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Willkommen bei der Presseabteilung des Verlags Antje Kunstmann
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Mit freundlichen Grüßen
Jule Lange, Katharina Murmann, Heike Bräutigam & Andreas Schäfler
Aktuelles

05.03.2021
Deininger & Haase, „Food Code“
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. „Food Code“, das Buch von Olaf Deininger und Hendrik Haase, „stößt eine überfällige Debatte an“ (Effilee).
Die digitale Revolution ist auf unseren Tellern angekommen. Egal ob Lieferapps, selbstfahrende Erntemaschinen oder unser Abendessen auf Instagram, digitale Technologie bestimmt heute nicht nur, wie wir zu unserem Essen finden, sondern auch wie Lebensmittel angebaut, geliefert und gekocht werden.
Zu „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“, das er gemeinsam mit Olaf Deininger verfasste, gab Hendrik Haase gestern ein ausführliches Interview in der „Redezeit“ von WDR5 Neugier genügt, das Sie hier nachhören können. Ausführliche Informationen rund ums Buch finden Sie auch hier.
„Drei Jahre recherchierten Hendrik Haase und Olaf Deininger, wie zahlreiche Food-Startups und innovative Unternehmen die Lebensmittelproduktion mit Technologie verbinden. 'Bio für alle ist möglich', so Hendrik Haase, aber nur unter den Bedingungen einer hinreichend digitalisierten Landwirtschaft.“ WDR5 Neugier genügt
„‘Food Code‘ zeigt, dass die Digitalisierung trotz der technologischen Gefahren zu einem starken Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Vielfalt auf dem Teller werden kann.“ Renate Künast, MdB Bündnis 90/Die Grünen

04.03.2021
Axel Hacke, „Im Bann des Eichelhechts“
In Axel Hackes Sprachland wird die Zeit in Verwöhnminuten gemessen, die Menschen arbeiten in Schlafanfallbüros, und in seiner Fauna stößt man mit etwas Glück auf Eichelhecht und Aschenpudel. Was für ein verlockendes Paralleluniversum!
Die Zeiten sind gerade ernst genug, und deshalb nahm uns das gestrige „Gemischte Doppel“ von NDR Kultur mit in die Sprachwelt von Axel Hackes neuem Buch. Hier hören Sie Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz im Gespräch über "Im Bann des Eichelhechts".
In hr2 Kultur haben sich Dorothee Meyer-Kahrweg und Christiane Hillebrand über das gleichnamige Hörbuch unterhalten, hier der Podcast.
Und in WDR5 Bücher (hier der Beitrag) hat Christine Westermann den Entstehungsprozess von Axel Hackes neuem Werk hervorgehoben: „Axel Hacke ist der offizielle Autor, aber schreiben konnte er dieses feine Buch nur, weil ihn tausende von Menschen über Jahre und Jahrzehnte geradezu überhäuft haben mit persönlichen Anekdoten, mit Fotos von Speisekarten und Inseraten, mit Liedertexten und Hinweisen auf Internetseiten.“

03.03.2021
Tim Parks, „Bin ich mein Gehirn?“
Hat ein Computer Bewusstsein oder ist das ein einzigartiges Charakteristikum des Menschen? Tim Parks’ neues Sachbuch konfrontiert die neurowissenschaftlichen Theorien mit der eigenen Erfahrung – geistreich, witzig und klug.
Was macht das menschliche Bewusstsein aus? Tim Parks spricht in „Bin ich mein Gehirn? Dem Bewusstsein auf der Spur“ mit Philosophen und Neurowissenschaftlern.
Volkart Wildermuth hat das Buch in Deutschlandfunk Kultur sehr kundig besprochen: Ein Apfel sei für Tim Parks rot und irgendwie „apfelig“. Die Physik hingegen sage, da seien nur Elementarteilchen und Wellen. Und Neurowissenschaftler postulierten, das Rot sei eine Illusion, erzeugt vom Gehirn. Eine Illusion, die sich Tim Parks nicht so einfach nehmen lassen wolle. Der Schriftsteller protestiere dagegen, Erfahrung einfach in Daten aufzulösen.
Hier der komplette „Buchkritik“-Beitrag zum Lesen und Nachhören.
„Amüsant und erkenntnisreich: Tim Parks beleuchtet die Leerstellen, die der wissenschaftliche Jargon vieler anderer Bücher zum Gehirn übertüncht, hilft ungemein beim Hinterfragen all der großen Theorien, die versuchen, die eigenen Erfahrungen wegzurationalisieren. (…) Eine klare Leseempfehlung, gerade auch für Hirnforscher.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur

02.03.2021
„Warum Bairisch genial ist“
Joana Ortmann hat Günther Grewendorfs linguistische Handreichung „Warum Bairisch genial ist“ in der BR2-Sendung „Sozusagen! Bemerkungen zur deutschen Sprache“ vorgestellt.
Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften in unserer Neuerscheinung „Warum Bairisch genial ist“ sichtbar. Fast noch schöner ist der Untertitel des Buchs: „I mog di obwoist a Depp bist.“
Joana Ortmann hat mit dem Autor in BR2 Sozusagen! ein aufschlussreiches und sehr vergnügliches Interview geführt, das Sie hier nachhören können.
„Latent größenwahnsinnig wie sie sind, wussten es die People From Upper Bavaria ja schon immer - aber jetzt ist es auch wissenschaftlich bewiesen: Bairisch ist genial! (…) Der Münchner Linguist Günther Grewendorf (…) zeigt, wie reich, wie weltläufig dieser Dialekt ist.“ Joana Ortmann, BR2 Sozusagen!

01.03.2021
Christina Clemm als Sachverständige im Familienausschuss des Deutschen Bundestags
Heute Nachmittag wird unseren Autorin Christina Clemm („AktenEinsicht“) als Sachverständige bei Anhörung zu Femiziden in Deutschland auftreten.
Hintergrund der öffentlichen Anhörung ist der Antrag der Linksfraktion „Femizide in Deutschland untersuchen, benennen und verhindern“ , in welchem die Bundesregierung aufgefordert wird, eine unabhängige „Femicide Watch“-Beobachtungsstelle einrichten. Zudem sollen Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen, die aufgrund des hierarchischen Geschlechterverhältnisses begangen werden, von der Regierung als Femizide anerkannt werden.
In einer bereits vorab veröffentlichten Stellungnahme hat sich die Anwältin Christina Clemm bereits positiv zu dem Antrag der Linksfraktion geäußert: „Als Praktikerin, die täglich mit Fällen von geschlechtsspezifischer Gewalt […] im sozialen Nahraum aber auch im öffentlichen Raum betraut wird […] begrüße ich es sehr, dass die Thematik der Femizide als extremste Form geschlechtsspezifischer Gewalt endlich eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich zieht.“ Da es in Deutschland bislang kaum fundiertes Material zum Phänomen der Femizide gibt fordert sie eine aktuelle wie systematische Erforschung der Tötung von Frauen und merkt an: „Häufig muss ich in meiner alltäglichen Praxis erleben, dass sich Gewalt im sozialen Nahraum stetig steigert und die Gefahren von Gerichten und Ermittlungsbehörden bagatellisiert werden.“
Die Sitzung wird ab 15.00 Uhr live im Parlamentsfernsehen und im Internet auf www.bundestag.de übertragen.

25.02.2021
Peter Probst auf der Hörbuch-Bestenliste
Eine sehr schöne Würdigung hat Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ bzw. dessen Hörbuchfassung mit Sprecher Christian Tramitz gerade erfahren: Es steht auf der hr2-Hörbuchbestenliste März 2021.
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden.
Die Hörbuchfassung mit Sprecher Christian Tramitz ist der persönliche Tipp von Juror Dieter Anschlag in der hr2- Hörbuchbestenliste März 2021 (eine Hörprobe finden Sie hier) – und eine treffendere Begründung lässt sich kaum denken:
„Autor Peter Probst gelingt Seltenes: Seine Komik schneidet ins Fleisch, tötet aber niemand. Eine große Zärtlichkeit liegt noch über den seltsamsten Menschen. Niemand wird verraten! Diese Meisterleistung einfühlender Komik bildet sich kongenial ab in der Lesung von Christian Tramitz. Der gebürtige Münchener hat alles im Stimmgepäck: Bajuwarisches elefantöses Trampeln, saftigen und sanften Humor. Da kniast di nieda!“ Dieter Anschlag, hr2-Hörbuchbestenliste

24.02.2021
Axel Hacke "im Universum der Fehlermacher"
Axel Hackes neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ hat es sich kurz nach Erscheinen schon auf der Bestsellerliste bequem gemacht. Am Montag wurde nun auch das vom Autor gelesene Hörbuch prominent besprochen.
„Stellenweise fast wie auf einem Trip driftet Hacke durch sein 'Sprachland' und entdeckt dabei Kochrezepte mit 'Gemüseunterseebooten', geriebener Begeisterung und Umarmungen aus Wasser“, sagte Georg Gruber in seiner Rezension von „Im Bann des Eichelhechts“ in DLF Kultur. „Axel Hacke erschließt uns so ein ganz zauberhaftes Paralleluniversum. Sprachland, so erklärt der Autor, sei der Wohnort der Fehlermacher, der Falschlieger, der Missversteher und der Überforderten.“ Die komplette Besprechung finden Sie hier zum Nachhören.
Kennen Sie schon Axel Hackes „Brief aus dem Büro“? Hier können Sie seinen Newsletter abonnieren.
„Die Fehler der anderen, die kann man bespötteln und bekritteln. Oder man kann, wie Axel Hacke, darin eine zauberhafte Parallelwelt entdecken, in der Fabelwesen wie Tinderfisch und Aschenpudel wohnen (...) und in der mit geraden und gebogenen Zahlen gerechnet wird.“ Britta Heidemann, WAZ

23.02.2021
Olaf Deininger und Hendrik Haase im SZ-Interview
Morgen Mittwoch erscheint „Food Code“ von Olaf Deininger und Hendrik Haase. Für die Süddeutsche Zeitung hat Marten Rolff mit den Autoren über die Digitalisierung unseres Ernährungsalltags gesprochen.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Olaf Deiningers und Hendrik Haases Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ beschäftigt sich mit der neuen Esskultur und der Zukunft auf unseren Tellern.
Für die Süddeutsche Zeitung hat Marten Rolff die beiden Autoren interviewt, das Gespräch können Sie hier nachlesen.
Weitere Informationen zum Buch und zu den Autoren finden Sie auch hier.
„FOOD CODE zeigt, dass die Digitalisierung trotz der technologischen Gefahren zu einem starken Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Vielfalt auf dem Teller werden kann.“ Renate Künast, MdB Bündnis 90/Die Grünen

18.02.2021
Kristof Magnusson bei Denis Scheck
Heute Abend um 23:15 Uhr ist Kristof Magnusson mit seinem Roman „Ein Mann der Kunst“ zu Gast bei Denis Scheck in „Lesenswert“ vom SWR-Fernsehen. Das Buch steht auch auf der Shortlist für den Literaturpreis „Text & Sprache 2021“.
„Seit vielen Jahren versorgt der Schriftsteller Kristof Magnusson die deutschen Leser und Leserinnen mit gewitzten und klugen, satirischen, aber nicht bösartigen Dialogen“, heißt es in der Ankündigung für Lesenswert heute Abend um 23:15 Uhr im SWR Fernsehen. „Nicht von ungefähr hat er als Theaterautor begonnen - und diese Herkunft merkt man auch seinen Romanen an. (…) Im neuen Roman ‚Ein Mann der Kunst‘ geht es um einen Künstler, um sein Image, um Bilder, den Kunstmarkt und vor allem um eins -die Kunstfans.“
Das Buch steht neu auch auf der Shortlist für den Literaturpreis „Text & Sprache 2021“ vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI. Nominiert sind zwölf junge Autor*innen mit ihren neuen Büchern. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird im Oktober 2021 anlässlich der 70. Jahrestagung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft verliehen.
„Ein Buch, das einem die Liebe zur Kunst und zur Literatur zurückgeben kann.“ Denis Scheck

17.02.2021
Eva Munz, „Oder sind es Sterne“
Erfreuliche Reaktionen auf Eva Munz‘ gerade erschienenes Romandebüt: Von einem „großen Wurf“ und einer „vielschichtigen Erzählung“ ist die Rede. Und von „überraschender Leichtigkeit angesichts des komplexen politischen Themas“.
Die Autorin Anna Herzig schlägt Eva Munz‘ „Oder sind es Sterne“ auf Facebook schon mal für den Deutschen Buchpreis vor und schreibt: „Ich weiß nicht, welch Zauber hier am Werk war. Vielen Dank für diesen wundervollen Roman, der einen verändert zurücklässt. Für immer.“
Und die Vogue hält fest, dass „der Autorin und Journalistin Eva Munz mit ihrem Debütroman 'Oder sind es Sterne' eine ebenso vielschichtige wie politisch erhellende Erzählung über unsere Gegenwart und jüngste Vergangenheit gelungen“ ist.
„Oder sind es Sterne“ ist soeben auch in einer Hörbuch-Fassung bei den Kollegen von „Die GehörGäng“ erschienen, für die Patricia Schäfer, Pierre Sanoussi-Bliss und Oliver Nitsche den Roman eingelesen haben – Informationen dazu finden Sie hier.

16.02.2021
„Willkommen im Sprachland, alaaf!“
So lautet die närrische Empfehlung von Elke Heidenreich, Axel Hackes neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ zu lesen – eine gut gelaunte Aufforderung, der erfreulich viele Menschen nachkommen.
„Axel Hacke ist Weltmeister im Aufspüren herrlicher Versprecher, Verhörer, Irrtümer. (...) Im neuen Buch 'Im Bann des Eichelhechts' lacht man sich wieder von Seite zu Seite, von Ochsenschwansuppe bis Schrägschusspistole und dem Märchen vom Aschenpudel“, sagte Elke Heidenreich in ihrem WDR4-Buchtipp, den Sie hier nachhören können.
„Der Münchner Schriftsteller Axel Hacke hat einen feinen Sinn für das Abwegige und Absurde im Alltag“, schrieb gestern Karin Großmann in der Sächsischen Zeitung, und das bringt er auch in der Hörbuch-Fassung zum Ausdruck.

12.02.2021
Christina Clemm im „Streitraum“
Übermorgen Sonntag ist unsere Autorin Christina Clemm („AktenEinsicht“) zusammen mit Theresa Bücker bei Carolin Emckes „Streitraum“-Veranstaltung zu Gast.
Was für Auswirkungen hatten die bisherigen Corona-Beschränkungen speziell auf die Frauen? Wie ungleich waren die psychischen oder sozialen Belastungen für Frauen? Wie haben sich die Exzesse partnerschaftlicher Gewalt in dieser Zeit entwickelt? Welche politischen Konzepte haben gefehlt? Wie groß ist die Gefahr, dass sich die Geschlechterungerechtigkeiten langfristig vertiefen?
Über diese Fragen spricht Carolin Emcke mit der Journalistin und Autorin Teresa Bücker und mit Rechtsanwältin Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, am Sonntag 14. Februar von 12:00 bis 14:00 Uhr im „Streitraum“ der Berliner Schaubühne. Mehr zu dieser Online-Veranstaltung und zum Livestream finden Sie hier.
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl

11.02.2021
Eva Munz, „Oder sind es Sterne“
Gerade erschienen ist Eva Munz‘ Roman „Oder sind es Sterne“, der die Schicksale dreier Helden verknüpft, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren - ein spannendes Buch, das mit surrealem Humor von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt.
Eva Munz‘ Roman „Oder sind es Sterne“ spielt zwischen Kabul, Paris und Los Angeles. Die Autorin erzählt darin von Zugehörigkeit und Identität, von trügerischen Wahrheiten im Zerrbild der Medien, von der Unzuverlässigkeit der Erinnerung und einer fragwürdig gewordenen Männlichkeit. Wer ist Freund, wer Feind?
In ihrem Papierstau Podcast unterhalten sich Meike, Robin und Anika ausführlich über Eva Munz‘ Buch, nachzuhören hier (ab 31‘14“).
„Eva Munz nimmt uns in ihrem packend erzählten Debüt ‚Oder sind es Sterne‘ mit in die Anfangsphase des Afghanistankrieges, von dem drei sehr unterschiedliche Männer betroffen sind. Die Perspektiven des Waisenjungen Sameer, des Geschäftsmannes Hasir und des Soldaten Ryder beleuchten den Krieg am Hindukusch und männliche Identitäten aus sehr verschiedenen Blickwinkeln.“ Papierstau Podcast

05.02.2021
Axel Hackes Premieren-Lesung
Am kommenden Dienstag, direkt vor Bucherscheinen, liest Axel Hacke aus „Im Bann des Eichelhechts“. Sie können dabei sein und einen Platz in der ersten Reihe buchen.
„Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“ heißt Axel Hackes neues Buch. Es basiert auf Leserzuschriften, in denen es stets um Sprach-Irrtümer ging, um missverstandene Liedtexte, seltsam übersetzte Speisekarten, kleine Druckfehler, komische Straßenschilder und dergleichen mehr.
Hacke hat daraus ein ganzes Land konstruiert, Sprachland nämlich, in dessen Tierwelt sich Aschenpudel, Tinderfisch und Rächerlachs tummeln, in dem rare Pflanzen wachsen wie die Tiftriene und die Schwarzäugige Erbse, wo die Zeit in Verwöhnminuten gemessen wird und das iphone einst von John Lennon erfunden wurde. Kurzum: Die Sache ist außerordentlich komisch, phantasievoll und von einer ganz besonderen Poesie.
„Es wurde immer schwieriger, dieses Buch nicht zu schreiben, obwohl doch Nichtschreiben eigentlich die einfachste Sache der Welt ist, viel leichter als Schreiben. (…) Aber es ging einfach nicht mehr anders. Ich machte mich ans erste Kapitel. Und wissen Sie was? Wenn man damit erst mal angefangen hat, wenn man also sozusagen in die Kapitelstraße eingebogen ist, dann gibt es kein Zurück mehr.“ Axel Hacke
Mehr wird der Autor am kommenden Dienstag selbst berichten, wenn er aus seinem Buch liest und aus Sprachland erzählt. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung als Online-Stream (kein Livestream) ausgestrahlt wird! Die Aufzeichnung steht Ihnen ab 9.2. (20 Uhr) für 71 Stunden zur Ansicht zur Verfügung. Hinweise zur Buchung finden Sie hier.

04.02.2021
Uta Ruges „Bauern, Land“
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt die Autorin Uta Ruge in „Bauern, Land“ am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.
Die Besprechungen von Uta Ruges Sachbuch „Bauern, Land“ reißen nicht ab. Nach dem Beitrag im ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente (der dieser Tage von 3sat Kulturzeit und am 10. Februar vom Saarländischen Rundfunk übernommen wird) erschien eine lesenswerte Rezension von Michael Wolf im Neuen Deutschland.
Sein Fazit: „Mit Gewinn lässt sich 'Bauern, Land' als soziologische Studie lesen, die gesellschaftliche Entwicklung in einem Raum nachzeichnet, der nahe liegt, über den aber dennoch viel Unwissen und Missverstandenes kursiert, und den neu zu entdecken lohnt.“
Hier das ttt-Video und das Fazit von Nora Binder, der Autorin des Beitrags: „Über diesen Clash, dieses ständige Missverständnis zwischen Stadt und Land – darüber hat Uta Ruge ein Buch geschrieben. Sie erzählt darin, wie die Menschen hier das raue Land fruchtbar gemacht haben. Wie sie selbst auf einem kleinen Bauernhof nahe der Elbe aufgewachsen ist. Und wie immer realitätsferner die Vorstellungen werden, wenn es um ‚das Land‘ geht.“

02.02.2021
„Einhorn, Bär und Nachtigall …
… tanzen auf dem Maskenball“: Rotraut Susanne Berners ABC der Maskentiere, mit vielen Seiten zum selbständigen Gestalten, erscheint morgen – und ist schon heiß begehrt.
„Die Illustratorin Rotraut Susanne Berner hat mit Hans Magnus Enzensberger, Hanna Johannsen und zuletzt mit Christoph Hein zusammengearbeitet, aber Kindern können diese großen Namen piepsegal sein. Sie kennen die vorwitzigen Gestalten von Berners Hand sowieso“, schrieb Cornelia Geißler am Wochenende in der Berliner Zeitung. „Wer heute in den Kindergarten oder zur Schule geht, war sicher auch schon in ihrem Wimmlingen zu Besuch. Ihr neuestes Buch ist ein ABC, buchstäblich für die Gegenwart gezeichnet und gereimt: ‚Einhorn, Bär und Nachtigall tanzen auf dem Maskenball‘.“
Das bunte ABC der Maskentiere mit vielen Seiten zum Mitmachen wird morgen von Niels Beintker in B5 aktuell vorgestellt.
„Die Maul-Nasen-Schutz tragenden Tiere sind nicht alle im Zoo anzutreffen, auch mit Maikäfer und Qualle treibt die Illustratorin ihren Spaß und ‚der Oktopus verheddert sich / mit seiner Maske fürchterlich‘.“ Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

29.01.2021
Uta Ruge in „Titel, Thesen, Temperamente“
Am kommenden Sonntagabend stellt das ARD-Kulturmagazin "Titel, Thesen, Temperamente" Uta Ruges vielgelobtes Sachbuch "Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang" vor.
Am kommenden Sonntagabend stellt das ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente Uta Ruges vielgelobtes Sachbuch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ vor. ttt hat mit der Autorin die Schauplätze ihres Buches aufgesucht: den Bauernhof ihres Bruders, die örtliche Schleuse, die lokalen Archive … und widmet sich auch der Frage, wie groß die Kluft zwischen Stadt und Land inzwischen ist.
Mehr zum ttt-Beitrag, der am 31.1. ab 23:05 h in der ARD läuft (ab 20 h in der Mediathek), finden Sie hier.
„In diesem erhellenden Buch kann man das Ganze im Kleinen erblicken: Vom Leben auf dem Land damals und heute berichtet die in Berlin lebende Uta Ruge in ihrer detailreichen Kulturgeschichte, die nichts verklärt, aber vieles erklärt. Ein Bauernpanorama, ein Bauernzyklus der anderen Art – ein Buch gerade für Städter.“ Knut Cordsen, Bayerischer Rundfunk (Sachbücher des Jahres)

28.01.2021
Fritz Eckenga heute Abend im Wortklub
Ein vielversprechendes Lineup hat Moderator Thomas Koch für den heutigen Fußball-Abend im Dortmunder „Domicil“ aufgeboten: Christoph Biermann, Dietrich Schulze-Marmeling und Fritz Eckenga, plus Musik von Roughhouse!
Wortklub-Gastgeber Thomas Koch und das Dortmunder Domicil freuen sich auf die Fußballautoren Christoph Biermann und Dietrich Schulze-Marmeling auf Fritz Eckenga, der den Fußball in Gedichten preist, und auf das Duo Roughhouse, das für die Livemusik sorgt.
Kein Geisterspiel also! Und Fritz Eckenga wird wohl auch das eine und andere Gedicht aus seinem neuen Buch „Eva, Adam, Frau und Mann – da muss Gott wohl nochmal ran“ beisteuern. Zum kostenlosen Live-Stream über den YouTube-Kanal des Domicil geht es hier.
„Ein schönes neues, mit Scherz, Satire, Ironie & tieferer Bedeutung nicht geizendes Bändchen bezeugt Eckengas unheilbar produktiven Drang, sich auf das Dasein zwischen Unna und Oberammergau, Fußballplatz und Fleischtheke, Aschermittwoch und Welttoilettentag, Maischberger und Doktor Drosten einen Reim zu machen.“ Olaf Cless, fifty-fifty

27.01.2021
Der WDR verabschiedet die Literatur
Es darf echt nicht wahr sein: Kultur im öffentlichen Leben hat es gerade schwer genug – und nun soll es auch noch den Literatursendungen von WDR3 an den Kragen gehen!
Details zu diesem unrühmlichen Vorhaben finden Sie u.a. in der Süddeutschen Zeitung und im Börsenblatt. Eigenständiges Denken soll also einmal mehr mutwillig ausgeblendet werden - zugunsten von noch mehr und eh schon grassierender Harmlosigkeit. Wir kennen das zur Genüge!
Erheben Sie Einspruch und lassen Sie es die WDR-Verantwortlichen hier direkt wissen. Auf engagierte Buchbesprechungen wie die über Valeria Luisellis (Foto) Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ (auch gestern auf unserer Startseite) wollen wir im Programm von WDR3 auch zukünftig nicht verzichten:
„Ein Abbild unserer zersplitterten Bewusstseinslage: Valeria Luiselli schreibt einen bewegenden Roman über die humanitäre Krise an der US-Grenze zu Mexiko. Sie setzt mit ihrem ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ einer unerbittlichen Realität Menschlichkeit entgegen.“ Mareike Ilsemann, WDR3 Mosaik

26.01.2021
Was liest Ulrike Winkelmann grade?
In der neuen taz-Rubrik „Ich lese grade …“ kam am vergangenen Samstag taz-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann zu Wort, die neulich Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ geschenkt bekam und jetzt mit Begeisterung liest.
„Alles an diesem Buch ist eigentümlich schön. Die Sprache hochverdichtet, der Blick der einer Material sortierenden Journalistin“, schreibt Ulrike Winkelmann über Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“.
Und weiter: „Auf der Reise dieser Familie gibt es für die Leserin an jeder Straßenecke kleine Wissensjuwelen aufzusammeln: Anekdoten, Zitate, Verweise – vermeintlich spielerisch. Aber darunter wächst eine große, gesamtamerikanische Trauer.“
Den kompletten taz-Notizbuch-Text finden Sie hier.
„In ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ wird eine amerikanische Mittelklasse-Familie zu Zeugen des Flüchtlingsdramas. (…) Alles geht mit allem zusammen. Und genauso atemlos liest man das auch, aus der Geborgenheit der Querverweise herausgerissen, hineingestoßen in den Alptraum. (…) Luisellis Archiv kann die getrennten Sphären verbinden, ihr Roman wird seiner Aufgabe verstörend gerecht.“ Judith Heitkamp, Die Zeit

20.01.2021
Herzlichen Glückwunsch, lieber Axel!
Axel Hacke wird heute sage und schreibe 65 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich und freuen uns an seinem neuen Buch „Im Bann des Eichelhechts“, das gerade frisch aus der Druckerei bei uns eingetroffen ist und am 10. Februar in den Handel kommen wird.
60 Jahre alt zu werden, fand Axel Hacke vor fünf Jahren „an sich nicht schlecht“. Dieselbe heitere Gelassenheit legt er auch heute an den Tag, und auch sein neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ hat er erkennbar mit dieser Haltung geschrieben. Es wird am 10. Februar erscheinen, zeitgleich mit dem Hörbuch (hier ein kurzer Auszug).
Unter dem Titel „Kühlschränke und mächtige Narren: Axel Hacke wird 65“ hat Elke Richter von der dpa ein Porträt des Autors verfasst, nachzulesen z.B. hier.
„Vielleicht ist Axel Hacke einer der wenigen echten Volksschriftsteller, die unsere Literatur zurzeit hat. Seine Bücher werden nicht nur gelesen, sondern heftig geliebt.“ Uwe Wittstock
https://www.kunstmann.de/buch/axel_hacke-im_bann_des_eichelhechts-9783956144417/t-1/

19.01.2021
Deininger & Haase auf der Grünen Woche
Olaf Deininger und Hendrik Haase, die Autoren unserer Frühjahrs-Neuerscheinung „Food Code“, richten am Mittwoch 20.1. und Donnerstag 21.1. drei Fachgespräche auf der (digitalen) Grünen Woche 2021 aus.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Einen faszinierenden Blick in eine neue Esskultur und in die Zukunft auf unseren Tellern werfen Olaf Deininger und Hendrik Haase in ihrem Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“, das am 24. Februar erscheinen wird.
Morgen Mittwoch und übermorgen Donnerstag diskutieren Deininger und Haase auf der (digitalen) Grünen Woche 2021 mit der ehemaligen Bundesministerin Renate Künast und weiteren Expert*innen der digitalen Essgesellschaft über diese Themen: Wie verändert Technologie unsere Lebensmittelwelt? Wie schmeckt die Zukunft? Wie verändern Food-Startups das Lebensmittel-Geschäft? Wie verändern Prognose-Systeme unsere Lieferketten? Und welchen Einfluss haben sie auf das Verhalten der Verbraucher*innen? Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie hier.

18.01.2021
Hurzlmeiermalerei
Der Maler, Illustrator und Cartoonist Rudi Hurzlmeier Ist verliebt in die Komik der Kunst: Am Wochenende gab er in „SWR2 am Nachmittag“ ausführlich Auskunft über seine Arbeit.
Rudi Hurzlmeiers Kunst ist grandios, einzigartig, voller Humor und Satire. Dafür ist er berühmt und dafür wurde er schon mehrfach ausgezeichnet. Seit vielen Jahren arbeitet er für die Titanic und hat zudem Beiträge für die Zeit, Spiegel online und die Süddeutsche Zeitung geliefert. Und als fleißiger Buchautor hat er um die 45 Bücher herausgebracht.
Im Interview mit Marie-Christine Werner in SWR2 am Nachmittag gab der Maler, Illustrator und Cartoonist ausführlich Auskunft über seine Arbeit - hier das komplette Gespräch.
Kürzlich erschien bei uns sein Opus Magnum „Hurzlmeiermalerei“ mit den schönsten Bildern aus drei Jahrzehnten seines Schaffens.
„Lassen wir über der nackten Sinneslust aber bitte nicht den Biss, die Idylle, den leisen Horror, das Drama und die Abgründe außer acht, über welche die Hurzlmeierschen Sujets in Fülle verfügen.“ Frank Becker, Musenblätter

14.01.2021
Maude Barlow: „Das Wasser gehört uns allen!“
Die Kanadierin Maude Barlow ist die weltweit führende Aktivistin zum Thema Wasser. Ihr neues Buch „Das Wasser gehört uns allen!“ wurde gerade von Caspar Dohmen in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ empfohlen.
In ihrem neuen Buch „Das Wasser gehört uns allen! Wie wir den Schutz des Wassers in die öffentliche Hand nehmen können“ erklärt die international renommierte Wasseraktivistin Maude Barlow die Grundprinzipien des Blue Communities Project und zeigt Schritt für Schritt, was wir alle tun können, um unser Wasser zu schützen.
„Die Autorin schildert, wie wichtig globale Gesetze sind, um eine Wasserkrise abzuwenden. Sie macht aber ebenfalls deutlich, dass die ‚wirksamsten Schritte‘ auf lokaler Ebene stattfinden. Wertvoll ist ihr Buch für den Leser, weil Maude Barlow als Wasseraktivistin der ersten Stunde die Kommerzialisierung des Wassers mit all ihren Folgen und den Widerstand dagegen von Anfang an erlebt und reflektiert hat“, sagte Caspar Dohmen in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ (hier das Audio).
Ein weiterer Auszug: „Das Buch ist lesenswert. Denn die Autorin beschäftigt sich mit einem elementaren Problem der Menschheit und zeigt gleichzeitig einen gangbaren und konstruktiven Weg für jeden Einzelnen auf, sich für das Menschenrecht auf Wasser einzusetzen. Aus ihrem Mund klingt es überzeugend, wenn sie nach mehr als 30 Jahren Engagement schreibt: ‚Die Welt wird nur von unten nach oben verändert, von Menschen, die in ihren Gemeinden für das kämpfen, was ihnen am Herzen liegt‘.“

04.01.2021
Sigrid Löffler über Liat Elkayam
Zum Jahreswechsel hat Sigrid Löffler für Radio Bremen Liat Elkayams Roman „Aber die Nacht ist noch jung“ besprochen – ein Buch über den Glanz und das Elend, heute in einem weiblichen Körper zu stecken.
Flitterwochen, die Geburt des ersten Kindes, eine wilde Nacht in einem Club – drei Stationen im Leben einer Frau verwebt Liat Elkayam zu einem dichten Roman, der von der Sehnsucht nach Jugend erzählt. In „Aber die Nacht ist noch jung“ berichtet die Autorin laut Sigrid Löffler „höchst anschaulich aus einem Milieu in Israel, das wir eigentlich als die Domäne von Zeruya Shalev kennen – das private Milieu des gebildeten und gut situierten israelischen Mittelstands von heute mit seinen Liebes-, Ehe- und Familienkonflikten.“
Die komplette Rezension können Sie im Podcast von Radio Bremen nachhören. Hier Sigrid Löfflers Fazit: „Liat Elkayam entfaltet auch einigen formalen Ehrgeiz, der ihrem Roman-Triptychon sehr zugutekommt. So etwa sind im dritten Kapitel die einzelnen Abschnitte nach Art von Computer-Spielen organisiert, mit alternativen Lektüre-Wegen, die dem Leser viele Abzweigungen ermöglichen, aber doch alle zum selben Ziel führen – zu einem Roman-Finale, das offenlässt, ob die Heldin Leib und Seele künftig besser koordinieren und mit ihrem Selbstwertgefühl harmonisieren wird.“

28.12.2020
Axel Hacke: Der Jahresrückblick
Morgen Dienstag um 20 Uhr schaut Axel Hacke in einer Online-Lesung auf das Jahr 2020 zurück – Sie können live dabei sein. Und wenn Sie schon einen Blick ins Jahr 2021 riskieren möchten: Am 10. Februar erscheint Axel Hackes neues Buch.
2020 ist ein besonderes Jahr, und es endet mit einer besonderen Lesung: „Live aus dem Büro“ blickt Axel Hacke darauf in einer weiteren Online-Lesung zurück – und zwar an Hand der Kolumnen, die er in diesem Jahr geschrieben hat, auch mit Hilfe des einen oder anderen sonstigen Textes und natürlich mit Passagen aus seinen Büchern, die erhellen und vertiefen, was in den vergangenen zwölf Monaten geschehen ist. Und weil Hacke nie nur liest, sondern auch erzählt, wird es auch eine persönliche Rückschau auf eine Zeit, die wir so schnell nicht vergessen werden und hoffentlich so bald auch nicht wieder erleben müssen. Obwohl: Alles hat auch seine positiven Seiten. Welche? Darüber mehr am Dienstag, 29. Dezember, um 20 Uhr, Tickets gibt es hier.
Ein Blick ins neue Jahr lohnt sich schon deswegen, weil am 10. Februar Axel Hackes neues Buch erscheinen wird. Hier erfahren Sie mehr über „Im Bann des Eichelhechts“, das auch als Hörbuch erhältlich sein wird.

22.12.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Just vor Weihnachten sind noch zwei schöne Rezensionen über Peter Probsts Roman eingetroffen. „Ich habe jetzt ein Buch gelesen, das ich zwei Tage und Nächte gar nicht aus der Hand legen konnte, weil es mich so gefesselt, fasziniert, und belustigt hat."
Das schrieb Christian Ude in seiner neuesten Kolumne im Münchner Merkur. Leider steht der Text nicht online, darum hier noch Udes Fazit zu „Wie ich den Sex erfand“: „Glauben Sie mir: Man sollte sich dieses Lesevergnügen gerade in Zeiten, in denen sonst so wenig geboten ist, nicht entgehen lassen.“
Wer erinnert sich nicht an Woody Allens satirischen Aufklärungsfilm „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“ von 1972? „Eine der großen Fragen, nämlich wer dieses weltweit mit Abstand beliebteste zwischenmenschliche Freizeitvergnügen erfunden hat“, schreibt Fabian Stallknecht in seinem Kulturschockblog, „beantwortet nun der Münchner Autor Peter Probst… ‚Ach, Sie waren das? – Ja Dankeschön!‘ möchte der Kulturschock ihm zurufen. Denn erfunden wurde der Sex – Achtung, Zufall? – in ebenjenem Jahr 1972 und zwar von einem 13jährigen Jungen namens Peter im Münchner Vorort Untermenzing; weit weg vom quirligen Schwabing, dem mondänen Bogenhausen oder dem proletarischen Giesing …“ Eine sehr lesenswerte Besprechung von „Wie ich den Sex erfand“, hier der vollständige Text.

21.12.2020
Fritz Eckengas neuer Gedichtband
Mit „Wuchtige Befruchtung“ ist der Spiegel-Geschenktipp für Fritz Eckengas neuen Gedichtband „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“ überschrieben.
„In der Tradition von Robert Gernhardt steht auch Fritz Eckenga, der die vom idyllischen Dortmund aus erreichbare Welt einer Gemüts- und Lyrikprobe unterzieht“, schreibt der Spiegel in seiner Besprechung von „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“.
Und weiter: „Ob die Menschen in Soest oder Paderborn mehr zu bedauern sind, ob Wuppertal sonettfähig wäre?“
Endlich wird auch der Illustrator von Eckengas neuen Rettungsreimen gelobt: „Der Maler Nikolaus Heidelbach sorgt mit surrealen Illustrationen für jene Lieferung Schönheit, an der es dem Leben in Deutschland zuweilen gebricht."

17.12.2020
Gilles Kepel: „Chaos“
Gestern Abend hat Gilles Kepel in der Tagesschau der ARD das Urteil im Charlie Hebdo-Prozess kurz kommentiert. Und auf quantara.de ist ein neuer Essay des Autors von „Chaos“ zu lesen.
Gestern Abend kommentierte Gilles Kepel in der ARD-Tagesschau kurz und knapp das Urteil im Pariser Charlie Hebdo-Prozess, hier das Video.
Auf quantara.de schreibt der Autor von „Chaos“, an die Stelle einzelner Terrororganisationen seien Netzwerke getreten, die den kulturellen Bruch predigen und radikale Taten provozieren. Titel des neuen Essays: „Der neue Dschihad und seine Mentoren“
„Es gibt nur wenige, die die jüngere Geschichte des Nahen Ostens so umfassend verstehen wie der französische Sozialwissenschaftler Gilles Kepel. (…) Sein jüngstes Buch ‚Chaos‘ ist in kurzer Zeit zum Grundlagenwerk über die Region geworden.“ Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung

15.12.2020
„Ramen für alle“
Lust auf eine dampfende, duftende Schale Ramen? Dieses illustrierte Kochbuch serviert authentische, leicht umsetzbare Rezepte für japanische Nudelsuppe. Eine Liebeserklärung an eine der köstlichsten Suppen der Welt.
Über die Rezepte hinaus erfreut dieses so kompetente wie charmante Buch von Hugh Amano (Bild) und Sarah Becan mit jeder Menge detaillierter Information über Ramen und japanische Koch- und Esstraditionen.
„Ramen für alle“ hat auch die Fachleute von sumikai.com begeistert: „Ja, bei dem vorliegenden Kochbuch handelt es sich um einen Comic. Dies mutet zunächst seltsam an und man weiß anfangs nicht, was einen genau erwartet. Doch binnen weniger Seiten ist man bereits gefangen in der Welt der köstlichen Ramen, in der ganz geschickt alle Interessierten abgeholt werden“, heißt es in der Besprechung von Nagisa Tsubaragi.
„Ich mach‘s kurz: Das Buch der Ramen-Spezialisten Hugh Amano und Sarah Becan ist von grandioser Wissenstiefe und gehört für mich zum Besten, was in Deutschland zum Thema erschienen ist.“ Stevan Paul, Vielfach kulinarisch

11.12.2020
Nadia Budde in „Druckfrisch“
Wer Nadia Budde, die Schöpferin von „Letzte Runde Geisterstunde“ und „Eine Woche drin“ und Neuübersetzerin von Dr. Seuss‘ „Der Grinch“, etwas näher kennen lernen will, sollte am kommenden Sonntagabend Denis Schecks „Druckfrisch“ im Ersten einschalten.
„Im Gespräch mit Denis Scheck erzählt Nadia Budde von Strich und Farbe und der glücklichen Verbindung von Text und Bild“, heißt es in der Ankündigung für ARD Druckfrisch am Sonntag, 13.12., ab 23:35 Uhr.
Wunderbar gelungen ist ihr das z.B. in „Letzte Runde Geisterstunde“. „Ihr neustes Buch“, so Denis Scheck weiter, „ist am unschönen Puls der Zeit gezeichnet: ‚Eine Woche drin‘ erzählt vom unfreiwilligen Hausarrest in der Quarantäne.“
Zuletzt hat Nadia Budde für uns den legendären „Grinch“ von Dr. Seuss neu übersetzt: die Geschichte vom Grinch, der widerwillig entdeckt, dass Weihnachten mehr als nur Geschenke bedeutet.

10.12.2020
Hauck & Bauer: „Cartoons“
Das große Hauck & Bauer-Buch im kleinen Format versammelt Witze, Karikaturen, Cartoons und Comicstrips von „Deutschlands lustigstem Comic-Duo“ (SZ) aus den letzten siebzehn Jahren.
Im Wettstreit um das schönste Pressezitat zu „Cartoons“, dem neusten Streich von Hauck & Bauer, hat sich nun die Zeitschrift MUH, die uns auch durch ihren Umgang mit der verflixten Corona-Pandemie Respekt abnötigt, in eine aussichtsreiche Position gebracht.
„Wer das nicht spätestens zu Weihnachten geschenkt bekommt, wird nicht geliebt“, schrieb Arno Frank ebendort als Fazit seiner Buchbesprechung. Wenn das nicht eine wohlformulierte Kaufaufforderung ist! Und noch sind, rechtzeitig zum Fest der Liebe, entsprechende Mehrfachbestellungen möglich.

08.12.2020
Margaret Mitchell: „Vom Wind verweht“
Gestern wollte Günther Jauch bei „Wer wird Millionär?“ Folgendes wissen: „Ein Literaturklassiker hat in der aktuellen deutschen Übersetzung einen Buchstaben verloren und heißt nun …“
Zur Auswahl standen die Antworten a) Gullivers Reise, b) Herr der Fliege, c) Vom Wind verweht, d) Mob Dick. Die Dame auf dem Stuhl bei Jauch brauchte zwei Joker, Kunstmann-Fans hätten es wohl ohne geschafft.
Eine ganz andere Frage ist nun, ob sich unser Mitchell-Übersetzer Andreas Nohl anstacheln lässt, auch die anderen drei Klassiker neu zu übertragen. „Mob Dick“ wäre unser Favorit!
„Eine Übersetzung von Andreas Nohl wäre aufs Geratewohl selbst dann zu empfehlen, wenn der Titel 'Vom Wnd verweht' lautete. Seine genialen (gescheiten, gewandten, unverblümten) Übersetzungen von 'Tom Sawyer & Huckleberry Finn' oder von der 'Schatzinsel' berechtigen zu so kühnen Aussagen. Auf Andreas Nohls Übersetzungen kann man sich zu hundert Prozent verlassen.“ Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

03.12.2020
Peter Probst im Interview von München TV
Jörg van Hooven hat sich für seine gestrige Sendung „Menschen in München“ mit Peter Probst ausführlich über dessen Roman „Wie ich den Sex erfand“ unterhalten – ein entspanntes und ergiebiges Gespräch.
In „Wie ich den Sex erfand“ erzählt Peter Probst liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbrach.
Für die Sendung „Menschen in München“ von München TV hat Jörg van Hooven den Autor zum Interview getroffen. Hier können Sie die beiden bei ihrem 40-minütigen Spaziergang über den Alten Südfriedhof begleiten und eine Menge über die Entstehungsgeschichte des Buchs erfahren: Fiktion oder Realität? Franz Josef Strauß oder Willy Brandt? Deutscher Schlager oder Procol Harum?
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ Ulrich Sonnenschein, hr2 Kultur

01.12.2020
Anna Machin: „Papa werden“
Was ist ein guter Vater? Unter den „12 Büchern des Jahres 2020“ figuriert im Bestseller-Kulturmagazin des SPIEGEL auch Anna Machins „Papa werden“.
Für Spiegel-Rezensent Tobias Becker ist Anna Machins „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ ein „wichtiges Buch, in das vielleicht auch deutsche Familienpolitiker mal einen Blick werfen sollten“. Er lobt diese „Kulturgeschichte der Vaterschaft“ der britischen Evolutionsanthropologin für ihre Erkenntnisse, „die manchen und manche erstaunen dürften“: Gute Väter seien nicht einfach Mütterkopien, sie hätten ureigene Qualitäten, mit denen sie die seelische Gesundheit ihrer Kinder, ihre Individualität, ihre Autonomie und ihre Sprachentwicklung fördern könnten.
„Die zweifache Mutter Anna Machin warnt, dass die Mutterrolle als Goldstandard guter Elternschaft den Blick auf die Besonderheiten der Vaterrolle versperrt. (...) Dieses inspirierende Manifest für die Vaterschaft fordert die Zeit, die Ressourcen und den Respekt ein, die Väter und Mütter brauchen, um glückliche Kinder großzuziehen.“ Michael Holmes, Psychologie heute

30.11.2020
Kristof Magnusson heute im taz talk
Heute Abend um 19 Uhr liest Kristof Magnusson im taz talk aus seinem neuen Roman „Ein Mann der Kunst“, es moderiert Jan Feddersen. Sie können per Live-Stream auf YouTube dabei sein.
„Sein neuer Roman trägt den freundlichen Titel ‚Ein Mann der Kunst‘: Kristof Magnusson beschreibt in dieser Geschichte indes mit feinem Gespür für Zwischentöne und echte Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse eine Kunstszene hinter den Kulissen. Eine Art Satire ohne satirische Allüre – ein glänzendes Stück Beobachtung von Menschen (im Hessischen) mit Sinn für die feinen Unterschiede. ‚Ein Mann der Kunst‘ ist somit zugleich einer der lustigen Romane der Herbstsaison, ohne sich über die Figuren, die er beschreibt, zu erheben.“ (aus der Ankündigung der taz)
Mehr zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
„Wenn es einen deutschen Gegenwartsautor gibt, der Prosa schreibt, so pointenselig wie Boulevardtheater, dann Magnusson.“ Tilman Krause, Die Literarische Welt

26.11.2020
Kristof Magnusson in der New York Times
In der gestrigen Ausgabe der New York Times findet sich eine Reportage von Jack Ewing über Deutschland in einem Jahr ohne Handelsmessen – sein Kronzeuge in Sachen Frankfurter Buchmesse war Kristof Magnusson.
Jack Ewings NYT-Reportage behandelt in erster Linie die wirtschaftlichen Aspekte des Themas. Im Gespräch mit unserem Autor ging es dann aber auch Messe-Phänomene, die für unsere Branche ebenfalls wichtig sind und die wir dieses Jahr alle besonders vermissten:
„Mr. Magnusson took part in a related event at the German National Library in Frankfurt that, he said, reminded him why he likes trade fairs despite the hangovers and sleep deprivation. Mr. Magnusson, who was promoting his latest novel, 'Ein Mann der Kunst' ('A Man of the Arts'), found himself appearing before a live, socially distanced audience with Wladimir Klitschko, a former heavyweight boxing champion promoting a motivational book, and Eva von Redecker, a philosopher who argues that capitalism is in the final stages of its demise. ‚You get the whole panoply of the literary world,‘ Mr. Magnusson said. ‚It’s a good way to get out of your bubble.‘“
„Ein Buch, das einem den Glauben zurückgeben kann an die Wirksamkeit von Literatur und Kunst.“ Denis Scheck, ARD Buchmessenbühne

24.11.2020
Christina Clemm zum 25. November
Seit 1999 wird der 25. November als Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen begangen. Hier einige Hinweise auf verschiedene Aktivitäten von Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht“, rund um diesen Termin.
Nach wie vor stirbt jeden dritten Tag allein in Deutschland eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Die Frauenhäuser sind überbelegt, und während der Coronakrise beobachten die Beratungsstellen eine Zunahme der sowieso schon dramatischen Zahlen. Hier einige Hinweise auf verschiedene Aktivitäten von Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, rund um den 25. November:
Am vergangenen Sonntag war Christina Clemm Studiogast bei „Clever Girls“ vom rbb, mehr dazu hier. Gestern Abend wirkte sie bei einer Veranstaltung der Rosa-Luxemburg Stiftung zu Femiziden mit, hier das Video. Und am 25.11. veranstaltet der Stadtverband Regensburg von Bündnis 90/Die Grünen eine Lesung mit Christina Clemm aus ihrem Buch.
„Christina Clemm beschreibt in 'Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt‘ das, was immer noch gern geleugnet wird, in einer solchen Dichte und Präzision, dass es niemand mehr vergisst. (…) In ihren Erzählungen herrscht eine bemerkenswerte Balance zwischen der schonungslosen Beschreibung der Misshandlung, die Frauen erlitten haben, und gleichzeitig der mutigen Rückeroberung ihrer Handlungs- und Sprechfähigkeit.“ Carolin Emcke, sueddeutsche.de

23.11.2020
Nuruddin Farah wird 75
Am Dienstag, 24. November 2020, wird der somalische Autor Nuruddin Farah, immer wieder als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt, 75 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
Nuruddin Farah, 1945 im damals italienisch verwalteten Baidoa in Somalia geboren, bekam sein Erzähltalent in die Wiege gelegt: Seine Mutter war Geschichtenerzählerin, ebenso wie zwei seiner Ahnen. Als Jugendlicher verfasste er Briefe für Analphabeten, mit 20 Jahren veröffentlichte er seine erste längere Geschichte.
Seit Ende der 1970er Jahre zählt er zu den großen Autoren Afrikas, sein Werk kreist stets um die Entwicklung und die Gesellschaft Somalias. Seiner Heimat muss er sich allerdings von außen nähern, seit er vom somalischen Militärregime in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde. Farah lebt heute, nach langen Jahren der Wanderschaft, in Kapstadt.
Silvia Vogt hat für den Evangelischen Pressedienst ein Porträt über Nuruddin Farah verfasst, nachzulesen z.B. hier. In diesem Frühjahr ist bei uns Farahs jüngster Roman „Im Norden der Dämmerung“ erschienen.
„Die Kraft dieses Romans liegt nicht in der Analyse heutiger Krisen. Sie liegt in den Charakteren, deren Leben die Politik durchschüttelt.“ Marie Schoeß, Bayern2 Diwan
„‘Im Norden der Dämmerung' ist auch eine Geschichte, die in vielen Nuancen und Facetten sehr beredt vom Leben derer berichtet, die gar keine andere Wahl haben, als irgendwo anders auf der Welt als 'Migranten' ein neues Leben zu beginnen, weil man da, wo sie herkommen, längst nicht mehr leben kann.“ Ulrich Noller, WDR Cosmo

19.11.2020
Uta Ruge, „Bauern, Land“
Wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte: In der Weihnachts-Literaturbeilage der ZEIT wird Uta Ruges „Bauern, Land“, das die Sachbuch-Bestenliste im November anführt, ganz ausgezeichnet besprochen.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge in ihrem Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
Hier ein Auszug aus der ZEIT-Rezension von Elisabeth von Thadden: „Exzellent geschrieben, mit historischen Exkursen, detailreich und hochinformativ, am eigenen Leben erzählt. Ruge gibt Menschen das Wort, die heute kaum zu hören sind – weil sie nur noch eine winzige Minderheit darstellen, aber auch, weil ihre Stimmen von lauter ökonomischen, ökologischen und politischen Erklärungen, dem Verbandslobbygeschrei und den medialen Stereotypen übertönt werden.“
In der ARD-Themenwoche „Wie wollen wir leben?“ wurde Ruge auch verschiedentlich interviewt. Für den Saarländischen Rundfunk hat Jochen Marmit mit ihr gesprochen, die als Bauerntochter erlebt hat, wie viel Arbeit in einem Laib Brot steckt und welchen Weg ein Stück Fleisch hinter sich hat, bis es fertig auf dem Tisch steht - hier der Podcast.
Ein weiteres Gespräch „über Bullerbü-Träume und ländliche Wirklichkeit“ hat Dagmar Fulle für hr-Info mit Uta Ruge geführt, nachzuhören hier (ab 17‘12“).

18.11.2020
Fritz Eckenga zum Welttoilettentag
Ohne Fritz Eckenga hätten wir es nie erfahren: Der 19. November ist Welttoilettentag! Wie er auf das Gedicht zu diesem Thema kam, erzählt der Autor in der Sendung „Künste im Gespräch“ vom Schweizer Radio SRF2.
„Heraus zum Welttoilettentag“ heißt eines der 100 neuen Gedichte in Fritz Eckengas Buch „Eva, Adam, Frau und Mann – da muss Gott wohl noch mal ran“, in dem es außerdem noch um Liebe und Erotik, um Fußball und Dichtkunst – und um Corona geht.
Für die Sendung „Künste im Gespräch“ vom Schweizer Radio SRF2 hat sich Michael Luisier mit dem Dortmunder Dichter unterhalten, hier nachzuhören.
„Ein schönes neues, mit Scherz, Satire, Ironie & tieferer Bedeutung nicht geizendes Bändchen bezeugt Eckengas unheilbar produktiven Drang, sich auf das Dasein zwischen Unna und Oberammergau, Fußballplatz und Fleischtheke, Aschermittwoch und Welttoilettentag, Maischberger und Doktor Drosten einen Reim zu machen.“ Olaf Cless, fifty-fifty

17.11.2020
Webtalk mit Christina Clemm
Die Friedrich-Naumann-Stiftung veranstaltet am Mittwoch, 18. November, einen Webtalk mit Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht“, über die Auswirkungen von psychischer und physischer Gewalt gegen Frauen.
Auf Einladung des Landesbüros NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung diskutiert Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, am Mittwoch, 18. November, mit Ria Schröder (Bundesvorstand FDP) über die Auswirkungen von psychischer und physischer Gewalt gegen Frauen und über die offenen politischen Fragen. Es moderiert Christoph Giesa.
Für diesen Webtalk können Sie sich hier kostenlos anmelden.
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“

10.11.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden. Sprich, Erinnerung, sprich!
„Die Schauplätze, angefangen bei der Beschreibung der heimischen Hobbykeller, bis zu den Partygetränken und den Snacks - es ist alles sehr authentisch. Mit viel Witz und Humor erzählt Peter Probst vom Erwachsenwerden im spießigen Münchner Vorort.“ So empfahl Sabine Abel von der Münchner Buchhandlung Buch in der Au gestern Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ bei Wir in Bayern im Bayerischen Fernsehen, hier das Video (Buchtipp ab 30‘30‘‘).
Ebenfalls gestern druckte der Münchner Merkur eine vortreffliche Rezension von Volker Ufertinger, der den Romantitel sehr schön auf den Punkt bringt: „‘Wie ich den Sex erfand‘: Klingt nach einem Kapitel aus der Autobiographie Gottes.“ Und auch das Hörbuch nicht vergisst: „Das Hörbuch, eingelesen von Schauspieler Christian Tramitz, ist kongenial.“

06.11.2020
Lesung mit Kristof Magnusson
Am kommenden Dienstag stellt Kristof Magnusson seinen neuen Roman „Ein Mann der Kunst“ in der Stadtbibliothek Bonn vor, es moderiert der Kunstkritiker Stefan Koldehoff. Sie können per Livestream dabei sein.
Ursprünglich hatte das Bonner Literaturhaus Kristof Magnusson und Stefan Koldehoff ins Bootshaus des ältesten Bonner Rudervereins eingeladen, wo der Schriftsteller und der Kunstkritiker mit Blick auf den Rhein über den vielgelobten Künstlerroman „Ein Mann der Kunst“ diskutieren wollten.
Das werden sie nun in der Bonner Stadtbibliothek tun, die für die Livestream-Veranstaltung am Dienstag, 10. November, um 19:30 Uhr eingesprungen ist. Hier können Sie sich anmelden, um dabei zu sein.
„Kristof Magnussons hinreißender Roman ‚Ein Mann der Kunst‘ wandelt durch Diskurshöllen und Lebensweisen.“ Irene Bazinger, FAZ
„Ein Buch, das einem den Glauben zurückgeben kann an die Wirksamkeit von Literatur und Kunst.“ Denis Scheck, ARD Buchmessenbühne

05.11.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Dringend empfohlene November-Lektüre: Uta Ruges „Bauern, Land“ ist in beiden Sachbuch-Bestenlisten vertreten: auf Platz 1 bei DLF / ZDF / ZEIT, auf Platz 6 bei Welt / WDR / NZZ / ORF
Aus den Begründungen der Jurys: „Uta Ruge ist aufgewachsen auf einem Bauernhof im Kreis Cuxhaven, später arbeitete sie als Journalistin in Berlin. Nun kehrt sie zurück auf den Hof ihrer Jugend, den ihr Bruder übernommen hat. Sie zeigt, wie das Weltgeschehen das Leben dort verändert – und wie groß die Kluft zwischen Stadt und Land inzwischen ist.“ (Bestenliste Platz 1) - „Uta Ruge fragt auch: Hat das klassische Dorfleben mit dieser Form der Agrarindustrie noch eine Zukunft?“ (Bestenliste Platz 6)
Dass „Bauern, Land“ ausgezeichnet geschrieben ist, lohnt die Lektüre zusätzlich. Und falls Sie als Städterin oder Städter schon mal mit dem Gedanken spielten, aufs Land zu ziehen, kommen Sie um dieses Buch schon gar nicht herum.
„Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
„Die Reportage ‚Bauern, Land‘ von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk.“ Susanna Wengeler, Buchmarkt

03.11.2020
Christina Clemm: „AktenEinsicht“
Ende Oktober diskutierte Christina Clemm mit Margarete Stokowski beim Göttinger Literaturherbst über Gewalt gegen Frauen. Und morgen nimmt sie an einer Zoom-Diskussion beim Deutschen Juristinnenbund zu diesem Thema teil.
Mit Margarete Stokowski hat Christina Clemm beim 29. Göttinger Literaturherbst über ihr Buch „AktenEinsicht“ und das Thema Gewalt gegen Frauen diskutiert – auch vor dem Hintergrund, dass sie im Lockdown nochmals drastisch zugenommen hat. Einen Rückblick auf diese Veranstaltung lesen Sie hier.
Morgen Mittwoch veranstaltet der Deutsche Juristinnenbund im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen am 25.11. eine Lesung mit Podiumsdiskussion, bei der Christina Clemm ebenfalls mitwirkt, hier nähere Informationen dazu.
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“

30.10.2020
Peter Probst heute Abend im „Kölner Treff“
Zusammen mit seiner Frau Amelie Fried ist Peter Probst heute Abend bei Susan Link und Micky Beisenherz in der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ zu Gast, wo er seinen Roman „Wie ich den Sex erfand“ vorstellen wird.
Peter Probst erzählt in „Wie ich den Sex erfand“ liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbricht - zum Entsetzen der Erwachsenen, zu unserem Lesevergnügen. Auch Probsts Frau Amelie Fried hat mit „Die Spur des Schweigens“ in diesem Herbst einen neuen Roman veröffentlicht.
Ein Paar „auf Augenhöhe“ also, das sich zudem seit vielen Jahren auch gesellschaftspolitisch engagiert. Mehr zu den Themen der Talkrunde und zu den weiteren Gästen im „Kölner Treff“ (heute ab 22 Uhr im WDR Fernsehen) finden Sie hier.
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ Ulrich Sonnenschein, hr2 Kultur
„In 50 Jahren hat sich die Gesellschaft deutlich gewandelt. 'Wie ich den Sex erfand', der Roman des Münchners Peter Probst, erzählt komisch und charmant von einer fernen, vertrauten Zeit.“ Michael Luisier, Schweizer Radio SRF2 Kultur

27.10.2020
Mitternachtsfernsehen mit Uta Ruge
Heute Abend bzw. exakt um Mitternacht sendet das NDR Bücherjournal einen Beitrag über Uta Ruges Sachbuch „Bauern, Land“ – gedreht am Tatort, dem Bauernhof von Uta Ruges Bruder in Neubachenbruch zwischen Stade und Bremen.
Thorsten Mack hat für das NDR Fernsehen mit Uta Ruge den Bauernhof besucht, auf dem die Autorin aufgewachsen ist und wo sie für ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ immer wieder recherchiert hat.
„Uta Ruge sieht die Landwirtschaft im Umbruch, nicht zuletzt wegen der Corona-Krise, die sichtbar gemacht habe, wie Stadt und Land voneinander abhängig sind und welche Rolle Transportwege und die Lieferketten spielen“, sagt Mack in seinem Beitrag für das NDR Bücherjournal. Und Uta Ruge ergänzt: „Diese Vorstellung, dass vielleicht doch um eine Stadt herum Landwirtschaft betrieben wird, die für die Stadt funktionieren kann - vielleicht wird das wieder ein bisschen deutlicher ins Bewusstsein kommen.“
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden. (…) Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt

26.10.2020
Fritz Eckenga: „Eva, Adam, Frau und Mann …“
„… da muss Gott wohl nochmal ran“, heißt sein neuer Gedichtband. Der Rettungsreim ist Eckengas Domäne. Darüber, wie er überhaupt zum Schreiben fand, gab der in Bochum geborene Dortmunder gestern in WDR5 Auskunft.
Fritz Eckenga erzählte in der Sendung „Erlebte Geschichten“ auf WDR5 in 21 Minuten, wie er wurde, was er ist – hier nachzuhören.
Fritz Eckenga sei „keiner dieser gut abgehangenen, schriftstellernden Wirklichkeitsverbraucher, die sich mit simpler Symptombeschau und wohlfeiler Beschreibung des Offensichtlichen zufriedengeben“, hieß es in der Ankündigung. Und weiter: „Eckengas Credo ist das aller seriösen Klempner und Chirurgen: ‚Du kannst es erst sehen, wenn du aufgemacht hast!‘“
Im Beitrag vergaß der Dichter auch nicht, seinen Verlag zu loben und dezent Werbung für sein neues Buch „Eva, Adam, Frau und Mann - da muss Gott wohl nochmal ran“ zu machen. Zu Recht!
„Am stärksten ist Eckenga bei der Gelegenheitslyrik, dem Zusammenspiel von Eleganz und Pflicht.“ Dirk Braunstein, junge Welt

21.10.2020
Kathrin Aehnlich: „Wie Frau Krause die DDR erfand“
In der ersten Oktober-Hälfte wurde in der „Lesezeit“ von mdr Kultur in 10 Folgen Kathrin Aehnlichs Roman „Wie Frau Krause die DDR erfand“ vorgelesen – und zwar von Dagmar Manzel. Ein großer Erfolg bei den Hörerinnen und Hörern – und im Buchhandel!
Für die TV-Serie „Wild Ost“ stehen Konzept und Inhalt schon fest, man braucht nur noch die Menschen, die authentisch erzählen, „wie es wirklich war“. Sie zu finden, ist Frau Krauses Auftrag. Was aber, wenn Wessis besser wissen, wie es „im Osten“ war?
Die Schauspielerin Dagmar Manzel hat in der „Lesezeit“ von mdr Kultur Kathrin Aehnlichs Roman „Wie Frau Krause die DDR erfand“ vorgelesen. Hier können Sie die 10 Folgen nachhören.
„Da Aehnlich Umstände und Eigenheiten erläutert, Tele-Lotto erklärt oder das Sächsische, Ulbricht-Zitate einstreut und andere DDR-Witze, vereint der Roman als eine Art Dokufiktion die Aufklärung für Ahnungslose mit einer Komödie für Eingeweihte.“ Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung

20.10.2020
Mützel/Locker: „Report Darknet“
Gestern begann am Landgericht Trier der sogenannte Bunker-Prozess gegen den Betreiber eines Rechenzentrums in Traben-Trarbach. Auf diesen berühmt-berüchtigten Fall gehen auch Daniel Mützel und Theresa Locker in ihrem Buch „Report Darknet“ ein.
In spannenden und akribisch recherchierten Reportagen erzählen Daniel Mützel (Foto) und Theresa Locker von einer neuen Generation von Cyberkriminellen, die am Laptop Millionen verdienen, und von Dissidenten, für die das Darknet eine Frage von Freiheit oder Folter ist. Ihr Buch „Report Darknet“ macht deutlich, warum – trotz des Ansturms der neuen Internetkriminellen – das Darknet für eine offene Gesellschaft unverzichtbar ist.
„Report Darknet“ wurde gestern Abend von Marcus Heumann in der Sendung „Andruck“ im Deutschlandfunk besprochen (hier nachzuhören), im Tagesspiegel hat Sebastian Leber ein Interview mit Daniel Mützel über seine Erfahrungen bei den Darknet-Recherchen geführt.
„Eine lesenswerte Reportagen-Sammlung.“ Marcus Heumann, Deutschlandfunk Andruck

19.10.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Uta Ruge, Autorin des Buchs „Bauern, Land“, meldet sich im perlentaucher mit einer Intervention zum diesjährigen Friedensnobelpreis – in Form eines Briefs an ihren Bruder, der den Bauernhof bewirtschaftet, auf dem sie aufgewachsen ist.
„Du bist Bauer. Also hast Du Anteil am diesjährigen Friedensnobelpreis, den die Medien so schnell vergessen haben. Auf welchen Feldern wird das Getreide angebaut, dessen Mehl in Säcken vom Welternährungsprogramm der UN in Flüchtlingslager und in die Dörfer transportiert wird?“ schreibt Uta Ruge in ihrer heutigen perlentaucher-Intervention.
Und weiter: „Wenn ich es recht bedenke, ist es eigentlich ein sehr interessanter Friedensnobelpreis, der da vor ein paar Tagen so ohne Sang und Klang über die mediale Bühne huschte. Denn er könnte viele Fragen aufwerfen und spannende Antworten liefern.“
Solchen Fragen und möglichen Antworten widmet sich auf 480 Seiten ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“, das vom Glück und von der Not des Landlebens erzählt – und auf der Longlist des diesjährigen NDR Sachbuchpreises steht.
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden. (…) Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt

16.10.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Gestern war Peter Probst in der „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur zu Gast, morgen sitzt er auf der ARD-Bühne der Frankfurter Buchmesse, und am Sonntag liest er im Westerwald aus seinem neuen Roman.
Seit einigen Wochen sammelt der zwölfjährige Peter Gillitzer in einem Heft geheimnisvolle Worte. „Unbefleckt“ und „Hingabe“ und „Empfängnis“. Er ist Ministrant und so fromm wie seine Eltern, die er nicht fragen kann, was diese Worte bedeuten. Und schon gar nicht solche wie „Unzucht“, „Beischlaf“ oder „Prono“, die er bei manchen Erwachsenen aufschnappt oder bei Schulkameraden, die über mehr Wissen verfügen als er …
Peter Gillitzer ist nicht Peter Probst, aber dessen Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist dennoch stark autobiographisch geprägt, wie der Autor gestern im Lesart-Gespräch bei DLF Kultur verriet. Morgen um 17:30 Uhr wird Peter Probst auf der ARD-Bühne der Frankfurter Buchmesse von hr-Redakteur Ulrich Sonnenschein interviewt (hier geht’s zum Livestream), am Sonntag um 11 Uhr liest er im „Stöffel“ in Enspel (Westerwald).
„In 50 Jahren hat sich die Gesellschaft deutlich gewandelt. 'Wie ich den Sex erfand', der Roman des Münchners Peter Probst, erzählt komisch und charmant von einer fernen, vertrauten Zeit.“ SRF2 Kultur
„Der rundum gelungene und hoch unterhaltsame 'Coming-of-Age-Roman' ist randvoll turbulenter Szenen, verblüffender Wendungen und aberwitziger Situationskomik.“ Ronald Schneider, Rheinische Post

13.10.2020
Liat Elkayam: „Aber die Nacht ist noch jung“
Flitterwochen, die Geburt des ersten Kindes, eine wilde Nacht in einem Club – drei Stationen im Leben einer Frau verwebt Liat Elkayam zu einem dichten Roman, der gerade in den Medien Furore macht.
„Hier wird gespielt – mit den Möglichkeiten und Deutungen des Seitensprungs, mit Eskapade und Absturz, mit Trip und Alltag“, schrieb Fridtjof Küchemann in seiner Besprechung von Liat Elkayams Debütroman für die FAZ-Literaturbeilage.
Das Fazit von Meike Feßmanns Rezension in der heutigen Beilage der Süddeutschen Zeitung: „‘Aber die Nacht ist noch jung‘ beschreibt das Chaos mütterlicher Dauerüberforderung, sprachmächtig, ironisch, nervig, verführerisch und dunkel.“
Für Carsten Hueck, der das Buch gestern in der Lesart von DLF Kultur besprach, ist es „ein kraftvoll erzählter und doch intimer Roman. Präzise ist das Gespür der Autorin für Situationen und Dialoge. Selbstbewusst, reflektiert und mit charmant-rüdem Humor porträtiert Liat Elkayam eine Frau von heute.“

09.10.2020
Fritz Eckenga auf der Bühne und im Radio
Seinen neuen Gedichtband präsentiert Fritz Eckenga heute bei der lit.RUHR, nächste Woche im Bayerischen Rundfunk und in Frankfurt auf der ARD-Buchmessenbühne – derweil sein Kollege Christian Maintz in Hamburg auftritt.
„Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“ heißt Fritz Eckengas neuer Gedichtband, den er heute Abend um 21 Uhr bei der lit.RUHR im Essener Zollverein vorstellt. Am Dienstag ab 14 Uhr ist er Interview-Gast von Christoph Leibold in BR2 Favoriten, und am Donnerstag liest er um 17:30 Uhr auf der ARD-Buchmessenbühne in der Frankfurter Festhalle.
Sein Dichterkollege Christian Maintz bestreitet zusammen mit der Schauspielerin Julia Nachtmann das Rahmenprogramm vom „Gemischten Doppel spezial“ im Hamburger Literaturhaus am kommenden Donnerstag um 18:30 Uhr.
„Fritz Eckenga - der Großmeister der geschliffenen Pointe, der Hohepriester des verdrehten Sinns, der Prophet der fröhlichen Hochkomik - hat einen neuen Lyrikband veröffentlicht, der uns hell lachen und aufatmen lässt.“ Matthias Ehlers, WDR5 Bücher

07.10.2020
Uta Ruges „Bauern, Land“ nominiert
13 Titel haben es auf die Longlist für den NDR Kultur Sachbuchpreis (Verleihung am 24. November) geschafft, einer davon ist Uta Ruges „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
In Uta Ruges Buch „Bauern, Land“ lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trocken gelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Sie erfahren, welches Bild von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich auch, wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!
Das Buch wurde soeben für den NDR Kultur Sachbuchpreis nominiert. Am kommenden Freitag wird es vom Literarischen Terzett im Literaturhaus Berlin vorgestellt. Und der perlentaucher-Bücherbrief für Oktober fasst einige Rezensionen zusammen.
„Die Reportage ‚Bauern, Land‘ von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk. (...) Plötzlich sehen wir die Landwirtschaft mit ganz anderen Augen.“ Susanna Wengeler, Buchmarkt

06.10.2020
Hauck & Bauer in BR-„Capriccio“
„Cartoons“ heißt das neue Buch von Hauck & Bauer, ein prachtvolles Best-of, das einen guten Einblick in das Werk der beiden Ausnahmekünstler ermöglicht. Unter dem gleichen Titel läuft zur Zeit auch eine Werkschau im Frankfurter Caricatura Museum.
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte von Deutschlands humorvollstem Cartoonisten-Duo im unterfränkischen Alzenau, wo Elias Hauck und Dominik Bauer gemeinsam zur Schule gegangen sind. Anlässlich ihres neuen Buches „Cartoons“ und der Eröffnung ihrer Ausstellung im Frankfurter Caricatura Museum ist Andreas Krieger vom Bayerischen Fernsehen mit ihnen in ihre Heimat zurückgekehrt. Sein Beitrag läuft heute Abend ab 22 Uhr in „Capriccio“.
„Hauck & Bauer bewegen sich ständig am Rande (der Bosheit, des Geschmacks, der Banalität), doch erstaunlicherweise stürzen sie nie ab.“ Andreas Platthaus, FAZ

30.09.2020
Hans Traxler: „Die grünen Stiefel“
„Die grünen Stiefel“ kommen zur rechten Zeit. Die Klimakatastrophe ist in aller Munde, die Kinder hören mit. Aber wie kommt bei ihnen an, worüber die Erwachsenen reden?
Mehr als 70 Bücher hat Hans Traxler in seiner langen Laufbahn geschrieben und gezeichnet. Mit „Die grünen Stiefel“ ist er auf der Höhe der Zeit: ein Bilderbuch zum Klimawandel, für Kinder ab 4 Jahren und für ihre Eltern und Großeltern.
„Was verlangt die Krise des Planeten uns ab? Hans Traxler führt es in ‚Die grünen Stiefel‘ ebenso ironisch wie entschieden vor“, lautete die Überschrift von Andreas Platthaus‘ Besprechung in der FAZ von vorgestern. Dass Traxler kluge Bücher macht für und über Kinder und zunehmend für uns alle über die entscheidenden Lebensthemen der Gegenwart, beweise sich hier einmal mehr mit dem kleinen Johann, der am Ammersee plötzlich Eisbären und Eskimos vorfindet – steht in der Zusammenfassung bei perlentaucher.de.

29.09.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Uta Ruge verwebt die Erinnerung an das Leben auf dem Land in den 50er Jahren mit der genauen Beobachtung der Landwirtschaft heute, mit den welthistorischen Zusammenhängen und der Kulturgeschichte, die das Leben der Bauern geprägt haben und prägen.
„Den Reiz dieses Buches macht es aus, dass die Verfasserin weder ganz In- noch ganz Outsider ist und damit jenseits der festgefahrenen Frontstellungen steht. (…) Uta Ruge hat ein Buch geschrieben, das überaus klar ist, gerade weil es Eindeutigkeit vermeidet“, schrieb Burkhard Müller ist seiner gestrigen Rezension in der Süddeutsche Zeitung.
Im neuen Buchmarkt empfiehlt Susanna Wengeler das Buch: „Die Reportage 'Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang' von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk. (...) Plötzlich sehen wir die Landwirtschaft mit ganz anderen Augen.“
Heute Abend stellt die Autorin ihr Buch im Berliner Buchhändlerkeller vor.

25.09.2020
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Auch diese Woche wurde Kristof Magnussons neues Buch da und dort wieder klug und kenntnisreich empfohlen. Aus zwei besonders sorgfältigen Besprechungen sei hier kurz zitiert:
„Der Schriftsteller Kristof Magnusson beherrscht die Gabe, gut lesbare und anspruchsvolle Romane zu schreiben, die durchaus etwas über unsere Zeit erzählen“, begann Annemarie Stoltenberg ihre Rezension in NDR Kultur. „Er kann ‚intelligent‘ unterhalten. Dafür steigt er gern auch in Gesellschaftsfelder ein, die er genau erkundet, ehe er sie zu Handlungsorten seiner Texte macht.“ Ihr Fazit: „Ein Mann der Kunst“ sei „ein hochvergnüglicher Roman, der mit der Nadel der Erkenntnis in allerlei aufgeblähten Bildungsdünkel sticht.“
„Alle Plotpunkte sind am richtigen Ort, die Dialoge meist witzig, die großen und kleinen Spannungsbögen gut austariert. Dabei gelingen durchaus feinsinnig beobachtete Beziehungsmuster – etwa zwischen Constantin und Ingeborg Marx, dem erwachsenen Sohn und der Mutter an der Schwelle zum Alter“, so Tanya Lieske gestern in ihrer „Büchermarkt“-Besprechung im Deutschlandfunk. Mit „Ein Mann der Kunst“ liefere Kristof Magnusson „nicht nur eine Persiflage des Kunstbetriebs, sondern auch eine offene Suchbewegung: Was kann Kunst heute, und wo stehen Männer und Frauen im Dialog der Generationen und der Geschlechter?“

23.09.2020
Fritz Eckenga: „Eva, Adam, Frau und Mann …
Fritz Eckengas neuer Gedichtband „Eva, Adam, Frau und Mann / da muss Gott wohl nochmal ran“, der heute erscheint, ist – illustriert von Nikolaus Heidelbach - ein würdiger Nachfolger von Eckengas Klassiker „Mit mir im Reimen“ (2015).
Alles geht den Bach runter: die Menschheit, das Klima, die Demokratie, der Fußball. Kann die Kraft des Reims das Elend erträglicher machen? Darüber und über sein neues Buch „Eva, Adam, Frau und Mann / da muss Gott wohl nochmal ran“ spricht Fritz Eckenga heute Abend ab 19 Uhr mit Jörg Thadeusz in dessen Sendung auf WDR2.
„Wem es aktuell an guter Laune gebricht, dem sei der Band aufs Schärfste empfohlen“, schreibt Martin Oehlen in seiner Buchbesprechung auf buecheratlas.com. „Eckenga würdigt Politiker und Satiriker, serviert Wurst und Kartoffel, zitiert eine Schnurre aus dem Literaturbetrieb und feiert den Fußball. Und er schaut uns hilfreich auf die Maske. Denn Obacht: Wer sie beim 'Küffen' aufbehält, darf sich über 'Fuffeln im Mund' nicht wundern.“ Auch das Titelbild und die Illustrationen von Nikolaus Heidelbach werden gewürdigt: „Den Bildern wohnt wie stets ein unheimlicher Zauber inne.“
„Woran es dem Werk dieses Autors gebricht, / ist ganz ohne Frage das Großgedicht. / Es geht unterm Strich, wer will das bestreiten, / auf viel zu viel Seiten um Kleinigkeiten.“ (Fritz Eckenga in seinem neuen Buch über selbiges)

22.09.2020
"Bauern, Land" im Bayerischen Rundfunk
In der Literatursendung "radioTexte" spricht Uta Ruge über ihr Dorf im Weltzusammenhang
Ein Leben von und mit den Zyklen der Natur: ist das heutzutage pure Landlust oder eher ein Hundeleben? Die Autorin und vielgereiste Journalistin Uta Ruge kennt das Landleben von der Pike auf und versucht sich in ihrem neuen Buch "Bauern, Land" sowohl an einer Entrümpelung bäuerlicher Stereotypen als auch an einer liebevollen Chronik ihres Dorfes. Antonio Pellegrino hat mit Uta Ruge gesprochen.
Lesung mit Ilse Neubauer.

21.09.2020
Oliver Bullough: „Land des Geldes“
„Das große Fiasko“ überschreibt die SZ ihre heutige Beilage zum Thema Geldwäsche. Wie genau die Superreichen dieser Welt Politik, Banken und Behörden austricksen, hat der Autor Oliver Bullough in seinem Buch „Land des Geldes“ beschrieben.
„Spätestens seit den Panama-Papers ist von Steuerparadiesen und den dazugehörigen Finanzskandalen überall die Rede. Oliver Bullough zeigt einem jedoch, wie vielfältig das Phänomen ist. All seine Informationen sind gut recherchiert und bildreich beschrieben.“ So Raul Zelik in WDR3 Gutenbergs Welt über Bulloughs Buch „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“.
Die jetzt am Wochenende publizierten FinCEN-Files zeigen erneut, dass Geldwäsche im großen Stil noch immer sehr gut funktioniert – auch infolge Politikversagen und skandalöser Praktiken der Großbanken.
„Oliver Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht.“ Michael Holmes, NZZ am Sonntag
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten.“ Ursula Weidenfeld, DLF Kultur

18.09.2020
Michael Sowa erhält den E.O. Plauen-Preis 2020
Der mit 5.000 Euro dotierte E.O. Plauen-Preis, gerne auch „Oscar der Illustratoren“ genannt, geht 2020 an Michael Sowa. Wir gratulieren herzlich!
Der E.O. Plauen Preis zeichnet das Schaffen bedeutender Künstler unserer Zeit im Genre Karikatur/Cartoon, Pressezeichnung und Buchillustration aus. Erster Preisträger war 1995 F. K. Waechter. Michael Sowa ist der neunte Preisträger.
Die Jury für den E.O. Plauen Preis hat sich nach Aussage des Juryvorsitzenden Andreas Platthaus einstimmig für Sowa als Preisträger 2020 entschieden: „Mit Michael Sowa wird die Malerei ausgezeichnet, ein Genre, das noch nicht mit dem E.O. Plauen Preis gewürdigt wurde. Michael Sowas Bilder zeichnen sich durch einen unglaublichen Witz aus, mit einer Liebe zum Detail, die faszinierend ist“, nachzuvollziehen z.B. im Sowa-Band der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
Die Preisverleihung findet, verbunden mit der Eröffnung einer Sowa-Ausstellung, am 19. September um 18 Uhr in der Galerie im Malzhaus in Plauen statt. Plauens Kulturbürgermeister Steffen Zenner und der Vorsitzende der E.O. Plauen-Gesellschaft, Karl-Gerhard Schmidt, werden gemeinsam den Preis überreichen. Einem breiteren Publikum wurde der Künstler auch durch den Erfolg des Films „Die fabelhafte Welt der Amélie“ bekannt - der Streifen läuft in Anwesenheit des Künstlers am Sonntag, 15 Uhr, ebenfalls im Malzhaus. Weitere Informationen u.a. hier im Vogtland-Anzeiger.

14.09.2020
Bauern, Land: Vom Ernährer zum Buhmann der Nation
Kunstmann-Autorin und Bauerntochter Uta Ruge im NDR Kulturjournal.
Früher wurden die Bauern geachtet, denn man hat sie gebraucht: Sie ernährten die Menschen in der Stadt. Heute gibt es Lebensmittel en masse auf dem Weltmarkt, und viele Bauern fühlen sich von der Politik gegängelt und von den Städtern als Umweltsünder oder Tierquäler verachtet.
Die Autorin und Journalistin Ute Ruge ist selbst auf einem Bauernhof in Niedersachsen groß geworden; im NDR-Kulturjournal erzählt sie, wie eine Kindheit auf dem Land ein stetiges Hineinwachsen in Verantwortung bedeutet, aber auch, wie die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte das Leben auf dem Land radikal verändert hat.

10.09.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
„Das Buch ist großartig (…) und liest sich unheimlich gut“, urteilte Ulrich Sonnenschein in hr2 Kultur über Peter Probsts neuen Roman. Und Christoph Leibold lobte in BR2 Diwan die Phantasie seines Helden, die zum Motor der Geschichte wird.
Peter Probst erzählt in „Wie ich den Sex erfand“ liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbricht - zum Entsetzen der Erwachsenen, zu unserem Lesevergnügen.
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ So das Fazit von Ulrich Sonnenscheins Besprechung in hr2 Kultur, hier der Podcast.
„Die Enge des Elternhauses befördert Peters Ausflüchte in die Phantasie“, hob Christoph Leibold im Diwan von BR2 hervor. „Eben diese Phantasie wird dann aber auch zum Motor, mit dem sich Peter tatsächlich einen Ausweg aus dem geschlossenen ideologischen Kosmos des Vaters bahnt, und es gehört zu den Stärken von Probsts Roman, wie er diesen Zusammenhang sichtbar macht.“ Hier das Audio (ab 3’30).

09.09.2020
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Hier erfahren Sie, was Kristof Magnussons neuer Roman mit Walter Benjamin und Rudi Hurzlmeier – Männer der Kunst auch sie - zu tun hat!
„Der Kunstbetrieb scheint literarisch ausgeleuchtet. Doch nicht ganz. Dass eine scheinbar so langweilige Institution wie der Förderverein eines privaten Sammlermuseums bei Kristof Magnusson zum überaus unterhaltsamen Romanstoff wird, ist überraschend und bestätigt, was der Philosoph Walter Benjamin dereinst sagte, dass nämlich Langeweile ein warmes graues Tuch ist, das mit dem glühendsten Seidenfutter ausgeschlagen ist.“ So begann gestern Thorsten Jantschek seine Rezension von „Ein Mann der Kunst“ in Deutschlandfunk Kultur, den vollständigen Text und das Audio finden Sie hier.
Eine weitere lesenswerte Besprechung druckte am Wochenende die Leipziger Volkszeitung. Hier das Fazit des Rezensenten Dimo Rieß: „Die Magnussonsche Mechanik der Demaskierung funktioniert: Malerfürst, Museumsdirektor, Mäzene - mit diebischer Freude lässt der Autor Fassaden bröckeln. (,,,) Es geht nicht darum, Figuren bloßzustellen. Er holt sie nur auf Augenhöhe herunter. Wer Magnusson gelesen hat, blickt mit weniger Ehrfurcht auf die vermeintlich Wichtigen und Erfolgreichen.“
Außerdem würdigt Herr Rieß völlig zu Recht auch das Covermotiv: „In dekorativ ambitioniertem Hobby-Maler-Schwung hat Rudi Hurzlmeier eine Burg hingekleckst und ihr aus Schatten und Scharten ironisch ein Gesicht verliehen.“

08.09.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Als „dichtes, kluges und empathisches Buch“ hat Andrea Seibel Uta Ruges „Bauern, Land“ rezensiert. Auch die deutsche Politik, die gerade eine „Zukunftskommission Landwirtschaft“ ins Leben gerufen hat, wäre gut beraten, es zur Kenntnis zu nehmen.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge, am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders, in ihrem Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden“, schrieb Andrea Seibel in ihrer Besprechung in der Literarischen Welt. „Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“
Leider steht die Rezension nicht online, aber hier finden Sie immerhin die perlentaucher-Zusammenfassung. Seibel verweist in ihrem Text auch auf Werner Bätzings „Das Landleben“ – neben Uta Ruges Buch ein weiterer Grundlagentext für die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ der deutschen Politik!

04.09.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden.
Am vergangenen Mittwoch hat Peter Probst seinen Roman „Wie ich den Sex erfand“ (der auch als Hörbuch greifbar ist) in einer sehr stimmungsvollen Benefiz-Lesung für „Bellevue di Monaco“ mit Günter Keil als Moderator und Live-Musik der Band Sasebo im Innenhof des Deutschen Museums München vorgestellt.
„Das Buch erinnert glaubhaft an die Wege und Irrwege sexuellen Erwachens, und feine psychologische Nuancen wie die mutwillige Verletzung von Menschen, die man eigentlich liebt, wirken sehr plausibel“, schrieb Robert Braunmüller dazu in der Abendzeitung. Für Franz Kotteder von der Süddeutschen Zeitung ist Probsts Roman „ein höchst unterhaltsames Spiel mit den Absonderlichkeiten der frühen Siebzigerjahre (…) mit einer Fülle komischer bis abstruser Situationen, ohne dass der Autor das Stilmittel der Übertreibung allzu sehr ausreizt.“
Eine weitere kluge Rezension brachte Michael Luisier im „Buchzeichen“ vom Schweizer Radio SRF1 - für alle, die des Schweizerdeutschen mächtig sind, hier zum Nachhören (ab 15’15).

02.09.2020
Christina Clemm in „Planet Wissen“
Morgen Donnerstag bringt „Planet Wissen“ in der ARD eine Sendung zum Thema „Frauenhass – Woher kommt die Gewalt gegen Frauen?“ Zu Gast im Studio ist unsere Autorin Christina Clemm.
Christina Clemms Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ stand viermal in Folge auf der Sachbuch-Bestenliste von DLF, ZDF und Zeit. Die Autorin ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin und arbeitet als Strafverteidigerin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Sie ist Studiogast in der ARD-Sendung Planet Wissen zum Thema „Frauenhass – Woher kommt die Gewalt gegen Frauen?“ morgen Donnerstag ab 10:55 h im WDR und ab 13:30 h in ARD alpha.
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“

01.09.2020
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Täglich treffen neue Besprechungen von Kristof Magnussons neuem Roman „Ein Mann der Kunst“ ein. Sein Titelheld, der erratische Maler KD Pratz, ist inzwischen schon fast so bekannt wie A.R. Penck.
Gestern früh hat Steffen Richter „Ein Mann der Kunst“ ganz begeistert in rbb Kultur (Audio) rezensiert. Heute empfehlen Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz Kristof Magnussons neues Buch im „Gemischten Doppel“ von NDR Kultur.
Dem Hörbuch, gelesen von Devid Striesow, hat sich Petra Kuhn auf petrasbuecherapotheke.de gewidmet.
„Kristof Magnussons dialogstarker, pointierter Roman setzt ein als Satire auf den Kunstbetrieb. (...) Am Ende läuft die gewitzte Geschichte zur Hochform auf und bringt die Pratz'schen Bilder bis ins ferne New York.“ Rainer Moritz, chrismon

26.08.2020
Uta Ruge: „Bauern, Land“
„Uta Ruge verwebt Kindheitserinnerungen, Weltpolitik und das Landleben von heute zu einer packenden Saga“, schreibt Gunda Bartels im Berliner Tagesspiegel über Ruges heute erscheinendes Sachbuch „Bauern, Land“.
In Uta Ruges „Bauern, Land“ lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trocken gelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Uta Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Sie erfahren, welche Bilder von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich lernen Sie, wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!
Gunda Bartels hat „Bauern, Land“ im heutigen Tagesspiegel sehr kundig besprochen: „Diese mitunter poetisierten, aber keinesfalls romantisierten Erinnerungen an die bäuerliche Kultur des Arbeitens und Feierns auf dem Dorf (…) gehen zu Herzen. (…) Das Ergebnis ist weit mehr als eine Dorfchronik. Vielmehr zeichnet ‚Bauern, Land‘, wie der Untertitel verspricht, gleichzeitig die Geopolitik der Zeit und die Geschichte des Bauerntums nach.“
Übermorgen Freitag sendet Ö1 Kontext ab 9:05 Uhr ein Studiogespräch von Redakteur Wolfgang Ritschl mit der Autorin.

25.08.2020
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Pünktlich zur Erscheinungstermin seines neuen Romans „Wie ich den Sex erfand“ ist Peter Probst morgen Abend zu Gast bei Bettina Tietjen in der NDR-Talksendung „DAS!“.
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß: Schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden. Sprich, Erinnerung, sprich!
Apropos: „Wie ich den Sex erfand“ erscheint auch als Hörbuch, mit dem brillanten Sprecher Christian Tramitz.
Bei „DAS!“ im NDR Fernsehen reden Peter Probst und seine Frau Amelie Fried über ihre neuen Bücher, ihre gemeinsamen Projekte - und auch darüber, dass die Ehe für sie kein Auslaufmodell ist. Mehr zur Sendung (Mittwoch, 26. August, 18:45-19:30 Uhr) finden Sie hier.
„Der rundum gelungene Coming-of-Age-Roman ist randvoll turbulenter Szenen, verblüffender Wendungen und aberwitziger Situationskomik.“ Roland Schneider, ekz Informationsdienst

18.08.2020
Christina Clemm, „AktenEinsicht“
Eines der wichtigsten Sachbücher des Frühjahrs, Christina Clemms „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, steht erfreulicherweise immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit.
„Dass die Gewalt gegen Frauen und Kinder durch Corona zugenommen hat, das wissen wir aus Studien“, sagt Christina Clemm, Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht, im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Hier finden Sie das dreiviertelstündige Gespräch mit unserer Autorin.
Weiter heißt es in der Ankündigung: „Über die Erfahrungen ihrer Mandantinnen hat Christina Clemm daher vor Kurzem ein Buch geschrieben: Es heißt ‚AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt‘, ist im März im Kunstmann-Verlag erschienen und umfasst acht Geschichten von Vergewaltigungen, Mordversuchen und Morden, ‚die tatsächlichen Ereignissen nachempfunden sind, aber in dieser Form nicht stattgefunden haben‘.“
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
https://www.zeit.de/arbeit/2020-08/christina-clemm-rechtsanwaeltin-arbeit-podcast

17.08.2020
Neues zu Kristof Magnussons „Ein Mann der Kunst“
Ein berühmter Maler, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen: Kristof Magnussons neuer Roman „Ein Mann der Kunst“ spricht sich weiter herum.
„Unglaublich treffend und sehr ironisch erzählt“, findet Ulrich Sonnenschein im hr2 Kulturfrühstück. Im Hamburger Abendblatt urteilt Thomas Andre: „Hier bekommen die Kunst und ihr Personal den Roman, den sie verdienen.“ Ausführlich im Podcast „Next Book Please“ (ab 10‘45‘‘)
„‘Ein Mann der Kunst‘ ist eine kurzweilige und bitterböse Satire auf den Kunstbetrieb, eitle Künstler und das Bildungsbürgertum, das sich gerne im Glanz der feinen Künste suhlt und sonnt. Absurd, humorvoll und entlarvend“, so das Fazit von Barbara Geschwinde in WDR5 Bücher. Dietmar Jacobsen fasst es auf literaturkritik.de so zusammen: „Magnusson hat eine Geschichte voller Humor, treffender Wortspiele, pointierter Dialoge und gelegentlich auch ein wenig Irrwitz erfunden. Auf diese Weise ist ein ebenso seltener wie gelungener und verspielter Unterhaltungsroman entstanden.“

11.08.2020
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Morgen kommt Kristof Magnussons neuer Roman „Ein Mann der Kunst“ in den Handel. Einige Besprechungen sind bereits erschienen, die Kritikerinnen und Kritiker sind begeistert.
„Es ist ja fast schon ein Klischee: das Bild vom grummeligen alten Mann, dem verschrobenen Künstler, der sich vom Menschen distanziert und sich letztlich doch erweichen lässt“, schreibt Janka Burtzlaff auf kulturnews.de. „Ganz und gar nicht abgedroschen klingt das jedoch, wenn Kristof Magnusson es entwirft.“
Für Martin Oehlen vom Kölner Stadt-Anzeiger ist „Ein Mann der Kunst“ eine „herrliche Schnurre aus dem Kulturbetrieb (…) die Dialoge sitzen passgenau. Und die Dynamik, die sich aus der Begegnung mit dem Großkünstler ergibt, führt zu urkomischen Szenen.“
Wie der Autor selbst den Kunstbetrieb sieht und wie er das Thema für sein neues Buch bearbeitet hat, können Sie in seinem Interview mit Andrea Gerk in der heutigen „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur nachhören.

05.08.2020
„Eisfuchs“ von Tanya Tagaq
Tanya Tagaqs Debütroman „Eisfuchs“ aus unserem Frühjahrsprogramm ist sehr oft und gut besprochen worden. Eine der interessantesten Rezensionen ist am Montag in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienen.
Martin Zähringer stellt die „Inuk-Stimmkünstlerin Tanya Tagaq“ als „eine indigene Rebellin aus Kanada“ vor und geht auch auf die Residential Schools in Kanada ein, wo die Kinder der arktischen „First Nations“ systematisch indoktriniert und ihrer Kultur entfremdet wurden.
Da Zähringers NZZ-Besprechung von "Eisfuchs" online leider nur hinter der Bezahlschranke zugänglich ist, empfehlen wir die perlentaucher-Zusammenfassung.
„Mit ihrer fast musikalischen Komposition von deskriptiver Prosa, liedhaften Impressionen und psychologischen Lyrismen hat Tanya Tagaq einen Weg gefunden, aus der schamanistischen Tradition der ungebändigten Rede heraus ihren poetischen Schrei der Verzweiflung zu formulieren. Daraus wird eine starke Botschaft.“ Martin Zähringer, Neue Zürcher Zeitung

04.08.2020
Fred Pearce, „Fallout“
75 Jahre nach dem Atombombenabwurf von Hiroshima legt Fred Pearce mit „Fallout“ eine fesselnde Reportagereise durch das nukleare Zeitalter vor.
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke - der Geist der Radioaktivität schwebt weiter über uns. Aber was genau wissen wir über die Folgen von Verstrahlung und die Gefahren, die von stillgelegten Meilern ausgehen? Wie leben die Menschen in und um die Sperrzonen? Und wohin mit dem ganzen Atommüll?
Antworten auf diese Fragen bietet Fred Pearce in seinem neuen Buch „Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“, das Dagmar Röhrlich gestern Abend in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ (hier Text und Audio) besprochen hat. Ihr Fazit: „Mit ‚Fallout‘ bietet Fred Pearce, der der Atomkraft gegenüber durchaus kritisch eingestellt ist, einen Parforceritt durch das Atomzeitalter. Er erzählt die Geschichte einer – wie er schreibt: Tragödie. Und es ist eine spannende Geschichte.“
„Deutschland sei ‚zur Pionierarbeit verdammt‘, nachdem es die ‚erlösende Entscheidung‘ getroffen habe, aus der Atomenergie auszusteigen, meint Pearce. Jetzt gehe es darum, den Atommüll sicher und umweltverträglich zu entsorgen.“ Aschot Manutscharjan, Das Parlament

30.07.2020
Hinweis auf Michelle Alexander
Im Berliner Tagesspiegel ist ein ausgezeichneter Text von Wolf Wagner erschienen, der dem Problem der rassistischen Polizeigewalt in den USA mit Argumenten von Michelle Alexanders „The New Jim Crow“ auf den Grund geht.
Warum wurde der Tod von George Floyd gefilmt, aber niemand griff ein? Das hat mit einem Justizsystem zu tun, dem wenig an Sachgerechtigkeit liegt, analysiert Wolf Wagner (emeritierter Professor der Fachhochschule Erfurt) im Tagesspiegel unter dem Titel „Die Schwarze Angst vor der Polizei: Wenn die Festnahme zur Falle wird“:
„Einen Teil der Erklärung dafür liefert die US-amerikanische Juristin, Bürgerrechtlerin und Hochschullehrerin Michelle Alexander in ihrem Buch ‚The New Jim Crow. Masseninhaftierung und Rassismus in den USA‘ (Kunstmann Verlag). Nach dem Bürgerkrieg hatten so genannte Jim-Crow-Gesetze in den Südstaaten noch mehr als hundert Jahre lang Schwarze von Wahlen ausgeschlossen. (…) Michelle Alexander zeigt detailliert, wie der ‚Krieg gegen die Drogen‘ seit 1971 vor allem in den Wohnvierteln der Schwarzen geführt wird und dort Polizei, Justiz und Strafvollzug zu einer florierenden Branche gemacht hat: Am Anfang des Geschäfts steht die Festnahme. Darum kann sie so dramatisch und zugleich routiniert und mitleidlos wie bei George Floyd ablaufen. Sie kann aus noch so nichtigem Anlass erfolgen. Die Hauptsache ist, dass die festgenommene Person in den Gewahrsam der Polizei kommt.“

27.07.2020
Eine Hommage zu Liesl Karlstadts 60. Todestag
Heute vor 60 Jahren ist Liesl Karlstadt gestorben. Der BR hat der großen bayerischen Volksschauspielerin ein knapp einstündiges, sehr informatives Feature von Joana Ortmann gewidmet.
„Erfolge und Krisen - Das Komische und das Tragische im Leben der Liesl Karlstadt“: So heißt das Feature von Joana Ortmann zum 60. Todestag der großen Volksschauspielerin, die man heute vor allem als Bühnenpartnerin von Karl Valentin in Erinnerung hat. Die Sendung können Sie hier auf Bayern2 nachhören.
Auch Sabine Rinberger kommt darin zu Wort, die zusammen mit Andreas Koll letztes Jahr bei uns das Buch „Liesl Karlstadt - Schwere Jahre 1935-1945“ veröffentlicht hat. In dieser Zeit steckte die Karlstadt in einer tiefen Lebenskrise, die dem Publikum lange verborgen geblieben war und im Buch anhand des Briefwechsels mit Norma Lorenzer sowie vieler Fotos und Originaldokumente erhellt wird.
„Das alles wäre trotz hoher Informationsdichte eine bloße Aufzählung. Sabine Rinberger und Andreas Koll flechten indes Anekdoten ein, spannende Details über die Münchner Theaterhistorie und aus der politischen Geschichte, etwa dass Karlstadt bei dem Propagandafilm 'Venus vor Gericht' mitspielte, der sich gegen 'entartete' Kunst und Juden richtete.“ Simone Dattenberger, Münchner Merkur

20.07.2020
Wie Satire wirklich geht: Wiglaf Droste
Neulich hat Carsten Otte im Berliner Tagesspiegel sehr kenntnisreich und eindrucksvoll an Wiglaf Droste erinnert – mit einer Besprechung von Drostes letztem Gedichtband „Tisch und Bett“.
„In ‚Tisch und Bett‘ gibt Wiglaf Droste Handlungsempfehlungen für Wutbürger“, schreibt Otte, „und zeigt noch einmal seine augenzwinkernde Humanität. Der große Unterschied zu dem, was heute als Satire verkauft wird, und der Sprachkunst, die Wiglaf Droste betrieb, besteht nicht nur in der humoristischen Fallhöhe, sondern in den zarten Zwischentönen, die sich in jeder noch so rabaukenhaften Polemik dieses vergangenes Jahr so früh verstorbenen Autors findet.“
Hier können Sie den vollständigen Tagesspiegel-Artikel nachlesen, der in folgendem Fazit mündet: „Auch wenn Droste über die Weihen der Kritik oft spottete, muss seine herzlich-humorige Poesie in jenen literarischen Kanon aufgenommen werden, zu dem Wilhelm Buch, Joachim Ringelnatz oder auch F.W. Bernstein und F.K. Waechter gehören. Der besondere Witz könnte dann sein, dass ausgerechnet Wiglaf Droste, der so zart besaitete Berserker, uns mit rührend schönen Kalendervierzeilern in Erinnerung bleibt: ‚Behalten wir’s im Auge, / dass die Welt was tauge, / dass aus der schönen, alten Erde, / womöglich, einmal eine werde.‘“

16.07.2020
Zuhausesein (54): Axel Hacke beim Münchner Eulenspiegel Festival
Open Air Lesung am kommenden Freitag im Innenhof des Deutschen Museums
Nach einer langen Corona-Durststrecke ist es endlich wieder so weit: Axel Hacke liest und erzählt. Am kommenden Freitag ist der Schrifsteller beim Freiluftfestival "Eulenspiegel Flying Cicrus" zu Gast, das vom Münchner Lustspielhaus im Innenhof des Deutschen Museum ausgerichtet wird.
Was er lesen wird lässt sich vorher nicht so genau sagen, denn Hackes Prinzip ist, alle seine Texte mit auf die Bühne zu bringen und erst im Laufe des Abends zu entscheiden, welche er vorträgt: Klar ist, dass er aus seinem neuesten Buch liest: „Wozu wir da sind“. Aber dann? Vielleicht ein Stück aus „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“, in dem es in jener wunderbar leicht-verspielten Weise, die allen Hacke-Büchern eigen ist, um nicht weniger als den Sinn des Lebens geht? Einige seiner legendären Kolumnen aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung? Ein, zwei Kapitel über Oberst von Huhn und seine irr-poetische Speisekarten-Sammlung aus der ganzen Welt? Oder eine kleine Hitparade der schönsten Missverständnisse aus der Wumbaba-Trilogie? Man weiß es nicht. Jede Hacke-Lesung ist ein bisschen anders als alle anderen: eine kleine Wundertüte.

14.07.2020
Zuhausesein (52): Christina Clemm
In ihrem Buch „AktenEinsicht“ erzählt die Anwältin Christina Clemm Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren. Gerade hat die Autorin wieder zwei neue Interviews zum Thema gegeben.
Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutschland von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Welche Lebensgeschichten sich hinter dieser erschreckenden Zahl verbergen und wie man nach einer Gewalterfahrung die Selbstachtung und die Selbstbestimmung über das eigene Leben zurückgewinnt, davon erzählt Christina Clemm nicht nur in ihrem Buch „AktenEinsicht“, sondern heute Dienstag auch im hr2 Kulturcafé gegen 17:10 Uhr.
Auch im neuesten „Weltspiegel“-Podcast zum Thema Häusliche Gewalt kommt Christina Clemm zu Wort. Häusliche Gewalt gegen Frauen werde zunehmen – davor warnten viele Organisationen, als Corona auch in Europa ankam. In Großbritannien hat niemand reagiert: in den ersten vier Wochen des Lockdowns wurden dreimal so viele Frauen und Mädchen umgebracht wie im gleichen Zeitraum 2019. Darüber spricht Vassili Golod, Reporter im ARD-Studio London. Außerdem schaut der „Weltspiegel“ mit ARD-Korrespondent Matthias Ebert nach Brasilien, wo eine eigene Polizeipatrouille Frauen schützen soll. Und Rechtsanwältin Christina Clemm erklärt (ab 16’28), warum Morde an Frauen auch in Deutschland milder beurteilt werden, wenn der Täter der Partner oder Expartner ist.
„Christina Clemm beschreibt in ‚Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt‘ das, was immer noch gern geleugnet wird, in einer solchen Dichte und Präzision, dass es niemand mehr vergisst. (…) In ihren Erzählungen herrscht eine bemerkenswerte Balance zwischen der schonungslosen Beschreibung der Misshandlung, die Frauen erlitten haben, und gleichzeitig der mutigen Rückeroberung ihrer Handlungs- und Sprechfähigkeit.“ Carolin Emcke, sueddeutsche.de

10.07.2020
Zuhausesein (51): Nadia Budde
In der Reihe „Schöner arbeiten im Home-Office“ auf buchmarkt.de ist heute Nadia Budde an der Reihe. Ihr gezeichnetes Corona-Tagebuch „Eine Woche drin“, bisher nur als ebook erhältlich, gibt es jetzt auch als Pappbilderbuch.
Als Pappbilderbuch ist „Eine Woche drin“ nun in limitierter Auflage erschienen (Preis: 11 Euro, wahlweise mit Stubenhocker-Maske Größe S: 20 Euro, jeweils zzgl. Versandkosten). Es ist direkt bei der Künstlerin über ihre Website zu beziehen. Den kompletten Bericht auf buchmarkt.de finden Sie hier.
Unser ebook ist natürlich weiterhin lieferbar. „Eine Woche drin“: Ist der unfreiwillige Hausarrest nicht ein Traum für jede Couchkartoffel? Keine Kita, keine Schule, kein Büro, schön daheimbleiben, herumknorzen, im Bett oder auf dem Sofa liegen … und dabei auch noch Nadia Buddes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“ lesen!
„Extremistisch in Sachen Fantasie!“ Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur Lesart

08.07.2020
Zuhausesein (50): Björn Bicker
Unser Autor Björn Bicker hat ein neues Hörspiel geschrieben und bei der BR-Produktion von „Güldens Schwester“ auch gleich selbst Regie geführt.
Lehrerin Fatma wird Zeugin eines schrecklichen Verbrechens: Auf dem Schulhof tötet ein Junge seinen Mitschüler mit einem Messer. Von einem Moment auf den nächsten ist für Fatma nichts mehr wie zuvor. – Das ist die Ausgangslage in „Güldens Schwester“, Björn Bickers neuem Hörspiel über Liebe, Mitgefühl und den täglichen Rassismus.
Am vergangenen Sonntag hatte „Güldens Schwester“ Radio-Premiere, jetzt ist das Stück im Hörspiel-Pool des Bayerischen Rundfunks verfügbar.
Von Björn Bicker erschien bei uns zuletzt das Buch „WAS GLAUBT IHR DENN; Urban Prayers“.
„Björn Bicker hat mit diesem Buch einen mutigen Text vorgelegt, der auf der einen Seite ein Experiment ist - ein ursprünglicher Theatertext trifft auf Erzählelemente und einen Essay. Auf der anderen Seite ist das Buch ein flammendes Plädoyer für das Miteinander-ins-Gespräch-kommen über Glaubensgrenzen hinweg. Ein modernes und wichtiges Stück engagierter Literatur.“ Christoph Ohrem, WDR5 Bücher

03.07.2020
Zuhausesein (49): Oliver Bullough
Oliver Bulloughs packendes Sachbuch „Land des Geldes“ erzählt die Geschichte der Verquickung von Geld und Macht im 21. Jahrhundert. Es ist noch nicht zu spät, sie umzuschreiben!
Unter dem Titel „Der große Diebstahl“ hat Michael Holmes in der NZZ am Sonntag zwei Sachbücher besprochen, die sich kritisch mit Offshore-Gelder, Korruption und ungerechten Steuersystemen beschäftigen: „Triumph der Ungerechtigkeit“ von Emmanuel Saez & Gabriel Zucman (Suhrkamp) und „Land des Geldes“ von Oliver Bullough (Kunstmann).
„Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht“, schreibt Holmes in seinem klugen und engagierten Text und zieht am Ende das Fazit: „Die Corona-, Klima- und Wirtschaftskrisen treffen die Armen besonders hart. Diese zwei erschütternden Bücher zeigen, wie Superreiche und Unternehmen Billionen stehlen, welche die Gemeinwesen benötigen, um die ernsten Herausforderungen unseres Zeitalters zu meistern.“
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten. (…) Er hat mit ‚Land des Geldes‘ ein überzeugendes, interessantes und sehr gutes Buch geschrieben.“ Ursula Weidenfeld, DLF Kultur

30.06.2020
Glückwunsch zum 75. Geburtstag, lieber Michael Sowa!
Morgen Mittwoch feiert Michael Sowa, ein Großmeister der komischen Kunst, seinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen ein rauschendes Fest!
Anlässlich seines 75. Geburtstags zeigt die Berliner Gallery Good Originale von Michael Sowa aus privaten Sammlungen: Die Vernissage, mit einem Gespräch zwischen Harriet Wolff und Michael Sowa, steigt morgen um 19 Uhr.
Michael Sowas unnachahmliche Titelbilder und Illustrationen zieren u.a. viele Bücher von Axel Hacke. Wir empfehlen aber auch gerne sein eigenes Kinderbuch „Stinkheim am Arschberg“ sowie den Sowa-Band in der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
„Der Maler, der einem Vergleich mit alten Meistern locker standhält, ist ein grandioser Geschichtenerzähler. Und saukomisch.“ Franz Josef Görtz, FAZ

29.06.2020
Zuhausesein (48): Valeria Luiselli
Seit gestern (und noch bis zum 7. Juli) läuft das Voting für den LiBeraturpreis 2020. Nominiert ist auch Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“. Hier können Sie abstimmen!
Der LiBeraturpreis, seit 2013 von Litprom e.V. vergeben, ist ein Publikumspreis, der jährlich einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der Arabischen Welt auszeichnet. Zugrunde liegt die Tatsache, dass Übersetzungen aktueller Werke von Autorinnen aus den entsprechenden Ländern auf dem deutschen Buchmarkt immer noch stark unterrepräsentiert sind und weiblichen Stimmen nach wie vor eine deutlich geringere mediale Aufmerksamkeit zukommt.
Für den LiBeraturpreis 2020 geht u.a. Valeria Luisellis neuer Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ ins Rennen. Litprom hat zu jedem der nominierten Bücher ein Video (hier das zu Luisellis „Archiv …“) produziert. Zum Publikumsvoting geht es hier.
„Der Roman der Stunde. Kinder flüchten aus Mexiko in die USA. In Gegenrichtung fährt eine Patchworkfamilie gen Süden, auf der Suche nach ‚Echos‘ von toten Apachen und Spuren von zwei vermissten Kindern aus Mexiko. Ein Roadmovie und Migrationsroman. Emotional aufgeladen, voller Sorgen um Kinder, abenteuerreich und witzig.“ Ruthard Stäblein (Platz 1 litprom-Bestenliste Herbst 2019)

26.06.2020
Zuhausesein (47): Wellbappn
Die Wellbappn als „Die 4 von der urigen Almgaudi Musi“: So würden sie auch bei Florian Silbereisen eine gute Figur machen! Es sei denn, er versteht ihre subversiven Texte ...
Endlich schönes Wetter, strahlend weißblauer Himmel - auf in die Berge, auffi auf d‘ Alm! Idylle pur: Kuh- und Touristenherden, Bergbäche und Blechlawinen. Dieser volkstümliche Corona-Superhit der Wellbappn ist ein ur-zünftiges Liadl, geeignet zur Bewerbung bei Florian Silbereisen. Wenn die sonnenverbrannten Wellbappn bloß nicht so böse texten würden …
Von Hans Well und den Wellbappn ist bei uns zuletzt die CD „Didl-Dudl“ erschienen.
„Das jüngste Album der bayerischen Band Wellbappn ist so gut, dass es sich hinter keinem lyrischen Ich verstecken muss.“ Timo Frasch, FAZ

25.06.2020
Zuhausesein (46): Fritz Eckenga
Wanderurlaub im Chiemgau, Schlussredaktion für sein neues Buch in München – und zurück in die westfälische Heimat: Da musste Fritz Eckenga dann aber gleich wieder in die Bütt!
Kaum hatten wir im Verlag die letzten Schönheitskorrekturen an seinem neuen Gedichtband unter Dach und Fach gebracht, reichte Fritz Eckenga einen aktuellen Nachzügler ein:
Schwein gehabt
Als alle mir empfahlen:
Zieh nicht nach Ostwestfalen!
Ging ich voll auf Risiko
und siedelte bei Gütersloh.
Ohne Ent und Weder
zog ich prompt nach Rheda
und fand das große Liebesglück
im schönen Ortsteil Wiedenbrück.
Der Wahrheit halber räum ich ein:
Nicht jeder hat hier so viel Schwein.
Soweit der kleine Vorabdruck aus „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“. Unter diesem Titel erscheinen Fritz Eckengas neue Rettungsreime am 23. September. Bis dahin empfehlen wir seinen „Heimdienst“!

23.06.2020
Zuhausesein (45): Nuruddin Farah
Das ruhige Leben eines somalischen Paares in Oslo wird durch die Ankunft der Witwe ihres Sohnes unwiderruflich verändert. „Im Norden der Dämmerung“ ist der neue Roman von Nuruddin Farah, einem der bedeutendsten Schriftsteller Afrikas.
„Nuruddin Farah ist ein Kosmopolit alter Schule. Er hat unter anderem in Delhi, London, Kapstadt, Lagos und New York studiert, geschrieben und unterrichtet. Am Ende aber drehen sich seine Romane seit fünf Jahrzehnten immer wieder um ein Thema: Das Leiden seiner somalischen Landsleute an einer religiös fundierten Gewalt.“ So beginnt Jonathan Fischer seine Rezension von „Im Norden der Dämmerung“ in der Süddeutschen Zeitung.
Vor dem Hintergrund realer Ereignisse erzählt Nuruddin Farah eine provokative und umwerfende Geschichte von Liebe, Loyalität und nationaler Identität, die uns die Frage stellt, ob es je möglich ist, einem Erbe der Gewalt zu entkommen.
Für WDR Cosmo hat Ulrich Noller den Roman gelesen: „Farah erzählt detailliert und empathisch, mit viel Herzenswärme für die toll erdachten Charaktere. (…) Zugleich ist ‚Im Norden der Dämmerung‘ auch eine Geschichte, die in vielen Nuancen und Facetten sehr beredt vom Leben derer berichtet, die gar keine andere Wahl haben, als irgendwo anders auf der Welt als ‚Migranten‘ ein neues Leben zu beginnen, weil man da, wo sie herkommen, längst nicht mehr leben kann.“

22.06.2020
Zuhausesein (44): Axel Hacke
Gestern war Axel Hacke beim „Sonntags-Stammtisch des Bayerischen Fernsehens zu Gast und berichtete u.a. von seinem Corona-Alltag, dem er nach dem ersten Italien-Besuch seit langem nun auch wieder einzelne Live-Auftritte abtrotzt.
„Wegen seines Wortwitzes wird er als ‚Ephraim Kishon des 21. Jahrhunderts‘ gefeiert: Axel Hacke. Der sprechende Kühlschrank ‚Bosch‘ machte ihn vor fast 30 Jahren berühmt. Seither hält er seinen Platz im Olymp der deutschen Autoren.“ So kündigte das Bayerische Fernsehen seinen gestrigen Sonntags-Stammtisch an, bei dem Axel Hacke zu Gast war.
Wussten Sie eigentlich, dass Hacke schon als Kolumnist geboren wurde? „Meine erste Kolumne schrieb ich Anfang Januar 1956, kurz bevor ich zur Welt kam, noch im Uterus, unter dem Titel ‚Das Beste aus meinem Vorleben‘, ein Versuch, mir noch im Dunkel des Mutterbauchs die Welt außerhalb desselben zu erklären.“
Die neue Folge von Hackes Podcast „Unter einer Decke“, den er zusammen mit seiner Frau Ursula Mauder seit Corona-Anbeginn betreibt, kam diesmal aus Venedig. Auch live meldet sich Hacke nun wieder vermehrt zurück und präsentiert sein Lesungsprogramm aus „Wozu wir da sind“ und dem Besten aus seinem ergiebigen Werk: heute in Passau, am nächsten Sonntag in Tutzing - Tourdaten hier.
17.06.2020
Zuhausesein (43): Nadia Budde
So sehen Geistermeister nach der Geistermeisterfeier aus: Jérome Boateng, Joshua Kimmich und Trainer Hansi Flick (v.l.n.r.)
Dass „der große FC Bayern“ (ex-Kunstmann-Libero Ralph Richter) Meister der Geister geworden ist, war lange abzusehen und lässt die Herzen im Verlag nicht unbedingt höher schlagen.
Wohl aber Nadia Buddes spannendes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“, in dem auch ihre Texte entzücken: „haben schlechte Lumpen an / schuften in der Geisterbahn“ Nicht zu vergessen: das Quarantäne-ebook „Eine Woche drin“
„Extremistisch in Sachen Fantasie!“ Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur Lesart

15.06.2020
Zuhausesein (42): Christina Clemm
Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Hinter dieser Zahl verbergen sich Geschichten, die viel zu selten gehört werden. Christina Clemm hat sie in „AktenEinsicht“ aufgeschrieben.
Nach einer repräsentativen Umfrage der TU München ist, wie WDR Cosmo in einer Besprechung von Christina Clemms „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ am Wochenende berichtete, die häusliche Gewalt in der Corona-Krise tatsächlich angestiegen.
"AktenEinsicht" ist auch eine Gesellschaftskritik: Das Problem der Gewalt gegen Frauen wird, wie die Autorin am Freitag im Interview von WDR5 Neugier genügt betonte, von weiten Teilen dieser Gesellschaft hingenommen oder ignoriert, weil wir zu wenig zuhören und zu viel wegschauen. Ihr Buch ist eine Einladung und eine Möglichkeit, das zu ändern.
„Dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist, eng verflochten mit Rassismus, erzählt Christina Clemm untergründig, mit sachlicher Brillanz. Ihre Geschichten hüten sich davor, die voyeuristische Lust eines Tatort-Zuschauers zu bedienen, und sind doch so anschaulich, dass sie den Leser ergreifen.“ Lisa Kreißler, NDR Kultur

09.06.2020
Zuhausesein (41): Alex Wheatle
Am Wochenende gingen zwei schöne Leseempfehlungen für Alex Wheatles Jugendroman „Home Girl“ über den Äther.
Alex Wheatles neuer Roman „Home Girl“ ist so rasant und lustig, zärtlich, tragisch und voller Courage wie seine Heldin: Naomi ist erst 14 Jahre alt, hat aber schon mehr Enttäuschungen und Stress hinter sich, als die meisten Erwachsenen je erleben werden. Ihr Vater säuft, ihre Mutter hat sich umgebracht – und jetzt kommt sie schon wieder in eine neue Pflegefamilie.
„Rasant und lustig, zärtlich und tragisch, ein wahrer Wheatle-Roman“, fasste Ute Wegmann das Buch für „Die besten 7“ im Juni bei den Büchern für junge Leser im Deutschlandfunk zusammen.
Für Dina Netz in WDR5 Bücher war „Home Girl“ das Buch der Woche: „Ein überzeugender Roman für Jugendliche und Erwachsene, der erschreckend anschaulich macht: Wer einmal in ein System aus Diskriminierung und Gewalt geraten ist, stößt immer und überall wieder auf dieselben zerstörerischen Mechanismen.“ Die komplette Besprechung lesen Sie hier.

05.06.2020
Zuhausesein (40): Fred Pearce
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke - der Geist der Radioaktivität schwebt auch in Corona-Zeiten weiter über uns.
Fred Pearces neues Buch „Fallout“ ist eine fesselnde Reportagereise durch das nukleare Zeitalter und wurde diese Woche gleich zweimal hervorragend besprochen:
„In vier großen Kapiteln nimmt Pearce seine Leser mit auf seine Erkundungsreise zu den ‚hot spots‘ der Atomentwicklung. Das ist durchaus wortwörtlich zu verstehen, denn die Orte, die er besucht hat, strahlen bis heute heiß und gefährlich. (…) Im letzten Kapitel beschreibt er dann die Gefahren, die von der Lagerung der strahlenden Abfälle aus Bombenproduktion und Atomkraft ausgehen. Die sind geradezu monströs, denn oft lagern sie unter offenem Himmel, verseuchen das Grundwasser, können in Brand geraten und sind nur notdürftig geschützt vor Wetterkatastrophen oder terroristischen Angriffen. Und genau deswegen ist das Buch von bedrückender Aktualität.“ Johannes Kaiser in SWR2 Lesenswert, hier die vollständige Rezension.
„Geheimniskrämerei und Vertuschung prägten die kriegerischen und die friedlichen Nutzungen der Atomkraft seit Anbeginn. Wie sie die aktuellen Debatten noch heute färben, und wo dahinter die Fakten liegen, setzt uns Fred Pearce in seiner neuen, spannenden Reportage minutiös auseinander. (…) ‚Man vergisst so schnell‘ stellt Fred Pearce im letzten Satz lakonisch fest. Sein so sachverständiges wie spannendes Buch bewährt sich als eindringliche Warnung vor diesem Vergessen und damit als wertvolle Erinnerung daran, wie uns die Atomenergie nie billig, sondern stets teuer zu stehen kam.“ Sacha Rufer im Umweltnetz Schweiz, den ganzen Text finden Sie hier.

03.06.2020
Zuhausesein (39): Michelle Alexander
Aus aktuellem Anlass empfehlen wir Ihnen Michelle Alexanders „The New Jim Crow“, ein Grundlagenwerk zur Diskriminierung der Schwarzen in den USA.
In ihrem Buch „The New Jim Crow. Masseninhaftierung und Rassismus in den USA“, das 2010 in Amerika eine breite Debatte ausgelöst hat, argumentiert Michelle Alexander, dass die USA ihr rassistisches System nach der Bürgerrechtsbewegung nicht abgeschafft, sondern lediglich umgestaltet haben. Auf faz.net weist heute USA-Korrespondentin Frauke Steffens auf Michelle Alexander und ihr Buch hin.
Da unter dem perfiden Deckmantel des „War on Drugs“ überproportional junge männliche Schwarze und ihre Communities kriminalisiert werden, funktioniert das drakonische Strafjustizsystem der USA heute wie das System rassistischer Kontrolle von gestern: ein neues Jim Crow.
„Michelle Alexander ist Juristin, Bürgerrechtlerin, Hochschullehrerin und Autorin eines Buchs, das die US-amerikanische Öffentlichkeit aufgewirbelt hat: 'The New Jim Crow' wurde zum Bestseller. In diesem Buch legt die Anwältin dem heutigen US-Justizsystem zur Last, dass es durch die Masseninhaftierung vor allem schwarzer Männer und Jugendlicher ein rassisches Kastensystem schaffe, das Menschen oft lebenslang ausschließe.“ Elisabeth von Thadden, Die Zeit
„Schwarz? Ab in den Knast! Das Buch 'The New Jim Crow' der Juristin Michelle Alexander hat in den USA eine breite Debatte ausgelöst. (...) Michelle Alexander kritisiert das Ideal der 'Farbenblindheit', das den rassistischen Charakter der sozialen Kontrolle übersehen lässt. Sie kämpft gegen die liberale Illusion, der Rassismus sei ein Problem von gestern.“ Detlev Claussen, taz

02.06.2020
Zuhausesein (38): Oliver Bullough
Die Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur empfiehlt Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen.“
Überzeugende Argumente zur Lektüre von Oliver Bulloughs Buch „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ brachte die Wirtschaftsjournalistin Ursula Weidenfeld am Samstag in der Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur zu Gehör:
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten. (…) Er hat mit ‚Land des Geldes‘ ein überzeugendes, interessantes und sehr gutes Buch geschrieben.“ Hier die vollständige Besprechung, auch zum Nachhören.
„Neben Viren kennt auch Geld keine Grenzen. (...) 'Land des Geldes' liest sich so spannend wie ein guter Thriller, ein Fakten-Thriller. (...) Wunderbar erhellende und außergewöhnlich spannende Aufklärung.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder

28.05.2020
Zuhausesein (37): Christina Clemm
„AktenEinsicht“, das Buch von Christina Clemm, ist zum dritten Mal hintereinander auf der Sachbuch-Bestenliste platziert.
Auch im Juni steht Christina Clemms Neuerscheinung „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ auf der Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, Die Zeit und ZDF - nach Platz 4 im April und Platz 3 im Mai nun auf Platz 8.
Am kommenden Mittwoch ab 19:05 Uhr erzählt die Autorin in SWR2 Tandem aus ihrer täglichen Arbeit als Anwältin: ein Gespräch über Einsichten, zu denen Christina Clemm nach 25 Jahren Arbeit in deutschen Gerichtssälen gelangt ist, über Ignoranz und Apathie der Gesellschaft in Sachen Gewalt gegen Frauen, über strukturelle Probleme bei der juristischen Aufarbeitung, aber auch über Kampfeswille und Zuversicht.
„Was Christina Clemm ungeheuer gut gelingt, ist die Notlage, in der die Frauen sich befinden, dem Leser und der Leserin verständlich zu machen.“ Jens Bisky, WDR3 Gutenbergs Welt

26.05.2020
Zuhausesein (36): Kristof Magnusson
„Herr Magnusson, sind wir alle zu nostalgisch?“ Anne Haeming hat unseren Autor Kristof Magnusson für spiegel.de interviewt.
Anne Haemings erste Frage an Kristof Magnusson, der gerade das Akzente-Heft 1/20 über Nostalgie herausgegeben hat: „Wenn Sie sich diese Wochen anschauen: Welche Rolle spielt Nostalgie da gerade?“ Magnusson: „Sie hat schon eingesetzt, das merke ich an mir selbst. Eine Woche vor der Kontaktsperre war ich noch mal im Rheinland, eine normale kleine Reise für einen Schriftsteller. Und nun denke ich nostalgisch daran, als es noch möglich war, an so exotische Orte wie Bacharach zu reisen. Abgesehen davon denken gerade viele so an jene Zeit, in der noch mehr Geld für Zivilschutz da war, für mehr Stellen in der Pflege.“
Das vollständige Interview lesen Sie auf spiegel.de.
Das Rheinland ist übrigens auch Schauplatz von Kristof Magnusson neuem Roman „Ein Mann der Kunst“, der am 12. August bei uns erscheinen wird. Es geht darin um einen berühmten Maler, der zurückgezogen auf einer Burg über dem Rhein lebt, und um Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen - eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ausleuchtet, so heiter, komisch und wahr, wie es selten zu lesen ist.

25.05.2020
Zuhausesein (35): Oliver Bullough
Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ ist die Geschichte von Geld und Macht im 21. Jahrhundert. Es ist noch nicht zu spät, sie umzuschreiben.
„Spätestens seit den Panama-Papers ist von Steuerparadiesen und den dazugehörigen Finanzskandalen überall die Rede. Oliver Bullough zeigt einem jedoch, wie vielfältig das Phänomen ist. All seine Informationen sind gut recherchiert und bildreich beschrieben.“ So Raul Zelik am Samstag in WDR3 Gutenbergs Welt, hier die vollständige Besprechung zum Nachhören (ab Minute 31).
Heute Abend widmet sich Eberhard Falcke in SWR2 Lesenswert dem "Land des Geldes". Das Fazit seiner Rezension: „Die Gefahren für die Demokratie nisten nicht nur in den muffigen Ecken des Nationalismus. Sie lauern auch in den schönen, gut bewachten neuen Welten der globalisierten Finanzschiebereien.“
„Neben Viren kennt auch Geld keine Grenzen. (...) 'Land des Geldes' liest sich so spannend wie ein guter Thriller, ein Fakten-Thriller. (...) Wunderbar erhellende und außergewöhnlich spannende Aufklärung.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder

22.05.2020
Zuhausesein (34): Alex Wheatle
Alex Wheatles „Home Girl“ ist so rasant und lustig, zärtlich, tragisch und voller Courage wie seine Heldin Naomi - die sich nichts sehnlicher wünscht als ein Zuhause.
Der neue Roman des englischen Autors Alex Wheatle erzählt von Naomi: ihrer Jugend im Fürsorgesystem, von tiefen Verletzungen und enttäuschten Hoffnungen, von Rassismus und verfehlter Politik, von falschen Freunden und davon, wie Fremde vielleicht zu einer Familie werden könnten.
„Schon in seiner vielbeachteten Crongton-Trilogie beschrieb Alex Wheatle sprachlich überzeugend die Lebensrealität abgehängter Jugendlicher in einem fiktiven Londoner Vorort“, schrieb Eva-Christina Meier neulich in der taz. „In ‚Home Girl‘ kümmert sich dagegen die staatliche Jugendfürsorge um Naomi. Sie hat überall ein eigenes Zimmer, oft sogar mit Fernseher. Sie ist satt und sauber. Ein Zuhause aber bekommt sie nicht.“ Hier die vollständige Rezension.
„Alex Wheatle schreibt relativ harte und sprachlich ziemlich gepfefferte Jugendbücher für die Kids von heute, die schon wissen, wo der Hase lang läuft. Doch auch erwachsene Leser mögen Wheatles Direktheit und Sprache, ob in den coolen Crongton-Büchern oder nun im frechen 'Home Girl'.“ Christian Endres, Hermkes Romanboutique

20.05.2020
Zuhausesein (32): Axel Hacke
Im BR1-Podcast „Corona in Bayern“ war gestern Axel Hacke zu Gast und sprach über seine Italien-Sehnsucht, seinen Podcast „Unter einer Decke“ und seine Lesung übermorgen im Autokino Baunatal.
Im Gespräch mit Gabi Fischer von Bayern 1 erzählte Axel Hacke im BR1-Podcast „Corona in Bayern“, wie sich sein Alltag verändert hat.
Statt aus „Wozu wir da sind“ und seinen anderen Büchern vorzulesen, produziert er zusammen mit seiner Frau Ursula Mauder einen eigenen Podcast: „Unter einer Decke“ bringt es mittlerweile auf zehn Folgen, zuletzt schauten als Gäste Denis Scheck und Eckart von Hirschhausen bei Hacke und Mauder vorbei.
Am Freitag sitzt Axel Hacke ausnahmsweise doch mal wieder auf der Bühne und bestreitet eine Lesung im Autokino Baunatal.

20.05.2020
Zuhausesein (33): Anna Machin
Ein Vaterbuch zum Vatertag: Deutschlandfunk Kultur empfiehlt „Papa werden“, Anna Machins unterhaltsames und informatives Sachbuch über die Rolle des Vaters und die Entwicklung des modernen Vaterbildes.
Zum morgigen Vatertag haben Kim Kindermann und Wiebke Porombka in der Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur heute eine ganze Reihe Vaterbücher aus Belletristik und Sachbuch besprochen – hier die Übersicht mit Link zum Podcast.
Besonders gut schneidet Anna Machins „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ ab. „In ihrem wirklich tollen Buch stärkt Anna Machin die Väter von Grund auf“, findet Kim Kindermann, „es ist sehr positiv und praxisnah.“
„In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“ Patrick Imhasly, NZZ am Sonntag

18.05.2020
Zuhausesein (31): Kim Thúy und Christian Maintz
Morgen sendet NDR Kultur ein Best of „Gemischtes Doppel“: Bei den besten Tipps aus zehn Jahren sind auch Bücher von Kim Thúy und Christian Maintz vertreten.
Seit zehn Jahren präsentiert NDR Kultur Buchtipps von Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz im „Gemischten Doppel“. Morgen Dienstag von 10 bis 13 Uhr läuft ein dreistündiges Best of dieser Sendung.
Mit dabei sind u.a. Kim Thúys Roman „Der Geschmack der Sehnsucht“ (hier Annemarie Stoltenbergs Beitrag) und Christian Maintz‘ (Foto) Anthologie kulinarischer Gedichte „Vom Knödel wollen wir singen“.
„Manchmal denkt man, alle Liebesgeschichten der Welt seien bereits erzählt. Diese ist ganz neu. Zart, traurig und schön. Auch die deutsche Übersetzung bezaubert mit der Leichtigkeit und berückenden Poesie dieses Textes.“ Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur
„Die ganze Entwicklung der deutschen Essenslyrik von Claudius bis Jan Wagner und von Heine bis FW Bernstein hat der Dichter und Literaturwissenschaftler Christian Maintz nun in seiner Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘ aufgearbeitet. Er zeigt dort erstmalig die besten Biergedichte, Kohlgesänge und Pflaumenverse der deutschen Lyrik. Schlicht eine erlesene Köstlichkeit!“ Michael Luisier, Schweizer Radio SRF1

15.05.2020
Zuhausesein (30): Nadia Budde
Das ZEIT-Magazin empfiehlt Nadia Buddes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“.
„Heiter bis glücklich“, die Wimmelseite mit originellen Produkttipps im ZEIT-Magazin, heißt inzwischen „Heiter bis glücklich zuhause“. In der aktuellen Ausgabe empfiehlt sie mit zwei treffenden Sätzen: „Jetzt wäre doch ein guter Moment, die Gespenster im Haus besser kennenzulernen. Nadia Buddes neues Bilderbuch ‚Letzte Runde Geisterstunde‘ steht einem dabei zur Seite.“
Uns bleibt da nur noch, auf Nadia Buddes aktuelles ebook „Eine Woche drin“ hinzuweisen.

14.05.2020
Axel Hacke im Autokino
Eine tolle Idee des Buchhändlers Lothar Röse von der Kasseler Hofbuchhandlung Vietor: Er veranstaltet am morgigen Freitag eine kontaktlose Lesung im Autokino Baunatal und hat dafür unseren Autor Axel Hacke gewonnen.
Das Autokino Baunatal sei überhaupt erst durch die Corona-Krise entstanden, schreibt das Börsenblatt: „Der Geschäftsführer der Cineplex-Kinos in Kassel und Baunatal kam auf die Idee, weil die Kinos ja schließen mussten – er hat den alten Festplatz neben dem Parkstadion in Baunatal gemietet“, berichtet Röse. „180 Autos passen drauf, er hat eine große LED-Wand aufgestellt, und die Vorstellungen sind immer proppenvoll.“
Röse kam mit dem Geschäftsführer überein, eine Lesung im Autokino zu veranstalten, und fragte unseren Autor Axel Hacke an. Der sagte spontan zu und wird nun aus „Wozu wir da sind“ und seinem „Kolumnistischen Manifest“ lesen, der Hessische Rundfunk wird über die Premiere am Freitag um 20 Uhr im Autokino berichten.
Wie perfekt das alles organisiert ist, können Sie im Börsenblatt-Artikel nachlesen, weitere Informationen finden Sie hier.

12.05.2020
Zuhausesein (29): Jordi Puntí
In der allgemeinen Fußball-Zwangspause kommt Javier Cáceres‘ Steilpass auf Jordi Puntís Buch „Messi. Eine Stilkunde“ in der Süddeutschen Zeitung wie gerufen.
Lionel Messi ist schon jetzt eine Legende. Mit seinen Erfolgen, Rekorden und Auszeichnungen belegt er die obersten Plätze in den Statistiken des Weltfußballs. Viel wichtiger aber ist das Glück, das Messis Spielkunst den Zuschauern schenkt. Jordi Puntís Buch „Messi. Eine Stilkunde“ bringt es auf den Punkt.
Als „eine ausgesprochen gelungene Hagiografie“ bezeichnet Javier Cáceres das Buch im Sportteil der heutigen Süddeutschen Zeitung. Puntí vergesse keinen relevanten Titel, keinen Rekord von Belang und komme dankenswerterweise ohne Banalpsychologie aus. „Mit großer Kunst lässt er kleine Perlen aus dem Archiv in seinen Text einfließen, die selbst bewanderte Messi-Kenner überraschen dürften.“ Das Fazit seiner Rezension: „Wenn Puntí mit seiner Stilkunde vielleicht nicht die ultimative Biografie vorgelegt hat, dann nur deshalb, weil Messi noch immer etwas Neues findet, wenn er über den Platz spaziert, und sein letztes Wort eben noch nicht gesprochen hat.“

08.05.2020
Zuhausesein (28): Bernie Krause
Seit dem 1. Mai liest man fast täglich über das von Bernie Krause inspirierte „Dawn Chorus“-Projekt des Naturkundemuseums Bayern und der Stiftung Nantesbuch: „Das große Orchester der Tiere“ lebt!
Letztes Jahr verbrachte der kalifornische Bio-Akustiker Bernie Krause auf Einladung von John Gorman, Gründungsdirektor des Naturkundemuseums Bayern, und der Stiftung Nantesbuch eine Woche in Oberbayern und begeisterte alle Beteiligten für seine angewandte Klangforschung. Vor sieben Jahren ist bei uns sein Buch „Das große Orchester der Tiere“ erschienen, das Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung damals als „eines der besten Bücher über das Hören“ bezeichnete (hier einige Soundfiles zu expliziten Passagen aus dem Buch).
Kreyes aktuellen SZ-Artikel zum gerade initiierten Soundprojekt für Naturforschung lesen Sie hier, direkt am „Dawn Chorus“-Projekt beteiligen können Sie sich hier.
„‘Das große Orchester der Tiere‘ erzählt, wie Krause vom Synthie-Freak zum Bio-Phoniker wurde, zum Naturforscher mit dem Mikrofon - unterwegs auf dem ganzen Planeten, um diesen Reichtum aufzuzeichnen, der schneller vergeht, als wir ahnen. (…) Jeder Ort klingt anders, und Krause, der längst zum Archivar verwehender Naturklänge wurde, kann auch zeigen, wie empfindlich das symphonische Gleichgewicht ist und wie schnell es gestört werden kann.“ Holger Noltze, Deutschlandradio Kultur

07.05.2020
Zuhausesein (27): Tanya Tagaq
Tanya Tagaqs Roman „Eisfuchs“ ist für Lea Schneider von der Süddeutschen Zeitung „eine im besten Sinne verunsichernde, perspektiverweiternde Lektüre“.
Als „Traumtagebuch aus der Zeit vor der Kolonialisierung“ bezeichnet sie den Debütroman der kanadische Autorin Tanya Tagaq. „Eisfuchs“ erzähle „von der Welt der Inuit, ohne sie westlichen Literaturtraditionen unterzuordnen“. Tatsächlich gelte Tagaqs Werk in der englischsprachigen Welt „als Paradebeispiel eines genreverweigernden Genres, das Daniel Heath Justice, Professor für Indigene Studien an der University of British Columbia, als ‚wonderwork‘ bezeichnet.“
Zwar übt die Rezensentin auch Kritik an der deutschen Übersetzung, kann den Roman aber dennoch sehr empfehlen: „Auf knapp 200 Seiten mischt das Buch die Genres, sprachlichen Register und Stilformen mit einer programmatischen Unvorhersehbarkeit (…) eine im besten Sinne verunsichernde, perspektiverweiternde Lektüre.“
Die vollständige SZ-Besprechung finden Sie hier, ein Beispiel für Tanya Tagaqs Musik, auf die Lea Schneider ebenfalls eingeht, in diesem Video.

06.05.2020
Zuhausesein (26): Nadia Budde
Gestern Abend brachte Capriccio, das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens, einen sehr schönen Beitrag über die Kinderbuchautorin Nadia Budde und ihre Neuerscheinung „Letzte Runde Geisterstunde“.
„Gespenster, die reimen, traurige Tiger, die Tomaten toasten, und Bilder, die nicht einfach nur nett sind - Nadia Budde erzählt Kindergeschichten, die auch Erwachsene begeistern.“ Hier können Sie sich Julia Schweinbergers Capriccio-Beitrag über Nadia Budde und ihr neues Buch „Letzte Runde Geisterstunde“ anschauen.
Noch neuer ist Nadia Buddes „Eine Woche drin“, das wir gerade als ebook veröffentlicht haben - ein witziges Bilderbuch zum Ausnahmezustand, das gute Laune macht und optimistisch stimmt: für die Zeit drinnen und die Zeit danach.
"Nadia Budde ist sowohl in ihren Illustrationen als auch sprachlich eine besonders innovative Kinderbuchmacherin." Agnes Sonntag, spiegel.de

30.04.2020
Zuhausesein (25): Christina Clemm
Mit ihrem Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ steht Christina Clemm zum zweiten Mal auf der Sachbuch-Bestenliste von DeutschlandRadio Kultur, ZEIT und ZDF,. Im Mai hat sie nun sogar Platz 3 erobert.
Erneut auf der Sachbuch-Bestenliste: Christina Clemms „AktenEinsicht“
Im letzten Samstagsgespräch von WDR3 Mosaik hat sich Moderator Daniel Finkernagel ausführlich mit Christina Clemm über ihre Arbeit und ihr Buch „AktenEinsicht“ unterhalten - ein sehr aufschlussreiches Gespräch, hier zum Nachhören!
„Jede dritte Frau wird zum Gewaltopfer. Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn es nur selten in die Öffentlichkeit gerät. Die Strafrechtsanwältin Christina Clemm erzählt Geschichten von Frauen, die körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt haben. Dabei schildert sie nicht nur Fallbeispiele, sondern gibt auch Einblicke in die Arbeit von Justiz und Polizei. Eine wichtige Studie gegen das Schweigen.“ Sachbuch-Bestenliste DLF Kultur, ZEIT und ZDF

28.04.2020
Zuhausesein (24): Axel Hacke
Heute Abend ist Axel Hacke Gast in der zweistündigen Talk-Sendung „Aus dem Leben“ im Saarländischen Rundfunk. „Wer in den ‚Nächten mit Bosch‘ an Hackes Seite war, weiß: Sein trockener Humor hatte immer schon die großen Fragen des Lebens im Schlepptau.“
„Axel Hacke ist ein Mann, der es versteht, die großen Fragen und Absurditäten des Lebens auf wunderbar unterhaltsame Weise auf Papier zu bringen“, schreibt der Saarländische Rundfunk in seiner Ankündigung für die Sendung „Aus dem Leben“. Heute Abend von 20 bis 22 Uhr stellt sich der Autor von "Wozu wir da sind" den Fragen von Moderator Uwe Jäger. Das komplette Gespräch gibt es danach als Podcast, in der Mediathek und auf YouTube.
„Wer in den Nächten mit Bosch an Hackes Seite war, weiß: Sein trockener Humor hatte immer schon die großen Fragen des Lebens im Schlepptau. Und gut, dass Radio ja Kopf-Kino ist: Da kann man sich das SR 3-Studio als liebevoll gepinseltes Werk von Michael Sowa vorstellen, der treuen visuellen Begleitung von Hackes Werk.“
„Hackes Buch ist klug komponiert, süffig geschrieben, inspirierend.“ Heidi Ossenberg, Badische Zeitung

24.04.2020
Zuhausesein (23): Fred Pearce
Gerade haben uns die Waldbrände um Tschernobyl diesen atomaren Katastrophenort wieder in Erinnerung gerufen. Fred Pearce schreibt in „Fallout“ über die Folgen von Verstrahlung und über die Gefahren, die von stillgelegten Meilern ausgehen.
Zu den Waldbränden im Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl kursierten zuletzt widersprüchliche Meldungen (hier die neueste), fast wie nach der dortigen Reaktor-Explosion 1986.
In seiner fesselnden und hervorragend recherchierten Reportage „Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“ untersucht Fred Pearce die größten atomaren Desaster der letzten 70 Jahre und bereist die ikonisch gewordenen Orte von Hiroshima bis Gorleben.
Heute früh lief in Ö1 Kontext ein aufschlussreiches Interview, das Madeleine Amberger mit Fred Pearce in London geführt hat.
„Eine packende Reportagereise an die Orte, wo Atombomben explodierten, Atommeiler barsten und strahlende Fässer in Bergwerken rosten. (...) In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Fred Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Susanne Billig, DLF Kultur Buchkritik

23.04.2020
Zuhausesein (22): Wellbappn
So geht’s zu bei den Wellbappn an Tagen wie diesen / wenn sie ohne Auftritte das Zusammensein genießen … Schaugts amoi, na seght´sa´s scho!
Wer unbedingt teilnehmen will an den Corona-bedingten Nebenwirkungen auf Hans Well und die Wellbappn und wer mitfühlen möchte, wie harmonisch und spannend ihre auftrittsfreie Zeit vergeht, muss sich dieses rein zufällig mitgeschnittene Video anschauen.
„Is Lam a Bad? Die Well-Familie setzt in vorzüglichen Mundart-Liedern ihre satirische Tradition fort“, schrieb Timo Frasch in der FAZ über die neue Wellbappn-CD „Didl-Dudl“.
„Das Themenspektrum ist klassisch hanswellsch, es geht um den Klimawandel in all seinen Ausprägungen, vor allem den politisch-gesellschaftlich-automobilen, es geht um Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche, Rechtsextremismus in Sachsen und den digitalen Kindergarten und sogar um – horribile dictu – Olching. Und das Ganze in Reimform.“ Dominik Baur, taz

22.04.2020
Zuhausesein (21): Oscar Niemeyer
In der neuesten Folge des SZ-Podcasts „Milbergs literarischer Balkon“ liest der Schauspieler Axel Milberg einige Auszüge aus Oscar Niemeyers Buch „Wir müssen die Welt verändern“.
Kurz vor seinem Tod hat Oscar Niemeyer, der wohl berühmteste Architekt unserer Zeit, im Alter von 104 Jahren ein Resümee seines Lebens und zugleich eine große Reflexion über unsere Gesellschaft vorgelegt: „Wir müssen die Welt verändern“
Im täglichen SZ-Podcast „Milbergs literarischer Balkon“ liest der Schauspieler Axel Milberg aus diesem kleinen Buch voller Hoffnung, Lebensmut und Leidenschaft. Oscar Niemeyer erklärt uns, warum die Welt sich ändern muss – und dass es nur von uns abhängt, sie zu einem besseren Ort zu machen.
„In den acht von schönen Schwarz-Weiß-Fotos durchsetzten, kurzen Kapiteln, halb erzählend, halb reflektierend und im schnellen, einfachen Strich der eingestreuten Skizzen, gedenkt Niemeyer seiner Vorbilder und Freunde.“ Cosima Lutz, Literarische Welt

21.04.2020
Zuhausesein (20): Tanya Tagaq
Ein Städtchen am Rande des Eismeers im Norden Kanadas: Das ist der Schauplatz von Tanya Tagaqs ungewöhnlichem Coming-of-Age-Roman „Eisfuchs“, der gerade im Bayerischen Rundfunk und in Radio Bremen besprochen wurde.
„Die junge Frau in ‚Eisfuchs‘ kennt und bedenkt die alten Mythen ihrer Vorfahren. Genauso selbstverständlich wie in den Supermarkt geht sie auf Geistreise. Rätselhaft vermischen sich Realität und Traum.“ Christine Gorny war im Buch-Tipp von Radio Bremen Zwei sehr angetan von Tanya Tagaqs Debütroman.
Dagmara Dzierzan hat „Eisfuchs“ als „Selbstsuche einer faszinierenden Frau“ im Interkulturellen Magazin auf Bayern 5 besprochen.
Das Fazit von Christine Gorny: „Ein moderner Roman mit archaischen Bildern einer fast vergessenen Kultur. Düster und dämonisch, magisch und mystisch. Genau wie die Musik von Tanya Tagaq.“ Wenn Sie mal reinhören möchten, hier ein Video.

20.04.2020
Zuhausesein (19): Valeria Luiselli
Und wenn man gar kein Zuhause mehr hat? Valeria Luisellis „Archiv der verlorenen Kinder“ beschreibt die Schicksale unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.
Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ spielt zwar an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, ist aber „eine bewegende und brandaktuelle Geschichte darüber, was Flucht und was Menschlichkeit bedeuten in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist“, wie Michael Schmitt im ZDF-Tool Dein Buch zusammenfasst.
Dass jetzt am Wochenende gerade mal 47 Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern nach Deutschland überführt wurden, darf – Corona-Krise hin oder her - nur der Anfang einer großen gesamteuropäischen Hilfsaktion gewesen sein.
„Luisellis Roman zeigt, dass wir zu gerne aus den Augen verlieren, was die Moderne doch erst erfunden hat: die Würde des einzelnen Kindes – das beschützt, statt der Welt ausgesetzt werden soll.“ Christian Metz, FAS

17.04.2020
Zuhausesein (18): Arnulf Conradi
Arnulf Conradi hält es nicht in seinen vier Wänden, für einen Vogelbeobachter ist ja gerade Hochsaison. Also streift er durch die möglichst menschenleere Natur und hält Ausschau nach gefiederten Wesen.
Hartmut Welscher hat für VAN, das Webmagazin für klassische Musik, ein ausführliches und sehr lesenswertes Interview mit Arnulf Conradi über seine Passion und über sein Buch „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“ geführt.
„Arnulf Conradis Anliegen in 'Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung' ist die Frage, wie man 'die Zeit dehnt', wie man vom ständigen zerstreuten Geplapper der Gedanken zum Nachdenken findet. Das verbindet er mit verblüffenden Naturbeobachtungen. Beim Artensterben verliert man nicht nur Honig, Bestäuber und Biodiversität, sondern auch noch etwas anderes, was uns Menschen das Leben erst lebenswert macht.“ Frank Vorpahl, ZDF aspekte

16.04.2020
Zuhausesein (17): Fritz Eckenga
Der Dichter und Kabarettist Fritz Eckenga hat einen Heimdienst eingerichtet, mit dem er Videos mit längeren Soloauftritten und kürzeren Rettungsreimen frei Haus liefert – „für Augen und Ohren, fürs Endgerät, also für den Kopf“.
Fritz Eckengas Heimdienst finden Sie hier. Da stoßen Sie auch auf seinen in gelbes Leinen gebundenen Prachtband „Mit mir im Reimen“. Gerade sind seine Erschöpfungsgeschichten „Am Ende der Ahnenstange“ erschienen. Im kommenden September folgen dann bei Kunstmann neue Gedichte unter dem Titel „Eva, Adam, Frau und Mann - da muss Gott wohl nochmal ran“. Mehr dazu demnächst an dieser Stelle!
„Was tun mit dem Kamerad Mitmensch, der arg von der Hirnschmelze bedroht ist? Eckenga gewährt in lakonischem Ton Verbraucherschutz in den Problemzonen Glaube, Liebe, Hoffnung. Eckenga kann alles am Stift.“ Süddeutsche Zeitung

14.04.2020
Zuhausesein (16): Nadia Budde
Jede Menge knallbunter und ziemlich sympathischer Geister treiben in Nadia Buddes neuem Bilderbuch ihr Unwesen.
Im Osternest der BR Abendschau am letzten Donnerstag lag als Empfehlung für Nadia Buddes „Letzte Runde Geisterstunde“ dieses hübsche kurze Video.
Und gestern hat die Autorin auf Instagram mit „Eine Woche drin“ losgelegt.
„Nadia Budde hat gerade für diese angstbesetzen Tage das passende Buch geschrieben. Ein Buch, das Kindern auf humorvolle Art und Weise die Furcht nehmen will. (...) Die ideale Gute-Nacht-Geschichte.“ Bayerisches Fernsehen, Abendschau, Cordsens Buchtipp

09.04.2020
Zuhausesein (15): Joachim Schnerf
Jüdische Familien auf aller Welt feiern in diesen Tagen das Pessach-Fest unter erschwerten Bedingungen. Die passende Lektüre: Joachim Schnerfs Roman „Wir waren eine gute Erfindung”
Joachim Schnerf erzählt in „Wir waren eine gute Erfindung” von einem Holocaust-Überlebenden, der Pessach zum ersten Mal ohne die geliebte Ehefrau feiern muss. Alle übrigen Familienmitglieder aber finden sich ein, es wird erzählt, gelacht, provoziert und gestritten …
Für viele jüdische Familien ist das dieses Jahr wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht möglich - vor allem in Israel, wie etwa die Süddeutsche Zeitung heute berichtet.
Ob zu Pessach oder zu Ostern, ob für jüdische oder nichtjüdische Leser*innen: „Joachim Schnerf hat einen der traurigsten, zärtlichsten und witzigsten Romane des Jahres 2019 geschrieben.“ Frauke Meyer-Gosau, Süddeutsche Zeitung

08.04.2020
Zuhausesein (14): Moritz Hürtgen
„Bühnen und Theater zu? So kommt die Kultur nach Hause.“ Das ist das Motto der KulturBühne des BR, wo gestern Axel Hacke und Ursula Mauder in einem Live-podcast zu hören waren. Heute präsentiert Moritz Hürtgen per Video seine „Angst vor Lyrik".
Alle Folgen von Axel Hackes und Ursula Mauders podcast „Unter einer Decke“ finden Sie hier.
Neu im Angebot der BR KulturBühne ist ein Video mit Titanic-Chefredakteur Moritz Hürtgen, der seinen Gedichtband „Angst vor Lyrik“ vorstellt.
„Moritz Hürtgen hat sich 103 für ihn beängstigende Dinge vorgenommen, die er zu erstklassigen phobischen Poemen verdichtet hat. (...) Dass 'Angst vor Lyrik' auch noch exzellent von Leo Riegel illustriert wurde, darf hier nicht unerwähnt bleiben. Also keine Angst vor Hürtgens Lyrik, denn es gibt viel zu lachen.“ Matthias Ehlers, WDR5 Bücher

07.04.2020
Zuhausesein (13) und wieder in „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“ lesen
Das hat zum Beispiel gerade die Autorin und Kunsthistorikerin Daniela Danz getan und berichtet auf literaturport.de darüber.
„Zwar ist es nicht so, dass nun (…) die Zeit wäre, den Backstein des NSU-Protokolls von vorne bis hinten zu lesen, aber es hat sich im letzten Jahr zu einem dunklen Magnetfeld meines Bücherregals entwickelt. (…) Ein Buch, an dem der Blick immer wieder hängenbleibt, auch wenn man nur mal über die Reihen schauen wollte.
(…) Nach der Nachricht vom plötzlichen Tod des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer vor ein paar Tagen blieb der Blick wieder einmal daran hängen. Noch einmal habe ich die Protokolle jener Tage gelesen, an denen der Verfassungsschützer Andreas Temme vernommen wurde“, schreibt Daniela Danz in ihrer Rezension von Annette Ramelsbergers, Wiebke Ramms, Rainer Stadlers und Tanjev Schultz‘ (Foto v.l.n.r.) „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“ auf literaturport.de. Ihr Fazit: „Der NSU-Prozess ist zwar abgeschlossen, die Urteile sind gesprochen, aber aufgeklärt sind diese Taten nicht und die offenen Fragen reichen in unsere Gegenwart.“
„Es ist gut, dass es dieses Dokument gibt. Aber es ist schrecklich, dass wir es haben müssen.“ ARD Titel, Thesen, Temperamente

06.04.2020
Zuhausesein (12): Christina Clemm
Wir empfehlen Ihnen einmal mehr Christina Clemms Buch „AktenEinsicht“, auch und gerade zum Stichwort Häusliche Gewalt in Corona-Zeiten.
Lesen Sie auch das ausführliche Interview zu „AktenEinsicht“ auf cosmopolitan.de, hier ein Auszug:
Marthe Kniep: „Frau Clemm, warum betrifft das Thema Gewalt gegen Frauen zumindest indirekt uns alle?“
Christina Clemm: „Wenn man die Statistik sieht, wissen wir, dass wir alle in unserem nächsten Umfeld Frauen haben, die von sexualisierter, physischer und psychischer Gewalt betroffen sind. Aber alle schweigen darüber. Es gibt viele Gründe, nicht zu sprechen …“
„Dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist, eng verflochten mit Rassismus, erzählt Christina Clemm untergründig, mit sachlicher Brillanz. Ihre Geschichten hüten sich davor, die voyeuristische Lust eines ‚Tatort‘-Zuschauers zu bedienen, und sind doch so anschaulich, dass sie den Leser ergreifen.“ Lisa Kreißler, NDR Kultur Journal

02.04.2020
Zuhausesein (11): Fred Pearce
„Fallout“, das neue Buch von Fred Pearce, steht im April auf Platz 9 der Sachbuchbestenliste von NZZ, ORF, WDR5 und Die Welt.
Darf man in der Corona-Krise an andere Ausnahmezustände erinnern? Unbedingt, denn gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke und 644.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfall bleiben der Welt ja erhalten.
„Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“ von Fred Pearce „überzeugt als zugängliche Lektüre im doppelten Sinne: für sich genommen ein aufgeschlossenes, lesenswertes und fesselndes Sachbuch – und zugleich ein Zugang, um von hier aus tiefer in die Materie einzutauchen“, schreibt Christian Endres in Die Zukunft.
„Fallout“ steht im April auf Platz 9 der Sachbuchbestenliste von NZZ, ORF, WDR5 und Die Welt.
„In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Fred Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Susanne Billig, DLF Kultur Buchkritik

01.04.2020
Zuhausesein (10): Keri Smith
Eine tägliche Anregung von Keri Smith gefällig? Die Autorin von „Mach dieses Buch fertig“ hat sich etwas Tolles einfallen lassen: „Exploration of the Day“, auch auf Deutsch!
Mit ihren täglichen Anregungen in Corona-Zeiten hat Keri Smith begonnen, als Leser*innen aus Italien sie um Quarantäne-Zerstreuung baten. Inzwischen ist „Exploration of the Day“ viersprachig unterwegs und – wen wundert’s bei dieser Autorin – eine großartige Ideen-Fundgrube.
Neulich ging es zum Beispiel um die Kräfte der Beobachtung.
Gut beraten ist auch, wer Keri Smiths „Mach einen Strich“ zuhause hat: „Anhand kurzer humorvoller Anweisungen wird ein bloßer Strich zu einem Abenteuer voller Möglichkeiten - höchst unterhaltsam, denn für Smith ist jeder Punkt ein Strich, der sich auf den Weg macht.“ Börsenblatt

30.03.2020
Zuhausesein (9): Nadia Budde
Überzeugend empfiehlt Agnes Sonntag „Letzte Runde Geisterstunde“, das neue Kinderbuch von Nadia Budde, auf spiegel.de.
„Letzte Runde Geisterstunde“: Nach dem Vorlesen eines Budde-Buchs fühle sie sich immer wie nach einer lustigen Achterbahnfahrt.
„Nadia Budde ist sowohl in ihren Illustrationen als auch sprachlich eine besonders innovative Kinderbuchmacherin. Jetzt hat sie eine Studie über unterschiedliche Arten von Geistern und Gespenstern gemacht (‚Steigen sie aus leeren Flaschen / Schränken oder Kitteltaschen?‘), die genauso witzig ist, wie ihr Klassiker ‚Trauriger Tiger toastet Tomaten‘ aus dem Jahr 2000.“
Hier der komplette Beitrag auf spiegel.de.

29.03.2020
Zuhausesein (8): Ed Yong
Ed Yong ist kein Virologe, aber als Wissenschaftsjournalist auf dem Feld der Mikrobiologie ein unbestechlicher Ratgeber in Corona-Zeiten.
Der perlentaucher machte neulich auf einen Atlantic-Artikel von Ed Yong aufmerksam, der dort ein düsteres Corona-Szenario für Amerika entwarf und große politischen Fehler im Umgang mit der Krise diagnostizierte: Eine Pandemie-Abteilung, die Teil des Nationalen Sicherheitsrates war, sei 2018 aufgelöst worden. Als man Ende Januar 2020 die Regierung gedrängt habe, dies zu revidieren und dafür insbesondere mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten, sei Amerika untätig geblieben - die Folgen besichtigen wir gerade.
Wir empfehlen Ihnen Ed Yongs „Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln“ als kenntnisreiche und amüsante Entdeckungsreise in den Kosmos der Mikrobiologie.
„Ein 450-Seiten-Buch über Bakterien, das man nicht aus der Hand legen möchte? Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong macht mit ‚Winzige Gefährten‘ vor, wie das geht. Selten hat man einen Autor so faszinierend, begeisternd und vielfältig von den mikroskopischen Lebenswelten der Kokken und Bazillen, Spirillen und Oscillatoria erzählen hören.“ Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur

27.03.2020
Zuhausesein (7): Björn Bicker
Auch Björn Bicker ist im Home-Office und hütet noch dazu seine beiden Kinder. Da braucht es gute Nerven – vor allem, wenn plötzlich Zahnschmerzen dazwischenkommen: Hier seine zweite Geschichte aus dem Corona-Tagebuch des Bayerischen Rundfunks.
Der Theater-, Hörspiel- und Romanautor Björn Bicker hält seinen gegenwärtigen Alltag in Geschichten für das Corona-Tagebuch des Bayerischen Rundfunks fest. „Zugewandtes Dranbleiben, das ist, was wir jetzt alle brauchen“ lautet seine Devise. Und sich auch nicht von Zahnschmerzen aus der Bahn werfen lassen …
Von Björn Bicker erschien bei uns zuletzt das Buch „Was glaubt ihr denn. Urban Prayers“: unbedingte Lese-Empfehlung!
„Der Autor hat eines der wichtigsten (und buchstäblich schönsten) Bücher zum Thema Religion komponiert. Es - besser: seine echolotartigen Berichte aus den babylonischen Undergrounds unserer modernen Welt - verdient, gelesen zu werden.“ Jan Feddersen, taz

26.03.2020
Christina Clemms „AktenEinsicht“ auf der Sachbuch-Bestenliste
„AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ von Christina Clemm steht im April auf Platz 4 der Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, ZDF und Die Zeit.
„Die Strafrechtsanwältin Christina Clemm erzählt Geschichten von Frauen, die körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt haben. Dabei schildert sie nicht nur Fallbeispiele, sondern gibt auch Einblicke in die Arbeit von Justiz und Polizei. Eine wichtige Studie gegen das Schweigen.“ So empfiehlt die Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, ZDF und Die Zeit Clemms „AktenEinsicht“.
Dass dieses Buch nicht nur wichtig, sondern zudem ausgezeichnet geschrieben ist, macht der Beitrag von Jurorin Kim Kindermann in der Lesart von Deutschlandfunk Kultur deutlich.

25.03.2020
Zuhausesein (6): Axel Hacke
Was macht eigentlich Axel Hacke in diesen Zeiten? Nun, er schreibt und liest - und liest auch weiter vor. Da seine Veranstaltungen aus bekannten Gründen nicht stattfinden können, ist sein Live-Programm jetzt ins Internet umgezogen.
Wir hatten es schon länger vermutet, nun herrscht endlich Gewissheit: Axel Hacke und Ursula Mauder stecken „Unter einer Decke“. So der Titel des YouTube-podcasts, wo der Autor von „Wozu wir da sind“ und die Sängerin (aktuelle CD: „The Feel of Life“) ihre Gespräche zuhause und Spots aus ihrem Bühnenprogramm ab sofort einmal wöchentlich direkt mit Ihnen teilen.
„Ich finde, Axel Hacke ist immer mitten im Leben, in seinem eigenen und auch im Leben der Anderen.“ Christine Westermann

24.03.2020
Zuhausesein (5): Fritz Eckenga
„Zweng Corona, der bleedn Sau.“ Fritz Eckenga dichtet jetzt auch auf Bairisch - with a little help from Hans Well. Hier aus gegebenem Anlass und als Vorgeschmack auf Eckengas nächsten Gedichtband das Poem „‘s is a Kreiz“:
„‘s is a Kreiz“
beglaubigt von Dipl. Nat. Speaker Hans Well (CEO der CSU-nahen Dialektprüfstiftung)
Sonst schaugt a hoibate Million
Besucha zua bei der Passion,
wo unser Jesus, kollossal,
live und mehr wia hundert Mal,
an Kreiztod stirbt und dann konkret
oiwei wiada aufersteht.
Weng der scheiß Infektionsgefahr
kimmt die Weltbesucherschaar
im übanäxten Johr erst wieder.
Kruzetürkn! Do legst di nieder!
Aus ist jetz mit dem Event.
Sacklzefix(kreiz)sakrament!
Des wunderscheene Ammertal
ist jetz a greisligs Jammertal.
Mia derfa do in Oberbayern
heuer nicht das Leiden feiern.
Das ist der OberammerGAU!
Zweng Corona, der bleedn Sau.
Anmerkung des Verlags: In seinem neuen Buch befleißigt sich Fritz Eckenga fast durchgängig des Hochdeutschen, wie bereits der Titel nahelegt: „Adam, Eva, Frau und Mann / Da muss Gott wohl noch mal ran“

23.03.2020
Zuhausesein (4): Nuruddin Farah
Von einer relativ ruhigen Normalität in den Ausnahmezustand: Unter ganz anderen Vorzeichen als bei der Corona-Krise thematisiert Nuruddin Farahs neuer Roman, gestern im „Diwan“ von Bayern2 besprochen, eine solche Zuspitzung.
„In seinem neuen Roman erzählt Farah die Geschichte eines somalischen Paares, das in Oslo lebt. Nachdem sich ihr geliebter Sohn den Dschihadisten in Somalia angeschlossen hat, gerät ihr Leben aus den Fugen“, fasste Jörg Magenau neulich in rbb Kultur den Inhalt von Nuruddin Farahs neuem Roman „Im Norden der Dämmerung“ zusammen.
Denn als sich der Sohn bei einem Selbstmordattentat in die Luft sprengt, kommen die Witwe und ihre beiden Kinder nach Norwegen … Eine Geschichte über Familie, Politik und Gewalt von einem der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Afrikas.
„Die Kraft dieses Romans liegt nicht in der Analyse heutiger Krisen. Sie liegt in den Charakteren, deren Leben die Politik durchschüttelt“, urteilte gestern Marie Schoeß in Bayern2 Diwan. Hier der podcast (Farah ab ca. 9’28).

22.03.2020
Zuhausesein (3): Louise Welsh
Aufräumen im heimischen Bücherregal. Neuerscheinungen werden passend einsortiert, einige zerlesene Krimis können endlich weg. Aha, hier steht ja auch Irvine Welshs verschollen geglaubtes „Trainspotting“. Und gleich daneben alles von Louise Welsh.
Wahrscheinlich werden irgendwo auf der Welt gerade die ersten drei Covid-19-Krimis verfasst. In einem Buch von Louise Welsh, das wir vor vier Jahren veröffentlichten, ging es um ein Virus namens „V5N6“. Damals las man die Geschichte - im Wissen, dass sie fiktiv war – durchaus mit wohligem Schauer:
London wird von einer Art Schwitzfieber heimgesucht. Menschen sterben innerhalb weniger Tage, Krankenhäuser und Leichenhallen sind überfüllt. Auch Simon Sharkey wird von seiner Freundin Stevie Flint tot aufgefunden. Doch selbst wenn es in einer Stadt voller Toter nicht nach einem Mord aussieht - Stevie ist überzeugt, dass der Tod ihres Freundes nicht auf das Virus zurückzuführen ist.
Welshs Thriller erinnerte Marten Hahn von Deutschlandradio Kultur „an einen Zombie-Film, und dennoch spürt man gelegentlich dieses Kribbeln im Bauch. Da ist eine Schönheit im Untergang, eine sanfte, melancholische Abschiedsstimmung – und das liegt auch an der Kameraführung dieser Autorin, ihrem Blick für Szenen, Licht und Bilder." Ein toller Krimi war und ist und bleibt „V5N6“ allemal.

20.03.2020
Zuhausesein (2): Christina Clemm
Für nicht wenige Familien und Paare, die nun mehr Zeit als sonst miteinander verbringen, ist die aktuelle Lage eine besondere Mehrbelastung. Das Thema Häusliche Gewalt lässt sich gerade jetzt nicht ausblenden: Christina Clemms „Akteneinsicht"
Wo häusliche Gewalt (und zwar ganz überwiegend an Frauen) ohnehin schon das Alltagsleben prägt (die Fallzahlen sind bekanntermaßen skandalös hoch), könnten sich bereits bestehende Konflikte nun noch zuspitzen. Und anderswo treten sie vielleicht erstmals auf.
Christina Clemm plädiert mit guten Gründen dafür, sich bei solchen Situationen - im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft - einzumischen, nachzufragen, Betroffene nicht allein zu lassen. Zum Beispiel hier im aspekte-Interview (ab Min. 13). Ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ ist gerade erschienen.
„Christina Clemm beschreibt sachlich und nüchtern, sie kann gut mit Sprache umgehen, ohne jegliche Anklänge an kompliziertes Juristendeutsch. Sie erlebt in ihrer Arbeit tagtäglich, wie verbreitet diese Gewalt ist und wie schwer es den Opfern anschließend in den juristischen Verfahren gemacht wird." Christine Gorny, Radio Bremen

19.03.2020
Zuhausesein (1): Anna Machin
Familien verbringen jetzt mehr Zeit zusammen als gewöhnlich. Das gilt auch für Paare, die ein Kind erwarten. Eine sehr gute Gelegenheit, Anna Machins „Papa werden“ zu lesen.
Weil Familien jetzt mehr Zeit zusammen verbringen als üblich, sind vor allem die Väter viel stärker in den häuslichen Alltag mit Kind und Kegel eingebunden. Und Paare, die ein Kind erwarten, haben mehr Gelegenheit als sonst, sich auf ihr Elterndasein vorzubereiten. Da kommt Anna Machins Buch wie gerufen.
„Wenn im Familienalltag etwas knapp ist, dann Zeit.“ So beginnt Hendrik Heinze seine Besprechung von Machins „Papa werden“ in der Kulturwelt des Bayerischen Rundfunks. „Der Autorin geht es darum, dass ihr abgelenktes Publikum alles mitbekommt und auch etwas mitnimmt aus diesem Buch: Erkenntnis und Ermunterung, Beistand und Bestätigung – alles drin." Auf BR24 haben Sie Zugriff auf den kompletten Beitrag samt Audio.
Wie wichtig Väter wirklich sind, ist auch Patrick Imhasly in der NZZ am Sonntag dank Machins Buch klar geworden: „In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“

16.03.2020
Leicht eingeschränkter Betrieb
Im Verlag Antje Kunstmann wird weiter gearbeitet, aber der Betrieb läuft wie fast überall mit gewissen Einschränkungen. Da die meisten von uns nun im Home Office sind, kann es da und dort zu Verzögerungen kommen, für die Sie hoffentlich Verständnis haben.

12.03.2020
Die „eiskalte Magie“ von Tanya Tagaq
In den letzten Tagen sind einige besonders gelungene Besprechungen von Tanya Tagaqs Debütroman „Eisfuchs“ erschienen, hier eine kleine Auswahl von Zitaten daraus.
Im Buch-Special der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schrieb Zoe Wydra: „So wie Tanya Tagaq westliche, schriftliche literarische Traditionen mit indigenen, oralen verbindet, wirkt ihr gesamter Roman durch Synthesen. Klang und Licht vereinen sich. Mensch, Tier und Natur, alles wird eins. (...) Man spürt förmlich den eiskalten Wind auf der eigenen Haut.“
Am Dienstag hat Stefan Keim den „Eisfuchs“ im Buchtipp von WDR4 besprochen: „Das ist das Ungewöhnliche und Eigene an diesem faszinierenden Buch: Menschen und Natur scheinen noch ineinander verwoben zu sein. Gleichzeitig ärgert sich die Erzählerin, dass bei 40 Grad minus die Wimperntusche nicht hält. Wenn sie gerade einen Jungen beeindrucken will. 'Eisfuchs' ist ein poetisches, schönes, hartes Buch, etwas ganz Besonderes.“ Hier die vollständige Besprechung mit Audio.
In der gestrigen literataz schreibt Jens Uthoff: „Die Stärke von 'Eisfuchs' besteht darin, dass Tagaq all das [gemeint sind Gewalt, Stigmatisierung etc.] in eine sprachlich starke Fiktion einbindet, in der das Opfersein nicht fetischisiert wird, in der sie das (christliche) Narrativ von Scham verdammt. Ihr Buch kommt rotzig und lebensbejahend daher, die Erzählerin kommt darin als beeindruckend starke Person herüber, die Wege gefunden hat, sich von den Wunden der Kindheit zu kurieren.“ Lesen Sie hier die komplette Rezension.
Mit „Eiskalte Magie“ hat Christian Endres seine Tagaq-Rezension im Doppelpunkt überschrieben. Er ist zwar nicht der Einzige, der auch das Umschlagmotiv und die Innenteil-Illustrationen von Jaime Hernandez lobt, aber der Erste, der ihn als Mit-Urheber der legendären Comic-Serie „Love and Rockets“ identifiziert.

11.03.2020
FAZ-Hymne auf A.G. Lombardo
A.G. Lombardo schickt in seinem späten Romandebüt „Graffiti Palast“ den Grafologen Americo Monk auf eine moderne Odyssee durch die Subkultur von Los Angeles.
Unter der Überschrift „Schwermütige Engel über brennender Stadt“ druckte die FAZ am letzten Samstag eine furiose Besprechung von Kai Sina über A.G. Lombardos Roman „Graffiti Palast“, der exakt vor einem Jahr bei uns erschienen ist.
Von einem „Paukenschlag“ ist darin die Rede, von einer „ästhetisch vielstimmigen und historisch tiefenscharfen Darstellung“ der Watts-Unruhen von 1965 in Los Angeles, von einem „wirklich mitreißenden Lektüreerlebnis“, überdies von einer „grandiosen Übersetzerleistung“ (Jan Schönherr). Man könnte, wenn man nur dürfte, ellenlang aus dieser Rezension zitieren. Leider ist sie online nur hinter der FAZ-Bezahlschranke verfügbar, auf die perlentaucher-Zusammenfassung immerhin können Sie hier zugreifen.
Eine bessere Backlist-Besprechung werden Sie dieses Jahr wohl nicht mehr lesen. Und einen besseren Roman als „Graffiti Palast“ vielleicht ebenso wenig!

10.03.2020
Interviews und Veranstaltungen mit Christina Clemm
Pünktlich zum Internationalen Frauentag sind etliche Interviews mit Christina Clemm zu ihrem Buch „AktenEinsicht“ geführt worden. Morgen Abend diskutiert unsere Autorin im „Hebbel am Ufer“ in Berlin.
„Gibt es heute weniger Partnerschaftsgewalt als früher?“, fragte Laura Backes unsere Autorin im Spiegel. „Die Berliner Anwältin Christina Clemm berichtet, was sich in den vergangenen Jahren verbessert hat - und was nicht." Wer einen online-Zugang hat, kann das vollständige Gespräch hier nachlesen.
Für das „Kulturjournal“ vom Bayerischen Rundfunk hat sich am Weltfrauentag Martina Boette-Sonner mit Christina Clemm über ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ unterhalten. Hier das Audio (ab 26’57).
Morgen Abend diskutiert Christina Clemm im Berliner „Hebbel am Ufer“ mit Prasanna Gettu und der Gruppe LASTESIS, Titel der Veranstaltung: „Von Chile über Indien bis Deutschland – Geschichten von Frauen und Gewalt“

06.03.2020
Erste Presse zu Anna Machins „Papa werden“
Gerade ist Anna Machins „Papa werden“ erschienen, ein unterhaltsames und informatives Sachbuch über die Rolle des Vaters und die Entwicklung des modernen Vaterbildes.
Unter dem Titel „Der Mann, das unbekannte soziale Wesen“ hat Patrick Imhasly, Wissenschaftsredakteur der Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag, in seiner Kolumne „49 Prozent“ auf das Buch von Anna Machin hingewiesen. Sein Fazit: „In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“
Die erste Rezension von „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ stand am 3. März in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Es ist Machins erklärte Mission, die ‚involvierten Väter‘ zu stärken und ihren Beitrag zu würdigen“, schrieb dort Kerstin Maria Pahl. Ihre vollständige Besprechung können Sie hier nachlesen.

05.03.2020
Die Leipziger Buchmesse 2020 findet nicht statt
Die Entscheidung, die von allen Beteiligten sehr bedauert wird, hat die Leipziger Messe gemeinsam mit der Stadt Leipzig in enger Absprache getroffen. Alle Veranstaltungen, die im Rahmen von Leipzig liest geplant waren, können daher nicht stattfinden.
Im Veranstaltungsbereich unserer Website können Sie sich darüber Informieren, ob stattdessen Lesungen unserer Autorinnen und Autoren in Ihrer Nähe stattfinden. Wir blicken nach vorn und freuen uns, Sie auf der Leipziger Buchmesse 2021 wiederzusehen!

04.03.2020
Christina Clemms „AktenEinsicht“ ist erschienen
Jede dritte Frau ist Opfer von physischer und sexualisierter Gewalt. Das Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ von Christina Clemm, Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin, ist eine Reise in Gerichtssäle und an Tatorte.
„Anwältin Christina Clemm vertritt Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden. Laut Statistik gibt es in jedem Freundeskreis Täter und Opfer.“ So beginnt Julia Schaafs Porträt unserer Autorin in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hier zum Nachlesen.
Für ein Gespräch über ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ war Christina Clemm gestern im Studio 9 von Deutschlandfunk Kultur, hier zum Nachhören.
Am kommenden Mittwoch ist Christina Clemm zusammen mit Prasanna Gettu und LASTESIS im Hebbel am Ufer in Berlin, mehr zur Veranstaltung erfahren Sie hier. Die für Freitag, 13. März, geplante Diskussion von Christina Clemm und Margarete Stokowski im Werk 2 in Leipzig kann wegen der Absage von Leipziger Buchmesse und Leipzig liest leider nicht stattfinden.

26.02.2020
Lionel Messi über den Fußball-Tellerrand hinaus
Jordi Puntís Buch über Lionel Messi ist keine Biografie des argentinischen Ausnahmefußballers vom FC Barcelona, sondern eine „Stilkunde“.
„Es gibt nur wenige Dinge, auf die man sich verlassen kann. Dazu gehört die Gewohnheit von Autoren, zu den wirklich wichtigen Themen erst einmal einen oder mehrere Taxifahrer zu befragen. So machte es auch der Katalane Jordi Punti, als er herausfinden wollte, wer in Argentinien das beliebtere Fußball-Idol ist: Messi oder Maradona. Angeblich sind die Taxifahrer in Buenos Aires für ihre blumige Ausdrucksweise bekannt, nur so lässt sich erklären, was Chauffeur Nummer eins antwortete: ‚Messi ist Argentinier, ja, aber, sagen wir, ihm fehlt es an Argentinität.‘ Nummer zwei soll parallel zum Drehen des Lenkrads folgenden Satz gedrechselt haben: ‚Messi ist mehr Fußballer als Argentinier. Maradona ist mehr Argentinier als Fußballer.‘ So steht es in Puntis neu erschienenem Buch ‚Messi: Eine Stilkunde‘“, schrieb Evi Simeoni gestern in der FAZ vor dem Gastspiel des FC Barcelona beim SSC Napoli (1:1). Hier der vollständige Artikel. Plus zwei Auszüge aus Rezensionen von Jordi Puntís Buch über Lionel Messi:
„Viele Zitate und erstaunliche Informationen (…) hat Jordi Puntí zusammengetragen. Der Autor lebt in Barcelona, liebt Messi, hat seine Karriere aus der Nähe verfolgt und ein Buch geschrieben, das zweifellos eine Liebeserklärung ist.“ Christoph Biermann, 11 Freunde
„Ein Buch, das viele bereichernde Lesemomente beschert, weil sie über den Fußball-Tellerrand hinausgehen und es ihm gelingt, das oft jenseits der Begrifflichkeiten stehende Ausnahmekönnen, in dem Messis Spiel zur Kunst wird, im Herzstück dieses Buches treffend zu charakterisieren – immer verbunden mit der Dankbarkeit, Zeitgenosse und Augenzeuge dieses singulären Weltphänomens zu sein.“ Martin Maria Schwarz, hr2 Kultur (hier der ganze Beitrag im podcast)

26.02.2020
„Vom Wind verweht“ auf der SWR-Bestenliste
Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“ in der Neuübersetzung von Andreas Nohl und Liat Himmelheber steht auf Platz 9 der SWR-Bestenliste im März.
Wir freuen uns sehr, dass Margaret Mitchells Klassiker von den Jurorinnen und Juroren der SWR-Bestenliste empfohlen wird. „Vom Wind verweht“, neu übersetzt von Andreas Nohl und Liat Himmelheber, steht dort im März auf Platz 9.
„Himmelheber und Nohl haben dem Buch, dem selbstverständlich auch dank der Verfilmung mit Vivian Leigh und Clark Gable der Ruch des Schmachtfetzens umweht, eine komplett neue, zeitgemäße Stillage gegeben“, schreibt die Jury der SWR-Bestenliste, und weiter: „Der Roman erzählt nicht nur von einem verwöhnten Balg in den amerikanischen Südstaaten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die innerhalb von zwölf Jahren zwei Ehemänner verliert und vom dritten schließlich verlassen wird – das Buch transportiert eine ganze Epoche in der Geschichte vom Aufstieg und Fall der Südstaatenaristokratie. Die Neuübersetzung nimmt dem Roman das ihm zugeschriebene Pathos, vor allem aber die inhärenten Rassismen, die der Sprache der Entstehungszeit eingepflanzt waren.“
Den ausführlichen Text zur SWR-Bestenliste-Platzierung lesen Sie hier.

21.02.2020
Fred Pearce über das Atomzeitalter
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke … der Geist der Radioaktivität schwebt weiter über uns: Fred Pearce legt mit „Fallout“ ein fesselndes Panorama über das Atomzeitalter vor.
„Eine packende Reportagereise an die Orte, wo Atombomben explodierten, Atommeiler barsten und strahlende Fässer in Bergwerken rosten“, urteilt Susanne Billig in der Buchkritik von Deutschlandfunk Kultur über Fred Pearces neues Buch „Fallout“. „In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Hier die vollständige Besprechung.
Verwiesen sei auch auf Christian Endres‘ Besprechung auf diezukunft.de: „Pearces komprimiertes, spannendes Portrait des Atomzeitalters (…) überzeugt als zugängliche Lektüre im doppelten Sinne: für sich genommen ein aufgeschlossenes, lesenswertes und fesselndes Sachbuch voll ordentlichem Infotainment - und zugleich ein Zugang, um von hier aus tiefer in die Materie einzutauchen, die nach wie vor beunruhigend viele Frage- und Ausrufezeichen für uns und die Zukunft unseres Planeten bereithält.“

18.02.2020
Susanne Wiborgs „Gäste in meinem Garten“
Der neueste Band mit Susanne Wiborgs Gartenkolumnen, „Gäste in meinem Garten“, ist Finalist für den diesjährigen Buchpreis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft.
Der DGG-Buchpreis geht auf den 1955 amtierenden Präsidenten Graf Lennart Bernadotte zurück, der angeregt hatte, in vielfältiger Weise auf seinen Leitgedanken „Gärtnern um des Menschen willen“ aufmerksam zu machen. Die Auszeichnung soll Belange des Gartenbaus, der Gartenkultur und der Gartenkunst bewusst machen, gärtnerisches Wissen und Können verbreiten, den Umgang mit Pflanze, Garten, Landschaft und Natur verstärken und den schriftstellerischen Einsatz finanziell unterstützen.
Für den DGG-Buchpreis 2020 ist u.a. Susanne Wiborgs „Gäste in meinem Garten“ (illustriert von Rotraut Susanne Berner) nominiert. Die Entscheidung fällt auf der Leipziger Buchmesse am 13. März ab 16 Uhr auf der mdr Kultur-Bühne (Glashalle, linke Empore, Stand 17).
„Susanne Wiborgs Garten ist ihr Salon, ein Treffpunkt der grünen Welt. Da steht sie zwischen Flieder, Waldmeister und Hornissen und erzählt von ihnen wie von wunderlichen Gästen und streut dabei – man merkt es kaum – manch kluge Einsicht, manch nützlichen Wink.“ Benedikt Erenz, Die Zeit

17.02.2020
Erste Presse für Tanya Tagaqs „Eisfuchs“
Tanya Tagaqs Roman „Eisfuchs“ ist erschienen: „Ein Prosa-Debüt, das den Blick weitet“, urteilt die Frankfurter Rundschau. Und der Saarländische Rundfunk bewundert „luzide, flirrende Bilder“.
„Die Natur ist in diesem Buch das Göttliche schlechthin. Tagaq schildert sie als große Kraft und Attraktion. Die Menschheit wäre gut beraten, so ließe sich das Tundra-Kaleidoskop lesen, diese Natur in größtmöglichem Frieden zu lassen“, schreibt Martin Oehlen in der Frankfurter Rundschau über „Eisfuchs“ von Tanya Tagaq. Die Natur am Polarkreis hat für Tagaqs Protagonistin aber auch ihre Tücken: „Dass die Wimperntusche nicht hält, wenn es minus 40 Grad sind, ist zumal dann lästig, wenn der von allen Mitschülerinnen geschätzte Bestboy in der Nähe ist.“ Oehlens Fazit: „‚Eisfuchs‘ schlägt mit einer Mischung aus Alltagsbrutalität, Naturpoesie und Mystik einen unvertrauten Ton an. Der klingt verlockend bizarr. Ein Prosa-Debüt, das den Blick weitet.“ Hier die vollständige Rezension.
Auch Meike Stein vom Saarländischen Rundfunk hat das Buch sehr gut gefallen: „Tagaq arbeitet mit zahlreichen Vignetten – also mit Kürzesttexten -, um die physische und spirituelle Welt zu fassen, die das Mädchen umgibt. Teile des oft collagenhaft anmutenden Textes hat die Autorin aus ihren Traumtagebüchern und Notizbüchern zusammengestellt, und die luziden, flirrenden Bilder zeichnen Erfahrungen an der Grenze zwischen Realität und emotionaler Innenwelt.“ Die vollständige Besprechung im SR2 Kulturradio lesen Sie hier.

06.02.2020
„Blödes Bild“ in 3sat Kulturzeit
Ein herzerwärmendes, humorvolles Buch für kleine Schwestern, große Brüder – und alle anderen, die manchmal alles blöd finden: „Blödes Bild“ von Johanna Thydell und Emma AdBåge wurde gestern Abend in 3sat Kulturzeit empfohlen.
„Tatsächlich das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann. Egal wie alt sie sind“, befand Kim Kindermann in Deutschlandfunk Kultur über „Blödes Bild“. Dieses tolle Bilderbuch wurde gestern Abend in den Kinderbuchtipps von 3sat Kulturzeit vorgestellt.
„Die kleine Schwester würde gerne so gut zeichnen wie der große Bruder. Der wiederum möchte einfach Ruhe. (…) Emma AdBåge inszeniert das Kammerstück gekonnt: Bald illustriert sie fast ungestüm, als würde wachsende Wut den Stift lenken, bald mit scharfem Blick für mimische und gestische Details. Man könnte die Kleine hassen, dann wieder versteht man ihr Drama. Der Rhythmus des Umblätterns unterstützt die Eskalation, und der Text von Johanna Thydell (Foto), so unspektakulär er scheint, gibt sein Bestes.“ Hans ten Doornkaat, NZZ am Sonntag

05.02.2020
Warten auf Wiglaf Drostes „Tisch und Bett“
Bayern2 Diwan und die Literarische Welt und der Blogger Günter Keil haben schon vorab auf Wiglaf Drostes Gedichtband „Tisch und Bett“ hingewiesen, der am nächsten Dienstag erscheinen wird.
Martina Boette-Sonner hat neulich ihre Diwan-Sendung in Bayern2 mit schön gelesenen Auszügen aus „Tisch und Bett“ des „manchmal wütenden, manchmal feinsinnigen, manchmal groben und gelegentlich ungerechten satirischen Dichters Wiglaf Droste“ bestückt.
Und die Literarische Welt schenkte für den Vorabdruck des Gedichts „Gestern, heute, morgen“ gar eine ganze Seite her. Hier die erste Strophe: „Die Frau, die ich in Armen hielt, / die raucht am liebsten Chesterfield.“, weiterlesen können Sie ab dem 11. Februar im Buch auf Seite 158.
„Droste-Lyrik ist immer vieles zugleich: Böse und scharfsinnig, liebenswert und fein. Der Westfale dichtete sich spielend vom Privaten zum Politischen, Witz und Wut liegen nah beieinander, und seine kurzen Texte zeigen zum leider letzten Mal, welch kluger Kopf und großer Menschenfreund Droste war.“ Günter Keil in seinem Literaturblog

28.01.2020
Lorbeeren für Joachim Schnerf
Neu auf Platz 4 der „radioeins“ Bücherliste: „Wir waren eine gute Erfindung“.
Mal erbarmungslos witzig, mal zurückgenommen und im nächsten Moment tief traurig – auf nur 140 Seiten erzählt Joachim Schnerf in „Wir waren eine gute Erfindung“ die Geschichte des alten Salomon, der nach dem Tod seiner über alles geliebten Ehefrau Sarah die erste Familienfeier alleine ausrichten muss.
Der Buchhändler Kurt von Hammerstein aus der Buchhandlung Hundt Hammer Stein hat den Roman für radioeins gelesen und kann kaum glauben, dass der Autor erst Mitte dreißig ist: „Ich bin sehr beeindruckt davon, mit wie viel Weisheit und Witz, aber gleichzeitig auch mit wie viel Gefühl [Joachim Schnerf] in diesem recht kurzen Büchlein diese Familie beschreibt. Ein sehr sehr sehr schönes Buch – bin begeistert.“
Die ganze Besprechung gibt’s hier zum nachhören.

22.01.2020
Radio-Lesung aus „Vom Wind verweht“
Falls Sie vor dem 1300-Seiten-Wälzer zunächst zurückschrecken, können Sie morgen Abend bequem probehören: In den „radioTexten am Donnerstag“ von Bayern 2 wird aus Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“ vorgelesen.
„Andreas Nohl und Liat Himmelheber haben Margaret Mitchells Roman neu übersetzt - zum ersten Mal seit der Übertragung von 1937 -, dabei ein -e aus dem Titel entfernt und einen weiblichen Antikriegsroman freigelegt“, schreibt der Bayerische Rundfunk in seiner Ankündigung.
Die klassische Lesung (eine knappe Stunde, ab 21:05 Uhr) beginnt mit einer lebensgefährlichen Geburt im belagerten Atlanta und steigert sich dann bis zur fast aussichtslosen Flucht aus der brennenden Stadt. Es liest Katja Amberger, Judith Heitkamp moderiert.
Regie führt Helmut Petzold, der das Buch neulich in BR2 Diwan sehr kundig besprochen hat, Zitat: „Man muss ‚Vom Wind verweht‘ nicht unbedingt mit ‚Krieg und Frieden‘ vergleichen, es ist auch nicht das ‚unterschätzteste Buch der Weltliteratur‘, aber es ist Weltliteratur. Und ein 1300 Seiten langer Schmöker, mit dem man in der neuen, kaum genug zu lobenden Übersetzung wundervolle, beglückende Tage auf der Couch verbringen kann.“

21.01.2020
„Grüne Ökonomie – Lösung oder Mogelpackung?“
Ist die Perfektion des biblischen „Macht euch die Erde untertan“ ein bedrohlicher Irrtum – oder verantwortungsvoll? Liegen darin auch utopische Potenziale? Darüber diskutieren am Donnerstag in Frankfurt Barbara Unmüßig und unsere Autorin Christiane Grefe.
Anthropozän: So haben Wissenschaftler ein neues Erdzeitalter getauft, in dem der Mensch alle Prozesse auf dem Planeten entscheidend beeinflusst – die biologischen, geologischen, stofflichen, atmosphärischen. Der Mensch als Gestalter der Natur: Welcher Naturbegriff steht hinter dieser Vorstellung? Ist sie die Perfektion des biblischen „Macht euch die Erde untertan?“ Vermessen, ein bedrohlicher Irrtum – oder realistisch verantwortungsvoll? Liegen darin auch Chancen und utopische Potenziale?
Am Donnerstag, 23. Januar, sprechen Barbara Unmüßig (hier ihr aktueller FR-Beitrag) von der Heinrich-Böll-Stiftung und die Publizistin Christiane Grefe, Autorin des Buchs „Global Gardening“, über das Thema „Grüne Ökonomie – Lösung oder Mogelpackung?“ Es geht unter anderem um die Frage, ob sich der Klimawandel allein mit wirtschaftlichen Konzepten wie der Besteuerung von Abgasen oder mit der Einführung neuer Technologien bekämpfen lässt, welche negativen Folgen das haben könnte und welche Rolle dabei die globalen Machtverhältnisse spielen.
Mehr zur Veranstaltung (ab 19 Uhr, Osthafenforum im medico-Haus, Lindleystraße 15, Frankfurt) finden Sie hier.
"Christiane Grefe versucht in ihrem Report, die Debatte in ihren verschiedenen Facetten begreifbar und nachvollziehbar zu machen. Das gelingt ihr auch, da sie zum einen in klassischem Reportagestil persönliche Begegnungen mit Unternehmern, Wissenschaftlern, Technikern, Landwirten anschaulich schildert und zum anderen alle Fachbegriffe so übersetzt und veranschaulicht, dass auch ein Laie sofort begreift, worum es geht. Das macht ihr Buch zu einem perfekten Überblick über eine Debatte, die von der Öffentlichkeit noch weitgehend unbeachtet geblieben ist." Johannes Kaiser, SWR2 Forum Buch

20.01.2020
Herbert Kapfer liest aus „1919“
Am Dienstag 21. Januar liest Tukan-Preisträger Herbert Kapfer in der Münchner Seidlvilla aus seinem Roman „1919“. Moderation: Ernst von Borries
Auf Einladung des Tukan-Kreises stellt Herbert Kapfer am Dienstag 21.1. seinen Roman „1919“ vor, für den er mit dem Tukan-Preis 2019 ausgezeichnet wurde. Die Veranstaltung (mehr dazu hier) in der Münchner Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, beginnt um 19:30 Uhr, Ernst von Borries moderiert.
„Wie ein DJ, der Platten auflegt, legt Kapfer historische Texte auf. Außer den Kapitelüberschriften hat er kein Wort selbst geschrieben – das schmälert die kreative Leistung des Dokumentaristen aber nicht. (…) So entsteht in der Werkstatt von Herbert Kapfer ein großer Fleckenteppich aus verschiedensten Szenen und Figuren, der Zeitgeschichte als gelebte Menschengeschichte sichtbar macht.“ Jörg Magenau, rbb Kultur

20.01.2020
Kunstmann-Spende an Sea-Watch e.V.
Wir hatten angekündigt, einen Euro pro verkauftem Buch von „Käpt*in Rakete“ an Sea-Watch zu spenden, und konnten der Seenotrettungs-Organisation nun 6.500 € überweisen.
„Käpt*in Rakete“ nimmt Kinder mit auf eine abenteuerliche Reise - ein Buch der Hooligans gegen Satzbau (#HoGeSatzbau) über Hilfe in der Not, geteilte Pfannkuchen und warum es manchmal richtig ist zu helfen, auch wenn Ärger droht.
„In ihrer Geschichte über ein junges Mädchen, das im heimischen Wohnzimmer Kapitänin spielt, möchte die Onlineinitiative Hooligans gegen Satzbau kindgerecht vermitteln, was für sie nicht diskutabel sein sollte: Ist jemand in Not, muss ihm geholfen werden“, schrieb Carolin Würfel darüber auf zeit.de.
Wir hatten angekündigt, einen Euro pro verkauftem Buch an Sea-Watch zu spenden, und konnten der Seenotrettungs-Organisation nun 6.500 € überweisen, denn nach wie vor gilt deren Leitspruch: „Europa hat sich an Bilder von Ertrunkenen und sinkenden Schlauchbooten gewöhnt. Wir können das nicht. Deshalb retten wir weiter.“

17.01.2020
E.O. Plauen Preis für Michael Sowa
Der mit 5.000 Euro dotierte E.O. Plauen-Preis, gerne auch „Oscar der Illustratoren“ genannt, geht 2020 an Michael Sowa. Wir gratulieren herzlich!
Der E.O. Plauen Preis zeichnet das Schaffen bedeutender Künstler unserer Zeit im Genre Karikatur/Cartoon, Pressezeichnung und Buchillustration aus. Erster Preisträger war 1995 F. K. Waechter. Michael Sowa ist der neunte Preisträger.
Die Jury für den E.O. Plauen Preis hat sich nach Aussage des Juryvorsitzenden Andreas Platthaus einstimmig für Sowa als Preisträger 2020 entschieden: „Mit Michael Sowa wird die Malerei ausgezeichnet, ein Genre, das noch nicht mit dem E.O.Plauen Preis gewürdigt wurde. Michael Sowas Bilder zeichnen sich durch einen unglaublichen Witz aus, mit einer Liebe zum Detail, die faszinierend ist.“ Weitere Informationen finden Sie hier und hier.
Die Preisverleihung findet, verbunden mit der Eröffnung einer Sowa-Ausstellung, am 19. September um 18 Uhr in der Galerie im Malzhaus in Plauen statt.

17.01.2020
„Man nannte ihn El Niño de Hollywood“
Über das „Leben und Sterben eines Killers der Mara Salvatrucha“ berichten die Brüder Óscar und Juan José Martinez in ihrem neuen Buch, das Wolf-Dieter Vogel überzeugend in der taz empfohlen hat.
Als Mittelamerika-Korrespondent hat Wolf-Dieter Vogel einen besonderen Zugang zu "Man nannte ihn El Niño de Hollywood“: "Man könnte sich keine kompetenteren Autoren als die Brüder Martínez für dieses Thema denken. (...) Sie lassen Tobar selbst sprechen und schaffen mit Informationen, Sachlichkeit und beobachtender journalistischer Distanz ein Bild, das das Elend dieses Mannes ohne Mitleid zum Ausdruck bringt." Hier seine vollständige Rezension.
Das Buch von Óscar (Foto) und Juan José Martinez spielt weit weg in El Salvador, aber die Intention der Autoren kommt einem ganz nah: "Auf dem Weg, Wahrheiten zu entdecken, kann der Journalismus Menschen dazu bringen, irgendwann genug von den Lügen zu haben. (...) Wir kommen aus Kriegen und sind daran gewöhnt, zu leiden. Aber wenn die Schmerzgrenze erreicht ist, könnten sich Dinge ändern." Óscar Martínez (in einem Interview mit Hernán D. Caro für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)

08.01.2020
„Was für ein Buch!“
Ob es um den Umfang oder die Ausstattung des Bandes, den Inhalt des Romans oder die Qualität der Neuübersetzung geht: „Was für ein Buch!“ ist der treffendste Einstieg in jede Auseinandersetzung mit Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“.
Es folgt eine Zitatsammlung (wo möglich, ist auf die Besprechungen verlinkt) aus den bis heute rund 30 Rezensionen zu Andreas Nohls und Liat Himmelhebers Neuübersetzung von Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“:
„Scarlett O’Hara: zäh, zupackend, unsentimental, selbstbewusst und extrem unterhaltsam. Das Buch bietet die Chance, eine faszinierende Antiheldin neu zu entdecken.“ Jörg Thomann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„‚Vom Wind verweht‘ demonstriert wunderbar die unterschiedlichen Geschwindigkeiten sozialen Fortschritts, ist modern in der Frauenfrage und archaisch im Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß.“ Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung
„Die Neuübersetzung kommt ohne Pathos aus und wirkt dadurch einfach überhaupt nicht mehr kitschig. Zweifelsfragen zur Übersetzung und Erläuterungen werden übrigens in einem vorzüglichen Anhang erklärt.“ Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur
„Was die Übersetzer Liat Himmelheber und Andreas Nohl (…) hier mit bemerkenswertem Mut, ja mit Verwegenheit geleistet haben, zeigt daher vor allem eins: wie produktiv der Akt des Übersetzens ist, wenn er alt und gleichgültig Gewordenes neu erschließt.“ Tobias Döring, FAZ
„Von allen Schlacken befreit, erstrahlt Mitchells Roman plötzlich in ganz anderem Licht. Wenngleich er mit der klassischen Moderne, wie sie Virginia Woolf, Joyce, Proust oder Faulkner damals aufbrachten, wenig im Sinn hat, liest er sich als faszinierender, packender, erzählerisch ausgefeilter Roman, der – bezogen auf den Zeitraum 1861 bis 1873 – die Geschichte des Amerikanischen Bürgerkriegs und der sich anschließenden ‚Reconstruction‘ aus ungewohnt weiblicher Perspektive schildert.“ Rainer Moritz, Deutschlandfunk Kultur
Ein ausführliches und sehr aufschlussreiches Interview mit den Übersetzern hat Judith von Sternburg für die Frankfurter Rundschau geführt.
„Die Neuübersetzung von Andreas Nohl und Liat Himmelheber ist auf jeden Fall ein Grund, dieses Südstaatenepos nochmal oder endlich mal zu lesen.“ Katharina Mahrenholtz, NDR Info

20.12.2019
Ernst-Hoferichter-Preis 2020 für Rudi Hurzlmeier
Dana von Suffrin und Rudi Hurzlmeier werden 2020 mit den Ernst-Hoferichter-Preisen ausgezeichnet. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1975 jährlich an Münchner Künstlerinnen und Künstler der erzählenden Kunst vergeben.
Dass der Maler, Zeichner und Cartoonist Rudi Hurzlmeier mit dem Ernst-Hoferichter-Preis ausgezeichnet wird, ist eine sehr schöne Nachricht zum Jahreswechsel – wir freuen uns und gratulieren herzlich!
RuDiHus schon heute kaum mehr zu überblickendes Werk ist surrealistischer Barock, grenzensprengende Fabulierlust, ein Fest für die Sinne und die Un-Sinne. Seine Gemälde und Zeichnungen zieren auch Umschläge und Innenteile etlicher Kunstmann-Bücher, z.B. von Thomas Gsella und Wiglaf Droste.
Aber wir haben auch eigene Titel von ihm im Programm, so mehrere „Hirameki“-Bände, die er zusammen mit Günter Mayer als Peng+Hu entwickelt hat, oder eine kleine Werkschau in der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
Bei den bisherigen Hoferichter-Preisträgerinnen und -Preisträgern ist Rudi Hurzlmeier in bester Gesellschaft. Wir freuen uns schon auf die Preisverleihung am 30. Januar 2020.

17.12.2019
Vorpremiere: „Vom Wind verweht“
Morgen Mittwoch geben Andreas Nohl und Liat Himmelheber im Münchner Literaturhaus einen Vorgeschmack auf ihre Neuübersetzung von Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“, die am 2. Januar 2020 erscheinen wird.
Jeder kennt Scarlett O’Hara und Rhett Butler, dieses tragische Liebespaar, meist in Gestalt von Vivien Leigh und Clark Gable. Der Film gilt als einer der erfolgreichsten der Filmgeschichte, doch schon das Buch, 1936 erschienen, war umgehend ein Bestseller. Ein einziges Mal, im Jahr 1937, wurde „Vom Wind(e) verweht“ ins Deutsche übertragen – nun ist dieses große amerikanische Epos in neuer Übersetzung und erstmals ungekürzt zu erleben. Andreas Nohl und Liat Himmelheber sind der schnörkellosen Sprache von Margaret Mitchell gefolgt, haben falsche Romantik und rassistische Stereotypen klug vermieden. So erleben wir „Vom Wind verweht“ als das, was es im Original immer war: das amerikanische „Krieg und Frieden“.
Morgen Mittwoch stellen Andreas Nohl und Liat Himmelheber ihre Neuübersetzung im Münchner Literaturhaus in Lesung und Gespräch und mit Filmausschnitten vor, Antje Kunstmann moderiert. Details zur Veranstaltung finden Sie hier.
„Eine Übersetzung von Andreas Nohl wäre aufs Geratewohl selbst dann zu empfehlen, wenn der Titel ‚Vom Wnd verweht‘ lautete. Seine genialen (gescheiten, gewandten, unverblümten) Übersetzungen von 'Tom Sawyer & Huckleberry Finn' oder von der 'Schatzinsel' berechtigen zu so kühnen Aussagen. Auf Andreas Nohls Übersetzungen kann man sich zu hundert Prozent verlassen.“ Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

16.12.2019
Tukan-Preis für Herbert Kapfer
Heute Abend wird der Tukan-Preis der Landeshauptstadt München an Herbert Kapfer für sein Buch „1919“ verliehen. Wir gratulieren herzlich!
„'1919‘, könnte man zugespitzt sagen, hat keinen Autor und heißt Herbert Kapfer.(…) 100 Jahre danach beugt sich Kapfer über das angerichtete Chaos, ordnet, sortiert, stellt wieder auf, setzt wieder in Szene, was einmal irgendwie zueinander gehört haben muss“, schrieb Ludwig Lugmeier in der jungen Welt über Herbert Kapfers Buch „1919“.
Heute Abend wird Herbert Kapfer für "1919" mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet (19 Uhr, Literaturhaus). Begrüßung und Überreichung der Urkunde: Stadträtin Kathrin Abele, Grußwort: Georg M. Oswald, Laudatio: Raoul Schrott, Musik: Evi Keglmaier
Die Begründung der Jury können Sie hier nachlesen, hier eine weitere Pressestimme: „'1919' degradiert Literatur glücklicherweise nicht zur historiographischen Schießbuden- und Likörpralinen-Prosa, sondern führt sie mit all ihren konzeptuellen Freiheiten ins Feld. Es ist ein großer Gewinn, Kapfer auf diesem Weg zu folgen.“ Samuel Hamen, Deutschlandfunk Büchermarkt
Und hier eine ausführliche und sehr lesenswerte Würdigung von Antje Weber in der heutigen Süddeutschen Zeitung.

11.12.2019
Moritz Hürtgen liest in München
„Angst vor Lyrik“? Hürtgen treibt sie Ihnen aus: mit seinem Gedichtband, der das Fürchten lehrt – und unterhält. "Prächtige Panikgedichte mit therapeutischer Wirkung", befand Oliver Jungen in der FAZ. Morgen Abend live im Heppel & Ettlich in München!
Alle Menschen führen ein Leben in Angst. Vollkommen unmöglich, den Ängsten zu entkommen. Kaum ist eine Angst verdrängt, kommt die nächste um die Ecke, springt aus dem Schrank oder lauert nachts unterm Bett.
Moritz Hürtgen, Chefredakteur der Titanic (gestern Abend lief in BR Capriccio dieser Beitrag über das jubilierende Satiremagazin), präsentiert am Donnerstag, 12. Dezember, um 20 Uhr im Heppel & Ettlich in München seinen Gedichtband „Angst vor Lyrik“.
"Das ist zuweilen große Kunst, wie Hürtgen hier die Rassisten und Engbestirnten dieses Landes mit nur wenigen Versen vorführt. (…) Alle Reime sitzen, da klingt nichts schief oder falsch. Toll in Form sind nicht nur die Gedichte, auch die Illustrationen von Leo Riegel sind durchweg gelungen. (…) Ein perfektes Geschenkbüchlein." Jens Uthoff, taz

10.12.2019
Stefan Klein präsentiert „Boko Haram: Terror und Trauma“
Am Mittwoch, 11. Dezember, stellt Stefan Klein sein Buch „Boko Haram: Terror und Trauma. Die entführten Mädchen von Chibok erzählen“ im Bellevue di Monaco vor.
Als im April 2014 die nigerianische Terrororganisation Boko Haram 276 Schülerinnen aus einer Schule in dem Ort Chibok entführte, ging ein Aufschrei durch das Land, der auf der ganzen Welt gehört wurde: #bringbackourgirls! Zurück in Freiheit ist inzwischen fast die Hälfte der Mädchen, mit einigen konnte der Reporter Stefan Klein sprechen: Sein bewegender Bericht „Boko Haram: Terror und Trauma. Die entführten Mädchen von Chibok erzählen“ kommt aus dem geschundenen Herzen Afrikas.
Der Autor Stefan Klein präsentiert sein Buch am Mittwoch, 11. Dezember, um 19:30 Uhr im Bellevue di Monaco, Müllerstraße 2, 80469 München. Moderation: Stephan Dünnwald (Bayerischer Flüchtlingsrat, Vorstand Bellevue di Monaco)
„Ein rares Verdienst Kleins liegt darin, dass er den Leidensweg der Opfer über den Tag der Rückkehr hinaus weiter verfolgt wie auch die Bemühungen der Hilfswerke, die sich um sie kümmern. Auf eine Wiedereingliederung nach drei Jahren einer solchen Gefangenschaft sind weder die Mädchen noch ihre Gesellschaft vorbereitet, von der große Teile sie für den Rest ihrer Tage als Aussätzige behandeln wird.“ Georg Brunold, journal21.ch

10.12.2019
Joachim Schnerf in der Süddeutschen Zeitung
Gestern präsentierte unser Autor Joachim Schnerf seinen Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ im Münchner Literaturhaus – und da war die hervorragende Besprechung in der Süddeutschen Zeitung am gleichen Tag natürlich eine willkommene Punktlandung.
Sowohl Veranstalterin Rachel Salamander (Literaturhandlung) als auch Moderatorin Judith Heitkamp (BR) zitierten genüsslich den zentralen Satz aus Frauke Meyer-Gosaus SZ-Besprechung: „Dieser Roman des 1987 in Straßburg geborenen Autors ist eines der schönsten Bücher des Jahres, eines der traurigsten nämlich, der zärtlichsten und zugleich witzigsten.“
Joachim Schnerf, hauptberuflich Lektor für internationale Literatur in Paris, las eine kurze Passage aus „Cette Nuit“, wie „Wir waren eine gute Erfindung“ im Original betitelt ist, und stellte sich den Fragen von Moderatorin Judith Heitkamp. Dazwischen las Rachel Salamander einige Passagen aus Nicola Denis‘ deutscher Übersetzung.
„‘Was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten?‘, lautet die rituelle Frage, in der am Sederabend alle anderen Fragen gipfeln. Für Salomon ist die Antwort einfach: Sarah lebt nicht mehr. Wie sollte er selbst da noch bleiben? Während er wahrnimmt, wie sein Herz schwächer wird, sieht er sich und Sarah als das Liebespaar, das sie nun sein werden, ‚endlich wieder aneinandergefügt. Und wir werden uns ein wenig vom Boden erheben. Werden ein wenig fliegen.‘ So wie auch der Roman, der mit dieser Vorstellung endet, letztlich ein Flug ins Lebendige, ins gegen alle Wirklichkeits-Erfahrung auch Tröstende gewesen ist.“ Frauke Meyer-Gosau, Süddeutsche Zeitung

06.12.2019
Axel Hacke-Buchtipp von Christine Westermann
Gestern Abend hat Christine Westermann bei Frau TV im WDR ihre Weihnachtsbücher empfohlen, darunter Axel Hackes „Wozu wir da sind“.
„Axel Hacke, der in Walter Wemut steckt, hat mit über 60 schon eine Menge Leben hinter sich, er spürt dem Erlebten nach in diesem Buch und sinnt darüber nach, wann ein Leben gelungen ist. Was es braucht zum Glücklich sein. Was das überhaupt ist: Glück“, sagte Christine Westermann. „Hört sich jetzt an, als habe da jemand einen dieser dösigen, unseligen Ratgeber fabriziert, die einem nachsichtig bescheinigen, dass man ja wohl bisher in seinem Leben alles falsch gemacht hat. Um dann gönnerhaft darzulegen, wie es ruckzuck besser laufen könnte. Hackes neues Buch hat nichts davon.“
Westermanns Fazit in ihrem Tipp (hier das Video): „Axel Hacke hat mit ‚Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben‘ ein neues Buch geschrieben, dessen Haltbarkeitsdatum unbegrenzt ist, zu Weihnachten noch genauso so schön ist wie im Sommer in drei Jahren. Oder Heiligabend 2031.“

06.12.2019
Joachim Schnerf im Münchner Literaturhaus
Am Montag, 9. Dezember, um 19 Uhr stellt unser französischer Autor Joachim Schnerf seinen Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ im Münchner Literaturhaus vor. Judith Heitkamp (BR) moderiert.
Joachim Schnerf, geboren 1987 in Strasbourg, ist Lektor für internationale Literatur in Paris. „Wir waren eine gute Erfindung“ ist sein zweiter Roman und wurde in Frankreich mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Das Buch „verknüpft mit lockerer Hand individuelle Schicksale mit Zeitgeschichte und jüdischer Tradition“, schrieb Jan Knobloch in der FAZ.
Und Renate Naber urteilte diese Woche in WDR5 Scala: „Joachim Schnerf ist ein humorvolles, sprachlich überzeugendes, mutiges und unsentimentales Buch gelungen. Es öffnet den Blick auf Familienstrukturen, die man sehr gut auch in der eigenen Familie studieren kann, und sensibilisiert auch ein wenig mit Blick auf das demnächst anstehende Weihnachtsfest.“
Die Details zur Münchner Lesung am kommenden Montag finden Sie hier.

05.12.2019
Essay über Gilles Kepels „Chaos“
In „Bücher am Sonntag“, der monatlichen Buchbeilage der „NZZ am Sonntag“, ist ein hervorragender Essay über Gilles Kepels neues Buch erschienen.
„Den Nahen Osten und Nordafrika verstehen, die Kriege in Syrien und Jemen, das Monster Islamischer Staat, den gescheiterten Arabischen Frühling: Wie hängen diese Ereignisse zusammen? Was treibt sie an? Ohne ein Narrativ erscheinen die einzelnen Ereignisse wie sinnlose Tragödien in einer scheinbar unendlich versehrten Region. Gilles Kepel unternahm den Versuch, ein halbes Jahrhundert Chaos zu erklären“, schreibt Gordana Mijuk in ihrem ausführlichen Essay (hier ab Seite 16 nachzulesen).
„Stets interessierte Kepel die Situation in den Banlieues von Paris genauso wie die Lage in den Vororten im Maghreb, auf dem Tahrir-Platz in Ägypten oder auf den Schlachtfeldern in Jemen und Syrien. Er ging überall selber hin und reist noch heute viel herum. Sein Netzwerk ist riesig. Genau diese Breite, sein Blick fürs Ganze und die Details, macht ihn als Denker und Wissenschaftler aus. Sie erlauben es ihm, Zusammenhänge zu sehen, die sonst verborgen blieben.“
Das Resultat ist „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“, laut ARD Titel, Thesen, Temperamente „Kepels wichtigstes Werk“.

27.11.2019
"Glück ist kein Dauerzustand"
Axel Hacke zu Gast im ZDF Mittagsmagazin.
Nach seinem Bestseller über den Anstand und das Zusammenleben der Menschen widmet Axel Hacke sich einem neuen großen Thema: Wie lebt man am besten mit sich selbst? Für das ZDF Grund genug, den Autor einmal zu sich ins Mittagsmagazin einzuladen:
„Die Leute betreiben Glücklichsein wie Weitsprung oder Kugelstoßen,“ zitiert ZDF-Moderatorin Jana Pareigis aus Axel Hackes neustem Buch „Wozu wir da sind“. Worauf aber, wenn nicht aufs Glücklichsein, kommt es im Leben an?
Axel Hacke: „In jeder Buchhandlung stapeln sich die Bücher über das Glücklichsein. Dahinter steht im Grund das Streben nach dem Glücklichsein als Dauerzustand: Die Leute haben das Gefühl, sie müssten dauerhaft und immer glücklich sein – der sicherste Weg, um unglücklich zu sein. Glück ist kein Dauerzustand, sondern eine Sache des Augenblicks. Wichtiger, als nach dem Glück zu suchen, ist es, dem Leben einen Sinn zu geben, eine Bedeutung.“

26.11.2019
„Gilles Kepel …
… macht das Unverständliche verständlich“, schreibt Manfred Keiper in seiner Besprechung von Kepels „Chaos“ in der Zeitschrift Lesart. Und für die Neue Zürcher Zeitung hat Beat Stauffer Gilles Kepel zum großen Interview getroffen.
„Der Jihadismus hat die arabische Welt in Geiselhaft genommen“: Der Islam-Experte Gilles Kepel spricht im NZZ-Interview mit Beat Stauffer über die Protestwelle im Irak, in Libanon und in Algerien und darüber, wie die Ereignisse in der arabischen Welt mit der Entwicklung der jihadistischen Ideologie zusammenhängen. Trotz dieser schwierigen Themen, denen auch sein neues Buch „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ gewidmet ist, verliert Kepel auch seinen Humor nicht, wie dieser Gesprächsauszug zeigt:
Beat Stauffer (NZZ): „Sie haben Ihr gesamtes berufliches Leben der arabischen Welt und deren ‚Ablegern‘ in Europa gewidmet. Ist es für Sie nicht deprimierend, feststellen zu müssen, was aus dem Nahen Osten und dem Maghreb geworden ist?“
Gilles Kepel: „Gewiss. Wenn ich die Levante, die ich in meiner Jugend kennen- und lieben gelernt habe, mit dem heutigen Syrien vergleiche, dann stimmt mich das ziemlich melancholisch. Doch Leute wie ich, die Wurzeln im ländlichen Tschechien haben, verfügen über die Gene des Wildschweins. Das Wildschwein gleicht in gewisser Weise dem Orientforscher: Es verfügt über eine große Gelassenheit und über eine dicke Haut. Vor allem ist es widerstandsfähig und belastbar.“
„Kepels Buch hat das Zeug, ein Standardwerk zu werden. Es dürfte eines der wichtigsten zeitgeschichtlichen Bücher sein, die in diesem Jahr erschienen sind.“ Manfred Keiper, Lesart

25.11.2019
Valeria Luiselli auf Lesereise
Unsere Autorin Valeria Luiselli ist mit ihrem hochgelobten Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ diese Woche auf Lesereise: am Mittwoch in München, am Donnerstag in Zürich und am Freitag in Freiburg.
Die Termine im Einzelnen und weitere Details zu Valeria Luisellis Veranstaltungen finden Sie hier.
Am vergangenen Freitag wurde ihr Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ ganz ausgezeichnet in der Neuen Zürcher Zeitung besprochen:
„Mit jedem Roman überrascht die Mexikanerin Valeria Luiselli von neuem. Ihr jüngstes Werk ist im Kern ein bitteres Plädoyer gegen Amerikas Migrationspolitik; dieses Thema bettet die Autorin in eine fein gearbeitete Familiengeschichte und ein weit gespanntes Netz literarischer und historischer Bezüge.(…) ‚Manchmal aber lässt uns ein kleines Licht den dunklen, unbekannten Raum erkennen, der es umgibt, das gewaltige Unwissen, das alles umgibt, was wir zu wissen glauben‘, heißt es einmal in Valeria Luisellis Roman. Genau dieses Licht scheint aus ihrem großartigen Buch.“ Angela Schader, NZZ

21.11.2019
Heute Abend in 3sat scobel: Drogen als Medizin
Von der illegalen Droge zum Heilmittel: Werden psychedelische Substanzen wie LSD oder "Zauberpilze" schon bald als Arzneien gegen Depressionen, Angststörungen und Schmerzen eingesetzt?
Gert Scobel diskutiert heute Abend ab 21 Uhr in seiner Sendung auf 3sat mit der Historikerin Magaly Tornay, dem Psychiater Franz Vollenweider sowie dem Philosophen und Neuroethiker Thomas Metzinger über neue Therapien mit halluzinogenen Drogen.
Franz Vollenweider untersucht seit Längerem, wie Depressionen mit Psychedelika behandelt werden können. Seit rund zehn Jahren finden in der Schweiz wieder wissenschaftliche Experimente mit psychoaktiven Substanzen statt. Voraussichtlich 2020 startet in Deutschland die weltweit größte Studie zur Therapie behandlungsresistenter Depressionen mit Psilocybin. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim unternimmt sie in Kooperation mit der MIND Foundation und der Universitätsmedizin der Berliner Charité. Die Forscher sehen ein enormes Behandlungspotenzial.
Das sieht auch unser Autor Michael Pollan so, der sich in seinem Buch „Verändere dein Bewusstsein. Was uns die neue Psychedelik-Forschung über Sucht, Depression, Todesfurcht und Transzendenz lehrt“ ausführlich mit Franz Vollenweiders Forschungsarbeit auseinandersetzt.
„Pollan hat das getan, was ein guter Sachbuch-Autor zu tun hat, wenn er ein solches Thema recherchiert und nicht wie ein Blinder von der Farbe reden will: Er hat sich der Wirkung dieser Substanzen ausgesetzt. Und das Ergebnis ist nicht der blanke Horror, sondern ein staunendes 'Wow!' (...) Dass sein gut recherchiertes Buch sich seinem Gegenstand sachlich und rational nähert, ist nach Jahrzehnten hysterischer Panikmache ein wichtiger Schritt." Mathias Bröckers, WDR Gutenbergs Welt

21.11.2019
Heute in der BR Abendschau: Hans Well & Wellbappn
Hans Well & Wellbappn sind heute zu Gast in der Abendschau des Bayerischen Fernsehens, wo sie ihr neues Album „Didl-Dudl“ vorstellen.
Frisch erschienen: „Didl-Dudl“, die vierte CD von Sarah, Tabea, Jonas und ihrem Vater Hans Well. Diese Produktion wird – da sind sich Hans Well und die Wellbappn ausnahmsweise einig – den internationalen Durchbruch in Ober-, Unter-, Nieder- und Hinterbayern, Groß-Franken und Schwaben bringen. Allein schon der Albumtitel dürfte alle bayerischen und deutschen Radiosender zum ununterbrochenen Abspielen dieser CD bringen.
Heute sind die vier in der BR Abendschau zu Gast (ab 18:00 Uhr), der Beitrag ist anschließend auch in der BR Mediathek verfügbar.
Nicht umsonst nannte der Münchner Merkur die Wellbappn „ein unglaublich locker entspanntes Gesangs-Kabarett, ein generationenübergreifender virtuoser Leckerbissen".

20.11.2019
Viel Lob für Thydell/AdBages „Blödes Bild“
„Wut macht erfinderisch? Manchmal schon“, meint die Stiftung Lesen. Und Deutschlandfunk Kultur urteilt: „Das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann.“
„Blödes Bild“ erobert die Kinderstuben: „Willkommen in der Geschwister-Welt - und in diesem wunderbaren Bilderbuch.“ So beginnt die Besprechung (hier komplett mit Audio) von Kim Kindermann in der Lesart von Deutschlandfunk Kultur. „Feinfühlig und klug blättert Johanna Thydell (Foto) dieses alltägliche Kinderdrama vor ihren Leserinnen und Lesern auf. (…) Alles stimmt an diesem Bilderbuch: Die Sprache, die Gestaltung, die Illustrationen. Letztere stammen von Emma AdBage und sind einfach herzzerreißend großartig. Das liegt vor allem auch daran, dass die Figuren – witzige Bleistiftzeichnungen, die anschließend nachkoloriert wurden – selbst an Kinderzeichnungen erinnern. (…) Das ist großer Spaß – und tatsächlich das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann. Egal wie alt sie sind."
Und die Stiftung Lesen urteilt: „Wut macht erfinderisch? Manchmal schon! Und falls das nicht klappen sollte, liefert ja diese gelungene Geschwistergeschichte wunderbare Impulse für (weihnachtliche) Künstler-Kreationen. Schön vorzulesen und sehr nah am Kinderalltag - nicht nur an dem von großen Brüdern und kleinen Schwestern ...“
"Kleine Schwestern haben es wirklich nicht leicht. Immer können große Brüder alles besser, natürlich auch malen. Minze wird furchtbar wütend. Doch der ältere Bruder ist einer von der lieben Sorte - und zaubert ein weißes Wunder aus dem Hut." Börsenblatt Leselotse

19.11.2019
Gilles Kepel bei „Titel, Thesen, Temperamente“
Gilles Kepels neues Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ war vorgestern Thema bei „Titel, Thesen, Temperamente“ in der ARD.
Der Krieg in Nordsyrien und warum Europa seine Vermittlerrolle wahrnehmen muss: In Daniel Böhms hervorragendem Filmbeitrag sagt der Autor: "Wir Europäer sind die direkten Nachbarn des Nahen Ostens. Wir brauchen daher Politiker, die nicht nur eine klare europäische Vision haben, sondern auch das Verhältnis zu den Ländern südlich und östlich des Mittelmeeres neu denken. Die nicht einfach nur moralisieren, sondern realistisch in die Zukunft blicken. Und die vor allem die Lehren aus der Geschichte ziehen.“
In seinem neuen Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ spannt Gilles Kepel den Bogen von heute bis zurück in die Siebzigerjahre – jene Epoche, in der seiner Meinung nach alles begann. Damals wurden Iran und Saudi-Arabien – einst periphere Länder – zu den Hauptakteuren in Nahost. Vor allem die ultrakonservativen Saudis gewannen dank ihrer Ölmilliarden enorm an Einfluss. „Die Saudis wurden zu den Herren des Nahen Ostens“, so Kepel. „Um ihre Position zu sichern, verbreiteten sie überall ihren radikalen, salafistischen Islam und verdrängten den bisher vorherrschenden arabischen Nationalismus. So begann die Islamisierung der Politik.“
„‘Chaos‘ ist Gilles Kepels wichtigstes Werk – eine Synthese aus vier Jahrzehnten Nahostgeschichte, eine starke Analyse über die Krisen in der arabischen Welt.“ ARD Titel, Thesen, Temperamente

07.11.2019
Herbert Kapfer erhält den Tukan-Preis 2019
Unserem Autor Herbert Kapfer wird für "1919" der mit 6.000 Euro dotierte Tukan-Preis 2019 verliehen. Wir gratulieren herzlich!
Die Jury sagt: "Dieses Buch ist ein Kunstwerk – auch wenn der Autor gleich zu Beginn bekennt, kein Wort selbst geschrieben zu haben. Doch Herbert Kapfers Collage '1919. Fiktion' (Kunstmann) verbindet auf so beeindruckende Weise Stimmen, Bilder, Nachrichten, Romanfragmente aus dem Revolutions- und Wendejahr, dass ein Stück Menschengeschichte lebendig wird. Die Form passt perfekt zum Inhalt, indem sie die Atemlosigkeit und Zerrissenheit jener Zeit spiegelt. Die zerstörten Illusionen, der fehlgeleitete Patriotismus und die Sehnsucht nach Erlösung, die die Weimarer Republik prägten, sie drücken sich in den ganz unterschiedlichen Texten der Zeitzeugen aus. Kapfer lässt so bekannte Autoren zu Wort kommen wie Oskar Maria Graf oder Ernst Toller, aber auch weniger bekannte wie den feinsinnigen Dadaisten Richard Huelsenbeck, und vergessene wie Joseph Delmont mit seinem phantastischen Kriegsroman über „Die geheime Stadt unter dem Meer“ oder Sophie Hoechstetter mit ihren melodramatischen Schilderungen von aus dem Baltikum geflohenen Deutschen. Der Krieg ist verloren, die Ideologen haben Oberwasser und bekämpfen sich bitterlich. Was fehlt, ist die Kraft zur Versöhnung. Monarchisten und Anarchisten, Soldaten und Bürgertöchter, Gymnasiasten und Arbeiter, Sozialromantiker und Antisemiten, sie alle suchen die Erneuerung Deutschlands. Und es ist alles schon da: die Sehnsucht nach einem starken Mann („Wo bleibt der deutsche Führer?“), der Rassenhass, die Gewaltbereitschaft. Herbert Kapfer, der langjährige Hörspielchef des Bayerischen Rundfunks, rüttelt seine Leser mit dieser Symphonie aus Stimmen auf. Sie bleibt lange im Ohr."
Der Tukan-Preis, wird seit 1965 jährlich verliehen und ist einer der renommiertesten Kulturpreise der Stadt. Ausgezeichnet werden sprachlich, formal und inhaltlich herausragende literarische Neuerscheinungen von Münchner Autorïnnen, die Verleihungsveranstaltung findet seit seiner Eröffnung im Literaturhaus statt.
DI 17.12.19 // 19 Uhr // LITERATURHAUS MÜNCHEN, Saal

30.10.2019
Die Süddeutsche Zeitung empfiehlt „Das Noma-Handbuch Fermentation“
Die SZ-Redaktion hat am vergangenen Samstag unter dem Titel „Guter Geschmack hat viele Seiten“ einige der besten Kochbuch-Neuerscheinungen vorgestellt, darunter René Redzepis und David Zilbers „Das Noma-Handbuch Fermentation“.
„Man ist den Kopenhagener Starköchen René Redzepi (Foto) und David Zilber dankbar, dass ‚Das Noma-Handbuch Fermentation‘ kein sperriges Wissenschaftswerk geworden ist, sondern eine leicht zugängliche Schatzkammer des Wissens“, schrieb Marten Rolff in der Süddeutsche Zeitung. Und weiter: „Einige Kapitel, wie das über Milchsäuregärung, sind alltagstauglich. Wer einmal mithilfe von etwas Salz aus Stachelbeeren ein köstliches Gewürz hergestellt hat, wer erfährt, was schwarzer Knoblauch bei Eiscreme bewirkt, dem eröffnen sich ganz neue Aromenwelten.“
Die komplette Übersicht auf die empfohlenen Kochbücher lesen Sie hier.

30.10.2019
Gilles Kepels „Chaos“ auf der Sachbuch-Bestenliste
Auf Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und Die Zeit im November steht Gilles Kepels neues Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“.
Hier das Votum der Jury-Mitglieder zu Gilles Kepels „Chaos“: „Sunniten gegen Schiiten, Islamisten gegen die ‚Ungläubigen‘ in aller Welt. Weiter reicht das Verständnis für die Krisen in der muslimisch geprägten Welt oft nicht. Wer die Konflikte genau verstehen will, findet in Gilles Kepels Buch die Antworten. Seit über 40 Jahren recherchiert der Soziologe in den muslimischen Ländern. Nun erklärt er, wie das Chaos entstehen konnte und welche Lösungen es gibt.“
Die komplette Sachbuch-Bestenliste November 2019 finden Sie u.a. hier. Die Termine von Gilles Kepels Veranstaltungen im November: Berlin hier, Basel, Bern und Zürich hier.

29.10.2019
Irene Götz im „Plan W“-Podcast
Irene Götz‘ Buch „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ ist Thema eines Gesprächs, das Lea Hampel mit unserer Autorin für den „Plan W“-Podcast von sueddeutsche.de geführt hat.
Die Kulturwissenschaftlerin und Ethnologin Irene Götz hat in diesem Jahr gemeinsam mit Kolleginnen das viel beachtete Buch „Kein Ruhestand“ herausgebracht. Darin geht sie dem Phänomen Altersarmut bei Frauen auf den Grund. Lea Hampel hat mit ihr für den „Plan W“-Podcast auf sueddeutsche.de gesprochen.
Ein weiterer Beitrag zum Buch und zur Autorin ist auf augsburg.tv zu sehen.
"Weil die Betroffenen sich schämen, wissen oft selbst Kinder und Enkelkinder nicht um deren Schicksale. Die Studie macht sie sichtbar." Leonie Feuerbach, FAZ

23.10.2019
Gilles Kepels „Chaos“ in 3sat Kulturzeit
Einmal mehr sind die Kurden Spielball der Großmächte und Objekt der Bevormundung auch durch westeuropäische Regierungen. Doch der türkische Einmarsch in Syrien ist nur ein Konflikt von vielen im Mittleren Osten. Gilles Kepel geht den Ursachen nach.
„Für uns Europäer bedeutet diese Situation eine unglaubliche Herausforderung. Die Europäische Union hat ihre Mittelmeer-Politik traditionell im Sinne einer Nachbarschaft funktionierender Staaten verstanden. Doch viele der Staaten südlich und östlich des Mittelmeers sind in Auflösung begriffen, das heißt: Die EU muss jetzt damit anfangen, Beziehungen zu den Gesellschaften dieser Länder aufzubauen, vor allem zu deren Jugend. Das verlangt eine mutige Politik, aber auch ein enormes Verständnis für das, was in der Region passiert. Deshalb habe ich das Buch geschrieben. Den Dialog zu führen, ist sehr gut – aber man muss auch wissen, mit wem man es da zu tun hat.“ Gilles Kepel im DLF-Interview mit Jürgen König
Für 3sat Kulturzeit hat Sebastian Krüger Gilles Kepel kürzlich in Paris besucht und ihn über sein neues Buch befragt. Hier sein höchst aufschlussreicher Bericht, an dessen Ende er empfiehlt: „Wer etwas verstehen will über das Chaos dieser Welt, sollte Gilles Kepels Buch lesen.“

15.10.2019
Pressemitteilung zu „Käpt*in Rakete“
Mitte September veröffentlichen wir das Kinderbuch „Käpt*in Rakete“ der „Hooligans gegen Satzbau“. Seitdem hören die Hasskommentare im Netz, oft genug namentlich aus der Reihen der AfD lanciert, nicht mehr auf.
„Weiter wäre aufzuklären über die Möglichkeit der Verschiebung dessen, was in Auschwitz sich austobte. Morgen kann eine andere Gruppe drankommen als die Juden, etwa die Alten, die ja im 3. Reich gerade eben noch verschont wurden, oder die Intellektuellen, oder einfach abweichende Gruppen. Das Klima — ich deutete darauf hin —, das am meisten solche Auferstehung fördert, ist der wiedererwachende Nationalismus. Er ist deshalb so böse, weil er im Zeitalter der internationalen Kommunikation und der übernationalen Blöcke sich selbst gar nicht mehr so recht glauben kann und sich ins Maßlose übertreiben muss, um sich und anderen einzureden, er wäre noch substantiell.“ Theodor W. Adorno, „Erziehung nach Auschwitz“ (1966)
Am 11. September veröffentliche der Verlag Antje Kunstmann ein Kinderbuch der „Hooligans gegen Satzbau“ mit dem Titel „Käpt*in Rakete“, eine Geschichte in Reimen für Kinder, in der es um nichts weniger als Grundprinzipien der Menschlichkeit, das Helfen und Teilen, geht. Seitdem hören die Hasskommentare im Netz, oft genug namentlich aus der Reihen der AfD lanciert, nicht mehr auf: „Das Buch gehört auf den Index.“ „Eignet sich besonders gut zum anzünden des Ofens und oder Grill.“ „Verdummung der Kleinsten schon im Kinderzimmer. Sowas gehört auf den Index für kindergefährdende Schriften.“ „Heftige Propaganda die echten Nazis sind wieder da.“ „Was für ein linksextrem-grüner Dreck!“ „Dreckspropaganda raus aus den Kinderzimmern!“ „In demokratischen Ländern kommt so eine Anleitung zur Kriminalität auf den Index.“
Es ist nun nicht so, dass diese Kommentare den Verlag und die Autoren völlig überraschten, was allerdings daran liegt, dass man sich inzwischen fast schon an Derartiges gewöhnt hat — und das sollte uns allen zu denken geben. Angesichts des antisemitischen Terroranschlags in Halle, der Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke durch einen Rechtsradikalen, ganz zu schweigen von der Mordserie des NSU und den unzähligen Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund in dieser Republik, können wir sehen, zu welchen Taten rechte Hassparolen führen können. Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass grade diejenigen, die ständig „Meinungsfreiheit“ schreien, offenbar die ersten sind, die Bücher indizieren oder direkt „in den Ofen stecken“ wollen - was deutlich zeigt, wessen Geistes Kind sie sind.
Was tun? Früh anfangen mit Bildung, mit „Herzensbildung“. Aufmerksam machen auf die, die in Not sind. Und mit Kindern darüber sprechen. Das ist das Anliegen von „Käpt*in Rakete“. Dafür werden Bücher gebraucht. Wie sagte Adorno nochmal: „Die Forderung, dass Auschwitz nicht nochmal sei, ist die allererste an Erziehung.“
Herzliche Grüße, Verlag Antje Kunstmann

10.10.2019
Großes Kritikerlob für Valeria Luiselli
„Archiv der verlorenen Kinder“, Valeria Luisellis neuer Roman, wurde heute mit zwei furiosen Besprechungen bedacht – und ist am späten Abend ein Thema bei Denis Schecks Kritikerrunde in SWR Lesenswert.
„Als politischer Roman, der aus seiner Haltung kein Hehl macht, ohne ihr propagandistisch Vorschub zu leisten, verbindet ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ Experiment und Unterhaltungswillen auf eine Weise, wie man sie in dieser Gegenwärtigkeit nur selten findet.“ So empfiehlt Gregor Dotzauer das Buch in Deutschlandfunk Kultur – die komplette Rezension inkl. Audio gibt es hier.
Für die Zeit hat Judith Heitkamp Valeria Luisellis Roman gelesen und ist begeistert: „In ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ wird eine amerikanische Mittelklasse-Familie zu Zeugen des Flüchtlingsdramas. (…) Alles geht mit allem zusammen. Und genauso atemlos liest man das auch, aus der Geborgenheit der Querverweise herausgerissen, hineingestoßen in den Alptraum.“ Ihr Fazit: „Luisellis Archiv kann die getrennten Sphären verbinden, ihr Roman wird seiner Aufgabe verstörend gerecht.“
Das „lesenswert“ Quartett von Denis Scheck (mit Insa Wilke, Ijoma Mangold und als Gast Meike Feßmann) diskutiert heute Abend ab 23:30 Uhr im SWR Fernsehen ebenfalls über Luisellis „Archiv der verlorenen Kinder“.

08.10.2019
Unbedingt empfohlen: „Käpt*in Rakete“
Andrea Wanner vom ekz Bibliotheksservice empfiehlt das Bilderbuch „Käpt*in Rakete“ von #HoGeSatzbau: „Man wünscht sich mehr von dieser Sorte Bücher.“
„Die Botschaft ist angesichts der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer und der nicht enden wollenden Diskussionen um ihre Rettung eine eindeutige. Das kleine Buch packt das in Comicszenen mit gereimten Vierzeilern und macht schon den Kleinsten klar, dass Hilfe in der Not für alle eine Selbstverständlichkeit sein sollte, die dazu in der Lage sind“, schreibt Andrea Wanner in ihrer Beurteilung für den ekz Bibliotheksservice über „Käpt*in Rakete“ von #HoGeSatzbau.
Ihr Fazit: „Pointiert, radikal politisch und wichtig: Man wünscht sich mehr von dieser Sorte Bücher. Unbedingt empfohlen."
Mehr über das Buch und seine Autoren finden Sie auch hier.

08.10.2019
„Liesl Karlstadt – Schwere Jahre“ heute in der BR Abendschau
Die Abendschau des Bayerischen Fernsehens zeigt heute Abend einen Beitrag über Sabine Rinbergers und Andreas Kolls gerade erschienenes Buch „Liesl Karlstadt – Schwere Jahre“.
„Wer Valentin sagt, muss auch Karlstadt sagen, denn was wäre der große Volkskomiker Karl Valentin ohne seine kongeniale Bühnenpartnerin Elisabeth Wellano, Künstlername Liesl Karlstadt! Er der Unverwechselbare, sie die Wandelbare, die an seiner Seite in unzählige verschiedene Rollen schlüpfte. Eine symbiotische Beziehung, möchte man annehmen. Die Zusammenarbeit aber war keineswegs immer nur harmonisch. Valentin war ein neurotischer Hypochonder. Karlstadt litt darunter, entwickelte Depressionen, beging sogar einen Selbstmordversuch. „Liesl Karlstadt - Schwere Jahre“ heißt ein neues Buch, das sich mit Liesl Karlstadts Lebenskrise befasst. Geschrieben haben es Andreas Koll und Sabine Rinberger.“ BR24
Christina Bischl hat sich mit Andreas Koll und Sabine Rinberger (Foto) über die berühmte Volksschauspielerin unterhalten und ist mit ihnen auch zu Liesl Karlstadts Zufluchtsort nach Ehrwald gefahren. Ausstrahlung des Beitrags in der heutigen BR-Abendschau um ca. 18:20 Uhr.

30.09.2019
Axel Hacke erhält den Ben-Witter-Preis
Unserem Autor Axel Hacke wird heute Abend in Hamburg der mit 10.000 Euro dotierte Ben-Witter-Preis 2019 verliehen. Wir gratulieren herzlich!
Die Jury des Ben-Witter-Preises ehrt mit Axel Hacke „einen brillanten Reporter, dessen Texte gänzlich ohne Glutamat auskommen und der zugleich als Welt- und Selbstbeobachter ein Großmeister der kleinen Form ist“. Die Preisverleihung findet heute Abend um 19 Uhr im Hamburger Literaturhaus statt, die Laudatio hält Nils Minkmar.
Morgen Dienstag gastiert Axel Hacke im Rahmen des harbourfront.Literaturfestivals gemeinsam mit seiner Frau, der Sängerin Ursula Mauder, und Band im Kleinen Saal der Hamburger Laeiszhalle. Auf dem Programm stehen Auszüge aus Axel Hackes neuem Buch „Wozu wir da sind“, aus dem gleichnamigen Hörbuch mit Ursula Mauder und Songs aus Ursula Mauders neuem Album „The Feel of Life“. Mehr zur Veranstaltung finden Sie hier.

26.09.2019
Valeria Luiselli auf Platz 1 der SWR-Bestenliste
„Archiv der verlorenen Kinder“, der neue Roman von Valeria Luiselli, führt im Oktober die SWR-Bestenliste an.
„Eine Autoreise von New York aus quer durch die USA. Im Autoradio die Nachrichten von Jugendlichen aus Guatemala, Honduras oder El Salvador, die vor Kriminalität und Perspektivlosigkeit fliehen. Eine Tragödie. Valeria Luiselli verbindet unterschiedliche Perspektiven zu einem Panorama unserer von Fluchtbewegungen geprägten Zeit.“ So fasst die Bestenliste-Jury Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ zusammen.
Im SWR Lesenswert Quartett vom Dienstagabend diskutierten Denis Scheck, Insa Wilke, Ijoma Mangold und Gastkritikerin Meike Feßmann u.a. über Luisellis neues Buch (hier ab Minute 29 nachzuhören). Das Schlusswort hat Denis Scheck - mit einem großen Lob für Brigitte Jakobeits Übersetzung.

24.09.2019
Mit Gilles Kepel die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen
„Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ heißt das neue Buch von Gilles Kepel. Es wird uns gerade förmlich aus den Händen gerissen, was kein Wunder ist: Wer Lösungen für die Zukunft des Nahen Ostens sucht, muss dieses Buch lesen.
„Ein 450 Seiten dickes Buch, eine große Analyse des Nahen Ostens: Gilles Kepel beschreibt darin die historischen Anfänge des internationalen Dschihad, die schrittweise Islamisierung des Nahen Ostens und die Ursprünge der zunehmenden schiitisch-sunnitischen Spaltung“, schreibt der Spiegel in der Einführung zu Britta Sandbergs Interview mit Kepel für die aktuelle Spiegel-Titelgeschichte über die Krise in der Golfregion.
Am Ende des Interviews macht Gilles Kepel klar, was jetzt politisch passieren muss: „Wir brauchen ein Europa, das eine abgestimmte, gemeinsame Außenpolitik betreibt und seine traditionellen Verbindungen zu den Ländern im Nahen und Mittleren Osten wieder aufnimmt. Wir müssen diese Länder stabilisieren.“
In der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ hat Jürgen König das Buch gestern sehr überzeugend besprochen: „Die schier überbordende Fülle des Stoffes strukturiert Gilles Kepel klar, die Übersetzung von Enrico Heinemann und Jörn Pinnow ist flüssig und gut verständlich. (…) Wer sich darauf einlässt, wird reich belohnt: Eine solch kenntnisreiche Darstellung der aktuellen Krisen Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie des islamistischen Terrors, seiner Ursachen und seiner Folgen für die Weltpolitik hat es noch nicht gegeben. Geopolitische Karten, Register und Zeittafel machen den Band überdies zu einem Nachschlagewerk: ein grandioses Buch.“

11.09.2019
„Valeria Luiselli kann Kindern wunderbar eine Stimme geben.“
Am vergangenen Wochenende haben WDR und SWR die ersten Besprechungen von Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ ausgestrahlt, der heute erscheint.
„Valeria Luiselli kann Kindern wunderbar eine Stimme geben“, bilanzierte Margrit Irgang in SWR2 Lesenswert, „in einer vierundzwanzig Seiten langen Szene ohne Absatz und Punkt hören und spüren wir die Wüste und die Einsamkeit der Kinder.“
„Dieser Roman ist nicht nur für Leser, die gerne politische Bücher lesen, denn ‚Das Archiv der verlorenen Kinder‘ ist zugleich eine Familiengeschichte und eine gelungene Roadnovel“, fasste Denis Scheck in WDR2 am Sonntag zusammen. „Im Text schwingt oft große Traurigkeit mit. Die Familie erlebt tragische Momente, aber die werden oft so ‚quietschfidel‘ und intelligent erzählt, dass man als Leser allein an der Machart dieses Romans wirklich große Freude hat. Auch das letzte Kapitel des Buches hält für den Leser noch eine Überraschung bereit. Die zu entdecken, hat ein bisschen etwas von einer gefundenen Schatzkiste.“

10.09.2019
Moritz Hürtgens "Angst vor Lyrik": Releaseparty am 11.9. in Berlin
Morgen Mittwoch, 11. September, erscheint Moritz Hürtgens Gedichtband „Angst vor Lyrik“ – als Buch bei Kunstmann und als Hörbuch bei speak low. Der Autor lädt zur Releaseparty in der Berliner Fahimi Bar.
„Hürtgen ist nicht nur der jüngste der guten deutschsprachigen komischen Dichter, sondern auch der beste der Jungen“, sagt Sir Thomas Gsella. Das beweist Moritz Hürtgen mit „Angst vor Lyrik“, das als Buch bei Kunstmann und als Hörbuch bei speak low erscheint.
Für seinen Erstling erforschte der Titanic-Chefredakteur 105 furchtbarste Ängste und Phobien, um sie zu komischen Gedichten in bester Tradition der Neuen Frankfurter Schule zu verwandeln. Mit Bjarne Mädel und Katharina Marie Schubert wurden zwei der furchteinflößendsten Schauspieler des Landes als Sprecherinnen für das Hörbuch engagiert, und sie wirken neben der Gruselrock-Combo „Los Apollos“ auch bei der Releaseparty am 11. September um 20 Uhr in der Berliner Fahimi Bar mit.
Schon heute ist Moritz Hürtgen für ein Interview bei rbb Kultur zu Gast.

03.09.2019
Joachim Schnerfs „Wir waren eine gute Erfindung“
Der alte Salomon in Joachim Schnerfs Roman macht KZ-Witze, aber als Holocaust-Überlebender darf er das. Auch wenn er es manchmal überstrapaziert und die Goldfische seiner Töchter Goebbels und Göring nennt.
Nur der Witz trägt durchs Leben. Und die Liebe. – So hatten wir Joachim Schnerfs zweiten Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ (den ersten, der auf Deutsch greifbar ist) in unserer Vorschau angekündigt. Jetzt ist er erschienen, und er kommt sehr gut an: "Dieses poetische Buch handelt von Verlust, Verzweiflung, Vergänglichkeit. Einerseits. Andererseits wird der Text getragen von Liebe, Hoffnung und – manchmal bitterer – Heiterkeit", diagnostizierte der Spiegel, und in der Frankfurter Rundschau hat Martin Oehlen den Roman als „ein schmales, bewegendes, auch nach der Lektüre weiterwirkendes Lebensbuch" beschrieben. Heute wird „Wir waren eine gute Erfindung“ von Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz in ihrem „Gemischten Doppel“ in NDR Kultur empfohlen.

29.08.2019
Valeria Luisellis „Archiv der verlorenen Kinder“ führt die litprom-Bestenliste an
Auf Platz 1 der litprom-Bestenliste „Weltempfänger“ für den Herbst 2019 steht Valeria Luisellis neuer Roman „Archiv der verlorenen Kinder“, der am 11.9. erscheinen wird.
„Der Roman der Stunde. Kinder flüchten aus Mexiko in die USA. In Gegenrichtung fährt eine Patchworkfamilie gen Süden, auf der Suche nach ‚Echos‘ von toten Apachen und Spuren von zwei vermissten Kindern aus Mexiko. Ein Roadmovie und Migrationsroman. Emotional aufgeladen, voller Sorgen um Kinder, abenteuerreich und witzig“, lautet das Votum von litprom-Jurymitglied Ruthard Stäblein über Valeria Luisellis neuen Roman.
Wir freuen uns über diese Auszeichnung für „Archiv der verlorenen Kinder“, das wie angekündigt am 11. September erscheinen wird. Den kompletten “Weltempfänger“ Nr. 44 für Herbst 2019 finden Sie hier.

28.08.2019
Charlotte Roches „Love Rituals“
Heute Abend startet auf arte Charlotte Roches Serie „Love Rituals“ – wir haben das Buch dazu: „Für immer und jetzt“ von Michaela Vieser und Irmela Schautz.
Um die Magie des Zusammenseins immer und immer wieder heraufzubeschwören, gibt es überall auf der Welt Liebesrituale. In der sechsteiligen arte-Reihe „Love Rituals“ spürt Charlotte Roche diesen kulturspezifischen Liebesritualen nach, die manchmal so bizarr und seltsam wirken, dass sich die westlichen Wesen aus Europa einfach gestrickt vorkommen … Start ist heute Abend um 21:35 Uhr auf arte mit einem Beitrag aus Japan.
Autorin der Serie ist Michaela Vieser, die zusammen mit der Illustratorin Irmela Schautz vor gut drei Jahren bei uns das Buch „Für immer und jetzt. Wie man hier und anderswo die Liebe feiert“ vorgelegt hat.
„Nasenküsse, Penis-Paraden und Apfelstückchen mit besonderer Schweißnote: Ein neues Buch erzählt von schrägen Liebesritualen aus aller Welt.“ Anja Tiedge, Spiegel Online

26.08.2019
Axel Hackes „Wozu wir da sind“ auf der SPIEGEL-Bestsellerliste
Frisch ausgeliefert und nächste Woche schon auf Platz 5 der SPIEGEL-Bestsellerliste Belletristik: Axel Hackes neues Buch „Wozu wir da sind“
„Ich mag sowieso, was und wie er schreibt. Ich finde, Axel Hacke ist immer mitten im Leben, in seinem eigenen und auch im Leben der Anderen“, sagte Christine Westermann neulich in der NDR Talk Show, „er spricht mir aus dem Herzen“. Und nicht nur ihr: Axel Hackes neues Buch „Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben“, gerade erst ausgeliefert, steht nächste Woche schon auf Platz 5 der SPIEGEL-Bestsellerliste Belletristik.
Neben dem Hörbuch mit der ungekürzten Lesung ist auch ein weiteres mit gekürzter Lesung plus Musik von Ursula Mauder (Axel Hackes Frau) erschienen, „Wozu wir da sind. Songs und Geschichten über das Leben“, heute von Georg Gruber in DLF Kultur besprochen: „Im Verlauf fügen sich Text und Musik zu einem stimmigen Ganzen, denn auch Ursula Mauder erzählt vom Leben, von seinen Höhen und Tiefen.“

20.08.2019
Axel Hacke: Rückschau NDR Talk Show
Am letzten Freitag führten Axel Hacke und Christine Westermann ein angeregtes Gespräch in der NDR Talk Show – über Literatur, über gelungenes Leben und über Hackes neues Buch „Wozu wir da sind“.
Sein neues Buch „Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben“ war für die NDR Talk Show der Anlass, Axel Hacke einzuladen und mit Christine Westermann zusammenzubringen. Die beiden unterhielten sich angeregt über das Thema von „Wozu wir da sind“: Was ist ein gelungenes Leben?
„Ich mag sowieso, was und wie er schreibt. Ich finde, Axel Hacke ist immer mitten im Leben, in seinem eigenen und auch im Leben der Anderen. Er spricht mir aus dem Herzen“, sagte Christine Westermann in der Sendung.
Auf eine sehr pointierte Formel brachte Axel Hacke sein Thema neulich im DONNA-Interview: „Gelungenes Leben ist eine Gratwanderung. (…) Wie sagt Walter Wemut so schön? Wenn Du das Leben liebst, liebt es dich zurück.“

16.08.2019
Axel Hacke in der NDR Talk Show
Heute Abend ist Axel Hacke Gast in der NDR Talk Show, wo er sein neues Buch „Wozu wir da sind“ vorstellen wird. Die Sendung beginnt um 22:30 Uhr.
Nächste Woche erscheint Axel Hackes neues Buch „Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben“, über das er sich in der NDR Talk Show vor allem mit Christine Westermann unterhalten wird.
Von ihr ist der schöne Satz überliefert: "Ab und zu passiert es, dass ich ein Buch liebe, bevor ich es überhaupt gelesen habe. Wenn Axel Hacke der Autor ist." Für den NDR Grund genug, diese beiden Buchbegeisterten einmal zusammenzubringen. Weitere Informationen zur Sendung, auch über die weiteren Gäste, finden Sie hier.

14.08.2019
B.A.U.M.-Preis für Christiane Grefe
Unsere Autorin Christiane Grefe erhält dieses Jahr den B.A.U.M.-Preis für Umwelt und Nachhaltigkeit in der Kategorie Medien.
B.A.U.M., das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, zeichnet mit seinem Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis nicht nur Unternehmensvertreter aus. In diesem Jahr gehen Auszeichnungen an Christian Kroll, den Gründer von Ecosia, an die Expertin für nachhaltiges Bauen Natalie Eßig sowie an Christiane Grefe von der ZEIT, die sich seit 30 Jahren als Journalistin für ökologische und soziale Themen stark macht.
Aus der Begründung: „Christiane Grefe trägt dazu bei, dass Nachhaltigkeitsthemen in der Öffentlichkeit präsent sind, und fördert als Journalistin die Diskussion um die Zukunft unserer Wirtschafts- und Lebensweise angesichts von Klimawandel und schwindenden Ressourcen.“
Der B.A.U.M.-Preis, der seit 1993 verliehen wird, gehört nach dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis und dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu den bekanntesten und begehrtesten Auszeichnungen auf diesem Gebiet.
Von Christiane Grefe ist bei uns vor zwei Jahren das Buch „Global Gardening. Bioökonomie - Neuer Raubbau oder Wirtschaftsform der Zukunft?“ erschienen, außerdem war sie am Sammelband „Was tun - Demokratie versteht sich nicht von selbst“ beteiligt.

07.08.2019
Birdwatching mit Arnulf Conradi
Gerade sind uns vier neue Besprechungen von Arnulf Conradis „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung" ins Haus geflattert.
Und wieder gewinnen die Rezensenten Arnulf Conradis Buch neue Aspekte ab: „Der Leser fliegt mit Conradi über Ozeane und Wälder und dabei, fast ohne es zu merken, immer tiefer hinein in sich. (…) Conradi macht uns zu besseren Lesern. Er führt uns vor, was Versenkung, Genauigkeit, Begeisterung und Geduld bedeuten“, schwärmt Arno Widmann in der Berliner Zeitung über „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“.
Auf culturmag.de, das in der aktuellen Ausgabe mit einem großen Natur-Special aufwartet, schreibt Alf Mayer: „Dieses handschmeichlerisch gestaltete Buch möchte man, wenn es gelesen hat nicht mehr hergeben, denn es hat oftmals mit einem gesprochen – und wird es wieder tun.“
„Das Buch führt zu Albatrossen in die Arktis, in die Vogelwelten der Nordseeküste und der Alpen, der Uckermark und des Berliner Grunewalds“, berichtet Frank Meyer, der sich für rbb Kultur ausführlich mit dem Autor unterhalten hat.
Schließlich das Fazit der Besprechung im neuen BUND Magazin: „Conradis sympathisches Plädoyer: Zeit nehmen, sich der zufälligen Begegnung mit den Vögeln überlassen – und nie das Fernglas vergessen!“

02.08.2019
LUCHS-Preis für Alex Wheatle
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und RADIO BREMEN den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Im August 2019 geht er an unseren Autor Alex Wheatle für seine „Crongton“-Trilogie.
Der LUCHS-Preis August geht an den Autor Alex Wheatle für seine „Crongton“-Trilogie („Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann“, „Die Ritter von Crongton“ und „Liccle Bit – Der Kleine aus Crongton“), übersetzt von Conny Lösch, erschienen beim Kunstmann Verlag und empfohlen für Leser ab 14 Jahren.
Aus der Pressemitteilung der ZEIT-Verlagsgruppe: „Jeder der drei Bände ist erzählerisch geschlossen, zusammen zeichnen sie ein schillerndes Panorama vom Leben in einem modernen sozialen Ghetto. Crongton, der fiktive Stadtteil, den Politiker und Soziologen als ‚Problemviertel‘ bezeichnen würden, hält die Reihe zusammen, ebenso das komplexe Figuren-Ensemble: Wie mit einem Scheinwerfer holt der Autor einzelne Personen ins Licht, während andere in den Schatten rücken.“
In einer sehr schönen Sammelbesprechung in der aktuellen ZEIT würdigt Benno Hennig von Lange Alex Wheatles Trilogie: „Lesend begleitet man diese jungen Helden in und durch Crongton. (...) Es sind vielschichtige Leben und Figuren; eine fordernde Lektüre, bei der man sich vorm Mitfühlen kaum schützen kann. Zu wahrhaftig, bissig und rotzig – dank Conny Löschs grandioser Übersetzung! – treten einem die Figuren entgegen. Wheatle hat sie mit so viel Liebe, Humor und Sorgfalt gezeichnet, dass man am liebsten selbst einen Tag durch Crongton stiefeln würde." Hier der vollständige Text und hier die Radio Bremen-Berichterstattung (mit zwei Audios).

01.08.2019
„Jodelmania“ in aller Munde
Christoph Wagner hat mit seinem Buch „Jodelmania“ einen Nerv getroffen: Allein in dieser Woche sind drei große Besprechungen erschienen.
Den Anfang machte Dominik Baur am Montag in der taz: "Informativ und fußnotenreich kommt der Inhalt daher – recht wissenschaftlich. Was der Musikjournalist Wagner vorgelegt hat, ist eine Chronik der jodelnden Künstler der letzten zwei Jahrhunderte, der Boom in Europa, der spätere Erfolg in Amerika, alles wird seziert, en detail ein Ereignis ans andere gereiht, ergänzt um kleine Exkurse etwa in zeitgenössische avantgardistische Jodelexperimente."
Tags darauf befand FAZ-Autor Michael Fischer: "Das Jodeldiplom, das einst Loriot erfand, gibt es nun wirklich: Christoph Wagner folgt dem Weg des alpenländischen Gesangs in die weite Welt."
Gestern stellte Elisabeth Baureithel das Buch in der Sendung Kontext des Schweizer Radios SRF2 vor: „Seichte Schunkelmusik, Lederhosen, Musikantenstadl – und Loriots Sketch, in dem Erwachsene jodeln lernen und sich dabei die Zunge verknoten: Jodeln hat einen schlechten Ruf – oder zumindest einen zwiespältigen. (…) Der deutsche Musikjournalist Christoph Wagner zeichnet die Erfolgsgeschichte des Jodelns in seinem reich bebilderten Buch nach. Wagner hat dafür unter anderem im Stadtarchiv von Chicago Mikrofilme gesichtet und das Archiv der Library of Congress in Washington DC durchforstet.“
Falls Sie in München leben oder gerade hier zu Besuch sind: Noch bis zum 15. Oktober läuft die lohnende, von Christoph Wagner kuratierte „Jodelmania“-Ausstellung im Valentin-Karlstadt-Musäum.

31.07.2019
Ludwig Lugmeier zum 70. Geburtstag
Heute, am 31. Juli, wird Ludwig Lugmeier, dessen Autobiographie „Der Mann, der aus dem Fenster sprang“ zu den Meilensteinen in unserem Verlagsprogramm gehört, 70 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
Kochel am See im „Blauen Land“, kurz nach Ende des 2. Weltkriegs: Hier wächst ein gewisser Ludwig Lugmeier auf, wird früh von Seeräubergeschichten und Büchern von B. Traven inspiriert und beschließt noch als Knirps, die Gangsterlaufbahn einzuschlagen. Das gelingt ihm fürs Erste bereits mit 14 Jahren und danach dank seiner Schläue und Beharrlichkeit immer besser: Spektakuläre Geldtransportüberfälle und vor allem seine Flucht durch ein offenes Fenster eines Frankfurter Gerichtsgebäudes 1975 machen ihn bundesweit bekannt. Nach Irrfahrten durch die halbe Welt kommt er 1977 für zwölf Jahre in Haft und beginnt ernsthaft literarisch zu arbeiten.
Der Roman „Wo der Hund begraben ist“ (Stroemfeld/Roter Stern 1992) ist sein erster großer Wurf, die Autobiographie „Der Mann, der aus dem Fenster sprang“ (Kunstmann 2005/vergriffen, auch als Hörbuch erschienen/lieferbar) der nächste. Zuletzt erschien der Faktenroman „Die Leben des Käpt’n Bilbo“ (Verbrecher 2017) über den jüdischen Schriftsteller, Maler, Galeristen und Kneipier Hugo Cyrill Kulp Baruch, für Lugmeier ein Idol seit seiner Jugend.
Ludwig Lugmeier lebt in Berlin, kuratiert das Stummfilmprogramm im Neuköllner Froschkönig, schreibt als freier Autor für junge Welt und taz - und noch immer gilt, was Ursula März 2005 in der Frankfurter Rundschau über ihn schrieb: "Kann sein, dass es in Deutschland keinen zweiten Schriftsteller mit einer vergleichbaren Biographie gibt. Vermutlich aber auch wenige mit seiner Belesenheit."
Außerdem: Wenn anderen Leuten der Schalk im Nacken sitzt, so trägt Lugmeier ihn mittemang im Gesicht. Möge das noch lange so bleiben!

17.07.2019
Morgen Donnerstag: Eröffnung der „Jodelmania“-Ausstellung
Nach der „Jodelmania“-Buchveröffentlichung und dem Musikfestival LAUTyodeln Vol. 2 eröffnet nun die „Jodelmania“-Ausstellung im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum – mit einem Sommerfest im Innenhof des Isartors.
In der Ausstellung „Jodelmania - Von den Alpen nach Amerika“ im Valentin-Karlstadt-Musäum zeichnet Kurator Christoph Wagner anhand zahlreicher Exponate aus seinem Privatarchiv den Siegeszug des Jodelns von der Alpenregion bis nach Amerika nach, wo es als ‚American Yodeling‘ Karriere machte.
Parallel dazu startet die von Andreas Koll konzipierte Ausstellung „Bayern, Sehnsucht & Verklärung“ im Innenhof des Isartors. Sie zeigt die Entstehung der ‚Marke‘ Bayern im 19. Jahrhundert: Eine rasant wachsende städtische Bevölkerung entwickelte eine immense Sehnsucht nach Natur und natürlichen Lebensweisen.
Zur Eröffnung der beiden Ausstellungen am 18. Juli um 19 Uhr steigt im Innenhof ein Sommerfest mit zünftigen Rahmenprogramm!
Hier die neueste Pressestimme zu Christoph Wagners Buch: "Der Prachtband, reich illustriert und auch von der edlen Aufmachung her jeden Buch-Schönheitspreis wert, heißt 'Jodelmania'. Der Autor: Christoph Wagner, Kultur- und Musikjournalist. Der Verlag: Kunstmann. Alle Beteiligten seien gepriesen für diese historische Großtat." Fritz Ostermayer, ORF fm4 Sumpf

16.07.2019
William Glassleys „Eine wildere Zeit“ für die Wissensbücher des Jahres nominiert
Bei den Wissensbüchern des Jahres 2019 steht William E. Glassleys „Eine wildere Zeit“ in der Kategorie ‚Überraschung – Das Buch, das ein Thema am originellsten anpackt‘ auf der Wahlliste. Heute startet das Publikumsvoting.
Das Magazin bild der wissenschaft lanciert den Wettstreit um die besten Wissensbücher bereits zum 27. Mal. Eine unabhängige Jury hat 61 Bücher aus der Produktion der letzten zwölf Monate in sechs Kategorien nominiert. Gemeinsam mit den Lesern, für die heute das Publikumsvoting beginnt, werden die Besten in jeder Kategorie gekürt.
Einen guten Überblick auf die nominierten Titel finden Sie bei elementareslesen.de. Unter den elf Büchern in der Kategorie ‚Überraschung – Das Buch, das ein Thema am originellsten anpackt‘ steht auch William E. Glassleys „Eine wildere Zeit. Aufzeichnungen eines Geologen vom Rande des Grönland-Eises“.
Das Ergebnis der Wahl wird am 19. November veröffentlicht: im Dezember-Heft von bild der wissenschaft und auf der Website wissenschaft.de.
"Glassley erzählt, wie er forscht: vielschichtig, fundiert und dabei packend. Fotos, Schaubilder und ein Glossar ergänzen seine Liebeserklärung mit Kennerblick." GEO Saison

04.07.2019
„Jodelmania“ am Sonntag, 7. Juli, im Nachtclub von NDR Info
Am Sonntag, dem 7. Juli, bringt der Nachtclub von NDR Info eine Stunde lang Wissenswertes über das Jodeln zu Gehör. Im Gespräch mit Siri Keil stellt Autor Christoph Wagner sein Buch „Jodelmania“ vor.
„Jodelmania. Von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ heißt es am Sonntag von 23:05 Uhr bis Mitternacht im Nachtclub auf NDR Info. In seinem neuen Buch hat sich der Musikjournalist und Autor Christoph Wagner auf Spurensuche nach den Geheimnissen des Jodelns begeben und fragt: Wie kam das "unartikulierte Singen aus der Gurgel" nach Amerika und in die ganze Welt? Und wie steht es um das Jodeln heute?
Mit Jodelsongs im Ohr sprechen Christoph Wagner und Siri Keil darüber, wie der mysteriöse Alpengesang funktioniert, was er mit Operndiven und dem englischen Königshaus zu tun hat und wie er in den US-amerikanischen Hitparaden gelandet ist.
„Einen derart umfassenden Ansatz hat bis jetzt nur Bart Plantenga gewagt. (...) Wagner ist als Autor von fast meditativer Detailversessenheit, hat aber immer die große Linie der Historie im Blick.“ Christian Jooß-Bernau, Süddeutsche Zeitung

03.07.2019
Neues zum „Noma-Handbuch Fermentation“
Felix Denk hat für den ‚Tagesspiegel‘ René Redzepis Noma-Restaurant in Kopenhagen besucht und sich dort vor allem in David Zilbers Fermentation-Lab umgesehen. Das „Noma-Handbuch Fermentation“ der beiden wird auch im neuen ‚Feinschmecker‘ empfohlen.
„Es fault etwas im Staate Dänemark. Das weltberühmte Restaurant ‚Noma‘ experimentiert im eigenen Labor, wie Mikrobakterien ein Produkt verändern und unvergleichlich aromatisch machen“, schreibt Felix Denk im Tagesspiegel. „Das Fermentationslabor ist das nerdige Herz des ‚Noma‘. Hier wird Grundlagenforschung des Geschmacks betrieben. Vielleicht einer der spannendsten Orte der Kulinarik – und einer der lautesten, wenn der Sonicator kreischt. ‚Mein Lieblingsgerät‘, sagt Jason White (einer der fünf Vollzeitkräfte allein im Labor), als die Maschine, die wie ein überdimensionaler Stabmixer aussieht, verstummt. Es beschleunigt die Arbeit der Enzyme durch Ultraschall.“
Viel Hi-Tech rund um einen höchst natürlichen Vorgang: „Fermentation ist derzeit einer der ganz großen Trends in der Welt des Essens. Vor allem ist sie eine der längsten Traditionen. Ob Brot, Bier, Wein, Käse oder Schnaps, der Geschmack von so vielem, was wir jeden Tag essen oder trinken, ist maßgeblich beeinflusst durch die weitgehend im Unsichtbaren stattfindende Arbeit unzähliger Mikroben, die Enzyme produzieren, die Lebensmittel umwandeln.“
„Die hohe Schule des Fermentierens kann man bei René Redzepi und seinem Laborchef David Zilber (Foto) absolvieren“, empfiehlt der Feinschmecker in seiner Juli-Ausgabe. „In ihrem ‚Noma-Handbuch Fermentation‘ erklären die beiden nicht nur penibel, wie Miso oder schwarze Früchte, Kombucha oder milchsauer eingelegtes Gemüse entstehen, sondern auch, wie man damit kocht.“

03.07.2019
„Eine richtungsweisende Studie, die große öffentliche Aufmerksamkeit verdient“
Irene Götz hat mit ihrem Buch „Kein Ruhestand – Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ ein Tabu gebrochen und erntet dafür großes Lob in den Medien.
Wenn einer weiß, wie brisant das Thema Armutsbekämpfung im Alter ist, dann ist es Olaf Cless: Der Journalist schreibt seit Jahren für das Düsseldorfer Straßenmagazin fiftyfifty. In seinem neusten Beitrag kritisiert er vor allem die andauernde Tabuisierung des Themas, die bis in die Politik hineinreiche. Vor diesem Hintergrund sei „Kein Ruhestand“ eine „richtungsweisende Studie, die große öffentliche Aufmerksamkeit verdient“.
Auch der Sozialverband VdK hat sich des Themas angenommen und ein Interview mit Irene Götz geführt. Die Kulturwissenschaftlerin betonte dabei die Wichtigkeit einer privaten Altersvorsorge, gerade für Mütter, die nur in Teilzeit arbeiten könnten: „Frauen werden in unserem Rentensystem nach wie vor benachteiligt, weil es auf Erwerbsarbeit aufbaut. Bei der Lebensplanung gilt es deshalb, die eigene finanzielle Unabhängigkeit anzustreben. Außerdem können sich Paare die Elternzeit teilen, etwa indem beide in Teilzeit arbeiten.“ Aber auch den Staat sieht Irene Götz in der Pflicht: „Der Staat muss bessere Strukturen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen. Zudem muss Care-Arbeit, etwa Pflegeberufe, aufgewertet werden, die für die Gesellschaft enorm wichtig ist.“

28.06.2019
Hans-Jürgen Heinrichs im großen „Freitag“-Interview
Michael Angele hat für den „Freitag“ ein ausführliches und sehr aufschlussreiches Interview mit Hans-Jürgen Heinrichs über dessen Buch „Fremdheit“ geführt.
Mit „Grüße aus dem inneren Ausland“ ist Michael Angeles Freitag-Interview (nur online) mit Hans-Jürgen Heinrichs überschrieben. Ausgehend von Heinrichs‘ neuem Buch „Fremdheit. Geschichten und Geschichte der großen Aufgabe unserer Gegenwart“ diskutieren die beiden über die Kunst, über die Liebe, aber naheliegenderweise auch über Identität und Integration sowie explizit über Reichsbürger und die AfD.
Am Anfang dieses intensiven und aufschlussreichen Gesprächs, das dieses schwierige Thema endlich einmal auch aus der ethnologischen Warte betrachtet, steht Heinrichs‘ These: Wir dulden nichts Fremdes mehr, aber nur wer die Fremdheit kennt, kann gut zu den anderen sein.

25.06.2019
Neue „Jodelmania“-Besprechungen
Christoph Wagners „Jodelmania. Von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ greift um sich.
Vor einer Woche lief Henning Biedermanns Capriccio-Beitrag, in dem er unseren Autor Christoph Wagner ausführlich über das „unartikulierte Singen aus der Gurgel“ interviewte (Wiederholung heute Abend in 3sat/Kulturzeit). Dessen Buch „Jodelmania. Von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ hat unterdessen neue Rezensionen eingeheimst. „Wagner erzählt kompetent und kurzweilig“, schreibt Michael Schnepf in der österreichischen Buchkultur, „heute erlebt Jodeln im Alpenraum eine neue Blüte, die Kurse werden überrannt.“ In der neuen Ausgabe der MUH bemüht Klaus Bovers gleich zu Beginn seiner Besprechung Loriots Jodeldiplom und fährt fort: „Da kennt sich jemand aus und hat Spaß am Thema, das merkt man schon beim Lesen des Inhaltsverzeichnisses. Und weil der Verlag auch an Ausstattung und Bebilderung nicht geizt, verdient dieses Buch ein Diplom!“ Am kommenden Freitagnachmittag sendet WDR3 in der Sendung „Tonart“ ein Interview von Stefan Keim mit Christoph Wagner.

25.06.2019
Hans-Jürgen Heinrichs in den Medien
Hans-Jürgen Heinrichs' Essay „Fremdheit. Geschichten und Geschichte der großen Aufgabe unserer Gegenwart“ stößt in den Medien auf positive Resonanz.
In der neusten Ausgabe der Zeit findet sich zum Beispiel Folgendes: „Ein ebenso aktueller wie aus der Zeit gefallener Essay. (…) Man merkt, dass hier ein Denken im jahrzehntelangen Lesen und Zuhören entstanden ist.“ Der Rezensent Ronald Düker lobt insbesondere die „unbeirrt ins Offene weisende Haltung“ des Autors, der sich der „Brutalisierung der Debatte“ entgegenstelle. Die vollständige Besprechung finden Sie hier.
Kleiner Ausblick: Am kommenden Donnerstag bringt der Freitag ein längeres Interview mit Hans-Jürgen Heinrichs, geführt von Michael Angele.

18.06.2019
„Ein Debüt, das sich sehen lassen kann“
Auch in der deutschen Presse gewinnt A.G. Lombardos „Graffiti Palast“ zunehmend begeisterte Anhänger.
Am vergangenen Sonntag stellte Johannes Kaiser den Debütroman des US-amerikanischen Autors in der SWR2-Sendung „lesenswert“ vor: „Lombardo hat sich eine irrwitzige Tour durch den Untergrund von Watts ausgedacht, eine Phantasmagorie aus Tatsachen und Erfindungen, eine wortgewaltige und mit grellen Details ausgemalte Odyssee.“
Der Journalist lobte vor allem den gelungenen Bezug zu den gegenwärtigen Entwicklungen in den USA: Vor dem Hintergrund der Rodney King Unruhen und der ‚Black lives matter‘- Bewegung lese sich das Buch, obwohl auf ein 50 Jahre zurückliegendes Ereignis bezogen, „wie ein aktueller Kommentar“ und zugleich „dramatisch und aufregend wie ein Thriller, eine Art literarischer Film noir.“ Kaiser schließt: „Ein Debüt, das sich sehen lassen kann.“
Dieser Meinung ist auch Miriam Zeh, die das Buch für die Gutenbergs Welt (WDR3) rezensiert hat: "Lombardos Debütroman 'Graffiti Palast' ist dort besonders stark, wo er eine profunde Kenntnis der urbanen und schwarzen Subkultur von Los Angeles in Monks Wahrnehmungen und Reflexionen einfließen lässt. Sein Notizbuch gleicht einer anekdotischen Schatztruhe und birgt eine Vielzahl von Lebensgeschichten, die Spurensucher Monk an Symbolen und Zeichen entfaltet."

18.06.2019
Christoph Wagners „Jodelmania“ in Capriccio
Heute Dienstagabend stellt Capriccio, das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens, Christoph Wagners Buch „Jodelmania“ vor.
„Kannst du mich hören? Warum das Jodeln die wesentliche bayerische Kulturtechnik ist. Angeblich wurde es erfunden, um sich von einer Alm zur anderen zu verständigen. Heute gibt es Jodelfestivals, nur, weil es so schön klingt, und endlich ein Buch, das alles erklärt!“
So kündigt Capriccio für Dienstagabend, 18. Juni, 22:45 Uhr Henning Biedermanns Beitrag über das „unartikulierte Singen aus der Gurgel“ an. Er hat sich für Capriccio ausführlich mit "Jodelmania"-Autor Christoph Wagner unterhalten und von dem Musikjournalisten und Musikhistoriker erfahren, wie sich das Jodeln „von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ verbreitet hat.
„Einen derart umfassenden Ansatz hat bis jetzt nur Bart Plantenga gewagt. (...) Wagner ist als Autor von fast meditativer Detailversessenheit, hat aber immer die große Linie der Historie im Blick.“ Christian Jooß-Bernau, Süddeutsche Zeitung

12.06.2019
Irene Götz in den Medien
Auch drei Monate nach dem Erscheinen von „Kein Ruhestand – Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ wird das Buch in den Medien heiß diskutiert.
Erst am Mittwochmorgen war die Autorin Irene Götz zu Gast in der BR2-Radiowelt und berichtete dort von den Ängsten und Nöten der betroffenen Frauen: "Vom subjektiven Empfinden ist es bei vielen Frauen durchaus so, dass sie Angst haben vor einem Abstieg. Alles wird teurer, vor allem die Mieten. Die Renten dagegen steigen eigentlich nur wenig.“
Mit ihrem Buch ist es der Kulturwissenschaftlerin gelungen, das eigentlich tabubehaftete Thema Altersarmut in den Fokus der gesellschaftspolitischen Debatte zu rücken: "Eigentlich hätte er sich lieber nicht mit dem Thema beschäftigt. Doch dann habe ihn beim Lesen dieser Bücher 'die Wut gekriegt.' Denn: 2036 wird jede vierte Rentnerin in Deutschland in Armut leben.", räumte der Journalist Jens Dirksen am Samstag während einer Diskussion mit der Autorin in der Deutschlandfunk-Kultur-Sendung „Lesart“ ein.
Zuletzt ein kleiner Ausblick: Morgen Donnerstag, den 13. Juni, wird der WDR im Rahmen der Sendung "Frau TV" einen Beitrag mit Irene Götz zum Thema ihres Buches ausstrahlen. Nähere Infos zur Sendung finden Sie hier.

05.06.2019
Maurizio Bettini eröffnet Europäische Toleranzgespräche 2019
Der Altphilologe und Anthropologe Maurizio Bettini wird die Europäischen Toleranzgespräche 2019 zum Thema „Heimat Fremde Erde – Wem gehört Europa?“ am 6. Juni im Kärntner Bergdorf Fresach eröffnen.
Der gebürtige Brixener hat zuletzt mit seinem Buch „Wurzeln: Die trügerischen Mythen der Identität“ im deutschsprachigen Feuilleton viel Aufmerksamkeit erregt. Die Neue Zürcher Zeitung resümierte beispielsweise: "Den Verteidigern des 'christlichen Abendlandes', 'nationaler Grösse' oder anderer Trutzburgen eines apologetischen Selbstverständnisses ist in der Tat entgegenzuhalten, dass weder Traditionen noch Kulturen 'naturgegeben' und somit biologisch festgelegt sind; Bettini wirft ihnen zu Recht vor, Anthropologie mit Nostalgie zu verwechseln 'oder – im schlimmsten Fall – mit Politik'."
Im Gespräch mit pressetext sagte Bettini, Europas Völker müssten Veränderung als natürlichen Prozess verstehen und dürften sich nicht aus Angst davor in Nationalismus und Isolation flüchten. Der Wandel sei unvermeidlich und Migration nur eine von vielen offenen Fragen. „Das Europa, das ich mir wünsche, ist ein Europa mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich ihres kulturellen Erbes bewusst sind. Dazu gehören die großen Errungenschaften bei Bürger- und Menschenrechten ebenso wie die tragischen Versäumnisse und Greueltaten, die im Namen von nationalistischen, religiösen und politischen Ideologien in der Vergangenheit verbrochen wurden“, so Bettini.
Nähere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

04.06.2019
„Die Sinne“ von Matteo Farinella
Neurowissenschaftliche Fakten über die fünf Sinne in einer unwiderstehlichen Bildergeschichte: Alf Mayers culturmag-Empfehlung von Matteo Farinellas „Die Sinne“
„Sekundärliteratur ist für alle am Krimigenre Interessierten unerlässlich, wenn man nicht nur konsumieren will“, heißt es in der Sachbuch-Rubrik von culturmag.de. Dort hat Alf Mayer eine sehr kundige Besprechung von Matteo Farinellas wissenschaftlicher Graphic Novel „Die Sinne“ veröffentlicht.
Nach einer Einordnung des Buchs in SF- und Fantasy-Zusammenhänge schreibt er: „Farinellas Protagonist ist ein etwas verrückter Miniaturprofessor, der in einem aus dem Ruder gelaufenen Virtual-Reality-Experiment durch einen Körper und zugleich durch die Wissenschaftsgeschichte reist und uns dabei – vergnüglich, anschaulich und humorvoll – auf den neusten Stand der Forschung in Sachen unserer Sinne bringt: Tasten, Schmecken, Riechen, Hören, Sehen, und wie diese Sinneseindrücke unser Denken prägen.“
Apropos Sinneseindrücke – da macht der Rezensent auch gleich einen Praxistest: „Kompliment auch für das wunderbar haptische und elegant silbern-gold glänzende Cover, das ein schönes Geräusch macht, wenn man darüber mit den Fingerspitzen streicht. – Fröhliche Wissenschaft.“ Danke, Alf „Scratch“ Mayer!

04.06.2019
Alex Wheatle auf der Deutschlandfunk-Bestenliste
Mit seinem Jugendroman „Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann“ hat es Alex Wheatle im Juni erneut auf die Deutschlandfunk-Bestenliste für junge Leser geschafft.
Die Literaturkritikerin Ute Wegman lobte das Buch als einen „spannende[n] und sprachlich turbulente[n] Roman über ein Leben in schwierigen Verhältnissen, erste Liebe und wahre Freundschaft.“ Hier die komplette Liste.
Auch in der neusten Ausgabe des Literaturmagazins 1001 Buch ist Wheatles Buch Thema: "Die Geschichte liest sich aufgrund rasanter Dialoge im Soziolekt von Ghetto-Kids wie ein naturalistisches Drama", heißt es dort.
Wer den britischen Autor gerne einmal selbst aus seinen Büchern lesen hören möchte, hat übrigens nun erneut die Chance dazu: Im September ist Alex Wheatle zu Gast auf dem Internationalen Literaturfestival in Berlin. Das Programm zu den Veranstaltungen finden Sie hier.

28.05.2019
„Jodelmania“ in München
Am 29. Mai beginnt das Festival LAUTyodeln Vol. 2, in dessen Rahmen Christoph Wagner sein Buch „Jodelmania“ präsentiert: am Donnerstag 30. Mai um 19 Uhr in der Monacensia, mit Dom Flemons (USA) und Schwarzbären Schuppel (CH) als musikalischen Gästen.
Das Festivalprogramm von LAUTyodeln Vol. 2 verspricht hochinteressante Konzerte und Workshops in der Allerheiligen-Hofkirche, im Volkstheater und an anderen Orten. Besonders gerne weisen wir auf die Buchpräsentation von Christoph Wagners „Jodelmania. Von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ am Donnerstagabend in der Monacensia hin und freuen uns, Sie dort zu sehen!
"In seinem Buch 'Jodelmania' hat der Musikjournalist und Musikhistoriker Christoph Wagner das Phänomen des Jodelns genauer unter die Lupe genommen – und auf seriöse historische Füße gestellt." Christoph Vratz, Deutschlandfunk Musikjournal
"Einen derart umfassenden Ansatz hat bis jetzt nur Bart Plantenga gewagt. (...) Wagner ist als Autor von fast meditativer Detailversessenheit, hat aber immer die große Linie der Historie im Blick." Christian Jooß-Bernau, Süddeutsche Zeitung

16.05.2019
Unser Freund und Autor Wiglaf Droste ist gestorben
Wiglaf Droste, 1961 in Herford geboren, ist gestern nach kurzer, schwerer Krankheit im oberfränkischen Pottenstein im Alter von 57 Jahren gestorben. Wir sind bestürzt und trauern um unseren langjährigen Freund und Autor.
Wiglaf Droste (auf dem „Wasabi …-Titel von Hans Traxler gezeichnet) war als Satiriker, Dichter, Sänger und Vorleser lange Zeit unermüdlich und schier unübertrefflich, aber er hat sich - als fast barocker Genussmensch – auch gern gegen alle Regeln der Kunst verausgabt. Mitunter war die Zusammenarbeit mit diesem westfälischen Querkopf bzw. Dickschädel nicht leicht, aber dann hat man sich eben wieder zusammengerauft.
Manchmal reichte schon ein klangvoller Halbsatz in einer Zeitungsmeldung oder sogar eine einzige Vokabel (Lieblingswort: „Schiterbygi“, schweizerdeutsch für Holzstapel), um den Autor in lyrischen Schwung zu bringen. Sprudelnde Quellen seiner Inspiration waren auch Küche (mit dem Stuttgarter Koch Vincent Klink gab er die kulinarische Kampfschrift Häuptling Eigener Herd heraus) und Himmelbett (davon zeugen z.B. seine Liebesgedichte auf dem Hörbuch „Das gro0e Ichunddu“).
Erst letzte Woche war Antje Kunstmann noch mit Wiglaf Droste für seinen nächsten Gedichtband in Kontakt. Traurig genug, dass das nun eine posthume Veröffentlichung werden wird!

15.05.2019
Herzlichen Glückwunsch, liebe Antje!
Wenn der Kalender nicht lügt, und das tut er so gut wie nie, dann wird Antje Kunstmann heute sage und schreibe 70 Jahre alt. Wir gratulieren von Herzen!
Wenn der Kalender nicht lügt, und das tut er so gut wie nie, dann wird Antje Kunstmann heute sage und schreibe 70 Jahre alt. Wir gratulieren von Herzen!
Antje kommt in diesen Wochen und Monaten tatsächlich nicht mehr aus dem Feiern heraus. Die Frühjahrs-Neuerscheinungen führen sämtliche Bestseller- und Bestenlisten an, der Zwischenbuchhandel läuft wie geschmiert, die Lizenznehmer stehen Schlange, die Endkunden subskribieren das Herbstprogramm rauf und runter, und die Verlegerin schaukelt zwischen diversen Fernreisen entweder das Enkelkind oder nimmt hoch dotierte Preise entgegen. Wie hat das eigentlich alles mal begonnen?
„1971: Ich hatte in einem der damals neugegründeten Verlage, dem Raith Verlag, einen Studentenjob. Nach kurzer Zeit hat mir Werner Raith angeboten, eine Reihe herauszugeben. Ich war 22, eine leidenschaftliche Leserin, aber vollkommen ahnungslos, was das Büchermachen anbetrifft“, sagte Antje Kunstmann vor gut zwei Monaten in ihrer Dankesrede zum Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München. „In der SZ waren mir die Karikaturen von Marie Marcks schon länger aufgefallen und ich erinnere mich besonders an eine, über die ich mich mit meinen Freundinnen schlapp gelacht hatte: Das saß eine Frau ihrem Freund gegenüber und sagte: ‚Nun muffel doch nicht so rum wegen meinem Ruf nach Bremen, du kannst ja mitkommen und einen Kinderladen machen oder irgendwas.‘ Und dann, als wir auf der Buchmesse waren, stand diese Marie Marcks plötzlich an unserem Stand, mit einer Mappe ihrer Zeichnungen unter dem Arm, die sie gerne in einem Buch versammeln wollte. Ich war begeistert und habe, ohne im Geringsten zu zögern, ihr sofort ein Buch zugesagt - ohne Rücksprache mit dem Verleger.“
Kurz darauf ist Antje Kunstmann selbst Verlegerin geworden und hat, wie man auf dem Foto sehen kann, dann gerne das eine oder andere frisch gedruckte Buch auf dem Verlagssofa korrekturgelesen. So viel Zeit musste bzw. durfte sein.
15. Mai 2019: Das Sofa ist immer noch im Verlag. Und Antje Kunstmann natürlich ebenfalls. Für heute Nachmittag aber geben wir ihr frei.

02.05.2019
Neues zu Antonio Ortuños „Die Verschwundenen“
Und schon wieder sind einige sehr gute Besprechungen zu Antonio Ortuños neuem Roman „Die Verschwundenen“ erschienen. Mexiko ist uns näher, als man denkt …
„Ja, der Roman ist spannend und packend, ja, es kommt das Drogenmilieu drin vor (denn das durchsäuert ganz Mexiko, weil die USA auch unter Trump nach Drogen lechzen), es wird Geld gewaschen und jede Menge Korruption ist im Spiel (denn ohne Geldwäsche und Korruption kommt das Drogenmilieu nicht aus)“, schreibt Stephan Opitz in seiner Buchkolumne in Schleswig-Holstein am Wochenende und fährt fort: „Aber vor allem nimmt einen dieser Roman mit auf eine Reise in eine völlig andere Gesellschaft und schubst den Leser rücksichtslos in die Fragestellung, ob es noch einen Hauch von Anlass gibt, in Mittelamerika auch weiterhin eigentlich an den Fortbestand dessen glauben zu können, was wir in Europa (noch?) unter Demokratie verstehen. Das alles keinen Hauch reißerisch erzählt, ohne die üblichen waffenstarrenden Macho-Versatzstücke des nun schon fast 100 Jahre alten Drogenkriegs zwischen den USA und ihren illegalen Zulieferern. Trumps Mauerpläne kann man mit der Lektüre dieses Romans noch zynischer interpretieren.“ Zur vollständigen Kolumne geht es hier.
Eberhard Falcke hat Ortuños Buch in SWR2 Lesenswert besprochen und kommt zu folgendem Schluss: „Mit vielseitiger erzählerischer Begabung verbindet Ortuño Psychologie, Soziologie, Ökonomie und historische Rückblenden. Er lässt keinen Zweifel daran, dass es ihm dabei nicht nur um ein Stück Spannungsliteratur geht, das ihm nebenbei übrigens auch gelingt, sondern um die nun schon so lange andauernde Gewaltgeschichte seines Landes.“ Hier die ganze Besprechung und das Audio zum Nachhören!

30.04.2019
Arnulf Conradi auf der Sachbuch-Bestenliste
„Zen und die Kunst der Vorgelbeobachtung“, das neue Buch von Arnulf Conradi, steht im Mai auf Platz 2 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und Die Zeit.
„Der spätere Gründer des Berlin Verlags wandert seit seiner Jugend durch die Natur, staunt über Vögel und hört ihnen zu. Jetzt hat er seiner Leidenschaft ein Buch gewidmet: Das Horchen auf die Vogelstimmen wird zur meditativen Übung, das Erkennen der Melodien zum Trost spendenden Akt, der alle negativen Gedanken vertreibt. Ein Buch wie eine Gelassenheitsübung, kenntnisreich und klug“, schreibt die Jury der Sachbuch-Bestenliste in ihrer Begründung.
„Zen und die Kunst der Vorgelbeobachtung“ von Arnulf Conradi ist natürlich auch bei den Birdwatchern ein Thema. Iris Lichtenberg auf bird.net: „Das letzte Kapitel, das neben dem ersten Kapitel sicher das Beste des Buches ist, widmet er denn auch denjenigen, die mit der Vogelbeobachtung erst beginnen. Er zeigt Wege auf sich dieser Lebenshaltung anzunähern, ohne das die Frustration, die wir alle kennen, wenn man zum Beispiel einen Vogel partout nicht bestimmen kann, zur Entmutigung wird. Und er versucht auch den erfahrenen Vogelbeobachter an den Anfang zurück zu führen. Als jeder Vogel, den man das erste Mal gesehen hat, noch eine kindliche Begeisterung hervorgerufen hat.“ Hier die komplette Rezension.

18.04.2019
Christopher Kemps „Die verlorenen Arten“ in der Presse
Kemps „Die verlorenen Arten. Große Expeditionen in die Sammlungen naturkundlicher Museen“ wurde gerade in FAZ, Tagesspiegel und mdr Kultur kompetent gewürdigt.
„Um gleich ein Lob vorauszuschicken: Christopher Kemps geschmackvoll gestaltetes Sachbuch wirkt stilistisch solide, was sich beileibe nicht von allen Werken dieses Genres sagen lässt. Der Autor verfügt über ein ausgeprägtes Sprachgefühl. Zusätzlich besitzt er auch noch ein Gespür für hochinteressante Themen, denn die abenteuerlichen Geschichten, die er über die Jagd nach bisher unidentifizierten Tieren erzählt, sind außerordentlich spannend“, lobt Ulf Heise in „Das schöne Buch“ auf mdr Kultur.
Für die FAZ ist „Die verlorenen Arten“ ein „faszinierender Parcours durch Naturkundemuseen“, hier Joachim Müller-Jungs komplette Rezension.
Und Steffen Richter bilanziert im Tagesspiegel: „Von einem flotten Wissenschaftsjournalismus, der das Autor-Ich als Erlebenden ins Zentrum rückt, ist Kemp erfreulicherweise weit entfernt. Viel Lektürearbeit und viele Gespräche mit Experten machen sein Buch zu einer seriösen Angelegenheit.“
Zum Schluss nochmals Ulf Heise: „Was die Qualität der Recherchen und den Unterhaltsamkeitsfaktor anbetrifft, ähnelt Cristopher Kemp zwei Großen seiner Branche. Zunächst erinnert er an Simon Winchester, der mit seinem Werk über den Vulkan Krakatau einen Bestseller landete. Und dann an Simon Singh, der über ein ungelöstes Rätsel des Mathematikers Pierre de Fermat schrieb. Beiden erweist er sich hier als ebenbürtig.“

17.04.2019
Eine Lanze für A.G. Lombardo …
Noch figuriert A.G. Lombardos Roman „Graffiti Palast“ als Geheimtipp, aber die ersten Kritikerinnen und Kritiker haben schon eine Lanze für diese rauschhafte Odyssee durch Los Angeles gebrochen.
Als Entdeckung für Leser von Thomas Pynchon, Colson Whitehead und Jonathan Lethem hatten wir A.G. Lombardos „Graffiti Palast“ empfohlen. Hier sind die ersten Stimmen dazu:
„Einerseits ist dieses kraftvolle Buch ein packender historischer Roman“, schreibt Ulrich Steinmetzger in der Sächsischen Zeitung. Und weiter: „Doch wenn Lombardo darüber hinaus sensibilisiert für die jahrhundertealte Zeichensprache des Undergrounds und dafür, wie deren Semiotik eine Stadt zum Reden bringt, ergibt das einen unverhofften Mehrwert."
Für Renée Zucker im rbb Inforadio ist „Graffiti Palast“ „ein ungewöhnlicher und rasanter Roman, der mit Kenntnis und Phantasie durch die Geschichte von Los Angeles streift, die im populären Hollywood-Narrativ nicht vorkommt.“
Im Freitag preist Florian Schmid das Buch: „‘Graffiti Palast‘ schlägt einen beachtlichen Bogen und steht nicht nur in der Tradition der Odyssee, sondern auch der Romane von James Baldwin und darf getrost als großer Wurf bezeichnet werden.“

09.04.2019
Antonio Ortuño auf der Krimi-Bestenliste
„Die Verschwundenen“, der neue Roman von Antonio Ortuño, steht im April gleich auf zwei Bestenlisten: Neben der SWR-Bestenliste (Platz 4) hat er nun auch die Krimi-Bestenliste erklommen (Platz 10).
"Bissiger wurde eine ganze Gesellschaftsschicht lange nicht verhöhnt. Armes Mexiko, großer Ortuño", lautet das Fazit von Tobias Gohlis in seinem Editorial zur Krimi-Bestenliste April 2019.
Für die neue Ausgabe der österreichischen Zeitschrift Buchkultur hat Holger Ehling unseren Autor porträtiert: "Wenn ein Land, eine Gesellschaft, in eine tödliche Abwärtsspirale gerät, sind Beobachter gefragt, die die Zustände mit klinischer Präzision analysieren können. Der Mexikaner Antonio Ortuño beweist immer wieder, dass er das kann."
In BR2 Diwan hat Eberhard Falcke „Die Verschwundenen“ besprochen: "Mit vielseitigem erzählerischem Talent verbindet Ortuño Psychologie, Soziologie, Ökonomie und historische Rückblenden. Und er macht deutlich, dass der mexikanische Alltag ohne schwarzen Humor und Schizophrenie nicht zu bewältigen ist. So entsteht eine Atmosphäre voller Spannungen und Widersprüche, die Ortuño fesselnd vergegenwärtigt."

09.04.2019
„Quentin Tarantino im Baltikum“: zu Herbert Kapfers „1919“
1919, Deutschland unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg - Aufstände, Räterepubliken, Freikorpskämpfe, Versailler Vertrag, politischer Mord, Revanche und Nazismus: Hätte Geschichte anders verlaufen können?
Aus fiktiven und dokumentarischen Texten, die sich auf jene Zeit beziehen, hat Herbert Kapfer ein Panorama zusammengefügt, das die Ängste und Unsicherheiten kurz nach dem Ersten Weltkrieg lebendig werden lässt.
"Herbert Kapfers faszinierende Montagefiktion '1919' aus literarischen Phantasmen erzählt die Geschichte eines deutschen Schicksalsjahres", schrieb Andreas Platthaus in seiner FAZ-Besprechung.
Das Fazit von Ulrich Rüdenauers Rezension in der Süddeutschen Zeitung: "'1919' verschmilzt die hitzigen Fragmente wahnhafter Illusionen und ungenutzter Möglichkeiten nach Ende des Ersten Weltkriegs. Das Buch mag aber nicht zuletzt auch als Mahnung für unsere von digital-metastasierenden Verschwörungstheorien heimgesuchte Gegenwart taugen."
Und was hat es nun mit Quentin Tarantino im Baltikum auf sich? Ganz einfach, so lautete die Fliegenfänger-Überschrift von Verena Moritz‘ Falter-Rezension …

27.03.2019
Arnulf Conradi in ZDF/aspekte
Conradis „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“ war Thema in der aspekte-Sendung von der Leipziger Buchmesse. Frank Vorpahl hat unseren Autor bei einem seiner Ausflüge in der Uckermark begleitet und einen sehr schönen Film nach Hause gebracht.
"Arnulf Conradis Anliegen in Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung ist die Frage, wie man 'die Zeit dehnt', wie man vom ständigen zerstreuten Geplapper der Gedanken zum Nachdenken findet. Das verbindet er mit verblüffenden Naturbeobachtungen.“
Sobald Conradi eine Feldlerche hört oder einen Kranich aufsteigen sieht, vergisst er die TV-Kamera allerdings sofort und bringt routiniert sein Fernglas in Anschlag.
„Beim Artensterben verliert man nicht nur Honig, Bestäuber und Biodiversität, sondern auch noch etwas anderes, was uns Menschen das Leben erst lebenswert macht", bilanziert aspekte und nennt Conradis Buch „ein unaufdringliches Plädoyer für den Artenschutz“. Hier das Video des Beitrags (ab 32’20).

27.03.2019
Antonio Ortuño auf der SWR Bestenliste
"Die Verschwundenen", der neue Roman unseres mexikanischen Autors Antonio Ortuño, steht auf Platz 4 der SWR-Bestenliste im April.
„Ein Immobilienprojekt, dem noch ein paar Häuser und ein paar Menschen im Weg stehen. Ein Patriarch, der für seine illegalen Finanzgeschäfte ein Bauernopfer braucht. Und ein Mann, der nach 15 Jahren Gefängnis zurückkehrt. Ein harter, vielschichtiger Gesellschaftsroman aus dem Mexiko der Gegenwart“, schreibt der SWR zum Buch. Hier die komplette Liste.
Antonio Ortuños neuer Roman „Die Verschwundenen“, wie schon das Vorgängerbuch „Madrid, Mexiko“ von Hans-Joachim Hartstein aus dem Spanischen übersetzt, spielt in der mexikanischen Stadt Guadalajara, wo der Autor 1976 geboren wurde. Ortuño hält sich noch bis Anfang Juli 2019 als Stipendiat des DAAD in Berlin auf.
„Ortuño überzeugt vor allem durch seine präzise, zurückgenommene Sprache, die eine ungeheure Wucht entfaltet.“ Gunter Blank, Sonntagszeitung

20.03.2019
Michael Pollan in FAZ und WDR
„Verändere dein Bewusstsein“, das neue Buch von Michael Pollan, wurde gerade wieder ausgezeichnet besprochen – sowohl in der Literaturbeilage der FAZ als auch in „Gutenbergs Welt“ von WDR3.
„Was uns die neue Psychedelik-Forschung über Sucht, Depression, Todesfurcht und Transzendenz lehrt“, lautet der Untertitel von Michael Pollans Buch. Helmut Mayer hat ihm den Aufmacher im Sachbuch-Teil der FAZ-Literaturbeilage gewidmet und rühmt in seiner sorgfältigen Rezension den Autor als „nüchternen Agnostiker“, der den Gegenstand seines Buchs „hinreichend skeptisch, aber gleichzeitig offen und neugierig“ bearbeite.
In WDR Gutenbergs Welt hat sich mit Mathias Bröckers ein ausgewiesener Fachmann Pollans Buch vorgeknöpft und resümiert zufrieden: „Er hat das getan, was ein guter Sachbuch-Autor zu tun hat, wenn er ein solches Thema recherchiert und nicht wie ein Blinder von der Farbe reden will: Er hat sich der Wirkung dieser Substanzen ausgesetzt. Und das Ergebnis ist nicht der blanke Horror, sondern ein staunendes 'Wow!' (...) Dass sein gut recherchiertes Buch sich seinem Gegenstand sachlich und rational nähert, ist nach Jahrzehnten hysterischer Panikmache ein wichtiger Schritt.“
Bröckers‘ vollständige Rezension bzw. die gesamte Sendung „Neues über Drogen“ können Sie sich hier anhören.

07.03.2019
Irene Götz im taz-Interview
Zum Erscheinen von „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ hat die taz ein aufschlussreiches Interview mit Herausgeberin Irene Götz geführt.
Patricia Hecht (taz-Inlandsredakteurin): Frau Götz, Sie haben für Ihr Buch Frauen porträtiert, die zwischen 60 und über 80 Jahre alt sind und im reichen München existenziell bedroht leben. Eine Frau erzählt, sie nehme kostenlos Kohlrabiblätter aus Supermärkten mit, um damit zu kochen. Eine andere heizt im Winter nur noch ein Zimmer. Haben Sie damit gerechnet, dass Altersarmut unter Frauen hierzulande so drastische Züge annimmt?
Irene Götz: Nein. Ich war bis dato eher der Meinung, dass das Einzelfälle sind. Als ich dann aber gelesen habe, dass nach Zahlen des Deutschen Gewerkschaftsbunds mehr als 70 Prozent der Frauen in Bayern mit ihrer Rente unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze liegen, dachte ich, na gut, diese ganzen Menschen müssen irgendwo sein.
Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen, "Kein Ruhestand" ist seit 6. März im Handel.

07.03.2019
Arnulf Conradis „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“
Der ehemalige Verleger Arnulf Conradi hat ein Buch geschrieben: „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“. Journalist Tobias Wenzel hat das Buch gelesen und den Autor beim Beobachten von Vögeln in Brandenburg begleitet.
Nanu, Wenzels Radiobeitrag beginnt mit Hundegebell! Das stammt von Riesenschnauzer Lolla, die ihr Herrchen und den Journalisten auf dem Seespaziergang in der Uckermark begleiten durfte. Und dort ist der Birdwatcher Arnulf Conradi sogleich in seinem Element. „Wer Arnulf Conradi das Fernglas abnimmt, bekommt sofort ein schlechtes Gewissen. Es ist, als würde man seine Verbindung zum Reich der Vögel kappen“, sagt Tobias Wenzel. Hier sein Beitrag für WDR3 Kultur am Mittag.
Neulich hat Roman Bucheli "Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung" schon in der Neuen Zürcher Zeitung besprochen, sein Fazit: „Gebannt schaut Conradi hin, und gebannt liest man, wie er atemlos staunend, nüchtern und verzaubert zugleich erzählt. Wer einmal begonnen hat, den Vögeln zuzuhören und zuzuschauen, kann davon nicht mehr lassen.“

01.03.2019
München ehrte Antje Kunstmann
Am 27. Februar hat Antje Kunstmann (hier ein historisches Foto) aus den Händen von Kulturdezernent Dr. Hans-Georg Küppers die höchste kulturelle Auszeichnung Münchens erhalten, den mit 10.000 Euro dotierten Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt.
In ihrem Bericht von der Preisverleihung zitiert Antje Weber in der Süddeutschen Zeitung den Schriftsteller Hans Pleschinski (auch er hat bei uns veröffentlicht): „Es ist ein sehr münchnerischer Tag, eine leichte Festivität liegt über der Stadt." Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen begab man sich ins Alte Rathaus, wo Mitglieder der Kammeroper München mit dem Rathgeber-Lied "Von allerhand Nasen" den Auftakt machten. Dann folgten, mit Charme und Esprit, Kulturdezernent Dr. Hans-Georg Küppers (in Vertretung von OB Dieter Reiter), Laudator Axel Hacke und Preisträgerin Antje Kunstmann.
Ein langer und sehr entspannter Abend, zunächst im Foyer und danach im Hofbräuhaus, schloss sich an – mit vielen weiteren sympathischen Nasen, darunter die Kunstmann-Autorinnen und -Autoren Ursula Mauder, Annette Ramelsberger, Björn Bicker, Mathias Greffrath, Herbert Kapfer, Franz Kotteder, Hans Well, die Übersetzerin Dagmar Ploetz und der Übersetzer Dirk van Gunsteren.

26.02.2019
München ehrt Antje Kunstmann
Am Mittwoch, 27.2.2019, erhält Antje Kunstmann die höchste kulturelle Auszeichnung Münchens: den mit 10.000 Euro dotierten Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt.
Damit reiht sie sich ein in die illustre Runde um Hans Magnus Enzensberger, Dieter Hildebrandt, Loriot, Senta Berger, Jürgen Habermas, Werner Herzog, Doris Dörrie und zuletzt Günter Rohrbach. Die Jury lobt Antje Kunstmanns „untrüglichen literarischen Spürsinn, ihre großen Verdienste um die deutschsprachige Buchkultur und ihren Einsatz für eine gerechtere Zivilgesellschaft“. Der Preis wird von Oberbürgermeister Dieter Reiter verliehen, die Laudatio hält Axel Hacke.
In einem sehr schönen Interview mit Volker Isfort in der Abendzeitung antwortet Antje Kunstmann (Foto: Jörg Koopmann) erfrischend offen, wie es ihre Art ist, auf Fragen wie „Ist es einfacher, den Kunstmann-Verlag im Jahr 2019 zu führen als es das im Jahr 1991 war?“ Ein weiteres aufschlussreiches Gespräch hat Knut Cordsen für die „Kulturwelt“ von Bayern2 mit der Verlegerin geführt, nachzuhören hier (ab 5’30).

14.02.2019
Herbert Kapfers Kunststück „1919“
Die meisten Besprechungen unserer Frühjahrs-Neuerscheinungen hat diese Woche Herbert Kapfers „1919“ eingeheimst. Hier ein kleiner Pressespiegel:
Den Auftakt machte bereits in der Vorwoche Joachim Gaertners Beitrag in Titel, Thesen, Temperamente (der am 26.2. im NDR Bücherjournal wiederholt wird): „Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, weil es mit historischen Möglichkeiten spielt und die Widersprüche der Weimarer Republik zuspitzt. Überraschend sind die Parallelen zur Gegenwart. Auch wenn die aktuelle Situation eine andere ist als vor 100 Jahren, sind manche Ähnlichkeiten verblüffend.“
Für Rudolf Walther in der taz demonstriert das Buch „die Potenz raffinierter Textcollagen zur historischen Aufklärung“.
Hans-Christoph Zimmermann kommt in WDR3 Mosaik zu folgendem Schluss: „Die Größe von Herbert Kapfers Fiktion des Jahres 1919 liegt darin, dass sie ihre Quellen gerade nicht auf das Jahr 1933 hin montiert, sondern unterschiedlichste subjektive Sinnstiftungsversuche gleichberechtigt nebeneinanderstellt. Ohne zu werten. Dass Kapfer damit am Ende sogar die Gegenwart erhellt, zählt zu den erschreckendsten Erkenntnissen dieses wichtigen Buches.“
Und Antje Weber bilanziert im Vorschlag-Hammer der Süddeutschen Zeitung: „Kapfer ist ein Kunststück gelungen: eine große Sinfonie oder eher Gewitterorgie entstehen zu lassen – ohne ein Wort selbst zu schreiben. (…) Wer nicht nur wissen, sondern auch spüren will, was im Jahr 1919 in Europa alles gärte, der findet es hier.“

04.02.2019
Herbert Kapfers „1919“
Herbert Kapfers "1919" wurde gestern Abend bei ttt vorgestellt: "Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, weil es mit historischen Möglichkeiten spielt und die Widersprüche der Weimarer Republik zuspitzt."

30.01.2019
Tim Parks‘ „In Extremis“
Auch wenn uns gerade die Frühjahrs-Neuerscheinungen in Atem halten, lohnt sich ein Blick zurück auf Tim Parks‘ Roman „In Extremis“ aus dem Herbst. Meike Feßmanns Besprechung in der Süddeutschen Zeitung vom Montag zeigt, warum.
„Man kann ‚In Extremis‘ leicht unterschätzen, aber das wäre ein Fehler.“ So beginnt Frau Feßmanns SZ-Rezension, die im Folgenden mit sehr schlüssigen Begründungen aufwartet: „Tim Parks‘ Roman ist hoch interessant. Denn er packt den Körper dort, wo es am schmerzlichsten ist.“ Wer das Buch kennt, weiß, wovon hier die Rede ist ... Das Fazit der Kritikerin: „Parks, Kenner der italienischen Renaissance, erzählt mit Humor und ohne Pathos von der umstürzenden Erfahrung, die der Tod der Mutter bedeutet. Der Körper, der uns geboren hat, macht sich für immer davon.“
Lesen Sie die ganze Rezension – und lesen Sie das Buch!

28.01.2019
Michael Pollans „Verändere dein Bewusstsein“
Diese Woche erscheint Michael Pollans neues Sachbuch „Verändere dein Bewusstsein. Was uns die neue Psychedelika-Forschung über Sucht, Depression, Todesfurcht und Transzendenz lehrt“. Gestern und vorgestern sind die ersten Beiträge dazu erschienen.
„Pollan berichtet davon, wie Wissenschaftler seit einigen Jahren wieder den Einsatz der Drogen als Therapiemöglichkeit bei Depressionen, Suchtproblemen, Schizophrenie oder für Krebspatienten im Endstadium erforschen“, schreibt Philipp Oehmke, der für den Spiegel ein ausführliches Interview mit dem Autor geführt hat.
Am Sonntag war Pollans neues Buch Feuilleton-Aufmacher in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Wie schon in seinen früheren Bestsellern beweist Pollan auch diesmal sein Talent, einer großen Leserschaft von den wundersamen Orten zu erzählen, an denen sich Natur und Kultur kreuzen", schreibt Harald Staun in seinem lesenswerten Artikel.
Gestern Abend hat Ronja Dittrich das Buch in Titel, Thesen, Temperamente vorgestellt, hier das Video!
Ein sehr persönliches Interview, das Philipp Löpfe mit Michael Pollan geführt hat, ist auf watson.ch zu lesen.

27.01.2019
Thomas Frank gelobt von der Presse
Die taz und Deutschlandfunk sind beeindruckt von den genauen Analysen des Journalisten Thomas Frank, der seit Jahren die wachsende Spaltung der amerikanischen Gesellschaft beobachtet und sein Buch auch als Warnung für Europa und Deutschland sieht...
Thomas Frank, der laut Barbara Ehrenreich "intelligenteste, witzigste und dabei intellektuell unersättlichste politische Kommentator weit und breit" findet mit seinem neuen Buch "Americanic. Berichte aus einer sinkenden Gesellschaft" nun auch in der deutschen Presse seine Anhänger:
Detlev Claussen von der taz hebt hervor, wie Frank "mit bissigem Scharfsinn die Worthülsen der Start-up-Ökonomie kritisiert und als genauer Beobachter der Schwächen demokratischer Opposition überzeugt." Barbara Eisenmann von Deutschlandfunk Andruck lobt das Buch ob seiner Genauigkeit und Tiefe: „Frank buchstabiert seine Grundthese auf gut 350 Seiten aus. Er arbeitet Clintons und Obamas Scheitern auf. Analysiert, wie die großen amerikanischen Zeitungen den demokratischen Sozialisten Bernie Sanders aus dem Rennen gegen Hillary Clinton warfen. Aber auch wie Trump im Wahlkampf erfolgreich linke Themen bespielte … “
Ende Februar kommt Thomas Frank für Veranstaltungen nach Deutschland:
25.2. München, 26.2. Heidelberg, 27.2. Potsdam. Hier die Details zu den einzelnen Veranstaltungen!

17.01.2019
Neues zu Donatella Di Pietrantonios „Arminuta“
Und wieder eine sehr schöne Rezension von „Arminuta“, dem aktuellen Roman von Donatella Di Pietrantonio: Maike Albath stellt das Buch in SWR2 Lesenswert vor.
„Von heute auf morgen muss sich das Mädchen“, die dreizehnjährige Heldin dieses Romans, „in einer Familie zurechtfinden, die angeblich ihre eigene sein soll und ihr fremder ist als alles, was sie bisher kannte. Effektvoll eröffnet Donatella Di Pietrantonio, Jahrgang 1962, gestandene Schriftstellerin und im Brotberuf Zahnärztin, ihre schnell getaktete Bildungsgeschichte. Der Titel Arminuta nimmt einen Begriff aus dem abruzzesischen Dialekt auf, der ‚die Zurückgenommene‘ bedeutet und auf das Schicksal des Mädchens zielt.“ So beginnt Maike Albaths interessante Besprechung in SWR2 Lesenswert, die das Buch auch in einen größeren Zusammenhang einordnet: „Donatella Di Pietrantonios Roman, der in Italien das erfolgreichste Buch des vergangenen Jahres war, arbeitet die Sozialgeschichte des Landes auf. Die Autorin tut dies auf unaufgeregte Weise, nicht auftrumpfend-anklagend, sondern in einer zurückgenommenen, knappen Sprache. Spätestens seit Elena Ferrante ist das Interesse an regionalen Prägungen, Herkunft und dem Bildungsaufstieg, den eine ganze Generation bewältigen musste, wieder gewachsen.“ Das Audio des Beitrags finden Sie hier.
Ende Januar wird Donatella Di Pietrantonio mit „Arminuta“ auf Lesereise gehen: 28.1. Graz, 29.1. Salzburg, 30.1. Köln, 31.1. Bonn. Hier die Details zu den einzelnen Veranstaltungen!

21.12.2018
Zum Tod von F.W. Bernstein
Im Frühjahr hatten wir dem „Gentleman des Gags, ein Grandseigneur des Grotesken" (Uwe Wittstock) noch zum 80. Geburtstag gratulieren können, nun ist er gestern nach langer Krankheit gestorben.
Jeder Mensch ist einzigartig, aber der Dichter und Zeichner F.W. Bernstein war womöglich noch etwas einzigartiger - und dabei so uneitel wie kein anderer unserer Autoren. Im Frühjahr hatten wir dem „Gentleman des Gags, ein Grandseigneur des Grotesken" (Uwe Wittstock) noch zum 80. Geburtstag gratulieren können, nun ist er gestern nach langer Krankheit gestorben. Hier der Nachruf der FAZ.
F.W. Bernstein, 1938 als Fritz Weigle geboren, gehörte mit Robert Gernhardt, F.K. Waechter, Eckhard Henscheid u.a. zum Kern der legendären Neuen Frankfurter Schule. Er zeichnete und dichtete für Pardon und Titanic und lehrte als Professor für Karikatur- und Bildgeschichte an der HDK Berlin. Bernsteins Werk wurde mit vielen Preisen (u.a. 2003 mit dem "Göttinger Elch") ausgezeichnet. Für viele jüngere Dichter und Zeichner nicht nur in unserem Verlagsprogramm war F.W. Bernstein zudem ein großer Inspirator und unermüdlicher Förderer.
"Auch falls Sie den Namen F.W. Bernstein noch nie gehört haben sollten, gibt es mindestens einen Zweizeiler von ihm, den Sie kennen, der aber oft fälschlicherweise Robert Gernhardt zugeschrieben wird: 'Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche.' Noch besser gefällt mir indes folgende Summa aus dem neuen Band: 'Ich trage einen Bart am Kinn, / weil ich ein Kinnbartträger bin. / Ich zeige meinem Bart die Welt. / Sie missfällt.'" Manfred Papst, NZZ am Sonntag

27.11.2018
Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München 2018 an Antje Kunstmann
Antje Kunstmann, unsere Verlegerin, wird für ihr Lebenswerk mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.
Der Kulturelle Ehrenpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich an eine Persönlichkeit von internationaler Ausstrahlung mit engem Bezug zu München für ihre kulturellen bzw. wissenschaftlichen Leistungen vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger der letzten Jahre waren Dieter Hildebrandt, Senta Berger, Jürgen Habermas, Uwe Timm, Werner Herzog, Herlinde Koelbl, Klaus Doldinger und zuletzt Günter Rohrbach.
Aus der Jurybegründung: „Antje Kunstmann ist eine herausragende deutsche Verlegerin. Mit großem Engagement und prägnantem Profil verlegt sie seit über 40 Jahren Bücher von literarischer wie gesellschaftspolitischer Relevanz.“
Und wohin Sie auch klicken auf unserer Website – überall stoßen Sie auf Veröffentlichungen, die diese Begründung untermauern ... Im Moment weilt Antje Kunstmann gerade im Royal Palace zu Amsterdam, wo heute Nachmittag der Erasmus-Preis an unsere Autorin Barbara Ehrenreich vergeben wird.
Der Kulturelle Ehrenpreis der Landeshauptstadt München für Antje Kunstmann wird am 27. Februar 2019 durch Oberbürgermeister Dieter Reiter im Rahmen einer geschlossenen Feier überreicht. Die Laudatio hält Axel Hacke.

14.11.2018
Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ in aller Munde
„Auf dieses Kochbuch scheint alle Welt gewartet zu haben“, schreibt Leandra Graf in der Schweizer Familie. „Die 37-jährige Autorin traf damit bereits in den USA den Nerv der Zeit, und auch die deutschsprachige Ausgabe versetzt Kochbegeisterte in Aufruhr."
Und noch ein Satz aus Frau Grafs begeisterter Besprechung: „Samin Nosrats unermüdliches Nachforschen, ihre fast kindliche Wissbegierde, die sie antreibt, machen das Buch so herausragend.“
Unter dem Motto „Kochbücher gibt es viele, aber nur wenige sind richtig gut“ stellte die Süddeutsche Zeitung ihre Favoriten vor. Über „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ urteilte Marten Rolff: „Der Anspruch klingt natürlich vermessen: mit nur einem Buch, auf kaum 500 Seiten, eine Theorie des Kochens aufzustellen. Doch Samin Nosrat gelingt das.“
Bernhard Nicolussi steuert in Vorgekostet auch ein Lob für die Übersetzung bei: „Ein großes Kompliment der Übersetzerin Sofia Blind, die den angelsächsischen Stil bestens rüberbringt!“ Und zieht wie folgt Bilanz: „Selbst erfahrene Köchinnen und Köche können aus diesem Werk noch Kapital für ihre Küchenabenteuer schlagen. Für mich war die Lektüre spannend wie ein farbenfroher Krimi.“
Nina Kobelt von der Berner Tageszeitung Der Bund ist über die Netflix-Serie in den Nosrat-Kosmos eingestiegen: „Die Autorin führt gleich selber durch den Film – und wie erfrischend das ist! (…) Man kann gar nicht anders, als sie sofort ins Herz zu schließen. Das Buch von Samin Nosrat empfehlen wir natürlich wärmstens. Wie die vier Folgen von 'Salz. Fett. Säure. Hitze.' enthält es einige Rezepte, doch ist es vor allem eine Hommage ans Kochen. Jenes Kochen, das selbst Couchpotatoes zustande kriegen – nicht heute, aber irgendwann.“

19.10.2018
Die „Knödelnummer“ in Frankfurt
Kleiner Rückblick auf eine sehr besondere Lesung bei der Frankfurter Buchmesse: Christian Maintz stellte seine appetitliche Gedichte-Anthologie „Vom Knödel wollen wir singen“ im sympathischen Restaurant Club Michel vor.
Es ging schon damit los, dass die Club Michel-Betreiber liebevoll gestaltete Tischkärtchen ausgelegt hatten: mit einem Ausschnitt aus Michael Sowas Umschlagmotiv und den Initialen CM – wie Christian Maintz und/oder Club Michel.
Dann die einzelnen Gänge des Menüs, allesamt von Gedichten aus dem Buch inspiriert: Heiße Hühnersuppe (nach Wiglaf Drostes „Heiße Hühnersuppe heilt“) mit wahlweise Leber- oder Grießknödel, Boeuf Stroganoff (nach Friedrich Hollaenders „Stroganoff“) mit Breznknödel und Rosenkohl (nach den beiden Rosenkohl-Gedichten von Thomas Gsella und Philip Saß), Marillen- bzw. Zwetschgenknödel mit Vanillesauce (nach F.W. Bernsteins „Vom schönen Knödeltum“).
Allerbeste Rahmenbedingungen also für eine Lesung aus „Vom Knödel wollen wir singen“ und ein entsprechend zufriedener Herausgeber Christian Maintz, dem es - wie auch dem Publikum - dann auch ausgezeichnet geschmeckt hat! Nochmals herzlichen Dank an das ganze Team vom Club Michel und an Lars Birken-Bertsch von der Frankfurter Buchmesse, der uns diese wunderbare Location vermittelt hatte.
"Direkt aus der Küche und frisch auf den Tisch kommt die sehr gelungene und äußerst schmackhafte Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘, die die Crème de la Crème der deutschen komischen Dichtkunst unter einer Kochhaube versammelt.“ Matthias Ehlers, WDR5 Bücher

17.10.2018
Ab heute lieferbar: „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“
Die Journalisten Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz und Rainer Stadler von der SZ haben die Verhandlung vor dem OLG München vom ersten Tag an lückenlos verfolgt. Ihr umfangreiches Protokoll liegt nun in einem fünfbändigen Schuber vor.
Für uns im Verlag ist die Veröffentlichung von „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“ ein politisches Anliegen - umso mehr, als sich gerade in den Jahren des Prozesses in unserer Gesellschaft eine erschreckende Demokratieverachtung breitmachte, die man so nicht für möglich gehalten hatte.
„Anerkennung den Autorinnen und Autoren Annette Ramelsberger, Tanjev Schultz, Rainer Stadler und Wiebke Ramm sowie der ‚Süddeutschen‘ für all die journalistische Qualität. Anders als die Frankfurter Zeitungen zu Zeiten der Auschwitz-Prozesse sind sie hartnäckig am Ball geblieben, haben eine Chronistenpflicht übernommen, die der Staat – trotz insgesamt wohl rund 37 Millionen Euro Prozesskosten – nicht wahrnehmen wollte, haben sich um unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat verdient gemacht.“ Alf Mayer, culturmag.de
"Fünf Jahre dauerte der NSU-Prozess: Jeden Verhandlungstag haben diese Journalisten minutiös protokolliert. Jetzt erscheint die Mitschrift als Buch: Annette Ramelsberger und Tanjev Schultz berichten von einer einzigartigen journalistischen Herausforderung", sagte Joachim Scholl in Deutschlandfunk Kultur, hier sein Buchmesse-Interview.
"Wenn man heute eine Zeitkapsel für künftige Generationen packen würde und darin die Zeugnisse der wichtigsten Ereignisse im wiedervereinigten Deutschland einlagern sollte, dann müsste diese fünfbändige Ausgabe der NSU-Prozess-Protokolle auf jeden Fall dabei sein. (…) Es ist gut, dass es dieses Dokument gibt. Aber es ist schrecklich, dass wir es haben müssen“, resümierte Ulf Kalkreuth in Titel, Thesen, Temperamente, hier sein Bericht.

08.10.2018
Netflix-Trailer zu Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure. Hitze.“
Der Trailer zur vierteiligen Netflix-Serie „Salt. Fat. Acid. Heat.“ ist online - er wurde auf der Basis des gleichnamigen Buches mit unserer Autorin Samin Nosrat gedreht.
Die Netflix-Serie startet am 11. Oktober 2018, den Trailer kann man sich hier schon anschauen. Samin besucht darin Italien, Japan, Mexiko and die Küche des legendären Restaurants „Chez Panisse“ in Berkeley, wo sie ihre Kochkarriere begonnen hat - immer auf der Suche nach den Grundlagen guten Kochens: den vier Elementen Salz, Fett, Säure und Hitze, die dafür sorgen, dass aus einem Essen ein richtig gutes Essen wird. Die Autorin zeigt, wie wir mit diesen vier Elementen auch in der eigenen Küche meisterhaft umgehen können. Produziert wurde diese Serie von Jigsaw Productions, die auch Michael Pollans Buch „Kochen“ verfilmt haben. Bei Netflix steht sie in einer Reihe mit so erfolgreichen Produktionen wie „Chef´s Table“ und „Ugly Delicious“.
Die erste Auflage von Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ ist am 29.8. erschienen und war in kürzester Zeit ausverkauft, kommende Woche liefern wir die zweite Auflage aus.
"Das Buch wimmelt geradezu von Informationen und ist sehr unterhaltsam, da man auf jeder Seite die Faszination der Autorin für das Kochen spürt." Mona Grosche, Schnüss
"Kochen ist für mich viel Gefühls- und Erfahrungssache. Einige Dinge hat man sozusagen im Handgelenk, andere lernt man 'by trial and error' und wieder andere Tricks bringen einem die Mamas und Omas bei. Doch nachdem ich 'Salz Fett Säure Hitze' gelesen habe, habe ich das Gefühl, kochen jetzt auch endlich verstanden zu haben!" Caroline Forster, carolinarikum.com

05.10.2018
Tim Parks‘ „In Extremis“ im SPIEGEL der Presse
Es ist immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Lesarten gerade bei belletristischen Büchern so sind. Hier drei verschiedene Stimmen zu Tim Parks‘ neuem Roman „In Extremis“:
In Deutschlandfunk Kultur sieht Joachim Scholl den Autor hier „auf dem Höhepunkt seiner erzählerischen und humoristischen Kraft“ und diagnostiziert „eine rasend komische Geschichte über den Tod und die Liebe, Gott und die moderne Welt, in der das Smartphone auch am Sterbebett der Mutter keine Ruhe gibt“.
Eher schlechte Laune verursachte „In Extremis“ bei Peter Henning. Seine Besprechung von Parks‘ „zu lang geratener Geschichte eines notorischen Verdrängers“ auf Spiegel Online ist allerdings schon deshalb mit Vorsicht zu genießen, weil der Rezensent bereits den Anfang des Buches etwas gar hastig gelesen hat: Der Protagonist Thomas Sanders ist mitnichten Psychologe, wie Henning behauptet, sondern Linguist. Und seinen Vortrag im niederländischen Amersfoort hält er auch nicht auf einer Psychotherapeuten-, sondern – Stichwort Analmassage - auf einer Physiotherapeuten-Konferenz. Und als er von dort ans Londoner Sterbebett seiner Mutter fährt, zieht es ihn auch nicht „plötzlich jäh nach Hause“, denn er lebt ja in Madrid.
"Parks hatte die Wahl zwischen einem grotesken, einem realistischen und einem tragischen Ton, und es ist ihm gelungen, im Dreiklang zu schreiben", urteilt Nils Minkmar im literaturSPIEGEL. Sein Fazit: "Selten hat man so präzise und doch heiter einen Zustandsbericht der europäischen Mittelschicht gelesen, es ist literarische Soziologie, treffend wie Michel Houellebecq, aber mit wesentlich besserer Laune."

01.10.2018
„Triumph des Wissens“ in ttt
Ein Mitmachbuch zur rechten Zeit: Das ARD-Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ stellt die Hooligans gegen Satzbau und ihr Buch „Triumph des Wissens“ vor.
„Die Hooligans gegen Satzbau zeigen, wie sehr rechte Propaganda den öffentlichen Diskurs zersetzt hat. Aber sie beweisen auch, dass die Entlarvung dieser Propaganda viel Spaß machen kann.“, so das Fazit des ttt-Beitrags über die Hooligans gegen Satzbau und ihren "Triumph des Wissens".
„Angesichts der jüngsten Ereignisse um Chemnitz, die AFD, Schlecki Silberstein etc. treffen die Aktionen der Hooligans gegen Satzbau mitten ins Schwarze“, schrieb die ttt-Redaktion schon in ihrer Ankündigung. „Die ehrenamtliche Initiative wurde von einer Erziehungswissenschaftlerin und einem Kommunikationsdesigner als digitale Antwort auf einen zunehmenden Rechtsruck gegründet. Eine ihrer Aktionen richtet sich gegen die ‚Rechts Schreibung‘, also die zunehmende verbale Verrohung in den sozialen Netzwerken. ‚Triumph des Wissens‘ - so heißt das Buch der Hooligans gegen Satzbau - ist eine satirisch-witzige, geistreiche und unterhaltsame Auseinandersetzung mit der Frage, wie sollen wir den Rechten begegnen.“

28.09.2018
„Triumph des Wissens“ am Sonntag in ttt
Ein Mitmachbuch zur rechten Zeit: Das ARD-Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ stellt die Hooligans gegen Satzbau und ihr Buch „Triumph des Wissens“ vor: Sonntag, 30. September, ab 23:35 Uhr
„Angesichts der jüngsten Ereignisse um Chemnitz, die AFD, Schlecki Silberstein etc. treffen die Aktionen der Hooligans gegen Satzbau mitten ins Schwarze“, schreibt die ttt-Redaktion in ihrer Ankündigung. „Die ehrenamtliche Initiative wurde von einer Erziehungswissenschaftlerin und einem Kommunikationsdesigner als digitale Antwort auf einen zunehmenden Rechtsruck gegründet. Eine ihrer Aktionen richtet sich gegen die ‚Rechts Schreibung‘, also die zunehmende verbale Verrohung in den sozialen Netzwerken. ‚Triumph des Wissens‘ - so heißt das Buch der Hooligans gegen Satzbau - ist eine satirisch-witzige, geistreiche und unterhaltsame Auseinandersetzung mit der Frage, wie sollen wir den Rechten begegnen.“
"Das reich illustrierte Werk ist ein aufklärerisches und unterhaltsames, aber auch schmerzhaftes Buch, ein Schulbuch eigentlich. Eins für alle. Für Kinder, Erwachsene, Demokraten. (...) Auf Seite 126 stehen alle Lösungen. Leider nur für die Aufgaben im Buch. Gegen Hass, Verrohung und Menschenverachtung müssen alle etwas machen. 'Triumph des Wissens' weist einen humorvollen Weg dorthin." Philip Banse, Deutschlandfunk Kultur

25.09.2018
„Vom Knödel wollen wir singen“: Kulinarische Gedichte
Gedichte, die Appetit machen? Lust auf Essen und Trinken? Lust auf Sprache und Spiel? Nehmen Sie Platz und genießen Sie die Anthologie „Vom Knödel wollen wir singen“, herausgegeben von Christian Maintz.
„Direkt aus der Küche und frisch auf den Tisch kommt die sehr gelungene und äußerst schmackhafte Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘, die die Crème de la Crème der deutschen komischen Dichtkunst unter einer Kochhaube versammelt“, urteilte Matthias Ehlers in WDR5 Bücher, „ein schönes, wichtiges, fröhliches und leichtes Werk, das man sich ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen sollte.“
Für die Sendung Buchzeichen im Schweizer Radio SRF1 heute Abend hat Michael Luisier unseren Autor Christian Maintz in Hamburg zum Interview getroffen. Luisiers Fazit: „Die ganze Entwicklung der deutschen Essenslyrik von Claudius bis Jan Wagner und von Heine bis F.W. Bernstein hat der Dichter und Literaturwissenschaftler Christian Maintz nun in seiner Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘ aufgearbeitet. Er zeigt dort erstmalig die besten Biergedichte, Kohlgesänge und Pflaumenverse der deutschen Lyrik. Schlicht eine erlesene Köstlichkeit!“
Der Herausgeber präsentiert seine neue Anthologie auch auf dem bookfest der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Dort bittet er zusammen mit seinem Dichterkollegen Thomas Gsella am 11. Oktober um 19 Uhr im Club Michel (Münchener Str. 12, 60329 Frankfurt) zu Tisch. Um Voranmeldung wird gebeten, mehr Informationen dazu hier!

17.09.2018
„Ich will nicht mehr ohne dieses Buch sein.“ Die Koch-Community zu Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure.
„Wäre es nicht schön, wenn wir endlich verstünden, was genau wir so tun, wenn wir kochen? Wenn uns klar wäre, (…) warum wir endlich den Aberglauben ablegen sollten, dass Fleisch (bis auf Leber) nicht vor dem Braten gesalzen werden sollte?“
„Wenn wir souverän im Umgang mit Öl und Fett wären? Wenn wir genau wüssten, wie und mit welcher Säure wir ein Gericht harmonisieren könnten, was genau Säure überhaupt ist und welche wunderbaren Eigenschaften ihr zugutekommen? Um letztendlich den Umgang mit den Elementen zu beherrschen und genau zu verstehen, warum was in Dampf gegart, gebraten oder confiert wird?
Es wäre großartig und sicher wird jeder nun denken, dann hätte ich auch eine Kochlehre machen können. Ich hätte mich durch endlose, fade Theorie gewälzt, um all dies zu verstehen. Doch das muss nicht sein. Samin Nosrat hat genau darüber ein Buch geschrieben mit dem Titel „Salz, Fett, Säure, Hitze“. Und es ist geschrieben, wie wenn eine gute Freundin sich in der Küche neben einem stellt und genau erklärt, warum was wie gerade passiert“, schreibt Claudia Zaltenbach im neuesten Beitrag ihres schönen Foodblogs „Dinner um Acht“.
Wo auch immer auf Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ hingewiesen wird, stößt man auf uneingeschränktes Lob und Begeisterung: "Autorin Samin Nosrat definiert die Grundlagen des Kochens neu und sorgt für viele spannende Aha-Momente", urteilt das Magazin Chefkoch. Und Felix Stenert vom ekz-Informationsdienst für öffentliche Bibliotheken kommt zum Schluss: "Ein ebenso unterhaltsames, gut zu lesendes wie inhaltsreiches Buch. (...) Wunderbare Illustrationen: Wo sonst findet man Schaubilder zu den Fetten und Säuren der Welt und ihren regionalen Küchen? (...) Sehr zu empfehlen!"

11.09.2018
„Manchmal sind die Figuren wir selbst“
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung brachte vorgestern ein großes Interview von Jörg Thomann mit den Cartoonisten Hauck & Bauer, die dort seit 15 Jahren für den Strip „Am Rande der Gesellschaft“ verantwortlich sind.
Im Interview, das leider (noch) nicht online zu finden ist, verraten Hauck & Bauer viel über ihre Arbeitsweise, über ihre Sicht auf die Kollegen der Zunft und auch über bleibende Folgen ihrer Kunst.
Jörg Thomann, FAS: „Anke Engelke hat angekündigt, dem Ersten, der sich einen eurer Cartoons tätowieren lässt, einen Kuchen zu backen. Hat sie das wahrmachen müssen? Elias Hauck: „Das ist leider wirklich passiert.“ Dominik Bauer: „Eine Frau hat sich einen unserer Cartoons auf die Wade tätowieren lassen. Den Mann, der vor einer Seminartür steht, an der ein Zettel hängt: ‚Positives Denken entfällt‘.“
Zum 15-jährigen Jubiläum von Hauck & Bauer ist bei uns gerade ihr neuer Prachtband „Ist das noch Entspannung oder schon Langeweile?“ (Covermotiv: Michael Sowa) erschienen, mit dem die beiden Cartoonisten ab 20. September auf Tour sein werden.

29.08.2018
Kim Thúy unter den 4 Finalisten für neuen Literaturpreis 2018
Die kanadische Autorin Kim Thúy ist unter den 4 Finalisten, die für den neuen internationalen Literaturpreis nominiert sind, den die jüngst gegründete New Academy (Den Nya Akademien) als Alternative für den Literaturnobelpreis 2018 verleiht.
47 Autoren und Autorinnen waren nominiert und nun stehen die 4 Finalisten für den New Academy Prize fest - darunter die kanadische Autorin Kim Thúy! Der Preis wird von der jüngst gegründeten New Academy (Den Nya Akademien) als Alternative für den dieses Jahr ausgesetzten Literaturnobelpreis 2018 verliehen.
Die New Academy, die im Rahmen der Schwedischen Akademie und mit fünf anderen Komitees zusammenarbeitet, ist eine non-profit Organisation und möchte mit diesem Preis ein Zeichen für mehr Demokratie, Offenheit, Mitmenschlichkeit und Respekt in der Welt setzen. Sie betont, dass gerade Literatur diese Werte vertritt und deswegen ein internationaler Preis für Literatur unerlässlich sei.
Der Gewinner wird am 14. Oktober bekanntgegeben und am 10. Dezember 2018 findet die feierliche Preisverleihung in Stockholm statt.
Zuletzt ist von Kim Thúy "Die vielen Namen der Liebe" im Verlag Antje Kunstmann erschienen. Die Autorin erzählt darin "mit sinnlichem Gespür. (…) In knappen, prägnanten Bildern pulsierender Lebendigkeit wird die Welt erfasst“, so Anja Hirsch in der FAZ.

27.08.2018
Großes Interview mit Samin Nosrat in der FAS
Gestern druckte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ein ausführliches Interview mit Samin Nosrat, Autorin des Kochbuchs „Salz Fett Säure Hitze. Die vier Elemente guten Kochens“.
"Die Köchin und Autorin Samin Nosrat verrät, wie sich mit wenig Basiswissen die leckersten Gerichte zaubern lassen." Mit Samin Nosrat, deren erstes Buch "Salz Fett Säure Hitze" von der Sunday Times gleich als ‚Food Book of the Year‘ ausgezeichnet wurde, hat Anna-Sophia Lang ein interessantes Gespräch geführt.
„Was kochen Sie für Menschen, die Ihnen wichtig sind?“, wollte sie von Samin Nosrat wissen und bekam zur Antwort: „Ich liebe Gemüse mehr als alles andere. Die Leute glauben immer, Fleisch sei Luxus, oder Fisch oder besondere Käse. Für mich sind Gemüse der wahre Luxus, weil man Arbeit in sie stecken muss. Artischocken muss man putzen, Bohnen enthülsen, Spargel schälen. Diese Arbeit ist für mich viel mehr wert als die paar Dollars mehr, die ich für ein dickes Steak bezahle.“
"Es ist das erste Kochbuch, das ich vom ersten bis zum letzten Buchstaben regelrecht verschlungen habe: 'Salz. Fett. Säure. Hitze.' von Samin Nosrat. Ich kann es nicht anders sagen: Es ist das Beste, was ich an Kochbüchern je gelesen habe – mit Abstand. (...) Noch nie zuvor habe ich ein Buch mit so großer Überzeugung und ohne jeden Vorbehalt empfohlen wie dieses." Franz Neumeier, cooktaste.de

21.08.2018
„Im Netz fehlt jede soziale Kontrolle.“
Für die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ hat Ingo Petz ein aufschlussreiches Interview mit den Hooligans gegen Satzbau geführt, deren erstes Buch „Triumph des Wissens“ gerade bei uns erschienen ist.
Die Hooligans gegen Satzbau haben sich 2014 gegründet, um gegen rechte und rechtsextreme Aktivitäten im Internet vorzugehen. Sie versuchen, über die sprachlichen Strategien aufzuklären, mit denen man Hass und Hetze verbreitet. Ihr erstes, aus diesen Aktivitäten resultierendes Buch „Triumph des Wissens“ findet begeisterten Anklang. Im Interview mit dem Standard-Journalisten Ingo Petz erzählen Kiki und Grafikhool mehr über ihre Arbeit und ihr Buch.
"Auf mehreren Seiten dokumentieren die Hools Bildmanipulationen der AfD, der Leser kann mitmachen und die zehn Fehler finden. Lesenswert ist auch die Analyse einer Rede des Fraktionsvorsitzenden der Partei im Thüringer Landtag, Björn Höcke, die zeigt, wie diese aufgebaut ist und welche Begriffe aus der Zeit des deutschen Faschismus in die Gegenwart übersetzt werden." Thomas Behlert, junge Welt

14.08.2018
KEIN Buch!
„Kein Buch wird die Fantasie Ihrer Kinder so beflügeln wie dieses“, hatten wir in unserer Ankündigung behauptet. Jean Julliens “Das ist kein Buch” löst dieses Versprechen nun ein.
„Bücher, die als erstes behaupten, sie seien keines, sind mir schon mal sehr sympathisch. Die das dann auch noch einhalten und dafür sorgen, dass selbst sehr kleine Kinder ab 2 es drehen und wenden und gucken und klappen, schließe ich fest ins Herz und stelle sie meinem Kind ins Regal, selbst wenn es eigentlich schon zu groß dafür ist“, schreibt Rike Drust in ihrer Besprechung von Jean Julliens "Das ist kein Buch" auf @kinstabuch. Ihr Fazit: „Ich wage zu behaupten: Wer auf der Straße ein Kreide-Hinkepinke findet und gleich hüpfen muss, wird altersunabhängigen großen Spaß mit diesem Buch haben.“

08.08.2018
“Triumph des Wissens” von den Hooligans gegen Satzbau ist heute erschienen!
"Wir müssen als Gesellschaft gegen Hass aktiv sein, ohne Angst zu haben, im besten Fall haben wir sogar Spaß dabei."
„So lautet der erste Satz des ersten Buches der Hooligans gegen Satzbau, das treffend ‚Triumph des Wissens‘ überschrieben ist. Und Spaß, das macht das kleine Lehrbuch für Gesellschaftskritik und gegen Hass auf jeden Fall“, heißt es im Beitrag von Mariana Friedrich auf move36.de.
Weiter im Text: „Aber Vorsicht: Das Ganze ist kein billiges AfD-Bashing. So witzig die Zeichnungen, Zitate und Grafiken sind, so wertvoll sind die lockeren Erklärstücke, die jede Seite zieren. Die HoGeSatzbau erläutern politische Zusammenhänge, erklären unser Land und seine Geschichte und zeigen, warum man Inhalte gerade in sozialen Netzwerken wie Facebook kritisch hinterfragen muss. (…) Mit ihrem Buch jedenfalls ist den HoGeSatzbau-Aktivisten wirklich ein Happen Bildung gelungen, den Schulen super nutzen könnten, um – selbstverständlich mit pädagogischer Anleitung – ihre Schüler dort abzuholen, wo sie sich jeden Tag aufhalten: in einer Welt voller Medien.“

01.08.2018
Ihre Stimme für Ed Yongs "Winzige Gefährten"!
Auf der Longlist für die Wissensbücher des Jahres 2018 ist auch Ed Yongs "Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln" vertreten.
Noch bis zum 21. August steht die Longlist auf www.wissenschaft.de, dort können alle Leserinnen und Leser darüber abstimmen, welches Buch die Auszeichnung bekommen wird. Mitentscheiden wird auch eine elfköpfige Fachjury. Gebens Sie Ed Yongs "Winzige Gefährten" Ihre Stimme!
"Ein 450-Seiten-Buch über Bakterien, das man nicht aus der Hand legen möchte? Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong macht mit 'Winzige Gefährten' vor, wie das geht. Selten hat man einen Autor so faszinierend, begeisternd und vielfältig von den mikroskopischen Lebenswelten der Kokken und Bazillen, Spirillen und Oscillatoria erzählen hören." Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur
"Ohne Mikroben wird nichts verdaut, beim Rindvieh wie beim Menschen. Ed Yong, britischer Wissenschaftsjournalist, hat sie in 'Winzige Gefährten' detailreich und höchst unterhaltsam porträtiert." stern

27.07.2018
Kim Thúy für neuen Literaturpreis 2018 nominiert
Die kanadische Autorin Kim Thúy ist für den neuen internationalen Literaturpreis nominiert, den die jüngst gegründete New Academy (Den Nya Akademien) als Alternative für den dieses Jahr ausgesetzten Literaturnobelpreis 2018 verleiht.
Die kanadische Autorin Kim Thúy ist für den neuen Literaturpreis nominiert, den die jüngst gegründete New Academy (Den Nya Akademien) als Alternative für den dieses Jahr ausgesetzten Literaturnobelpreis 2018 verleiht.
Die New Academy, die im Rahmen der Schwedischen Akademie und mit fünf anderen Komitees zusammenarbeitet, ist eine non-profit Organisation und möchte mit diesem Preis ein Zeichen für mehr Demokratie, Offenheit, Mitmenschlichkeit und Respekt in der Welt setzen. Sie betont, dass gerade Literatur diese Werte vertritt und deswegen ein internationaler Preis für Literatur unerlässlich sei.
Das öffentliche Voting läuft noch bis zum 14. August, der Gewinner wird am 14. Oktober bekanntgegeben und am 10. Dezember 2018 findet die feierliche Preisverleihung in Stockholm statt.
Zuletzt ist von Kim Thúy "Die vielen Namen der Liebe" im Verlag Antje Kunstmann erschienen. Die Autorin erzählt darin "mit sinnlichem Gespür. (…) In knappen, prägnanten Bildern pulsierender Lebendigkeit wird die Welt erfasst“, so Anja Hirsch in der FAZ.

16.07.2018
Ed Yongs "Winzige Gefährten" auf der Longlist für die Wissensbücher des Jahres
Auf der Longlist für die Wissensbücher des Jahres 2018 ist auch Ed Yongs "Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln" vertreten.
Von morgen an und noch bis zum 21. August wird die Longlist auf www.wissenschaft.de veröffentlicht, dort können alle Leserinnen und Leser darüber abstimmen, welches Buch die Auszeichnung bekommen wird. Mitentscheiden wird auch eine elfköpfige Fachjury. Wir hoffen auf Ihr Votum für Ed Yongs "Winzige Gefährten".
"Die Beschäftigung mit dem Mikrobiom-Hype ist alles, nur keine verschwendete Zeit." Joachim Müller-Jung, FAZ
"Bakterien sind mindestens so vielfältig, so spannend und bewundernswert wie Tiere oder Pflanzen. Wer das nicht glaubt, hat das Buch 'Winzige Gefährten' von Ed Yong noch nicht gelesen. Er präsentiert darin eine faszinierende Welt, die unseren Sinnen normalerweise verborgen bleibt.“ Michael Lange, DLF Forschung aktuell

11.07.2018
„Der NSU-Prozess. Das Protokoll.“ erscheint am 17. Oktober
Jetzt sind die Urteile im NSU-Prozess gesprochen. Und aus dem 800-Seiten-Band „Der NSU-Prozess. Das Protokoll.“, den wir Ihnen 2016 angekündigt hatten, ist eine Edition aus fünf Bänden im Schuber geworden, die am 17. Oktober 2018 erscheinen wird.
Aus dem 800-Seiten-Band „Der NSU-Prozess. Das Protokoll.“, den wir Ihnen 2016 angekündigt hatten, ist eine Edition aus fünf Bänden im Schuber (drei Bände Beweisaufnahme, ein Band Plädoyers und Urteil, ein Band Register, Chronologie und kurze Porträts der Beteiligten) geworden, die am 17. Oktober 2018 erscheinen wird. Auf der Frankfurter Buchmesse, wo wir das Projekt mit einer Veranstaltung präsentieren wollen, werden wir die ersten Exemplare dabei haben.
„Der NSU-Prozess. Das Protokoll.“ sucht nicht nur nach der Wahrheit hinter den zehn Morden, 15 Raubüberfällen, drei Bombenanschlägen und einer Brandstiftung – diese Edition ist auch eine Tiefenbohrung in die deutsche Gesellschaft, die die Frage aufwirft: War der NSU wirklich ein singuläres Ereignis, das sich nicht wiederholen kann? Für uns ist die Veröffentlichung dieser grandiosen Arbeit der SZ-Journalisten Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz und Rainer Stadler ein politisches Anliegen - umso mehr, als sich gerade in den Jahren des Prozesses in unserer Gesellschaft eine erschreckende Demokratieverachtung breitmachte, die man so nicht für möglich gehalten hätte.

09.07.2018
Ed Yongs "Winzige Gefährten" in der FAZ
Joachim Müller-Jung hat in der FAZ vom Samstag Ed Yongs Sachbuch "Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln" ganz ausgezeichnet besprochen.
Trotz anfänglicher Skepsis dem Thema gegenüber kam er bei der Lektüre rasch zum Schluss, dass "die Beschäftigung mit dem Mikrobiom-Hype alles ist, nur keine verschwendete Zeit" und zieht in seiner Rezension – hier der komplette Text - das Fazit: „Man findet wenige fundierte Autoren, die sich wie Yong auf den Flügeln der Begeisterung so weit (…) tragen lassen.“

05.07.2018
Moritz Kirschner über den "Triumph des Wissens"
Am letzten Freitag ist auf boersenblatt.net ein Interview von Stefan Hauck mit Kunstmann-Verleger Moritz Kirschner über das Buch "Triumph des Wissens" von Hogesatzbau erschienen, das Anfang August in den Handel kommen wird.
Das Gespräch über diese außergewöhnliche Neuerscheinung steht auch heute noch mit großem Abstand auf Platz 1 unter MEISTGELESEN. Im Interview (hier das ganze Gespräch) erläutert Moritz Kirschner, warum dieses Buch für ihn wichtig ist und wie Wissensvermittlung heute aussehen muss.
Kirschner auf Stefan Haucks Frage, ob er das Buch als politische Ansage sieht: "Ich war schon länger Fan von den 'Hooligans gegen Satzbau', weil ich ihren Ansatz, strammdeutschen 'Patrioten' mit Witz und Wissen zu begegnen, nicht nur sehr lustig finde, sondern auch denke, dass er einen Teil zur Lösung des Problems 'Rechtspopulismus' beitragen kann. Das Problem sehen wir ja nicht nur in der Bundesrepublik. Es geht wirklich um ganz fundamentale Fragen unseres politischen Zusammenlebens und da sehe ich schon die Notwendigkeit, politische und historische Bildung zu befördern, damit sich Geschichte eben nicht wiederholt."

29.06.2018
70. Geburtstag von Wolf Erlbruch
Morgen Samstag feiert der Zeichner, Illustrator, Maler, Collagekünstler und Erzähler Wolf Erlbruch seinen 70. Geburtstag, zu dem wir ihm herzlich gratulieren!
In der Süddeutschen Zeitung hat ihn Jens Thiele schon heute gewürdigt: "Erlbruch setzt die monochrome, 'leere' Fläche als bewusstes Gestaltungselement und als narratives Moment in seinen Erzählungen ein. (…) Seine Bücher sind getragen von einer großen Sympathie für Kinder und ihre Art, die Welt zu sehen, zu deuten und zu verstehen. (…) Erlbruch, der bereits alle wichtigen internationalen Preise der Kinder- und Jugendliteratur erhalten hat, meinte im vergangenen Jahr, als er als erster deutscher Künstler den schwedischen Astrid-Lindgren-Award, erhielt: 'Ich bin immer skeptisch. Ich bin ein freundlicher Skeptiker auch gegen mich selbst'."
Und in NDR Kultur lief heute Mittag dieses Gespräch von Katja Weise mit dem Künstler in „Klassik à la carte“:
"Genial war und ist Karl Philipp Moritz' lehrreiche Fibel, das 'ABC-Buch'. Hier nämlich vereint der Autor die Vermittlung der 26 Buchstaben unseres Alphabets mit der Beschreibung wichtiger gesellschaftlicher, alltäglicher und moralischer Grundsätze und Erklärungen. (...) Moritz ebenbürtig hat Wolf Erlbruch Zeichnungen und Kollagen geschaffen, die jedem Text eine bildliche Entsprechung sind - und das so, als seien die Bilder gleichzeitig mit den Texten entstanden." Frank Becker, Musenblätter

28.06.2018
Maurizio Bettinis "Wurzeln" im literaturSPIEGEL
Bettinis kleines Buch ist ein heilsames Vademecum gegen die Leitkultur-Debatte, eine kluge Warnung vor Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Missbrauch von Tradition und Geschichte – gerade auch für Ihren Urlaub, auf Balkonien oder anderswo!
"Es ist eine Metapher, die den politischen Diskurs bestimmt: Fast jeden Tag werden Wurzeln beschworen, aber nicht welche zum Essen, sondern kulturelle und religiöse Wurzeln, auf die es sich zu besinnen gelte. Je mobiler die Gesellschaft und die Wirtschaft werden, je weniger der Standort eine Rolle spielt, etwa bei der Arbeit, desto obsessiver wird von Wurzeln gesprochen, als gäbe es einen Status quo ante, eine Ursprünglichkeit, die es nur zu stärken gelte, wenn man in der verrückten Welt bestehen möchte."
So beginnt Nils Minkmars literaturSPIEGEL-Besprechung von Maurizio Bettinis "Wurzeln. Die trügerischen Mythen der Identität". Das Buch erscheine, fährt Minkmar fort, zu einem "leider arg passenden Zeitpunkt", denn ganz Europa habe über der Suche nach den eigenen Wurzeln den Kopf verloren. Sein Fazit: "Der Clou ist, wie so oft bei genialen Gedanken, völlig elementar: Menschen haben keine Wurzeln."
Bettinis kleines Buch ist ein heilsames Vademecum gegen die Leitkultur-Debatte, eine kluge Warnung vor Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Missbrauch von Tradition und Geschichte – gerade auch für Ihren Urlaub, auf Balkonien oder anderswo!

20.06.2018
Axel Hacke in der BR nacht:sicht
Axel Hacke im Gespräch mit Andreas Bönte über den Anstand, über den Umgang der Menschen miteinander und welche Konsequenzen der Verlust von Respekt voreinander haben kann.
Axel Hacke spricht im nächtlichen Talk nacht:sicht des BR mit Andreas Bönte "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" und kommt zu dem Fazit: Weniger den und dem Unanständigen Gehör schenken, sondern das Anständige in den Fokus rücken und - es selbst vorleben!

05.06.2018
Alex Wheatles "Liccle Bit" im ZDF
Heute früh brachte das ZDF Morgenmagazin drei Kinder-Buchtipps für die Sommerferien, darunter auch über Alex Wheatles "Liccle Bit. Der Kleine aus Crongton", vorgestellt von der 14jährigen Nora Lif Masi.
In einem kleinen Einspieler, gedreht in den Straßen Londons, sind sogar zwei der Hauptfiguren von Wheatles Roman zu sehen: Lemar Jackson (also Liccle Bit persönlich) und Venetia King (das coolste Mädchen seiner Schule). Noras Fazit zum Buch: "Ein Roman über einen sehr sympathischen Helden irgendwo in London (...) fesselnd bis zum Ende." Den Beitrag können Sie sich hier anschauen.
In den Straßen Londons war auch Mladen Gladic unterwegs, um Alex Wheatle für den Freitag zu porträtieren. Hier ein Auszug: "Crongton ist ein ausgedachter Ort, ein Hybrid aus Brixton und Croydon. Dass ihm der Fantasieort größere Freiheit beim Schreiben gebe, Charaktere so auftreten zu lassen, wie er wolle, sagt der Autor, der schon drei Crongton-Romane veröffentlicht hat, die in deutscher Übersetzung im Kunstmann Verlag erscheinen. Crongton, das sei für ihn wie eine weiße Leinwand. Biografische Lektüre? Fehlanzeige also! Wheatles Leben allein ist aber schon bemerkenswert genug."
"Brüder – eins sage ich Euch: Ihr müsst keinen voll korrekten Haarschnitt besitzen, keinen Stecker im Ohrläppchen, keine coolen Sneakers an den Füßen und keine Gangsta in der Verwandtschaft haben, um zu erkennen, dass der in London lebende Engländer Alex Wheatle mit 'Liccle Bit. Der Kleine aus Crongton' einen grandiosen (Jugend)-Roman vorgelegt hat." Martin Münzberger, Wilhelmshavener Zeitung

29.05.2018
Barbara Ehrenreichs "Wollen wir ewig leben?" im Tagesspiegel
Mit "Selbstoptimierungswahn: Die Gesundheit ist zum Schlachtfeld der Moral geworden" ist der Beitrag im Tagesspiegel überschrieben, in dem Meike Feßmann sehr elegant und kundig Barbara Ehrenreichs "Wollen wir ewig leben?" vorstellt.
"Das neueste Buch der amerikanischen Wissenschaftsjournalistin Barbara Ehrenreich, die dieses Jahr mit dem hochdotierten Erasmuspreis ausgezeichnet wird, steht quer zu den Genres. Es ist kein Ratgeber, aber auch kein Enthüllungsbuch wie 'Nickel and Dimed' über den Niedriglohnsektor oder 'Smile or Die' über die Verdummung der Welt durch die Industrie des positiven Denkens. Es ist nachdenklicher, philosophischer und auch naturwissenschaftlicher. Ohne geschwätzig zu werden, spricht die 1941 geborene Autorin meistens in der ersten Person. Sie macht deutlich, dass sie aus der Warte einer Amerikanerin argumentiert, die aus einer Arbeiterfamilie stammt, Physik und Biologie studiert hat, in Zellbiologie promovierte und schließlich die Wissenschaftskarriere zugunsten des freien Schreibens und der Erziehung zweier Kinder aufgegeben hat."
Meike Feßmanns Fazit: "Fundiert und ganz dem eigenen Interesse folgend, wildert Ehrenreich in verschiedensten Bereichen, um uns die Idee des natürlichen Todes näher zu bringen. Sie profiliert ihn als die normalste Sache der Welt." Den kompletten Artikel lesen Sie hier.

24.05.2018
Stefano Mancuso gewinnt den Premio Galileo
Unser Autor Stefano Mancuso hat für sein neues Buch "Pflanzenrevolution. Wie die Pflanzen unsere Zukunft erfinden" den Premio Galileo, einen der angesehensten Wissenschaftspreise Italiens, gewonnen. Wir gratulieren herzlich!
Den kompletten Mitschnitt der Preisverleihung vom 18.5. in Padua finden Sie hier, ein kürzeres Interview mit Stefano Mancuso hier.
"Mancusos Optimismus, in dem aufregenden Forschungsfeld ‚Pflanze‘ könnten Lösungen für die Nöte unseres Planeten verborgen sein, ist einfach zu ansteckend“, schrieb Mathias Heybrock in der Badischen Zeitung über Mancusos neues Buch, das bisher in 17 Sprachen übersetzt wurde. Die ganze Besprechung können Sie hier nachlesen.

18.05.2018
Barbara Ehrenreichs "Wollen wir ewig leben?" in den Medien
"In ihrem letzten Bestseller 'Smile or Die' wettert Ehrenreich gegen die Philosophie des 'positiven Denkens', nun knöpft sie sich Gesundheits- und Fitnesswahn vor, wie sie es nennt." (Marlen Schernbeck, ZEIT Wissen)
Ehrenreichs neues Buch "Wollen wir ewig leben?" ist für Manuela Lenzen in der FAZ "ein lohnender Essay über die Illusion, das Leben durch Disziplin oder auch Selbstquälerei in den Griff bekommen zu können".
Für Brigitte Woman hat Manuela Imre in den USA ein Interview mit der heute 76-jährigen Autorin geführt, das die Thesen ihres neuen Buchs sehr anschaulich rüberbringt - hier ein kleiner Auszug: "Was würden Sie Ihrem 40-jährigen Ich mit dem Wissen von heute sonst noch raten?" "Ich hätte noch skeptischer sein sollen. Als ich in die Wechseljahre kam, las ich, dass ich Alzheimer durch die Einnahme von Hormonersatz-Pillen vorbeugen lässt. Mein Vater hatte Alzheimer, das Thema ging mir also nahe. Ich nahm diese Hormonpillen über Jahre hinweg. Und mit 59 wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert, was wiederum in meiner Familie nicht vorkommt. Während ich also dachte, ich trickse eine Krankheit aus, habe ich einer anderen zugefüttert."
"Die Gedanken, die Ehrenreich freisetzt, sind faszinierend – und erlösend." (Ilona Jerger, Psychologie heute)

11.05.2018
Schullesungen mit Alex Wheatle
Alex Wheatle war diese Woche zu Gast in zwei Schulen, in Frankfurt und in Göttingen. Dort präsentierte er den Mittelstufen gemeinsam mit ein paar Schülerinnen und Schülern sein neues Jugendbuch „Liccle Bit“.
"Die Schülerinnen und Schüler waren ganz in den Bann gezogen", berichtet Gesa Husemann vom Literarischen Zentrum Göttingen. Im Rahmen der Reihe "Literatur macht Schule" wurde der britische Autor Alex Wheatle eingeladen vor rund 200 Schülern seinen Jugendroman "Liccle Bit" vorzustellen. Zuvor war er bereits zu Gast in der Freiherr-Vom-Stein-Schule in Frankfurt, bei der die Begeisterung nicht minder war. Es dürfte also einige freuen zu hören, dass diesen September der Folgeband "Die Ritter von Crongton" erscheint und erste Lesungstermine in Deutschland bereits in Planung sind. Bei Interesse an einer (Schul-)Lesung wenden Sie sich gerne per E-Mail an veranstaltungen@kunstmann.de oder telefonisch an +49 (0)89 12 11 93 29.
"Als Wheatle 2016 den Guardian Childern's Fiction Prize erhielt, hob die Jury die schnelle, lebensnahe Sprache hervor. Diese übertrug Conny Lösch genau wie die originellen Bilder gekonnt ins Deutsche. (...) Als Leser ist man ganz nah dran an dem Ich-Erzähler, möchte ihn rütteln und zurück auf seinen Weg lotsen." Tina Rausch, Eselsohr
"Brüder – eins sage ich Euch: Ihr müsst keinen voll korrekten Haarschnitt besitzen, keinen Stecker im Ohrläppchen, keine coolen Sneakers an den Füßen und keine Gangsta in der Verwandtschaft haben, um zu erkennen, dass der in London lebende Engländer Alex Wheatle mit 'Liccle Bit. Der Kleine aus Crongton' einen grandiosen (Jugend)-Roman vorgelegt hat." Martin Münzberger, Wilhelmshavener Zeitung
Die Lesungen wurden unterstützt vom British Council.

27.04.2018
Das "Wolkenkino" von Peng + Hu geht in die Luft
Angelehnt an ihr Buch „HIRAMEKI Wolkenkino“ stellen Peng + Hu (Rudi Hurzlmeier und Günter Mayer) Wolkenbilder in der gotischen Hauskapelle des Luftmuseums in Amberg aus. Morgen Abend ist Eröffnung, Interessierte sind herzlich eingeladen!
Wolken gibt es wie Sand am Meer, doch Wolke ist nicht gleich Wolke! Jede ist schon von Natur aus ein Unikat und birgt ein großes Potential in sich, das mit wenigen Strichen zum Leben erweckt werden kann. Ob Luftschloss, Schäfchen, Gesichter, Figuren, Maschinen, Fantasiewesen ... Mehr zur Ausstellung finden Sie hier.

18.04.2018
Leonard Riegel in "Hauptsache Kultur"
"Hauptsache Kultur", das Kulturmagazin des Hessischen Fernsehens, trifft Leonard Riegel in seiner Heimatstadt Kassel und lässt sich seine besten Zeichnungen zeigen.
Er sucht das Absurde im Alltäglichen: Und wenn der Cartoonist Leonard Riegel das gefunden hat, zeichnet er – und zwar für das Satire-Magazin Titanic, für die FAZ, die taz oder Brigitte. Jetzt hat der Kasseler unter dem Titel "Seltsam verschlüsselte Botschaften aus dem All" einen Cartoonband veröffentlicht.
hauptsache kultur trifft Leonard Riegel in seiner Heimatstadt Kassel und lässt sich seine besten Zeichnungen zeigen. Carola Wittrock, die Autorin des Beitrags (Donnerstag, 19. April, ab 22:45 Uhr), begleitet ihn an Kassels absurdeste Orte und fragt ihn, wie man einen Humor entwickelt, der einem das Leben leichter macht.
"Bei Leonard Riegel sieht kaum ein Bildwitz aus wie der davor, und selbst das Handlettering variiert zwischen den einzelnen Witzen. Die Konstante seiner Arbeit, das ist der abstruse, aber stets gute Humor." Christian Endres, diezukunft.de
https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hauptsache-kultur/sendungen/kassel-absurd--wie-der-comiczeichner-leonard-riegel-seine-heimat-sieht,kassel-absurd-100.html

17.04.2018
Frau Kunstmanns Gespür für Bücher
Morgen ist Antje Kunstmann zu Gast bei "Klassik à la carte" von NDR Kultur.
Neulich hat Antje Kunstmann den taz.FUTURZWEI-Fragebogen ausgefüllt. Hier zwei Kostproben: "Was putzen Sie selbst?" "Meine Zähne." - "Was planen Sie gerade, was Ihnen wirklich wichtig ist?" "Die Veröffentlichung des gesamten Protokolls des NSU-Prozesses, über die Jahre aufgezeichnet von Annette Ramelsberger, Rainer Stadler und Tanjev Schultz."
So kurz und bündig wird es bei ihrem nächsten Interview wohl kaum zugehen. "Es war eine Zeit des Aufbruchs, der Frauenbewegung, der Emanzipation und der Studentenbewegung, als Antje Kunstmann anfing, Bücher zu verlegen. Sie entwickelte ein untrügliches Gespür für die richtigen Bücher, die richtigen Autoren zur richtigen Zeit und konnte sich in der Buchbranche als unabhängige Verlegerin behaupten - auch in Konkurrenz mit Konzernen, die heute das Buchgeschäft dominieren."
So kündigt der NDR die morgige "Klassik à la carte"-Sendung mit Antje Kunstmann auf NDR Kultur an. Von 13:00 bis 14:00 Uhr unterhält sich Annemarie Stoltenberg mit unserer Verlegerin, die auch auf einige Programmhighlights aus dem aktuellen Frühjahrs- und dem kommenden Herbstprogramm zu sprechen kommt.

12.04.2018
"Milchwelpe trifft Fisch"
Melanie Mühl (FAZ) über Axel Hacke
"Milchwelpe trifft Fisch" war der Artikel überschrieben, den ich mir gestern nach der Rückkehr vom Zahnarzt in den Verlag sofort zu Gemüte führte. Denn die Unterzeile lautete: "Axel Hacke kitzelt den Mousonturm durch" Melanie Mühl war also für die FAZ bei Axel Hackes Frankfurter Lesung gewesen, und es hatte ihr dort sehr gut gefallen. Das zumindest begriff ich auf Anhieb und dachte mir: schön und gut!
Doch um wie viel schöner und besser wurde dieser Text, als ich ihn, nachdem die Betäubung endlich weg war, noch einmal las: Hacke benötige, um einen großen Saal zu begeistern, nicht mehr "als einen Stuhl und einen Tisch, auf dem seine Bücher und ein Stapel Manuskripte liegen", stand da zum Beispiel. Naja, manchmal ist auch noch Hackes Büroelefant dabei, aber gut. Kurz darauf folgte ein Satz, der so begann: „Hacke wurde wohl auch deswegen der erfolgreichste Kolumnist des Landes, weil …" Ich machte mich sofort ans Abtippen, als mir schlagartig einfiel, dass man aus der FAZ ja nur zwölf Wörter zitieren darf. Oder sechzehn? Hmm, war die Wirkung der zahnärztlichen Spritze doch noch nicht ganz verpufft? Dann stieß ich auf eine noch bessere Stelle: "Hier tritt kein Besserwisser vors Publikum, kein abgeklärter Welterklärer, keiner, der das beliebte Spiel moralischer Belehrung aufführt, sondern …" Aber das wären schon achtzehn Wörter, die uns als Zitat auf kunstmann.de bestimmt teuer zu stehen kämen!
Also ging ich nochmal einen Absatz zurück und fand schließlich diesen unbezahlbaren Satz, aus dem nichts als die schmerzfreie Wahrheit spricht: "Wie er da so locker im Scheinwerferlicht auf der Bühne sitzt, ohne Moderator, nur mit seinem Erzähltalent, wie er Pointe um Pointe setzt, da dürfte auch jenen, die ihn zum ersten Mal erleben, schnell klar sein, dass dieser Mann ein Profi in Sachen Dramaturgie ist, mit einem Gespür für feine Ironie, der nichts anbrennen lässt."

06.04.2018
David Constantine: Buch mit Seele
"Ganz selten liest man ein Buch und spürt sofort: es hat eine Seele. David Constantines Erzählungsband 'Wie es ist und war' ist ein solches Buch."
"Ganz selten liest man ein Buch und spürt sofort: es hat eine Seele. David Constantines Erzählungsband 'Wie es ist und war' ist ein solches Buch. Vielleicht rührt dieser Eindruck daher, dass Constantines Erzählungen sich Zeit nehmen, um so altmodische Gefühle wie 'Kummer' und 'Mitgefühl' zu umkreisen oder man kommt darauf, weil seine einsamen, untröstlichen Figuren so bedürftig und zugleich so beeindruckend souverän sind."
So beginnt Insa Wilkes Besprechung von David Constantines Erzählungsband "Wie es ist und war" in WDR3 Mosaik. Hier die ganze Rezension zum Nachlesen und –hören.

05.04.2018
Maurizio Bettinis "Wurzeln" in der Presse
"Maurizio Bettini, Professor für klassische Philologie an der Universität Siena, unterzieht das sprachliche Manipulationsmuster der neuen Rechten einer eingehenden Betrachtung. Sein Essay 'Wurzeln' kommt zur rechten Zeit, im doppelten Wortsinn."
Das schrieb Mirco Drewes am 3. April in der Sächsischen Zeitung. Man erinnert sich: Das ist das Blatt, dessen Chefreporterin Karin Großmann das umstrittene Streitgespräch zwischen Uwe Tellkamp und Durs Grünbein Anfang März in Dresden moderierte.
Drewes weiter: "Stringent und überzeugend fällt Bettinis Analyse des rhetorischen Kampfbegriffs 'Tradition' aus, der Vergangenheit als Rekonstruktion von Gruppenidentität versteht und das Anderssein der jeweils anderen betont. Das zentrale Motiv identitärer Manipulation führt eine Reihe von Konnotationen mit sich: Die Rede von der 'Wurzel' markiert eine unabänderliche Zugehörigkeit; sie rückt die Tradition in die Nähe einer unfehlbaren Naturordnung; sie führt die Bedeutung einer Basis, eines Fundaments mit sich, aus dem alle Lebendigkeit hervorgeht. Auf diese Weise wird der Vergangenheit eine determinierende, alles vorherbestimmende Kraft zugeschrieben."
Auch die Junge Freiheit hat es sich nicht nehmen lassen, Bettinis Essay zu besprechen bzw. den Autor als "politischen Dummschwätzer" und "Schimmerlos" zu diffamieren. Halten wir uns lieber noch einmal an die Sächsische Zeitung: "Bettinis überzeugendes Fazit lautet: Die Verwechslung von Identität und Tradition folgt aus derjenigen von individueller und gemeinschaftlicher Erinnerung, und eine Überbetonung der Nostalgie ist nichts anderes als geistiger Provinzialismus." Die komplette Rezension von Mirco Drewes lesen Sie hier.

28.03.2018
Ed Yongs "Winzige Gefährten" in der Presse
Unsere Behauptung, dass dieses Buch die Sicht verändern wird, wie wir über die Natur und uns selbst denken, war nicht aus der Luft gegriffen: Gerade nehmen sich viele Medien Ed Yongs Thema, der faszinierenden Welt der Mikroorganismen, begeistert an.
"Ein 450-Seiten-Buch über Bakterien, das man nicht aus der Hand legen möchte? Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong macht mit 'Winzige Gefährten' vor, wie das geht. Selten hat man einen Autor so faszinierend, begeisternd und vielfältig von den mikroskopischen Lebenswelten der Kokken und Bazillen, Spirillen und Oscillatoria erzählen hören – kein Wunder, dass Ed Yong es mit seinem Erstling umgehend auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft hat."
So beginnt Susanne Billigs Besprechung von Ed Yongs Sachbuch "Winzige Gefährten – Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln" in der Buchkritik von Deutschlandfunk Kultur. Dass ein Buch über Mikroorganismen so zu fesseln vermag, liegt laut Billig "an dem abwechslungsreichen und flüssigen Stil Ed Yongs", aber auch "an den weiten Horizonten, die er eröffnet und die immer wieder in Bereiche weit jenseits der Biologie verweisen, zum Beispiel in eine Philosophie des Seins."
Nach Ed Yong sprüht ein Mensch pro Stunde 27 Millionen Bakterien in kleinen Tröpfchen beim Sprechen und Atmen in die Umgebung. Beim Küssen tauschen Menschen nach Erkenntnissen von holländischen Forschern sogar bis zu 80 Millionen Bakterien aus. Das steht in der aktuellen Ausgabe von forschungsfelder, der Zeitschrift des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, deren aktuelle Ausgabe ganz dem Thema Mikroben gewidmet ist (kostenfrei zu abonnieren unter www.forschungsfelder.de). Auch das April-Heft von National Geographic nimmt sich des Themas mit einer Titelgeschichte an: "Das Leben in uns. Wie Mikroben unser Denken, Fühlen und Wohlbefinden prägen" Auch dort wird auf "Winzige Gefährten" verwiesen, und Ed Yong ist mit dem schönen Fazit zitiert: "Kein Winkel unserer Biologie bleibt von den Mikroorganismen unberührt. Wenn wir sie außer Acht lassen, betrachten wir unser Leben nur durch ein Schlüsselloch."

21.03.2018
Stefano Mancuso im ZEIT-Magazin
Im neuen ZEIT-Magazin vom 22. März berichtet unser Autor Stefano Mancuso im großen Wissenschafts-Interview von Stefan Klein über sein Fachgebiet, die Intelligenz der Pflanzen.
Stefano Mancuso leitet das Internationale Institut für Neurobiologie der Pflanzen an der Universität Florenz. In unserem Frühjahrsprogramm ist soeben sein neuestes Buch "Pflanzenrevolution. Wie die Pflanzen unsere Zukunft erfinden" erschienen.
Hier gleich noch ein Hinweis auf "The Florence Experiment", eine Kollaboration von Stefano Mancuso mit dem deutschen Künstler Carsten Höller: Mit verschiedenen Installationen gehen die beiden der Interaktion zwischen Mensch und Pflanze auf den Grund. Ihre Ausstellung läuft vom 19. April bis zum 26. August in der Fondazione Palazzo Strozzi in Florenz.
"Dass Stefano Mancuso die Genialität der Botanik bewundert, ist offensichtlich. Überzeugend kann er darlegen, dass wir die Ideen der Pflanzenwelt brauchen, wenn wir die Zukunft der Menschheit gestalten wollen." Michael Lange, Deutschlandfunk
"Mancuso ist überzeugt davon, dass politische und wirtschaftliche Entscheidungen effektiver von vielen vernetzten Entscheidern als nur von einer kleinen Gruppe getroffen werden." Thomas Weber, FAZ

20.03.2018
Günter Mayer alias Peng präsentiert "Kurt, der Bär …"
Zwar hat der Leiter der Galerie der Stadt Wels als Karikaturist Peng und "Hirameki"-Miterfinder schon jede Menge Bücher veröffentlicht, "Kurt, der Bär, ist viel zu ...!" ist aber sein erstes Kinderbuch.
Acht Werke hat der ehemalige Hauptschullehrer in den vergangenen zweieinhalb Jahren veröffentlicht. Die Bücher, die Postkartenbox, die Tischsets und die Zeichenblocks waren alle Teil des "Hirameki"-Erfolgs. Gemeinsam mit Partner Rudi Hurzlmeier schuf Mayer die bunten Kleckse, die zum Selbst-Weiterzeichnen animieren. "Hirameki" schlug ein, ist mittlerweile in den verschiedensten Sprachen bis hin zu Chinesisch erschienen und wird in Museumsshops auf der ganzen Welt angeboten.
In Pengs neuem Bilderbuch lernen Kinder nicht nur den Bären auf der Waage kennen. Sondern auch ein Krokodil mit Tablet, ein Huhn im Liegestuhl, einen golfenden Wolf und viele andere Tiere, die sie so noch nicht gesehen haben. Sie lernen auch spielend leicht, die ersten Gedichte zu lesen und Wörter zu schreiben, indem sie die Reime im Buch vervollständigen. "Kurt, der Bär, ist viel zu ...!" ist ein Buch zum Lesen-, Schreiben- und Reimenlernen, das die Kindergärten und Kinderzimmer im Sturm erobern wird.
Eine Art Making-of-Kurt der Bär sehen Sie hier!
"Schon das Cover ist interessant! Es sieht von der Gestaltung her doch etwas anders aus als bei herkömmlichen Kinderbüchern. Da lohnt es sich für Eltern, etwas genauer hinzuschauen. Denn vorn drauf ist schon der erste Reim zu sehen, den es zu vervollständigen gilt. Der kleine Cartoon wird auf der Rückseite spitzfindig fortgesetzt. Wer Kinder hat, die gerne reimen, wird also direkt von diesem Buch angesprochen und eingeladen, es aufzuschlagen." leselupe.de

13.03.2018
Dirk van Gunsteren erhält den Münchner Übersetzerpreis
Dirk van Gunsteren erhält für seine herausragenden Leistungen den Übersetzerpreis der Stadt München 2018. Das hat der Kulturausschuss der Landeshauptstadt auf Empfehlung einer Fachjury beschlossen. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.
Aus der Begründung der Jury: "Dirk van Gunsteren vermag die moderne Romankunst eines John Dos Passos so gut zu erschließen wie die postmodernen Kapriolen eines Thomas Pynchon oder die lebensprallen Provinzwelten von Richard Russo und Castle Freeman. Er hat den richtigen Ton für Hauptwerke eines Philip Roth oder T.C. Boyle genauso gefunden wie für Henry David Thoreau, John Irving, Jonathan Safran Foer oder John Grisham." Für uns hat Dirk van Gunsteren die Krimis von George V. Higgins und zuletzt David Constantines Erzählungen "Wie es ist und war" übersetzt.
Die öffentliche Preisverleihung findet am Dienstag, 24. April, um 19 Uhr im Literaturhaus München statt. Die Laudatio hält Thomas Überhoff (Rowohlt Verlag). Musik: Oktober Folk Club
Weitere Informationen zum Preis unter www.muenchen.de/literatur

13.03.2018
Erasmuspreis 2018 an Barbara Ehrenreich
Der mit 150.000 Euro dotierte Erasmuspreis wird jährlich von der niederländischen Stiftung Praemium Erasmianum verliehen und geht 2018 an unsere Autorin Barbara Ehrenreich.
Der Erasmuspreis, benannt nach Erasmus von Rotterdam, wird jährlich an Personen oder Institutionen verliehen, die einen außerordentlich wichtigen Beitrag im kulturellen, sozialen oder sozialwissenschaftlichen Bereich geleistet haben. Der mit 150.000 Euro dotierte Preis wird von der niederländischen Stiftung Praemium Erasmianum verliehen – und geht dieses Jahr an unsere Autorin Barbara Ehrenreich. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger waren u.a. Ian Buruma, Jürgen Habermas und A. S. Byatt.
2018 steht der Erasmuspreis unter dem Motto "The Power of investigative journalism" und würdigt Barbara Ehrenreichs publizistisches Werk - mehr dazu lesen Sie hier. Die Erasmuspreis-Stiftung bereitet für November ein umfangreiches Rahmenprogramm dazu vor, die offizielle Preisverleihung findet am 27. Oktober statt.
Gerade ist bei uns Barbara Ehrenreichs neues Buch "Wollen wir ewig leben? Die Wellness-Epidemie, die Gewissheit des Todes und unsere Illusion von Kontrolle" erschienen: "Das Buch ist quasi die Antwort auf Ray Kurzweil und andere Unsterblichkeitsgläubige. Und obwohl unsere Aussichten tatsächlich ohne Wenn und Aber auf das Ende zusteuern, liest man die politische Aktivistin und Investigativ- wie Wissenschaftsjournalistin mit freudiger Aufregung. Das liegt nicht nur an ihrer eleganten Schreibe, die naturwissenschaftliche Kenntnisse, analytische Klugheit und mittlerweile auch philosophische Weisheit vereinen kann. Sie verfügt zudem über einen lakonisch liebenswürdigen Witz, dem man sich nicht entziehen mag und der kongenial in der kleinen Illustration auf dem Buchumschlag umgesetzt ist: der Sensenmann in Sneakern auf dem Laufband." (Renée Zucker, rbb Inforadio)

09.03.2018
AXEL HACKE war letzten Freitag zu Gast im Kölner Treff
Am Freitag war Axel Hacke in der WDR-Talkshow Kölner Treff eingeladen und sprach über sein aktuelles Buch "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" - die komplette Sendung ist in der ARD-Mediathek zu sehen.
"Der Kolumnist der Süddeutschen Zeitung gehört zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Autoren. Seine Werke "Der kleine Erziehungsberater", "Der weiße Neger Wumbaba" und sein melancholischer Bosch-Kühlschrank sind längst Kult. Aktuell dreht sich für den gebürtigen Braunschweiger alles um das kleine, vermeintlich etwas eingestaubte Wörtchen Anstand. Was bedeutet Anstand heute und warum ist es dieser Tage von ganz besonderer Relevanz, dass wir uns damit beschäftigen? Können – und sollten – wir alle anständigere Menschen werden? Wir freuen uns auf Antworten von Axel Hacke im Kölner Treff." wdr.de | Kölner Treff

06.03.2018
Zum Tod von Achim Bergmann
Jetzt müssen wir also ohne Achim Bergmann auskommen. Er, der zusammen mit Eva Mair-Holmes Trikont ("das wahrscheinlich älteste Indielabel der Welt") geleitet und verkörpert hat, ist letzten Donnerstag 74jährig gestorben.
Jetzt müssen wir also ohne Achim Bergmann (Foto: Sebastian Weidenbach) auskommen. Er, der zusammen mit Eva Mair-Holmes Trikont ("das wahrscheinlich älteste Indielabel der Welt") geleitet und verkörpert hat, ist letzten Donnerstag 74jährig gestorben. Über Jahre, ja Jahrzehnte hat er uns nicht nur mit einem inspirierenden, wilden und gehaltvollen Soundtrack fürs Leben versorgt, er hat uns auch ständig herausgefordert, wenn nötig seinen heiligen Zorn ausgepackt und dann wieder über alles abendfüllend mit uns gelacht.
Und er hat wie ein Berserker Bücher gelesen und Filme und Fußballspiele geguckt, selbstverständlich immer nur allerbeste Ware: Carl Amery, Studs Terkel und Ben Hecht, Kaurismäki und dreckige Ami-Streifen, TSV 1860. Politisch ein Anarchist unreinsten Wassers, kulturell ein unersättlicher Entdecker, kulinarisch ein unerschrockener Genießer.
Ein großer Mann, über dessen Lebensleistung Christof Meuelers und Franz Doblers Prachtsband "Die Trikont-Story: Musik, Krawall & andere schöne Künste" (zum 50-Jahre-Jubiläum des Labels letztes Jahr bei den Kollegen von Heyne Hardcore erschienen) erschöpfend Auskunft gibt. Das Buch hat zurecht hymnische Besprechungen bekommen. Auf den Schlusssatz der FAZ-Rezension von Dietmar Dath war der geborene Westfale Achim Bergmann, für so etwas wie Eitelkeit sonst völlig unbegabt, dann doch mächtig stolz: "Die Trikont-Geschichte zeigt: Wenigstens in Bayern ist Deutschland nicht provinziell."

05.03.2018
Nach F.W. Bernsteins 80. Geburtstag
Die Weltpresse hat am Wochenende unserem Autor F.W. Bernstein ausführlich in Wort und Bild zum 80. Geburtstag gratuliert.
Die Weltpresse hat am Wochenende unserem Autor F.W. Bernstein ausführlich in Wort und Bild zum 80. Geburtstag gratuliert - mit dabei u.a. Andreas Platthaus in der FAZ, Gregor Dotzauer im Tagesspiegel und Eckhard Henscheid im Kulturteil der taz. Auf der taz-Wahrheit-Seite gratulierte unser Autor Christian Maintz mit dem folgenden Sonett, das wir hier mit seiner Erlaubnis wiedergeben:
Sonett an und für Fritz
F.W. Bernstein zum Achtzigsten
Du hast, kein Leser wird Dir das vergessen,
O Fritz, die Wachtel und die Zirbelmaus,
Den Elch, den Abwasch und das Knödelessen
Besungen wie kein zweiter – Dein Applaus!
Du hast den Schrank, der – horch! – mit dumpfen Schritten,
Bis oben voller Hemden (triefend nass),
Die Nacht durcheilt, beschworen. Unbestritten
Ein Meisterwerk – doch, Fritz, was sagt uns das?
Worum sich’s, Fritz, bei Dir auch immer handelt,
Die Dinge scheinen zauberisch verbandelt,
Der Tief- und Flachsinn, endlos, polymorph;
Ein Schrank voll nasser Wäsche lässt uns träumen,
Und selbst ein frisches Bier mit seinem Schäumen
Gemahnt in Deinem Vers an Eichendorff

04.03.2018
F.W. Bernstein zum 80. Geburtstag
Hoch lebe F.W. Bernstein! Der Dichter und Zeichner, "ein Gentleman des Gags, ein Grandseigneur des Grotesken" (Uwe Wittstock), wird am heutigen 4. März stolze 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
Hoch lebe F.W. Bernstein! Der Dichter und Zeichner, "ein Gentleman des Gags, ein Grandseigneur des Grotesken" (Uwe Wittstock), wird am heutigen 4. März stolze 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
F.W. Bernstein, 1938 als Fritz Weigle geboren, gehört mit Robert Gernhardt, F.K. Waechter, Eckhard Henscheid u.a. zum Kern der legendären Neuen Frankfurter Schule. Er zeichnete und dichtete für Pardon und Titanic und lehrte als Professor für Karikatur- und Bildgeschichte an der HDK Berlin. Bernsteins Werk wurde mit vielen Preisen (u.a. 2003 mit dem "Göttinger Elch") ausgezeichnet. Die nächste Ehrung wird in Gestalt des mit 2.500 € dotierten Ludwig-Emil-Grimm-Preises für Karikatur der Stadt Hanau am 14. März im Hanauer Schloss Philippsruhe auf ihn niederprasseln. Außerdem wird ihm die Stadt Hanau eine sechswöchige Sonderausstellung im Historischen Museum ausrichten.
Zum 80. Geburtstag gratulieren wir F.W. Bernstein von Herzen! Und wir freuen uns über die Glückwünsche der Titanic (März-Heft), der taz, der jungen Welt, dem Tagesspiegel und der übrigen Weltpresse.
"Auch falls Sie den Namen F.W. Bernstein noch nie gehört haben sollten, gibt es mindestens einen Zweizeiler von ihm, den Sie kennen, der aber oft fälschlicherweise Robert Gernhardt zugeschrieben wird: 'Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche.' Noch besser gefällt mir indes folgende Summa aus dem neuen Band: 'Ich trage einen Bart am Kinn, / weil ich ein Kinnbartträger bin. / Ich zeige meinem Bart die Welt. / Sie missfällt.'" Manfred Papst, NZZ am Sonntag

26.02.2018
Jesmyn Wards "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!" in den Medien
Aus den ersten Reaktionen der deutschsprachigen Medien auf Jesmyn Wards neuen Roman spricht echte Begeisterung. Die US-Autorin ist nicht von ungefähr zweifache Gewinnerin des National Book Award.
Aus den ersten Reaktionen der deutschsprachigen Medien auf Jesmyn Wards neuen Roman spricht echte Begeisterung. Die US-Autorin hatte schon für ihren Erstling den National Book Award bekommen. Mit "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!" ist ihr dieses Kunststück zum zweiten Mal gelungen.
"Eine Mutter packt ihre Kinder und fährt los, um den Vater aus dem Gefängnis abzuholen. Zwei Tage Roadtrip, in denen Jesmyn Ward drei Generationen Südstaatengeschichte erzählt. Was für ein Buch!" So beginnt Anne Haemings Besprechung von "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!" auf Spiegel Online. "Jesmyn Ward beleuchtet aus verschiedenen Blickwinkeln, wie Drogen und Armut eine schwarze Familie im modernen Süden der USA zersetzen können. Dabei wirkt ihr Roman einerseits hochaktuell, andererseits verwebt er Vergangenheit und Gegenwart in einer universellen Erzählung über menschliche Bande", schreibt Jana Volkmann in ihrem Porträt in der österreichischen Zeitschrift Buchkultur.
Für Angela Wittmann in der Brigitte ist "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!" "ein Familienroman, der einen umwirft mit seiner Wucht. (...) Ward hat den erzählerischen Mut, tatsächlich Geister heraufzubeschwören, und die sprachliche Kraft, dass am Ende selbst die zornigsten Toten zur Ruhe kommen." Mit „Was für ein Buch! Was für eine Geschichte!" beginnt auch Frauke Meyer-Gosau ihre Besprechung in der Süddeutschen Zeitung und fährt fort: "Elend und Poesie, knochenharte Tatsachen, Geister und Magie, Archaisches und Gegenwärtiges, Leben und Tod, sie liegen in Jesmyn Wards Roman ‚Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!‘ ganz nah beieinander. Mit seinen Bildern und Lebensgeschichten aus einer uns zutiefst fremden, dabei kulturell wie zeitlich eigentlich doch nicht fernen Welt ist dieser Gesang von Lebenden und Toten eine umwerfende Leseerfahrung.“
Nochmals Anne Haeming: "Es mag übertrieben klingen, aber 'selten' wäre zu schwach, drum also: Nie porträtierte ein Roman eine Geschwisterliebe wie die von Jojo und Kayla. (...) Und nie gab es in einem Buch Szenen, die das Sterben derart emotional wahrhaftig und unerbittlich zeigen." Am Ende ihrer Rezension verlinkt sie sogar noch auf Bukka Whites "Parchman Farm Blues", benannt nach dem Gefängnis, wo Jojos und Kaylas Vater einsaß.

12.02.2018
Alice Melvin auf The Bartleby
Die Journalistin Judith Schallenberg hat auf The Bartleby, ihrem Magazin für Papier- und Schreibkultur, eine schöne Geschichte über unsere Autorin Alice Melvin platziert.
Die Journalistin Judith Schallenberg hat auf The Bartleby, ihrem sehr gut gemachten Online-Magazin für Papier- und Schreibkultur, eine schöne Geschichte über unsere Autorin Alice Melvin platziert. Hier lesen Sie, was Alice Melvin gegen die Schulangst ihrer Tochter unternommen hat.
Über Alice Melvins Bilderbuch "Omas Haus" schrieb Eva-Christina Meier in der taz: "Mit jeder Doppelseite betreten wir einen neuen spannenden Raum, der sich zuvor bereits durch einen Türspalt erahnen lässt. Diese Aussparungen lassen auf den Seiten eine verblüffende Räumlichkeit entstehen, die im reizvollen Kontrast zum flächig konstruktiven Stil der Illustrationen steht. Gleichzeitig inszeniert dieser 3-D-Effekt wirkungsvoll das neugierige Stöbern und die erwartungsfrohe Suche des Mädchens im Haus der Großmutter."

06.02.2018
Grimm-Preis für F.W. Bernstein
Unser Autor F.W. Bernstein erhält den Ludwig-Emil-Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau.
Unser Autor F.W. Bernstein erhält den Ludwig-Emil-Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau. Die mit 2.500 € dotierte Auszeichnung wird am 14. März im Hanauer Schloss Philippsruhe verliehen. Zum bevorstehenden 80. Geburtstag Bernsteins wird die Stadt Hanau ihm zudem eine sechswöchige Sonderausstellung im Historischen Museum ausrichten.
Zuletzt erschien von F.W. Bernstein bei uns "Frische Gedichte".
"In diesen Zeiten kann uns nur noch die Neue Frankfurter Schule helfen. 2017 wären Robert Gernhardt und F. K. Waechter 80 Jahre alt geworden. Ihr Gefährte F. W. Bernstein serviert 'Frische Gedichte', ein phänomenales Spätwerk." Richard Kämmerlings, Literarische Welt

01.02.2018
Jesmyn Ward in aspekte
Morgen Abend bringt das ZDF-Kulturmagazin aspekte ein Porträt über unsere Autorin Jesmyn Ward, deren neuer Roman "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt" am 14. Februar erscheint.
Morgen Abend um 23 Uhr bringt das ZDF-Kulturmagazin aspekte ein Porträt über unsere Autorin Jesmyn Ward, deren neuer Roman "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt" am 14. Februar erscheint.
Darin erzählt sie so berührend wie unsentimental von einer schwarzen Familie in einer von Armut und tief verwurzeltem Rassismus geprägten Gesellschaft. Was bedeuten familiäre Bindungen, wo sind ihre Grenzen? Wie bewahrt man Würde, Liebe und Achtung, wenn man sie nicht erfährt?
An dieser Stelle gleich noch der Hinweis, dass die fürs Frühjahr geplante Lesereise von Jesmyn Ward leider auf unbestimmte Zeit verschoben werden muss.
"Jesmyn Ward ist eine Autorin, die mit dem sicheren Gespür für Wahrheit die Kluft zwischen den Klassen in Amerika ausleuchtet. Was sie ihren Lesern zurückgibt, ist die schmerzliche Erfahrung großer Literatur." Los Angeles Times

25.01.2018
Kim Thúys Roman "Die vielen Namen der Liebe" für LiBeraturpreis 2018 nominiert
Kim Thúys Roman "Die vielen Namen der Liebe" steht auf der Shortlist für den LiBeraturpreis 2018. Über die Preisträgerin wird im Mai entschieden, die Verleihung findet auf der Frankfurter Buchmesse 2018 statt.
Kim Thúys Roman "Die vielen Namen der Liebe" steht auf der Shortlist für den LiBeraturpreis 2018. 1987 von der Initiative LiBeraturpreis e.V. ins Leben gerufen, wird der LiBeraturpreis seit 2013 von Litprom vergeben. Dieser Publikumspreis zeichnet jährlich einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt aus.
Seit 2016 ist das Voting öffentlich, d.h. Freundinnen und Freunde der Weltliteratur sind aufgerufen, ein Lieblingsbuch auszuwählen und damit die Preisträgerin mit zu bestimmen. Kontakt: Anita Djafari, djafari@book-fair.com Der LiBeraturpreis 2017 ging an die iranische Schriftstellerin Faribā Vafī für ihren Roman "Tarlan" (Sujet Verlag 2015). Über die Preisträgerin 2018 wird im Mai entschieden, die Verleihung findet auf der Frankfurter Buchmesse statt.
"Thúys Sätze haben die Textur von Pflanzenfasern: Und so steigen aus den Zeilen Ahnungen von Heimat und Verlust wie Gerüche von in der Sonne getrockneten Kräutern." Ingrid Mylo, Badische Zeitung

25.01.2018
Axel Hacke in den Medien und unterwegs
Neulich war Axel Hacke Gast in die SWR1-Talkshow Leute eingeladen und sprach mit Wolfgang Heim über sein neues Buch. Am kommenden Mittwoch, 31. Januar, ist er zwischen 9:05 und 10:30 Uhr in der ZDF-Sendung Volle Kanne zu Gast.
"Axel Hacke ist nicht nur ein gar hervorragender Schreiber, er ist ein mindestens ebenso guter Erzähler und Charmeur. Keine 30 Sekunden braucht er, um die rund 500 Besucher seiner Lesung im evangelischen Gemeindehaus Schweinfurt auf seiner Seite zu haben", schreibt Oliver Schikora in der Main-Post. Eine Übersicht zu Hackes nächsten Auftritten finden Sie hier.
Neulich war Axel Hacke Gast in die SWR1-Talkshow Leute eingeladen und sprach mit Wolfgang Heim über sein neues Buch, hier Audio und Video. Am nächsten Mittwoch, 31. Januar, ist er zwischen 9:05 und 10:30 Uhr in der ZDF-Sendung Volle Kanne zu Gast.
Sein aktuelles Buch "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" steht seit 21 Wochen ununterbrochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, nächste Woche auf Platz 3.
"Es ist das Staunen über die wachsende Inhumanität, die Hacke bewegt. Verhaltensweisen, die das Unzivilisierte einsickern lassen, die neue Normen setzen, und – die moralische Substanz der demokratischen Gesellschaft untergraben." David Gern, ARD Titel Thesen Temperamente

17.01.2018
Björn Bicker heute Abend im alpha-Forum
Heute Abend um 21 Uhr gibt der Theaterautor und Schriftsteller Björn Bicker im Gespräch mit Moderatorin Birgit Muth im alpha-Forum von ARD alpha Auskunft über seine Arbeit (Wiederholung morgen um 13 Uhr).
Heute Abend um 21 Uhr gibt der Theaterautor und Schriftsteller Björn Bicker im Gespräch mit Moderatorin Birgit Muth im alpha-Forum von ARD alpha Auskunft über seine Arbeit (Wiederholung morgen um 13 Uhr).
Die Schauspieler Edgar Selge und sein Sohn Jakob Walser, die Bickers "Was glaubt ihr denn" bereits letztes Jahr für eine szenische Lesung bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen eingerichtet hatten, lasen am vergangenen Wochenende im Schauspiel Frankfurt aus Bickers Text. Claudia Schülke in der FAZ: "Aus dem 'Chor der Gläubigen', der in multireligiöser Vielfalt durcheinanderredet und sich zu allerlei Bekenntnissen äußert, treten immer wieder einzelne Figuren hervor und erzählen ihre persönliche Geschichte." Die Kritik von Sylvia Staude in der Frankfurter Rundschau lesen Sie hier.
"Der Autor hat eines der wichtigsten (und buchstäblich schönsten) Bücher zum Thema Religion komponiert. Es - besser: seine echolotartigen Berichte aus den babylonischen Undergrounds unserer modernen Welt - verdient, gelesen zu werden." Jan Feddersen, taz

08.01.2018
Jeff VanderMeers "Borne" auf der Phantastik-Bestenliste
Jeff VanderMeers neuer Roman "Borne" steht auf Platz 2 der Phantastik-Bestenliste vom Januar 2018.
Jeff VanderMeers neuer Roman "Borne" steht auf Platz 2 der Phantastik-Bestenliste vom Januar 2018. Jeden ersten Freitag im Monat präsentieren LiteraturkritikerInnen und Phantasten von PAN e.V. und Literaturschock die besten phantastischen Romane und stellen die besten Titel des Genres kurz vor.
"In Sachen fremder, intelligenter Lebensform hat VanderMeer mit 'Borne' den Olymp erklommen. Der Autor imaginiert Szenen zwischen dem Monster und seiner menschlichen Ziehmutter, die so andersartig und schön sind, dass man das eigene Kopfkino gern dazu nimmt beim Lesen."
Marten Hahn, Deutschlandfunk Kultur

22.12.2017
Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" auf Platz 1 der Sachbuch-Bestsellerliste
Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …", seit Anfang September auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, erklimmt in der letzten Woche des Jahres nun sogar Platz 1 bei den Sachbüchern.
Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …", seit Anfang September auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, erklimmt in der letzten Woche des Jahres nun sogar Platz 1 bei den Sachbüchern. Wir gratulieren unserem Autor und danken allen, die auf die eine oder andere Weise an diesem Erfolg mitgestrickt haben.
"Warum erleben wir von Donald Trump über Recep Tayyip Erdogan bis hin zu Marine Le Pen und dem VW-Vorstand einen Rücksturz in die Zeit der Säbelrassler, Egoshooter und Pottsäue? Und wie schützt man sich davor – Stichwort: Andrea-in-die Fresse-Nahles –, selbst Teil dieser globalen Verrohung zu werden? Durch Denken, argumentiert Axel Hacke in seinem sehr lesenswerten Essay." Denis Scheck, ARD Druckfrisch

14.12.2017
Paul Verhaeghe heute Abend in einer 3sat-Wissenschaftsdokumentation
Heute Abend um 20:15 Uhr sendet 3sat Tim Hamelbergs Wissenschaftsdokumentation „Sehnsucht nach Autorität“. Einer der Gesprächspartner in der Sendung ist unser Autor Paul Verhaeghe.
Heute Abend um 20:15 Uhr sendet 3sat Tim Hamelbergs Wissenschaftsdokumentation „Sehnsucht nach Autorität“. Einer der Gesprächspartner in der Sendung ist unser Autor Paul Verhaeghe (Foto).
Gibt es tatsächlich eine neue Sehnsucht nach Autorität? Wieso ordnen wir uns unter? Im Beruf, in der Gesellschaft, in der Familie? Und was können wir Menschen von einer Pavian-Horde lernen? Lässt sich der Triumph von autokratischen Politikern wie Trump, Putin oder Erdogan mit dem Wunsch nach starker Führung erklären? Diesen Fragen geht der Film von Tim Hamelberg nach, der sich dafür auch mit unserem Autor Paul Verhaeghe, klinischer Psychologe und Psychoanalytiker an der Universität Gent, unterhalten hat.
"Es ist ein wichtiges Unterfangen, wenn sich jemand profund mit den Grundlagen von Autorität und deren Entwicklung beschäftigt und der Frage nachgeht, ob es eine neue Art der Autorität geben könnte, die Menschen akzeptieren, die von den Werten der Aufklärung geprägt sind. Genau dies macht Paul Verhaeghe, Psychologe und Psychoanalytiker, in seinem Buch 'Autorität und Verantwortung'. (...) Verhaeghe ist überzeugt davon, dass die horizontal organisierte Autorität zur neuen Norm wird. Der Leser profitiert von dem profunden psychologischen Wissen Verhaeghes und kann sich dessen menschenfreundlicher Sichtweise erfreuen." Caspar Dohmen, SWR2

11.12.2017
Thomas Sarbacher liest Yavuz Ekinci
Der Schauspieler Thomas Sarbacher liest am Mittwoch, 13. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus Basel aus Yavuz Ekincis Roman "Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam". Einführung: Bilgin Ayata
Der Schauspieler Thomas Sarbacher liest am Mittwoch, 13. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus Basel aus Yavuz Ekincis Roman "Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam". Einführung: Bilgin Ayata
Kurdische Literatur wird seit Jahrzehnten mit Restriktionen und Verboten belegt. Trotzdem gibt es eine lebendige und vielfältige kurdische Literaturtradition, die gerade im letzten Jahrhundert zahlreiche bedeutende Stimmen hervorgebracht hat. Schauspieler und Sprecher Thomas Sarbacher liest an drei Abenden aus zeitgenössischen Werken, vor der Lesung gibt es jeweils eine Einführung in die kurdische Literatur, Kultur und Gesellschaft.
"Ein erschütternd schöner Roman. (...) Ekinci hat eine Reportage der Angst, die Beschreibung des Dorfes, der Handlungen der Dorfbewohner in den Momenten, bevor sie alle fürchten müssen, ihr Leben zu verlieren, mit einer archaischen Märchenhandlung umschlossen." Volker Weidermann, Der Spiegel

07.12.2017
Axel Hacke in den Medien
Mit "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" ist Axel Hacke am Sonntag und am kommenden Mittwoch im TV zu sehen.
Mit "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" ist Axel Hacke am Sonntag und am kommenden Mittwoch im TV zu sehen.
Am Sonntag, 10. Dezember, um 23:05 Uhr zeigt das ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente einen Beitrag zum Thema "Was heißt hier Anstand?" Ist diese Grundlage menschlichen Zusammenlebens tatsächlich bedroht? Einer der Gesprächspartner im Beitrag ist unser Autor Axel Hacke, dessen aktuelles Buch "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" seit Erscheinen auf der Bestsellerliste steht, außerdem kommen der Philosoph Joseph Vogl und der Soziologe Harald Welzer zu Wort.
Am Mittwoch, 13. Dezember, um 18:30 Uhr ist Axel Hacke dann Studiogast in der rbb-Sendung ZIBB. Und morgen Freitag stellt Elke Heidenreich "Über den Anstand …" auf WDR4 in ihren Winterbücher-Empfehlungen vor.
"Neben Roger Willemsens 'Wer wir waren' eine der wertvollsten Neuerscheinungen dieses Jahres, sprachlich brillant, trotz philosophischer Substanz zugänglich für jedermann und Anstoß für mancherlei weiterführende Gedanken." Frank Becker, Musenblätter

25.11.2017
Fritz Eckenga erhält den Tegtmeier-Ehrenpreis 2017.
Der Dortmunder Kabarettist und Dichter Fritz Eckenga wird Ehrenpreisträger im Wettbewerb "Tegtmeiers Erben 2017".
Der Dortmunder Kabarettist und Dichter Fritz Eckenga wird Ehrenpreisträger im Wettbewerb "Tegtmeiers Erben 2017". Der "Jürgen von Manger-Preis für ein Lebenswerk" geht an den Kabarettisten Henning Venske. Die 7,5 Kilogramm schweren Tegtmeier-Bronzekappen werden den beiden am Samstag, dem 25. November, im Rahmen des Wettbewerb-Finales im Herner Kulturzentrum verliehen. Zu den bisherigen Ehrenpreisträgern zählen u.a. Helge Schneider‚ die Missfits, Piet Klocke, Hape Kerkeling und Olli Dittrich.
Eckenga zähle "seit vielen Jahren zu den beliebtesten Lese-Satirikern des deutschsprachigen Kabaretts", so die Stadt Herne in der Begründung.
"In der Tradition von Robert Gernhardt und Joachim Ringelnatz schafft Eckenga ein ganz eigene lyrische Welt, in der es statt Kitsch und Pathos viel Ironie und Witz gibt. Doch was so lustig daherkommt, ist keineswegs leichte Kost, sondern große Kunst." Carsten Otte, SWR2

17.11.2017
Jesmyn Ward erhält zum 2. Mal den American Book Award
Unsere Autorin Jesmyn Ward hat mit ihrem neuen Roman „Sing, Unburied, Sing“ gerade zum zweiten Mal den National Book Award gewonnen.
Dieser wichtigste amerikanische Literaturpreis wurde ihr 2011 für „Salvage the Bones“ („Vor dem Sturm“, Kunstmann 2013) schon einmal zugesprochen, und bereits die erneute Nominierung hat uns sehr gefreut.
Dass Jesmyn Ward mit ihrem neuen Buch, das unter dem Titel „Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt“ am 14. Februar 2018 bei uns erscheinen wird, den National Book Award nun zum zweiten Mal bekommen hat, stellt sie in eine Reihe mit Philip Roth, William Gaddis, John Updike und William Faulkner. Außerdem ist sie damit die erste Frau, der diese Ehre zuteil wird.
Weitere Informationen zum Preis finden Sie z.B. im Guardian oder auf Spiegel Online. Außerdem ist Jesmyn Ward 2017 noch für den Kirkus Prize und die Carnegie Medal nominiert. Und sie wurde vor kurzem mit dem MacArthur Genius Grant 2017 ausgezeichnet.
„Jesmyn Ward digs deep into the not buried heart of the American nightmare. A must read.” Margaret Atwood
Wir bemühen uns, Ihnen die deutsche Übersetzung Anfang Dezember zugänglich zu machen und Jesmyn Ward im Frühjahr für einige Lesungen auch nach Deutschland zu holen.

12.11.2017
Frank Hoppmann hat den Deutschen Karikaturenpreis gewonnen.
Frank Hoppmann erhielt am 12. November in Dresden als Gewinner des Deutschen Karikaturenpreises den "Geflügelten Bleistift in Gold".
Frank Hoppmann erhielt am 12. November in Dresden als Gewinner des Deutschen Karikaturenpreises den "Geflügelten Bleistift in Gold". Der Münsteraner Zeichner gewann den mit 5.000 Euro dotierten Preis mit einem Porträt des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Das Bild zeigt den Staatsmann in beleidigter Pose, mit einem roten Eimer anstelle der traditionellen türkischen Kopfbedeckung.
Auf die Frage von Britta Bürger, warum so viele Politiker in seinen anderen Karikaturen Tieren ähneln, antwortete Hoppmann in der Deutschlandfunk-Sendung Fazit: "Ich sehe mir die Person an und muss manchmal natürlich auch schon dabei schmunzeln, aber das geht jedem so. Das ist so eine persönliche Wahrnehmungssache. Dass da im Endeffekt Leute da Tiere drin sehen, das passiert dann einfach."
Immer wieder wird der Karikaturist mit den Zeichnern der Frankfurter Schule verglichen, was für Frank Hoppmann ein großes Kompliment ist, da diese seiner Meinung nach den Beweis für einen Deutschen Humor jenseits von Loriot und Mario Barth darstellen.
"Was für ein Zeichner! Eine grandiose Mischung aus Wunderlich, Dix und Grosz - und doch ganz eigen."
Ulrich Faure, Buchmarkt

08.11.2017
F.W. Bernstein erhält den Ludwig Emil Grimm-Preis
Fritz Weigle, besser bekannt als F.W. Bernstein, erhält den Ludwig Emil Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau.
Fritz Weigle, besser bekannt als F.W. Bernstein, erhält den Ludwig Emil Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau. Warum Bernsteins Gedichte gerade jetzt relevant sind, schrieb Richard Kämmerlings in der Literarischen Welt: "In diesen Zeiten kann uns nur noch die Neue Frankfurter Schule helfen. 2017 wären Robert Gernhardt und F. K. Waechter 80 Jahre alt geworden. Ihr Gefährte F.W. Bernstein serviert 'Frische Gedichte', ein phänomenales Spätwerk."
Die offizielle Verleihung des Preises, der mit 2.500 € dotiert ist, findet am 14. März 2018 statt. Die Laudatio auf Fritz Weigle wird die Leiterin des Wilhelm Busch Museums in Hannover, Dr. Gisela Vetter-Liebenow, halten. Darüber hinaus wird es auch eine 6-wöchige Ausstellung zu Ehren des außergewöhnlichen Künstlers geben, der sowohl als Dichter wie auch als Zeichner Berühmtheit erlangt hat.

26.10.2017
David Constantine auf der SWR Bestenliste
Im November steht David Constantines Erzählungsband "Wie es ist und war" auf Platz 5 der SWR Bestenliste.
"Eine beeindruckende Sammlung von 17 Kurzgeschichten, die mich fragen lässt: Warum habe ich von diesem Autor noch nie gehört?", schrieb Jules Barrois neulich in seinem Blog. Unterdessen schreitet die Entdeckung David Constantines im deutschen Sprachraum voran. Im November steht sein Erzählungsband "Wie es ist und war" auf Platz 5 der SWR Bestenliste - passend zur Lesereise des Autors Mitte des Monats.
Hier die Begründung der Jury: "Bewegende Geschichten, in denen die Vergangenheit leise in die Gegenwart hineinragt. Menschen und Dinge tauchen unversehens auf – wie etwa ein Frauenkörper aus dem Eis – und alles verändert sich. Der 1944 geborene Brite David Constantine zählt zu den subtilsten Erzählern der Gegenwart."

20.09.2017
Yanis Varoufakis' "Die ganze Geschichte" erschienen
Seit heute ist Yanis Varoufakis' neues Buch "Die ganze Geschichte. Meine Auseinandersetzung mit Europas Establishment" im Handel. Hier die ersten Reaktionen in den Medien:
Seit heute ist Yanis Varoufakis' neues Buch "Die ganze Geschichte. Meine Auseinandersetzung mit Europas Establishment" im Handel. Hier die ersten Reaktionen in den Medien:
"Eine spannende und bereichernde Lektüre, auch dann, wenn man weder die ökonomischen noch die politischen Grundüberzeugungen des Autors teilt", urteilte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung anlässlich ihres Vorabdrucks aus dem Kapitel "Jeffs Schock".
Im heutigen Neues Deutschland schreibt Chefredakteur Tom Strohschneider: "Man wird dieses Buch nicht unterschätzen dürfen. (…) Mehr als die Geschichten, die sonst über den griechischen Frühling und sein Ende geschrieben wurden, bringt es Licht in die tieferen Etagen des politisch-finanziellen Komplexes. Man blickt in die feinen Zwischenräume der offiziellen Macht. In die persönlichen Beziehungen, in das, was diesen Betrieb ausmacht.“

07.09.2017
Zwei Kunstmann-Sachbücher auf der SPIEGEL-Bestsellerliste!
In der kommenden Woche stehen gleich zwei Kunstmann-Titel auf der Sachbuch-Bestsellerliste: Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" auf Platz 3, Noam Chomskys "Requiem für den amerikanischen Traum" auf Platz 17
Axel Hacke steht mit „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“ auf Platz 3 der SPIEGEL-Sachbuch-Bestsellerliste. Sein neues Buch ist kein Pamphlet gegen eine allgemeine Verrohung in unserer Gesellschaft, sondern ein Plädoyer für ein assoziatives Nachdenken über das Zusammenleben der Menschen. Warum Axel Hacke sich um unseren Umgang miteinander sorgt, erklärt er hier in einem Interview von Dagmar Schwermer in Bayern2.
http://www.br.de/radio/bayern2/politik/orange/neu-gespraech-mit-axel-hacke-buch-anstand-in-schwierigen-zeiten-100.html

07.09.2017
Zwei Kunstmann-Sachbücher auf der SPIEGEL-Bestsellerliste!
In der kommenden Woche stehen gleich zwei Kunstmann-Titel auf der Sachbuch-Bestsellerliste: Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" auf Platz 3, Noam Chomskys "Requiem für den amerikanischen Traum" auf Platz 17
Noam Chomsky steht mit seinem neuen Buch „Requiem für den amerikanischen Traum“ auf Platz 17 der SPIEGEL-Sachbuch-Bestsellerliste. Chomsky beschreibt hier die Gründe für die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich in den USA und formuliert eine Gesellschaftskritik, die alle etwas angeht, die sich um die Zukunft der demokratischen Idee sorgen. "Wer schon immer mal ein Buch von einem der größten Denker unserer Zeit lesen wollte, sollte jetzt am besten mit dem brillanten, lehrreichen und sehr gut zu lesenden 'Requiem für den amerikanischen Traum' anfangen. Es ist nie zu spät, dem Irrsinn etwas entgegenzusetzen", bilanzierte Matthias Ehlers in WDR5 Scala. Hier der Podcast mit einem informativen Überblick über das, was der weltweit renommierte Linguist an den gesellschaftlichen Zuständen kritisiert.

28.08.2017
Axel Hacke über den "Anstand in schwierigen Zeiten"
Nach der ZEIT-Titelgeschichte mit Axel Hackes Essay über den "Anstand in schwierigen Zeiten" hat der Autor sein neues Buch am Wochenende in zwei längeren Radio-Interviews vorgestellt.
Nach der ZEIT-Titelgeschichte mit Axel Hackes Essay über den "Anstand in schwierigen Zeiten" hat der Autor sein neues Buch am Wochenende in zwei längeren Radio-Interviews vorgestellt.
Im Gespräch mit Jürgen Deppe von NDR Kultur räumte er ein, dass Anstand 'ein schwammiger Begriff' sei. Die meisten dächten dabei zuerst an das, was man landläufig als Manieren bezeichne. Axel Hacke aber geht es in erster Linie um den Verlust von Respekt voreinander. Hier können Sie das halbstündige Interview nachhören.
"Warum kommt unser Umgang miteinander so auf den Hund?", fragt Axel Hacke vor allem auf den Ton bezogen, wie er oft in den sozialen Medien angeschlagen wird. Das 10-Minuten-Interview von Dagmar Schwermer mit Axel Hacke in Bayern2 Radio hier in voller Länge.

08.08.2017
"Was tun" im Tagesspiegel
Fazit der "Was tun"-Besprechung im Tagesspiegel: eine freundliche, fast saloppe Empfehlung, sich politisch zu regen
Fazit der "Was tun"-Besprechung im Tagesspiegel: eine freundliche, fast saloppe Empfehlung, sich politisch zu regen
"Als ein Buch 'für Unentschlossene und Entschlossene, die etwas tun wollen, aber nicht wissen, was und wie genau', wird die Essaysammlung beworben. Etwas tun – nämlich gegen Lethargie und Resignation angesichts von Rechtspopulisten – dafür denken, sprechen und trommeln hier fünf engagierte Publizistinnen." So beginnt Caroline Fetschers Empfehlung von "WAS TUN – Demokratie versteht sich nicht von selbst" in ihrer FlugBLÄTTER-Kolumne im Tagesspiegel vom vergangenen Sonntag, um dann in pointierten Sätzen die jeweilige Essenz in den Beiträgen der Autorinnen Susanne Mayer, Evelyn Roll, Elke Schmitter, Christiane Grefe und Gabriele von Arnim (auf Regina Schmekens Foto v.l.n.r.) herauszuarbeiten.
Caroline Fetschers Fazit: "Lichtjahre entfernt von Lenins dichotomischer Dogmatik" („Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung“ hieß dessen berühmte Schrift von 1902) "arbeiten die fünf Autorinnen an ihrem eigenen 'Was tun'. Ohne Fragezeichen ist es bereits die Antwort, eine freundliche, fast saloppe Empfehlung, sich politisch zu regen. Dieses 'Tu was' umfasst ein farbiges Kaleidoskop von der spontanen Hilfe für Migranten, Nachbarn oder Schulkinder bis zur Organisation in NGOs und in den bürgerlichen Parteien, von denen keine ausgenommen wird, bis auf jene am rechten Rand." Man würde gerne auf den vollständigen Text verlinken, doch er steht leider (noch) nicht online.

12.07.2017
Auszug aus "Was tun" auf ZEIT Online
Pünktlich zum Erstverkaufstag veröffentlicht ZEIT Online einen Auszug aus "Was tun – Demokratie versteht sich nicht von selbst" der Journalistinnen Gabriele von Arnim, Christiane Grefe, Susanne Mayer, Evelyn Roll und Elke Schmitter.
Pünktlich zum Erstverkaufstag veröffentlicht ZEIT Online einen Auszug aus "Was tun – Demokratie versteht sich nicht von selbst", und zwar das Kapitel "Rein in die Parteien. Zur Wiederbelebung der parlamentarischen Demokratie " von Christiane Grefe.
Nationalisten sind auf dem Vormarsch, und viele Bürger erleben zum ersten Mal, dass die liberale Demokratie etwas ist, das man schützen und mit Energie versorgen muss. Aber wie? Fünf renommierte Journalistinnen - Gabriele von Arnim (frei), Christiane Grefe (Die Zeit), Susanne Mayer (Die Zeit), Evelyn Roll (Süddeutsche Zeitung) und Elke Schmitter (Der Spiegel) - geben in diesem kompakten Buch eine Antwort aus fünf unterschiedlichen Perspektiven.
Ein Buch für Unentschlossene und Entschlossene, die etwas tun wollen, aber nicht wissen, was und wie genau.
Foto der Autorinnen: © Regina Schmeken

04.07.2017
Arezu Weitholz im NDR Bücherjournal
Heute um Mitternacht ist Arezu Weitholz zu Gast im NDR Bücherjournal, wo sie ihr neues Buch "Der Fisch ist ein Gedicht" vorstellt.
Arezu Weitholz veröffentlicht seit Jahren immer neue Fischgedichte und schreibt in ungewöhnlicher Lyrik über Leben, Liebe und Leid der Meeresbewohner. Die Autorin, die aus Niedersachsen stammt und in Berlin lebt, arbeitet als Reisejournalistin für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Sie hat auch an Songtexten für Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer und die Toten Hosen mitgeschrieben und vor fünf Jahren ihren ersten Roman "Wenn die Nach am stillsten ist" vorgelegt.
Jetzt hat sie ihre schönsten Gedichte für ihr neues und eigenhändig illustriertes Buch "Der Fisch ist ein Gedicht" zusammengestellt, das am 12. Juli bei uns erscheint.
Heute um Mitternacht ist sie zu Gast im NDR Bücherjournal, mehr über den Beitrag finden Sie hier. Das Foto (links Moderatorin Julia Westlake, rechts Arezu Weitholz) entstand bei den Dreharbeiten in der Hamburger Buchhandlung stories!.
"Arezu Weitholz‘ Gedichte und Zeichnungen erobern jedes Herz mit einem Flossenschlag." Martina Wimmer, mare

21.06.2017
Keri Smiths "Mach dich auf" in DLF Kultur
Gestern hat Deutschlandfunk Kultur eine interessante Rezension von Keri Smiths "Mach dich auf" gesendet.
Gestern hat Deutschlandfunk Kultur in Lesart eine interessante Rezension von Keri Smiths "Mach dich auf" gesendet.
Eva Hepper hat das neueste Buch der kanadischen Künstlerin und Autorin, die mit "Mach dieses Buch fertig" (2007) den Trend zum Mitmach-Buch begründete, sehr klug besprochen: "Keine hat originellere Anleitungen zur Schulung der Wahrnehmung, der Achtsamkeit und der Kreativität geschrieben. Wenn also jemand Kinder und Jugendliche fürs Wandern begeistern kann, dann Smith." Eva Hepper weiter: "Diesmal hat sich die Autorin mit der so genannten Wander-Society imaginäre Verstärkung geholt. Seltsame Randnotizen in einer alten Ausgabe von Walt Whitmans Grashalmen hätten sie auf die Spur dieser verschworenen Gemeinschaft gebracht. Und da deren Mitglieder, meist unerkannt lebende Einzelgänger, überall geheime Botschaften verstecken würden – Plakate, Fotografien und kryptische Zeichen – beginnt das Buch als Schnitzeljagd."
Das Fazit der Kritikerrin:"'Mach dich auf' ist ein gelungenes Gesamtkunstwerk. Künstlerisch gestaltet, originell aufgebaut und mit vielen Zitaten zum Wandern sowie Anregungen, es den großen Unterwegs-Seienden nachzutun, macht das Buch Lust und Laune."
Die ganze Besprechung lesen und hören Sie hier.

01.06.2017
Wolf Erlbruch erhielt den ALMA-Award
Am Montag ist in Stockholm Wolf Erlbruch der diesjährige Astrid-Lindgren-Preis für Kinder- und Jugendliteratur überreicht worden. Erlbruch ist der erste deutsche Preisträger dieser mit rund 522.000 Euro dotierten Auszeichnung.
Am Montag ist in Stockholm dem Autor und Illustrator Wolf Erlbruch der diesjährige Astrid-Lindgren-Preis für Kinder- und Jugendliteratur überreicht worden. Erlbruch ist der erste deutsche Preisträger dieser mit fünf Millionen schwedischen Kronen (rund 522.000 Euro) dotierten Auszeichnung.
In der Begründung der Jury heißt es: "Wolf Erlbruch macht existenzielle Fragen für Leser jeden Alters zugänglich und handhabbar. Mit Humor und Wärme, die tief in humanistischen Idealen verwurzelt sind, präsentiert seine Arbeit das Universum in unserem Maßstab."
Hier ein sehr stimmungsvoller Bericht der Wuppertaler Rundschau von der Preisverleihung! Das Foto zeigt Wolf Erlbruch neben der schwedischen Kronprinzessin Victoria.
"'Ente, Tod und Tulpe' ist - und das will einiges heißen - sein schönstes Bilderbuch, ein Virtuosenstück im Umgang mit dem größten aller Menschheitsthemen." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung

31.05.2017
Antonio Ortuño und Kim Thúy auf der „Weltempfänger“-Bestenliste
Auf der „Weltempfänger“-Bestenliste vom Sommer 2017 sind gleich zwei Kunstmann-Titel vertreten: Antonio Ortuños "Madrid, Mexiko" auf Platz 3 und Kim Thúys "Die vielen Namen der Liebe" auf Platz 4
Auf der „Weltempfänger“-Bestenliste von litprom im Sommer 2017 sind gleich zwei Kunstmann-Titel vertreten: Antonio Ortuños (Foto) neuer Roman "Madrid, Mexiko" steht auf Platz 3, Kim Thúys "Die vielen Namen der Liebe" auf Platz 4.
litprom hat sich die Förderung von Literaturen der Welt auf die Fahnen geschrieben. Auf Platz 1 der vierteljährlichen "Weltempfänger"-Bestenliste steht "Denunziation", ein Buch mit Erzählungen des nordkoreanischen Autors Bandi.
Hier die Begründung des Jurors Andreas Fanizadeh für Antonio Ortuños "Madrid, Mexiko" auf Platz 3: "Der Roman erzählt eine Migrationsgeschichte aus dem 'Alten Europa' und verknüpft sie mit aktuellen Ereignissen in der 'Neuen Welt'. Rivalitäten aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs und ein 'Mord aus Leidenschaft' in Mexikos Gegenwart werden gekonnt und vielschichtig miteinander verbunden."
Und der Kommentar der Jurorin Claudia Kramatschek für Kim Thúys viertplatzierten Roman "Die vielen Namen der Liebe": "Als Kind flieht Vi aus Vietnam nach Kanada. Dem autobiographischen Stoff gewinnt Kim Thúy in eindringlichen und kunstvoll gesetzten Miniaturen berührende Facetten ab: Wie sich aus gesellschaftlichen und familiären Traditionen befreien, die Halt und Grenzen bedeuten? Wie Fremde in Heimat verwandeln?"

24.05.2017
Neue Hinweise auf Bernsteins "Frische Gedichte"
Immer noch überbieten sich die Rezensenten mit Lob und Preis für F.W. Bernsteins neues Buch "Frische Gedichte".
Immer noch überbieten sich die Rezensenten mit Lob und Preis für F.W. Bernsteins neues Buch "Frische Gedichte".
Am vergangenen Sonntag war es Thema in einer Sendung über Neue Lyrik im Forum Buch von SWR2: "Wenn Außerirdische vor ihrer Landung auf der Erde diese Gedichte läsen, welche Vorstellung hätten sie wohl von dem, was sie erwartet?", fragte sich Ferdinand Quante und mutmaßte: "Wahrscheinlich wären sie fröhlich verwirrt, und vielleicht würden sie nach dem letzten Bernstein-Vers ihr Raumschiff beschleunigen, weniger, um diese verrückte Welt endlich zu sehen, sondern um den kennenzulernen, der so schreibt."
Und im WDR2 Buchtipp urteilte Thomas Koch: "Klug, locker, verspielt - ein eindrucksvolles Spätwerk" Und rühmte auch die Gestaltung des Buches: "Übrigens vom Verlag wunderschön ausgestattet in grünem Leineneinband mit goldener Prägeschrift."
Im neuen BÜCHER magazin gibt der Dichter selbst einige Lektüre-Tipps, u.a. empfiehlt er "Hell und schnell", die von Robert Gernhardt und Klaus Cäsar Zehrer herausgegebene Anthologie mit 555 komischen Gedichten aus 5 Jahrhunderten (S. Fischer 2006).

18.05.2017
Kim Thúy in den Medien
Als hätten sich die Literaturredaktionen auf Kim Thúy verabredet: In den letzten Tagen ballten sich die Besprechungen ihres Romans "Die vielen Namen der Liebe" – eine schöner als die andere.
Als hätten sich die Literaturredaktionen auf Kim Thúy verabredet: In den letzten Tagen ballten sich die Besprechungen ihres Romans "Die vielen Namen der Liebe" – eine schöner als die andere.
"Kim Thúy erzählt mit sinnlichem Gespür. (…) In knappen, prägnanten Bildern pulsierender Lebendigkeit wird die Welt erfasst", resümierte Anja Hirsch in der FAZ.
"Auf nicht einmal 140 Seiten gelingt es ihr, eine Familiengeschichte über drei Generationen zu erzählen - in Fragmenten, manchmal drei Seiten, oft aber nur eine Seite lang: über erfüllte und gescheiterte Lieben, Gewalterfahrungen auf der Flucht und das Aufeinanderprallen von asiatischer Tradition und westlichem Leben. Ein hoch aktuelles, großartiges Werk", fasste Andrea Lieblang in WDR5 Bücher zusammen. Und weiter: "Die Ich-Erzählerin Vi ist acht, als sie mit der Mutter und den drei älteren Brüdern aus Vietnam nach Kanada flüchtet. Ihr Name bedeutet 'winzige Kostbarkeit'."
Dazu passt Annemarie Stoltenbergs Einschätzung in NDR Kultur: "Ein Buch von Kim Thúy zu lesen ist, als ob man einen kleinen zerrupften Vogel in der Hand hält, der gerade gegen eine Fensterscheibe geflogen ist, sich die Federn sortiert und wieder zu sich zu kommen versucht.“ Ihr Fazit: „Kim Thúy schreibt die Geschichte ihres Volkes im kanadischen Exil, die sich ja auch dort fortsetzt. Sie tut das in einer faszinierenden Sprache, die fragil wirkt wie Magnolienblüten, aber auch fest und dicht wie tropische Hölzer - behutsam in westliche Kultur getauchte asiatische Philosophie."

09.05.2017
Tim Parks "in den Ruinen einer Ehe"
Mit "In den Ruinen einer Ehe" ist die heutige FAZ-Rezension von Tim Parks' Roman "Thomas & Mary" überschrieben.
Mit "In den Ruinen einer Ehe" ist die heutige FAZ-Rezension von Tim Parks' Roman "Thomas & Mary" überschrieben.
Anja Hirsch zitiert darin Tim Parks' Beschreibung einer langen Beziehung, wie er sie Mary in den Mund legt: "… wie eine alte Burg, in der noch einige Teile bewohnbar sind, während andere schon vor langer Zeit zur Ruine verfallen waren." Ihr Fazit: "Sich da hineinzubegeben erfordert Humor und Gnade. In den besten Kapiteln dieses Romans vermischt sich beides."
Als Ergänzung noch ein Zitat aus Michael Hirz' Rezension im Kölner Stadt-Anzeiger vom vergangenen Freitag: "So bekannt die Zutaten dieses Romans sind – ein Mann, eine Frau und das Elend ihrer Beziehung – , es ist die Mischung, die das Buch zu einem großartigen Lesevergnügen macht. (...) Es ist ein schonungslos-präziser Blick, den Tim Parks auf seine Figuren hat, dem es aber in keinem Augenblick an lebenskluger Wärme fehlt."