seinen Roman. (…) Kontinuierlich und mit großer Sensibilität arbeitet er in seiner Literatur daran, die individuell erlebte Geschichte so komplex wie möglich zu erzählen – in Sätzen, denen er alles Überflüssige ausgetrieben hat.“
„Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen.“ Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com
David Chang, „Zuhause kochen“
Wie man dem eigenen Geschmack vertraut, souverän improvisiert und intuitiv kocht, das vermitteln David Chang und Priya Krishna in „Zuhause kochen“, das schon kurz nach Erscheinen zu den Klassikern unseres Kochbuch-Programms zählt.
Am Wochenende erschien in der Mitteldeutschen Zeitung als Teil 17 der Reihe „Stars in der Küche“ Antonie Städters Porträt von David Chang: „‘Ich habe meine Karriere auf Schweinefleisch und Nudeln aufgebaut‘, fasst David Chang seinen Berufsweg in einem Satz zusammen.“ Sie stellt darin auch David Changs und Priya Krishnas neues Buch „Zuhause kochen. Oder: Wie ich lernte, auf Rezepte zu pfeifen (und meine Mikrowelle zu lieben)“ vor und empfiehlt daraus das Rezept für „Hühnchen aus der Mikrowelle à la David Chang“.
Frau Städters Fazit zu „Zuhause kochen“: „Statt gewohnter Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt es in David Changs Buch Anekdoten und Empfehlungen im Plauderton, gespickt mit Experten-Interviews zu Themen wie Einfrieren oder Mikrowellen-Sicherheit.“
„Chang nimmt so ziemlich jede Abkürzung, die irgendwie möglich ist. Zeit sparen, keinen fettigen Herd schrubben müssen, keine nervigen Geschirrberge anhäufen – das sind für Chang entscheidende Zutaten für ein gelungenes Abendessen mit der Familie.“ Felix Denk, Der Tagesspiegel
„Erotisch, frech, mitunter derb - und niemals öde.“
Die „Hurzlmeierzeichnerei“ bietet eine großartige und kleinteilige Auswahl der besten Zeichnungen dieses hochdekorierten Meisters der komischen Kunst.
Ob Hasen in der Industrielandschaft, die Todesspur des Killermaulwurfs oder menschenfressende Zyklopen auf der Pirsch – es gibt wenig, was Rudi Hurzlmeier nicht mit schnellem Strich dokumentiert hat. Gerade ist „Hurzlmeierzeichnerei“, sein Best of aus 30 Jahren, erschienen und wird schon flächendeckend gewürdigt:
„Auf 248 prall gefüllten Seiten öffnet sich der Kosmos von Hurzlmeiers gern abseitiger und auch jenseitiger Komik, sein Spiel mit Albernheiten, Apokalyptischem und Abstrusem“, schreibt Frank Becker in den Musenblättern. „Erotisch, frech, mitunter derb - und niemals öde“, urteilt Katja Kraft im Münchner Merkur und in der tz, und Christian Selbherr kommt in der neuen MUH zum Schluss: „Dass seine humoristischen Zeichnungen jetzt in einem Best-of-Kompendium aus rund 30 Jahren Hurzlzeichnerei zu bekommen sind, ist ein Gewinn - gerade in unseren recht humorlosen Zeiten.“
„Die Welt des Rudi Hurzlmeier ist so herrlich absurd, dass man sie gar nicht mehr verlassen möchte.“ Christa Sigg, Abendzeitung
„Hätte es dies' Buch eher gegeben, die EU stünde heute besser da!“ Martin Sonneborn, Mitglied des Europäischen Parlaments
Ein Loblied auf Susanne Wiborgs „Der glückliche Horizont“
Susanne Wiborgs neues Buch ist ein Streifzug durch acht Landschaften: Wald und Wiese, Moor und Heide, Felder und Flüsse, Berge und Küsten – literarisch, naturkundlich, historisch –, die uns prägen, so wie wir sie geprägt haben.
„Landschaft als Muse“ ist Joachim Bessings Loblied auf Susanne Wiborgs neues Buch „Der glückliche Horizont“ im NZZ magazin überschrieben. „Nicht bloß von seiner Gestaltung her sticht ‚Der glückliche Horizont‘ aus der Masse der Trendbücher heraus, auch der Inhalt tut es“, bemerkt der Rezensent gleich zu Beginn seines sechsseitigen und wunderschön bebilderten Aufsatzes.
Bessing vertieft sich begeistert in die Lektüre der ausführlichen Literaturzitate, die Susanne Wiborg zu den acht exemplarischen Landschaften zusammengetragen hat, und zieht selbst über den Anhang noch ein lobendes Resümee: „Die Quellenangaben in diesem Buch nehmen mehr als zwanzig Seiten ein. Es ist eine Landschaft für sich, die aus den hier versammelten Zitaten einer Literatur, die man heute griffig als Nature Writing bezeichnet, entstanden ist. Dass Susanne Wiborg sich mit ihren Interpretationen und Analysen eher zurückhält, wird (…) als wohltuend empfunden. (…) Regelrecht dankbar ist man wiederum für die erhellende Qualität so manchen Fundstücks.“
„Wie die Bedeutung der Landschaft sich entwickelte, erkundet die ungemein belesene Susanne Wiborg in diesem klugen Buch, das aus historischen und naturkundlichen Quellen schöpft und literarische Stimmen von Goethe bis Marlitt, Tucholsky bis Bachmann zu den heimischen Landschaften und ihrer prägenden Atmosphäre zitiert.“ Elsemarie Maletzke, FAZ
Oliver Bullough, „Der Welt zu Diensten“
Wie Großbritannien zum Diener von Milliardären, Finanzbetrügern, Kleptokraten und Kriminellen wurde, enthüllt Oliver Bullough in seinem neuen Buch „Der Welt zu Diensten“. Anton Thuswaldner von den Salzburger Nachrichten hat es begeistert gelesen.
In einer interessanten Gegenüberstellung hat Anton Thuswaldner am Wochenende Oliver Bulloughs neues Buch „Der Welt zu Diensten“ in den Salzburger Nachrichten vorgestellt: „Wie schreiben über die Superreichen (…), wie schreiben über deren Lebensverhältnisse und moralische Ausrüstung, wenn sie unerreichbar sind und Stoff für üppige Fantasien bilden? Es gibt die Oliver-Bullough-Methode und die Peter-Rosei-Variante. Der eine unternimmt ausgiebige Recherchen, um herauszubekommen, welche Bedingungen herrschen (…), der andere knöpft sich Individuen vor. (…) In beiden Fällen ist Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge unabdingbar.“
Thuswaldners Fazit: „‘Der Welt zu Diensten‘ erbringt den Nachweis, wie Großbritannien als Butler reicher Herren dubiose Geschäfte nicht nur ermöglicht, sondern unterstützt. (…) Bullough übersetzt die Geheimsprache der Wirtschaft in ein mit Anekdoten anschaulich angereichertes Sachbuch.“
„Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente.“ Eva Ladipo, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“
So heißt das neue Kinderbuch von Barbara und Dirk Schmidt – ihr Pinguin erlebt ein wildes Abenteuer auf dem berühmtesten Volksfest der Welt.
Ein Pinguin, der auf die Wiesn will, oder ein Elefant, der seinen Schluckauf nicht mehr loswird: Der Münchner Illustrator Dirk Schmidt (der seit 20 Jahren auch die Axel-Hacke-Kolumne im SZ Magazin bebildert) erstellt gemeinsam mit seiner Mutter Barbara wunderbare Kinderbücher - aktuell: „Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“. Laura Becks BR Capriccio-Porträt lief diese Woche auch in 3sat Kulturzeit (ab 31‘35‘‘).
Heute ist das Buch auch in der Süddeutschen Zeitung besprochen: „‘Der Pinguin, der auf die Wiesn ging‘ ist ein heiteres, Mut machendes Vorlesebuch. Liebenswert getextet und gereimt von Barbara Schmidt, passend dazu illustriert von Dirk Schmidt.“ Marco Mach, Süddeutsche Zeitung
„Eine umwerfende Gebrauchs- und Genussanleitung!“ Eltern
„Hurzlmeierzeichnerei“
Das Comic Festival München und der Verlag Antje Kunstmann proudly present: „Hurzlmeierzeichnerei“ – RuDiHu zeigt das best of seines zeichnerischen Werks in einer Ausstellung und in einem neuen Buch.
Ob Hasen in der Industrielandschaft, die Todesspur des Killermaulwurfs oder menschenfressende Zyklopen auf der Pirsch – es gibt wenig, was Rudi Hurzlmeier nicht mit schnellem Strich dokumentiert hat. Eine großartige und kleinteilige Auswahl der besten Zeichnungen dieses hochdekorierten Künstlers zeigt das Comic Festival München vom 8. bis 11.Juni in der Stadtbibliothek HP8 in Sendling (Hans-Preißinger-Straße 8).
Fast zeitgleich erscheint Rudi Hurzlmeiers neues Buch „Hurzlmeierzeichnerei“, das auf dem Comic Festival natürlich schon zu haben sein wird. „Surrealistischer Barock, durchzogen von schwärzestem, urbayerischem Humor, dargeboten mit exquisiter handwerklicher Könnerschaft: grenzensprengende Fabulierkunst, ein Fest für die Sinne und die Un-Sinne“, schwärmt das Programmheft.
Außerdem wird RuDiHu auf dem Comicfestival München am 10. Juni um 16 Uhr im HP8 im Projektor zusammen mit Oliver Ottitsch auftreten und danach eine gemeinsame Signieraktion durchführen.
„Hätte es dies' Buch eher gegeben, die EU stünde heute besser da!“ Martin Sonneborn, Mitglied des Europäischen Parlaments
Wolf Erlbruch und Dr. Seuss auf der ewigen Bestenliste
In der BBC-Liste der besten Kinderbücher aller Zeiten sind mit Wolf Erlbruchs „Ente Tode und Tulpe“ (Platz 26) und Dr. Seuss‘ „Der Lorax“ (Platz 81) zwei Titel aus unserem Programm vertreten.
177 Experten aus 56 Ländern haben für die BBC nach den besten Kinderbüchern aller Zeiten gefahndet. Jetzt wurde The 100 greatest children's books of all time veröffentlicht, und wir freuen uns sehr, dass mit Wolf Erlbruchs „Ente Tode und Tulpe“ (Platz 26) und Dr. Seuss‘ „Der Lorax“ (Platz 81) zwei Titel aus unserem Programm vertreten sind!
„Es ist ein kleines Wunder, wie Erlbruch dieses Thema für Kinder zugänglich macht, über das selbst Erwachsene oft nur schwer sprechen können.“ Hannoversche Allgemeine
„Ohne Kunst kann man die Natur nicht vor der Technik und dem Geld retten: ‚Der Lorax‘ von Dr. Seuss erklärt und ficht für das, was bewahrt werden soll, in schmissigen Bildern und eingängig verschrobenen Versen.“ Dietmar Dath, FAZ
Susanne Wiborg, „Der glückliche Horizont“
Ein Streifzug durch acht Landschaften: Wald und Wiese, Moor und Heide, Felder und Flüsse, Berge und Küsten – literarisch, naturkundlich, historisch –, die uns prägen, so wie wir sie seit Jahrtausenden geprägt haben.
Gestern hat Elsemarie Maletzke Susanne Wiborgs neues Buch „Der glückliche Horizont. Was uns Landschaft bedeutet“ im Reiseteil der FAZ besprochen: „Wie die Bedeutung der Landschaft sich entwickelte, erkundet die ungemein belesene Susanne Wiborg in diesem klugen Buch, das aus historischen und naturkundlichen Quellen schöpft und literarische Stimmen von Goethe bis Marlitt, Tucholsky bis Bachmann zu den heimischen Landschaften und ihrer prägenden Atmosphäre zitiert.“
Und ebenfalls gestern war Susanne Wiborg im Deutschlandfunk zu Gast, wo Maike Albath sie im Büchermarkt interviewt hat, hier das Audio.
„Wo andere sich eine neu zu gewinnende ‚Beziehung zur Natur‘ vorderhand noch wünschen, schafft Susanne Wiborg dafür ein emotional fassbares Fundament aus unserer deutschsprachigen Kulturgeschichte heraus. Der Griff zu ihrem stimmungsvollen Lesebuch ist deshalb auch längst nicht nur für Literaturbegeisterte ein sicherer. Von ihren Einsichten und Anstößen profitieren Naturschützerinnen und Umweltbewegte ganz genauso.“ Sacha Rufer, Umweltnetz Schweiz
Oliver Bullough, „Der Welt zu Diensten“
Ein Buch, das Oligarchen nicht lesen wollen: Oliver Bullough enthüllt in „Der Welt zu Diensten“, wie Großbritannien der Diener von Milliardären, Finanzbetrügern, Kleptokraten und Kriminellen wurde.
„Sein Urteil über Großbritannien ist vernichtend: ‚Ein Ort, wo die Politik schon immer eine inzestuöse Beziehung zu den Reichen hatte und wo das Geld Vorrang vor der Moral hat.‘ Oliver Bullough beleuchtet in seinem Buch ‚Der Welt zu Diensten‘, welche Verheerungen Geld und Korruption in Großbritannien angerichtet haben“, schreibt Irland-Korrespondent Ralf Sotscheck in der taz. Sein Fazit: „Die Lektüre des Buches ist deprimierend, aber faszinierend, weil Bullough nicht nur sauber recherchiert hat, sondern auch höchst unterhaltsam schreibt.“
„Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente“, bilanzierte neulich Eva Ladipo in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ihre Besprechung ist jetzt auch online zugänglich.
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral.“ Alf Mayer, culturmag.de
Grünes Wunder mit Samin Nosrat
Samin Nosrat verdichtet ihre reiche Erfahrung als Köchin und Kochlehrerin zu einem so einfachen wie revolutionären Ansatz. Es geht dabei um die vier zentralen Grundlagen guten Kochens: Salz, Fett, Säure und Hitze.
Immer mal wieder kommen die führenden Gastro-Journalist:innen auf Samin Nosrats Standardwerk „Salz. Fett. Säure. Hitze“ zu sprechen – zuletzt an Pfingsten Ferdinand Dyck im Tagesspiegel:
„Zu behaupten, Samin Nosrat hätte ein Konzept-Kochbuch geschrieben, wäre eine fast unverschämte Verkürzung. Im Mittelpunkt von ‚Salz. Fett. Säure. Hitze‘, an dem die Köchin und Autorin 17 Jahre lang arbeitete, stehen nicht einzelne Rezepte, sondern die ausführliche Vermessung ihrer viel Himmelsrichtungen des Kochens: Salz, das den Geschmack vertieft; Fett, das den Geschmack verstärkt und reizvolle Konsistenzen ermöglicht; Säure, die Frische verleiht und ausbalanciert; Hitze, die die Textur des Essens bestimmt.“
In seinem Text „Grünes Wunder“ über den perfekten Gartensalat lüftet er u.a. das Geheimnis von Nosrats Vinaigrette und empfiehlt ihr Rezept für Caesar Salad mit Croutons.
„Ich fühlte mich nach dem Lesen des Buchs so ermutigt, dass ich dachte: Warum nicht eine Mayonnaise rühren? Sie gelang mir mühelos. Auch in der Küche kann es nicht schaden, wenn das Selbstbewusstsein ein kleines bisschen größer ist als das Talent.“ Elisabeth Raether, ZEIT-Magazin
„Der Anspruch klingt natürlich vermessen: mit nur einem Buch, auf kaum 500 Seiten, eine Theorie des Kochens aufzustellen. Doch Samin Nosrat gelingt das.“ Marten Rolff, Süddeutsche Zeitung
„Der Pinguin …“ in Capriccio
„Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“ heißt das neue Kinderbuch von Barbara und Dirk Schmidt - ein wildes Abenteuer auf dem berühmtesten Volksfest der Welt. BR Capriccio sendet heute Abend ein Porträt des Autorengespanns aus Mutter und Sohn.
Wunderbare Kinderbücher von Mutter und Sohn: Ein Pinguin, der auf die Wiesn will, oder ein Elefant, der seinen Schluckauf nicht mehr loswird. Der Münchner Illustrator Dirk Schmidt (der seit vielen Jahren auch Axel Hackes Kolumne im SZ Magazin bebildert) erstellt gemeinsam mit seiner Mutter Barbara wunderbare Kinderbücher – aktuell „Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“. Ein Porträt der beiden läuft heute Abend ab 22:45 Uhr in Capriccio vom Bayerischen Fernsehen.
Ein Pinguin träumt im Münchner Zoo von der großen Freiheit – er möchte unbedingt mal auf das Oktoberfest gehen. An einem lauen Abend im Spätsommer bricht er aus und macht sich zur Wiesn auf. Autoscooter, Achterbahn oder die gruselige Geisterbahn – es ist gemein, denn in nichts kommt er hinein. Er ist einfach noch zu klein. Doch da kommt ihm eine umwerfende Idee …
„Mit viel Wortwitz und wunderbaren Reimen träumt sich Paule ganz schnell in die Herzen der Leserschaft! Kinder können den Frust Paules nur zu gut nachvollziehen, wenn es heißt ‚Du bist eben noch zu klein!‘ Und Erwachsene fühlen sich beim Lesen dieser Zeilen vielleicht an den eigenen Besuch des Oktoberfestes zurückversetzt. Damit eignet sich dieses Buch wunderbar als Vorbereitung für den Besuch von Volksfesten jeder Art.“ Stiftung Lesen
Oliver Bullough, „Der Welt zu Diensten“
Ein Buch, das Oligarchen nicht lesen wollen: Oliver Bullough enthüllt, wie Großbritannien der Diener von Milliardären, Finanzbetrügern, Kleptokraten und Kriminellen wurde.
während Großbritannien nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren. Das macht Oliver Bullough in seinem neuen Buch „Der Welt zu Diensten. Wie Großbritannien zum Butler von Oligarchen, Kleptokraten, Steuerhinterziehern und Verbrechern wurde“ deutlich.
Eva Ladipo hat es unter dem Titel „Ein cleverer Butler kennt seine Interessen“ in der heutigen FAZ (noch nicht online) besprochen: „Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente.“
„Oliver Bullough beschreibt brillant und unterhaltsam, wie Großbritannien zum Butler von Finanzjongleuren, Oligarchen und Freunden der Steuerschlupflöcher wurde.“ Viola Schenz, Süddeutsche Zeitung
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral.“ Alf Mayer, culturmag.de
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Wie kann die Erinnerung an die Shoah wachgehalten werden, wenn die letzten Zeugen nicht mehr leben? Werden die kommenden Generationen noch glauben können, was geschah? Ein Roman von seltener Kraft, zart, poetisch und beschwörend.
„In seinem dritten Roman ‚Das Cabaret der Erinnerungen‘ geht der französische Schriftsteller Joachim Schnerf der Trägheit des Vergessens fast zärtlich auf die Spur“, schreibt Felix Eisenreich auf kulturnews.de. Und weiter: „Zum 78. Mal hat sich dieses Jahr am 27. Januar die Befreiung des KZ Auschwitz gejährt. Mit jedem weiteren Jahr, das verstreicht, werden die Überlebenden immer weniger, und auch weil in Deutschland ein überwunden geglaubter Antisemitismus wiedererstarkt, ist Anlass zur Sorge geboten: Wer erinnert noch an die Shoah, wenn die letzten Augenzeug:innen tot sind?“ Die komplette Rezension lesen Sie hier.
„Joachim Schnerfs Sprache ist direkt und gefühlvoll. ‚Wenn es morgen wieder hell wird / Zeig uns die Klarheit des Himmels‘ – so beginnt ein Abendlied, eigentlich ein Gebet, das jüdische Widerständler im Zweiten Weltkrieg sangen. Joachim Schnerf nutzt es als Leitmotiv für seinen Roman.“ Sigrid Brinkmann, NDR info
„Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen.“ Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com
„Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“
Das neue Kinderbuch von Barbara und Dirk Schmidt („Kamfu mir helfen?“) ist ein wildes Abenteuer auf dem berühmtesten Volksfest der Welt, für das fast niemand zu klein - oder zu groß - ist.
Ein Pinguin im Münchner Zoo träumt von der großen Freiheit – er möchte unbedingt mal auf das Oktoberfest gehen. An einem lauen Abend im Spätsommer bricht er aus und macht sich zur Wiesn auf. Autoscooter, Achterbahn oder die gruselige Geisterbahn – es ist gemein, denn in nichts kommt er hinein. Er ist einfach noch zu klein. Doch da hat er eine umwerfende Idee …
„Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“ ist das neue Buch von Dirk Schmidt (Illustrationen) und Barbara Schmidt (Text), die mit „Kamfu mir helfen?“ bekannt geworden sind. Dieser Tage wird es in der Süddeutschen Zeitung und am kommenden Donnerstag in Capriccio vom Bayerischen Fernsehen vorgestellt.
Und gerade eben hat es die Stiftung Lesen empfohlen: „Mit viel Wortwitz und wunderbaren Reimen träumt sich Paule ganz schnell in die Herzen der Leserschaft! Kinder können den Frust Paules nur zu gut nachvollziehen, wenn es heißt ‚Du bist eben noch zu klein!‘ Und Erwachsene fühlen sich beim Lesen dieser Zeilen vielleicht an den eigenen Besuch des Oktoberfestes zurückversetzt. Damit eignet sich dieses Buch wunderbar als Vorbereitung für den Besuch von Volksfesten jeder Art.“
„Der Pinguin lebt im Zoo und träumt von Freiheit: Auf der Wiesn will er Achter- und Geisterbahn fahren. Eine umwerfende Gebrauchs- und Genussanleitung!“ Eltern
Laura Dornheim, „Deine Entscheidung“
Ungewollt schwanger? Laura Dornheims „Deine Entscheidung“ ist ein Buch, das alle Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet. Prof. Ulrike Busch empfiehlt es in der neuen Ausgabe des pro familia Magazins.
Im neuen pro familia Magazin empfiehlt Ulrike Busch, ehemalige Professorin für Familienplanung an der Hochschule Merseburg, „das bemerkenswerte Buch einer bemerkenswerten Frau“. Laura Dornheim klärt in „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von Expert:innen, Ärztinnen und Berater:innen gestellt. Hintergründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab.
Das Fazit der Rezension von Ulrike Busch: „Das Buch ist für Betroffene wie für Professionelle wegen der engagierten, fundierten und niemals moralisierenden Herangehensweise gut zu lesen. (…) Es leistet einen wichtigen Beitrag zu einer rechtebasierten Kommunikation und respektvollen Umgangsweise und damit einen hoch wertzuschätzenden Beitrag zu einer zeitgemäßen Perspektive auf ungewollte Schwangerschaft.“
„‘Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
Björn Bicker in der Deutschlandfunk-„Lesezeit“
Was Herkunft, Heimat und Sprache bedeuten, erkundet Björn Bicker in diesen locker miteinander verbundenen Erzählungen. Sie sind schonungslos und gleichzeitig von einer großen Wärme. Morgen Abend ist der Autor in der DLF-„Lesezeit“ zu Gast.
Amina hält es nicht mehr aus und schlägt in der U-Bahn einen Mann nieder, der ihr ins Gesicht gespuckt hat. Aber hat er ihr wirklich ins Gesicht gespuckt? Warum greift Igor, der in Fatmas Theater-AG so hilfsbereit und aufmerksam war, plötzlich einen Mitschüler mit dem Messer an? Und was ist mit dem Mann, der als Kind in eine Pflegefamilie gekommen ist, warum schweigen die Stimmen in seinem Kopf nicht?
Morgen Mittwoch um 20:30 Uhr ist Björn Bicker bei Jan Drees in der „Lesezeit“ vom Deutschlandfunk zu Gast, er spricht über und liest aus „Aminas Lächeln“.
Die nächsten Lesungen von Björn Bicker: am Samstag 13.5. um 16 Uhr im Literaturhaus Freiburg, am Mittwoch 17.5. um 20 Uhr beim Allgäuer Literaturfestival in Fellheim bei Memmingen
„Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und von ihrem prekären Rand, allesamt in Schicksalsmomenten skizziert, auf die sie mit Gewalt, Flucht oder Verzweiflung reagieren. Bicker verzahnt diese Geschichten lose miteinander; manche Figuren treffen sich zufällig. (...) Vom Ende ihrer Lebensentwürfe erzählt der Autor in gelungener Stilvielfalt.“ Fabian Scherkenbach, ekz
„Saustall of London“
Oliver Bullough enthüllt in „Der Welt zu Diensten“, wie Großbritannien zu einem der zentralen Orte der globalen Offshore-Ökonomie und zum Handlanger der Oligarchen, Kleptokraten und Kriminellen dieser Welt wurde.
„Saustall of London“ war die SZ-Rezension von Oliver Bulloughs neuem Buch „Der Welt zu Diensten“ überschrieben. Der Autor enthüllt darin, wie Großbritannien zum Butler to the World (Originaltitel) wurde. Denn während die englische Regierung nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren.
Die Suezkrise von 1956 gilt als der Tiefpunkt der britischen Geschichte im 20. Jahrhundert, der Moment, in dem eine globale Supermacht in die Knie gezwungen wurde. In den berühmten Worten des US-Außenministers Dean Acheson: „Großbritannien hat sein Reich verloren, aber noch keine neue Rolle gefunden.“ Das entsprach aber nur der halben Wahrheit, denn Großbritannien hatte durchaus schon eine neue Rolle im Blick, und das Kostüm dazu lag auch schon bereit. Die Welt hatte es nur noch nicht bemerkt.
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral“, schreibt Alf Mayer in seiner Rezension auf culturmag.de, wo auch ein längerer Auszug aus dem Buch zu finden ist.
„Oliver Bullough beschreibt brillant und unterhaltsam, wie Großbritannien zum Butler von Finanzjongleuren, Oligarchen und Freunden der Steuerschlupflöcher wurde.“ Viola Schenz, Süddeutsche Zeitung
„‘Der Welt zu Diensten‘ ist nicht nur ein Lehrstück über die britische Klassengesellschaft, deren sogenannt bessere Kreise sich durch eine beispiellose Überheblichkeit auszeichnen, die sie oft mit Exzentrik maskieren, sondern auch überaus eindrückliche Aufklärung darüber, wie das Empire der Kolonien seinen Nachfolger im Finanzzentrum der City of London gefunden hat. Was beide verbindet: Arroganz und Profitdenken.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Jessica Wynne, „Bitte nicht wegwischen“
Die Fotografin Jessica Wynne spürt in Ihrem Buch der Schönheit mathematischer Tafelbilder nach – und fängt dabei ein, was Alexander Kluge in den Satz „Mathematik ist die Sprache, mit der der Kosmos spricht“ gefasst hat.
Die Kreidetafel hat für Mathematiker:innen bis heute einen einzigartigen Stellenwert: Sie dient der Lösung hochkomplexer Fragen und Probleme und als Ort der Zusammenarbeit und der Vermittlung. In über 100 Fotografien zeigt Jessica Wynne in „Bitte nicht wegwischen“ Tafelbilder, die für uns Laien zunächst so rätselhaft wie ästhetisch fesselnd sind. Gezeichnet, gekritzelt, verändert, weggewischt und immer wieder neu entworfen wurden sie von renommierten und jungen Stimmen der Mathematik aus aller Welt, die in ihren Begleittexten anschaulich von ihrer Arbeit erzählen.
In seiner FAZ-Besprechung schreibt Helmut Mayer über das Buch: „Auf eine Kenntnis dessen, wovon die Zeichen und Diagramme handeln, welche auf all den mathematischen Tafelbildern dieses Bandes zu sehen sind, kommt es nicht an. (…) Kein Whiteboard, keine Folien und erst recht kein Bildschirm können da mithalten.“
„Ich fand es faszinierend, dass man hier wirklich etwas über das Handwerk der Mathematik lernt, und sehr interessant, den Mathematikern in diesen Bildern beim Denken zuschauen zu können.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur
Oliver Bullough, „Der Welt zu Diensten“
Es gibt wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren als Großbritannien. Das arbeitet Oliver Bullough in seinem neuen Buch „Der Welt zu Diensten“ überzeugend heraus.
Während Großbritannien nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren. Das ist die Essenz von Oliver Bulloughs neuem Buch „Der Welt zu Diensten. Wie Großbritannien zum Butler von Oligarchen, Kleptokraten, Steuerhinterziehern und Verbrechern wurde“, das Viola Schenz in der Literaturbeilage der Süddeutschen Zeitung (Paywall) begeistert rezensiert hat: „Oliver Bullough erzählt brillant und unterhaltsam, warum Großbritannien zum Butler von Finanzhaien, Oligarchen und Steuerschlupfloch-Fans wurde.“
Die Suezkrise von 1956 gilt als der Tiefpunkt der britischen Geschichte im 20. Jahrhundert, der Moment, in dem eine globale Supermacht in die Knie gezwungen wurde. In den berühmten Worten des US-Außenministers Dean Acheson: „Großbritannien hat sein Reich verloren, aber noch keine neue Rolle gefunden.“ Das entsprach nur der halben Wahrheit, denn Großbritannien hatte durchaus schon eine neue Rolle im Blick, und das Kostüm dazu lag auch schon bereit. Die Welt hatte es nur noch nicht bemerkt.
„‘Der Welt zu Diensten‘ ist nicht nur ein Lehrstück über die britische Klassengesellschaft, deren sogenannt bessere Kreise sich durch eine beispiellose Überheblichkeit auszeichnen, die sie oft mit Exzentrik maskieren, sondern auch überaus eindrückliche Aufklärung darüber, wie das Empire der Kolonien seinen Nachfolger im Finanzzentrum der City of London gefunden hat. Was beide verbindet: Arroganz und Profitdenken.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Wie kann die Erinnerung an die Shoah wachgehalten werden, wenn die letzten Zeugen nicht mehr leben? Werden die kommenden Generationen noch glauben können, was geschah? Ein Roman von seltener Kraft, zart, poetisch und beschwörend.
„Wie mit dem Holocaust umgehen? Das ist die Frage aller Fragen. Sie gilt auch für die dritte Generation der Überlebenden“, schreibt Pascal Cames in seiner Rezension von Joachim Schnerfs Roman „Das Cabaret der Erinnerungen“ in der Badischen Zeitung. Cames stellt kurz die drei Geschichten und ihre Schauplätze vor, die Schnerf für seinen neuen Roman gebündelt hat:
Die erste spielt in Texas, wo die Auschwitz-Überlebende Rosa (die Großtante des Erzählers) in einem Wüstenkaff ein Cabaret gegründet hat. Die zweite hat Straßburg zum Schauplatz, wo der Erzähler von seiner Familiengeschichte eingeholt wird. „Der dritte Strang führt in die Vogesen“, fährt Cames fort: „Er ist eine fast unwirkliche Erinnerung, ‚Drei polnisch-elsässische Däumlinge‘ (der Erzähler, seine Schwester und ein Freund) ziehen los, um in der ‚vogesischen Wüste‘ Rosas Cabaret zu finden. Auf nach Shtetl City! Hier mischen sich Räuberpistole, Pfadfinder-Expedition und Tagtraum zu einem seltsamen Trip.“ Das Fazit von Cames‘ Besprechung, die ohne Paywall auch auf seinem Blog zugänglich ist: „Dank seiner prägnanten Sprache hat Joachim Schnerf einen guten Zugang zu diesem Thema gefunden, mit dem wir noch lange nicht fertig sein werden.“
„Joachim Schnerfs Sprache ist direkt und gefühlvoll. ‚Wenn es morgen wieder hell wird / Zeig uns die Klarheit des Himmels‘ – so beginnt ein Abendlied, eigentlich ein Gebet, das jüdische Widerständler im Zweiten Weltkrieg sangen. Joachim Schnerf nutzt es als Leitmotiv für seinen Roman.“ Sigrid Brinkmann, NDR info
20. April: Buchpremiere von Frauke und Matze Seebas „Aktivistmuss“ in Berlin
Am 20. April findet im Berliner SO36 die Premiere von Frauke Seebas und Matthias Seeba-Gomilles politischem Mitmachbuch „Aktivistmuss“ statt. Moderation: Klaas Heufer-Umlauf und @Emulution, Musik: TYNA, Treptow, Band ohne Anspruch, Berliner Weisse
Wie entlarven wir Fakenews, rechtspopulistische Narrative und Verschwörungserzählungen? Was können wir aktiv tun, um Hass und Hetze on- und offline nicht einfach stehen zu lassen? In ihrem politischen Mitmachbuch „Aktivistmuss“ packen Frauke und Matze Seeba (früher als „Hooligans gegen Satzbau“ aktiv) aus und lassen uns an ihren gesammelten Erfahrungen teilhaben - zeigen, wie rechte Propaganda aufgebaut ist, wie Desinformation funktioniert, und liefern relevantes Wissen, um diesen aktiv entgegenzutreten.
Ein starkes, wichtiges und nicht zuletzt lustiges Plädoyer, den Kopf einzuschalten, den Mund aufzumachen und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aktiv zu werden. Die „Aktivistmuss“-Buchpremiere findet am Donnerstag, 20. April, um 19 Uhr im Berliner SO36 statt. Moderation: Klaas Heufer-Umlauf und @Emulution, Musik: TYNA, Treptow, Band ohne Anspruch, Berliner Weisse. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
„Die Hooligans gegen Satzbau zeigen, wie sehr rechte Propaganda den öffentlichen Diskurs zersetzt hat. Aber sie beweisen auch, dass die Entlarvung dieser Propaganda viel Spaß machen kann.“ ARD Titel, Thesen, Temperamente
Hauck & Bauer bei Ringlstetter
Zum 20-jährigen Jubiläum von „Deutschlands lustigstem Comic Duo“ (SZ) ist das Aberwitzigste von Hauck & Bauer gerade in „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ erschienen. Am Donnerstagabend sind die beiden bei „Ringlstetter“ im BR Fernsehen zu Gast.
„Die eine Hälfte des Cartoonisten-Duos Hauck & Bauer ist dem Publikum von Ringlstetter bereits durch die Gäste-Vorstellungen bekannt. Denn Elias Hauck zeichnet allwöchentlich die kleinen Filme, die von Caro Matzko getextet werden und die Lebensläufe der Talkgäste auf humorvolle und heitere Art zusammenfassen. Die andere Hälfte des kreativen Duos ist Dominik Bauer, seines Zeichens Texter und Buchautor.“ So kündigt das Bayerische Fernsehen den Auftritt der beiden bei Ringlstetter am Donnerstag, 13. April, ab 22 Uhr an.
Für den gerade erschienenen Jubiläumsband „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ gilt die Parole von FAS-Redakteur Jörg Thomann aus dem Vorwort: „Lassen Sie sich von Hauck & Bauer zum bestgelaunten Buchleser der Welt machen."
„Bauer textet die Sottisen, Hauck setzt sie mit exquisit schlampigzartem Strich ins Bild, fertig ist die Anti-Gartenlaube.“ Gitta List, Schnüss
„Sind wir nicht alle solche Strichmännchen?“ Stefan Reis, Main-Echo
Alex Wheatles „Cane Warriors“ ausgezeichnet
Die ‚Easter Rebellion‘ war der größte Sklavenaufstand in der Geschichte Jamaikas. Das Motto der Zuckerrohrkrieger: Niemand ist frei, bis alle frei sind. Durch die Augen des 14jährigen Moa erzählt Alex Wheatle vom Kampf für Freiheit und Würde.
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hat Alex Wheatles neuen Roman „Cane Warriors“ zu ihrem Jugendbuch des Monats Mai 2023 gewählt. Aus der Begründung der Jury: „Wheatle erzählt aus Moas Perspektive die Geschichte des größten Sklavenaufstandes in der Geschichte Jamaikas und gibt jenen Menschen, die für ihre Würde und Freiheit kämpften, eine Stimme. Ein wütender, ein packender Roman, der von vergessenen Helden und wahrem Hintergrund erzählt!“
„Moa schuftet als Sklave auf einer Zuckerrohrplantage - bis der 14-Jährige sich der ‚Easter Rebellion‘ anschließt, einem der größten Sklavenaufstände der Geschichte. Ein neuer bewegender Jugendroman von Alex Wheatle.“ Greenpeace Magazin
„Trotz seiner deutlichen politischen Botschaft ist das Buch kein Pamphlet. Alex Wheatle ist ein Roman gelungen, der auf Jugendliche zugeschnitten ist, mit seiner inhaltlichen Intensität aber auch ein erwachsenes Publikum zu packen und aufzuwühlen versteht.“ Dina Netz, Deutschlandfunk Andruck
John Cage, „Matsch!“
„Matsch!“ wurde Mitte der 50er-Jahre vom anarchischen Multitalent John Cage und der eng mit ihm befreundeten Designerin Lois Long an einem Küchentisch mit Zeitungspapier, Matsch und Pusteblumen kreiert und ist eine echte Entdeckung.
Was gibt es Beglückenderes für Kinder, als sich die Hände schmutzig zu machen und aus Matsch etwas Schönes zu erschaffen? „Matsch! Das Backbuch“ von John Cage und Lois Long zeigt, dass das Geheimnis eines super Sandkuchens nicht nur im passenden Matsch, den geeigneten Steinen und der richtigen Technik steckt, sondern dass Fantasie, Aufmerksamkeit und Liebe die entscheidenden Zutaten sind. Als Zugabe gibt es die Anleitung für einen traumhaften Sand-Geburtstagskuchen mit Pusteblumen-Kerzen zum Ausblasen …
„Gleichzeitig ironisch und ernst nehmen John Cage und Lois Long das Spiel, hier kehren wir in eine freie Kindheit zurück. Am Ende möchte man selbst die Hände in den feuchten Sand kneten – und Pusteblumen in den Himmel blasen“, schreibt Jan Drees auf seinem Blog lesenmitlinks.de. Und Jacqueline Dubberke bemerkt in ihrer Lesart-Besprechung: „Der Kuchen-Prototyp aus Sand ist für Kinder ein lebensnahes Kleinstprojekt, in das man viel Liebe stecken kann, besonders wenn die Herstellung in Co-Produktion geht. (…) ‚Matsch!‘ ist trotzdem kein reines Kinderbuch, es hat einen ästhetischen, gar philosophischen Anspruch, wenn man bedenkt, wie das ‚Kleine‘ hier verhandelt wird, als erste Stufe zu den großen Projekten, die einmal kommen werden.“
„Eine kinderleichte und zeitlose Einführung in die Lebensfreude, die wir alle gerade dringend brauchen können.“ Keri Smith (Autorin von „Mach dieses Buch fertig“)
Eva Lindström, „Wir sind die Könige …“
Mit subtilem Witz und unwiderstehlichem Charme erzählt Eva Lindström in „Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen“ von Freundschaft und Solidarität – und davon, was es heißt, in schwierigen Zeiten die eigene Würde zu bewahren.
„Sich auch dann zu behaupten und Selbstbewusstsein zu zeigen, wenn man klein und in der Minderheit ist: Das ist das Thema dieses berührenden Kinderbuchs aus der Feder von Eva Lindström“, schreibt Lesart-Autorin Heike Krause-Leipoldt in ihrer Rezension von Lindströms „Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen“.
Mit subtilem Witz und unwiderstehlichem Charme erzählt die Trägerin des „Astrid Lindgren Memorial Award“ diese Geschichte von Freundschaft und Solidarität: Den beiden Eichhörnchen und ihrer besten Freundin, der Häsin, ging es gut im Wald, bis beim Gemeindetreffen eine Mehrheit für die Jagd gestimmt hat … Aber lassen die drei sich davon kleinkriegen? Nein, nein und nochmals Nein!
Am Wochenende hat Eva-Christina Meier das Buch in der taz besprochen, ihr Fazit: „In berauschenden Farben gestaltet Lindström eigenwillige Räume und detailreiche Landschaften, die sie mit wenigen, ausdrucksstarken Zeilen zu einer facettenreichen Erzählung zusammenfügt. Maike Dörries hat den knappen Text sehr stimmig aus dem Schwedischen übertragen.“
„Der Häsin und den zwei Eichhörnchen reicht’s mit den Jägern und ihrem Geknalle. (…) Ein Musterbeispiel für Resilienz und eine kleine Geschichte, die in Zeiten von Krieg großen Nachhall hat.“ Die Zeit
Laura Dornheim im FR-Interview
Ungewollt schwanger? Laura Dornheims „Deine Entscheidung“ ist ein Buch, das alle Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet. FR-Redakteurin Tatjana Coerschulte hat die Autorin heute ausführlich interviewt.
Laura Dornheim klärt in „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von Expert:innen, Ärztinnen und Berater:innen gestellt. Hintergründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab.
Tatjana Coerschulte von der Frankfurter Rundschau hat sich mit Laura Dornheim ausführlich über das Thema Schwangerschaftsabbruch unterhalten, das komplette Interview können Sie hier nachlesen.
„‘Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
Nominierung für „Wie man bis eins zählt“
Wir freuen uns sehr, dass die Kritikerjury des Deutschen Jugendliteraturpreises 2023 in der Sparte Bilderbuch „Wie man bis eins zählt“ von Caspar Salmon und Matt Hunt für diesen wichtigen Preis nominiert hat.
Zählenlernen bis eins – wie bitte? „Wie man bis eins zählt“ von Caspar Salmon (Text) und Matt Hunt (Illustrationen) ist ein verschmitztes Buch für alle, die es gar nicht abwarten können … Die Kritikerjury des Deutschen Jugendliteraturpreises 2023 hat es heute in der Sparte Bilderbuch für diesen wichtigen Preis nominiert. Die Verleihung findet am 20. Oktober 2023 auf der Frankfurter Buchmesse statt.
Mehr zu den Nominierungen in allen Sparten lesen Sie hier, die Jurybegründung zur Nominierung von „Wie man bis eins zählt“ hier.
„Es gibt Zählbücher, die sind besser als die üblichen, zum Beispiel der berühmteste Vertreter dieses Genre, ‚Die kleine Raupe Nimmersatt‘ von Eric Carle. Und ungefähr in dieser Güteklasse bewegen wir uns bei ‚Wie man bis Eins zählt‘. Ich hatte jedenfalls beim Lesen starke Klassikergefühle!“ Wieland Freund, Deutschlandfunk
„Ein didaktischer Geniestreich! Und großer Spaß.“ Eltern
Björn Bickers neues Buch morgen im Deutschlandfunk
Was Herkunft, was Heimat und was Sprache bedeutet, das erkundet Björn Bicker in seinem neuen Buch „Aminas Lächeln“. Morgen Donnerstag wird es von Jan Drees im Büchermarkt vom Deutschlandfunk besprochen.
Die locker miteinander verbundenen Erzählungen in Björn Bickers neuem Buch „Aminas Lächeln“ sind schonungslos, gleichzeitig von einer großen Wärme - und sie zeigen uns, dass die Liebe vielleicht die einzig verlässliche Gewissheit ist.
Die Menschen in diesen zehn Erzählungen behaupten auf ganz unterschiedliche Weise ihren Platz und ihre Identität in einer Gesellschaft, in der sie als anders wahrgenommen werden, sei es wegen ihrer sexuellen Orientierung, weil sie arm oder krank sind oder weil ihre Eltern oder Großeltern einst aus einem anderen Land gekommen sind.
Morgen Donnerstag um 16:10 Uhr stellt Jan Drees „Aminas Lächeln“ im Büchermarkt vom Deutschlandfunk vor: „Björn Bicker erlaubt einen poetischen Blick auf die niemals gültig zu beantwortende Frage, ob die Sprache das Sein oder vielmehr das Sein die Sprache bedingt. Beides kann wahr sein, ebenso beides: falsch. Das zeigt ‚Aminas Lächeln‘ auf eine faszinierende, ja geradezu schillernde Art und Weise.“
„Bickers Erzählungen unter dem Titel ‚Aminas Lächeln‘ kreisen um Erfahrungen und Erfindungen. Der politische Kern von Literatur? Das Einüben von Empathie.“ BR2 radioTexte
„Wie gehen wir miteinander um, ist eine der großen Fragen. Ist die Würde mancher Menschen antastbarer als die anderer? (…) Was da hilft? Kleine und große Gesten der Menschlichkeit und Zuneigung, vielleicht auch das Schreiben selbst, dessen Bedeutung im Buch einmal so formuliert wird: ‚Schreiben, damit jemand nicht verschwindet.‘“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
Nachschub von Hauck & Bauer
Zum 20-jährigen Jubiläum von „Deutschlands lustigstem Comic Duo“ (SZ) erscheint das Aberwitzigste, Absurdeste, Akkurateste, kurz: das Beste von Hauck & Bauer in „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“.
Der Siegeszug von Hauck & Bauer setzt sich ab Donnerstag mit ihrem neuen Band „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ fort. Er versammelt zum 20-jährigen Jubiläum von Hauck & Bauers gemeinsamem Wirken das Lustigste, Absurdeste, Akkurateste, kurz: das Beste von aus den letzten Jahren. Ab sofort gilt die Parole von FAS-Redakteur Jörg Thomann aus dem Vorwort: „Lassen Sie sich von Hauck & Bauer zum bestgelaunten Buchleser der Welt machen."
„Bauer textet die Sottisen, Hauck setzt sie mit exquisit schlampigzartem Strich ins Bild, fertig ist die Anti-Gartenlaube.“ Gitta List, Schnüss
„Die Späße, welche die beiden auf dem Boden der Wahrheit mit der Bahn, dem Suff, der Vollverschleierung, sportlichen Ambitionen oder der ultima ratio machen, sind an herrlichem, punktgenauem Witz kaum zu übertreffen.“ Frank Becker, Musenblätter
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Die letzten Stunden, bevor Samuel seine Frau und seinen neugeborenen Sohn von der Entbindungsstation holt. verbringt er allein - mit Erinnerungen an die Geschichte seiner jüdischen Familie.
Die Geschichte seiner Großtante Rosa – Pogrome in Polen, Exil in Frankreich, Deportation im Alter von 12 Jahren, der Tod fast der gesamten Familie, die Gräuel im KZ – kennt Samuel aus einem Brief, in dem sie ihm das alles erzählte. So wie sie allabendlich davon in ihrem Cabaret der Erinnerungen erzählte, das sie nach der Emigration aus Europa in der texanischen Wüste gegründet hatte.
„Es ist unglaublich, wie in weniger als 120 Seiten so viel gesagt werden kann und wie es Joachim Schnerf gelingt, das Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung während des 2. Weltkriegs in Erinnerung zu rufen. (…) ‚Das Cabaret der Erinnerungen‘ ist ein sehr intensives Buch gegen das Vergessen und für die Menschlichkeit“, schreibt Astrid Mayer in ihrem maesli.blog.
In der FAZ hat Niklas Bender das Buch besprochen, hier zum Nachlesen. Sigrid Brinkmann hat Joachim Schnerf in Paris interviewt, ihr Beitrag über „Das Cabaret der Erinnerungen“ läuft am kommenden Sonntag zwischen 14 und 15 Uhr in Diwan von Bayern 2.
„Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen.“ Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com
„Cane Warriors“ im Deutschlandfunk
Das Motto der Zuckerrohrkrieger beim Sklavenaufstand von 1760 in Jamaika lautete: Niemand ist frei, bis alle frei sind. Durch die Augen des 14-jährigen Moa erzählt Alex Wheatle vom Kampf der Sklaven für die Freiheit und Würde eines jeden.
Als Sklave auf einer Zuckerrohrplantage kennt Moa nur die endlose Plackerei unter einer erbarmungslosen Sonne und die Angst vor den brutalen Peitschenhieben der Sklaventreiber. Doch eines Nachts hört er Gerüchte von einem Aufstand, angeführt von dem charismatischen Tacky. Auch Moa will ein Zuckerrohrkrieger werden und für die Freiheit aller Sklaven auf den Plantagen Jamaikas kämpfen.
In ihrer Besprechung von Alex Wheatles neuem Jugendbuch „Cane Warriors“ ging Dina Netz in Deutschlandfunk Andruck (hier das Audio) zunächst auf die historischen Hintergründe ein: „Am 7. April 1760 begann die größte Sklavenrebellion der jamaikanischen Geschichte. Erst Monate später besiegte das britische Militär die Aufständischen. Schätzungen zufolge starben bei den Kämpfen 60 weiße Sklavenhalter. 500 bis 700 Schwarze Frauen und Männer wurden getötet oder in den Suizid getrieben.“ Und zog schließlich dieses Fazit: „In ‚Cane Warriors‘ werden aus den Zahlen menschliche Schicksale. (…) Trotz seiner deutlichen politischen Botschaft ist das Buch kein Pamphlet. Alex Wheatle ist ein Roman gelungen, der auf Jugendliche zugeschnitten ist, mit seiner inhaltlichen Intensität aber auch ein erwachsenes Publikum zu packen und aufzuwühlen versteht."
„Ein packendes und lesenswertes Buch für Leute, die Action mögen, gerne Bücher mit tiefsinnigen Hintergründen lesen oder einfach mehr über den Kolonialismus lernen möchten.“ Nicolas Hasler (15), Buchkultur
„Ein grandioses Buch“: Jessica Wynnes „Bitte nicht wegwischen“
Die Fotografin Jessica Wynne spürt in Ihrem Buch der Schönheit mathematischer Tafelbilder nach – und fängt dabei ein, was Alexander Kluge in den Satz „Mathematik ist die Sprache, mit der der Kosmos spricht“ gefasst hat.
Die Kreidetafel hat für Mathematiker:innen bis heute einen einzigartigen Stellenwert: Sie dient der Lösung hochkomplexer Fragen und Probleme und als Ort der Zusammenarbeit und der Vermittlung. Während die meisten Forschungsgebiete längst Whiteboards und andere digitale Präsentationsformen nutzen, bleibt die Mathematik Tafel und Kreide treu.
In über 100 Fotografien zeigt Jessica Wynne in „Bitte nicht wegwischen“ Tafelbilder, die für uns Laien zunächst so rätselhaft wie ästhetisch fesselnd sind. Gezeichnet, gekritzelt, verändert, weggewischt und immer wieder neu entworfen wurden sie von renommierten und jungen Stimmen der Mathematik aus aller Welt, die in ihren Begleittexten anschaulich von ihrer Arbeit erzählen.
Jürgen Bürgin schreibt in seinem Blog avisualzine.com: „Ein wundervolles Buch, das eine unerwartete Schönheit in sich trägt, in das man sich vertiefen kann, das einen auf ungewöhnliche Weise in die Welt eines Berufsstandes hineinführt – und zwar ohne dass wir auch nur eine einzige dieser WissenschaftlerInnen sehen. (…) ‚Bitte nicht wegwischen‘ ist ein grandioses Buch auf der Grundlage einer außergewöhnlichen – aber eigentlich so einfachen – Buchidee.“
„Ich fand es faszinierend, dass man hier wirklich etwas über das Handwerk der Mathematik lernt, und sehr interessant, den Mathematikern in diesen Bildern beim Denken zuschauen zu können.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur
Hauck & Bauer in der SZ
Ab sofort sind Hauck & Bauer, die Träger des „Geflügelten Bleistifts“ beim Deutschen Karikaturenpreis 2018, auch in der Süddeutschen Zeitung vertreten. Heute ist dort ihr erster Cartoon gedruckt worden.
Der Siegeszug von Hauck & Bauer setzt sich fort: Nach der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, der Titanic und der Apotheken-Umschau schmückt sich nun auch die Süddeutsche Zeitung regelmäßig mit Cartoons des Duos. Heute ist dort ihre Impression zum Grand Prix Eurovision de la Chanson in Frankfurt vor exakt 66 Jahren abgedruckt.
Ein Blick in die nahe Zukunft: Am 16. März 2023 erscheint bei uns „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ zum 20-jährigen Jubiläum von Hauck & Bauers gemeinsamem Wirken. Es versammelt das Lustigste, Absurdeste, Akkurateste, kurz: das Beste von aus den letzten Jahren. Der druckfrische Band ist gerade bei uns eingetroffen, und ab sofort gilt die Parole von FAS-Redakteur Jörg Thomann aus dem Vorwort: „Lassen Sie sich von Hauck & Bauer zum bestgelaunten Buchleser der Welt machen."
„Bauer textet die Sottisen, Hauck setzt sie mit exquisit schlampigzartem Strich ins Bild, fertig ist die Anti-Gartenlaube.“ Gitta List, Schnüss
Literaturgespräch mit Mariette Navarro u.a. zum Prix PREMIERE
Im zweiten Online-Literaturgespräch des ICFA Tübingen zum Prix PREMIERE geht es um Mariette Navarros wunderbaren Roman „Über die See“: Die Autorin stellt mit ihrer Übersetzerin Sophie Beese das Buch vor, es moderiert Sigrid Brinkmann.
Das Deutsch-Französische Kulturinstitut Tübingen e.V. veranstaltet sein zweites Literaturgespräch zum Prix PREMIERE, für den Mariette Navarros Roman „Über die See“ nominiert ist. Die Autorin und ihre Übersetzerin Sophie Beese unterhalten sich, moderiert von Sigrid Brinkmann, über dieses poetische Prosadebüt, das ein existenzielles Abenteuer erzählt.
Die zweisprachige Veranstaltung findet am Donnerstag, 2. März 2023, um 19 Uhr online statt, alles Weitere dazu sowie den zoom-Link finden Sie hier.
„Eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (...) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“ Denis Scheck, ARD Druckfrisch
Buchpremiere Björn Bicker: „Aminas Lächeln“
In seinem neuen Buch „Aminas Lächeln“ erkundet Björn Bicker, was Herkunft, was Heimat und was Sprache bedeutet. Am Sonntagmittag wird es in BR2 radioTexte vorgestellt, am Montagabend findet die Buchpremiere im Münchner Literaturhaus statt.
Amina hält es nicht mehr aus und schlägt in der U-Bahn einen Mann nieder, der ihr ins Gesicht gespuckt hat. Aber hat er ihr wirklich ins Gesicht gespuckt? Warum greift Igor, der in Fatmas Theater-AG so hilfsbereit und aufmerksam war, plötzlich einen Mitschüler mit dem Messer an? Und was ist mit dem Mann, der als Kind in eine Pflegefamilie gekommen ist, warum schweigen die Stimmen in seinem Kopf nicht?
Was Herkunft, was Heimat und was Sprache bedeutet, das erkundet Björn Bicker in den locker miteinander verbundenen Erzählungen seines neuen Buchs „Aminas Lächeln“. Sie sind schonungslos, gleichzeitig von einer großen Wärme - und sie zeigen uns, dass die Liebe vielleicht die einzig verlässliche Gewissheit ist.
Judith Heitkamp stellt „Aminas Lächeln“ am kommenden Sonntag um 12:30 Uhr in BR2 radioTexte im Gespräch mit dem Autor und mit einer Lesung von Shenja Lacher vor: „Welche Erfahrungen braucht man, um eine Figur glaubwürdig schildern zu können? Was, wenn man diese Erfahrungen nicht hat? Jemand ‚eine Stimme verleihen wollen‘ - früher eine gern von Schreibenden eingenommene Haltung, heute übergriffig?“
Am Montag, 27.2., um 19 Uhr findet im Foyer des Münchner Literaturhauses dann die Buchpremiere von „Aminas Lächeln“ statt. Lesung: Björn Bicker, Moderation: Nabila Abdel Aziz
„Wie gehen wir miteinander um, ist eine der großen Fragen. Ist die Würde mancher Menschen antastbarer als die anderer? (…) Was da hilft? Kleine und große Gesten der Menschlichkeit und Zuneigung, vielleicht auch das Schreiben selbst, dessen Bedeutung im Buch einmal so formuliert wird: ‚Schreiben, damit jemand nicht verschwindet.‘“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
„Der 48jährige, weiße, völlig areligiöse Typ aus seinem Text ist dem Autor Björn Bicker ziemlich nah, in seinen Literatur- und Theaterprojekten hat er sich mit ähnlichen Fragen beschäftigt wie seine Figur. Bickers Erzählungen unter dem Titel ‚Aminas Lächeln‘ kreisen um Erfahrungen und Erfindungen. Der politische Kern von Literatur? Das Einüben von Empathie.“ BR2 radioTexte
Buchpremiere mit Laura Dornheim
Am Sonntag um 18 Uhr stellt Laura Dornheim im Gespräch mit Teresa Bücker ihr Buch „Deine Entscheidung. Alles, was Du über Abtreibung wissen musst“ im Pfefferbergtheater Berlin vor.
Ungewollt schwanger? Laura Dornheims „Deine Entscheidung“ ist ein Buch, das dir zur Seite steht wie deine beste Freundin, das dich aufklärt wie eine erfahrene Ärztin und das dir alle rechtlichen und bürokratischen Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet. Für eine selbstbestimmte Entscheidung.
Ein Interview mit Laura Dornheim in der Lesart von Deutschlandfunk Kultur können Sie hier nachhören.
Am Sonntag, 26.02.23, um 18:00 Uhr stellt die Autorin ihr Buch im Gespräch mit Teresa Bücker im Berliner Pfefferbergtheater vor - eine Veranstaltung von Literatur LIVE in Kooperation mit dem Verlag Antje Kunstmann und der Thalia Buchhandlung, Eintritt 13 €, alle relevanten Informationen finden Sie hier.
„‘Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Joachim Schnerfs so ergreifender wie zarter Roman „Das Cabaret der Erinnerungen“ erzählt von der Dringlichkeit, die Erinnerung an die Shoah zu bewahren, zu beleben und weiterzugeben. Die ersten Rezensionen sind eingetroffen.
Am nächsten Morgen wird Samuel seine Frau und seinen neugeborenen Sohn von der Entbindungsstation holen. Die letzten Stunden allein verbringt er mit Erinnerungen: an die Geschichte seiner Familie, von der nur der Großvater und dessen Schwester Rosa den Holocaust überlebten.
Rosas Geschichte kennt Samuel aus einem Brief, in dem sie ihm alles erzählte - so wie sie allabendlich davon in ihrem Cabaret der Erinnerungen berichtete, das sie nach der Emigration aus Europa in der texanischen Wüste gegründet hatte. Joachim Schnerfs so ergreifender wie zarter Roman „Das Cabaret der Erinnerungen“ erzählt von der Dringlichkeit, die Erinnerung an die Shoah zu bewahren, zu beleben und weiterzugeben.
„Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen.“ Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com
„Als Meditation weckt ‚Das Cabaret der Erinnerungen‘ einige Anteilnahme bei der Lektüre. Vor allem sind diese Nachtgedanken zwischen Gestern und Morgen eine Mahnung, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. Damit es auch morgen wieder hell werde.“ Martin Oehlen, buecheratlas.com
Laura Dornheims Abtreibungsratgeber „Deine Entscheidung“
Ungewollt schwanger? Dann ist „Deine Entscheidung“ ein Buch, das dir zur Seite steht, das dich aufklärt und das dir alle Fragen zum Thema beantwortet. Die Autorin Laura Dornheim gibt morgen auch in Deutschlandfunk Kultur Auskunft.
Laura Dornheim klärt in ihrem Ratgeber „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von Expert:innen, Ärztinnen und Berater:innen gestellt. Hintergründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab - für eine selbstbestimmte Entscheidung.
Laura Dornheim ist zusammen mit Charlotte Gneuß, Co-Herausgeberin von „Glückwunsch. 15 Erzählungen über Abtreibung“ bei Hanser Berlin, morgen Samstag ab 11:05 Uhr Gesprächsgast in der Sendung Lesart - Das politische Buch von Deutschlandfunk Kultur.
„Ratgeber für Schwangere gibt es Tausende. Für Frauen, die es nicht mehr sein wollen, gibt es ab jetzt auch einen. Und dem Anspruch, zur Leserin wie eine kluge Freundin zu sprechen, wird die Autorin gerecht.“ Christina Hertel, Abendzeitung
„Cane Warriors“ von Alex Wheatle
Alex Wheatles neuer Jugendroman „Cane Warriors. Niemand ist frei, bis alle frei sind“ über den größten Sklavenaufstand in der Geschichte Jamaikas startet mit zwei tollen Rezensionen.
Jamaika, 1760. Die Easter Rebellion war der größte Sklavenaufstand in der Geschichte der karibischen Insel, angeführt wurde sie von dem charismatischen Tacky und seinen Zuckerrohrkriegern. Ihr Motto: Niemand ist frei, bis alle frei sind. Durch die Augen des vierzehnjährigen Moa erzählt Alex Wheatles historisches Jugendbuch „Cane Warriors“ vom heroischen Kampf der Sklaven für die Freiheit und die Würde eines jeden.
„Alex Wheatle setzt mit ‚Cane Warriors‘ den Zuckerrohrkriegern von 1760 ein Denkmal, die für ihre Würde und Freiheit in den Tod gingen. Die Charaktere gestaltet der Autor differenziert und sorgfältig aus, ohne zu idealisieren“, berichtete Dina Netz heute früh in ihrer Buchkritik in Deutschlandfunk Kultur. „Er widmet das Buch ‚allen Freiheitskämpfern der Welt‘ und erinnert im Nachwort daran, dass die Nachfahren der früheren Sklavinnen und Sklaven bis heute vom britischen Empire keinerlei Entschädigung erhalten haben. (…) Das Buch transportiert auf atemberaubende Weise die Wut des Autors über frühere und heutige Ungerechtigkeiten - und die Bewunderung für die heldenhaften Cane Warriors.“ Die komplette Besprechung können Sie hier nachhören.
„Ein eindringlicher Roman über die Sklaverei in Jamaika. Da der Kern der Erzählung auf einem echten historischen Ereignis basiert, lernt man beim Lesen einiges über die Geschichte. (…) Ein packendes und lesenswertes Buch für Leute, die Action mögen, gerne Bücher mit tiefsinnigen Hintergründen lesen oder einfach mehr über den Kolonialismus lernen möchten." Nicolas Hasler (15), Buchkultur
„Vogelperspektiven“ mit Arnulf Conradi
Jörg Adolphs neuer Film „Vogelperspektiven“ kommt am 16. Februar in die Kinos. Einer seiner Protagonisten ist Arnulf Conradi, Autor des Buchs „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“.
„Ich verschwand in dem magischen Gleiten des großen Vogels, der da langsam auf mich zukam. In der Beobachtung wurde ich für lange Minuten Teil seines Fluges, Teil dieser Leichtigkeit und Schönheit. Es war ein Jetzt, ein Augenblick, der sich tief einprägt – eine Senkrechte in der Zeit.“ Mit diesem Zitat aus Arnulf Conradis Buch „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“, vom Autor selbst gesprochen, beginnt Jörg Adolphs neuer Film „Vogelperspektiven“, der am 16. Februar in die Kinos kommt.
Adolphs „Vogelperspektiven“ begleitet den Ornithologen Dr. Norbert Schäffer (Vorsitzender des LBV, einem der größten Naturschutzverbände Deutschlands) auf seiner Mission zur Rettung der Vögel. Als zweiter Protagonist kommt Arnulf Conradi zu Wort, der Autor von „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“. Der Gründer und frühere Verleger des Berlin Verlages ist begeisterter Birder seit Kindertagen.
Schäffer und Conradi kommen den Vögeln sehr nah, jeder auf seine Weise. Jörg Adolphs Dokumentarfilm bündelt die Mission des einen mit der Passion des anderen zu einer kühnen, aber handfesten Vermessung der Vogelwelt. Die Kamera ist u.a. live bei der Bartgeier-Auswilderung im Berchtesgadener Land dabei, und auf der Tonspur erklingt unter den Vogelstimmen Musik der Acher-Brüder.
Wir empfehlen Ihnen „Vogelperspektiven“, der am 16. Februar 2023 bundesweit in den Kinos anläuft – eine Übersicht, wann und wo er gezeigt wird, finden Sie hier. Und wir empfehlen Ihnen gerne auch nochmal Arnulf Conradis Buch.
„Conradi hat mit ‚Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung‘ die reale Gefährdung der Vogelwelt in einen brillanten philosophischen Diskurs eingebettet, grundiert von einem leidenschaftlichen Denken.“ Carola Wiemers, Deutschlandfunk Büchermarkt
„Der Leser fliegt mit Conradi über Ozeane und Wälder und dabei, fast ohne es zu merken, immer tiefer hinein in sich. (…) Conradi macht uns zu besseren Lesern. Er führt uns vor, was Versenkung, Genauigkeit, Begeisterung und Geduld bedeuten.“ Arno Widmann, Berliner Zeitung
Greser & Lenz: Ausstellung in Fürstenfeldbruck
Das Forum Humor und Komische Kunst e.V. präsentiert die Ausstellung „SCHLIMM“ mit Werken der Zeichner Greser & Lenz. Morgen Abend wird sie im Kunsthaus des Museums Fürstenfeldbruck feierlich eröffnet.
Seit sich Achim Greser, geboren 1961 in Lohr am Main, und Heribert Lenz, geboren 1958 in Schweinfurt, beim Grafikstudium in Würzburg kennenlernten, verlief ihr beruflicher Werdegang parallel. Die geteilte Begeisterung für die Werke der Neuen Frankfurter Schule führte zu den ersten gemeinsamen humorzeichnerischen Experimenten und schließlich 1986/1988 zur festen Mitarbeit in der Redaktion des Frankfurter Satiremagazins Titanic. Dort erstanden dann u.a. die politischen Comicserien „Genschman” und „Die roten Strolche”. Seit 1996 zeichnen sie gemeinsam regelmäßig für die FAZ. Greser & Lenz legen Wert auf die Feststellung, dass ihre Arbeiten alles sein dürfen, nur nicht mit spitzer Feder auf den Punkt gebrachte Missstände, bei denen dem Betrachter das Lachen im Halse steckenbleibt.
Morgen Freitag um 19 Uhr wird die Ausstellung „SCHLIMM“ von Greser & Lenz, präsentiert vom Forum Humor und Komische Kunst e.V., im Kunsthaus des Museums Fürstenfeldbruck feierlich eröffnet. Begrüßung: OB Erich Raff, Laudatio: Prof Dr. Michael Wolffsohn, Musik: Duo Ried. Die Schau ist anschließend noch bis zum 2. April zu sehen.
In „SCHLIMM“, dem gleichnamigen Buch, bereichern Greser & Lenz mit ihren hintersinnigen Zeichnungen Land & Leute und malen ein Deutschland aus, wie man es so nur in diesem prachtvollen Jubiläumsband bewundern kann.
„Es ist schon schlimm mit Greser & Lenz. Von so ziemlich jedem berühmten Duo der Weltgeschichte haben sich die beiden eine Scheibe abgeschnitten, um es zu ihrem eigenen Geschäftsmodell zu verwursten: von Siegfried & Roy die Magie und das Charisma, von Hill & Spencer die latente Gewaltbereitschaft, von Hänsel & Gretel die immerfrische Knusprigkeit, von Winnetou & Old Shatterhand die Treffsicherheit und von Tünnes & Schäl den Bierdurst.“ Stefan Behr, Frankfurter Rundschau
„Statt ausgelutschte Sprachbilder in simpler Symbolmechanik zu recyceln und so eine Art witzlosen Leitartikel in Piktogrammform zu liefern, verschalten die beiden Karikaturisten Kleinbürgerwelt und politische Großwetterlage so absurd miteinander, dass der Blitz einschlägt.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung
Wie Frauen mit Altersarmut umgehen
Zuverlässig mogelt sich zwischen Kriegen und Katastrophen auch immer wieder das Thema Altersarmut dazwischen. Auf Irene Götz‘ Buch „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ weist jetzt das ARD-Magazin ttt in seinen Social Media-Kanälen hin.
Die politischen Versäumnisse des deutschen Rentensystems machen immer mehr Menschen zu schaffen, die sich lange nicht zur Risikogruppe gezählt haben. Und Frauen sind am häufigsten betroffen. Auf Irene Götz‘ kulturwissenschaftliche Studie mit dem Titel „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ weist jetzt das ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente in seinen Social Media-Kanälen hin:
„Inflationsbedingte Preissteigerungen, horrende Mietpreise in den Großstädten, fehlende Sozialwohnungen und explodierende Energiekosten. Schon jetzt wissen viele Rentner:innen nicht mehr, wie sie diese Kosten begleichen sollen. Die Angst, aus der Wohnung ausziehen zu müssen, sei die größte Sorge, so die Einschätzung von Irene Götz. ‚Kein Ruhestand: Wie Frauen mit Altersarmut umgehen‘ heißt ihr Buch, in dem sie mit ihrem Forscherinnen-Team die fatalen Lebensumstände verschiedener Frauen zusammengetragen hat. Ein Buch über die politischen Versäumnisse des deutschen Rentensystems und die, die damit zu kämpfen haben.“ Hier die Beiträge auf Instagram und Facebook.
„Weil die Betroffenen sich schämen, wissen oft selbst Kinder und Enkelkinder nicht um deren Schicksale. Die Studie macht sie sichtbar.“ Leonie Feuerbach, FAZ
„Nützlich nicht nur, weil es hilft, ein Tabu zu brechen – sondern weil das letzte Kapitel tatsächlich ein Ratgeber ist. (…) Es muss ohnehin mal einer anfangen, die Dinge zu dokumentieren. (…) So gesehen ist ‚Kein Ruhestand‘ auch die Geschichtsschreibung von morgen.“ Susan Vahabzadeh, Süddeutsche Zeitung
Eva Lindström, „Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen“
Den beiden Eichhörnchen und ihrer besten Freundin, der Häsin, ging es gut im Wald, bis beim Gemeindetreffen eine Mehrheit für die Jagd gestimmt hat … Aber lassen die drei sich davon kleinkriegen? Nein, nein und nochmals Nein!
Mit subtilem Witz und unwiderstehlichem Charme erzählt Eva Lindström in „Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen“ von Freundschaft und Solidarität – und davon, was es heißt, in schwierigen Zeiten das Selbstbewusstsein und die eigene Würde zu bewahren.
Eva Lindströms wunderschönes Bilderbuch wird von der Luchs-Jury in der aktuellen Zeit empfohlen: „Der Häsin und den zwei Eichhörnchen reicht’s mit den Jägern und ihrem Geknalle. (…) Ein Musterbeispiel für Resilienz und eine kleine Geschichte, die in Zeiten von Krieg großen Nachhall hat.“ Weitere Besprechungen finden Sie in den Kinderbuchtipps von 3sat Kulturzeit (hier das Video) und bei „Die besten 7“ (hier das Audio, Lindström ab 20'54'') im Büchermarkt vom Deutschlandfunk.
Für das Buch müssen Sie sich noch ein wenig gedulden, es erscheint am 16. Februar. Eine Schau- und Leseprobe finden Sie hier.
„Wunderbare, anrührende Bilder von einer meiner Lieblingsillustratorinnen. Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn die Eichhörnchen das Sagen hätten!“ Axel Scheffler
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Ö1 Ex Libris brachte am Sonntag eine überzeugende Leseempfehlung für Rafael Chirbes‘ „Von Zeit zu Zeit“. Holger Heimann hat die Tagebücher des großen und viel zu früh verstorbenen spanischen Romanciers sehr kundig besprochen.
Die Literatur bedeutete Rafael Chirbes alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In den Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von Chirbes‘ Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„Der 2015 im Alter von nur 66 Jahren verstorbene Rafael Chirbes zählt zu den großen europäischen Autoren unserer Zeit. Und er ist der spanische Schriftsteller, der wie wohl kein zweiter die Geschichte seines Landes von der Franco-Diktatur über den hoffnungsvollen Übergang zur Demokratie bis zur Wirtschaftskrise kritisch begleitet und reflektiert hat. Mit Romanen wie ‚Krematorium‘ und ‚Am Ufer‘ hatte Chirbes auch international großen Erfolg. Nun sind postum seine Tagebücher erschienen, die einen Zeitraum von rund 20 Jahren umfassen.“ So beginnt Holger Heimanns Besprechung, die Ö1 Ex Libris am Sonntag gesendet hat – hier das Audio (Chirbes ab 9‘10‘‘)
„Der zweite Teil der Tagebücher zeigt Chirbes als großen Leser, der ausführlich über seine Lektüren reflektiert. ‚Ich lese‘, heißt es immer wieder. Er scheint das jeden Tag zu tun, verschlingt die Bücher vieler bekannter, aber auch unbekannter Autoren regelrecht. Zu seinen Favoriten zählen Musil, Dostojewski, Broch und Balzac. Den Mann ohne Eigenschaften nimmt er sich gleich dreimal vor. Einmal notiert er: ‚Ich lese den ersten Band der ‚Essais‘ von Montaigne. Von da aus kann man nur noch absteigen.‘ Das mag sein. Doch seine Tagebücher weisen Rafael Chirbes als einen der großen europäischen Autoren unserer Zeit aus. Sie stehen gleichrangig neben seinen wichtigsten Romanen.“
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere: Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr - welche, wie und warum, das birgt verblüffende Entdeckungen.
„Stellen Sie sich einen jungen Mann vor, der mit geschlossenen Augen in einer Forschungseinrichtung auf den Knien geht und versucht, es den Hunden gleichzutun und einer Duftspur am Boden zu folgen. Diese kleine Episode ist nur eine von vielen, mit denen Ed Yong durch dieses hochspannende und unterhaltsame Buch führt.“ So empfiehlt Edith Luschmann Ed Yongs neues Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ in natur.
Yong ist inzwischen auch in Hagenbecks Tierpark angekommen: „Beim Spüren von Vibrationen, Temperaturunterschieden sowie von Luft- und Wasserströmungen sind Spinnen und Elefanten, Falter, Vögel und Fische uns haushoch überlegen“, schreibt das Hagenbeck Magazin. „Darauf möchte Wissenschaftsjournalist Ed Yong mit diesem Sachbuch hinweisen, um die sensiblen Tiere besser zu schützen.“
„Die Lektüre dieses Buchs macht bewusst, wie schmal das Spektrum der Welt ist, das wir als Menschen wahrnehmen, und wie viel abseits von unserer Aufmerksamkeit passiert. (...) Yong hofft, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur Neugier und Staunen über die Welt mitzugeben, sondern auch ‚Empathie für Geschöpfe, die ganz anders sind als wir‘." Ruth Fulterer, Neue Zürcher Zeitung
Karikaturenpreis für Greser & Lenz
Erneut erhalten Greser & Lenz den „Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen“, diesmal für ihr Bild „Putin privat“, das letztes Jahr in der FAZ erschien. Der mit 5000 Euro dotierte Hauptpreis wird demnächst in Berlin überreicht.
Die preisgekrönten Karikaturen und Fotos werden anschließend bis zum 14. Februar in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin (In den Ministergärten 6) gezeigt. Danach geht die Ausstellung „Rückblende“ auf Reisen und gastiert in Koblenz, Neustadt an der Weinstraße, Trier, Mainz, Bonn, Dortmund, Leipzig und Brüssel. Zu sehen sind jeweils 50 Karikaturen sowie 100 Fotos und Serien, die eine unabhängige Jury aus weit mehr als 1000 eingereichten Arbeiten ausgewählt hat.
Fast noch besser als die preisgekrönte Karikatur von Greser & Lenz gefällt uns der Aufmacher ihrer Bildstrecke in der FAZ. Aber unsere Lieblings-Bildstrecke von Greser & Lenz ist und bleibt der Prachtband „Schlimm“.
„Man könnte den nonchalanten Umgang von Greser & Lenz mit allem, was Menschen heilig ist, Abkanzel Culture nennen.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Der abgefeimteste deutsche Humor kommt aus Aschaffenburg: Greser & Lenz. (…) Für einen guten Witz tun sie so ziemlich alles: Nachdenken etwa. (…) Der Stil: Farben und altmeisterliche Anmutung, befeuert von der Fülle des mainfränkischen Barock.“ Andreas Krieger, ARD Titel, Thesen, Temperamente
Moritz Hürtgen auf allen Kanälen
Im letzten Herbst hat Moritz Hürtgen seinen Debütroman „Der Boulevard des Schreckens“ vorgelegt, in dem es um Politik und Kunst, um Fakten und Fiktionen und um die Frage geht, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
Aus dem „angeblich letzten Buch, das die Queen gelesen hat" (Giulia Becker) liest Moritz Hürtgen heute Abend ab 22 Uhr in der hr2 Spätlese und zur gleichen Zeit (sowie auch morgen ab 22 Uhr) in WDR5 bei Horst Evers und Gäste – ersteres eine gekürzte Aufzeichnung aus dem Frankfurter Haus des Buches, letzteres ein Mitschnitt aus der Comedia in Köln, wo Hürtgen zusammen mit Labelmate Fritz Eckenga, Vince Ebert und Jochen Schmidt bei Horst Evers gastierte.
Wo aber ist „Der Boulevard des Schreckens“ überhaupt angesiedelt? Manche sagen: in Berlin. Andere tippen auf München. Kenner führen Kirching ins Feld. Doch wer mit offenen Augen durch die Welt geht, findet ihn überall: in jeder großen und jeder kleinen Stadt. Und in so gut wie jeder Buchhandlung.
„Dass Hürtgen (…) einen zum Nazianführer avancierenden paranoiden Blogger mit Zehenschuhen und stromlinienförmigem Rennradhelm ausstattet, zeugt von seiner Freude am Grusel des Alltäglichen, womöglich auch einfach von profunder Menschenkenntnis. (…) Der Roman verdreht und überdreht die Dinge tatsächlich in einer merkwürdig glaubwürdigen Art und bleibt dabei in der richtigen Dosis albern.“ Aurelie von Blazekovic, Süddeutsche Zeitung
Andrea Boscagli gestorben
Schon wieder eine traurige Nachricht: Vor einer Woche ist Andrea Boscagli, Gründer des legendären Münchner Feinkostladens „Vini e Panini“ und Autor des fabelhaften Kochbuchs „Semplice!“, im Alter von erst 66 Jahren in Italien gestorben.
Als uns Andrea Boscagli vor vielen Jahren die Herausgabe von „Semplice!“ vorschlug, zweifelten wir noch: Gab es nicht schon genug italienische Kochbücher in allen erdenklichen Variationen? 2017 ist „Semplice! Meine einfache italienische Küche“ (inzwischen leider vergriffen) dann erschienen und hat sich rasch durchgesetzt. Andrea Boscagli pochte auf frischeste Zutaten, und in seinen Rezepte für die italienischen Klassiker steckten nützliche Tipps und Tricks von seiner Großmutter.
Boscaglis Feinkostgeschäft Vini e Panini in der Nordendstraße in Schwabing existiert seit 1983, war eine der allerersten Münchner Adressen für italienische Küche und wird seit einigen Jahren von Sohn Filippo weitergeführt. Denn Andrea war nach Italien zurückgekehrt, um nur noch im kleinen Kreis zu kochen und das Leben zu genießen …
„Was zunächst exotisch wirkte, ist jetzt selbstverständlicher Teil einer genussfreudigeren Alltagskultur. Zu ihrer weiteren Verbreitung trägt Boscagli nun über München hinaus mit dem Kochbuch ‚Semplice!‘ bei.“ Andreas Fanizadeh, taz
„Auf 222 Seiten beschreibt Boscagli ‚meine einfache italienische Kücher‘, er verrät eine Reihe von Tricks und natürlich die wichtigsten Rezepte von klassischen italienischen Gerichten. (...) ‚Bloß kein Theater machen ums Essen!‘ Nudeln mit Butter und Salbei können ja auch ein Gedicht sein, wenn man's richtig macht. (...) Er könnte das jetzt schon noch weiter ausführen. Aber das hat er ja schon in seinem Buch gemacht. Und das kann nun für sich sprechen.“ Franz Kotteder, Süddeutsche Zeitung
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Die Literatur war Rafael Chirbes‘ Zugang zur Welt. In seinen Tagebuch-Aufzeichnungen zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„'Von Zeit zu Zeit' schließt in einem ‚Gefühl der Vorläufigkeit‘, wie es begonnen hatte“ schreibt Wolfram Schütte in seiner Rezension für Glanz & Elend. Und weiter: „Der 56jährige Autor eines imposanten, einzigartigen Oeuvres von sechs Romanen verzweifelt an seinem nachlassenden Gedächtnis & am schwindenden Willen, den Stoff zu ordnen – obwohl ihm noch ‚der Roman‘ vorschwebt, der alle anderen übertrifft: ‚Der Gedanke, vielleicht etwas zu schreiben, kommt mir jeden Tag mehr wie eine Ausrede vor, um so zu tun, als hätte das ganze Chaos, in das mein Leben sich verwandelt hat, einen Sinn, als gäbe es einen Kompass, dem es folgen kann. Als würde ich mich hartnäckig etwas widmen, das irgendwohin führt. Die Literatur als Putzfrau, die das Haus aufräumt‘. Rafael Chirbes hat in den ihm danach verbliebenen 10 Jahren noch zwei großartige Romane geschrieben (‚Krematorium‘, ‚Am Ufer‘), die nicht nur sein Werk, sondern auch die gesamte spanische Literatur seiner Zeit apokalyptisch übergipfeln. Am Redigat seines Selbstporträts als ‚Schmerzensmann‘ im Dienst an der Literatur hat er in ‚Von Zeit zu Zeit‘ bis zu seinem Todesjahr 2015 gefeilt.“
Und Marlon schreibt auf booksaregayasfuck.de: „Wer sich nicht mit dem Werk Chirbes‘ auskennt, braucht die Lektüre der Tagebücher nicht zu scheuen. Denn Chirbes selbst hat sich eine Veröffentlichung gewünscht und seine Schriften entsprechend vorbereitet. Darüber hinaus liefert das sehr kluge und informative Vorwort von Heinrich von Berenberg ausreichend Kontext, um Leser*innen den Einstieg zu ermöglichen. (…) Der Verlag hat zuletzt parallel zu den Tagebüchern die gesamte Spanien Trilogie, bestehend aus ‚Der lange Marsch‘, ‚Der Fall von Madrid‘ und ‚Alte Freunde‘ (aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz) veröffentlicht.“
„Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen.“
Die Begeisterung über Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ reißt nicht ab. „Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen“, schrieb gestern Christian Bos im Kölner Stadt-Anzeiger – und auch Barack Obama ist angetan.
„Ein gutes populärwissenschaftliches Buch vermittelt dem Laien den aktuellen Wissensstand auf einem Gebiet, das ihm sonst verschlossen bliebe. Ein besseres erzählt dazu von den langen, oft mühsamen Wegen (und Umwegen) zum Gewussten.“ So beginnt Christian Bos‘ Rezension von Ed Yongs neuem Buch im gestrigen Kölner Stadt-Anzeiger. „‘Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ leistet noch ein wenig mehr ...“, fährt er fort und meint: „Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen.“
„Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ steht auch auf der Liste der Bücher, die Barack Obama im vergangenen Jahr gelesen hat.
„Das ungemein anschaulich und nachvollziehbar geschriebene Buch öffnet uns die Augen für ein Sehen auf unzähligen Wegen. Dieses Buch ist ein Fest der Sinne. Wilder, viel wilder, als wir selbst es sind.“ Alf Mayer, culturmag.de
Adolfo Kaminsky gestorben
Adolfo Kaminsky, dessen Biographie „Adolfo Kaminsky. Ein Fälscherleben“ aus der Feder seiner Tochter Sarah 2011 bei uns erschien, ist gestern 97jährig gestorben. Die von ihm gefälschten Papiere bewahrten Tausende von Verfolgten vor dem sicheren Tod.
„Wach bleiben, so lange wie möglich. Die Müdigkeit niederringen. Die Rechnung ist einfach: In einer Stunde kann ich 30 falsche Ausweise herstellen. Wenn ich eine Stunde schlafe, sterben 30 Menschen.“ 1943 begann Adolfo Kaminsky, für die französische Résistance gefälschte Papiere herzustellen – Ausweise, die Tausende von Juden vor Deportation und sicherem Tod bewahrten.
Der siebzehnjährige Färberlehrling und geniale Autodidakt, der selbst aus einer russischstämmigen jüdischen Familie kam, wusste damals noch nicht, dass er eine Lebensentscheidung getroffen hatte. Denn auch nach dem Krieg verbrachte Kaminsky 30 Jahre seines Lebens im Untergrund und versorgte die großen Widerstandsbewegungen des 20. Jahrhunderts mit falschen Papieren und Identitäten, immer auf der Flucht vor der Entdeckung, gehetzt von seinem Gewissen – und ohne je Geld für seine Arbeit zu nehmen.
Sarah Kaminsky, 1979 in Algerien geboren, kam mit drei Jahren nach Frankreich und erfuhr erst spät von der Geschichte ihres Vaters. Die Schauspielerin und Drehbuchautorin verfasste schließlich die (inzwischen leider vergriffene) Biographie ihres Vaters, die die politischen Konflikte des 20. Jahrhunderts aus der Sicht eines Meisterfälschers erzählt.
„Der Franzose Adolfo Kaminsky ist einer der größten Fälscher des 20. Jahrhunderts. Er rettete Juden vor dem Holocaust und Verfolgte in der Dritten Welt. Sogar die Tochter war ahnungslos. (...) Dann unternahm sie eine Forschungsreise in sein erstes Leben, traf Weggefährten in Algier, Paris, New York. ‚Ich fand heraus, dass mein Vater sein Leben riskiert hat, um andere vor dem Tod zu bewahren‘, sagt Sarah Kaminsky." Nora Reinhardt, Der Spiegel
„Mit einem sicheren Gespür für Situationsdramatik vergegenwärtigt Sarah Kaminsky auch jene Momente, in denen Adolfos Leben wie das jener, die er schützen wollte, gefährdet war. (...) Dass er fast drei Jahrzehnte unentdeckt blieb, ist der Tatsache geschuldet, dass er niemals Geld für seine Tätigkeit nahm.“ Sigrid Brinkmann, Deutschlandradio Kultur
Neu bei uns im Lektorat: Dr. Katrin Sorko
Seit heute ist Dr. Katrin Sorko neu bei uns als Lektorin tätig. Viele von uns kennen sie bereits, und sie kennt schon viele Bücher unseres Programms, denn vor einigen Jahren hat sie im Verlag Antje Kunstmann ein Volontariat absolviert.
Dr. Katrin Sorko (46) ist seit heute bei uns als Lektorin tätig. Sie hat Neuere Deutsche und Englische Literaturwissenschaft sowie Politische Wissenschaften an der LMU München studiert und wurde 2007 mit einer Arbeit über deutschsprachige Gegenwartsliteratur promoviert.
Nach einem Lektoratsvolontariat bei uns arbeitete sie 15 Jahre lang als Lektorin für deutschsprachige und internationale Belletristik beim Blessing Verlag (Penguin Random House). Katrin Sorko folgt auf Wanda Jakob, bei der wir uns nochmals herzlich für ihre kompetente Arbeit bedanken!
Wir wünschen Euch und Ihnen schöne Feiertage
...viel Erholung und einen guten Start ins neue Jahr!
Last-Minute-Weihnachtsgeschenk
Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben. Das sieht auch der Mannheimer Morgen so.
Jörg-Peter Klotz empfiehlt im Mannheimer Morgen „Die große Marie Marcks“: „Am 25. August 2022 wäre die gebürtige Berlinerin 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat ihre langjährige Weggefährtin und Verlegerin Antje Kunstmann eine wunderbare Werkausgabe veröffentlicht – ein ideales Last-Minute-Weihnachtsgeschenk zum Entdecken und Wiederentdecken der bedeutendsten Karikaturistin der Bundesrepublik.“ Diesen Tipp geben wir gerne an Sie weiter!
„Zwei Bände umfasst die Prachtausgabe zum hundertsten Geburtstag der 2014 gestorbenen Zeichnerin, und neben den Karikaturen und Bildergeschichten gibt es auch eine hinreißende Autobiographie, die die Jahre zwischen 1922 und 1968 zum Gegenstand hat. (…) Man kann Marie Marcks als eine phantastische Erzählerin entdecken. Ein Meilenstein für die Kunst der Bildergeschichte ist ihr Werk sowieso.“ Maike Albath, Deutschlandfunk Kultur
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Kein anderes Sachbuch aus unserem Programm ist dieses Jahr so oft rezensiert worden wie Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“. Kein Wunder, denn der Autor widmet sich einem faszinierenden Stoff und schreibt zudem ungemein anschaulich und nachvollziehbar.
Die nächste Besprechung folgt übermorgen Sonntag ab 16:30 Uhr in der Deutschlandfunk-Sendung „Forschung aktuell“. Dort stellen Ralf Krauter, Dagmar Röhrlich und Michael Lange in der Auslese lohnende naturwissenschaftliche Fach- und Sachbücher vor, darunter das neue von Ed Yong: „Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen – um sich in der Welt zurecht zu finden, haben Tiere komplizierte Sinnesorgane entwickelt. Ihre Augen und Ohren nehmen Dinge wahr, die uns Menschen verborgen bleiben. (…) Beim Spüren von Vibrationen und Temperaturunterschieden, von Luft- und Wasserströmungen sind Spinnen und Elefanten, Falter, Vögel und Fische uns haushoch überlegen.“
„Es ist Yongs Anliegen, nicht nur akkurat zu schreiben, sondern auch spannend. Mit diesem Ansatz wurde er zu einem der profiliertesten Wissenschaftsjournalisten seiner Generation. In seinem Buch 'Die erstaunlichen Sinne der Tiere' führt Yong dieses Prinzip zur Meisterschaft. (…) Man kann Ed Yongs Buch als Werk über Tiere und ihre Sinne lesen. Als Teil einer Zeitenwende. Oder als Liebesbrief an die Welt und ihre Zerbrechlichkeit.“ Rudi Novotny, Die Zeit
Axel Hacke auf der Blauen Couch
Gestern Abend war Axel Hacke zu Gast bei Thorsten Otto auf der Blauen Couch von Bayern 1 und kam natürlich auch auf sein jüngstes Buch „Ein Haus für viele Sommer“ zu sprechen.
„Seine Kolumnen sind Kult, seine Bücher Bestseller: Axel Hacke lebt als Schriftsteller und Kolumnist des Süddeutsche Zeitung Magazins in München. Er gehört zu den bekanntesten Autoren Deutschlands.“ So hieß Bayern 1 Axel Hacke willkommen, als er gestern Abend auf der Blauen Couch zum Gespräch mit Thorsten Otto Platz nahm.
Hacke gab auch einen Einblick in sein Buch „Ein Haus für viele Sommer“ (auch als Hörbuch lieferbar). Darüber hinaus ging es im Schweinsgalopp durch seine Laufbahn: Abitur in Braunschweig Studium in München, Reporterstelle bei der SZ, Sprung in ein neues Leben als Schriftsteller. Und hat sich der Fußballfan Axel Hacke wirklich kein einziges WM-Spiel angesehen? Das Gespräch können Sie hier nachhören.
„In diesem gänzlich angenehmen, sanft wie Meereswellen anlandenden Text ist nichts penetrant. (...) Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen." Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Wärmer und lebendiger als Hacke kann das wirklich niemand erzählen. Während wir lesen, sind wir tief im Italienurlaub. (…) Ein Buch ohne jede Hektik, innen und auch außen in der Aufmachung: wunderschön.“ Elke Heidenreich, Kölner Stadt-Anzeiger
Wir trauern um Wolf Erlbruch
Gestern ist Wolf Erlbruch gestorben. Wir trauern um einen Freund, um einen großartigen Künstler.
„Zarter Schnee schwebte in der Luft.
Etwas war geschehen. Der Tod schaute die Ente an.
Sie atmete nicht mehr. Sie lag ganz still.“
aus: Wolf Erlbruch, „Ente, Tod und Tulpe“
Wie entstehen eigentlich Herbert Grönemeyers Songtexte?
Wie kommen die Worte in die Musik? Gestern Abend gab, auf Einladung des Lyrik Kabinetts, Herbert Grönemeyer im Gespräch mit Michael Lentz an der Münchner Uni Einblicke in den Entstehungsprozess seiner Songtexte.
In seiner Reihe Münchner Reden zur Poesie hatte das Lyrik Kabinett gestern Abend Herbert Grönemeyer zu Gast: In einem Special mit dem Titel Im Texttunnel - Die Worte müssen in die Musik sprach er im Hörsaal 140 der Münchner Universität mit dem Lyriker Michael Lentz über „Rhythmus, Reim und andere Webstühle“.
Hier der leutselige Ruhrgebiets-Popstar Grönemeyer, dessen Lieder zunächst mit Blind- bzw. „Bananentext“ auskommen müssen, dort der feinnervige Poetologe Lentz, für den dieses Material nichts weniger als „Artikulationsgranulat“ darstellt – von solchen Gegensätzen lebte die kurzweilige Veranstaltung.
Weitere Einblicke in den kreativen Prozess von Grönemeyers Schaffen vermittelt Arezu Weitholz‘ Buch „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“, kongenial illustriert von Katrin Funcke: Erinnerungen und Anekdoten, Zufälle und sonderbare Irrtümer, fröhliche Umstände und nachdenkliche Momente aus zahlreichen Interviews mit Grönemeyer, mit Weggefährten, mit Musikern und Freunden fügen sich zu einem hinreißenden Reigen.
„Arezu Weitholz hat dieses ganz fantastische und formal höchst ungewöhnliche Buch collagiert, montiert. Neben ihren Erinnerungen als Textdramaturgin des Albums lebt das Buch von liebevollen Illustrationen (Katrin Funcke) und drei Dutzend verschiedenen Stimmen. Und da diese einander auch oft widersprechen, ist ‚Zu Mensch‘ auch ein Buch darüber, wie Erinnerung funktioniert.“ Stefan Hochgesand, Berliner Zeitung
Noch mehr Lob für Ed Yong
Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Ed Yongs neues Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ steht im Dezember zum dritten Mal in Folge auf der Sachbuch-Bestenliste von DLF Kultur, Die Zeit und ZDF.
Heute stellt Pia Heinemann das Buch in der FAZ vor und ist begeistert: „Der amerikanische Wissenschaftsautor Ed Yong schafft es, selbst naturkundlich beschlagenen Lesern eine neue Welt zu eröffnen. (…) Die Wärmesinn-Organe der Feuerkäfer etwa sind Yong zufolge so empfindlich, dass sie Brände in 130 Kilometer Entfernung anzeigen können, womit sie ‚auf einer Stufe mit modernen Quantendetektoren‘ stehen. Ed Yong erzählt mitreißend von diesen Fähigkeiten der Tiere (…) und driftet nie in unverständlichen Expertenjargon ab.“
In ihrer Rezension, die noch nicht online steht, zieht Pia Heinemann das Fazit: „Dieses Buch ist mehr als nur der Bericht über die wunderbaren Sinneswelten der Tiere. Es erinnert daran, dass der Schatz der Biodiversität nicht nur dem Erhalt des Planeten Erde dient, sondern dem unzähliger kleiner Welten.“
„Die Lektüre dieses Buchs macht bewusst, wie schmal das Spektrum der Welt ist, das wir als Menschen wahrnehmen, und wie viel abseits von unserer Aufmerksamkeit passiert. (...) Yong hofft, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur Neugier und Staunen über die Welt mitzugeben, sondern auch ‚Empathie für Geschöpfe, die ganz anders sind als wir‘.“ Ruth Fulterer, Neue Zürcher Zeitung
TV-Tipp für Kurzentschlossene
Heute vor 30 Jahren protestierten in München 400.000 Menschen mit der „Lichterkette“ gegen Rassismus. Zu den Initiatoren gehörte auch unser Autor Peter Probst, der heute Abend in der BR-„nachtlinie“ zurückblickt.
Vor 30 Jahren überrollte eine Welle rechtsextremer Gewalttaten das wiedervereinte Deutschland. 400.000 Menschen setzten daraufhin am 6. Dezember 1992 in München ein weltweit beachtetes Zeichen gegen Rassismus und Hass: die Lichterkette.
Der stille Protest mündete in die Gründung eines Vereins. In der BR-„nachtlinie“ bei Andreas Bönte sprechen Vorstandsmitglied Peter Probst und Geschäftsführer Radoslav Ganev über 30 Jahre Engagement für ein friedliches, vielfältiges und ausgrenzungsfreies Miteinander: heute Abend um 23:30 Uhr im BR Fernsehen. Mehr zu den Hintergründen finden Sie hier, außerdem steht die Sendung bereits online.
Wer Peter Probst als Autor entdecken möchte, greift am besten zu seinen Romanen „Die wilde Wut des Wellensittichs“ und dem Vorgänger „Wie ich den Sex erfand“.
„Ein charismatischer Roman“
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt Mariette Navarros Roman „Über die See“.
Marie Schmidt hat in der Literaturbeilage der Süddeutschen Zeitung Mariette Navarros Debüt „Über die See“ besprochen, das sie einen „charismatischen Roman“ nennt. „Die Erzählung (…) lässt die Leserschaft die Geschichte sachlich erstaunt wahrnehmen, wie ein surrealistisches Rätsel. Eine Reihe von Deutungsmöglichkeiten liegen so offen zutage, dass sie einem entgleiten, sobald man sie zu fixieren versucht. Und das spricht wirklich sehr für das Buch.“ Die komplette Besprechung lesen Sie hier.
„Die klare Sprache, die das Gewisse im Ungewissen und auch dessen Umkehrung, das Ungewisse im Gewissen, sichtbar und spürbar macht, ist eine literarische Meisterleistung.“ Susanne Rikl, gute-buecher-lesen.de
„Selten habe ich ein Buch gelesen, das meine Gedanken auf solche Weise zum Fließen angeregt und in verschiedenste Richtungen gelenkt hat. (...) Ein kleines, feines Buch mit gerade einmal 157 Seiten, welches jedoch die grenzenlose Weite des Ozeans vor der Leserschaft ausbreitet und unfassbar großen Raum für persönliche Gedanken und die individuelle Auslegung und Einordnung des Gelesenen bietet.“ kulturbowle.com
David Chang-Interview im SZ Magazin
„Die Schönheit des Essens liegt in seiner Unvollkommenheit“ lautet die Überschrift des Interviews, das Hans Gerlach und Lars Reichardt mit David Chang für das heute erschienene Essensheft des SZ Magazins geführt haben.
David Chang und Priya Krishna zeigen in „Zuhause kochen“, wie richtig gut kochen wirklich geht – wenn man nicht stur nach Rezept und mit maximalem Aufwand arbeitet, sondern mit cleveren Tricks und einer guten Portion Vertrauen in die eigene Intuition.
„Die Schönheit des Essens liegt in seiner Unvollkommenheit.“ So lautet die Überschrift des inspirierenden Interviews, das Hans Gerlach und Lars Reichardt mit David Chang für das heute erschienene Essensheft des SZ Magazins geführt haben. Der berühmte Gründer der Momofuku-Lokale sowie Moderator und Produzent der Food-Serie ‚Ugly delicious‘ hat zusammen mit der Gastro-Journalistin Priya Krishna ein neues Buch geschrieben: Es heißt mit vollem Titel „Zuhause kochen. Oder: Wie ich lernte, auf Rezepte zu pfeifen (und meine Mikrowelle zu lieben)“.
Im Gespräch geht es auch darum, wie wichtig ‚Authentizität‘ in der Küche ist. Gerlach und Reichardt liegt viel daran, die traditionellen Techniken und Rezepte zu bewahren, aber gleichzeitig kulinarische Traditionen dadurch lebendig zu halten, indem man sie entwickelt, erweitert, verfeinert. Chang formuliert es noch etwas deutlicher: „Authentizität halte ich für Blödsinn. Die ist allein dann gut, wenn es eine Kultur zu schützen gilt. Letzten Endes sollte sich gutes Essen als eine Idee frei bewegen können, die jederzeit reproduziert werden kann.“
„Chang nimmt so ziemlich jede Abkürzung, die irgendwie möglich ist. Zeit sparen, keinen fettigen Herd schrubben müssen, keine nervigen Geschirrberge anhäufen – das sind für Chang entscheidende Zutaten für ein gelungenes Abendessen mit der Familie.“ Felix Denk, Der Tagesspiegel
„David Chang möchte mit seinem Buch dazu anregen, intuitiver zu kochen.“ Bernadette Bayrhammer, Die Presse am Sonntag
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Der spanische Schriftsteller Rafael Chirbes hat nie viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. Seine Tagebücher legen davon Zeugnis ab.
„In den Tagebüchern von Rafael Chirbes begleitet der Leser den spanischen Schriftsteller auf der Suche nach dem Thema für sein literarisches Schaffen. In diesen Jahren von 1984 bis 2005 ringt er mit seinem Werk, ehe er mit zwei Romanen weltweit anerkannt wurde.“ Auf diesen kurzen Nenner könnte man Stefan Berkholz‘ gestrige Besprechung in WDR3 Lesestoff bringen.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. Sein Tagebuch legt davon Zeugnis ab - mit der Intensität eines Romans.
Denn Berkholz führt im Folgenden aus, wie viel mehr in „Von Zeit zu Zeit“ noch steckt: „Chirbes wühlt sich durch die Literatur (…) und hält seine Eindrücke in Essays, Kurzrezensionen, Schriftstellerporträts fest. Balzac, Hermann Broch, Dostojewski, Musil, Proust sind wichtige Orientierungen für ihn. Er schreibt Filmrezensionen, er betreibt Stadtarchäologie, er vertieft sich in die Kunst Caravaggios. Und dann immer wieder depressive Schübe, Pessimismus, Nihilismus. Sein himmelstürmender Anspruch, revolutionäre Literatur schaffen zu wollen, setzt ihm zu.“
In den gut zehn Jahren, die Rafael Chirbes 2005 noch blieben, entstanden dann seine zwei großen und weltweit erfolgreichen Romane „Krematorium“ und „Am Ufer“. Ebenso lohnend ist aber auch seine Spanien-Trilogie.
„Der literarisch eigensinnigste Autor, der den Echos des Bürgerkrieges nachlauschte, ist Rafael Chirbes. (...) In diesem Herbst kann man ihn noch einmal neu entdecken: in einem erstmals auf Deutsch erscheinenden Tagebuch. Vor allem aber in den Romanen seiner monumentalen ‚Spanien-Trilogie‘, mit der Chirbes literarisch die bleiernen Jahrzehnte von Krieg und Diktatur durchmisst. Und um es gleich vorwegzuschicken: Die deutschen Übersetzungen von Dagmar Ploetz sind phänomenal. Gesättigt von spanischem Lokalkolorit, formen sie Chirbes’ klangvoll raue, lyrische Prosa im Deutschen auf einmalige Weise nach.“ Jan Wilm, republik.ch
Dr. Seuss‘ Schlummerbuch in der FAZ
„Gähnen steckt an, / so ähnlich wie Lachen. / Fängt einer erst an, / müssen alle es machen …“ Genauso ansteckend wie das Gähnen des Käfers Willi van Wann ist der Witz dieses Buchs: Nie hat es mehr Spaß gemacht, ins Bett zu gehen!
Überall in "Dr. Seuss‘ Schlummerbuch" wird geschlummert, gepennt, leise geschnarcht, in Ecken, Lücken und Winkeln – sogar auf Rasierschaumpinseln! Derweil zählt der Abzähl-Apparat jeden neuen Schläfer, sekündlich werden es mehr, am Ende sind es Milliarden, Billionen, Trilliarden … Ursprünglich 1962 erschienen, liegt dieser Kinderbuchklassiker von Dr. Seuss nun erstmals auf Deutsch vor: schlafwandlerisch sicher und traumhaft witzig übersetzt von Nadia Budde.
Ausführlich erklärt Andreas Platthaus in seiner heutigen FAZ-Besprechung, wie Nadia Budde vorgeht, und konstatiert: „Potz Blitz, das ist mal eine Übersetzungsleistung: Aus ‚The news came in from the castle of Krupp / That the lights are all out and the drawbridge is up‘ wird ‚Hier kommt eine Meldung aus Knupperburgkoben: / Die Lichter sind aus und die Brücke ist oben‘.“ Und am Schluss seiner Besprechung zieht er das zufriedene Fazit: „Seuss zu übersetzen ist keine Kleinigkeit, und dass es das Schlummerbuch nun auf Deutsch gibt, ist großartig.“
„Einschlafbücher gibt es viele, aber kein so phantasievolles wie das von Dr. Seuss. Nadia Budde hat es ins Deutsche gebracht: eine Super-duper-Nummer.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Wenn einer weiß, welch erstaunliche Wesen diesen Planeten bevölkern und was diese Tag und Nacht so treiben, dann ist es der US-Kinderbuchklassiker Dr. Seuss. Im 1962 publizierten und nun erstmals auf Deutsch übersetzten ‚Dr. Seuss‘ Schlummerbuch‘ ist die Winzigwunderwelt des Zeichners und Autors erneut versammelt.“ Wolfgang Paterno, profil
„Die Literatur als Putzfrau, die das Haus aufräumt“
In Rafael Chirbes‘ „Von Zeit zu Zeit. Tagebücher 1984-2005“ zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat. Gestern hat Maike Albath den Band im Deutschlandfunk Kultur empfohlen.
Rafael Chirbes‘ Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von seinen Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, entfalten In ihrer Mischung aus Werkstattbericht und privatem Journal einen romanhaften Sog.
In ihrer Rezension berichtet Maike Albath zum Beispiel, wie der Autor die rauschhafte Madrider „Movida“, eine Kulturbewegung in den 1980er Jahren, mit spektakulären Abstürzen und Exzessen schildert, ebenso wie einsame Tage am Schreibtisch und gesundheitliche Probleme. „So lapidar und lakonisch Rafael Chirbes‘ Einträge auf den ersten Blick wirken, so präzise ist sein Satzbau und so schneidend sein Urteil. Das gilt für Lektüren ebenso wie für Charakterstudien derjenigen, die ihn umgeben.“
Ihr Fazit: „Sein Tagebuch endet 2005. Er ist von Ängsten zerrüttet, weil er meint, nichts mehr zustande bringen zu können. Etwas zu schreiben, würde bedeuten, seinem inneren Chaos eine Richtung zu geben: ‚Die Literatur als Putzfrau, die das Haus aufräumt.‘ Tatsächlich rang er sich doch noch seine bahnbrechenden Romane ‚Krematorium‘ und ‚Am Ufer‘ ab.“
„Rafael Chirbes war, neben dem eben verstorbenen Javier Marías, der einzige universelle Autor, den das moderne Spanien hervorgebracht hat, und der strengste und sensibelste Kritiker des Landes. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.“ Sebastian Schoepp, Süddeutsche Zeitung
„Erst hier, in den Heften der Tagebücher, die Chirbes immer wieder überarbeitet hat, sind die Kämpfe zu ahnen, die zur existenziellen Wucht seiner Romane geführt haben.“ Paul Ingendaay, FAZ
Ed Yong: „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr: welche, wie und warum genau, das birgt verblüffende Entdeckungen. Ed Yong nimmt uns mit auf eine Reise zu den erstaunlichen Sinnen der Tiere.
Ed Yong ist ein Wissenschaftsjournalist und Sachbuchautor, wie man ihn sich nur wünschen kann: kompetent, engagiert, zugewandt und auch noch humorbegabt. Das beweist er nicht nur in seinem neuen Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“, sondern auch im Gespräch mit Michael John Gorman vom Biotopia Naturkundemuseum Bayern, der ihn Anfang Oktober zum Biotopia-Festival „Sinne“ eingeladen hatte: Das Video des halbstündigen Gesprächs finden Sie hier.
„Großartig - ein bemerkenswert eindringlicher und verblüffender Bericht darüber, wie andere Tiere unsere Welt erleben. Wir wussten, dass wir nicht allein sind, aber ‚Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ zeigt, wie unglaublich reich und vielfältig unsere Welt in Wirklichkeit ist.“ Peter Wohlleben
In der Sendung Lesart von Deutschlandfunk Kultur wies Volkart Wildermuth darauf hin, dass „viele dieser faszinierend anderen Welten bedroht sind. Nicht nur durch Umweltverschmutzung und Klimawandel. Der Mensch verwirrt auch die Sinne der Tiere mit Licht und Lärm. Deshalb fordert Ed Yong: ‚Wir müssen die Stille retten und die Dunkelheit erhalten.‘ Dem dürften sich viele seiner Leserinnen und Leser nach der Lektüre anschließen.“
Und für Manuela Lenzen von der Zeitschrift Kulturaustausch ist „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ ein „faszinierendes Werk, das dem Menschen seinen Platz anweist: als einer unter vielen, die in Welten leben, die wir uns kaum vorstellen können. Dieses Buch macht unsere Welt größer als jede Fantasie über Außerirdische.“
Simone Weinmann, „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
2045: Eine Katastrophe hat die Menschen auf eine karge bäuerliche Existenz zurückgeworfen. Nathanael und Vanessa hauen ab. Ihr Lehrer, der noch weiß, wie es früher war, wird geschickt, um sie zu suchen …
„Was bringt die Zukunft: Fortschritt oder Zusammenbruch? Technikoptimismus, in der Zukunftsliteratur des 20. Jahrhunderts weitverbreitet, ist selten geworden. Das zeigt die Ausstellung ‚Climate Fiction‘ im Zürcher Literaturmuseum Strauhof“, schreibt Bettina Dyttrich heute in der Zürcher Wochenzeitung WoZ.
Und weiter: „Im Roman ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ der Zürcher Autorin und Physikerin Simone Weinmann führt der Eingriff, der bei Kim Stanley Robinsons ‚Ministerium für die Zukunft‘ Teil der Rettung ist – das Versprühen von Partikeln, die das Sonnenlicht dämpfen –, ins Desaster: Es wird viel zu kalt, die Zivilisation bricht zusammen. Der Roman zeigt eindrücklich, wie schnell technische Errungenschaften, die heute als selbstverständlich gelten, verloren gehen können: Internet und Stromnetz sind nur noch Geschichten, Meldeläufer:innen bringen die Post, in Italien soll es noch Universitäten geben, aber niemand weiss Genaueres. Und die Überlebenden fragen sich: Ging da etwas schief? Oder war genau dieses Resultat erwünscht, und die Verantwortlichen haben sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht?“
Einen Ausblick auf die Debatte „Ist die Zukunft so düster?“ am 28.11. im Kulturpark Zürich (Pfingstweidstrasse 16) mit Felix E. Müller, Simone Weinmann und Dominik Waser (Moderation: Daniel Foppa) finden Sie hier.
„Simone Weinmann ist Astrophysikerin und Schriftstellerin. In ihrem Debütroman verbindet sie ihre beiden Interessen, wirft einen literarisch-wissenschaftlichen Blick auf eine bevorstehende Klimakatastrophe, spielt durch, was passieren könnte, wenn der Fall der Fälle tatsächlich eintritt, und geht der Frage nach, ob die Wissenschaft dann noch eine Chance hat.“ Michael Luisier, SRF2 Literaturfenster
„Ein spannendes Erstlingswerk hat gerade Simone Weinmann veröffentlicht: 'Die Erinnerung an unbekannte Städte' spielt im Jahr 2045, ist eine atmosphärisch starke Dystopie – und eine kluge Hommage an die Gegenwart.“ Matthias Iken, Hamburger Abendblatt
David Chang, „Zuhause kochen“
David Chang, der berühmte US-Koch und Netflix-Star, und Priya Krishna zeigen, wie „richtig gut kochen“ wirklich geht – nicht stur nach Rezept und mit maximalem Aufwand, sondern mit kleinen Tricks und einer guten Portion Vertrauen in die eigene Intuition.
David Chang und Priya Krishna „sind der Ansicht, dass Rezepte mit genauen Mengenangaben dazu führen, dass sich beim Kochen eine Kultur des ‚richtig oder falsch‘ entwickelt hat – was zwar in Restaurantküchen seine Berechtigung hat, am heimischen Herd aber nicht notwendig ist“, schreibt Kristina Kroll in ihrer ekz-Beurteilung des Buchs „Zuhause kochen. Oder: Wie ich lernte, auf Rezepte zu pfeifen (und meine Mikrowelle zu lieben)“. Ihr Fazit: „Ausprobieren, improvisieren und auf den eigenen Geschmack zu vertrauen, führt zu weit mehr Kochkompetenz, als es das akribische Befolgen von Rezepten vermag.“
„David Chang möchte mit seinem Buch dazu anregen, intuitiver zu kochen.“ Bernadette Bayrhammer, Die Presse am Sonntag
„Chang nimmt so ziemlich jede Abkürzung, die irgendwie möglich ist. Zeit sparen, keinen fettigen Herd schrubben müssen, keine nervigen Geschirrberge anhäufen – das sind für Chang entscheidende Zutaten für ein gelungenes Abendessen mit der Familie.“ Felix Denk, Der Tagesspiegel
Michael Pollan beim „Besten Wissenschaftsbuch des Jahres“
Michael Pollans „Kaffee Mohn Kaktus“ steht auf der Shortlist für „Das beste Wissenschaftsbuch des Jahres“ in Österreich. Ab sofort können Sie Ihre Stimme abgeben und sich auch an einem Gewinnspiel beteiligen.
Heute startet das Publikumsvoting für das „Beste Wissenschaftsbuch des Jahres“ des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, durchgeführt von der Zeitschrift Buchkultur, auf www.wissenschaftsbuch.at, im österreichischen Buchhandel und den öffentlichen Büchereien.
In der Kategorie Naturwissenschaft und Technik steht u.a. Michael Pollans neues Buch „Kaffee Mohn Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen“ auf der Shortlist. Drei psychoaktive Pflanzen – Kaffee, Schlafmohn und Peyote-Kaktus –, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern, erkundet Michael Pollan in diesem spannenden Buch: ihre Kultur, ihre Wirkung und die Tabus, mit denen sie behaftet sind.
„Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben. Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip.“ Brigitte Kleine, ARD Titel Thesen Temperamente
„Getrieben von unbändiger Neugier beschreitet Michael Pollan immer wieder aufs Neue den schmalen Pfad zwischen seriöser Wissensvermittlung und der verbotenen Welt des Drogenkonsums. Der vorsichtige Blick in den Abgrund der Illegalität macht sicher einen Teil des Reizes aus – und des Vergnügens, das dieses Sachbuch bereitet.“ Michael Lange, DLF Kultur
Rudi Hurzlmeier zum 70. Geburtstag
Mit seiner Kunst, die Generationen von Malern augenzwinkernd zitiert, hat Rudi Hurzlmeier der Satire ein neues Feld erschlossen. Übermorgen Sonntag wird dieser Meister der Komischen Kunst 70 Jahre alt - wir gratulieren herzlich!
„Hurzlmeier verkörpert jenen Künstlertyp, dem einst rühmend nachgesagt wurde, er sei ein Malschwein bzw. mit einer Malfaust begabt. Auf seinen Bildern gibt es zwar jede Menge zu belachen, doch unendlich mehr zu beschauen, zu bewerten und zu bewundern.“ Robert Gernhardt
Die Bilder des humoristischen Freigeists Rudi Hurzlmeier, einem wahren Meister der Komischen Kunst, sind vielen ins Auge gefallen: in Magazinen, Zeitungen, auf Postkarten und in zahlreichen Ausstellungen. Hurzlmeiers Werke, die sich „wenig um Dürfen und Nichtdürfen und Avantgarde und Ausloten scheren, sind stärker als jede Erzählung über sie und lustiger als jedes Lustigmachen“ (Frankfurter Rundschau).
Wir gratulieren Rudi Hurzlmeier, der übermorgen Sonntag 70 Jahre alt wird, herzlich zu diesem runden Geburtstag und bedanken uns für seine vielen schönen Titelbilder und Illustrationen, die er zu unserem Programm beigesteuert hat. Und wir empfehlen seinen Prachtband „Hurzlmeiermalerei“: Hier sprechen seine Bilder miteinander und zu uns. Sie sind märchenhaft, surreal und immer eine Überraschung. So hat man die Welt noch nicht gesehen - und die Kunst auch nicht!
Ein Interview, das Sabine Buchwald von der Süddeutschen Zeitung mit Rudi Hurzlmeier geführt hat, können Sie hier nachlesen.
„Mit dem renommierten Ernst-Hoferichter-Preis der Stadt München ausgezeichnet, veröffentlichte Hurzlmeier den äußerst vergnüglichen, gern auch leicht schockierenden Band ‚Hurzlmeiermalerei‘, der die besten Bilder aus 30 Jahren vereint.“ Christian Selbherr, MUH
„Lassen wir über der nackten Sinneslust aber bitte nicht den Biss, die Idylle, den leisen Horror, das Drama und die Abgründe außer Acht, über welche die Hurzlmeierschen Sujets in Fülle verfügen.“ Frank Becker, Musenblätter
Dennis Duncans „Index …“
In „Index, eine Geschichte des“ folgen wir Dennis Duncan von den Klöstern des 13. Jahrhunderts bis in die Gegenwart des Silicon Valley und erfahren, welch bedeutende Rolle das Buchregister in der sich entwickelnden literarischen Kultur gespielt hat.
„Die geheimen Eingänge der Bücher“ heißt der kluge Essay von Marc Reichwein, in dem er Dennis Duncans großartiges Sachbuch am vergangenen Sonntag in der Literarischen Welt vorgestellt hat: „Unter dem Titel ‚Index, eine Geschichte des‘ hat Duncan ein ganzes Buch über das Phänomen der Register in Büchern geschrieben. Ist das spleenig? Selbstverständlich! Aber eben auch aufklärerisch, erhellend, aktuell.“ Reichweins kompletten Text können Sie hier nachlesen.
Auch auf Lothar Müllers kompetente Rezension in der Süddeutschen Zeitung weisen wir gerne noch einmal hin: „Wie hat man eigentlich vor Google irgendwas gefunden? Dennis Duncan erzählt unterhaltsam, was für eine Revolution das Register in Büchern für das Lesen war.“
„Das pure Lesevergnügen für Wissensdurstige, Literaturverliebte und andere Buchmenschen!“ Petra Wiemann, elementareslesen.de
Moritz Hürtgen im Münchner Volkstheater
Am Donnerstagabend stellt Moritz Hürtgen seinen Debütroman im Münchner Volkstheater vor. In „Der Boulevard des Schreckens“ geht es um Politik und Kunst, um Fakten und Fiktionen und um die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
„Dass Hürtgen (…) einen zum Nazianführer avancierenden paranoiden Blogger mit Zehenschuhen und stromlinienförmigem Rennradhelm ausstattet, zeugt von seiner Freude am Grusel des Alltäglichen, womöglich auch einfach von profunder Menschenkenntnis“, schreibt Aurelie von Blazekovic heute in der Süddeutschen Zeitung. Und weiter: „Der Roman verdreht und überdreht die Dinge tatsächlich in einer merkwürdig glaubwürdigen Art und bleibt dabei in der richtigen Dosis albern.“
Vor einigen Tagen hat auch Antje Weber über Moritz Hürtgens „Der Boulevard des Schreckens“ in der SZ berichtet und seine Lesung am 10. November um 20 Uhr im Münchner Volkstheater (Tumblingerstraße 29, 80337 München) angekündigt: „München kennt der 1989 geborene, in Taufkirchen aufgewachsene Autor ohnehin sehr gut. Und Taufkirchen lässt sich für Bewohner dieses Münchner Vororts ohne weiteres in seinem Buch wiedererkennen. Er heißt im Roman allerdings anders: ‚Kirching‘ nennt sich der geteilte Ort, der zum einen Teil aus Plattenbauten, zum anderen aus ‚schönen oiden Häusern‘ besteht, wie der Volontär Martin Kreutzer auf seiner heillosen Suche nach der großen Geschichte erfährt.“
„Ein völlig überdrehter deutscher Albtraum nimmt Gestalt an, durch den Kreutzer stolpert, auf der Suche nach Rettung oder Verzeihung. (…) Hier macht sich ein Autor einen großen Spaß daraus, aus der gesellschaftspolitischen Stimmung einen Überschuss an Pointen und Seitenhieben abzufeuern. (…) Doch Moritz Hürtgens Fiktion hält eine unbehagliche Erkenntnis bereit: Diese extremistische, aus den Fugen geratene Gegenwart ist keine abwegige Phantasmagorie eines Journalisten am Rande des Wahnsinns, sondern das aberwitzig arrangierte Abbild dessen, was tagtäglich im deutschen Hier und Jetzt vonstattengeht.“ Samuel Hamen, Deutschlandfunk Büchermarkt
Veranstaltung mit Hans Demmel zu „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Ein Bericht aus der „Anderswelt“ über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
„Ist das Demokratie oder kann das weg?“ Im Rahmen einer Themenwoche der Pasinger Fabrik stellt Hans Demmel heute Abend um 20 Uhr in der Pasinger Fabrik in München sein Buch „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ vor, das er zusammen mit Friedrich Küppersbusch geschrieben hat.
Demmel diskutiert mit dem BR-Journalisten Christian Schiffer und mit Alexis von Mirbach, Kommunikationswissenschaftler an der LMU und wissenschaftlicher Mitarbeiter im bayerischen Forschungsverbund „Zukunft der Demokratie“, über die Spaltung der Gesellschaft, den Kampf von Meinung vs. Fakten und die Aushöhlung der Demokratie.
„Die Drastik der Erfahrung, der Demmel sich aussetzt, ist bestürzend. Wenn sich selbst ein derart erfahrener Beobachter des politischen Geschehens der negativen Sogwirkung nicht ganz erwehren kann – wie mag es all den Zweiflern und Unzufriedenen ergehen, denen nicht das analytische Handwerkszeug des professionellen Journalisten zu Gebote steht?“ Christina Janssen, DLF Andruck
„Der Journalist Hans Demmel hat sich auf eine gefährliche Reise begeben: Ein halbes Jahr lang studierte er, was rechtsalternative Medien anbieten. Sein Freund Friedrich Küppersbusch diente ihm als eine Art Mentor im Kampf um die geistige Gesundheit. (…) Sie lassen keinen Zweifel an der Gefährlichkeit dieser Szene, für die sie den Begriff des ‚destruktiven Journalismus‘ prägen.“ Nils Minkmar, Süddeutsche Zeitung
„Exerzitien der Aufrichtigkeit“: Rafael Chirbes‘ Tagebücher
In Chirbes‘ Tagebuch-Aufzeichnungen, die von seinen Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In „Von Zeit zu Zeit. Tagebücher 1984-2005“ zeigt sich der sensible und scharf beobachtende Geist des Autors, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
Im gestrigen „Büchermarkt“ vom Deutschlandfunk hat sich Maike Albath mit dem Chirbes-Kenner Heinrich von Berenberg unterhalten, der auch das Vorwort zum Tagebuchband beigesteuert hat. Das Gespräch können Sie hier nachhören.
„Erst hier, in den Heften der Tagebücher, die Chirbes immer wieder überarbeitet hat, sind die Kämpfe zu ahnen, die zur existenziellen Wucht seiner Romane geführt haben.“ Paul Ingendaay, FAZ
„In Chirbes' Tagebüchern begegnen wir dem Menschen, Denker und manischen Leser hinter dem Werk. Und das ist überaus beglückend.“ Peter Henning, Saarländischer Rundfunk
„Exerzitien der Aufrichtigkeit: Beim Lesen von Chirbes‘ Tagebüchern verspürt man den Herzschlag einer Existenz, die der historischen Situation ebenso standzuhalten versucht wie den sehr privaten Sehnsüchten und Niederlagen.“ Eberhard Geisler, Frankfurter Rundschau
Moritz Hürtgens „Der Boulevard des Schreckens“
Moritz Hürtgens Debüt „Der Boulevard des Schreckens“ ist ein Roman zu den brisanten Themen der Zeit, eine hochaktuelle Geschichte über Politik und Kunst, Fakten und Fiktionen und über die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
Moritz Hürtgen ist zwar gerade von Frankfurt nach München umgezogen, aber kaum sind die letzten Kisten ausgepackt, geht schon seine Lesereise mit „Der Boulevard des Schreckens“ weiter: Übermorgen Freitag liest der Autor um 20 Uhr im Kulturzentrum Merlin, Augustenstraße 72, 70178 Stuttgart. Ausführliche Informationen und Tickets hier!
Ein interessantes Fazit zum „Boulevard …“ zog Stefan Gärtner in seiner Besprechung in der jungen Welt: „Wenn Literatur ist, dass Form und Stoff zueinander genug einfällt, dann hat der Autor alles richtig gemacht.“ Und heute kamen auf Instagram diese schönen neuen Tipps dazu:
„Ein großartiges Buch – absolute Leseempfehlung!“ Florian Valerius, literarischernerd
„Moritz Hürtgen erweist sich als brillant-scharfzüngiger Beobachter der Jetzt-Zeit! Ein knallig-wirres Vergnügen!“ Björn Schäffer, bjoernandbooks
Bethan Roberts, „My Policeman“
„Der Liebhaber meines Mannes“, Bethan Roberts‘ letzter Roman bei uns, heißt jetzt „My Policeman“, wie seinerzeit die englische Originalausgabe. Und wie die aktuelle Verfilmung durch Michael Grandage mit Harry Styles, Emma Corrin u.v.a.
Beim Wiederlesen der ersten paar Seiten von „My Policeman“ erwischt er uns sofort wieder, Bethan Roberts‘ unvergleichlicher Ton.
„Es sind die frühen 60er Jahre im englischen Seebad Brighton, niemand redet offen über Homosexualität, Schwule werden mit Zuchthaus bestraft. Tom und Marion heiraten, doch da ist noch Patrick. Kultiviert, vermögend, Museumskurator - er zeigt Tom eine neue Welt. Eine Weile scheint es gutzugehen, und doch driftet diese Dreierbeziehung unaufhaltsam in den Abgrund. Bethan Roberts beschreibt mit viel Fingerspitzengefühl eine Zeit voller Lügen und Heimlichtuerei“, schrieb die Brigitte 2013 über die deutsche Erstausgabe.
Dass dieser Roman von Bethan Roberts nach einer Verfilmung schrie, war schon damals klar. Jetzt ist sie da und läuft ab 4. November auf amazon prime.
Sie haben, lang ist’s her, außer „Der Liebhaber meines Mannes“ vielleicht auch andere Romane der Autorin gelesen: „Das Kind der Anderen“ (2016), „Köchin für einen Sommer“ (2009) oder „Stille Wasser“ (2008). „My Policeman“ ist eine gute Gelegenheit, wieder auf Bethan Roberts zurückzukommen!
„Bethan Roberts zeigt hier sehr anschaulich, wie gut Literatur eine Zeit mit ihren Konventionen und Verdrängungen aufbewahren kann, wie gut Literatur einen kollektiven Gedächtnisspeicher füllen kann. (...) Der jungen Autorin ist ein herausragendes Zeitpanorama gelungen.“ Tanya Lieske, Deutschlandfunk
McIlvanney & Rankin, „Das Dunkle bleibt“
Jack Laidlaw muss in Glasgow den Mord an einem bekannten Anwalt der Unterwelt klären, bevor sich die rivalisierenden Gangs der Stadt deswegen bekriegen. Ein schottischer Noir vom Feinsten. – Das findet auch Tobias Gohlis in der ZEIT.
Mit „Geballte Fäuste, allzu menschliche Polizisten“ ist Tobias Gohlis‘ Besprechung im Krimi-Spezial der heutigen ZEIT überschrieben. „Das Dunkle bleibt“ ist ein von Ian Rankin vollendetes Laidlaw-Manuskript aus William McIlvanneys Nachlass.
Das Fazit des Kritikers: „Am Ende des ausgesprochen verwickelten Falls hat Laidlaw zwischen all den drohenden Gangsterfehden und geballten Fäusten (…) eine völlig unerwartete, aber schlüssige Lösung (…) gefunden. Laidlaw ‚ist ein Unikat in einer Welt der Massenproduktion‘. Dieses Lob gilt erst recht für die drei anderen von McIlvanney verfassten Laidlaw-Romane, die in der ungemein lebendigen Übersetzung Conny Löschs im Kunstmann Verlag neu veröffentlicht worden sind. Mein Tipp: Lesen Sie alle!“
„Zwei Krimi-Ikonen, ein Meisterstück.“ Die Presse am Sonntag
„McIlvanney ist schottisches Noir ohne Pose. (…) Wenn man das in McIlvanneys knapper, präziser Prosa liest, die so unnachahmlich Typen und Szenen anschaulich werden lässt und so viel Sophistication in den Dialogen versprüht, ist das immer wieder ein großes Vergnügen.“ Peter Körte, FAZ
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Es sei ein großes Missverständnis, die Wissenschaft für objektiv und unparteiisch zu halten, sagte Ed Yong im Interview mit Ruth Fulterer von der Neuen Zürcher Zeitung: „Wissenschaft ist von Menschen gemacht. Was sie herausfinden, hängt von ihren Methoden ab. Ihre Methoden hängen von ihren Thesen ab. Und welche Thesen man aufstellt, das hängt von dem ab, was man sich vorstellen kann.“
Es sei therapeutisch gewesen, dieses Buch zu schreiben, nachdem er intensiv über die Covid-19-Pandemie berichtet habe, erzählte Yong. Die ständige Auseinandersetzung mit dem Verlauf der Pandemie habe ihn an den Rand des Burnouts gebracht. Er hoffe, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur Neugier und Staunen über die Welt mitzugeben, sondern auch „Empathie für Geschöpfe, die ganz anders sind als wir“.
Ruth Fulterers vollständigen NZZ-Beitrag über Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ können Sie hier nachlesen.
„Ein faszinierendes Werk, das dem Menschen seinen Platz anweist: als einer unter vielen, die in Welten leben, die wir uns kaum vorstellen können. Dieses Buch macht unsere Welt größer als jede Fantasie über Außerirdische.“ Manuela Lenzen, Kulturaustausch
„Mit diesem faszinierenden Buch kann man die Welt mannigfach durch Tieraugen betrachten.“ Daniel Arnet, SonntagsBlick Magazin
Moritz Hürtgen, „Der Boulevard des Schreckens“
Die diesjährige Frankfurter Buchmesse war eine Spielwiese für Lokalmatador Hürtgen: Zum Ende seiner Titanic-Regentschaft präsentierte er seinen „Boulevard des Schreckens“ an fast allen möglichen und unmöglichen Orten auf der Messe und in der Stadt.
Moritz Hürtgens hochaktueller Roman über Politik und Kunst, Fakten und Fiktionen und über die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde, heißt „Der Boulevard des Schreckens“. „Wenn Literatur ist, dass Form und Stoff zueinander genug einfällt, dann hat der Autor alles richtig gemacht“, befand Stefan Gärtner in der Messebeilage der jungen Welt.
Hürtgen stand in Frankfurt praktisch der gesamten Weltpresse Rede und Antwort, hier ein paar Beispiele in Wort und Bild. Sehr raumgreifend und zeitraubend (Lesedauer über zwanzig Minuten), dafür aber geradezu boulevardesk der Buchmarkt-Essay vom Messe-Mayer.
Damit zurück ins Funkhaus, wo nochmals kurz das Fazit von Samuel Hamens DLF Büchermarkt-Besprechung eingeblendet wird: „Ein völlig überdrehter deutscher Albtraum nimmt Gestalt an, durch den Kreutzer stolpert, auf der Suche nach Rettung oder Verzeihung. (…) Hier macht sich ein Autor einen großen Spaß daraus, aus der gesellschaftspolitischen Stimmung einen Überschuss an Pointen und Seitenhieben abzufeuern. (…) Doch Moritz Hürtgens Fiktion hält eine unbehagliche Erkenntnis bereit: Diese extremistische, aus den Fugen geratene Gegenwart ist keine abwegige Phantasmagorie eines Journalisten am Rande des Wahnsinns, sondern das aberwitzig arrangierte Abbild dessen, was tagtäglich im deutschen Hier und Jetzt vonstattengeht.“
Kunstmann auf der Frankfurter Buchmesse
Und zwar in Halle 3.1, Stand C109 – wir freuen uns auf Sie!
In diesem Jahr ist Spanien das Gastland der Frankfurter Buchmesse.
Zu diesem Anlass haben wir die Spanien-Trilogie unseres 2017 verstorbenen Autors Rafael Chirbes neu aufgelegt.
Erstmals auf Deutsch erschienen sind auch seine Tagebuchaufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“ aus den Jahren 1985-2005. Beide Titel finden Sie bei der Ausstellung im Gastlandpavillon.
Zwei unserer Autoren können Sie auf der Messe auch live erleben:
Moritz Hürtgen stellt seinen Roman „Der Boulevard des Schreckens“ sowohl bei Messeveranstaltungen (taz-Talk, ARD-Bühne, hr) als auch bei Lesungen in der Innenstadt vor (bookfest und OPEN BOOKS). Alle Termine können Sie dem Buchmessenkalender entnehmen – oder Sie fragen bei uns am Stand nach!
Am Freitag wird der großartige Illustrator und Autor Horst Klein ab 14 Uhr bei uns am Stand sein und sein jüngstes Buch „Der OhneZoo“ signieren.
Wir freuen uns bekannte und neue Gesichter zu sehen und auf viele Gespräche am Stand!
„Die große Marie Marcks“
Zum Wiederentdecken, zum Neuentdecken: Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben.
Marie Marcks‘ besonderer Blick auf die Umwelt und die Ungleichheit, auf Männer und Frauen, auf Familie, Erziehung und Bildung erzählt, wie es war und wie es sein könnte, ja müsste.
„Zwei Bände umfasst die Prachtausgabe „Die große Marie Marcks“ zum hundertsten Geburtstag der 2014 gestorbenen Zeichnerin, und neben den Karikaturen und Bildergeschichten gibt es auch eine hinreißende Autobiographie, die die Jahre zwischen 1922 und 1968 zum Gegenstand hat“, schwärmte Maike Albath im Deutschlandfunk Kultur, hier das Audio des Beitrags. Ihr Fazit: „Man kann Marie Marcks als eine phantastische Erzählerin entdecken. Ein Meilenstein für die Kunst der Bildergeschichte ist ihr Werk sowieso.“
„Eine Skulptur von ganz eigener Qualität ist diese liebevoll gestaltete Prachtausgabe aus dem Kunstmann Verlag! Sie macht aufs Schönste vertraut mit einer kritischen Persönlichkeit, einer genauen Menschenbeobachterin und einer herausragenden Karikaturistin. Ein buchgewordenes Denkmal für eine Frau, von der es auf dem Schuberdeckel heißt: ‚Die große Marie Marcks‘.“ Martin Oehlen, buecheratlas.com
„Klüger als die Volltextsuche“: Dennis Duncans „Index …“
Dass die vielbeschworene „fröhliche Wissenschaft“ in Dennis Duncans „Index, eine Geschichte des“ einwandfrei funktioniert, legt schon die Überschrift von Lothar Müllers SZ-Besprechung nahe: „Klüger als die Volltextsuche“
„Als Erstes muss man begreifen, dass man, wenn man eine Google-Suche startet, nicht wirklich das Internet durchsucht. Man durchsucht Googles Register des Internets“, macht ganz am Anfang einer von Dennis Duncans Kronzeugen im Buch klar.
„Wie hat man eigentlich vor Google irgendwas gefunden? Dennis Duncan erzählt unterhaltsam, was für eine Revolution das Register in Büchern für das Lesen war“, schreibt Lothar Müller in der Süddeutschen Zeitung. Es ist immer eine schöne Genugtuung, wenn man Rezensentinnen und Rezensenten dabei erwischt, dass sie ein Buch tatsächlich bis zum Ende gelesen haben (bisweilen ist allerdings auch das Gegenteil der Fall).
Dennis Duncans „Index, eine Geschichte des“ macht es seinen Leserinnen und Lesern aber auch nicht schwer und wartet zudem ganz am Schluss mit einer raffinierten Belohnung fürs Dranbleiben auf: im allerletzten Eintrag seines Registers nämlich. Diese finale Pointe hat Müller in seiner SZ-Besprechung sehr schön herausgearbeitet. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, denn der Clou erschließt sich in seiner wahren Pracht nur den Glücklichen, die sich das Buch auch wirklich zur Gänze einverleibt haben. So ähnlich sieht das übrigens auch die österreichische Buchkultur: „Mehr meta geht nicht."
Wer direkt vor der Buchmesse noch etwas einschlägige Zerstreuung sucht, schaut bitte hier: Registermacher unter sich, feat. Duncan, Dennis
„Ein so kurzweiliges wie lehrreiches Buch über die Informationskultur. In deutschsprachigen Werken sind Register bei weitem nicht so verbreitet wie im angloamerikanischen Sprachraum. Nach der Lektüre kommt man nicht umhin, diesen Umstand zu bedauern.“ Frédéric Valin, Deutschlandfunk Büchermarkt
„Im Plauderton schlendert Duncan durch die Zeiten, liest eine Vielzahl amüsanter Anekdoten auf und lässt sich von einem durchaus mitreißenden Enthusiasmus tragen, wenn er der Erfindung der Seitenzahl – über die man lesend genauso ins Staunen gerät wie der Autor – ein ganz und gar eigenes Kapitel widmet.“ Edelgard Abenstein, DLF Kultur Lesart
Veranstaltung zu Rafael Chirbes' „Von Zeit zu Zeit“
Rafael Chirbes machte nie viel Aufhebens um seine Person. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Eine Veranstaltung in Frankfurt im Vorfeld der Buchmesse stellt den großen spanischen Autor genauer vor.
Rafael Chirbes machte Zeit seines Lebens nicht viel Aufhebens um seine Person. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In den Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von Chirbes‘ Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ und der breiten Anerkennung seines Werks reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
Morgen Donnerstag, 13. Oktober, um 20 Uhr, zeichnet Paul Ingendaay, langjähriger Feuilleton-Korrespondent der FAZ in Madrid, im Gespräch mit unserer Verlegerin Antje Kunstmann in der Romanfabrik Frankfurt das Portrait dieses bedeutenden spanischen Autors. Es liest Kathrin Jakob. Ausführliche Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
„Rafael Chirbes war, neben dem eben verstorbenen Javier Marías, der einzige universelle Autor, den das moderne Spanien hervorgebracht hat, und der strengste und sensibelste Kritiker des Landes. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.“ Sebastian Schoepp, Süddeutsche Zeitung
„‘Von Zeit zu Zeit‘ – die Tagebücher des Eisenbahnerkindes Rafael Chirbes sind eine phänomenale Entdeckung.“ Ruthard Stäblein, taz
Mariette Navarro, „Über die See“
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte einmal mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt dieser wunderbar sinnliche Roman.
„Ob nun Homers ‚Odyssee‘, Jack Londons ‚Der Seewolf‘ oder Robert Louis Stevensons ‚Die Schatzinsel‘: Die besten Romane spielen auf dem Meer, meint der Literaturkritiker Denis Scheck. Mit ‚Über die See‘ von Mariette Navarro kommt ein Weiterer hinzu.“ So die Sendungsankündigung von WDR3 Mosaik, wo Denis Scheck heute Mariette Navarros Debütroman besprochen hat – hier das Audio.
„‘Es gibt drei Arten von Menschen: die Lebenden, die Toten und die Seefahrer.‘ Mit diesem Satz, der Aristoteles zugeschrieben wird, beginnt Mariette Navarro ihr Buch. Als sie 2012 einen Frachter bestieg, der von Saint-Nazaire nach Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe fahren sollte, wurde sie an Bord mit eben diesem Satz vom Chefmaschinisten empfangen. Und der Mann fügte hinzu: ‚Willkommen in der Welt der Seeleute.‘“ So beginnt Franziska Wolffheim ihre Besprechung in der Zeitschrift mare, für die sie die Autorin interviewt hat. Wolffheims Fazit: „Es ist beeindruckend, wie genau Navarro in ihrem Roman das Leben an Bord beschreibt. Dazu hat sie eine hinreißende Hauptfigur geschaffen, (…) ‚Über die See‘ ist ein kurzer, ungeheuer dichter, poetischer Text.“
„Die klare Sprache, die das Gewisse im Ungewissen und auch dessen Umkehrung, das Ungewisse im Gewissen, sichtbar und spürbar macht, ist eine literarische Meisterleistung.“ Susanne Rikl, gute-buecher-lesen.de
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Chirbes‘ Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von seinen Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, widmet Paul Ingendaay in der FAZ einen ausgezeichneten Text.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In den Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“ zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„Erst hier, in den Heften der Tagebücher, die Chirbes immer wieder überarbeitet hat, sind die Kämpfe zu ahnen, die zur existenziellen Wucht seiner Romane geführt haben“, schreibt Paul Ingendaay heute in der FAZ. „Diese Tagebücher sind ebenso reich wie verstörend, so bewundernswert wie traurig – der Nachlass eines großen, verletzlichen Künstlers und Stoff für viele Jahre.“
„Rafael Chirbes war, neben dem eben verstorbenen Javier Marías, der einzige universelle Autor, den das moderne Spanien hervorgebracht hat, und der strengste und sensibelste Kritiker des Landes. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.“ Sebastian Schoepp, Süddeutsche Zeitung
Moritz Hürtgen, „Der Boulevard des Schreckens“
Mit satirischem Witz und der Spannung eines Thrillers erzählt Moritz Hürtgens Debütoman vom Schicksal eines jungen Journalisten, der erst ein Interview mit einem angesagten Künstler fälscht und kurz darauf dessen Todesumstände recherchieren soll.
Der Spiegel hebt in seiner Besprechung hervor, dass sich Moritz Hürtgen in „Der Boulevard des Schreckens“ nicht auf ein einziges Genre festlegen mochte: „Mal ist es Gesellschaftskritik, mal Provinzkrimi, mal Gruselgeschichte – das aber am denkbar ungruseligsten Schauplatz, einem fiktiven Ort im Speckgürtel von München.“
Wir wissen, dass Hürtgen in dem Münchner Vorort, der für den Handlungsort ‚Kirching‘ seines Romans Modell stand, aufgewachsen ist. Aber der Autor hat auch uns nicht verraten, welcher es war. Bloß dass er mit der S-Bahn-Linie 3 erreicht und hoffentlich auch wieder verlassen werden kann.
Aus seiner Geschichte über Wahrheit und Fälschung, über Journalismus und Kunst, über Vorurteile und Abschottung liest Moritz Hürtgen morgen Dienstag im Nochtspeicher Hamburg, detaillierte Informationen finden Sie hier.
„Moritz Hürtgen, Chefredakteur des Satiremagazins ‚Titanic‘, hat ein turbulentes Romandebüt vorgelegt. (…) Was wie eine Mediensatire beginnt, wird im Verlauf der Geschichte mehrfach Haken schlagen. Es gibt groteske Charaktere, Teufelsaustreibungen und Forellen, die sich nicht wie Forellen verhalten. (…) ‚Der Boulevard des Schreckens‘ liest sich kurzweilig und unterhaltsam.“ Arno Frank, Der Spiegel
Ed Yong zu Gast beim Biotopia-Festival
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Ed Yongs neues Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ steht auf Platz 7 der Sachbuch-Bestenliste Oktober von DLF Kultur, Die Zeit und ZDF.
Beim Biotopia-Festival „SINNE. Die Welt durch andere Augen sehen!“ des Naturkundemuseums Bayern wird Ed Yong am Sonntag, 2. Oktober, um 15:30 Uhr für ein Gespräch mit Michael John Gorman über „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ zugeschaltet. Ausführliche Informationen und Anmeldung hier!
„Es ist Yongs Anliegen, nicht nur akkurat zu schreiben, sondern auch spannend. Mit diesem Ansatz wurde er zu einem der profiliertesten Wissenschaftsjournalisten seiner Generation. In seinem Buch ‚Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ führt Yong dieses Prinzip zur Meisterschaft. (…) Man Kann Ed Yongs Buch als Werk über Tiere und ihre Sinne lesen. Als Teil einer Zeitenwende. Oder als Liebesbrief an die Welt und ihre Zerbrechlichkeit.“ Rudi Novotny, Die Zeit
Dennis Duncans „Index“ auf der Sachbuch-Bestenliste
„Index, eine Geschichte des“ von Dennis Duncan rangiert im Oktober auf Platz 6 der Sachbuch-Bestenliste von Welt, WDR5, NZZ und Ö1. Dieses Buch aus unserem Herbstprogramm ist eines der seltenen Beispiele fröhlicher, lebenszugewandter Wissenschaft.
Dennis Duncans „Index, eine Geschichte des. Vom Suchen und Finden“ ist ein Buch der Bücher, voller Entdeckungen, die man in einem Register zuletzt vermutet hätte. Wir freuen uns sehr, dass die Jurorinnen und Juroren der Sachbuch-Bestenliste von Welt, WDR5, NZZ und Ö1 es auf Platz 6 ihrer Empfehlungen für den Oktober gesetzt haben. Die komplette Liste finden Sie hier.
Morgen Donnerstag wird „Index, eine Geschichte des“ im Büchermarkt (ab 16:10 Uhr) vom Deutschlandfunk besprochen.
„Was es heißt, sich in Büchern zu orientieren: Dennis Duncan schreibt eine lehrreiche Geschichte der Register. (...) Sein Buch ist keine wissenschaftliche Darstellung, sondern eine unterhaltsame und anregende Plauderei.“ Mark Lehmstedt, FAZ
„Damit wir in den Dingen nicht ersaufen, müssen wir sie ordnen, ihnen eine Struktur geben. Wie das geht, erläutert Dennis Duncan in der typischen Art des gebildeten Engländers: witzig, eloquent und informativ. Wie bei Universitätsdozenten (der Autor lehrt am University College London) üblich, gibt es auch einen detaillierten Blick in die Geschichte. Clever, unterhaltsam und lehrreich.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„Fallout“ von Fred Pearce in 3sat Kulturzeit
Seit gestern tagt in Wien die internationale Atomenergiebehörde IAEA und diskutiert über die aktuellen Aspekte der Nutzung von Atomkraft. 3sat Kulturzeit hat sich mit unserem Autor Fred Pearce über dessen Buch "Fallout" zu Atomhavarien unterhalten.
Die Welt diskutiert wieder über die Nutzung von Atomenergie – deutsche Atomkraftwerke sollen in einen Reservebetrieb gehen, im Atomkraftwerk Saporischschja droht ein zweites Tschernobyl. Gerade die sogenannte friedlich Nutzung der Atomenergie erweist sich von neuem als höchst umstritten.
Für 3sat Kulturzeit sprach Frank Eggers mit Fred Pearce, der das preisgekrönte Buch „Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“ zu Atomhavarien weltweit geschrieben hat und das Thema aktuell beobachtet - hier das Video.
„Eine nukleare Weltreise in kritischer Absicht.“ Christian Schwägerl, FAZ
„Eine packende Reportagereise an die Orte, wo Atombomben explodierten, Atommeiler barsten und strahlende Fässer in Bergwerken rosten. (...) In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Fred Pearce vom Schicksal der ‚Liquidatoren‘ in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Gestern hat Sebastian Schoepp mit einem hervorragenden Text in der Süddeutschen Zeitung unseren früh verstorbenen Autor Rafael Chirbes gewürdigt und seine nachgelassenen Tagebücher „Von Zeit zu Zeit“ sowie die „Spanien-Trilogie“ vorgestellt.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In den Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von Chirbes‘ Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat. Die spanische Originalausgabe war 2021 für El País das „Buch des Jahres“.
Mit seiner „Spanien-Trilogie“ spannte Chirbes einen großen Bogen von der Herrschaft der Faschisten und der Politisierung der Jugend in den 1960er Jahren („Der lange Marsch“) über den spannungsgeladenen Tag im November 1975, als Franco starb („Der Fall von Madrid“), bis zum Aufbruch in die Demokratie und zur ernüchternden Bilanz der früheren Revolutionäre in den 1990ern („Alte Freunde“).
Sebastian Schoepps hervorragende Würdigung von Rafael Chirbes und seinen Büchern in der Süddeutschen Zeitung können Sie hier online nachlesen, Schoepps Fazit: „Rafael Chirbes war, neben dem eben verstorbenen Javier Marías, der einzige universelle Autor, den das moderne Spanien hervorgebracht hat, und der strengste und sensibelste Kritiker des Landes. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.“
Moritz Hürtgen, „Der Boulevard des Schreckens“
Moritz Hürtgen hat seinen Debütroman gestern im ausverkauften Berliner Literaturhaus vorgestellt. „Der Boulevard des Schreckens“ dreht sich um Politik und Kunst, um Fakten und Fiktionen - und um die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
Sein brandheißes Debüt zu den brisantesten Themen der Zeit hat Moritz Hürtgen gestern Abend im ausverkauften Literaturhaus Berlin und mit tatkräftiger Mithilfe von Anna Thalbach (Foto) unter die Leute gebracht. Für alle, die nicht dabei sein konnten, hier die Aufzeichung.
Auf seiner Anreise in die Hauptstadt hatte der Autor in der 1. Klasse-Suite seines ICE wieder und wieder lauthals den herrlichen Einspalter in der FAZ rezitiert, in dem Anna-Louisa Schönfeld seinen Roman „Der Boulevard des Schreckens“ u.a. so anpreist: „Hürtgen nimmt die pietätlose Sensationsgier und dehnbare Moral des Boulevardjournalismus witzig aufs Korn. (...) Auf seine bizarren Figuren und die phantastischen Elemente muss man sich einlassen. Wer dazu bereit ist, wird manches Schöne entdecken.“
Was nicht mehr in den Roman reinpasste, konnte Hürtgen übrigens jüngst als „Unnützes Wissen“ à la NEON selig in der Boxpost der Berliner Buchhandlung Buchbox drucken lassen. Hier einige Auszüge:
„Autor/innen bekommen, wenn ein Buch über die Theke geht, in der Regel etwa zehn Prozent des Ladenpreises; neunzig Prozent gehen an die Buchhändler/innen, die sich davon Schaumwein und Meeresfrüchte kaufen.“
„Literaturwissenschaftler/innen aus den USA haben kürzlich herausgefunden, dass ein Genremix aus Krimi, Schelmengeschichte und Schauerroman die Bedürfnisse der internationalen Leserschaft optimal bedient, als gelungenes Beispiel führen sie Moritz Hürtgens ‚Der Boulevard des Schreckens‘ an.“
„Moritz Hürtgen wuchs in einem Münchner Vorort auf, der für den Handlungsort ‚Kirching‘ seines Romans Modell stand – aber Hürtgen verrät nicht, welcher es war (S-Bahn-Linie 3).“
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr: welche, wie und warum genau, das birgt verblüffende Entdeckungen. Ed Yong nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise zu den Sinnen der Tiere.
Seit heute ist Ed Yongs Sachbuch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ erhältlich. Volkart Wildermuth hat es gerade in Deutschlandfunk Kultur vorgestellt: „Yong versucht mit der Nase einer Schokoladenduftspur im Rasen zu folgen, um seinen Hund besser zu verstehen. Er streckt den Finger in Aquarien und spürt schmerzhaft die Druckwelle eines Knallkrebses, beobachtet per Infrarotkamera und Ultraschallmikrofon die Jagdstrategien von Fledermäusen, malt sich und uns die Ultraschallfarben des Kolibris als Grurpur, Rurpur und Gurpur aus und und und … Das klingt nach Kuriositätenkabinett – verblüffend, aber schnell vergessen. Doch Ed Yong gelingt das Kunststück, aus den Beschreibungen Analysen abzuleiten.“
„Viele dieser faszinierend anderen Welten sind bedroht. Nicht nur durch Umweltverschmutzung und Klimawandel. Der Mensch verwirrt auch die Sinne der Tiere mit Licht und Lärm. Deshalb fordert Ed Yong: ‚Wir müssen die Stille retten und die Dunkelheit erhalten.‘ Dem dürften sich viele seiner Leserinnen und Leser nach der Lektüre anschließen.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur
„Absolut überraschend, als würde man mit Alice ins Wunderland treten ... die perfekte Mischung aus Offenbarung, Neugier, Wissenschaft, großartiger Prosa und Wunder." - Andrea Wulf (Autorin von „Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“)
Mariette Navarros „Über die See“ auf der Shortlist des PRIX PREMIERE
„Über die See“, der Debütroman der französischen Autorin Mariette Navarro, steht auf der Shortlist des PRIX PREMIERE des Deutsch-Französischen Kulturinstituts Tübingen und des Bureau du livre des Institut français Deutschland.
Auf einer Fahrt in die Tropen, kurz hinter den Azoren, richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin: Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu … So beginnt Mariette Navarros betörender Debütroman „Über die See“.
Das von Sophie Beese großartig übersetzte Buch ist nun für den PRIX PREMIERE des Deutsch-Französischen Kulturinstituts Tübingen und des Bureau du livre des Institut français Deutschland nominiert. Hier die Shortlist: Pierric Bailly, „Jims Roman“ („Le Roman de Jim“), Übersetzung: Paul Sourzac, Secession Verlag / Mariette Navarro, „Über die See“ („Ultramarins“), Übersetzung: Sophie Beese, Verlag Antje Kunstmann / Abigail Assor, „So reich wie der König“ („Aussi riche que le roi“), Übersetzung: Nicola Denis, Suhrkamp Verlag
Noch in diesem Herbst finden drei Buchclubs zur Short List statt, bei denen das Team des Instituts die Bücher und den Prix PREMIERE online vorstellen wird. Die Preisverleihung findet dann voraussichtlich am 22. September 2023 im Rahmen des Tübinger Bücherfests statt. Die drei Autor*innen und Übersetzer*innen der Short List werden Anfang des Jahres 2023 zu Online-Literaturgesprächen eingeladen, bei denen sie ihre Bücher in Lesung und Interview präsentieren können.
„Eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (...) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“ Denis Scheck, ARD Druckfrisch
„Das ist meisterlich geschrieben und vermittelt eine Unheimlichkeit im scheinbar unschuldigen Vergnügen, die den Ton für das setzt, was dann geschieht. (...) Sophie Beese hat Navarros Kurzroman souverän übersetzt (...) die nautische Terminologie geht ihr ebenso leicht von der Hand wie die literarischen Vexierspiele.“ Andreas Platthaus, FAZ
Dennis Duncan, „Index, eine Geschichte des“
„Index, eine Geschichte des“ ist eines der seltenen Beispiele lebenszugewandter Wissenschaft – und ein Buch der Bücher, voller Entdeckungen, die man in einem Register zuletzt vermutet hätte. Es handelt leidenschaftlich vom Suchen und Finden.
Wir folgen Dennis Duncan von den Klöstern und Universitäten des 13. Jahrhunderts bis in die Gegenwart des Silicon Valley und erfahren, welch bedeutende Rolle das Buchregister in der sich entwickelnden literarischen Kultur gespielt hat. Der Autor führt uns in Druckereien, in Kaffeehäuser, in die Wohnzimmer von Schriftstellern und in die Labore der Wissenschaft. Wir begegnen Kaisern und Päpsten, Philosophen und Ministerpräsidenten, Dichtern, Bibliothekaren und natürlich Indexern.
„Index, eine Geschichte des“ macht dabei klar, dass wir alle auch im Zeitalter der Internet-Suche im Grunde noch immer am Register hängen. Gestern hat Mark Lehmstedt das Buch sehr kenntnisreich in der FAZ besprochen. Seine Rezension steht (noch) nicht online, hier aber schon mal das Fazit: „Was es heißt, sich in Büchern zu orientieren: Dennis Duncan schreibt eine lehrreiche Geschichte der Register. (...) Sein Buch ist keine wissenschaftliche Darstellung, sondern eine unterhaltsame und anregende Plauderei.“
„Damit wir in den Dingen nicht ersaufen, müssen wir sie ordnen, ihnen eine Struktur geben. Wie das geht, erläutert Dennis Duncan in der typischen Art des gebildeten Engländers: witzig, eloquent und informativ. Wie bei Universitätsdozenten (der Autor lehrt am University College London) üblich, gibt es auch einen detaillierten Blick in die Geschichte. Clever, unterhaltsam und lehrreich.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„Der britische Autor Dennis Duncan hat sich der Geschichte des Index angenommen und bereitet das Thema überraschend schmackhaft auf. (...) Besonderes Highlight: Der Auszug des tausende Seiten umfassenden, computergenerierten Registers des Buches über Register im Anhang am Ende. Mehr meta geht nicht.“ Buchkultur
Horst Klein, „Der OhneZoo“
Torööh, willkommen in Horst Kleins „Der OhneZoo“! Ein Zoo ohne Tiere, aber dafür mit Menschen, die ihr Bestes geben, um die aus den Gehegen entkommenen Tiere zu ersetzen. Ein Anschau- und Ratespaß für die ganze Familie.
Für den Fall, dass demnächst auch in unseren Zoologischen Gärten kein Stein auf dem andern mehr bleibt und radikale Tierschützer:innen tatsächlich alle Tiere aus den Gehegen befreien, hat unser Autor Horst Klein schon eine Lösung parat: In seinem Kinderbuch „Der OhneZoo“ springen engagierte Eltern, Rentner, Ehrenamtliche und andere Freiwillige ein und geben ihr Bestes, um die verschwundenen Tiere zu ersetzen.
Klaus M. Schmidt stellt in seiner Rezension in der Westdeutschen Zeitung die Frage, ob „Der OhneZoo“ ein politisches Kinderbuch sei - und verneint sie dann doch: „Wenn etwa drei Mitglieder der ‚Pekip-Gruppe Oppum‘ durchs Gehege hüfen, Babys im Hosenbund, dann machen die eben nicht wirklich eine gute Figur. Die Unzulänglichkeit der Darsteller, nicht der Darstellung, macht den Anticharme der allermeisten Zeichnungen aus.“
Zum großen Spaß im OhneZoo tragen auch die Ratereime des Autors bei: „Wer wirkt mit Mähne und Gebrüll / im Cord-Anzug ein wenig schrill? / Darüber lacht vielleicht die Möwe - / Herr Höche ist im Zoo der ….“
„Das Thema Zoo ist umstritten und wird von Tierschützer:innen sicherlich nicht grundlos immer wieder kritisch in den Blickpunkt gerückt. Der Grafiker und Illustrator Horst Klein hat einen sehr humorvollen Ansatz gefunden, sich mit Alternativen zu beschäftigen – nicht unbedingt realistisch umsetzbar, dafür aber höchst amüsant.“ Bücherstadt Kurier
Mariette Navarros „Über die See“ in ARD Druckfrisch
„Über die See“, der eindrucksvolle Debütroman der Französin Mariette Navarro, macht schon kurz nach Erscheinen viel Furore. Am Sonntagabend, 11. September, wird das Buch von Denis Scheck in ARD Druckfrisch empfohlen.
Auf einer Fahrt in die Tropen richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin: Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu …
„Es gibt drei Arten von Menschen: die Lebenden, die Toten und die Seefahrer.“ So zitiert Denis Scheck in ARD Druckfrisch am späten Sonntagabend die Autorin Mariette Navarro und fährt fort: „Manchmal weiß man schon nach einem Satz, dass man ein Buch lieben wird. Dies ist so ein Buch.“
„Über die See“ sei „eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (…) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“
„Bildstark und packend erzählt Mariette Navarro vom mentalen und seelischen Kontrollverlust auf offener See“, befand Sigrid Brinkmann in Deutschlandfunk Kultur: „In kunstvoll eingestreuten Passagen zitiert sie Legenden von angespülten Wracks und erfindet die Geschichte eines Kapitäns, dessen Schiff eine Woche lang vom Radar verschwand. Rückblenden, Einschübe, Perspektivwechsel und mythologische Anspielungen machen dieses poetische Prosadebüt zu einem aufwühlenden und sehr anregenden Leseerlebnis.“
Und Andreas Platthaus vergaß in der FAZ auch nicht, die gelungene Übersetzung hervorzuheben: „Sophie Beese hat Navarros Kurzroman souverän übersetzt (...) die nautische Terminologie geht ihr ebenso leicht von der Hand wie die literarischen Vexierspiele.“
Rayk Wielands „Beleidigung dritten Grades“
„Letztes Gespräch, ohne Worte“ ist Harald Eggebrechts Rezension von Rayk Wielands „Beleidigung dritten Grades“ in der Süddeutschen Zeitung überschrieben und kommt im Folgenden dann sehr pointiert zur Sache.
Rayk Wieland verbindet in seinem rasanten Roman „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Duell-Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
„Wie Wieland das echte Duell (…) mit so bösem wie erhellendem Sarkasmus erzählt und mit dem fiktiven Duellwahn des monomanischen Antiquars Schill verknüpft, ja, beide Ebenen raffiniert ineinanderschiebt, macht den hohen Reiz dieses Buches aus“, schreibt Harald Eggebrecht in der SZ. „Mag man anfangs etwas schwer einsteigen, (…) so fesselt der Roman umso mehr, wenn die idée fixe, die dieses Erzählwerk durchzieht, beim Leser zu wirken beginnt: Duellieren als konsequenteste Form eines ultimativen Gesprächs.“
Dann also frisch ans Werk!
„Der Roman ‚Beleidigung dritten Grades‘ ist absurd, komisch und grotesk. Er führt die toxische Männlichkeit ebenso vor wie den Bürokratismus der Polizei oder die heutige Stillosigkeit bei der Lösung von Konflikten. Rayk Wieland ist ein sehr temporeicher, mitreißender und witziger Roman gelungen – absolut unterhaltsam und zugleich sehr klug.“ Barbara Geschwinde, WDR5 Bücher
Moritz Hürtgen auf Lesereise
Mit seinem Debütroman „Der Boulevard des Schreckens“ ist der amtierende Titanic-Chefredakteur seit gestern auf Lesereise.
Martin Kreutzer will nach oben. Als Volontär einer überregionalen Berliner Tageszeitung muss er sich jedoch beweisen, denn Ruhm und Reichtum kriegt man nicht einfach geschenkt.
Was als harmlose Pressereise zum Auftritt des angesagten Künstlers Lukas Moretti beginnt, endet bald in einem Strudel von Ereignissen, denn als Moretti tot aufgefunden wird, nehmen die Dinge einen unvorhergesehenen Lauf.
Die Redaktion beschließt, Martin auf den Fall anzusetzen, und schickt ihn nach Kirching, einen Münchner Vorort, in dem alles anfing und schrecklich enden wird …
Gestern las Moritz Hürtgen in der restlos ausverkauften Caricatura Bar in Kassel gemeinsam mit Leo Riegel (der das Cover gestaltet hat) vor einer enthusiastischen Menge aus „Der Boulevard des Schreckens“.
In diesem Jahr folgen noch viele weitere Termine. Infos und Ticketlinks finden Sie auf unserer Website.
Barbara Ehrenreich gestorben
Wie wir erst verspätet erfahren haben, ist die amerikanische Publizistin Barbara Ehrenreich, langjährige Autorin unseres Programms, am 1. September 81jährig an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.
Als Publizistin und investigative Journalistin u.a. für die New York Times und den New Republic war Barbara Ehrenreich (im Foto zusammen mit der niederländischen Königinmutter) eine der markantesten politischen Stimmen der USA.
In unserem Programm sind ihre Bücher „Angst vor dem Absturz“ (1992), „Blutrituale“ (2000), „Arbeit poor“ (2001), „Qualifiziert und arbeitslos“ (2006), „Smile or die“ (2010) und zuletzt „Wollen wir ewig leben? Die Wellness-Epidemie, die Gewissheit des Todes und unsere Illusion von Kontrolle“ (2018) erschienen. Im gleichen Jahr wurde sie mit dem Erasmuspreis ausgezeichnet.
Am 1. September ist Barbara Ehrenreich 81jährig an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Wir werden ihre unbestechliche Stimme vermissen. Lesen Sie hier den Nachruf in der ZEIT!
„Fundiert und ganz dem eigenen Interesse folgend, wildert Ehrenreich in verschiedensten Bereichen, um uns die Idee des natürlichen Todes näher zu bringen. Sie profiliert ihn als die normalste Sache der Welt.“ Meike Feßmann, Der Tagesspiegel
„Hier liegt die wichtige politische Pointe ihres Buches: Es möchte den Blick dorthin lenken, wo Menschen massenhaft körperlich und seelisch erkranken, ohne dass sie selbst daran etwas ändern könnten. (...) Wer mit dieser Botschaft etwas anfangen kann, findet in Barbara Ehrenreichs Buch einen Appell, dessen Vehemenz und Sprachkunst von der ersten bis zu letzten Seite Freude machen.“ Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur
„Das Dunkle bleibt“ auf der Krimi-Bestenliste
Das von Ian Rankin vollendete Laidlaw-Manuskript aus William McIlvanneys Nachlass ist gerade in der Übersetzung von Conny Lösch erschienen und steht auf Platz 8 der heute veröffentlichten Krimi-Bestenliste September.
„Wenn die Wahrheit im Schatten liegt, geh mir aus dem Licht!“ Jack Laidlaw muss in Glasgow den Mord an einem bekannten Anwalt der Unterwelt klären, bevor sich die rivalisierenden Gangs der Stadt deswegen bekriegen: „Das Dunkle bleibt“ von William McIlvanney und Ian Rankin ist ein schottischer Noir vom Feinsten.
Dieser Meinung sind auch die Fachleute der Krimi-Bestenliste und hieven das Buch auf Platz 8 ihrer September-Empfehlungen: „Glasgow 1972. Laidlaw ‚ist ein Mensch, der zufällig auch Polizist ist.‘ Als ein Gangster-Anwalt ermordet wird, verhindert er durch Zuhören, Orts- und Menschenkenntnis einen Bandenkrieg. Ian Rankin hat das Typoskript seines Mentors McIlvanney vollendet: spannendes Denkmal für die Ikone des modernen europäischen Krimis.“
Bei den Krimis des Monats von Kulturnews steht „Das Dunkle bleibt“ sogar auf Platz 1, für Carsten Schrader ist das Prequel zur Jack-Laidlaw-Trilogie „eine Sensation“.
„Sehr lebensnah, ausgesprochen witzig, wohltuend nüchtern wie auch zutiefst menschlich. (…) Angesiedelt ist diese gut strukturierte Geschichte mit einem überraschenden Ausgang in Glasgow. Die Originalausgabe erschien im schottischen Englisch, für das man ein gutes Gehör haben muss, über das die Übersetzerin Conny Lösch ganz eindeutig verfügt. Überdies schreibt sie exzellent.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„McIlvanneys Witwe zeigte sich zufrieden mit ‚Das Dunkle bleibt‘ und schrieb Rankin, es habe sich angefühlt, als wäre ihr Mann bei ihr im Zimmer gewesen, als sie den Roman gelesen habe. Ein schöneres Kompliment kann es für einen Epigonen kaum geben.“ Der Spiegel
Arezu Weitholz, „Zu Mensch“
Am Montagabend feierten Arezu Weitholz, Herbert Grönemeyer, der Musikproduzent Alex Silva und die Illustratorin Katrin Funcke die rauschende Buchpremiere von „Zu Mensch“ im ausverkauften Kino International in Berlin.
Arezu Weitholz‘ „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ vergegenwärtigt den Entstehungsprozess von Grönemeyers erfolgreichstem Album und ist dank Katrin Funckes Illustrationen auch eine Augenweide: ein Musikbuch, wie man es sich lange vergeblich gewünscht hat.
Am Montagabend wurde das Buch im ausverkauften Berliner Kino International gebührend gefeiert: Autorin Arezu Weitholz las einige zentrale Passagen vor, diskutierte mit Herbert Grönemeyer und dem Musikproduzenten Alex Silva über die Entstehung des Albums „Mensch“ vor 20 Jahren, und Marion Brasch moderierte kompetent und sympathisch.
Über die Veranstaltung haben u.a. schon rbb24, die Berliner Zeitung und SWR2 berichtet.
„Ein Meisterwerk der Literatur über Pop, über zeitlose Musik im richtigen Moment, mit vielen Zitaten nahezu aller Beteiligter, Poesie, guten Gedanken, Textanalysen, liebreizenden Illustrationen (Katrin Funcke), Herberts Lieblingsrezepten (Zitronengrasreis) und Erinnerungen an die große Tournee mit dem zehn Meter hohen Eisbären.“ Michael Zirnstein, Süddeutsche Zeitung
„Zu Mensch“-Buchpremiere mit Herbert Grönemeyer
Wir freuen uns auf die Buchpremiere von Arezu Weitholz‘ „Zu Mensch“ am kommenden Montag im Berliner Kino International: Auf dem Podium diskutiert die Autorin mit Herbert Grönemeyer und dem Musikproduzenten Alex Silva.
Arezu Weitholz‘ „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ vergegenwärtigt den Entstehungsprozess von Grönemeyers erfolgreichstem Album und ist dank Katrin Funckes Illustrationen auch eine Augenweide: ein Musikbuch, wie man es sich lange vergeblich gewünscht hat.
Am Montag 29. August um 19:30 Uhr findet im Kino International (Karl-Marx-Allee 33, 10178 Berlin) die Buchpräsentation „Zu Mensch“ mit Arezu Weitholz, Herbert Grönemeyer und dem Musikproduzenten Alex Silva statt - ausführliche Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
„Die für den Sommer 2022 geplanten ‚Mensch‘-Gedenkkonzerte mussten wegen Corona abgesagt werden, aber immerhin kann man das Jubiläum mit diesem schönen Buch von Arezu Weitholz würdig begehen.“ Rolling Stone
„Arezu Weitholz hat bei Weggefährten, Musikern und Freunden, Erinnerungen und Anekdoten, Fakten und auch das Lebensgefühl der 2000er gesampelt und damit ein eigenes, großartiges Tribute-Album produziert. Dieses Buch ist so berührend, vielschichtig und aus dem Leben, wie der Künstler, um den es hier geht.“ Lothar Trampert, Gitarre & Bass
Marie Marcks zum Hundertsten: „Volle Kanne Karikaturistin“
Die zweibändige Werkausgabe „Die große Marie Marcks“, die gerade zum 100. Geburtstag der Karikaturistin erschienen ist, stößt auf ein begeistertes Echo: FAZ, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau und viele weitere Zeitungen haben berichtet.
Hier eine kleine Blütenlese aus den Besprechungen zu „Die große Marie Marcks“:
„Böse zwar, aber subtil und nicht laut. (…) Marie Marcks wollte die Welt verändern, das war für sie ‚ganz klar‘. Am 25. August wäre sie 100 Jahre alt geworden. Mit einer zweibändigen, wunderbar gestalteten Werkausgabe erinnert der Verlag Antje Kunstmann an diese grandiose Frau.“ Bascha Mika, Frankfurter Rundschau
„Zart schwarz-weiß gestrichelt und dennoch unmissverständlich hat Marie Marcks die Lastenverteilung zwischen Mann und Frau und die Herrschaftsstrukturen in Wirtschaft und Familie gezeichnet. (...) Den hundertsten Geburtstag der großen Karikaturistin, die 2014 in Heidelberg gestorben ist, feiert der Antje-Kunstmann-Verlag mit einer zweibändigen Werkausgabe.“ Martina Knoben, Süddeutsche Zeitung
„Volle Kanne Karikaturistin: Keine andere in ihrem Metier war so lange aktiv, keine hatte so entschiedene Haltungen und so große Wirkung. Pünktlich zum hundertsten Geburtstag von Marie Marcks kommt eine zweibändige Prachtausgabe heraus.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Marie Marcks hatte die Gabe, mit wenig alles zu sagen. Ihre Idyllen waren grimmig, messerscharf aus Erkenntnis.“ Sigrid Feeser, Die Rheinpfalz
Mariette Navarros „Über die See“
Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt dieser wunderbar sinnliche Debütroman aus Frankreich, der heute früh in der „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur so überraschend wie überzeugend vorgestellt wurde.
„Wer technischen Verstand besitzt und etwas von Schiffssicherheitsgesetzen versteht, wird den Roman ‚Über die See‘ nach 15 Seiten in die Ecke feuern – und verpassen, wie bildstark und packend Mariette Navarro vom mentalen und seelischen Kontrollverlust auf offener See erzählt.“ So beginnt Sigrid Brinkmanns heutiger Beitrag in der Sendung Lesart von Deutschlandfunk Kultur. Kein Wunder, denn im Buch erlaubt die Kapitänin eines Containerschiffs ihrer Besatzung tatsächlich, mitten im Ozean mal eben eine Runde schwimmen zu gehen. Aber dann … lesen Sie selbst!
Das Fazit der Radiokritikerin: „Bildstark und packend erzählt Mariette Navarro vom mentalen und seelischen Kontrollverlust auf offener See. (…) In kunstvoll eingestreuten Passagen zitiert sie Legenden von angespülten Wracks und erfindet die Geschichte eines Kapitäns, dessen Schiff eine Woche lang vom Radar verschwand. Rückblenden, Einschübe, Perspektivwechsel und mythologische Anspielungen machen dieses poetische Prosadebüt zu einem aufwühlenden und sehr anregenden Leseerlebnis.“ Der komplette Beitrag hier zum Lesen und Hören!
„Das ist meisterlich geschrieben und vermittelt eine Unheimlichkeit im scheinbar unschuldigen Vergnügen, die den Ton für das setzt, was dann geschieht. (...) Sophie Beese hat Navarros Kurzroman souverän übersetzt (...) die nautische Terminologie geht ihr ebenso leicht von der Hand wie die literarischen Vexierspiele.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Ein streckenweise beängstigender, dann aber auch wundersam entlastender Versuch über Ohnmacht und Selbstbehauptung des Menschen. Leinen los und lesen!“ Bernd Berke, Revierpassagen
„Die große Marie Marcks“
Den Glückwunschreigen zum 100. Geburtstag von Marie Marcks am 25. August hat heute die Frankfurter Rundschau mit einer doppelseitigen Würdigung unserer zweibändigen Werkausgabe „Die große Marie Marcks“ eröffnet.
Zum Wiederentdecken, zum Neuentdecken: Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben. Ihr besonderer Blick auf die Umwelt und die Ungleichheit, auf Männer und Frauen, auf Familie, Erziehung und Bildung erzählt, wie es war und wie es sein könnte, ja müsste!
Zu ihrem 100. Geburtstag am 25. August 2022 erinnern wir mit der zweibändigen Werkausgabe „Die große Marie Marcks“ an die „Großmeisterin, die – auf dem Papier – Detektivin, Anwältin, Richterin und Strafvollzugsbeamte in einer Person ist“ (F.W. Bernstein) und eine Ikone für nicht nur eine Generation von Frauen.
Heute erschien in der Frankfurter Rundschau eine reich bebilderte Würdigung der großen Künstlerin von Bascha Mika, weitere Beiträge folgen in den nächsten Tagen.
„Böse zwar, aber subtil und nicht laut. (…) Marie Marcks wollte die Welt verändern, das war für sie ‚ganz klar‘. Am 25. August wäre sie 100 Jahre alt geworden. Mit einer zweibändigen, wunderbar gestalteten Werkausgabe erinnert der Verlag Antje Kunstmann an diese grandiose Frau.“ Bascha Mika, Frankfurter Rundschau
Hendrik Haase auf dem Roten Sofa
Morgen Samstag ist der Kommunikationsdesigner und Food-Blogger Hendrik Haase, Co-Autor des Buches „Food Code“, zu Gast auf dem Roten Sofa von DAS! im NDR Fernsehen.
Hendrik Haase redet und schreibt über Lebensmittel, Kulinarik und eine genießbare Zukunft in Zeiten ökologischen und technologischen Wandels. Er hat mit seinen interessanten Beiträgen ein Bewusstsein dafür geschaffen, wie wir im digitalen Zeitalter Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen können.
Zusammen mit Olaf Deininger hat er das Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ verfasst, das einen faszinierenden Blick in eine neue Esskultur und die Zukunft auf unseren Tellern vermittelt.
Auch auf dem Roten Sofa von DAS! im NDR Fernsehen wird es am Samstag, 20. August, ab 18:45 Uhr darum gehen, dass Digitalisierung und künstliche Intelligenz die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen, von Grund auf revolutionieren.
Mehr zum Buch und zu den Autoren finden Sie auch hier!
„Das erste deutsche Standardwerk zu Food 4.0. Die Autoren dieses gründlich recherchierten Reports zur Digitalisierung unseres Essens haben ein weites Feld beackert. Sie fordern: Es ist höchste Zeit, die Diskussion darüber zu beginnen, wer das Essen der Zukunft kontrolliert.“ Greenpeace Magazin
„Vom Acker bis zum Teller: Olaf Deininger und Hendrik Haase spüren Veränderungen der Lebensmittelwelt durch digitale Technologien nach – umfassend, gründlich und eingängig.“ Walter Schübler, FAZ
Marie Marcks-Buchpräsentation in Frankfurt
Anlässlich des 100. Geburtstags der Karikaturistin lädt das Caricatura Museum Frankfurt am 17.8. zur Präsentation der zweibändigen Werkausgabe „Die große Marie Marcks“ ein. Zu Gast sind Satirikerin Ella C. Werner und Verlegerin Antje Kunstmann.
Zum Wiederentdecken, zum Neuentdecken: Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben. Ihr besonderer Blick auf die Umwelt und die Ungleichheit, auf Männer und Frauen, auf Familie, Erziehung und Bildung erzählt, wie es war und wie es sein könnte, ja müsste!
Zu ihrem 100. Geburtstag am 25. August 2022 erinnern wir mit der zweibändigen Werkausgabe „Die große Marie Marcks“ an die „Großmeisterin, die – auf dem Papier – Detektivin, Anwältin, Richterin und Strafvollzugsbeamte in einer Person ist“ (F.W. Bernstein) und eine Ikone für nicht nur eine Generation von Frauen.
Am Mittwoch, 17. August, um 19:30 Uhr wird das Buch im Caricatura Museum Frankfurt erstmals präsentiert. Zu Gast sind Satirikerin und Autorin Ella C. Werner und Verlegerin Antje Kunstmann, die im Gespräch Leben und Werk der Ausnahmekünstlerin Marie Marcks betrachten.
FAZ empfiehlt Mariette Navarros „Über die See“
In seiner Vorschau auf „bemerkenswerte Romane des Herbstes“ schafft Andreas Platthaus in der heutigen FAZ Ordnung: Worin unterscheiden sich Theresia Enzensbergers „Auf See“, Dörte Hansens „Zur See“ und Mariette Navarros „Über die See“?
Nun, lediglich letzterer hat laut Platthaus seinen Hauptschauplatz tatsächlich auf dem Meer: Während einer Fahrt in die Tropen, kurz hinter den Azoren, richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin. Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben, doch zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu. Sie bleibt allein auf dem Schiff, mit all den Zweifeln, ob sie das Richtige entschieden hat. Werden die Männer zurückkommen?
Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt Mariette Navarros wunderbar sinnlicher Debütroman „Über die See“, der u.a. mit dem Prix Léonora Miano ausgezeichnet wurde und am 24. August in der Übersetzung von Sophie Beese auf Deutsch erscheint.
Tilla Fuchs vom Saarländischen Rundfunk gehörte zur Jury des Prix Léonora Miano und hat diesen Radiobeitrag (mit Audio) über Mariette Navarro produziert.
Wie sagt Mariette Navarro selbst? „Schon wenn man am Hafen ankommt, fühlt man sich klein neben dem riesigen Schiff und sobald man dann auf dem Meer ist, erscheint das Schiff selbst winzig. Man verliert die Maßstäbe. 50 Meter über dem Wasser weiß man nicht, ob die Wellen klein oder riesig sind. Man fühlt sich verloren, auch das Zeitgefühl schwindet.“
„Das ist meisterlich geschrieben und vermittelt eine Unheimlichkeit im scheinbar unschuldigen Vergnügen, die den Ton für das setzt, was dann geschieht. (...) Sophie Beese hat Navarros Kurzroman souverän übersetzt (...) die nautische Terminologie geht ihr ebenso leicht von der Hand wie die literarischen Vexierspiele mit älterer Seefahrts- oder Katastrophenliteratur.“ Andreas Platthaus, FAZ
Arezu Weitholz, „Zu Mensch“
Wie entsteht Musik, wie ein Album? Und wie war das vor 20 Jahren bei Herbert Grönemeyers Album „Mensch“? Davon erzählt Arezu Weitholz in ihrem neuen Buch – und Ende August auf der großen Jubiläumsveranstaltung in Berlin.
Woher kommen Melodien? Womit fängt alles an? „Alles beginnt mit dem Klang der Stimme von Freunden“, sagt Herbert Grönemeyer. 2000 nimmt er in London die Arbeit an seinem Album „Mensch“ auf, das gleich nach Erscheinen auf Platz 1 landen und sich 96 Wochen in den Charts halten wird. Es ist bis heute das erfolgreichste Album eines Künstlers in Deutschland.
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess von „Mensch“ als Textdramaturgin aus nächster Nähe verfolgt und begibt sich mit ihrem von Katrin Funcke illustrierten Buch „Zu Mensch. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ auf Spurensuche.
Am Montag, 29. August, findet im Berliner Kino International die große „Zu Mensch“-Jubiläumsveranstaltung mit Arezu Weitholz, Herbert Grönemeyer und dem Produzenten Alex Silva statt, Infos und Tickets hier!
„Wie der Sänger sich nach dem Tod von Frau und Bruder ins Leben zurückkämpfte, erzählt diese melancholische Graphic Novel mit liebevollen Texten über Trauer und Trost.“ chrismon
„Arezu Weitholz hat bei Weggefährten, Musikern und Freunden, Erinnerungen und Anekdoten, Fakten und auch das Lebensgefühl der 2000er gesampelt und damit ein eigenes, großartiges Tribute-Album produziert. Dieses Buch ist so berührend, vielschichtig und aus dem Leben, wie der Künstler, um den es hier geht.“ Lothar Trampert, Gitarre & Bass
ATAK im Buchmarkt-Interview
ATAK verwandelt in seinen Bildern das traditionsreiche Kunstgenre Stillleben zu einer farbintensiven Pop-Art-Hommage. Franziska Altepost hat für den „Buchmarkt“ mit dem Berliner Künstler über sein aktuelles Buch gesprochen.
Seine Inspirationen holt ATAK aus der Welt des Populären: aus Poesiealben, Zirkusplakaten und skurrilem Kinderspielzeug. Im Atelier des Berliner Künstlers stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können – wie ATAK sagt - „auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.“
Still und Leben: ATAKs Bilder sind farbenfroh, spielerisch, grandios und poetisch – das pralle bunte Leben. Für den Buchmarkt hat Franziska Altepost mit ATAK über „Stillleben“ gesprochen, hier das Interview.
„Der Band ‚Stillleben‘ verbindet Buch und freie Kunst. Er ist eine Galerie, die sich ohne größeren Aufwand besuchen lässt. Und er soll uns, wie überhaupt viele von ATAKs Bildern, in einen Zustand kindlichen Staunens versetzen. (...) Seine Bilder malt Georg Barber alias ATAK gerne auf alten Landkarten, die wir aus dem Geographieunterricht kennen. Die Länder und Kontinente, die er dabei malend entdeckt, sollten unbedingt bereist werden.“ Niels Beintker, BR24
„Kaffee, Mohn, Kaktus“ ist eines der besten Sommer-Sachbücher bei Deutschlandfunk Kultur
Egal, ob Sie die Ferien am sonnigen Strand oder auf dem heimischen Sofa verbringen: Die DLF Kultur-Literaturredaktion empfiehlt Ihnen Michael Pollans neustes Buch als perfektes Sachbuch für den Sommer.
„Michael Pollan ist Kaffee-Junky. Im Selbstversuch verzichtet er darauf und ist auf einmal lahm, uninspiriert und gereizt – er bekommt echte Entzugserscheinungen. Warum, fragt Pollan, wird Koffein gesellschaftlich und politisch trotzdem begrüßt? Warum werden Mohn und Kaktus dagegen als Drogen deklariert und verboten?
Pollan verbindet die Erkenntnisse aus Biologie, Geschichte und Anthropologie zu einer großartigen Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen. Dabei ist er ein hinreißender Erzähler. Was er schreibt, ist spannend, klug und unterhaltsam.
Er weitet den Blick auf medizinische und psychologische Anwendungsbereiche und will weg von der klaren Einteilung in gute Pflanzen versus böse Pflanzen. Sinnvoller sei es, von „Pharmakon“ zu sprechen, denn in dem Griechischen stecke beides drin: dass die Pflanzen schädlich sein können, aber auch hilfreich. Sie können giftig sein, aber trotzdem auch eine wunderbare Wirkung haben.
Dass wir uns dieser Erkenntnis wieder mehr öffnen müssen, zeigt dieses Buch. Das ist wirklich grandiose Sommerlektüre.“, sagte Kim Kindermann in der Sendung Lesart über Michael Pollans „Kaffee, Mohn, Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen“.
Die Sendung können Sie unter diesem Link nachhören.
Luise Kinseher bei „Wir in Bayern“
Die Kabarettistin und Schauspielerin Luise Kinseher war gestern zu Gast bei „Wir in Bayern“ vom Bayerischen Fernsehen und hat dort auch ihr Kochbuch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ vorgestellt.
Weißwurst und Schweinsbraten? Ja schon, aber Mama Bavaria isst längst international. Luise Kinsehers Kochbuch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“, das sie zusammen mit Karl Ederer und Franz Kotteder verfasst hat, bietet vom Cevapcici über Rote Bete-Hummus bis zu Bouchot-Muscheln die besten bodenständigen Rezepte vieler Landesküchen und erzählt von den Köch:innen und ihren Restaurants rund um die Münchner Bavaria.
Gestern war die Kabarettistin und Schauspielerin bei „Wir in Bayern“ vom Bayerischen Fernsehen zu Gast und hat dort auch ihr Kochbuch vorgestellt - hier das Video (mit zwei längeren Gesprächspassagen zum Buch bei ca. 24‘30‘‘ und 53‘00‘‘.
„Ein weißblauer Himmel, die renaturierte Isar, schöne Biergärten, ein kühles Helles und fantastisches Essen – der Herrgott muss ein Münchner sein. Die bayerische Landeshauptstadt hat kulinarisch aber noch viel mehr zu bieten als frische Brotzeitschmankerln und gebräunten Leberkäs‘. Der Titel des wunderbaren Kochbuchs 'Schweinebraten, Hummus und Pad Thai' bringt es auf den berühmten Punkt.“ Bettina Uphus, eatclub.tv
Nicolò Targhettas „Alles spricht“ in BR2 Diwan
In der gestrigen Sendung wurde der Debütroman des italienischen Autors von Flora Roenneberg besprochen – auch der Autor kommt im Beitrag zu Wort.
Nicolò Targhetta, geboren 1986 in Padua, ist Schriftsteller und Blogger. Auf Facebook erreichte er mit seinen täglichen Kurzgeschichten über 140.000 Follower. Alles spricht ist sein erster Roman.
„Die Idee, einen Roman zu schreiben, unterscheidet sich sehr vom Schreiben eines Blogs, oder Facebook. Man baut einen Käfig um sich selbst herum - narrative Grenzen - die man in einer Kurzgeschichte nicht hat. Hier wird man zum Regisseur, der für seine Charaktere verantwortlich ist.“, sagt Targhetta am Sonntag in BR2 Diwan.
Die Protagonistin ist dreißig Jahre alt, hat einen Job, einen Freund, eine Wohnung, eine Richtung im Leben. Kurz, sie ist erwachsen. Da verliert sie innerhalb weniger Wochen alles. Sie kommt auf dem Sofa bei einer Bekannten unter, deren Sexleben so rege ist wie die Wand dünn. Mehr und mehr zieht sie sich von ihren Freunden zurück, Halt findet sie bei den Dingen. Denn die sprechen mit ihr, schon seit ihrer Kindheit.
„In meinem Buch lasse ich dem armen Mädchen die schlimmsten Dinge widerfahren. Aus diesem Gedanken heraus ist die Geschichte entstanden.“, erklärt Targhetta.
Die gesamte Sendung (der Beitrag zu Targhetta ab 42:15‘) können Sie unter diesem Link nachhören.
„Alles spricht ist der humorvoll verpackte Hilfeschrei einer ganzen Generation nach mehr Nähe. Und eine lesenswerte, philosophische und absurde Reise durch die Welt der Gefühle und Gedanken einer jungen Frau. Das Buch bringt zum Lachen und macht Mut, sich zu öffnen.“ Flora Roenneberg, BR2 Diwan
Michael Pollan im „Standard“ und auf Netflix
Drei psychoaktive Pflanzen, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern, erkundet Michael Pollan in seinem neuen Buch. Es bildet, zusammen mit „Verändere dein Bewusstsein“, die Vorlage für Pollans gleichnamige Mini-Serie auf Netflix.
„‘Alle Autoren‘, schreibt Michael Pollan, ‚stehen vor der Aufgabe, die blühende Vielfalt der Welt und unserer Erfahrung davon buchstäblich in überschaubare Proportionen zu bündeln.‘ Erst recht gilt das und stellt eine besondere Herausforderung dar, wenn sie im Wortsinn unbeschreibliche Phänomene begreiflich machen wollen. Zum Beispiel wenn der Journalist und Buchautor Pollan über die Wirkung psychoaktiver Pflanzen schreibt.“
So leitet Michael Freund seine Besprechung von Pollans „KAFFEE. MOHN. KAKTUS. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen“ im Standard ein.
Die Kultur psychoaktiver Pflanzen, ihre Wirkung und die Tabus, mit denen sie behaftet sind, erkundet Pollan auch in der vierteiligen Netflix-Serie „Verändere dein Bewusstsein“, die gerade angelaufen ist.
„Pollans Buch ‚Kaffee. Mohn. Kaktus‘ handelt weniger von der langen Reihe literarischer und philosophischer Verarbeitungen von Drogenerfahrungen als von der gesellschaftlichen Bedeutung pflanzlicher Stoffe zur Bewusstseinsveränderung. (…) Bei den drei in den Blick genommenen Stoffen stehen persönliche Berichte und Selbstversuche im Vordergrund von Pollans provokanten, unterhaltsamen und selbstironischen Reportagen.“ Moritz Reininghaus, Der Tagesspiegel
Veranstaltung mit Uta Ruge zu „Bauern, Land“
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute und wie das Weltgeschehen das Landleben veränderte. Davon erzählt Uta Ruge in „Bauern. Land“ am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders – und morgen Samstag persönlich in Nantesbuch.
In Uta Ruges erzählendem Sachbuch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trocken gelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Uta Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Außerdem: welches Bild von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich: wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!
Einiges davon wird Uta Ruge morgen Samstag um 19:30 Uhr bei dieser Veranstaltung in Nantesbuch (siehe auch die Transfer-Möglichkeit von München und wieder zurück) auch persönlich erzählen. Außerdem im Programm: Sigmund Steiners Dokumentarfilm „Holz Erde Fleisch“
„In diesem erhellenden Buch kann man das Ganze im Kleinen erblicken: (...) Vom Leben auf dem Land damals und heute berichtet die in Berlin lebende Uta Ruge in ihrer detailreichen Kulturgeschichte, die nichts verklärt, aber vieles erklärt. (...) Ein Bauernpanorama, ein Bauernzyklus der anderen Art – ein Buch gerade für Städter.“ Knut Cordsen, Bayerischer Rundfunk (Sachbücher des Jahres)
„Uta Ruge erzählt vom deutschen Mythos Landleben und von der arbeitsamen Wirklichkeit, von Moorkonferenzen und Wolfsexperten. Kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe.“ Der Spiegel (Sonderheft „Klimakrise“)
Ausstellungseröffnung: Christian Boltanski, „Tode zum Lachen“
Christian Boltanskis frühe Werke – ein Schatz, der in dieser Form noch nie gezeigt wurde. „Tode zum Lachen“ lautet der Titel der Ausstellung im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum und des begleitenden Katalogbuchs.
Christian Boltanskis Sammlung, die er dem Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum übermachte, ist überraschend. Lange im Verborgenen gehütet, wird dieses Geschenk nun in neuer Form präsentiert und ermöglicht einen anderen Blick auf das Werk eines der bedeutendsten europäischen Foto- und Installationskünstlers.
Die Schenkung Boltanski, bestehend aus etwa 80 Objekten, Fotos hinter Glas, Plakaten, Requisiten, gemalten Bühnenbildern und Schallplatten, wurde im Gesamten so noch nicht gezeigt. Der erste Todestag des Künstlers ist für das Valentin-Karlstadt-Musäum Anlass, diese zu präsentieren. Dazu erscheint der umfassende Katalog „Christian Boltanski. Tode zum Lachen“, herausgegeben von Sabine Rinberger, mit begleitenden Aufsätzen.
Ausstellungseröffnung im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum: 14. Juli 2022 um 19:00 Uhr, Details hier.
Luise Kinseher, „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“
Weißwurst und Schweinsbraten? Ja schon, aber Mama Bavaria isst längst international – was Luise Kinseher in ihrem Kochbuch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ beweist. Heute Abend ist sie zu Gast bei Andreas Bönte in der BR nachtlinie.
Vom Cevapcici über Rote Bete-Hummus bis zu Bouchot-Muscheln bietet Luise Kinsehers ungewöhnliches Kochbuch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ die besten bodenständigen Rezepte vieler Landesküchen und erzählt von den Köch:innen und ihren Restaurants rund um die Münchner Bavaria.
Über die Kreuzungen im Leben, warum Essen und Musik die besten Formen der Völkerverständigung sind und sie die Themen Heimat und Flüchtlinge nicht nur als ‚Mama Bavaria‘ beschäftigen – darüber spricht Luise Kinseher heute Abend ab 23:30 Uhr mit Andreas Bönte in der nachtlinie vom Bayerischen Fernsehen.
Aus der Sendungsankündigung: „Welche Bedeutung hat Bayern für die Welt? Wie wirkt sich das bayerische Mantra ‚Mia san Mia‘ auf eine Schafherde in Neuseeland aus? Und was wird eigentlich aus dieser Welt, auf der es gerade ausschaut wie im Zimmer eines pubertierenden 15-Jährigen? Fragen, mit denen sich die Schauspielerin und Kabarettistin Luise Kinseher in ihren Programmen beschäftigt. Klar zumindest ist: ‚Nur wenn wir alle zusammenhalten, kann man diese Zeit in irgendeiner Form gut packen.‘“
„Hinter jedem Rezept steckt hier eine Lebensgeschichte. Mit dem Koch Karl Ederer und dem Journalisten Franz Kotteder bringt Luise Kinseher beides zusammen.“ Ruth Frömmer, Abendzeitung
Rayk Wieland, „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Duelle gibt es nicht mehr heutzutage? Sagt wer? SWR2 Lesenswert empfiehlt „Beleidigung dritten Grades“.
Rayk Wieland verbindet in seinem neuen Roman „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Wolfgang Schneider hat das Buch gerade sehr überzeigend in SWR2 Lesenswert empfohlen: „‘Beleidigung dritten Grades‘ ist eine Kriminalgroteske über ein angekündigtes Verbrechen, voller skurriler und spektakelhafter Verwicklungen, aber mit ernstem historischem Hintergrund. (...) Der Roman ist mit Witz und Ironie geschrieben. Man langweilt sich auf keiner Seite. Wer noch ein unkonventionelles Lesevergnügen für die Sommerferien sucht – dies wäre eines.“ Hier der komplette Beitrag mit Audio, einer weiteren Besprechung können Sie hier (ab 21‘00‘‘) im Papierstau-Podcast lauschen.
„Aus einer Absurdität mach Rayk Wieland einen vergnüglichen und ziemlich komischen Roman. (…) ‚Beleidigung dritten Grades‘ verlangt sehr ausdrücklich nicht nach Interpretation. Natürlich könnte man Bedeutsames zur aktuellen Lage sagen à la reden ist besser als schießen. Oder über Männerphantasien phantasieren oder aus den ganzen Absurditäten irgendeinen Sinn herauswringen. Könnte man. Definitiv aber kann man sich sehr angenehm amüsieren, an Geist, Witz und Verstand.“ Thomas Wörtche, culturmag.de
Arezu Weitholz, „Zu MENSCH“
Mit „Mensch“ glückte Herbert Grönemeyer 2002 ein riesiger Erfolg. Jetzt hat die Autorin Arezu Weitholz ein reich illustriertes Buch über das Album veröffentlicht – und war zu Gast in der „Tonart“ von Deutschlandfunk Kultur.
„Alles beginnt mit dem Klang der Stimme von Freunden“, sagt Herbert Grönemeyer. 2000 nimmt er in London die Arbeit an seinem Album „Mensch“ auf, das gleich nach Erscheinen auf Platz 1 landen und sich 96 Wochen in den Charts halten wird. Es ist bis heute das erfolgreichste Album eines Künstlers in Deutschland.
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess dieses Albums als Textdramaturgin aus nächster Nähe verfolgt und begibt sich mit ihrem von Katrin Funcke illustrierten Buch „Zu Mensch. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ auf Spurensuche.
„Der Erfolg von ‚Mensch‘ habe nicht nur an der Beschaffenheit der Musik gelegen, sondern auch ‚an der Beschaffenheit der Welt‘, so Arezu Weitholz im Interview mit Martin Böttcher in „Tonart“ von Deutschlandfunk Kultur (hier nachzuhören). Der Filmemacher Ulrich Stein, ein alter Freund von Herbert Grönemeyer, habe gesagt: ‚Mensch‘ sei nicht nur ein Lied, sondern ein Gefäß, in das die Menschen ihre eigene Geschichte reintun können. Das Buch ‚Zu Mensch‘ habe wegen des 20-jährigen Jubiläums des Albums sehr schnell entstehen müssen, sagt sie. ‚In diesem Fall ist das Buch fast so entstanden wie auch die Platte: Es gab lauter Puzzleteile, alles flog irgendwie kreuz und quer herum‘“ - und wurde dann doch überzeugend in Reihe gebracht.
„Die Schriftstellerin und Journalistin Arezu Weitholz hat mit 'Zu Mensch' ein hinreißendes Buch geschrieben, eine wunderbare Symphonie aus Texten, aus Gedanken und aus Illustrationen.“ WDR3 Mosaik
Peter Probst und Rayk Wieland lesen live
...aus ihren auf ganz unterschiedliche Weise unterhaltsamen Romanen „Die wilde Wut des Wellensittichs“ und „Beleidigung dritten Grades“.
Wir müssen hier raus, das ist die Hölle. Wir leben im Zuchthaus. Wir sind geboren, um frei zu sein – der Song von Ton Steine Scherben bringt Peter Gillitzers Lebensgefühl auf den Punkt. Sein Vater verbietet ihm alle Freiheiten, es sei denn, sie finden unter Aufsicht oder in der Pfarrgemeinde statt. Peter würde sein konservatives Elternhaus am liebsten sofort verlassen, aber er ist zu jung. Und wo findet das freie Leben wirklich statt? In einer Kommune in Gräfelfing vielleicht, die er heimlich besucht?
Dass Peter Gillitzer und Autor Peter Probst einiges gemeinsam haben, hat Peter Probst schon in diesem Video verraten. Wie es dem Peter Gillitzer aber nun erging, können Sie am Dienstag, den 5. Juli erfahren, wenn Peter Probst in der Buchhandlung Saabel aus „Die wilde Wut des Wellensittichs“ liest.
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann? Diese Frage wird Rayk Wieland vielleicht bei seiner Lesung aus „Beleidigung dritten Grades“ am Donnerstag, den 7. Juli im Literaturhaus Halle beantworten.
Den Trailer zum Buch können Sie hier anschauen.
"Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig.", sagte Elke Schlinsog in Deutschlandfunk Kultur.
Arezu Weitholz, „Zu Mensch“
Wie entsteht Musik, wie ein Album? Und wie war das bei Herbert Grönemeyers Album „Mensch“? Davon erzählt Arezu Weitholz vielstimmig und mit großer Wärme – in ihrem Buch „Zu MENSCH“ und im NDR Kulturjournal.
„Arezu Weitholz war dabei, als Grönemeyers Album ‚Mensch‘ entstand, das gleich nach dem Erscheinen auf Platz 1 landete und sich 96 Wochen in den Charts halten konnte. Gemeinsam mit der Illustratorin Katrin Funcke hat sie ein Buch über die Entstehungsgeschichte verfasst. „Zu MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ beschwört das Lebensgefühl der Nullerjahre und gibt einen ungewöhnlichen Einblick in den kreativen Prozess.“ So Andreas Moll in seinem Beitrag für das NDR Kulturjournal, hier das Video.
„Das Buch ‚Zu Mensch‘ der Autorin und Grönemeyer-Vertrauten Arezu Weitholz ist ein berührender Werkstattbericht“, meint Hannes Roß im stern. „Es beschreibt, wie Herbert Grönemeyer sich mit Musik von der Trauer befreite.“ Die Rezension ist inzwischen auch online verfügbar.
Ein ausführliches Interview mit Arezu Weitholz folgt nächsten Dienstag in der „Tonart“ von Deutschlandfunk Kultur.
Sorkins „Zweihundertfünfzig Dinge …“ zum Tag der Architektur
Michael Sorkins Sammlung dessen, was heute wichtig ist, um unsere Lebensräume menschenfreundlich, gerecht und nachhaltig gestalten zu können, wurde pünktlich zum Tag der Architektur großartig besprochen.
„Was für ein Buch! 13 mal 18 Zentimeter klein, ohne Seitenangaben, aus dickem Fotopapier, das angenehm schwer in der Hand liegt, entpuppt es sich schon auf den ersten Seiten als ein grandioses Ideenfeuerwerk für alle, die sich unter einer lebenswerten Welt eine andere vorstellen als die bestehende!“ So das Fazit von Anette Schneider, die Michael Sorkins „Zweihundertfünfzig Dinge, die Architekt:innen wissen sollten“ am Wochenende in NDR Kultur besprochen hat.
„Michael Sorkin leitete jahrzehntelang ein internationales Büro für grüne Stadtplanung in New York. Er entwickelte weltweit Masterpläne für Großprojekte, entwarf neue Städte in China, wurde postum für sein ‚House as garden‘ ausgezeichnet, ein flexibel teilbares, preiswertes und CO2-negatives Mehrfamilienhaus“, führt diese Rezensentin weiter aus. Mit all dem habe er auf die weltweite Veränderung von Städten in umweltzerstörende, menschenfeindliche Mega-Städte reagiert, deren privatisierte Strukturen nur noch globalen Profitinteressen dienten. - Man kommt aus dem Zitieren kaum mehr heraus – aber lesen und hören Sie selbst, hier der komplette Beitrag.
„Ein Kondensat an brillanter Architekturlehre, sozusagen ein Haiku über die Liebe zu Orten, an denen sich Menschen wohlfühlen.“ Laura Weißmüller, Süddeutsche Zeitung
„Eine unglaublich faszinierende Sammlung an Ideen, Gedanken, Überraschungen, Überzeugungen für Architekt:innen (verknüpft übrigens mit einer außerordentlich einfallsreichen Auswahl an Fotos, Zeichnungen, Illustrationen, Bildern, Grafiken), aber das hilft auch Menschen aller anderen Berufszweige. Inspirierend, verblüffend, anregend, witzig.“ Jürgen Bürgin, avisualzine.com
Michael Pollan, „Kaffee, Mohn, Kaktus“
„Treffen Sie ein Monster, gehen Sie darauf zu, rät Michael Pollan. Der Wissenschaftsautor über Koffeinentzug, Kontrollverlust und heilsame LSD-Trips.“ So teasert der Tagesspiegel sein Interview mit Pollan an, das am Sonntag erschien.
Felix Denk und Susanne Kippenberger haben für die Sonntagsausgabe des Tagesspiegels ein rasantes Interview mit Michael Pollan geführt, der in seinem neuen Buch „Kaffee, Mohn, Kaktus“ diese drei psychoaktiven Pflanzen erkundet und uns ihre Kultur, ihre Wirkung und die Tabus, mit denen sie behaftet sind, nahebringt.
Im Gespräch streifen sie auch Pollans bevorzugte Methode des Selbstversuchs. Frage: „Als Sie über Pflanzen schrieben, legten Sie einen Garten an, als Sie über Häuser recherchierten, bauten Sie eine Hütte, als es um die Lebensmittelindustrie ging, kauften Sie sich eine Kuh. Trauen Sie anderen nicht?“ Antwort: „Es geht um die eigene Perspektive. Sich einer Sache zu widmen, ohne Ahnung zu haben, ist von Vorteil. Ich bin da, wo der Leser ist. Wenn man etwas zum ersten Mal tut, ist man so aufmerksam wie nie. Wahrscheinlich fallen mir Dinge auf, die Experten gar nicht mehr bemerken. Diese Methode habe ich als Teenager durch das Buch ‚Paper Lion‘ von George Plimpton gelernt.“
„Michael Pollan hat ein anregendes und eloquentes Buch geschrieben, das auf elegante Weise Reportage, Naturwissenschaft und kulturhistorische Analyse verbindet.“ So Holger Heimann in seiner Rezension für das Ö1-Sachbuch-Magazin Kontext am vergangenen Freitag, die Sie hier nachhören können.
„Pollans Buch ‚Kaffee, Mohn, Kaktus‘ handelt weniger von der langen Reihe literarischer und philosophischer Verarbeitungen von Drogenerfahrungen als von der gesellschaftlichen Bedeutung pflanzlicher Stoffe zur Bewusstseinsveränderung. (…) Bei den drei in den Blick genommenen Stoffen stehen persönliche Berichte und Selbstversuche im Vordergrund von Pollans provokanten, unterhaltsamen und selbstironischen Reportagen.“ Moritz Reininghaus, Der Tagesspiegel
Arezu Weitholz, „Zu Mensch“
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess von Herbert Grönemeyers Album „Mensch“ als Textdramaturgin aus nächster Nähe verfolgt und begibt sich mit diesem Buch auf Spurensuche – ein hinreißender Reigen, auch für Hannes Roß vom „stern“.
„Das Buch ‚Zu Mensch‘ der Autorin und Grönemeyer-Vertrauten Arezu Weitholz ist ein berührender Werkstattbericht und beschreibt, wie Herbert Grönemeyer sich mit Musik von der Trauer befreite“, schreibt Hannes Roß in seiner stern-Rezension von „Zu Mensch. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“, die mit einer großen Illustration von Katrin Funcke aus dem Buch bestückt ist.
„Ein Meisterwerk der Literatur über Pop, über zeitlose Musik im richtigen Moment, mit vielen Zitaten nahezu aller Beteiligter, Poesie, guten Gedanken, Textanalysen, liebreizenden Illustrationen (Katrin Funcke), Herberts Lieblingsrezepten (Zitronengrasreis) und Erinnerungen an die große Tournee mit dem zehn Meter hohen Eisbären.“ Michael Zirnstein, Süddeutsche Zeitung
Hans Traxler bei BR2 „Eins zu Eins. Der Talk“
Cartoonist, Illustrator und Autor Hans Traxler (93), ein ganz Alter der Neuen Frankfurter Schule, war heute zu Gast bei Norbert Joa in der BR2-Sendung „Eins zu Eins. Der Talk“.
Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys), oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)? Das darf man nach der Lektüre von Hans Traxlers neuem Buch „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute ... Acht Kunstgeschichten“ getrost bezweifeln. Traxler ist ein Meister der komischen Kunst, war Mitbegründer der Satirezeitschriften Pardon und Titanic und ist ein großer Erzähler, der in diesen acht Kunstgeschichten den Kulturbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet.
„In einem Ort namens ‚Herrlich‘ geboren, mag es Hans Traxler in die Wiege gelegt worden sein, uns die ‚Wahrheit über Hänsel und Gretel‘ zu erzählen. Der Mitgründer der Satirezeitschrift Titanic wurde vor kurzem 93 Jahre alt.“ Norbert Joa hat Hans Traxler für BR2 „Eins zu Eins. Der Talk“ in Frankfurt getroffen, hier der Podcast mit dem ausführlichen Gespräch aus der heutigen Sendung.
„Es sind kleine Bezauberstücke, die Traxler aus dem Ärmel schüttelt, manche boshaft, manche wundersam, und der kürzeste Satz des Buchs ist bezeichnend für seinen Umgang mit dem Phantastischen: ‚Feen können das.‘“ Andreas Platthaus, FAZ
Arezu Weitholz‘ „Zu MENSCH“ auf der Bestseller-Liste
Wie entsteht Musik, wie ein Album? Und wie war das bei Grönemeyers „Mensch“? Davon erzählt Arezu Weitholz vielstimmig und mit großer Wärme, in einem wunderschönen und poetischen Buch zum zwanzigjährigen Jubiläum von Grönemeyers Erfolgsalbum.
Als Herbert Grönemeyer Ende Mai die „Mensch“-Jubiläumstour infolge seiner Corona-Erkrankung absagen musste, war die Enttäuschung groß. Inzwischen hat sich Arezu Weitholz‘ Buch „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“, wunderschön illustriert von Katrin Funcke, als Trostpflaster etabliert – und ist auf Platz 12 in die Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch eingestiegen.
Für Michael Zirnstein von der Süddeutsche Zeitung ist das Buch „ein Meisterwerk der Literatur über Pop, über zeitlose Musik im richtigen Moment, mit vielen Zitaten nahezu aller Beteiligter, Poesie, guten Gedanken, Textanalysen, liebreizenden Illustrationen (Katrin Funcke), Herberts Lieblingsrezepten (Zitronengrasreis) und Erinnerungen an die große Tournee mit dem zehn Meter hohen Eisbären.“ Hier sein Beitrag von letzter Woche.
„Seine Jubiläumstour zum Album ‚Mensch‘ musste Herbert Grönemeyer schweren Herzens absagen. Trost für die Fanseele gibt es trotzdem, denn mit ‚Zu Mensch‘ ist ein Buch zum Album erschienen. Kompetenter geht es kaum, denn Autorin Arezu Weitholz war damals bei den Aufnahmen dabei.“ Christiane Falk, rbb radioeins Favorit Musik
Rayk Wieland liest aus „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Mit seinem neuen Roman „Beleidigung dritten Grades“ ist unser Autor Rayk Wieland auf Lesereise.
Zu allen Terminen gelangen Sie hier.
Über „Beleidigung dritten Grades“ sagte Elke Schlinsog im Deutschlandfunk Kultur:
"Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig."
Sie haben eine Buchhandlung, eine Lesebühne, sind Veranstalter:in eines großen Literaturfestivals oder wollen einfach, dass Rayk Wieland endlich auch mal in Ihrer Nähe liest? Dann scheuen Sie sich nicht, uns anzufragen – es findet sich sicher ein Termin!
"In Rayk Wielands 'Beleidigung dritten Grades' lebt der Antiquar Alexander Schill zwar im zeitgenössischen Berlin, hat aber Vorstellungen von Schicklichkeit, so angestaubt wie die alten Bücher, mit denen er sich umgibt. (…) Liest sich vergnüglich, man lernt einiges über historische Duelle und Duellanten – und deren Gemeinsamkeit: Allesamt haben sie einen Knall."
Stefan Kuzmany, Der Spiegel
Michael Pollan im Interview
Lars Reichardt und Thomas Bärnthaler vom SZ Magazin haben für ihre Online-Ausgabe mit unserem Autor Michael Pollan über seine Erfahrungen mit Kaffee-Abstinenz und seine Passion für psychoaktive Pflanzen gesprochen.
In „Kaffee Mohn Kaktus“ erkundet Michael Pollan die drei psychoaktiven Pflanzen Kaffee, Schlafmohn und Peyote-Kaktus, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern. Pollan spürt in diesem spannenden Buch ihrer Kultur, ihrer Wirkung und den Tabus nach, mit denen sie behaftet sind.
Im unterhaltsamen und aufschlussreichen Interview mit Lars Reichardt und Thomas Bärnthaler vom SZ Magazin kommt Michael Pollan auch auf die Rolle des Kaffees im Zeitalter der Aufklärung und auf seinen Nutzen für die industrielle Revolution und den Kapitalismus zu sprechen: „Kaffee ist eine gute Droge für den Kapitalismus. Sie erlaubt es, länger zu arbeiten, sich vom Rhythmus des Sonnenlichts zu lösen, der im Grunde genommen lange Zeit den menschlichen Alltag diktierte.“ Außerdem geht es in dem Gespräch um psychoaktive Lebensmittel im Supermarkt – und um das Glück mit rohen und gekochten Tomaten.
Im Tagesspiegel ist gerade eine interessante Rezension von Moritz Reininghaus erschienen. Sein Fazit: „Pollans Buch ‚Kaffee, Mohn, Kaktus‘ handelt weniger von der langen Reihe literarischer und philosophischer Verarbeitungen von Drogenerfahrungen als von der gesellschaftlichen Bedeutung pflanzlicher Stoffe zur Bewusstseinsveränderung. (…) Bei den drei in den Blick genommenen Stoffen stehen persönliche Berichte und Selbstversuche im Vordergrund von Pollans provokanten, unterhaltsamen und selbstironischen Reportagen.“
„Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben. Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip.“ Brigitte Kleine, ARD Titel Thesen Temperamente
„Eine leichthändige und amüsante Sommerlektüre“
Erwachsenwerden kann eine Qual sein. Das merkt auch der 16jährige Peter, der sich auf der Suche nach dem ersten Sex und dem eigenen Ich an seiner Familie abarbeitet. Jutta Duhm-Heitzmann hat Peter Probsts neuen Roman heute in WDR3 besprochen.
In „Die wilde Wut des Wellensittichs“ erzählt Peter Probst mit scharfem Blick für Situationskomik und hinreißenden Dialogen vom Erwachsenwerden, von den Höhen und Tiefen, von Selbstbehauptung und Niederlagen, vom Einbruch der Politik in das private Leben, vor allem aber von der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, die so, wie sie ist, nicht bleiben kann.
„Ein Teenager im Sog der 68er-Bewegung auf der Suche nach dem eigenen Ich – eine leichthändige und amüsante Sommerlektüre, nicht nur, aber auch. Denn erste große Lieben haben ihr eigenes Gewicht, und ernsthafter, tiefer Schmerz kann durchaus beim Erwachsenwerden helfen, wie der 16jährige Peter erfahren muss.“ So Jutta Duhm-Heitzmann in ihrer heutigen Rezension in WDR3 Lesestoff, und weiter: „Ebenso dass zur Freiheit mehr gehört als nur das Öffnen des Käfigs, damit der väterliche Wellensittich davonfliegen kann.“
„Im neuen Buch wird der junge Held 16 - und will den gerade erfundenen Sex endlich ausleben. Er stößt dabei allerdings, wie dieser so komische wie drastische Roman schnell deutlich macht, auf etliche Hindernisse.“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
Arezu Weitholz im Interview
Soeben ist Arezu Weitholz‘ und Katrin Funckes Buch „ZU MENSCH" erschienen. WDR und rbb haben die Autorinnen dazu interviewt.
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess von Grönemeyers Erfolgsalbum als Textdramaturgin aus nächster Nähe verfolgt und begibt sich mit diesem Buch, wunderschön illustriert von Katrin Funcke, auf Spurensuche.
Letzte Woche hat WDR3 Mosaik die Autorin dazu interviewt, hier nachzuhören, heute folgte ein Beitrag in rbb radioeins, hier das Audio. Für das TV-Kulturmagazin WestArt vom WDR hat sich Andreas Moll mit Arezu Weitholz und Katrin Funcke an der Ostsee getroffen, sein Beitrag über „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ lief am Samstag, hier das Video.
Das Buch ist seit letzter Woche im Handel, Herbert Grönemeyers Jubiläumstour „20 Jahre MENSCH“ wurde leider abgesagt, siehe hier!
Arezu Weitholz, „Zu MENSCH“
Frisch aus der Druckerei bei uns eingetroffen: „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“. Arezu Weitholz‘ und Katrin Funckes Buch feiert das 20Jährige von Grönemeyers Meisterwerk, pünktlich zur Jubiläumstour.
Ob Sie ein Grönemeyer-Fan sind oder (noch) nicht, ist hier gar nicht entscheidend: Arezu Weitholz‘ und Katrin Funckes Buch „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ bringt Ihnen nahe, was alles geschehen muss, damit ein epochales Album entstehen kann.
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess von „Mensch“ damals als Textdramaturgin verfolgt. Ihre Erinnerungen und Interviews mit Weggefährten, Musikern und Freunden fügen sich zu einem hinreißenden Reigen.
Das Buch erscheint am 26. Mai 2022, pünktlich zu Herbert Grönemeyers Jubiläumstour „20 Jahre MENSCH“: 26.05.2022: Hannover, Expo Plaza / 28.05.2022: Gelsenkirchen, Veltins-Arena / 31.05.+ 01.06. + 03.06.2022: Berlin, Waldbühne / 04.06.2022: Leipzig, Red Bull- Arena / 06.06.2022: Hamburg, Volksparkstadion / 08.06.2022: München, Olympiahalle
Maude Barlow in Deutschland
Unsere Autorin Maude Barlow, weltweit führende Aktivistin zum Thema Wasser und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, kommt in der zweiten Mai-Hälfte für einige Veranstaltungen nach Deutschland.
Maude Barlow wird Vorträge halten und in einigen Städten, die sich gerade zu Blue Communities erklärt haben, das entsprechende Zertifikat überreichen. Das Blue Communities Project folgt drei grundlegenden Prinzipien: Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Wasser gehört in die öffentliche Hand. Einwegwasserflaschen sollten an öffentlichen Orten nicht erhältlich sein.
Mit diesem einfachen, zielführenden Ansatz konnte die Bewegung in den letzten Jahren weltweit weiterwachsen. Heute sind Berlin, München, Paris, Montreal und Bern nur einige der Städte, die sich zu Blue Communities gemacht haben. In „Das Wasser gehört uns allen!“ rekapituliert die international renommierte Wasseraktivistin Maude Barlow ihren jahrzehntelangen Kampf für den Schutz unseres Wassers in einer sich erwärmenden Welt und zeigt uns Schritt für Schritt, wie auch wir dazu beitragen können, unser Wasser zu schützen.
Die Termine der öffentlichen Veranstaltungen in dieser und der nächsten Woche:
19.5.2022, 19 Uhr: Kempten
21.5.2022, 10 Uhr: Freiburg im Breisgau
23.5.2022, 14 Uhr: Büdingen
24.5.2022, 16 Uhr: Marburg
27.5.2022, 11 Uhr: Neustrelitz
30.5.2022, 16 Uhr: Berlin (Ausstellungseröffnung)
„Die Autorin beschäftigt sich mit einem elementaren Problem der Menschheit und zeigt gleichzeitig einen gangbaren und konstruktiven Weg für jeden Einzelnen auf, sich für das Menschenrecht auf Wasser einzusetzen. Aus ihrem Mund klingt es überzeugend, wenn sie nach mehr als 30 Jahren Engagement schreibt: ‚Die Welt wird nur von unten nach oben verändert, von Menschen, die in ihren Gemeinden für das kämpfen, was ihnen am Herzen liegt.‘“ Caspar Dohmen, Deutschlandfunk
Luise Kinsehers Kochbuch in Capriccio
„Jetzt kocht sie auch noch“, schreibt der BR in seiner Ankündigung für heute Abend. Ja, wie denn auch nicht? Elena Alvarez hat Mama Bavaria für das Kulturmagazin Capriccio auf einen Plausch über Essen, Bier und ein multikulturelles Bayern getroffen.
Weißwurst und Schweinsbraten? Ja schon, aber Luise Kinseher isst längst international – vom Cevapcici, dem Rote Bete-Hummus bis zu Bouchot-Muscheln bietet ihr ungewöhnliche Kochbuch die besten bodenständigen Rezepte vieler Landesküchen und erzählt von den Köch:innen und ihren Restaurants im Münchner Westend, wo die bayerische Vorzeige-Kabarettistin lebt. Kompetent gecoacht von Karl Ederer und Franz Kotteder tischt sie uns „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ auf.
Dass Mama Bavarias erstes Kochbuch ziemlich international daherkommt, ist also kein Wunder. So besonders wie die Rezepte sind auch die Geschichten hinter den Dönerbuden, Italienern, portugiesischen Kneipen und bayerischen Wirtshäusern in Luise Kinsehers Habitat. Mehr darüber heute Abend ab 22:45 Uhr in BR Capriccio.
„Hinter jedem Rezept steckt hier eine Lebensgeschichte. Mit dem Koch Karl Ederer und dem Journalisten Franz Kotteder bringt Luise Kinseher beides zusammen.“ Ruth Frömmer, Abendzeitung
„Alle Gerichte sind mit überschaubarem Aufwand verbunden und ermöglichen es, jeden Tag in eine andere Esskultur einzutauchen. Ein kleiner kulinarischer Beitrag zur Völkerverständigung. Sehr schön.“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
Peter Probst liest aus „Die wilde Wut des Wellensittichs“
Endlich können unsere Autor:innen wieder auf Lesereise gehen! Peter Probst hat diese Woche gleich zwei Termine.
"Diese coming of age Geschichte ist sowas von lustig und dabei realistisch, dass ich immer wieder vor Lachen von der Couch gefallen bin. Willkommen in der spießigen Welt der 70er Jahre in einer bayrischen Familie und in einer Jugend, die es irgendwie zu überstehen gilt.", sagt Gernot Recke von kamikaze-radio.de über Peter Probsts „Die wilde Wut des Wellensittichs“.
Wenn Sie nicht zuhause von der Couch, sondern mal in einer Buchhandlung vor Lachen vom Stuhl fallen möchten, sollten Sie unbedingt eine Lesung von Peter Probst besuchen.
Diese Woche haben Sie gleich zweimal die Gelegenheit dazu:
Am Mittwoch, den 11 . Mai liest er um 19:30 in der Alten Schmiede im Stöffelpark Enspel, alle Infos zur Lesung finden Sie hier.
Am Donnerstag, den 12. Mai liest Peter Probst um 20 Uhr aus „Die wilde Wut des Wellensittichs“ – im Rahmen des KulturRausch Gaggenau in der Buchhandlung Bücherwurm. Hier gelangen Sie zu den Infos zur Veranstaltung.
Schauen Sie doch gern immer mal wieder auf unserer Website unter der Kategorie Veranstaltungen vorbei – gewiss gibt es auch spannende Lesungen in Ihrer Nähe.
Rayk Wieland, „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Rayk Wieland verbindet in „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält. Duelle gibt es nicht mehr heutzutage? Sagt wer?
„Hier sitzt jede Formulierung, Wielands wohldosierter schwarzer Humor ist literarischer Begleiter, wenn er historische Duelle in der Handlung unterbringt“, lobt Jürgen Wittner in seiner Besprechung auf kulturnews.de. Und für Wielands Autorenkollegen Christian Y. Schmidt ist die „Beleidigung …“ „eine Art dramatisiertes Sachbuch, unendlich akribisch recherchiert, in dem man auf nahezu jeder Seite was über das Duellieren erfährt. Dabei wird die Geschichte des letzten Duells, das 1937 offiziell auf deutschem Boden stattgefunden hat, raffiniert mit einer verflochten, die im heutigen Berlin und seinem Umland spielt. Erzählt wird alles so stilsicher und subtil lustig, dass ich immer wieder neidisch wurde“, schreibt er auf Facebook.
„Aus einer Absurdität mach Rayk Wieland einen vergnüglichen und ziemlich komischen Roman. (…) ‚Beleidigung dritten Grades‘ verlangt sehr ausdrücklich nicht nach Interpretation. Natürlich könnte man Bedeutsames zur aktuellen Lage sagen à la reden ist besser als schießen. Oder über Männerphantasien phantasieren oder aus den ganzen Absurditäten irgendeinen Sinn herauswringen. Könnte man. Definitiv aber kann man sich sehr angenehm amüsieren, an Geist, Witz und Verstand.“ Thomas Wörtche, culturmag.de
Axel Hacke, „Ein Haus für viele Sommer“
Was sich entwickeln kann, wenn man einen Urlaubsort nicht nur als Erholungskulisse sieht, die man betritt und wieder verlässt, sondern wenn man ihn wirklich zu verstehen versucht, das macht die Magie von Axel Hackes neuem Buch aus.
Dieser Magie spüren auch Thomas Andre vom Hamburger Abendblatt und Rainer Moritz vom Hamburger Literaturhaus nach, die sich in der neuen Folge ihres Podcasts Next Book Please über Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ unterhalten.
Axel Hacke selbst zuhören können Sie heute Abend in Fulda, morgen in Jena, nächste Woche zweimal in München – und natürlich im Hörbuch von „Ein Haus für viele Sommer“.
„Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen.“ Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Dieses Buch ist definitiv dazu geeignet, unsere Stimmung aufzuhellen.“ Helmut L. Müller, Salzburger Nachrichten
Salmon & Hunt, „Wie man bis eins zählt“
Zählen lernen bis eins – wie bitte? Ein verschmitztes Buch für alle ab 3 Jahren, die es gar nicht abwarten können … Die Deutschlandfunk-Sendung „Bücher für junge Leser“ hat es gerade begeistert empfohlen.
In diesem Buch ist eines strengstens verboten: weiter zu zählen als bis eins! Natürlich, hier sind zwei Wale zu sehen, aber gezählt wird nur eines: das Würstchen, das einer der beiden Wale auf seiner Wasserfontäne balanciert. Auch wenn sich eine Menge Regenwürmer (unter uns: Es sind genau zehn, aber pssst!) auf der Seite kringeln, gezählt wird nur einer: der Verkleidete mit Schnurrbart, Mütze und Schal. – So funktioniert „Wie man bis eins zählt“ von Caspar Salmon und Matt Hunt.
Sehr angetan zeigte sich am Samstag die Kritikerrunde von „Bücher für junge Leser“ im Deutschlandfunk: „Es gibt Zählbücher, die sind besser als die üblichen, zum Beispiel der berühmteste Vertreter dieses Genre, ‚Die kleine Raupe Nimmersatt‘ von Eric Carle. Und ungefähr in dieser Güteklasse bewegen wir uns bei ‚Wie man bis Eins zählt‘. Ich hatte jedenfalls beim Lesen starke Klassikergefühle“, sagte Wieland Freund. Christine Knödler ergänzte: „Dieses Buch ist wirklich ein Schatz. Es ist ein Spiel, es wird an die Entdeckerleidenschaft appelliert — es ist großartig.“ Und Tanya Lieske, Moderatorin des Beitrags (hier nachzuhören) zog das Fazit: „Wir dürfen festhalten: Zwei Kritiker und eine Moderatorin sind begeistert!“
„Das hier ist eines der, wenn nicht das lustigste Zahlenbuch der Saison - mindestens!“ Bücher Magazin
„Einfach super ausgedacht und umgesetzt.“ Eselsohr
Peter Probst, „Die wilde Wut des Wellensittichs“
So witzig wie liebevoll erzählt Peter Probst von einer Generation im Aufbruch, die sich mit dem, was sie vorfindet, nicht mehr abfinden will, und zeichnet ein Sittenbild der bundesdeutschen Gesellschaft der 1970er-Jahre - so fern und doch so nah.
„Wir müssen hier raus, das ist die Hölle. Wir leben im Zuchthaus. Wir sind geboren, um frei zu sein“ – der Song von Ton Steine Scherben bringt das Lebensgefühl von Peter Gillitzer, Peter Probsts Hauptfigur in „Die wilde Wut des Wellensittichs“ wie auch im Vorgängerroman „Wie ich den Sex erfand“, auf den Punkt.
Heute Abend um 20 Uhr stellt Probst seine beiden Gillitzer-Romane in der Buchhandlung Partnachplatz (Albert-Roßhaupter-Straße 73a, 81369 München) vor. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Und morgen Samstag von 14:05 bis 15 Uhr ist der Autor in BR Heimat - Obacht! Tradimix zu Gast und erzählt im Gespräch mit Arthur Dittlmann mehr über Life & Times seines Romanprotagonisten.
„‘Die wilde Wut des Wellensittichs‘ – der Titel könnte auch von Max Goldt sein! – markiert eine nostalgische Reminiszenz auf die Flegeljahre. (…) Doch aus dem Abstand von gut fünfzig Jahren erzählt Peter Probst nicht mit besserwissendem Zeigefinger, sondern brüllend komisch und mit trockenem Humor.“ Reinhard Kalb, Nürnberger Zeitung
Michael Sorkin, „Zweihundertfünfzig Dinge …“
Die letzte Buchveröffentlichung des Architekten Michael Sorkin ist eine poetische, kluge, humorvolle und praktische Sammlung dessen, was heute wichtig ist, um unsere Lebensräume menschenfreundlich, gerecht und nachhaltig gestalten zu können.
„‘Zweihundertfünfzig Dinge, die Architekt:innen wissen sollten‘ steht in fröhlich bunten Buchstaben auf dem eleganten hellgrauen Cover und während man sich noch wundert, wie das denn gehen soll, 250 Dinge in einem derart handlichem Format, wird man schon mit den ersten paar Seiten von Michael Sorkins letztem Buch eines besseren belehrt: Denn diese Publikation ist ein Kondensat an brillanter Architekturlehre, sozusagen ein Haiku über die Liebe zu Orten, an denen sich Menschen wohlfühlen.“ So beginnt Laura Weißmüllers großartige Rezension in der heutigen Süddeutschen Zeitung.
Und so endet sie: „Michael Sorkins Anspruch an die Architektur war gewaltig. Was nicht bedeutet, dass seine Sicht darauf nicht auch von großem Humor geprägt war, der einem auch in dem schmalen Band immer wieder begegnet, genauso wie seine Freude am Genuss, an einem guten Bier etwa oder am "richtigen Mischverhältnis eines Gin Martini". Vor allem aber zeigt Michael Sorkin, welcher großartige Wahnsinn in der Architektur steckt: Sie will die Welt besser machen. Mit diesem Büchlein ist Michael Sorkin das zumindest schon mal gelungen.“
Aber auch alles, was dazwischen steht, sollten Sie unbedingt lesen - und dann zum besprochenen Buch greifen!
„Ergänzt wird Sorkins unkonventionell-kluge ‚Should know‘-Liste durch (assoziativ) passende Fotos und Illustrationen, was das luftig gelayoutete Buchdesign (von Benjamin English) auch optisch zu einer Inspirationsquelle für kreative Köpfe macht.“ Antoinette Schmelter-Kaiser, An Architectural Life
Hans Traxler, „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute …“
„Alles hätte so schön sein können, doch dann kam die Moderne: Hans Traxler erzählt acht Episoden aus dem Leben mit Kunst und ungewollten Künstlern.“ So beginnt Andreas Platthaus‘ FAZ-Besprechung von Traxlers neuem Buch.
Hätte Kasimir Malewitsch sein legendäres Schwarzes Quadrat geschaffen ohne diese heute vollkommen vergessene Gruppe anarchistischer Malschülerinnen an der Kaiserlichen Akademie zu St. Petersburg? Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys) oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)?
Hans Traxler ist ein Meister der komischen Kunst und ein großer Erzähler, der in „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute ...“ den Kulturbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet.
Am vergangenen Samstag hat Andreas Platthaus Traxlers neues Buch in der FAZ sehr kundig besprochen, sein Fazit: „Es sind kleine Bezauberstücke, die Traxler aus dem Ärmel schüttelt, manche boshaft, manche wundersam, und der kürzeste Satz des Buchs ist bezeichnend für seinen Umgang mit dem Phantastischen: ‚Feen können das.‘“
„Das Zeichnen nennt Hans Traxler gerne die leiseste aller Künste. Ein Zeichner arbeite lautlos, wie ein Geldschrankknacker. Diesen hintersinnigen Vergleich kann man auch auf die zweite Kunst des Frankfurter Karikaturisten und Illustrators übertragen: das Schreiben.“ Niels Beintker, BR2 Kulturwelt
Rayk Wieland, „Beleidigung dritten Grades“
„Ein Duell, so wie er es verstand, war nichts anderes als ein kurzes, letztes Gespräch zwischen zwei Leuten, die sich nichts mehr zu sagen haben.“ WDR5 Bücher bringt am Wochenende ein Interview mit Rayk Wieland über seinen neuen Roman.
Als der Psychiater Oskar B. Markov auf der Wache am Alexanderplatz Anzeige erstattet, weil er zum Duell gefordert wird, hält die Polizei das für einen schlechten Scherz. In Berlin habe es seit hundert Jahren kein Duell mehr gegeben, die Kulturtechnik des zivilisierten gegenseitigen Totschießens sei ausgestorben.
Rayk Wieland verbindet in „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Morgen Samstag ab 20:05 Uhr und am Sonntag ab 15:05 Uhr unterhält sich Markus Brügge in WDR5 Bücher mit Rayk Wieland über seinen neuen Roman, das Gespräch können Sie anschließend hier nachhören.
„Zwischen Schweigekloster, Fußbadsalon, Oper und matschigen Wiesen spielt sich rasant ein skurriler Fall ab, in dessen Verlauf man sich stetig fragt: Stirbt am Ende etwa jemand?“ Dana Wedowski, Phonk Magazin
„Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig.“ Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur
Axel Hacke im ZEIT-Autorengespräch
Ein Haus im Süden, das ist ein Traum, den viele träumen. Wer aber dann wirklich so ein Haus hat, hat andere Träume, Träume von … ja, vielleicht von Ferien? Heute Abend gibt Axel Hacke im ZEIT-Autorengespräch Auskunft.
Frage an Axel Hacke: „Ein Haus für viele Sommer“ weckt Urlaubsgefühle. Verträgt sich das mit dem Krieg in der Ukraine?
Und seine Antwort: Warum nicht? Dieser Krieg liegt uns allen auf der Seele, viele versuchen zu helfen, wo sie können. Aber wir brauchen ja auch immer wieder Abstand zu dem Scheußlichen dieser Welt, wir müssen uns erholen, anders geht es nicht. Und sehr viele Leserinnen und Leser schreiben mir, dieses Buch habe ihnen genau den Abstand zum Alltag verschafft, den sie gerade brauchen, eine kleine Flucht in eine andere Welt: ein kleines Dorf ein wenig ab vom Schuss - wenn diese Metapher in Kriegszeiten erlaubt ist, eigentlich passt sie ja ganz gut.
Auch Debora Schnitzler von der Literaturcommunity der ZEIT findet, dass Axel Hacke mal wieder eine kluge Stimmungsaufhellung in Buchform gelungen ist und dass er uns ganz nebenbei dazu auffordert, unser Konzept von Urlaub und Ferien zu hinterfragen. Mehr dazu heute Abend um 19 Uhr im ZEIT-Literaturgespräch mit Axel Hacke auf Zoom, hier können Sie sich kostenlos anmelden.
„In diesem gänzlich angenehmen, sanft wie Meereswellen anlandenden Text ist nichts penetrant. (...) Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen.“ Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Wärmer und lebendiger als Hacke kann das wirklich niemand erzählen. Während wir lesen, sind wir tief im Italienurlaub. (…) Ein Buch ohne jede Hektik, innen und auch außen in der Aufmachung: wunderschön.“ Elke Heidenreich, Kölner Stadt-Anzeiger
Tim Parks, „Der Weg des Helden“
Der Marsch Garibaldis von Rom nach Ravenna ist legendär und zentral für die Einigung Italiens. Tim Parks ist auf Garibaldis Spuren durch das Herz des Landes gewandert: eine großartige Erkundung von Vergangenheit und Gegenwart.
Tim Parks‘ neues Buch ist ein grandioser Reisebericht, der von Garibaldis Entschlossenheit, die keine Rücksichten kannte, seiner Kreativität, seinem Mut und seinem tiefen Glauben erzählt und ein faszinierendes Porträt Italiens zeichnet, von damals und heute, mit unvergesslichen Beobachtungen italienischer Lebensart, der Landschaft, der Politik und der Menschen.
„‘Der Weg des Helden‘ ist vieles zugleich: Geschichtserzählung, Entmystifizierung des Nationalheiligen, Reisereportage, ein etwas anderes Wandertagebuch und nicht zuletzt ein Stück Autobiographie“, schrieb Andreas Rossmann am Ostersamstag in seiner FAZ-Besprechung. Tim Parks komme nach „Eine Saison mit Verona“ (2001) und „Italien in vollen Zügen“ (2013) mit diesem Buch „seinem Italiener-Werden wieder ein Stück näher“.
„Geschickt verknüpft Parks die historischen Quellen mit seinem profunden Wissen italienischer Kultur und Geschichte. (…) So changiert das Buch zwischen lebendigen, mitunter auch mit bissigem Witz durchsetzen, aber auch ausufernden Wanderbeschreibungen – Weg suchen, Essen suchen, Unterkunft suchen, abendliches T-Shirt- und Sockenwaschen – und klugen Anmerkungen zur italienischen Geschichte und der Rezeption seines Helden.“ Günther Wessel, DLF Kultur „Lesart“
Simone Weinmann, „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
In ihrem dystopischen Roman erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die kaum mehr der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren? Am 20. April stellt die Autorin ihr Buch in Nürnberg vor.
„Simone Weinmann reiht sich ein ins Genre der dystopischen Literatur, sie tut es aber auf spezifische Weise. Es geht ihr nicht, wie in den harten Negativszenarien à la Orwell oder Huxley, um Fragen der Macht und der Kontrolle respektive des effektvollen Widerstands dagegen. Vielmehr erzählt sie geduldig und anschaulich, wie die Menschen sich in einem rechtsfreien Raum neu organisieren“, schreibt Beat Mazenauer auf viceversaliteratur.ch, und weiter: „Das Raffinement des Romans besteht darin, dass er atmosphärisch stimmig erzählt und dabei auf grelle Effekte verzichtet. Es geht nicht um einen Endkampf der politischen Mächte, sondern um das Überleben in einer öde gewordenen Wirklichkeit.“
In einem Interview für die Volkshochschule Zürich hat die Autorin die Motive von „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ näher erläutert: „Was hat dich an diesem Setting interessiert?“ „Das Buch hat für mich mit einer einzelnen Szene angefangen: Einem Lehrer, der in einer zukünftigen, rauheren Welt durch den Schnee geht. Der ganze Rest des Romanprojektes war eine Art Erforschung dieser Welt und der darin auftauchenden Figuren.“ „Was sind die Zeitfragen, die dich beschäftigen?“ „Mich beschäftigen der Klimawandel und die verschiedenen Debatten darüber. Zum Beispiel wie man den CO2-Ausstoss mit Steuern belegen könnte, ob künstliche Eingriffe in die Atmosphäre verboten werden müssten, ob man doch zur Atomkraft zurückkehren sollte und so weiter. Dazu gehört auch das Thema, wie die Gesellschaft mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgeht, die unbequem sind und den Status Quo in Frage stellen.“
Am Mittwoch nach Ostern präsentiert Simone Weinmann ihren Debütroman in Lesung und Diskussion: 20.4., 19 Uhr, Z-Bau, Frankenstraße 200, 90461 Nürnberg
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen.“ Christine Lötscher, republik.ch
„Boah! Dieser Stoff soll legal sein?“
Dieser Satz entfuhr Michael Pollan, als er nach einem längeren Kaffee-Entzug endlich wieder einen Espresso zu sich nahm. Sein neues Buch „Kaffee Mohn Kaktus“ ist eine faszinierende Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen.
Drei psychoaktive Pflanzen – Kaffee, Schlafmohn und Peyote-Kaktus –, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern, erkundet Michael Pollan in seinem neuen Buch "Kaffee Mohn Kaktus". Die besondere Kultur, die sich um jede dieser Pflanzen gebildet hat, erforscht er unter anderem, indem er sie konsumiert bzw. im Fall von Kaffee versucht, darauf zu verzichten.
„Ohne das allmorgendliche Aufputschmittel Kaffee ging seine Motivation bald in den Keller“, schildert Michael Lange in seiner Besprechung in Deutschlandfunk Kultur, „das Buchprojekt drohte zu scheitern. Nach und nach schaffte er es doch, ohne Kaffee. Sogar sein Schlaf verbesserte sich. Als er dann zum Kaffee zurückkehrte, spürte er die Wirkung und beschreibt sie mit den Worten: ‚Boah! Dieser Stoff soll legal sein?‘“
„Unmöglich eigentlich, als Leser nicht neugierig zu werden, wie sich ein Trip wohl anfühlt. Das hat der Kaktus dem Mohn wie dem Kaffee doch voraus.“ So beschließt Helmut Mayer seine Rezension in der heutigen FAZ.
„Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben. Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip.“ Brigitte Kleine, ARD Titel Thesen Temperamente
„Getrieben von unbändiger Neugier beschreitet Michael Pollan immer wieder aufs Neue den schmalen Pfad zwischen seriöser Wissensvermittlung und der verbotenen Welt des Drogenkonsums. Der vorsichtige Blick in den Abgrund der Illegalität macht sicher einen Teil des Reizes aus – und des Vergnügens, das dieses Sachbuch bereitet.“ Michael Lange, DLF Kultur
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ als Hörbuch
Heute tritt Axel Hacke in München auf, morgen in Ebersberg, dann ist Lesungspause bis 25. April. Sie können sich sein neues Buch aber jederzeit vom Autor vorlesen lassen: „Ein Haus für viele Sommer“ ist auch als Hörbuch erschienen.
Müsste man sich bei der Hörbuchfassung von Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ für eine Singleauskopplung entscheiden, würde wohl das Kapitel über den Fiat 500 das Rennen machen, der „wie ein fester Pfropfen quer in der Gasse klemmt, wahrscheinlich für immer, ein Denkmal des lächerlichen Deutschen, der versucht hat, einen Cinquecento in die Garage zu fahren.“
Diese Passage durfte auch beim Beitrag der hr2-Hörbuchzeit nicht fehlen, in dem Dorothee Meyer-Kahrweg und Martin Maria Schwarz sich über Axel Hackes neues Werk unterhielten, hier nachzuhören.
„Wieder hat Axel Hacke ein wunderbares Stück Literatur geschaffen, das den Leser über schwere Zeiten bringen kann oder ihn einfach auf den kommenden Urlaub einstimmt. Am Ende weiß man sogar, was man tut, wenn man nichts tut.“ Thomas Behlert, Tam Tam
„Mit immensem Geschick zieht Axel Hacke alle Register des stimmungsvollen, sinnlichen und beschwingten Erzählens. (...) Es mangelt nicht an rhetorischen Sternstunden in der Hörvariante seines neuen Buchs. Der Interpret weiß exakt, wie man sich stimmlicher Effekte bedient und damit punktet.“ Ulf Heise, mdr Kultur
Yavuz Ekinci in der Türkei verurteilt
Yavuz Ekinci wurde in der Türkei wegen seiner Parteinahme für Kurdinnen und Kurden zu einer Haftstrafe verurteilt. Er lässt sich aber nicht einschüchtern: „Als Schriftsteller bin ich die Seele, die Erinnerung und das Gewissen unserer Zeit“
„Kurz nach Beginn der russischen Invasion hat der türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci ein Bild der Vaclav-Havel-Library-Stiftung retweetet. Es zeigt die Farben der ukrainischen Flagge und den Schriftzug ‚Stand with Ukraine‘. (…) Der Dreiundvierzigjährige macht das oft, Solidarität zeigen mit Menschen, die Leid und Unrecht erfahren. Auch in den Jahren 2013 und 2014, als sich die Kurdinnen und Kurden der syrischen Stadt Kobane verzweifelt gegen den Terror des sogenannten ‚Islamischen Staates‘ zur Wehr setzten, twitterte er Solidaritätsbekundungen und Fotos“, schrieb Karen Krüger am Samstag in der FAZ. Und weiter: „Am Donnerstag hat ein Istanbuler Gericht Yavuz Ekinci wegen seiner über Twitter verbreiteten Solidaritätsbekundungen mit Kurdinnen und Kurden der ‚terroristischen Propaganda‘ für schuldig befunden und ihn zu einer Haftstrafe von einem Jahr, sechs Monaten und 22 Tagen verurteilt.“
Das Istanbuler Gericht hat die Haftstrafe zwar zur Bewährung ausgesetzt, aber Ekinci hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen. „Wichtig und einzig richtig wäre Freispruch gewesen“, schreibt die Übersetzerin Sabine Adatepe auf Twitter. Wir freuen uns über die vielen Solidaritätsaufrufe für unseren Autor („Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam“ und „Die Tränen des Propheten“) und das Engagement von PEN international.
„Ein großartiger Roman. (...) Er geht einem lange nicht aus dem Kopf. Das Manuskript hatte Ekinci schon fertiggestellt, bevor der Krieg gegen die Kurden im Sommer 2015 erneut entbrannte. Dass er trotzdem den Roman zur Stunde geschrieben hat, sagt viel aus über die Türkei.“ Karen Krüger, FAS
„‘Die Tränen des Propheten‘ ist der zweite Roman des türkischen Schriftstellers Yavuz Ekinci, der auf Deutsch erschienen ist. Ein Gleichnis auf die Blindheit und Gewalttätigkeit des Menschen.“ Stefan Berkholz, WDR3 Mosaik
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“
In Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“, das nächste Woche auf Platz 6 der SPIEGEL-Bestseller-Liste steht, spürt man die Sommerhitze, den Sand unter den Füßen, die leichte Brise auf dem Meer. Es sei „ein Buch wie ein Lichtblick“, sagt Elke Heidenreich.
„Axel Hacke ist mal wieder eine kluge Stimmungsaufhellung in Buchform gelungen und ganz nebenbei fordert er uns Leserinnen und Leser dazu auf, unser Konzept von Urlaub und Ferien zu hinterfragen“, schreibt Debora Schnitzler im Literatur-Newsletter der ZEIT.
Am 21. April veranstaltet die ZEIT unter dem Titel „Die Magie des Sommers in Italien“ ein Autorengespräch mit Axel Hacke, für das Sie sich hier kostenlos anmelden können.
Über den Entstehungsprozess von Hackes neuem Buch „Ein Haus für viele Sommer“ hat Jürgen Deppe für NDR Kultur ein ausführliches Gespräch mit dem Autor geführt, hier das Audio zum Nachhören.
ATAK-Ausstellung bei Literatur Moths
Vom 31. März bis zum 15. Mai 2022 stellt die Buchhandlung Literatur Moths Stillleben des Berliner Künstlers ATAK aus. Die Vernissage findet am 31. März um 18 Uhr statt, der Künstler ist anwesend und wird sich mit Niels Beintker unterhalten.
ATAK (im bürgerlichen Leben Georg Barber), geboren 1967 in Frankfurt/Oder, lebt und arbeitet als freiberuflicher Künstler, Illustrator und Grafiker in Berlin und ist Professor für Illustration an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle.
Erst kürzlich wurde er für die Sendung BR Capriccio porträtiert, den Beitrag können Sie sich hier in der Mediathek anschauen.
Still und Leben – die Stillleben ATAKs sind farbenfroh, spielerisch, grandios und poetisch – das pralle bunte Leben.
In dem Atelier des Berliner Künstlers stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können – wie Atak sagt, »auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.«
Wer keine Zeit findet, die Ausstellung in der Buchhandlung Moths zu besuchen, kann sich ATAKs Stillleben auch nach Hause holen und sie sogar an die Wände hängen: Im gleichnamigen Buch finden sich vier Posterseiten mit ATAKs knallbunten Bildern zum Heraustrennen und Aufhängen.
Andreas Platthaus schreibt in der FAZ:
"Wer in dieser Bilderflut nicht badet, der wird den festen Grund seines ästhetischen Vorurteils wohl nie mehr verlassen."
Karl Heinz Roth, „Blinde Passagiere“
Am letzten Donnerstag machte der Mediziner, Historiker und Autor Karl Heinz Roth mit seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“, unterstützt von Konstantin Wecker, im Café Luitpold in München Station.
Das Virus und seine Varianten: Blinde Passagiere, weltweit unterwegs. Die Entscheider in der Politik, die Manager im Gesundheitswesen, die Ärzte und die Patienten, ja wir alle, ob geimpft oder nicht: Eine klare Sicht im Umgang mit der Corona-Pandemie hat kaum jemand. Dazu kommt der Krieg in der Ukraine mit seinen globalen Auswirkungen als nunmehr vorderste Realität.
Mittendrin der Mediziner, Historiker und Autor Karl Heinz Roth auf Vortragsreise mit seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“: Am letzten Donnerstag machte er, unterstützt von Konstantin Wecker, im Café Luitpold in München Station. In seinem freien Vortrag warf er einen kritischen Blick auf fatale Shutdowns, die Pharmaindustrie und ZeroCovid und entwickelte sein Plädoyer für einen „dritten Weg“, in dem die Kritik an autoritärer Politik und das Eintreten für eine effektive Reaktion auf das Virus keine Gegensätze sind. Das wird auch in den neuesten Rezensionen in taz und nd lobend vermerkt.
Im April steht "Blinde Passagiere" auf Platz 3 der Sachbuch-Bestenliste von Welt, WDR5, NZZ und ORF.
„Das 500 Seiten starke Buch von Karl Heinz Roth, ‚Blinde Passagiere. Die Coronakrise und ihre Folgen‘ im Antje Kunstmann Verlag, hat mit Zeitgeist- und Schwurbelprosa nichts zu tun. Dafür bürgt die Doppelqualifikation des Autors als Arzt und Sozialwissenschaftler, der weiß, wovon er redet, wenn es um Seuchen geht, seit er als Hausarzt an einem sozialen Brennpunkt mit HIV-Infizierten zu tun hatte.“ Rudolf Walther, taz
„Auch wenn man Karl Heinz Roth nicht bei jeder Bewertung folgen mag, muss man anerkennen, dass er ein Standardwerk über die Corona-Pandemie geschaffen hat, das enorm zur Versachlichung der gesellschaftlichen Diskussion beitragen kann.“ Thomas Sablowski, nd
Axel Hacke, „Ein Haus für viele Sommer“
Was sich entwickeln kann, wenn man seinen Urlaubsort nicht nur betritt und wieder verlassen muss, sondern diesen Ort ernst nehmen und zu verstehen versuchen kann, das macht die Magie von Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ aus.
Wir freuen uns sehr über das große Interesse an Axel Hackes neuem Buch „Ein Haus für viele Sommer“, es steigt nächste Woche auf Platz 14 der Bestsellerliste ein.
Am kommenden Wochenende erzählt der Autor gleich zweimal in Radiointerviews mehr über die Hintergründe und den Entstehungsprozess des Buchs: morgen Samstag ab 13 Uhr in „Das Gespräch“ mit Jürgen Deppe von NDR Kultur und am Sonntag ab 14:05 Uhr im „Diwan“ mit Martina Boette-Sonner von BR2.
Einen ersten NDR-Beitrag können Sie hier nachlesen, und Elke Heidenreichs begeisterte Empfehlung finden Sie hier, auch zum Nachhören.
„Hacke ist selbstironisch, bis der Arzt kommt - oder, nein, eher bis der Cinquecento nach etlichen Fehlversuchen endlich rückwärts in der Cantina eingeparkt ist. Das ist zum Totlachen.“ Jürgen Deppe, NDR Kultur
„Seit 30 Jahren fährt Axel Hacke mit seiner Familie in dasselbe Haus nach Italien, und in diesen vielen Sommern entstehen Beziehungen, Freundschaften, sammelt man Erfahrungen und wird vom Touristen zum Freund und Einwohner. Wie er das beschreibt – liebevoll, witzig auch bei allen Entnervungen (mit einem Haus geht immer auch was schief!) – das ist ein echter wunderbarer Axel Hacke. Ein Buch wie ein Lichtblick!“ Elke Heidenreich, WDR4
Rayk Wielands „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Gerade hat Rayk Wieland in Leipzig auf dem Blauen Sofa mit Ariane Binder parliert und seinen fulminanten neuen Roman „Beleidigung dritten Grades“ auch im Café Grundmann präsentiert, da sendet Deutschlandfunk Kultur eine nicht weniger fulminante Rezension von Elke Schlinsog, hier nachzulesen und nachzuhören.
„Rayk Wieland wäre nicht ein ausgefuchster Satiriker“, sagt die Kritikerin und erinnert an Wielands Erstling „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“ von 2009, „wenn er nicht auf absurdesten Abwegen diese historische Duellerzählung immer wieder mit seiner Geschichte in der Gegenwart verweben würde.“
Eine weitere lesenswerte Besprechung hat soeben Martin Oehlen auf buecheratlas.com veröffentlicht.
„Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig.“ Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur
„Es ist dem Autor ein spürbares Vergnügen, den ‚Perlen des Irrsinns‘ in dieser SS-Ehrenkodex-Geschichte nachzugehen. Da ist er Historiker und Satiriker in einer Person.“ Martin Oehlen, buecheratlas.com
Kurt-Wolff-Preis für Antje Kunstmann
Am Freitag, 18. März, wird Antje Kunstmann in Leipzig mit dem Kurt-Wolff-Preis ausgezeichnet. Im Anschluss daran finden Sie uns bis Sonntagabend auf der buchmesse_popup im Werk2 in Leipzig-Connewitz. Hier unser Messeprogramm:
Antje Kunstmann erhält am Freitag den mit 35.000 € dotierten Kurt-Wolff-Preis (13 Uhr, Gohliser Schlösschen, Leipzig, Livestream). Weitere Kunstmann-Programmpunkte rund um die Buchmesse:
Der Verlag präsentiert seine Neuerscheinungen von FR 18.3. ab 12 Uhr bis SO 20.3. um 18 Uhr auf der buchmesse_popup im Werk2 in Leipzig-Connewitz.
Rayk Wieland liest aus „Beleidigung dritten Grades“ heute DO 17.3. um 18 Uhr auf dem Blauen Sofa in der Kongresshalle am Zoo, am FR 18.3. um 20 Uhr im Café Grundmann und am SO 20.3. um 16 Uhr in den Cammerspielen.
Axel Hacke präsentiert sein neues Buch „Ein Haus für viele Sommer“ am FR 18.3. um 20 Uhr im Kupfersaal.
Wir freuen uns auf inspirierende Begegnungen und Gespräche!
Axel Hacke im Gespräch
In seinem neuen Buch „Ein Haus für viele Sommer“ erzählt Hacke von den Geheimnissen eines alten Turms auf einer italienischen Insel, der für den Autor und seine Familie seit 30 Jahren Herausforderungen bereithält, mit denen sie nicht gerechnet hatten.
Was sich entwickeln kann, wenn man sein Urlaubsziel nicht nur als Ort sieht, den man betritt und wieder verlässt – als Erholungskulisse also –, sondern wenn man diesen Ort ernst nimmt und zu verstehen versucht, das macht die Magie von „Ein Haus für viele Sommer“ (auch als Hörbuch erschienen) aus.
Jürgen Deppe hat für NDR Kultur mit Axel Hacke über dessen Langzeitbeziehung zu diesem italienischen Torre gesprochen, sein Interview können Sie hier in einer Kurz- und einer Langfassung nachhören. „Hacke ist selbstironisch, bis der Arzt kommt - oder, nein, eher bis der Cinquecento nach etlichen Fehlversuchen endlich rückwärts in der Cantina eingeparkt ist. Das ist zum Totlachen“, so Jürgen Deppe, und weiter: „Wäre die Bezeichnung ‚heiterer Melancholiker‘ nicht längst auf andere angewendet worden, wäre Axel Hacke es wert, dass sie für ihn erfunden würde. Wundervoll.“
„Ein Haus für viele Sommer“ ist übrigens auch Buch des Monats im Literatur-Newsletter der ZEIT, der morgen verschickt wird.
„Wir machen mit Hacke und seiner Familie Urlaub auf dieser italienischen Insel und brauchen nie wieder Entschleunigungs-Apps oder Achtsamkeitsseminare.“ Barbara Weitzel, Welt am Sonntag
„Axel Hacke weckt ein Fernweh, das sich fast wie Heimweh anfühlt.“ Madame
Michael Pollan in titel thesen temperamente
Zum Erscheinen seines neuen Buches über Kaffee und andere psychoaktive Pflanzen gab es am Sonntag einen umfangreichen Beitrag in der Sendung ttt.
„Ein stolperndes Gehirn, ein leuchtendes Gefühl – oder die klärende Kraft von Koffein – haben unsere Kultur geprägt: ‚Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben.‘ Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind, und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip“, sagt Brigitte Kleine in der ARD- Kultursendung über Michael Pollans neues Sachbuch „Kaffee, Mohn Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen."
„Die drei Pflanzen, auf die ich hier schaue“, erzählt Pollan, „gehören zu verschiedenen Kategorien psychoaktiver Pflanzen. Opium ist ein Beruhigungsmittel, ein ‚Downer‘. Koffein ist stimulierend, ein ‚Upper‘. Und Meskalin aus dem Peyote-Kaktus nenne ich einen ‚Outer‘, ein Halluzinogen. Sie alle erzählen eine andere Geschichte.“
Wer sich nun aber Gedanken wegen seiner zwei bis acht Tassen Kaffee am Tag macht, den kann Pollan beruhigen: „Es ist sehr interessant, sich mal die Denker der Aufklärung anzuschauen. Die waren echte Kaffee-Bestien. Voltaire trank 72 Tassen pro Tag und hat ja auch einiges erledigt bekommen. Balzac – berühmt für exzessiven Kaffee-Konsum – hielt es für unmöglich, ohne Kaffee zu schreiben. Er war so abhängig, dass er das Wasser im Kaffee für überflüssig hielt. Zum Schluss aß er nur noch den Kaffeesatz.“
Pollan will mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass psychoaktive Substanzen gesellschaftlich neu bewertet werden. Manches, was wir für harmlos halten, kann gefährlich sein. Anderes kann – im kontrollierten Rahmen und richtig dosiert – ein „Segen“ sein, schreibt Pollan.
Literatur zum feministischen Kampftag
Wir haben zum Weltfrauentag drei passende Titel aus unserem Programm ausgewählt, die auf jede Leseliste gehören und vielleicht zur Abschaffung des Patriarchats beitragen können.
Frauen sind im Alter oft von Armut bedroht, besonders in Städten mit hohen Mieten. Irene Götz schildert in „Kein Ruhestand“ exemplarisch, welche Ursachen zur Altersarmut besonders von Frauen führen und wie Frauen damit umgehen, lebenspraktisch und emotional.
Ein Buch, das die politischen, gesellschaftlichen und persönlichen Verhältnisse in den Blick nimmt, das erzählt und analysiert und in einem Anhang notwendige Informationen bietet, wo Frauen Unterstützung kriegen, die sie so dringend benötigen.
„Eigentlich hätte er sich lieber nicht mit dem Thema beschäftigt, räumt Jens Dirksen, Kulturchef der WAZ, ein. Doch dann habe ihn beim Lesen dieser Bücher 'die Wut gekriegt.' Denn: 2036 wird jede vierte Rentnerin in Deutschland in Armut leben."
Deutschlandfunk Kultur, Lesart
Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn sie nur selten öffentlich wird. »AktenEinsicht« erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei.
Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutschland von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Welche Lebensgeschichten sich hinter dieser erschreckenden Zahl verbergen, davon erzählt die Strafrechtsanwältin Christina Clemm in „AktenEinsicht“, empathisch und unpathetisch.
„Anwältin Christina Clemm vertritt Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden. Laut Statistik gibt es in jedem Freundeskreis Täter und Opfer."
Julia Schaaf, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Viel zu lange wurde die weibliche Lust verleugnet, viel zu lange die Klitoris in ihrer Bedeutung und Größe verkannt. Höchste Zeit, dem ein Ende zu setzen! »Denn eine Frau, die ohne Scham masturbiert und sich selbst verwöhnt, ist eine freie Frau«, schreibt die Feministin und Aktivistin Julia Pietri in „Mit Fingerspitzengefühl. Kleine Anleitung zur weiblichen Masturbation.".
Aufklärung, Inspiration und Empowerment – dieses Handbuch revolutioniert, wie wir über Selbstbefriedigung und den weiblichen Körper denken und sprechen.
„Julia Pietri hat über 6000 Befragungen von FLINTA durchgeführt und die Ergebnisse in diesem Buch zusammengetragen. Es wird gefragt, warum Selbstbefriedigung notwendig ist, räumt mit alten Mythen auf und zeigt endlich anatomisch korrekte Darstellungen der Klitoris. Vielleicht nicht für jemensch das Buch hier, aber ich lege es euch sehr ans Herz: um euch selbst zu entdecken und auch Jugendlichen und Erwachsenen die Chance einer offenen Aufklärung und Erfahrung des eigenen Körpers zu ermöglichen.“
Instagram @sprachlichessein
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“
Nächste Woche erscheint Axel Hackes neues Buch „Ein Haus für viele Sommer“. In einem Text für das „Entdecken“-Ressort der aktuellen ZEIT hat er seine Langzeitbeziehung zum Torre, dem Ferienhaus der Familie auf Elba, zusammengefasst.
Ein Haus im Süden, woanders sein und doch bei sich - das ist ein Traum, den viele träumen. Wer aber dann wirklich so ein Haus hat, hat andere Träume, Träume von … ja, vielleicht von Ferien?
Axel Hacke erzählt in „Ein Haus für viele Sommer“ (erscheint am 8. März, auch als Hörbuch) von der Magie eines Ortes, an dem man eigentlich nicht sein müsste, aber doch unbedingt sein will. Es geht um die Menschen auf einer Insel, um die Landschaft dort, um Schlangen, Gottesanbeterinnen, Fakirtauben, Ziegen, Oliven. Und um einen Mann, der aus dem Ehebett heraus ein Wildschwein erschießt.
Über die Geheimnisse des alten Turms, der für Axel Hacke und seine Familie seit 30 Jahren Herausforderungen bereithält, mit denen sie nicht gerechnet hatten, hat er für das „Entdecken“-Ressort der aktuellen ZEIT den Text „Du gehörst zu mir“ verfasst.
Karl Heinz Roths „Blinde Passagiere“
Wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirkt, zeigt Karl Heinz Roth in seinem hervorragend recherchierten und elegant geschriebenen Buch „Blinde Passagiere“.
„‘Warum wurden die spezifischen (…) Präventionskonzepte der Infektionshygiene und des Public Health missachtet und durch die grobschlächtige Methode des Großen Lockdown ersetzt?‘, fragt sich heute der deutsche Arzt und Historiker Karl Heinz Roth in seinem eben erschienenen Buch ‚Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen‘. Er zieht darin eine erste umfassende Bilanz der weltweiten Gesundheitskrise und fordert Lehren für die nächste, die bestimmt komme“, schreibt Daniel Arnet in der Schweizer Boulevardzeitung Blick.
Bedenkenswert sei das Buch vor allem dort, so Arnet weiter, wo es der Frage nachgehe, ob der Lockdown als Hauruck-Übung vermeidbar gewesen wäre, weil die Welt geschichtsbewusst besonnen und zukunftsorientiert vorausschauend auf den Corona-Ausbruch reagiert hätte. Denn darauf spiele der Historiker Roth mit dem Titel „Blinde Passagiere“ an: Die Kapitäne diese Welt schipperten im Rumpf ihrer Kähne schon immer Viren mit – um im Bild zu bleiben. Und deshalb hätte der Corona-Ausbruch niemanden überraschen dürfen.
„Jetzt zeigt sich auch auf dem Buchmarkt eine Art Long Covid: eine Fülle voluminöser Bände, die (…) um Überblick, Perspektivierung und historische Einordnung bemüht sind. Das seriöse Schwergewicht in dieser Reihe ist Karl Heinz Roths ‚Blinde Passagiere'. (…) Roth, Sozialhistoriker und langjähriger Hausarzt, ist einzigartig qualifiziert, um das fächerübergreifende Spektrum der Pandemie und ihrer Auswirkungen zu betrachten.“ Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung
„Karl Heinz Roth ist Historiker und Mediziner, in seinem neuen Buch ‚Blinde Passagiere‘ versucht er, beide Traditionen wieder zu einem gesamtgesellschaftlich ansetzenden linken Denken zusammenzubringen.“ Jörn Boewe, der Freitag
Christine Westermann über Nicolò Targhetta
„Der ganze Unterschied zwischen den ersten und letzten Worten an den Menschen, den man liebt, besteht darin, dass man sich die letzten so gut wie nie aussucht.“ So beginnt Nicolò Targhettas Roman „Alles spricht“.
Und so fängt Christine Westermanns Besprechung in WDR5 Bücher an: „‘Elendes Arschgesicht.‘ Das sind die letzten Worte einer Frau an ihren Freund, der sie nach fünf Jahren Beziehung verlässt.“
Eben noch verlief ihr Leben den gewohnten Gang, plötzlich steht es Kopf: Freund weg, Wohnung weg, Job weg. Sie ist allein. Zum Glück gibt es die Dinge, die mit ihr sprechen. Aber können ihr Aschenbecher, Zimmerpflanze und Sofa die richtigen Ratschläge geben?
Nicolò Targhettas Debütroman „Alles spricht“, aus dem Italienischen übersetzt von Verena von Koskull, ist eine so witzige wie tiefgründige Geschichte vom Hinfallen und Wiederaufstehen – und für Christine Westermann das Buch der Woche:
„Eine Frau spricht mit einem Sofa? Alles spricht mit ihr, schon seit sie ein Kind ist. (…) Das wird brillant beschrieben. Fein, lebensklug, auf sanfte Art nachdenklich und sehr, sehr witzig. Wenn man schon denkt, man rutscht in zu viel Traurigkeit hinein, haut ein einziger Satz einen wieder in den Alltag zurück. Nie, wirklich nie ist die Sprache dieses Romans platt, derb oder gar geschmacklos. Was dem Thema Verlassenwerden, Alleinsein einen anderen Klang, eine andere Melodie gibt.“ Christine Westermann, WDR5 Bücher
Buchpremiere mit Peter Probst
Witzig und liebevoll erzählt Peter Probst von einer Generation im Aufbruch. Sein neuer Roman „Die wilde Wut des Wellensittichs“ zeichnet ein Sittenbild der 70er-Jahre. Heute Abend ist Buchpremiere im Münchner Literaturhaus.
„Wir müssen hier raus, das ist die Hölle. Wir leben im Zuchthaus. Wir sind geboren, um frei zu sein“ – der Song von Ton Steine Scherben bringt Peter Gillitzers Lebensgefühl auf den Punkt. Sein Vater verbietet ihm alle Freiheiten, es sei denn, sie finden unter Aufsicht oder in der Pfarrgemeinde statt. In „Die wilde Wut des Wellensittichs“ erzählt Peter Probst mit scharfem Blick für Situationskomik und hinreißenden Dialogen vom Erwachsenwerden, von Selbstbehauptung und Niederlagen, vom Einbruch der Politik in das private Leben, vor allem aber von der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, die so, wie sie ist, nicht bleiben kann.
Die Buchpremiere findet heute Abend um 20 Uhr im Münchner Literaturhaus statt, Günter Keil moderiert die Veranstaltung. Für die Süddeutsche Zeitung hat Antje Weber ein Gespräch mit dem Autor über die Zwänge der Siebzigerjahre, strenge Väter und ersten Sex geführt.
„Im neuen Buch wird der junge Held 16 - und will den gerade erfundenen Sex endlich ausleben. Er stößt dabei allerdings, wie dieser so komische wie drastische Roman schnell deutlich macht, auf etliche Hindernisse.“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
Günther Koch meldet sich vom Abgrund
Schlimm sieht es aus auf der Welt, man kann Jan Böhmermann nur beipflichten: Truppenaufmarsch in der Ostukraine, Pandemie, Bankenskandale - und dann auch noch Martin Suters Schweinsteiger-Buch. Wir rufen dringend Günther Koch!
Wenn sich jemand kompetent vom Abgrund melden kann, dann ja wohl Deutschlands beredtester Fußballreporter im Ruhestand. Das Computer-Schreibprogramm behauptet zwar, dass man „beredt“ nicht steigern kann, aber da kennt es Günther Koch schlecht.
Koch liest auf UnserClub, der Community-Plattform des 1. FC Nürnberg, am Donnerstag, 24. Februar, von 18:30 bis 20 Uhr aus Jürgen Roths Biographie „Wir melden uns vom Abgrund. Günther Koch - Ein Leben als Fußballreporter“, spielt O-Töne aus seinen legendären Fußballreportagen ein und beantwortet Eure Fragen. Hier könnt Ihr Euch anmelden, um einen Link zur Veranstaltung zu bekommen.
„Günther Koch – das ist Radiogeschichte des Bayerischen Rundfunks. Mit seiner Stimme, seiner Passion für den Fußball und seiner Treue zum 1. FC Nürnberg verbinden sich Spannung, Glücksgefühle und das emotionale Leiden am Sport.“ Christoph Leibold, BR2 Kulturwelt
„Nicht einmal Herbert Zimmermann und Kurt Brumme haben so viel Aufmerksamkeit in der Kulturöffentlichkeit erfahren wie Günther Koch. Sogar international wurde er gepriesen. Als 'The voice of German football' bezeichnete ihn einst die BBC.“ Deutschlandfunk Sportgespräch
Irene Götz über Altersarmut von Frauen
Frauen sind im Alter oft von Armut bedroht, besonders in Städten mit hohen Mieten. Wie kommen sie mit wenig Geld zurecht? Welche Strategien entwickeln sie, um dennoch am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben?
„Ich mag nicht um Hilfe bitten - Altersarmut von Frauen“ heißt Gabriele Knetschs Radioreportage, die am vergangenen Donnerstag im „Notizbuch“ von BR2 gelaufen ist, hier der Podcast. Gabriele Knetsch hat für ihren Beitrag auch mit Irene Götz gesprochen, deren Studie „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ bei uns erschienen ist.
„‘Kein Ruhestand‘ ist eine richtungsweisende Studie, die große öffentliche Aumerksamkeit verdient.“ Olaf Cless, fiftyfifty
„Nützlich nicht nur, weil es hilft, ein Tabu zu brechen – sondern weil das letzte Kapitel tatsächlich ein Ratgeber ist. (…) Es muss ohnehin mal einer anfangen, die Dinge zu dokumentieren. (…) So gesehen ist ‚Kein Ruhestand‘ auch die Geschichtsschreibung von morgen.“ Susan Vahabzadeh, Süddeutsche Zeitung
Karl Heinz Roth in den Medien
In Roths „Blinde Passagiere“ werden die einzelnen Aspekte der Corona Pandemie erstmals fachübergreifend betrachtet, aufeinander bezogen und kontextualisiert. Burkhard Müller hat sein Buch in der SZ besprochen, Jörn Boewe den Autor im „Freitag“ interviewt.
Wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirkt, zeigt Karl Heinz Roth in seinem hervorragend recherchierten und elegant geschriebenen Buch „Blinde Passagiere“ – ein Grundlagenwerk für die kritische Aufarbeitung dieser Krise, zur Vermeidung kommender.
Ein ausführliches und sehr aufschlussreiches Interview von Jörn Boewe mit dem Autor ist gerade im Freitag erschienen, Burkhard Müller hat das Buch in der Süddeutschen Zeitung besprochen.
„Jetzt zeigt sich auch auf dem Buchmarkt eine Art Long Covid: eine Fülle voluminöser Bände, die (…) um Überblick, Perspektivierung und historische Einordnung bemüht sind. Das seriöse Schwergewicht in dieser Reihe ist von Karl Heinz Roth, es trägt den Titel ‚Blinde Passagiere - Die Coronakrise und die Folgen‘. Auf 500 Seiten versammelt es ziemlich vollständig die Informationen, die zu dieser Krankheit bis zum Frühjahr 2021 vorlagen. (…) Roth, Sozialhistoriker und langjähriger Hausarzt, ist einzigartig qualifiziert, um das fächerübergreifende Spektrum der Pandemie und ihrer Auswirkungen zu betrachten.“ Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung
Günther Grewendorf in „Zeit für Bayern“ von BR2
Am kommenden Samstag wird der Internationale Tag der Muttersprache gefeiert – für die BR2-Sendung „Zeit für Bayern“ ein willkommener Anlass, mit unserem Autor Günther Grewendorf („Warum Bairisch genial ist“) ein Interview zu führen.
Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften in seinem Buch „Warum Bairisch genial ist“ sichtbar und zeigt, wie reich, rätselhaft, weltläufig und genial dieser Dialekt ist.
Für das Zeit für Bayern-Dialektmagazin auf BR2 hat Franziska Klein zum Internationalen Tag der Muttersprache am kommenden Samstag Günther Grewendorf interviewt und stellt sein Buch vor. Sendetermin: Samstag, 19.2.22, 12:05-13:00 Uhr (Wiederholung um 21:05 Uhr)
„Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische (...) vom Ruch des 'hinterwäldlerisch Verschrobenen' zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Karl Forster, Süddeutsche Zeitung
„Sollte eines Tages die Künstliche Intelligenz vor Günther Grewendorfs Türe stehen: An der bairischen Sprache wird sie kläglich scheitern.“ Anna Wheill, Lichtung
ATAK in Capriccio
Capriccio, das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens, stellt morgen Abend ATAK und sein neues Buch „Stillleben“ vor. Seine Inspirationen holt der Berliner Künstler, Illustrator und Grafiker aus der Welt des Populären.
Im Atelier des Berliner Künstlers ATAK stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, auch in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können, wie ATAK sagt, „auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.“
Henning Biedermann hat ATAK besucht, sein Porträt ist morgen Abend ab 22:45 Uhr in Capriccio zu sehen. In seinem neuen Buch „Stillleben“, das am 22. Februar erscheinen wird, verwandelt ATAK das traditionsreiche Kunstgenre zu einer farbintensiven Pop-Art-Hommage. Seine Inspirationen holt der Berliner Künstler, Illustrator und Grafiker aus der Welt des Populären: aus Poesiealben, Zirkusplakaten, aus skurrilem Kinderspielzeug.
„Fast ohne Worte, aber dafür mit umso mehr Farbe und Ideen schickt Atak Kinder und Erwachsene auf eine herrliche Fantasie-Reise.“ Susanne Brenner, Saarbrücker Zeitung (über „Piraten im Garten“)
Insta-Live mit Simone Weinmann und Philipp Theisohn
Unsere Autorin Simone Weinmann spricht am Dienstagabend live auf Instagram über ihren Roman.
"Simone Weinmann zeichnet in ihrem intelligenten Romandebüt eine Welt, in der sich diejenigen, die noch davon wissen, nach Ferien in Thailand sehnen, in der aber auch eine neue Generation heranwächst, die von Pferden auf der anderen Seite des Tunnels träumt. Eine Dystopie, die nicht bar jeder Hoffnung ist, und deren Figuren überzeugen.", schreibt Simone Wahli in der Ensuite über „Die Erinnerung an unbekannte Städte“.
Mit dem Germanisten und science-fiction-Experten Philipp Theisohn wird unsere Autorin Simone Weinmann am Dienstag, den 8. Februar um 19:30 live auf Instagram über das Buch und dessen Entstehung sprechen.
Sie können live dabei sein und auch gerne vorab per Instagram-Nachricht Fragen stellen, die die beiden dann nach ihrem ca. 30-minütigen Gespräch beantworten werden. Zu unserem Instagram-Account geht’s hier oder ganz einfach in der App unter @kunstmannverlag.
„Blinde Passagiere“ positiv besprochen
„Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“ von Karl Heinz Roth wurde in konkret und dem medico-Podcast sehr gelobt
Der Radiojournalist Steen Thorsson hat sich für den medico-Podcast GLOBAL TOUBLE mit Karl Heinz Roth über sein neues Buch „Blinde Passagiere“ unterhalten. Thorsson zeigt sich angetan von Roths Plädoyer für einen „dritten Weg“, in dem die Kritik an autoritärer Politik und das Eintreten für eine effektive Reaktion auf das Virus keine Gegensätze sind.
Den Podcast können Sie hier nachhören.
Auch Matthias Becker, der „Blinde Passagiere“ für konkret (2/2022) besprochen hat, sieht in dem Buch „eine notwendige Pionierarbeit“ und den „ehrenwerten Versuch, eine sachgemäße gesundheitspolitische Diskussion über die Kontrolle pandemischer Krankheitserreger anzustoßen“.
Radiobeiträge über Hans Traxlers neues Buch
Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys) oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)? Das darf man nach der Lektüre von Hans Traxlers herrlichen Kunst-Satiren getrost bezweifeln.
Hans Traxler ist ein Meister der komischen Kunst und ein großer Erzähler, der in acht Kurzgeschichten den Kunstbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet. „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute“ heißt sein neues Buch.
Michael Luisier hat es gestern in der Sendung Buchzeichen vom Schweizer Radio vorgestellt. Hier der Beitrag (ab 12’30) in schönstem Schweizerdeutsch. Ebenfalls gestern lief Niels Beintkers Besprechung in der Kulturwelt von Bayern2 (ab 10’16).
„Alle acht Geschichten (…) drehen sich um die Kunst. So erfahren wir vom mittlerweile 93-jährigen Mitglied der legendären ‚Neuen Frankfurter Schule‘, dass Piet Mondrian nur wegen des Versagens einer Fee Kunstmaler geworden ist, dass Joseph Beuys Herrscher über die Sowjetrepublik Tataristan war und wie es sich anfühlt, Sex nicht mit, sondern in einer Nana zu haben.“ Michael Luisier, SRF1 Buchzeichen
„Das Zeichnen nennt Hans Traxler gerne die leiseste aller Künste. Ein Zeichner arbeite lautlos, wie ein Geldschrankknacker. Diesen hintersinnigen Vergleich kann man auch auf die zweite Kunst des Frankfurter Karikaturisten und Illustrators übertragen: das Schreiben.“ Niels Beintker, BR2 Kulturwelt
Simone Weinmann im SRF-Literaturfenster
„Die Erinnerung an unbekannte Städte“: Eine Dystopie? Climate Fiction? Beides? Michael Luisier hat mit der Autorin Simone Weinmann ein sehr kurzweiliges und aufschlussreiches Gespräch über ihren Roman geführt.
2045: Eine Katastrophe hat die Menschen auf eine karge bäuerliche Existenz zurückgeworfen, viele finden Trost im Glauben. Nathanael und Vanessa sind jung, wollen sich nicht abfinden und laufen fort. Ihr Lehrer, der noch weiß, wie es früher war, wird geschickt, um sie zu suchen. Doch der Weg führt für alle drei durch gefährliches Terrain.
Das ist das Setting von Simone Weinmanns Roman-Erstling „Die Erinnerung an unbekannte Städte“. Michael Luisier hat mit der Autorin im „Literaturfenster“ vom Schweizer Radio SRF2 ein sehr kurzweiliges und aufschlussreiches Gespräch geführt, das Sie hier nachhören können.
„Simone Weinmann ist Astrophysikerin und Schriftstellerin. In ihrem Debütroman ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ verbindet sie ihre beiden Interessen und wirft einen literarisch-wissenschaftlichen Blick auf eine bevorstehende Klimakatastrophe. Die Autorin spielt durch, was passieren könnte, wenn der Fall der Fälle tatsächlich eintritt, und geht der Frage nach, ob die Wissenschaft dann noch eine Chance hat.“ Michael Luisier, SRF2 Literaturfenster
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen.“ Christine Lötscher, republik.ch
Kurt-Wolff-Preis 2022 geht an Antje Kunstmann
Die Kurt Wolff Stiftung vergibt den mit 35.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preis dieses Jahr an unsere Verlegerin Antje Kunstmann, der wir von Herzen gratulieren! Weitere Glückwünsche gehen an den Verlag Poetenladen für den Kurt-Wolff-Förderpreis.
Das Kuratorium der Kurt Wolff Stiftung vergibt den diesjährigen Kurt-Wolff-Preis an Antje Kunstmann, die „über Jahrzehnte hin mit großem Spürsinn, wachem politischen Bewusstsein und nicht nachlassender Energie ihren Münchner Verlag zu einem Spiegel und Akteur in der Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik gemacht und zugleich die deutsche und internationale Gegenwartsliteratur miteinander ins Gespräch gebracht“ hat, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die Stiftung würdigt weiter das „facettenreiche Ensemble aus Belletristik und Sachbuch, Gedichten und Kinderbuch, zeitkritischen Essays und Reportagen“ im Programm des Verlags – und nicht zuletzt seine Unabhängigkeit.
Der diesjährige Kurt-Wolff-Förderpreis geht an die Kolleg:innen vom Leipziger Verlag Poetenladen, denen wir ebenfalls herzlich gratulieren!
Der Preis soll am 18. März auf der Leipziger Buchmesse verliehen werden. Die Laudatio wird Antje Kunstmanns Verlegerkollege Heinrich von Berenberg halten.
Zwei Empfehlungen für Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
Am Samstag veröffentlichte republik.ch Christine Lötschers Essay „Apokalypse und Empathie“ mit viel Lob für Simone Weinmanns Debütroman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“, der neulich auch in Die Presse/Spectrum empfohlen wurde.
Endlich eine kompetente Fortsetzung der Ende 2021 von Bernd Ulrich (Die Zeit) angestoßenen Debatte über das angeblich fehlende Interesse der Gegenwartsliteratur an der Klimakrise: Christine Lötscher beleuchtet in ihrem Essay „Apokalypse und Empathie“ auf republik.ch drei Romane, die ihrer Meinung nach zeigen, dass es ganz unterschiedliche Strategien gibt, um von Möglichkeiten des Lebens unter klimatechnisch prekären Umständen zu erzählen: Richard Powers‘ „Erstaunen“, Rumaan Alams „Inmitten der Nacht“ und Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“.
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen. (…) Der Traum vom Reset-Button, der, einmal gedrückt, die Menschheit an einen Neuanfang führen könnte, wird gehörig dekonstruiert in diesem Roman. Er endet zwar buchstäblich mit einem Licht am Ende des Tunnels, doch auch dieses Licht könnte bald nur noch eine Erinnerung sein“, schreibt Lötscher. Und weiter: „‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ ist eine melancholische Reflexion über die Zerstörungswut, die bereits in der Gegenwart grassiert. Der gescheiterte Versuch, die Atmosphäre künstlich abzukühlen, ist nur die letzte Dummheit in einer langen Reihe.“
„Italien bleibt auch dann ein Sehnsuchtsland, wenn die zivilisierte Welt untergegangen ist. In Simone Weinmanns Debütroman ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ hat die Menschheit eine Katastrophe ereilt, welche genau, ist nicht klar. Es gibt zwar Andeutungen, die Mächtigen der Welt hätten sie selbst herbeigeführt, um das Klima und damit die Erde zu retten, es sei der letztmögliche Ausweg gewesen, um den menschenverursachten Ausstoß von CO2 zu stoppen. Aber das könnte auch eine Verschwörungstheorie sein, die unter den Überlebenden kursiert, die Nachrichtenlage ist diffus und nährt sich von Gerüchten.“ Linda Stift, Die Presse/Spectrum
Online-Buchpremiere mit Karl Heinz Roth
Am Montag, den 24. Januar stellt Karl Heinz Roth sein neues Buch „Blinde Passgiere – Die Coronakrise und ihre Folgen“ online via zoom vor. Mit den Autoren Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch gibt es ebenfalls eine zoom-Veranstaltung.
Karl Heinz Roth hat unter dem Titel „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“ im Kunstmann-Verlag eine Analyse der aktuellen Pandemiepolitik veröffentlicht. In dem Buch stellt er das Pandemiegeschehen aus einer globalen Perspektive dar, berichtet über die Vorgeschichte, die bis in die 2000er Jahre zurückreicht, analysiert die Ausbreitung und die Dynamik von Covid-19 und erörtert die Eigenschaften und Auswirkungen der Pandemie auf den Menschen. Er thematisiert die Gegenmaßnahmen, die dabei zutage getretenen Versäumnisse und die mentalen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns. Anne Seeck, Peter Nowak und Gerhard Hanloser werden Karl Heinz Roth zu seinem Buch und seinen Erkenntnissen über Pandemie und globale Politik befragen.
Über diesen Link gelangen Sie zur Veranstaltung, die um 19 Uhr beginnt:
https://us02web.zoom.us/j/85621150548?pwd=TzAwZVZJYWZCT2dtUXJSQVJMdWM2UT09
Meeting-ID: 856 2115 0548
Kenncode: 882564
Ebenfalls heute gibt es eine digitale Veranstaltung mit den Autoren Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch zu ihrem Buch „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“.
Die Lesung wird von der Stiftung Demokratie Saar organisiert, beginnt um 18 Uhr und kann über diesen Link gestreamt werden.
Ulrich Grober: „Die Erde zuerst“
Vor 50 Jahren veröffentlichte der Club of Rome seinen Bericht „Die Grenzen des Wachstums“. Unser Autor Ulrich Grober („Die Entdeckung der Nachhaltigkeit“) nimmt dieses Jubiläum zum Anlass für eine Zwischenbilanz zur globalen Umweltbewegung.
In seinem Essay „Die Erde zuerst“ in der aktuellen ZEIT zieht Ulrich Grober folgendes Fazit: „Der Kern der Nachhaltigkeit ist die Erhaltung der ‚ökologischen Integrität‘: Das ganze Netz des Lebens – Biosphäre, Atmosphäre, Wasserkreisläufe, Böden – muss auf Dauer intakt gehalten werden. Erst im Einklang mit dem lebendigen Erdsystem bleibt auch die Option auf ein gutes Leben für alle offen. Das Vermächtnis von 1972 bedeutet, Nachhaltigkeit als eine Revolution für das Leben zu begreifen.“
Grobers Buch „Die Entdeckung der Nachhaltigkeit. Kulturgeschichte eines Begriffs“ erschien erstmals 2010 und warb schon damals für einen starken, unverwässerten Begriff von den eigentlichen Zielen der Nachhaltigkeit.
„Das hervorragend lesbare Buch von Grober sei denen empfohlen, die noch die Muße haben, sich unaufgeregt mit dem zu befassen, was wirklich notwendig ist. Sollte er mit seiner Gelassenheit falsch liegen, werden wir alle erfahren, was wir hatten – wenn es weg ist.“ Deutschlandfunk Andruck
„‘Die Entdeckung der Nachhaltigkeit‘ ist keine trockene Abhandlung grauer Theorie. (…) Der Autor berichtet in Reportagen lebendig über die jeweilige Gegend, so dass seine theoretischen Erörterungen immer eine sinnliche Basis haben. Die Leser spüren, was Nachhaltigkeit bedeutet. Das macht das anspruchsvolle Buch zu einem lehrreichen Lesevergnügen.“ WDR 5 Leonardo
Christina Clemm im Gespräch bei Deutschlandfunk Kultur
Anwältin und Autorin Christina Clemm war in der Sendung „Im Gespräch“ mit Susanne Führer im Deutschlandfunk Kultur zu Gast.
Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und als Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Sie ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin und war Mitglied der Expertenkommission zur Reform des Sexualstrafrechts des BMJV.
Als Vertreterin der Opfer von sexualisierter Gewalt hat sie sich einen Namen gemacht. Trotz aller gesetzlichen Verbesserungen nimmt die Gewalt gegen Frauen nicht ab. „Wir müssen über Männlichkeit sprechen“, sagt sie in der Sendung „Im Gespräch“.
Bei uns erschienen ist ihr Buch „AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt“.
"Das Buch liest sich spannend wie ein Krimi. Oder eben wie acht Kriminal-Kurzgeschichten, die zugleich aufschlussreiche Milieustudien sind. Christina Clemm beschreibt sachlich und nüchtern, sie kann gut mit Sprache umgehen, ohne jegliche Anklänge an kompliziertes Juristendeutsch. Sie erlebt in ihrer Arbeit tagtäglich, wie verbreitet diese Gewalt ist und wie schwer es den Opfern anschließend in den juristischen Verfahren gemacht wird."
Christine Gorny, Radio Bremen
„Eine tolle Knolle“
„Caspar Plautz. Rezepte mit Kartoffeln“ ist, von München bis Köln, in aller Munde. Bamberger Hörnchen, Rosa Tannenzapfen, Mecklenburger Schecke, La Bonnotte – dieses Kochbuch bringt die Kartoffel mit frischen Rezepten zu altem Glanz.
Auf einer ganzen Seite hat Stephanie Ebner im Münchner Merkur den Caspar Plautz-Kartoffelstand vorgestellt: „Caspar Plautz poliert das vermeintlich fade Image der Kartoffel auf und setzt sie modern, aber immer mit regionalen Zutaten in Szene. Seit fünf Jahren gibt es den Stand am Münchner Viktualienmarkt.“ Sie erzählt auch, wie das Betreibertrio aus Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger zu seinem Stand und der zu seinem Namen kam.
„Caspar Plautz hat ein ausgefallenes Sortiment an Speisekartoffeln – über das Jahr verteilt sind das etwa 100 Sorten, ‚die wir mit großer Leidenschaft testen und mit den passenden Zubereitungstipps verkaufen‘. Es gibt die Klassiker, aber auch besonders seltene Kartoffelsorten. Man kann die Kartoffeln aber nicht nur kaufen, sondern gleich vor Ort verzehren. Der Mittagstisch ist sehr gefragt.“ Und ebenso das Buch „Caspar Plautz. Rezepte mit Kartoffeln“, aus dem sie das Rezept für Pilz-Bourguignon mit Blumenkohl-Kartoffelpüree präsentiert.
Am kommenden Samstag zwischen 14 und 15 Uhr widmet das WDR5-Genussmagazin „Alles in Butter“ Caspar Plautz eine Radioreportage.
„Hier ist kein Rezept altmodisch. Durch ungewöhnliche Kombinationen mit Kräutern und Gewürzen, teils aus der japanischen oder chinesischen Küche, entstehen ganz neue und dabei köstliche Gerichte. Eine wirkliche Bereicherung.“ Doris Brandl, valentinas-kochbuch.de
Thomas Gsellas Initiativbewerbung zum Parlamentspoeten
Nichts gegen junge türkischstämmige Rapperinnen, aber wenn der Deutsche Bundestag einen Parlamentspoeten braucht, dann ja wohl Thomas Gsella! In seinem Bewerbungsgedicht liest der dem deutschen Parlament schon mal ordentlich die Leviten.
Thomas Gsellas Hexameter-Orgie, die er gestern auf spiegel.de lancierte, müsste eigentlich das gesamte Fachpersonal von der wohlwollenden Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt bis zu ihrem skeptischen Amtskollegen Wolfgang Kubicki überzeugen.
Wer Gsellas Eignung für den neu zu schaffenden Posten genauer überprüfen möchte, greife zum aktuellen Gedichtband „Ich zahl’s euch reim“, über den Stefan Gärtner in der jungen Welt befand: „Gsellas politische Gedichte sind unkonform, indem sie die Frage nach Haben und Nichthaben stellen, nach Sinn und Zweck der mörderischen Übung, die Kapitalismus heißt, und ihre gewohnte formale Brillanz ist nicht Dekor für die kleinbürgerliche Oberstube, sondern der gar nicht so ferne Glanz aus einer schöneren Welt.“
Kim Thúys „Großer Bruder, kleine Schwester“ im SWR
Katharina Borchardt hat den jüngsten Roman unserer kanadisch-vietnamesischen Autorin in SWR2 lesenswert besprochen. Außerdem kann nun das große Interview mit Kim Thúy in ZEITmagazin online gelesen werden.
In ihren skizzenhaften Romanen hat Kim Thúy ihre eigenen Erfahrungen aus der Zeit des Vietnamkrieges verarbeitet. Im Zentrum von „Großer Bruder, kleine Schwester“ steht das Massaker von My Lai, das am 16. März 1968 durch die US-Armee begangen wurde. Katharina Borchardt kritisiert, dass die Autorin Opfer dieses Kriegsverbrechens, die auf berühmt gewordenen Fotos eines amerikanischen Armeereporters abgebildet sind, mit fiktiven Biografien verknüpft.
„Bei Kim Thúy nun wird diese Frau zur Romanfigur. Es ist die Amme, die die kleine Tâm rettet, was ein mulmiges Gefühl erzeugt. Sollte man dieser Frau wirklich eine Geschichte andichten? Oder ist sie in ihrer Todesangst nicht eigentlich unberührbar?“
Doch die Kritikerin hat auch viel Lob für die Romane von Kim Thúy:
„Kim Thúy schreibt so, weil sie beseelt ist von dem Wunsch, dass trotz aller Kriegsgräuel alle Beteiligten „Liebende bleiben“ können. Das ist eine noble Haltung, aus der heraus Kim Thúy bereits drei warmherzige Romane über Krieg und Exil geschrieben hat, die in 29 Sprachen übersetzt wurden.“
Wer mehr über Kim Thúy und ihre Geschichte erfahren möchte, dem sei dieses Interview im ZEITmagazin ans Herz gelegt.
Der LUCHS im Januar geht an Kitty Crowther
Kitty Crowthers Kinderbuch „Kleine Gutenachtgeschichten“, übersetzt von Tobias Scheffel, wird mit dem LUCHS-Preis von Radio Bremen und DIE ZEIT ausgezeichnet. Drei Geschichten voller Zauber, Poesie und farbenprächtiger Illustrationen.
Ohne Gutenachtgeschichte schläft kein Kind ein, das Bärenkind in Kitty Crowthers neuem Buch wünscht sich gleich drei. Die Geschichten von Mama Bär führen es in eine Welt voll zauberbunter Wunder, märchenhaftem Mut und poetischer Freundschaft … und zu guter Letzt in süße Träume.
Crowthers Kinderbuch „Kleine Gutenachtgeschichten“ wurde soeben mit dem LUCHS-Preis von Radio Bremen und DIE ZEIT ausgezeichnet. Judith Scholter schreibt in ihrer Rezension u.a.: „Der große Augenblick des Einschlafens: Das Buch erzählt von der Geborgenheit, derer es dazu bedarf, von Vertrauen - und vom Mut, loszulassen. (…) Ein im wahrsten Sinne des Wortes fantastisches Werk zum Vorlesen und Nacherzählen.“
Radio Bremen stellt das Buch und die aktuellen LUCHS-Preisträger vor: am Donnerstag, 6. Januar, um 15:10 Uhr auf Bremen Zwei und am Samstag, 8. Januar, um 13:40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter www.radiobremen.de/luchs.
„Voll leisem Witz, erstaunlichen Begegnungen, seitenweise Fantasie und einem Kuss zum Schluss holen die Geschichten und Bilder her, wovon sie erzählen: Geborgenheit, Glück und eine gute Nacht.“ Eltern family
„Kasperl und der Kornkreis“ auf der hr2-Hörbuch-Bestenliste
„Kasperl und der Kornkreis“, die neueste Produktion von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater, steht im Januar auf Platz 3 der hr2-Hörbuch-Bestenliste (Kinder- und Jugendhörbücher des Monats).
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler von von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits zahlreiche Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben. Den Soundtrack für ihre neueste Produktion „Kasperl und der Kornkreis“ hat der Augsburger Jazzmusiker Wolfgang Lackerschmid beigesteuert.
Die Neueröffnung des städtischen Freibades von Hinterwieselharing steht kurz bevor. Kasperl und Seppl haben den Auftrag, die Liegewiese zu mähen, spielen aber lieber Tischtennis. Die Hexe Strudlhofer entdeckt ein seltsames Kreismuster in der ungemähten Wiese und behauptet, im Freibad seien Außeriridische gelandet. Kasperl und Seppl machen sich auf die Jagd nach dem Kornkreiswalzer … Wir freuen uns sehr, dass „Kasperl und der Kornkreis“ auf der hr2- Hörbuch-Bestenliste platziert ist!
„Das neue Hörspiel-Abenteuer von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater ist komischer Krimi und kosmischer Quatsch und verbindet angespacten Humor mit bodenständigem Blödsinn. Und wie immer kommen bei den Pointen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene auf ihre Kosten.“ Christoph Leibold, BR2 Favoriten
„Dass München die wichtigste Kulturstadt Europas ist, weiß jeder, Nationaltheater, Neue Arena, Jonas Kaufmann und ganz vornedran ‚Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater‘. Die beiden Stimmakrobaten Richard Oehmann und Josef Parzefall haben in 20 Jahren einen sehr eigenen Kosmos geschaffen. Balzacs Personal aus der ‚Comédie humaine‘ ist nichts gegen ihr All-Star-Ensemble.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung
Großes Interview mit Kim Thúy im ZEITmagazin
In der aktuellen Ausgabe des ZEITmagazin spricht Kim Thúy mit Khuê Pham über ihre Liebe zum Essen und die vietnamesische Küche.
Kim Thúy ist als kanadisch-vietnamesische Schriftstellerin international erfolgreich.
Bisher erschienen sind ihre Romane „Der Klang der Fremde“, „Der Geschmack der Sehnsucht“, „Die vielen Namen der Liebe“ und zuletzt „Großer Bruder, kleine Schwester“.
Außerdem führte Kim Thúy ein Restaurant in Montreal und hat ein Kochbuch mit ihren eigenen vietnamesischen Rezepten geschrieben: „Das Geheimnis der vietnamesischen Küche“.
„In Vietnam spricht man nicht über seine Gefühle, man transportiert sie über das Essen.“, schreibt Kim Thúy in der Einleitung zu diesem ungewöhnlichen Kochbuch, das uns die vietnamesische Küche in ihren Grundlagen und vielen Köstlichkeiten ins Haus bringt.
Über das Kochen und Essen spricht sie mit der Journalistin Khuê Pham, die Kim Thúy während ihrer Deutschlandreise zur Frankfurter Buchmesse getroffen hat, in diesem Interview ebenso, wie über ihre vietnamesische Herkunft und die Flucht der Familie nach Kanada Ende der siebziger Jahre.
Welches vietnamesische Gericht kochen Sie am liebsten?
Die eine Sache, die ich nach einem langen Tag im Restaurant
immer noch essen konnte, waren Sommerrollen
mit vielen Kräutern: Fischminze, Schnittlauch, Thai-Basilikum,
vietnamesisches Basilikum, Minze und Koriander.
Mal mit Garnelen, mal mit Schweinefleisch oder Ei. Jeder
Bissen schmeckt anders. Wenn man hineinbeißt, berührt
die Aromamischung die Lippen. Wenn man anfängt zu
kauen, schmeckt es plötzlich anders. Und wenn man es
herunterschluckt, entfaltet sich das volle Bouquet. Wenn
ich Sommerrollen esse, kommen so viele Erinnerungen
zurück.
An was erinnern Sie sich dann?
An die tropische Hitze, an den Lärm der Menschen, die in
Häusern mit offenen Türen leben, an die Nuancen der vietnamesischen
Sprache und all diese alten, traurigen Lieder.
Empfinden Sie Vietnam immer noch als Heimat? Oder ist
es Kanada? Oder etwas ganz anderes?
Für mich ist Heimat der Ort, an dem meine Kinder sind.
Die eindrucksvollen Fotos, die das Interview bebildern, sind von Guillaume Simoneau.
Elke Heidenreich empfiehlt „ich zahl’s euch reim!“
Die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich stellt in ihrem Videopodcast bei SPIEGEL.de und auf Instagram Thomas Gsellas neuen Gedichtband vor.
Dass auch Elke Heidenreich von den Gedichten Thomas Gsellas, die inzwischen auf social media bis zu 100.000 mal geteilt werden, begeistert ist, ist sehr verständlich:
"Sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn Ihnen bei und nach diesen Gedichten die Tränen in den Augen stehen. Denn Literatur ist in ihren besten Fällen die Sprache, die wir intuitiv verstehen; bei der es nichts zu interpretieren gibt und nichts zwischen den Zeilen zu lesen. Bei der wir erkennen, warum Sprache uns Menschen zu dem machen kann, wofür wir auf dieser Erde sein sollten: um das Leben zu bewahren, statt es zu schänden.", schreibt Stefan Reis im Main Echo.
Und auch Elke Heidenreich kann sich der Eindringlichkeit der politischen Gedichte nicht erwehren.
Auf Instagram verliest sie in einem Video auf dem Kanal der Schweizer Literaturkritikerin Nicola Steiner das inzwischen schon berühmte Gedicht „Die Corona-Lehre“.
Auch in ihrem Video-Podcast auf SPIEGEL.de empfiehlt sie „Ich zahl’s euch reim! Neue politische Gedichte“.
Last-Minute-Geschenktipp: „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
Letzte Woche häuften sich die Geschenk-Tipps für Simone Weinmanns Debütroman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“. Wir schließen uns den Empfehlungen gerne an!
In ihrem spannenden dystopischen Roman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen?
Im Tages-Anzeiger empfahlen Isabelle Vonlanthen und Gesa Schneider vom Literaturhaus Zürich Simone Weinmanns Buch: „Das Essen ist knapp, die Sonne verschwunden, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sind ausgelöscht. Ein Mädchen und ein Junge machen sich mit ihrem Lehrer auf eine Reise ins Ungewisse.“
Für Markus Gasser vom Schweizer Radio SRF ist der Roman „eine punktgenau und einleuchtend erzählte Zukunftsvision, die nachdenklich macht, erschrecken kann, aber auch Hoffnung in sich trägt.“
„Dieser Mann ist ein Gedicht“
In seiner heutigen Ausgabe stellt der „stern“ seinen langjährigen Gedicht-Kolumnisten Thomas Gsella einmal etwas näher vor.
Dank Kester Schlenz vom stern erfahren wir endlich etwas mehr über den Werdegang des großen Reimdichters Thomas Gsella: Kinderstube in einem Essener Lehrerhaushalt, erste Veröffentlichungen im Stadtmagazin Prinz, dort dann Übernahme einer halben Redakteursstelle, bevor er zur Titanic wechselte und dort bald den Chefsessel eroberte.
Der stern hat sogar nachgezählt, wie viele Bücher Gsella insgesamt veröffentlicht hat, nämlich 29! Das neueste heißt „Ich zahl’s euch reim“ und gehört unter jede fair gehandelte Nordmanntanne. Von Schlenz erfahren wir auch, was es mit dem legendären Husten des Dichters auf sich hat. Was der stern aber verschweigt: dass Thomas Gsella sein Lehramtsstudium einst mit einer Examensarbeit über Rainer Maria Rilke (!) abgeschlossen hat.
„Gsellas politische Gedichte sind unkonform, indem sie die Frage nach Haben und Nichthaben stellen, nach Sinn und Zweck der mörderischen Übung, die Kapitalismus heißt, und ihre gewohnte formale Brillanz ist nicht Dekor für die kleinbürgerliche Oberstube, sondern der gar nicht so ferne Glanz aus einer schöneren Welt.“ Stefan Gärtner, junge Welt
Donatella Di Pietrantonios „Borgo Sud“
Donatella Di Pietrantonio erzählt die Familiengeschichte von „Arminuta“ weiter, spannend und mit großer literarischer Kraft. Ein Roman über Geschwisterliebe und über ein Italien, wie man es selten zu sehen bekommt.
„Die namenlose Ich-Erzählerin ist Dozentin an der Universität von Grenoble. Überstürzt fährt sie von dort in ihre italienische Heimatstadt Pescara. In einem kleinen Hotel wartet sie darauf, ihre schwer verletzte jüngere Schwester Adriana in der Klinik besuchen zu dürfen. Beim Wäscheaufhängen sei Adriana angeblich ‚einfach so‘ von der Dachterrasse in die Tiefe gestürzt. Adriana lebt im ‚Borgo Sud‘, einem verrufenen Hafenviertel von Pescara.“ So führte Andrea Lieblang in WDR5 Bücher in die Handlung von Donatella Di Pietrantonios neuem Roman „Borgo Sud“ ein.
Das Fazit ihrer Besprechung: „Donatella Di Pietrantonio ist ein großartiger, fein gewobener Text gelungen, der auch inhaltlich überzeugt: Denn die Gegensätzlichkeit der beiden Schwestern wird durch Adrianas lebensgefährlichen Unfall nicht gemildert. Die Ich-Erzählerin ringt damit, ihr privilegiertes Leben für die Pflege der Schwester aufzugeben. Und Adriana bezweifelt, dass ihre feine, sensible Schwester in den rauen, abgetakelten ‚Borgo Sud‘ passt. Dieses Schwanken zeigt, wie tief die beiden trotz ihrer Widersprüchlichkeit aufeinander bezogen bleiben.“
„Prägende Bilder versetzen den Leser in die beklemmende Welt eines brutalarchaischen Südens.“ Doris Kraus, Die Presse am Sonntag
Hurzlmeiermalerei
Rudi Hurzlmeiers bildnerisches Werk, das Generationen von Meistern augenzwinkernd zitiert, ist seit dem 2. Dezember in der Frankfurter Caricatura zu bewundern - und auch in dem prächtigen Bildband „Hurzlmeiermalerei“.
Noch bis zum 18. April 2022 läuft Rudi Hurzlmeiers große Werkschau im Frankfurter Caricatura Museum. Über die Ausstellung haben schon viele Medien berichtet, von der FAZ (hier und hier) bis zum Main-Echo. Dort schrieb Martina Jordan: „Bewusst habe er die Pandemie, das Thema Corona in seinen Bildern nicht aufgegriffen. ‚Ich wollte mich nicht auch noch bei der Arbeit damit beschäftigen‘, erklärt Hurzlmeier. Und ermöglicht den Caricatura-Besuchern somit eine Alltags-Auszeit im coronafreien Raum.“
Hurzlmeiers Bilder, die sich „wenig um Dürfen und Nichtdürfen und Avantgarde und Ausloten scheren, sind stärker als jede Erzählung über sie und lustiger als jedes Lustigmachen“ (Frankfurter Rundschau). Sie sind auch in dem prächtigen Bildband „Hurzlmeiermalerei“ versammelt: Sie sprechen miteinander und zu uns, sind märchenhaft, surreal und immer eine Überraschung. So hat man die Welt noch nicht gesehen! Und die Kunst auch nicht. Sehen lernen und Weltentdeckung zugleich - das ist die Hurzlmeiermalerei.
„Anfang des Jahres mit dem renommierten Ernst-Hoferichter-Preis der Stadt München ausgezeichnet, veröffentlicht Hurzlmeier nun den äußerst vergnüglichen, gern auch leicht schockierenden Band 'Hurzlmeiermalerei', der die besten Bilder aus 30 Jahren vereint.“ Christian Selbherr, MUH
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater in BR Heimat
Richard Oehmann und Josef Parzefall haben mit „Kasperl und der Kornkreis“ ein neues Hörspiel erdacht und veröffentlich – und waren damit Gäste im Bayerischen Rundfunk.
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater ist kein x-beliebiger Zelt-Kasperl, sondern vergnügliche, literarische Kinderunterhaltung. Die Puppenbühne wurde mit vielen exzellenten Kritiken bedacht und war an etlichen Theatern und Festivals zu Gast, darunter auch dem Münchner Volkstheater.
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits neun Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben.
All diese Stücke sind auch als Hörspiele auf CD erschienen.
Nun waren die beiden mit ihrem jüngsten Kasperl-Hörspiel zu Gast in der Sendung „Habe die Ehre!“ im BR. Die Sendung können Sie unter diesem Link nachhören.
„"Kasperl und der Kornkreis" heißt das neue Hörspiel von "Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater". In erster Linie ist es eine Riesengaudi für Kinder, wenn Kasperl, Seppl und die Großmutter Abenteuer erleben. Aber die Macher hinter den Kulissen, Josef Parzefall und Richard Oehmann, gestalten die Geschichten so ansprechend und geschickt, dass sie auch für Eltern und Erwachsene ohne Nachwuchs spaßig sind. Im neuen Hörspiel soll ein Bud-Spencer-Freibad eröffnet werden, doch die Hexe Strudlhofer entdeckt in der ungemähten Liegewiese einen Kornkreis. Das ist doch ein kosmischer Kraftort, wenn nicht gar die Ankündigung Außerirdischer!“ BR Heimat
„‘Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater' haben endlich wieder eine CD gemacht, ‚Kasperl und der Kornkreis‘. Es geht u.a. um Aliens im Freibad, das ist der Eskapismus, der jetzt hilft, Kindern und Erwachsenen gleichermaßen." Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung (Geschenktipp)
Ausstellung Rudi Hurzlmeier in Frankfurt
Das Caricatura Museum Frankfurt präsentiert in der neuen Ausstellung „Hurzlmeier Malerei“ die besten und komischsten Arbeiten von Rudi Hurzlmeier aus den vergangenen 35 Jahren. Die Ausstellung läuft vom 2.12.2021 bis zum 18.04.2022.
Rudi Hurzlmeier gilt als einer der großen Meister der Komischen Malerei. Er trug maßgeblich zum Einzug der Malerei in die Komische Kunst bei und implantierte die Technik der Alten Meister in die Cartoonkunst. Hurzlmeiers stetig wachsendes Werk setzt sich zusammen aus opulenten Gemälden, in denen er mit den Elementen klassischer Stillleben, Akt- und Landschaftsmalerei spielt, und daraus eine ganz eigene faszinierend-skurrile, verstörende, lustvolle und vor allem komische Welt in Acryl erschafft, wie sie seinesgleichen sucht.
Auch Hurzlmeiers kleinformatige Arbeiten sind Werke ganz großer Komik, darunter klassische Ein-Bild-Witzzeichnungen und Bildergeschichten, aber auch kleine Skulpturen und Readymades. Seit 1985 veröffentlicht Hurzlmeier im Satiremagazin TITANIC regelmäßig seine Zeichnungen und Gemälde, in wechselnden Serien mit Titeln wie „Moderne Hochgebirgsmalerei“ oder „Aus Gurlitts Sperrmüll“, und aktuell allmonatlich in der Rubrik „Hier lacht der Betrachter“. Die Ausstellung „Hurzlmeier Malerei“ zeigt die besten und komischsten Gemälde aus den letzten 35 Jahren. Komplettiert wird die Schau durch eine Auswahl seiner Zeichnungen.
Rudi Hurzlmeier (*1952) war nach dem Abbruch seiner Schullaufbahn unter anderem als Dekorateur, Krankenpfleger, Hotelbus-Koch, Film-Kulissenbauer, Antiquitätenhändler und als Gag-Writer für bekannte Komiker tätig. Nebenbei studierte er autodidaktisch Komische Künste und zeichnete ab 1980 erste Cartoons für die Münchner Stadtzeitung. Neben den Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften entstanden über vierzig Bücher und Kataloge und mehr als hundert Ausstellungen im In- und Ausland. Er erhielt mehrmals den Deutschen Karikaturenpreis, 2013 den Sondermann-Preis für Komische Kunst, 2015 den Göttinger Elch und 2020 den Ernst-Hoferichter-Preis. Hurzlmeier lebt und arbeitet überwiegend in München. Mit seiner Frau hat er zwei Kinder, die ebenfalls Künstler sind.
Wer es nicht schafft, die Ausstellung in Frankfurt zu besuchen, kann im gleichnamigen Ausstellungskatalog die Bilder auch wunderbar zu Hause betrachten.
Weitere Informationen zur Ausstellung, den Öffnungszeiten und Hygienebestimmungen finden Sie hier.
Empfehlungen für Simone Weinmanns Debütroman
„Die Erinnerung an unbekannte Städte“ spricht sich herum: Die Neue Zürcher Zeitung und das Hamburger Abendblatt haben Simone Weinmanns Roman am Wochenende begeistert zur Lektüre empfohlen.
In ihrer Dystopie „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann, die gerade mit einem Literaturförderpreis der Stadt Zürich ausgezeichnet wurde, von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt. Doch an einigen Stellen zuckt man beim Lesen zusammen: „Der schillerndste Einfall in der postapokalyptischen Welt von Simone Weinmanns Roman ist der Impfhändler: Er zieht mit einer Styropor-Box voller Spritzen durch verlassene Dörfer und behauptet, sie seien ‚direkt aus dem Spital‘“, schreibt Timo Posselt in seiner NZZ-Rezension. Und weiter: „Simone Weinmann hat keinen Covid-Roman geschrieben. Dennoch blitzt die Pandemie in ihrem Debütroman immer wieder auf. Das macht ihn nur noch stärker.“
Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen?
„Weinmanns Weltgemeinschaft anno 2045 scheint zurückgeworfen in eine vormoderne Zeit. Ihren Fortschrittsglauben hat eine rätselhafte ‚Katastrophe‘ zertrümmert. (…) Wie Simone Weinmann diesen unterschwelligen Gegenwartsbezug zeichnet, ist brillant.“ Timo Posselt, NZZ am Sonntag
„Ein spannendes Erstlingswerk hat gerade Simone Weinmann veröffentlicht: ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ spielt im Jahr 2045, ist eine atmosphärisch starke Dystopie – und eine kluge Hommage an die Gegenwart.“ Matthias Iken, Hamburger Abendblatt
„Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch in der Süddeutschen Zeitung
Am Wochenende besprach Nils Minkmar in der Süddeutschen Zeitung den Titel „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ von Demmel/Küppersbusch. Am 6.12. lesen die beiden in Erfurt.
Ein halbes Jahr lang hat sich der Journalist Hans Demmel ausschließlich aus rechten Medien wie Compact, Junge Freiheit, Tichys Einblick und diversen einschlägigen YouTube-Kanälen informiert.
Gemeinsam mit Friedrich Küppersbusch ist daraus ein Bericht entstanden, der die Gefährlichkeit dieser Medien aufzeigt.
Nils Minkmar schreibt über das Buch in diesem Artikel in der Süddeutschen Zeitung:
„Die Währungen sind in dieser Medienwelt ganz andere: Fakten, News, Einordnungen sind hier nicht gefragt, wichtig ist, einen spezifischen Ton zu treffen. Demmel beschreibt seine Erfahrung so: „Es ist gar nicht so sehr die Menge an offensichtlichen Halb- und Unwahrheiten, es ist der besserwisserische, böse und arrogante Ton, der mir Angst macht. Angst und depressive Verstimmungen.“ […] Demmel und Küppersbusch lassen keinen Zweifel an der Szene, für sie den Begriff des „destruktiven Journalismus“ prägen.“
Laut Minkmar sind jedoch nicht nur die Betreiber dieser „Nachrichten“-Seiten allein für die zunehmende Radikalisierung in der Gesellschaft, die in Idar-Oberstein sogar zur Ermordung eines jungen Mannes geführt hat, verantwortlich:
„In dem Zusammenhang wäre aber zu prüfen, ob die Algorithmen von Plattformen wie YouTube nicht reguliert werden sollten – hier wird aus der Fähigkeit des Menschen, Süchte sogar nach schlechten Nachrichten und extremen Äußerungen, nach Hass und Hetze zu entwickeln, ein Geschäft gemacht.“
Am 6. Dezember sprechen Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch in Erfurt im Rahmen der Erfurter Herbstlese über ihr Buch.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Herbert Kapfer und Kim Thúy am Sonntag im BR
Am Sonntag hat Bayern2Radio gleich zwei unserer Autor:innen im Programm: Herbert Kapfer mit seinem neuen Werk „UTOP“ im Diwan und Kim Thúy mit ihrem Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ in radioTexte – Das offene Buch.
Im Diwan ab 14:05 Uhr spricht Martina Boette-Sonner mit Herbert Kapfer über sein neues Werk „UTOP“, in dessen drei Teilen - Siedler, Jünger und Geister - sich Erzählungen, Episoden und Szenarien von Arbeiterrevolten, Vorkriegs-Bohème und Geschlechterkampf, Sekten- und Siedlungsgründungen, Bodenreform und sozialrevolutionären Experimenten verweben.
„Herbert Kapfer hat mit 'Utop' im allerbesten Sinne Gegenwartsliteratur vorgelegt: Literatur, die ihre Gegenwärtigkeit dadurch unter Beweis stellt, dass sie nach hinten und nach vorne offen ist, dass sie durchlässig ist für die Menschenträume, für die, die einst geträumt wurden, und für die, die gegen alle Widrigkeiten nach wie vor geträumt werden.“ Samuel Hamen, Deutschlandfunk Kultur
Davor (von 12:30-13 Uhr) geht es in radioTexte – Das offene Buch um Kim Thúys neuen Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ – in einem Gespräch, das Cornelia Zetzsche mit der Autorin auf der Frankfurter Buchmesse geführt hat, und in kurzen Lesungsausschnitten, die Laura Maire vorträgt. Mehr zum Beitrag, zum Buch und zur Autorin finden Sie auf der BR Kulturbühne.
„Ein außergewöhnliches Buch, das aus Fragmenten Schicksale zusammensetzt, Menschlichkeit und Glück neben Traumata und Schmerz stellt, Raum für Assoziationen lässt und dabei von einem zutiefst verletzten Land mit 'der hübschen Taille in der Mitte' erzählt, das seine Einheit nur schwer gefunden hat.“ Christiane Schwalbe, neue-buchtipps.de
Von Idar-Oberstein in die „Anderswelt“
Die heutige „Süddeutsche Zeitung“ leuchtet die Hintergründe des Mordes am Tankstellen-Kassierer in Idar-Oberstein aus. Der Täter informierte sich offenbar bei exakt jenen Medien, die unser Autor Hans Demmel für sein Buch konsumierte.
„Würde er sich den Querdenkern zuordnen, ist Mario N. in seiner polizeilichen Vernehmung gefragt worden. Nein, sagt er, aber er könne die gut verstehen. Und dass er geradezu stolz darauf sei, keine Zeitung mehr zu lesen und dem Fernsehen nicht zu glauben. Er informiere sich nur noch bei denen, die er ‚freie Medien‘ nennt. Tichys Einblick ist dabei, aber auch die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit“, schreiben Georg Mascolo und Ronen Steinke in ihrer SZ-Reportage.
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Hans Demmels und Friedrich Küppersbuschs „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ ist ein Bericht über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
„Die Drastik der Erfahrung, der Demmel sich aussetzt, ist bestürzend. Wenn sich selbst ein derart erfahrener Beobachter des politischen Geschehens der negativen Sogwirkung nicht ganz erwehren kann – wie mag es all den Zweiflern und Unzufriedenen ergehen, denen nicht das analytische Handwerkszeug des professionellen Journalisten zu Gebote steht?“ Christina Janssen, DLF Andruck
Blütenlese zum 80. Geburtstag von Günther Koch
„Ein genialer Solist“, „ein Poet am Ball“, „einzigartig“ - zu diesen Lobgesängen ist rund um den gestrigen 80. Geburtstag des großen Fußballreporters Günther Koch noch einiges hinzugekommen.
Wunderbar war z.B. die kurze Live-Schalte von Uwe Erdelt am Samstag in „Heute im Stadion“, Kochs ehemaliger Stamm-Sendung, zum Jubilar nach Hause in Nürnberg. Am Sonntagabend war Koch dann gewohnt wortmächtiger und meinungsstarker Gast in „Blickpunkt Sport“ vom Bayerischen Fernsehen. Ein schönes Radio-Porträt steuerte Kevin Barth in „Neugier genügt“ von WDR5 bei. Und eine regelrechte Radio-Sternstunde war und ist Jürgen Roths Feature im „Sportgespräch“ vom Deutschlandfunk.
Roths Biographie „Wir melden uns vom Abgrund. Günther Koch – Ein Leben als Fußballreporter“ zeichnet das Leben eines Besessenen und Seiteneinsteigers des Fußballbetriebs nach und ist gleichzeitig ein Kaleidoskop unterschiedlicher Haltungen zu diesem Sport: ein Mosaik aus Lebensgeschichte, Reportage, Oral History und Medienhistorie, das ein plastisches Bild von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart vermittelt und ein für die Geschichte der Bundesrepublik exemplarisches Leben für den Fußball erzählt.
„Nicht irgendein Ghostwriter, sondern einer der elegantesten Schreiber des deutschen Feuilletons hat sich des fränkischen Fußballs angenommen. In der Romantik der Sportberichterstattung ohne kalibrierte Abseitslinie, mit neun Spielen am Samstag um 15.30 Uhr und der Konferenzschaltung durch die Stadien der Republik war Günther Koch eine der Hauptfiguren.“ Presse Club Nürnberg
Kitty Crowther, „Kleine Gutenachtgeschichten“
Ohne Gutenachtgeschichte schläft kein Kind ein, das Bärenkind wünscht sich gleich drei. Die Geschichten von Mama Bär führen es in eine Welt voll zauberbunter Wunder, märchenhaftem Mut und poetischer Freundschaft … und in süße Träume.
„Minimalistische Erzählkunst für Kinder: Kitty Crowther und Tobias Scheffel schenken uns ein kleines, aber feines Vorlesebuch für hartnäckige Einschlafverweigerer“, schreibt Hanne Wiesner auf tralalit.de, und weiter: „Die belgische Autorin Kitty Crowther, 1970 als Tochter einer Schwedin und eines Briten in Brüssel geboren und 2010 für ihre Bilderbücher mit dem Astrid Lindgren Memorial Award, dem wichtigsten internationalen Preis für Kinder- und Jugendliteratur, ausgezeichnet, hat mit Petites histoires de nuits (Pastel 2017) ein wunderbares Vorlesebuch erschaffen. Und Tobias Scheffel, der unter anderem 2011 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk als Übersetzer erhielt, hat ‚Kleine Gutenachtgeschichten‘ wunderbar ins Deutsche übertragen. Das mag auf den ersten Blick gar nicht schwer aussehen, ist doch die Sprache des Originals denkbar schlicht gehalten. Die Kunst besteht gerade darin, diese Schlichtheit ebenso überzeugend rüberzubringen. Die Geschichten nehmen sich erzählerisch weit zurück und verzaubern durch ihren märchenhaft anmutenden Minimalismus.“
„Eine wunderbare Geschichte um das Einschlafen und gleichzeitig eine Reminiszenz an Maurice Sendak und seinen kleinen Bären. (...) Ein feines kleines Bilderbuch.“ Ursula Führer, ekz Informationsdienst
Günther Koch bei Ringlstetter
Morgen Abend ist Günther Koch zu Gast bei Ringlstetter im Bayerischen Fernsehen – der Auftakt zu den Feierlichkeiten rund um den 80. Geburtstag des unvergleichlichen Fußballreporters am 22. November.
Neben Fußball hat Günther Koch auch viele andere Sportarten kommentiert, doch Eisstockschießen war bisher nicht dabei. Direkt im Anschluss an die Ringlstetter-Sendung um 22 Uhr ist Koch ab 22:45 Uhr als Kommentator eines Promi-Eisstockschießens in der BR Mediathek zu erleben.
Jürgen Roth, der Autor von Kochs Biographie „Wir melden uns vom Abgrund“, gratuliert dem Jubilar am Sonntag 21.11. mit zwei Originalton-Collagen im Deutschlandfunk-Sportgespräch (kurz nach 18 Uhr und um 23:30 Uhr).
„Koch-Kenner Jürgen Roth erzählt hier die ganze Geschichte dieses brillanten, streitbaren, bisweilen querulantischen Kommentators. Sein Buch ist zudem auch eine Ode an dessen einzigartigen Stil.“ Jens Kirschneck, 11 Freunde
„Nicht irgendein Ghostwriter, sondern einer der elegantesten Schreiber des deutschen Feuilletons hat sich des fränkischen Fußballs angenommen. In der Romantik der Sportberichterstattung ohne kalibrierte Abseitslinie, mit neun Spielen am Samstag um 15.30 Uhr und der Konferenzschaltung durch die Stadien der Republik war Günther Koch eine der Hauptfiguren.“ Presse Club Nürnberg
Dr. Döblingers neuster Streich: „Kasperl und der Kornkreis“
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater hat gerade seine neueste Produktion vorgelegt: „Kasperl und der Kornkreis“ – für die Süddeutsche Zeitung einer von fünf „Favoriten der Woche“.
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater ist kein x-beliebiger Zelt-Kasperl, sondern vergnügliche literarische Kinderunterhaltung. Die Puppenbühne wurde mit vielen exzellenten Kritiken bedacht und war an etlichen Theatern und Festivals zu Gast.
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits neun Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben. Nun liegt mit „Kasperl und der Kornkreis“ ihre neueste Produktion vor, für die Wolfgang Lackerschmid die Musik beigesteuert hat - für die Süddeutsche Zeitung einer von fünf „Favoriten der Woche“.
Zur Handlung: Die Neueröffnung des städtischen Freibades von Hinterwieselharing steht kurz bevor. Kasperl und Seppl haben den Auftrag, die Liegewiese zu mähen, spielen aber lieber Tischtennis. Die Hexe Strudlhofer entdeckt ein seltsames Kreismuster in der ungemähten Wiese und behauptet, im Freibad wären Außerirdische gelandet …
„Dass München die wichtigste Kulturstadt Europas ist, weiß jeder, Nationaltheater, Neue Arena, Jonas Kaufmann und ganz vornedran ‚Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater‘. Die beiden Stimmakrobaten Richard Oehmann und Josef Parzefall haben in 20 Jahren einen sehr eigenen Kosmos geschaffen. Balzacs Personal aus der ‚Comédie humaine‘ ist nichts gegen ihr All-Star-Ensemble.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung
Lesungen mit Simone Weinmann
2045: Eine Katastrophe hat die Menschen auf eine karge bäuerliche Existenz zurückgeworfen. Nathanael und Vanessa hauen ab. Ihr Lehrer, der noch weiß, wie es früher war, soll sie suchen. Doch der Weg führt durch gefährliches Terrain.
In ihrem spannenden Debütroman "Die Erinnerung an unbekannte Städte" erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen? Leise und tastend, aber umso eindringlicher schildert Simone Weinmann ein archaisches Leben, in dem der Verlust gesellschaftlichen und technischen Fortschritts erschreckend deutlich wird.
Simone Weinmann, die für ihr Buch am 26. November eine der literarischen Auszeichnungen der Stadt Zürich erhält, liest am Donnerstag, 11. November, bei Uslar & Rai in Berlin und am Freitag, 12. November, im Literaturhaus Zürich.
„Simone Weinmann ist Astrophysikerin und ihr dystopischer Debütroman ist so realistisch, so spannend und bei aller Dunkelheit so voller Hoffnung auf ein Licht am Ende des Tunnels, dass mich Nathanaels Wanderung durch eine zerstörte Welt echt mitgenommen hat.“ Angela Wittmann, Brigitte
James Hamblin im Interview
Die Rituale der Körperpflege sind uns heilig. Doch die Produkte der Kosmetikindustrie haben teils gravierende Nebenwirkungen. Anhand neuester Erkenntnisse zeigt James Hamblin, was wir bei der Hautpflege anders machen sollten.
„Der Journalist James Hamblin hat vor einiger Zeit mit dem Duschen aufgehört und nun ein Buch darüber geschrieben. Er verrät, wie lange es dauert, bis man nicht mehr so streng riecht, und was Nicht-Duschen bringt“, berichtet Denise Jeitziner. Für die Sonntagszeitung in Zürich hat sie ausführlich mit dem Autor von „Natürlich waschen! Was unsere Haut wirklich gesund hält“ gesprochen. Hier ein kurzer Interview-Auszug:
Hamblin: Viele Menschen, vor allem jene mit Neurodermitis, Akne und anderen Hautkrankheiten, würden profitieren, wenn sie sich seltener waschen und weniger Produkte verwenden würden.
Jeitziner: Warum genau?
Hamblin: Weil sich Billionen von Mikroben, also nützliche Bakterien auf unserer Haut befinden. Pro Quadratzentimeter sind es ungefähr eine Milliarde. Die sind nicht nur für unsere Haut, sondern auch für unser Immunsystem wichtig. Wenn wir uns täglich einseifen, waschen wir nicht nur viele dieser Bakterien weg, sondern auch den Talg und die toten Hautzellen, von denen sie sich ernähren. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht, und unsere Haut kann trocken oder schuppig werden. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir uns wieder eincremen. Das Neuste auf dem Markt sind probiotische Produkte, mit denen wir uns Mikroben angeblich wieder aufsprayen können. Es ist ein Teufelskreis, aus dem die Leute schlecht herauskommen.
Jeitziner: Was genau hat die Haut mit dem Immunsystem zu tun?
Hamblin: Sie liefert exzellente Hinweise auf den Gesundheitszustand. Wenn die Leute gestresst sind, schlecht schlafen oder sich nicht gut ernähren, dann sieht man das der Haut sofort an. Sie haben Tränensäcke, die Haut ist ölig oder fettig. Man riecht übrigens auch strenger. Aber statt uns dann noch mehr zu waschen und zu pflegen, sollten wir besser auf die Signale hören und uns gesünder verhalten.
„Ein veritabler Augenöffner, der wesentlich über die biologische Diversität in und auf unserem Körper aufklärt. (...) Anregend, lehrreich und nützlich.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Hans Demmel gestern in ARD-Kontraste
„Corona ist nur eine Grippe“ - seit der Pandemie sind Verschwörungserzählungen in den öffentlichen Debatten so präsent wie nie zuvor. Doch wer sind die Leute, die immer wieder immer neue Lügen in die Welt setzen?
Das war das Thema der gestrigen Spezialausgabe des ARD-Magazins Kontraste (hier das Video), in dem auch Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch zu Wort kamen, die Autoren des Buchs „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“.
„Hans Demmel ist Medienprofi. Ein erfahrener Journalist und Fernseh-Manager. Verführerisch war für ihn weniger der Unsinn in den Tiefen des Internets. Sondern jene Medien, die auch am Bahnhofskiosk ausliegen, die er als ‚Einstiegsdroge‘ bezeichnet: ‚Diese Medien, die, wenn man so will, noch am bürgerlichen Rand sind oder die anschlussfähig sind für konservativ bürgerliches Denken, fangen schon an, mit Begriffen wie Staats-Verwahrlosung beispielsweise demokratisches Gedankengut zu unterminieren. Wenn man dann dem ein oder anderen Autor folgt oder wenn man dann auf YouTube geht, zieht es einen mit sehr, sehr, sehr, sehr hohem Tempo immer weiter nach rechts, zu immer wilderen Theorien.‘ (…) Hier erfährt Demmel, dass Donald Trump vom ‚Deep State‘ um den Wahlsieg betrogen wurde, dass es in Wirklichkeit gar keine Pandemie gebe. Ein Sog von Halbwahrheiten und Falschnachrichten, der vor allem eines hinterlässt: tiefe Verunsicherung.
Über seine Erfahrungen hat Demmel das Buch ‚Anderswelt‘ geschrieben, gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Friedrich Küppersbusch. Die große Gefahr, die sie sehen: Am Ende verwischt die Grenze zwischen Journalismus und Propaganda, zwischen Wahrheit und Lüge. Friedrich Küppersbusch: ‚Jeder, der möchte, kann sich heute die Meinung, die er haben möchte, googeln, also sozusagen Rektal-Journalismus betreiben: Ich erfinde mal eine Schlagzeile und die google ich so lange, bis irgendjemand sagt, es sei so. Heute leben wir im Zeitalter, wo das geht, wo ich ins Netz gehe und sage: Ich werde die Plattform bevorzugt bedienen, die mir erzählt, der Führer sitze in der Reichsflugscheibe Haunebu unterm Südpol und warte auf seine Stunde. Und dann findet sich auch ein Irrer, der das schreibt und – Match - haben wir eine neue Wahrheit erfunden.‘“
Der NSU-Prozess. Das Protokoll
Vor zehn Jahren enttarnte sich die rechtsextreme Terrororganisation NSU selbst. Zwischen 2000 und 2007 ermordeten die Mitglieder zehn Menschen, verübten 43 Mordversuche und zahlreiche Raubüberfälle. 2013 begann der mehr als fünf Jahre dauernde Prozess.
Der „Nationalsozialistische Untergrund“ erlangte öffentliche Bekanntheit, als seine Mitglieder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am 4. November tot in ihrem abgebrannten Wohnmobil gefunden wurde und Beate Zschäpe Bekennervideos verschickte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei rechtsextreme Hintergründe der Verbrechen ausgeschlossen und die Täter im Umfeld der Opfer gesucht, was viele Angehörige stigmatisierte.
Als im Mai 2013 der NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München begann, waren Annette Ramelsberger, Tanjev Schultz, Wiebke Ramm und Rainer Stadler einige der wenigen Journalist*innen, die eine Akkreditierung zur Berichterstattung über den Prozess bekamen.
Mehr als 600 Zeugen und Sachverständige kamen zu Wort, über 60 Anwälte vertraten die fünf Angeklagten und 93 Nebenkläger an 437 Prozesstagen.
Aus den täglichen Mitschriften der Journalist*innen ist bei uns ein fünfbändiges Protokoll des Prozesses erschienen, das ein Gesamtbild von zehn Jahren Terror, dem nicht endenden Schmerz der Opfer, dem eiskalten Vorgehen der Täter, dem Dilettantismus der Ermittler und der schwierigen Suche nach der Wahrheit zeichnet.
Einen Kommentar zu zehn Jahren NSU von Annette Ramelsberger, Journalistin und Gerichtsreporterin der Süddeutschen Zeitung, können Sie hier ansehen.
„Wenn man heute eine Zeitkapsel für künftige Generationen packen würde und darin die Zeugnisse der wichtigsten Ereignisse im wiedervereinigten Deutschland einlagern sollte, dann müsste diese fünfbändige Ausgabe der NSU-Prozess-Protokolle auf jeden Fall dabei sein. (…) Es ist gut, dass es dieses Dokument gibt. Aber es ist schrecklich, dass wir es haben müssen.“ ARD, titel, thesen, temperamente
Simone Weinmanns Debütroman
„Eine atmosphärisch und sprachlich gelungene postapokalyptische Geschichte, in der die Menschlichkeit und das Menschsein nie zu kurz kommen“, heißt es über Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ auf diezukunft.de.
In ihrem spannenden ersten Roman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn es keine Elektrizität mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen? Leise und tastend, aber umso eindringlicher schildert die Autorin ein archaisches Leben, in dem der Verlust gesellschaftlichen und technischen Fortschritts erschreckend deutlich wird.
Anika Falke hat das Buch im Papierstau Podcast vorgestellt, hier (ab 1:00‘00‘‘) zum Nachhören: „Mit glaubwürdigen Charakteren auf der Suche nach dem Grundbedürfnis Bildung und einer erschreckend realistisch gezeichneten nahen Zukunft legt Simone Weinmann eine anspruchsvolle Dystopie für Erwachsene vor.“
Aus Simone Wahlis Besprechung in der Schweizer Literaturzeitschrift ensuite: „Simone Weinmann zeichnet in ihrem intelligenten Romandebüt eine Welt, in der sich diejenigen, die noch davon wissen, nach Ferien in Thailand sehnen, in der aber auch eine neue Generation heranwächst, die von Pferden auf der anderen Seite des Tunnels träumt. Eine Dystopie, die nicht bar jeder Hoffnung ist, und deren Figuren überzeugen.“
Und auf diezukunft.de hat Christian Endres eine interessante Doppelrezension verfasst: „Ein beachtliches Romandebüt (...) eine atmosphärisch und sprachlich gelungene postapokalyptische Geschichte, in der die Menschlichkeit und das Menschsein nie zu kurz kommen.“
Hans Demmel im Interview
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Ein Bericht aus der „Anderswelt“ über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
Hans Demmel ist ein erfolgreicher Fernsehjournalist. Er war mehr als zehn Jahre bei RTL, dann Chefredakteur bei Vox und anschließend Geschäftsführer von n-tv. Für sein Buch „Anderswelt“ hat er einen so ungewöhnlichen wie denkwürdigen Selbstversuch unternommen und sich ein halbes Jahr lang nur dort informiert, wo sich „Querdenker“ und Corona-Leugner tummeln.
Davon erzählte er letzte Woche als Gast von Wolfgang Heim in SWR1 Leute sowie auf der Frankfurter Buchmesse im Gespräch mit Nancy Faeser am Vorwärts-Stand und mit Moritz Hürtgen bei Open Books im Haus am Dom.
Das Buch „sei keine wissenschaftliche Untersuchung, sondern eine Art Reisebericht durch eine Parallelwelt gewesen, sagte Demmel im Haus am Dom, als ihn Moritz Hürtgen, der Chefredakteur der Titanic, dazu befragte. Für Demmel gab es ab August 2020 nur Compact, KenFM, Tichys Einblick, MMNews und Junge Freiheit, als Website und auf YouTube. Sie nennen sich ‚alternative Medien‘ und haben diesen Begriff, der früher linksalternative Stadtzeitungen und Zeitschriften meinte, für die Rechten gekapert (…) Die Verunsicherung der Menschen in der Pandemie biete den Rechten eine gute Möglichkeit, als Freiheitskämpfer zu posieren, sagte Demmel, der die in seinem Buch zusammengetragenen Beispiele von politischer Manipulation und Paranoia vom Autor und Fernsehproduzenten Friedrich Küppersbusch hat faktenchecken lassen. (…) Demmel weiß, wie man professionell arbeitet. Und dennoch, der monotone Konsum der rechten ‚alternativen Medien‘ stimmte ihn auf längere Sicht düster, fast depressiv. Er sagt: ‚Das ist kein Buch gegen die Meinungsfreiheit. Ich sage nur: Man soll nicht lügen. Das steht schon in der Bibel.‘“ Christof Meueler in seinem nd-Bericht von der Frankfurter Buchmesse.
Kim Thúy in ttt
Unsere kanadisch-vietnamesische Autorin Kim Thúy hat auf der Frankfurter Buchmesse einen Veranstaltungs- und Interview-Marathon absolviert und dabei alle Leute verzaubert, die ihren Weg kreuzten.
Migrationsgeschichten aus Asien, Afrika und Europa, auf Französisch und Englisch - so präsentierte sich Kanada als Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse: Stimmen, die im Literaturbetrieb des Einwanderungslandes lange Zeit selten waren.
Auch durch sie hat sich das geändert: Kim Thúy war zehn, als sie mit ihren Eltern aus Vietnam geflohen ist, als der Krieg ihnen alles genommen hat. In kleinen Booten schafften sie es nach Malaysia, im dortigen Flüchtlingslager mussten sie ihre Ausweise wegwerfen. „Ich weiß, es ist nur ein Papier, aber in deinem Kopf bist du dabei, dich selbst auszulöschen. Wenn man in einem Flüchtlingslager ankommt, hat man keine Identität, keine Vergangenheit mehr und auch keine Zukunft“, erzählt Kim Thúy im Interview, das Katja Deiß für die gestrige Ausgabe von Titel, Thesen, Temperamente mit ihr geführt hat.
Inspiriert von der Operation Babylift, bei der 1975 vietnamesische Kinder ohne Eltern ins Ausland geflogen wurden, schildert Kim Thúys neuer Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ in so knappen wie atmosphärischen Bildern das Schicksal eben dieser Kinder.
„‘Großer Bruder, kleine Schwester‘ ist von innen viel größer, als es von außen scheint.“ Thomas Friedrich, Ultimo
Wir sind auf der Buchmesse in Frankfurt!
Kunstmann fährt auf die Frankfurter Buchmesse! Da 2021 aber noch viele fernbleiben, die sich die Sektempfänge sonst nicht nehmen lassen, haben wir Hauck & Bauer beauftragt, ein paar Clips zu drehen, die den Literaturbetrieb nachhause bringen. MAZ ab!
Alle Clips drehen sich natürlich um das Programm von Kunstmann und können auf unserem YouTube- oder Instagram-Kanal angeschaut werden.
Los geht’s zum Messeauftakt mit dem aus der Branche nicht wegzudenkenden Denis Scheck, der erklärt, was er besonders an den belletristischen Titeln bei Kunstmann schätzt:
Auch ein Clip über die Komische Kunst bei Kunstmann darf natürlich nicht fehlen:
Wenn Sie jetzt nicht schon den Warenkorb voller Cartoonbücher abgeschickt haben, schauen Sie doch auch noch, was es über unsere Kinder- und Jugendliteratur zu sagen gibt:
Und wenn Sie schon lange fragen, wie man es eigentlich schafft, dass ein Verlag ein (Lyrik-) Manuskript annimmt … naja, darauf wird Ihnen dieser Clip wahrscheinlich auch keine Antwort geben:
Zum Abschluss - und weil in diesem Jahr eh alle Messeparties ausfallen - gruseln Sie sich doch einfach mal wieder im Bett mit einem guten Krimi!
Wir hoffen, dass wir Ihnen so ein bisschen Buchmessefeeling verschaffen konnten, und freuen uns natürlich, vielleicht die eine oder den anderen von Ihnen persönlich in Halle 3.1 an unserem Stand B121 zu treffen!
Gilles Kepel im Spiegel-Interview
Dass die Corona-Epidemie und der Zusammenbruch des Ölmarkts im Nahen Osten zu Umwälzungen geführt haben, die die Region auf beispiellose Weise prägen werden, beschreibt Gilles Kepel in seinem neuen Buch, das übermorgen erscheint.
Mit gewohnt scharfem Blick und großer Kenntnis setzt der renommierte Soziologe und Arabist Gilles Kepel in seinem neuen Buch „Chaos und Covid. Wie die Pandemie Nordafrika und den Nahen Osten verändert“ die aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten, der Golfregion und in Nordafrika in den Kontext, den wir brauchen, um die Verschiebungen der geopolitischen Ordnung, wie wir sie kannten, zu verstehen.
In einem aufschlussreichen Gespräch mit Britta Sandberg vom Spiegel benennt Gilles Kepel einige der tiefgreifenden Veränderungen der geopolitischen Konstellationen und erklärt ihre Bedeutung für Europa.
„Der Islamwissenschaftler Gilles Kepel glaubt, dass die Pandemie zu dramatischen Veränderungen im Nahen Osten geführt hat – durch den Verfall des Ölpreises und machtpolitische Verschiebungen.“ Britta Sandberg, Der Spiegel
Thomas Gsella, „Ich zahl’s euch reim“
Frage an Thomas Gsella: „Kann man mit Gedichten gegen die Ungerechtigkeit der Welt anschreiben?“ Antwort: „Ja, man kann’s aber genauso gut auch lassen.“ Gut, dass er es nicht gelassen hat!
Thomas Gsella hat die großen und kleinen Zumutungen des Daseins in helle, schnelle und schöne Reime gefasst. In „Ich zahl’s euch reim“ nimmt er uns mit zu einem Besuch bei Andy Scheuer, in den Sommerurlaub, in die Flüchtlingslager und die allgegenwärtigen Talkshows. Er bedichtet Facebook, Instagram und das Dschungelcamp. Den Brexit und den Golfstromausfall, das Ausland, die Rente und den Antisemitismus.
Vorgestern Abend hat Michael Luisier Gsellas neuen Gedichtband in der Sendung „Buchzeichen“ vom Schweizer Radio SRF1 vorgestellt, hier das Audio (Gsella ab 19‘05‘‘).
Am kommenden Mittwoch stellt der Autor sein neues Buch zweimal im Rahmen der Frankfurter Buchmesse vor, um 12:30 Uhr auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage (Halle 3.1 / B105) und um 20:00 Uhr im Programm von open books in der AusstellungsHalle 1a, Schulstraße 1a, 60594 Frankfurt.
„Gewohnt gekonnt setzt sich Gsella mit den Missständen in Politik und Gesellschaft auseinander (...) und schlägt dabei auch ernstere, zum Teil melancholische Töne an. Dennoch wird er nie moralisierend. (...) Überall dort gerne empfohlen, wo intelligente Satire gefragt ist!“ Verena Burkeljca, ekz Informationsdienst
Uta Ruge liest in Bremen
Am Freitag stellt Uta Ruge ihr Buch „Bauern, Land“, das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, im Bremer Focke Museum vor. Und das Video ihrer Veranstaltung im Pariser Maison Heinrich Heine ist jetzt online verfügbar.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte: Davon erzählt Uta Ruge am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.
Am kommenden Freitag, 15. Oktober, um 20 Uhr präsentiert Uta Ruge ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ im Bremer Focke Museum (Haus Mittelsbüren) vor. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Das Video ihrer Veranstaltung vom vergangenen Juni im Pariser Maison Heinrich Heine ist jetzt online verfügbar.
„Die Geschichte einer Entzauberung, eines persönlichen Abgesangs auf romantische Vorstellungen und zugleich ein gleißend-ehrlicher Aufklärungsbericht über eine der einschneidendsten Transformationen der Moderne. (...) Die Reihe der in diesem luziden Band aufgeworfenen Fragen ist lang, ungemein dringlich und lädt uns sensibel zu einer neuen Verantwortungsethik ein.“ Björn Hayer, der Freitag
Fernsehbeitrag über Verlegerin Antje Kunstmann
Am 7. Oktober wurde Antje Kunstmann im Kulturmagazin „Capriccio“ (br) porträtiert. Zu ihrem Wirken und dem von ihr gegründeten Verlag kamen neben ihr selbst auch Autor Axel Hacke und Sohn und Junior-Verleger Moritz Kirschner zu Wort.
Wie kam es eigentlich dazu, dass Antje Kunstmann in ihrem Verlag heute sowohl das Protokoll des NSU-Prozesses, ein Buch mit den besten Titeln aus 40 Jahren Titanic oder die Biografie von Fußballer Philipp Lahm ebenso verlegt wie die Romane der kanadischen Schriftstellerin Kim Thúy oder die Cartoons von Hauck & Bauer?
Wie entdeckt man eigentlich die Bücher, die die Menschen lesen wollen?
Und warum hieß der Verlag ursprünglich Frauenbuchverlag?
Diese Fragen beantwortet Antje Kunstmann in diesem Beitrag auf ihre gewohnt sympathische und eloquente Art. Auch Moritz Kirschner berichtet, was es für ihn bedeutete, dass täglich Schriftsteller:innen und Journalist:innen in der heimischen Küche saßen.
Den Beitrag in der br-Mediathek können Sie hier anschauen.
Ausverkaufte Buchpremiere in Nürnberg
Am 6. Oktober präsentierten Günther Koch und Jürgen Roth die Fußballreporter-Biografie „Wir melden uns vom Abgrund“ - frei nach dem Motto: Der Ball ist rund und eine Buchpremiere dauert 90 Minuten.
Günther Kochs Radioreportagen von Champions-League-Spielen und seine Einsätze in der ARD-Bundesligaschlusskonferenz sind legendär. Selbst Köln-, HSV- und Hertha-Fans erkennen seine Stimme sofort. „Hallo, hier ist Nürnberg! Wir melden uns vom Abgrund!“: Diese zwei Sätze vom letzten Spieltag der Bundesligasaison 1998/99 sind ins kollektive Fußballgedächtnis eingegangen, genauso wie Kochs Reportage vom ersten Bundesliga-Geisterspiel 2004 zwischen Alemannia Aachen und dem 1. FC Nürnberg.
Jürgen Roth kennt Günther Koch seit mehr als zwanzig Jahren, er hat für „Wir melden uns vom Abgrund“ intensive Gespräche mit ihm geführt, ihn zum Training des FCN und zu Stadionführungen begleitet.
Bei der ausverkauften Buchpremiere im „Gutmann am Dutzendteich“ in der Heimatstadt der „Cluberer“ konnten gut 100 Fans live Anekdoten, O-Tönen aus vergangenen Reportagen und geheimem Fußballspezialwissen der beiden Experten lauschen.
Wer die Lesung verpasst hat, wird weitere Gelegenheiten haben, Roth und Koch live zu erleben. Die Termine finden Sie demnächst auf unserer Website.
„Der Satz ‚Hier ist Nürnberg – wir melden uns vom Abgrund‘, den Koch beim Saisonfinale gegen den SC Freiburg prägte, ist heute ein geflügeltes Wort. Doch auch andere Zitate finden sich in dem Buch wieder: wie ehemalige Kollegen über Koch denken, was Fans über ihn sagen oder auch, wie herrlich derb Günther Koch beim Autofahren fluchen kann.“ BR 24
Oliver Bullough: „Land des Geldes“
Jetzt die „Pandora-Papers“, neulich die „Panama-Papers“ - wie die Machenschaften der internationalen Geldwäscher ablaufen, können Sie aber auch in Oliver Bulloughs Buch „Land des Geldes“ nachlesen.
Von heruntergekommenen Städten an der sibirischen Grenze über Steueroasen in der Karibik bis zu den Verbrechervillen in London und Manhattan – irgendwas läuft falsch in den Finanzkreisläufen dieser Welt. Zuletzt die „Pandora-Papers“, neulich schon die „Panama-Papers“ und was demnächst an verdienstvollen Enthüllungen über Geldwäsche-Praktiken vielleicht noch auf uns zukommen wird – alles gut und wichtig. Die Geschichte von Geld und Macht im 21. Jahrhundert ist kompliziert. Wie die Machenschaften der internationalen Geldwäscher laufen, können Sie in Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ nachlesen.
Begleiten Sie den investigativen Journalisten Oliver Bullough auf eine Reise ins „Land des Geldes“ – einen grenzenlosen Staat der Superreichen. Erfahren Sie, wie die Institutionen Europas und der USA zu Geldwäscheinstituten wurden, die die Fundamente westlicher Stabilität untergraben. Entdecken Sie die wahren Kosten einer Geschäftspolitik, die weder Korruption noch Gefahr scheut.
„Oliver Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht.“ Michael Holmes, NZZ am Sonntag
„Das goldene Vorsatzpapier hat seinen Sinn, denn mit diesem Buch betritt man eine Welt, die nicht die unsere ist, eine von unvorstellbarem Reichtum, unrechtmäßig aufgehäuft und oft mit Hilfe des Westens gewaschen und legalisiert.“ Alf Mayer, culturmag.de
Weitgereiste Maultaschen
Dumplings, die in allen asiatischen Kochkulturen verbreiteten Teigtaschen, werden immer beliebter: Das illustrierte Kochbuch von Hugh Amano und Sarah Becan ist eine Liebeserklärung an ein Essen, von dem man nie genug kriegen kann.
Karin Schuh hat in der österreichischen Tageszeitung Die Presse ein Rezept aus Hugh Amanos und Sarah Becans „Dumplings für alle! Ein Kochbuch über asiatische Teigtaschen“ vorgestellt, und zwar die beliebten Gyoza.
„Das Buch ist vielmehr ein kulinarischer Comic als ein klassisches Kochbuch und führt in die Kunst des Teigtaschenmachens und Teigblättermachens ein“, schreibt sie in ihrem Beitrag. „Vor allem bei der Frage, wie man die unterschiedlichen Teigtaschen richtig formt, helfen die hübschen Illustrationen.“
„Wie man diese weitgereisten Maultaschen herstellt, den passenden Teig dafür zaubert und vermittels ausgefeilter Falttechniken auch noch ansprechend in Form bringt, zeigen Amano und Becan in so ästhetischer wie anschaulicher Weise.“ Wolfgang Brenner, Xaver
Einladung für Kurzentschlossene
Heute von 17 bis 21 Uhr wird auf dem Münchner Viktualienmarkt am Stand von CASPAR PLAUTZ die Buchpremiere des Kartoffel-Kochbuchs von Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger nachgeholt.
Unsere Neuausgabe von „CASPAR PLAUTZ. Rezepte mit Kartoffeln“ ist zwar schon seit Anfang Juli auf dem Markt, aber dann begann der Sommer, und viele von Ihnen sind erst vor kurzem aus dem Urlaub zurückgekehrt. Nun wollen wir vom Verlag dieses schöne Buch mit den Autoren Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger, mit Freund:innen und Besucher:innen des Viktualienmarktes zusammen feiern und laden Sie herzlich ein zur Buchpremiere
am Donnerstag, 30. September von 17:00 bis 21:00 Uhr
am Stand von CASPAR PLAUTZ auf dem Viktualienmarkt.
Zum Auftakt wird Verleger Moritz Kirschner Sie begrüßen, danach gibt es exquisite Kartoffelgerichte und Live-Musik, Sie können die Autoren mit Fachfragen löchern, ausgefallenste Kartoffelsorten kaufen und sich das Buch signieren lassen. Die Feier findet unter Einhaltung der 3G-Regel statt.
Wir freuen uns, Sie bei der Veranstaltung zu treffen!
„‘Rezepte mit Kartoffeln‘ präsentiert das Lieblingsgemüse der Deutschen zugleich in vertrauter und überraschender Weise, von Kartoffelsuppe bis Vitello Potato.“ ZEIT Wochenmarkt
„Anderswelt“ auf Platz 4 der Sachbuch-Bestenliste
Bei den Sachbüchern des Monats Oktober von Welt, WDR, NZZ und ORF belegt „Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch Platz 4.
„Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch wird von Welt, WDR, NZZ und ORF als eines der Sachbücher des Monats empfohlen. Auf der Liste für den Oktober 2021 belegt es Platz 4.
Im Podcast „Der 8. Tag“ von thepioneer.de spricht Alev Doğan regelmäßig mit Menschen, die auf verschiedenen Gebieten Denkanstöße geben, in der neuesten Folge mit Hans Demmel über „Anderswelt“.
„Zu Beginn des Selbstversuchs habe er die rechten Publikationen nicht pauschal verteufeln, sondern sich mit seiner 'Erfahrung einfach einlassen und erfahren und lernen' wollen. Rückblickend allerdings habe sich seine Sichtweise verändert. Das Bewusstsein sei stärker geworden, ‚dass man diesem Sumpf aus Lügen und Hetze entgegentreten muss‘.“ Deutschlandfunk, @mediasres
Ramen und Dumplings für alle
Das WDR5-Magazin „Alles in Butter“ hat in seiner letzten Sendung nicht nur Sushi, sondern auch Dashi und Ramen unter die Lupe genommen. Da durfte „Ramen für alle“ von Hugh Amano und Sarah Becan natürlich nicht fehlen.
Als „handwerklich weniger knifflig als Sushi, aber kulinarisch gleichermaßen komplex“ empfiehlt Alles in Butter, das WDR5-Magazin fürs Genießen, Ramen, die berühmte japanische Nudelsuppe. Moderator Uwe Schulz ist ein Verehrer dieser Speise, und sein Kollege, der Redakteur Helmut Gote, hat einen sachdienlichen Buch-Tipp: „Ramen für alle. Ein Kochbuch für Anfänger und Fortgeschrittene“ von Hugh Amano und Sarah Becan: „Darin gibt’s nicht nur überzeugende Zubereitungswege, sondern auch Illustrationen im Manga-Stil.“
Volker Mücke hat das neue Buch von Amano und Becan, „Dumplings für alle. Ein Kochbuch über asiatische Teigtaschen“ für buecher.de getestet und ist begeistert: „Ein schönes, anschauliches Rezeptbuch, von echten Experten geschrieben, mit vielen Insidertipps, die man sich sonst nur mit vielen Fehlschlägen erarbeitet. Meine Gyoza haben jedenfalls jetzt zum ersten Mal so ausgesehen und geschmeckt, wie ich sie kenne.“
„Anderswelt“ oder: Die Radikalisierung der bürgerlichen Mitte
„Anderswelt“ informiert über eine Szene, die in ihrem Gefährdungspotential für die Demokratie sträflich unterschätzt wird – was gerade der sogenannte „Tankstellenmord“ in Idar-Oberstein gezeigt hat.
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Aus einer Mischung von Tagebuch, Dokumentation, Reportage und Interviews entsteht in „Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch ein Einblick in eine Szene, die in ihrem Gefährdungspotential für die Demokratie nicht nur unbekannt ist, sondern sträflich unterschätzt wird.
In seinem Beitrag über „Anderswelt“ für rbb Inforadio schreibt Christian Wildt: „Das Ziel hinter alternativen Medien sei nicht ganz klar, so Demmel. Man erlebe den deutschen Staat in der Corona-Bekämpfung autoritärer als jemals zuvor – die Portale, Magazine und YouTube-Kanäle der neuen Rechten aber wollten auch genau diesen autoritären Staat. Methodisch arbeiteten sie vor allem damit, Details aufzublähen und Fakten sehr verkürzt darzustellen, so der Journalist. Ebenso schürten sie Angst und Vorurteile. Rechten Alternativ-Medien gelänge der Durchbruch zu bürgerlichen Kreisen über den Begriff der Freiheit, so Demmel – denn ‚gegen Freiheit kann man ja erstmal nichts haben‘.“
Hans Demmel im Interview mit Torsten Zarges für DWDL.de: „Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung aus dem vorigen Jahr besagt, dass ein Drittel der Deutschen grundsätzlich anfällig für Verschwörungstheorien ist und dass rund zehn Prozent tatsächlich an Verschwörungserzählungen glauben. Das wären immerhin sechs bis sieben Millionen Wahlberechtigte. Wir lesen oft mit Begeisterung, dass rund zwei Drittel der Deutschen den klassischen Medien eine hohe Glaubwürdigkeit bescheinigen. Das Drittel, das den Medien misstraut, unterschlagen wir dabei gern mal. Ich habe intensiv miterlebt, wie die Radikalisierung auf der Misstrauensseite durch diese alternativen Medien gezielt befeuert wird. Wir reden über die Unterminierung einer gemeinsamen Idee von Wirklichkeit, die für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar ist.“
Morgen Donnerstag um 8:30 Uhr ist Hans Demmel bei n-tv zu Gast.
„Ich zahl’s euch reim“: Thomas Gsella in BR2 Favoriten
Heute Mittag ab 14:05 stellt sich Thomas Gsella in BR2 Favoriten den Fragen von Christoph Leibold zu seinem neuen Buch mit politischen Gedichten.
„Heinrich Heine hat es getan, Kurt Tucholsky hat es getan, Annette von Droste-Hülshoff hat es getan, Frank Wedekind hat es getan, und selbstverständlich hat Erich Kästner es auch getan, wie unzählige Poet*innen vor und nach ihnen. Die Rede ist vom politischen Gedicht“, schreibt Andreas Kück in seinem Leselust-Blog über Thomas Gsellas „Ich zahl’s euch reim“. Und weiter: „Was zeichnet ein politisches Gedicht aus? Vor allem sein Zeitbezug (…) ich muss informiert sein, und das setzt eine eigenständige Auseinandersetzung mit den aktuellen Themen in Politik und Gesellschaft voraus.“
Heute ab 14:05 Uhr ist Gsella Interview-Gast bei Christoph Leibold in BR2 Favoriten. Hier können Sie sich live zuschalten, vielleicht ist das Gespräch anschließend auch im Podcast verfügbar. Apropos Podcast: Über dieses Phänomen hat Thomas Gsella selbstverständlich ebenfalls ein Gedicht verfasst. Hier die erste Strophe:
Podcasts sind in aller Ohren,
Denn der Mensch hat spitzgekriegt:
Selberlesen hat verloren,
Lesenlassen hat gesiegt.
Fortsetzung auf Seite 99 im Buch!
„Sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn Ihnen bei und nach diesen Gedichten die Tränen in den Augen stehen. Denn Literatur ist in ihren besten Fällen die Sprache, die wir intuitiv verstehen; bei der es nichts zu interpretieren gibt und nichts zwischen den Zeilen zu lesen.“ Stefan Reis, Main-Echo
René Redzepis Noma-Restaurant hat den dritten Stern!
Im Noma in Kopenhagen enthält jedes einzelne Gericht etwas Fermentiertes: einen Schuss Essig, etwas Miso, einen Tropfen Garum oder schwarzen Knoblauch. René Redzepi hat die Haute Cuisine revolutioniert.
In gut informierten Gastrokreisen wurde lange mit Erstaunen und Befremden gerätselt, warum René Redzepis Noma-Restaurant keinen dritten Stern erhält. Jetzt ist er endlich da! Außerdem hat Redzepi auch noch den „Chef Mentor Award“ bekommen, für seine Leistungen bei der Förderung des Nachwuchses.
„‘Das Noma-Handbuch Fermentation‘ – auf Deutsch bei Kunstmann erschienen – gilt als wegweisend für das Fermentieren in der Haute Cuisine. (…) Das Ziel beim Fermentieren ist ja längst nicht mehr das Konservieren. Es geht um Geschmackserweiterung, das Experimentieren mit neuen Geschmacksnuancen, die man aus altbekanntem Gemüse, Früchten und sogar Gewürzen holen kann“. schreibt Lars Reichardt im aktuellen Das Rezept-Newsletter des SZ-Magazins.
„Es geht Redzepi darum, den für unser Essen fundamentalen Begriff der Fermentation, bedeutsam von der Käsereifung bis zur Alkoholgärung, als zentralen der Küche zu etablieren. (…) Ein fundamentales Buch!“ Armin Thurnher, Falter
„Anderswelt“: Hans Demmels Selbstversuch mit rechten Medien
Der Journalist Hans Demmel (u.a. BR, SAT.1, n-tv) hat in einem Selbstversuch ein halbes Jahr lang ausschließlich rechte Medien konsumiert. Wie das Experiment sein Denken beeinflusst hat, beschreibt er in „Anderswelt“.
In „Anderswelt“ legt Hans Demmel auch die Methoden frei, wie die rechten Meinungsmacher ihre Medien nutzen, um unsere Demokratie schleichend auszuhöhlen. Friedrich Küppersbusch (WDR, taz, radio EINS, Grimme-Preisträger) lieferte Fakteneinschübe und stand während des Unterfangens stets parat, um seinem langjährigen Kollegen notfalls den Aluhut vom Kopf zu reißen.
Hubertus Volmer hat mit Demmel und Küppersbusch für ntv.de ein sehr aufschlussreiches Interview geführt.
„Auch wenn das Buch viel Erwartbares liefert, da die meisten um Hass und Hetze im Netz wissen: Die Drastik der Erfahrung, der Demmel sich aussetzt, ist bestürzend. Wenn sich selbst ein derart erfahrener Beobachter des politischen Geschehens der negativen Sogwirkung nicht ganz erwehren kann – wie mag es all den Zweiflern und Unzufriedenen ergehen, denen nicht das analytische Handwerkszeug des professionellen Journalisten zu Gebote steht?“ Christina Janssen, DLF Andruck
Finissage-Lesung mit Hauck & Bauer im Literaturhaus München
Am Dienstag, den 14.09. um 20 Uhr lesen Elias Hauck und Dominik Bauer gemeinsam mit Anna Thalbach ihre Cartoons im Münchner Literaturhaus vor. Die Veranstaltung ist ausverkauft, doch jede*r kann per Streaming-Ticket dabei sein.
Seit dem 22.7. wird im Literaturhaus München die Ausstellung „Hauck & Bauer: Cartoons“ gezeigt.
Der eine (Dominik Bauer) schreibt, der andere (Elias Hauck) zeichnet, zusammen sind sie das unschlagbare Duo „Hauck & Bauer“. Ob in ihrer FAS-Kolumne „Am Rande der Gesellschaft“, ihren Cartoon-Clips für die WDR-Sendung „Anke hat Zeit“ oder ihrer Titanic-Rubrik „Hier lacht der Betrachter“: Hauck & Bauer sind komisch und bierernst, anarchisch und seriös, liebevoll und gerne taktlos. Ihre Figuren meint man zu kennen: Ist das nicht der Nachbar? Die eigene Ehefrau? Oder gar man selbst?
Nun geht die Ausstellung ihrem Ende zu, und zum krönenden Abschluss werden Hauck & Bauer gemeinsam mit der gefeierten Schauspielerin, grandiosen Vorleserin und guten Freundin des Cartoon-Duos, Anna Thalbach, live ihre Bildwitze lesen.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Streamingtickets können unter https://www.literaturhaus-muenchen.de/veranstaltung/hauck-bauer-thalbach-lesen-cartoons/ gebucht werden.
Von Hauck & Bauer sind unter anderem bei uns erschienen: „Ist das noch Entspannung, oder schon Langeweile“, „Cartoons“ und „Man tut, was man kann: nix“.
„Ich habe durch die Comics von Hauck & Bauer Dinge begriffen, die ich nie rätselhaft fand.“
Anke Engelke
Caspar Plautz im neuen ZEITmagazin Wochenmarkt
Am 07.09. erschien erstmals das neue „Wochenmarkt“-Magazin der ZEIT. Unser tolles Kochbuch „Caspar Plautz: Rezepte mit Kartoffeln“ wird darin von Jakob Pontius empfohlen.
Wer kennt sie nicht, die berühmte „Wochenmarkt“-Rubrik im ZEITmagazin: Seit zehn Jahren erscheinen in dieser Kolumne einfach Rezepte aus regionalen Zutaten, die sich immer an der aktuellen Jahreszeit orientieren.
Nun gibt es passend dazu ein eigenes Heft, und welches Buch könnte dort besser hineinpassen als unser Kochbuch „Caspar Plautz: Rezepte mit Kartoffeln“?
Seit 2017 betreiben Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger den Kartoffelstand „Caspar Plautz“ auf dem Münchner Viktualienmarkt. Dort setzen sie die Kartoffel regional, saisonal, modern aber auch klassisch und vor allem lecker in Szene.
Ob Bamberger Hörnchen, Rosa Tannenzapfen, Mecklenburger Schecke, La Bonnotte – zu jeder Kartoffelsorte haben die drei das perfekte Rezept konzipiert.
Daraus ist ein Kochbuch entstanden, das nicht nur mit seinem Inhalt, sondern auch mit der wunderschönen Ausstattung (Leinenrücken! Lesebändchen!) glänzt.
„‘Rezepte mit Kartoffeln‘ präsentiert das Lieblingsgemüse der Deutschen zugleich in vertrauter und überraschender Weise, von Kartoffelsuppe bis Vitello Potato.“
ZEIT Wochenmarkt
Interview mit James Hamblin im Süddeutsche Zeitung Magazin
Der Arzt und Wissenschaftsjournalist James Hamblin hat mit Wolfgang Luef darüber gesprochen, warum er sich kaum noch duscht (und wir das auch tun sollten), dass jeder Mensch Milben im Gesicht hat und was es mit dem sogenannten Mikrobiom auf sich hat.
Am 15. September erscheint das Buch „Natürlich waschen! Was unsere Haut wirklich gesund hält“ von James Hamblin. Der Autor hat sich seit fünf (!) Jahren nicht mehr geduscht – warum das alles andere als eklig, sondern sogar sehr gesund ist, und warum er trotzdem kein bisschen mehr müffelt, als andere Menschen, hat er am 07.09. im Interview mit Wolfgang Luef im Magazin der Süddeutschen Zeitung beantwortet.